Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wieder etwas zur Mär des Ingenieurmangels


von Ein Ing (Gast)


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http://www.sueddeutsche.de/karriere/drohender-fachkraeftemangel-her-mit-den-auslaendischen-ingenieuren-1.978496

Besonders gut gefällt mir der Satz: "Auch die Behauptung, die Wirtschaft 
wolle mit qualifizierten Zuwanderern Löhne drücken, sei "absurd"."

Das gibt dann wieder einen prima Zulauf bei den Dienstleistern. Mit 
allen Konsequenzen.

von Gästchen (Gast)


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Ein Ing schrieb:
> Besonders gut gefällt mir der Satz: "Auch die Behauptung, die Wirtschaft
> wolle mit qualifizierten Zuwanderern Löhne drücken, sei "absurd"."

Was ich wirklich absurd finde dass die Lobbyisten sich nicht mal bemüht 
haben für ihre Lügen Gründe auszudenken. Für dieses "absurd" steht nicht 
mal eine Begründung.
Noch profaner und lapidarer geht es wirklich nicht.

von Heute Gast (Gast)


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So ist es doch gewollt. Mehr Zuwanderung => mehr Angebot => geringerer 
Preis

Die systematische Absenkung des Lohnniveaus wird sich in 30-40 Jahren 
bitter rächen wenn die betroffenen Arbeitnehmer vermehrt auf dem 
Sozialamt aufschlagen weil sie sich keine ausreichende Altersvorsorge 
aufbauen konnten.

Zur Ehrenrettung der FDP sei mal erwähnt dass diese Masche unter unserem 
lieben Gummikanzler begonnen wurde, und zu Zeiten der großen Verarschung 
weiter gepflegt wurde.

Ich komme so langsam zu der Erkenntnis dass VDI "Vertritt Die Industrie" 
heißt, meine Interessen als Ingenieur sehe ich von denen nicht 
vertreten.

P.S. Die nächste Wahl kommt bestimmt. Deshalb sollte jeder von uns seine 
Abgeordneten einmal anschreiben. Die Antworten (gar keine/ 
Textbausteine/ auf das Anliegen eingegangen) darauf sind eine wertvolle 
Hilfe bei der nächsten Wahl...

von Chris (Gast)


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Na dann geht heute oder morgen mal alle schön in die Nürnberger 
Innenstadt zu der riesen Veranstaltung vom VDI und sagt denen was Sache 
ist. Ich für meinen Teil werd auf jeden Fall mal hinsehen und wenn die 
wieder so Märchen erzählen werd ich mich auch dazu äußern wie die 
Situation wirklich ist. Besonders wenn Leute da sind die grad im Begriff 
sind auf das Geschwafel reinzufallen.

von A. B. (funky)


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Boa, jede Woche aufs neue muss jemand so nen behinderten&doofen 
Zeitungsartikel ausgraben und das Geblubber geht von vorne los.

Jaja, VDI ist scheiße, alle sind nur Märchenonkels und eigentlich sollte 
man sich direkt die Kugel geben. Ich habe verstanden!
Könnter nicht mal ne andere Platte auflegen?

von Uhu U. (uhu)


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Heute Gast schrieb:
> Zur Ehrenrettung der FDP sei mal erwähnt dass diese Masche unter unserem

Und inwiefern rettet das die "Ehre" der FDP? Hat die überhaupt sowas?

von Gästchen (Gast)


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A. B. schrieb:
> Könnter nicht mal ne andere Platte auflegen?

Klar doch.
VDI ist voll geil und wir haben alle Fachkräftemangel.
Fachkräftemangel gibt es überall, und selbst bei VDI.
Wir müssen viele Fachkräfte aus dem Ausland holen, ist voll richtig.

Hast du so etwas erwartet?

von Faktenschreiber (Gast)


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FDP  , nach Leonardo d`Avinci  in Speigelschrift entblöst die
wahren Intentionen :

FDP -> PDF   poliert die Fresse   ...  wenn man Rumruderwesterschelte

so anhört kommt das in etwa hin

von Warmweiß (Gast)


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A. B. schrieb:
> Jaja, VDI ist scheiße, alle sind nur Märchenonkels und eigentlich sollte
> man sich direkt die Kugel geben. Ich habe verstanden!
Falsch, man muss dem VDI-Gezumpel die Kugeln geben, einschließlich 
unseren Politikern.
Ich hoffe, der jetzige Vorschlag ist nur dem Sommerloch geschuldet.
Aber eins ist klar, mit Geld kann unsere Industrie und der 
EU-Niedriglohnstandort Deutschland nicht ansatzweise locken. Man kann 
dann höchstens unteres Ingenieurmaterial von der Resterampe ankarren, 
was nicht ansatzweise die abgedrehten Anforderungen unserer 
Industrieknilche erfüllen kann. Bleibt also nur die Aufgabe einer 
stillen Reservearmeee, um die deutschen Ingenieure bei der Stange zu 
halten.

von Mine Fields (Gast)


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A. B. schrieb:
> Boa, jede Woche aufs neue muss jemand so nen behinderten&doofen
> Zeitungsartikel ausgraben und das Geblubber geht von vorne los.
>
> Jaja, VDI ist scheiße, alle sind nur Märchenonkels und eigentlich sollte
> man sich direkt die Kugel geben. Ich habe verstanden!
> Könnter nicht mal ne andere Platte auflegen?

Ach, das darfst du nicht so ernst nehmen. Die Leute, die hier schreiben 
sind einfach frustriert und wissen nicht besser mit ihrem Ärger 
umzugehen. Irgendjemand muss doch den Sündenbock spielen. Für die Leute 
ist es halt die FDP, der VDI, die bösen bösen Firmen, die Politik 
allgemein, die Banker, die BWLer, die Juristen, die Ärzte, die Piloten 
usw. An die eigene Nase fassen wäre ja zu anstrengend.

Sachlich argumentieren ist da eh nicht drin. Also seh das ganze einfach 
etwas lockerer.

von S. B. (Gast)


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> Ach, das darfst du nicht so ernst nehmen. Die Leute, die hier schreiben
> sind einfach frustriert und wissen nicht besser mit ihrem Ärger
> umzugehen.
Vielleicht haben diese Leute auch einfach keine Lust mehr auf die 
Ja-Sager, Hurra-Schreier und Claqueure.
Faktum ist, daß die Probleme hier nicht angegangen werden, sondern die 
Leute mit H4 und Propaganda-TV bei Laune gehalten werden.
Es gibt schlicht nicht genügend Arbeitsplätze, wir haben einen 
Angebotsüberhang auch bei den Fachkräften.

> An die eigene Nase fassen wäre ja zu anstrengend.
Es gibt zu wenig Einstiegs- bzw. Wechselchancen.
Das ist ungefähr so wie bei den Fahrgästen beim ICE - da gab es ja 
selbst hier im Forum die ernsthafte Meinung, daß die Fahrgäste selbst 
Schuld sind.
Sowohl Deine Aussage als auch die des ICE-Fahrgastkritikers entbehren 
nicht jeglicher Unrichtigkeit - man muß Konsequenzen ziehen, jeder auf 
seine Weise im Rahmen seiner Möglichkeiten!

von Mine Fields (Gast)


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S. B. schrieb:
> Vielleicht haben diese Leute auch einfach keine Lust mehr auf die
> Ja-Sager, Hurra-Schreier und Claqueure.

Denen muss man ja nicht zuhören.

S. B. schrieb:
> Faktum ist, daß die Probleme hier nicht angegangen werden, sondern die
> Leute mit H4 und Propaganda-TV bei Laune gehalten werden.

Muss man nicht schauen. Ich besitze glücklicherweise gar keinen 
Fernseher.

S. B. schrieb:
> Es gibt schlicht nicht genügend Arbeitsplätze, wir haben einen
> Angebotsüberhang auch bei den Fachkräften.

Naja ich würde eher sagen, dass sich Angebot und Nachfrage einfach nicht 
entsprechen und daher beide Sichtweise irgendwo stimmen.

S. B. schrieb:
> man muß Konsequenzen ziehen, jeder auf
> seine Weise im Rahmen seiner Möglichkeiten!

Eben. Ständiges Rumgejammere ändert gar nichts und ist kein Stückchen 
besser als "Ja-Sagen" und "Hurra-Schreien".

von S. B. (Gast)


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> Denen muss man ja nicht zuhören.
Du wirst doch zwangsläufig damit überschüttet, nicht nur im TV.

> Naja ich würde eher sagen, dass sich Angebot und Nachfrage einfach nicht
> entsprechen und daher beide Sichtweise irgendwo stimmen.
mir ist bisher keine Firma bekannt, bei der keine Bewerbungen bei einer 
Ausschreibung eingehen würden (Dienstleister fasse ich jetzt mal nicht 
unter den Begriff Firma).
Insofern ist das auf Seite der Arbeitgeber wohl auch eher Gejammer auf 
hohem Niveau - dann sollte man auch dort mal etwas konsequenter denken, 
neue Wege beschreiten!

> Eben. Ständiges Rumgejammere ändert gar nichts und ist kein Stückchen
> besser als "Ja-Sagen" und "Hurra-Schreien".
Irgendwo muß ja mal nachfragen und nachhaken erlaubt sein - die 
Journalie macht/darf/ oder kann es schlicht nicht mehr!
Wenn ich bis 67 arbeiten soll, keine vernünftige Arbeit als Ing. mehr 
finde und ich dann in der Zeitung lese, daß der OB von Hamburg mit 55 in 
Rente geht, ich mir hier den Gehaltsspiegel 2010 angucke ... dann ist 
mir klar, warum wir hier Mangel haben.
Da würde ich mir auch mit gut bezahlter Arbeit ziemlich ver... 
vorkommen!

von Mine Fields (Gast)


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S. B. schrieb:
> mir ist bisher keine Firma bekannt, bei der keine Bewerbungen bei einer
> Ausschreibung eingehen würden (Dienstleister fasse ich jetzt mal nicht
> unter den Begriff Firma).

Und was sagt das jetzt darüber aus, inwiefern diese Kandidaten geeignet 
sind?

Natürlich wird es viele Firmen geben, die sich zu schade sind, Leute 
auszubilden. Aber es gibt auch Firmen, die wirklich Schwierigkeiten 
haben, einigermaßen brauchbare Leute zu finden. Der Markt an guten 
Leuten ist teilweise schon recht dünn - wobei das sicherlich regional 
sehr stark unterschiedlich ist.

Nicht umsonst ist die Anzahl an Studenten mit dualen Studiengängen in 
den letzten Jahren so extrem angewachsen. Man hat dort schließlich drei 
Jahre Zeit, einen Studenten auszutesten und auch mit heranzuziehen. So 
etwas ist für die Firmen wesentlich günstiger als einen Ingenieur 
anzustellen und nach einem Jahr festzustellen, dass der überhaupt nichts 
taugt und ihn nicht mehr losbekommt.

S. B. schrieb:
> Wenn ich bis 67 arbeiten soll, keine vernünftige Arbeit als Ing. mehr
> finde und ich dann in der Zeitung lese, daß der OB von Hamburg mit 55 in
> Rente geht, ich mir hier den Gehaltsspiegel 2010 angucke ...

Das sind doch alles Neiddebatten. Es wird immer mehr oder weniger viele 
Leute geben, denen es besser geht.

von S. B. (Gast)


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> Und was sagt das jetzt darüber aus, inwiefern diese Kandidaten geeignet
> sind?
In dem Moment wo ich ein Diplom, etc. (das hoffentlich nicht vom 
Kopierer stammt) vorweisen kann, habe ich einen Eignungsnachweis.
Wenn das nicht reicht, muß ich mich als Firma bequemen einen 
entsprechenden Eignungstest zu kreieren, spätestens da trennt sich die 
Spreu vom Weizen.
Es ist ja auch nicht so, daß diese Deiner Meinung nach ungeeigneten 
Kandidaten nicht arbeiten wollen - sonst hätten sie sich die Mühe sparen 
können.

> Natürlich wird es viele Firmen geben, die sich zu schade sind, Leute
> auszubilden. Aber es gibt auch Firmen, die wirklich Schwierigkeiten
> haben, einigermaßen brauchbare Leute zu finden.
Das ist jetzt auch Gejammer! Man kann sich per Stellenausschreibung 
geeignete Kandidaten herauspicken, man kann diesen Leuten eine 
Einarbeitungszeit gewähren.
Man kann sehr vieles tun.
Ich bezweifle allerdings, ob die Personalabteilung aufgrund des 
Angebotsüberschusses überhaupt die Zeit und Mittel hat (ich meine jetzt 
ausdrücklich nicht die Kompetenz, das ist noch eine ganz andere Frage), 
diese immer richtig zu filtern.
Das ist dann der Unterschied zwischen guten und schlechten Firmen.

> Nicht umsonst ist die Anzahl an Studenten mit dualen Studiengängen in
> den letzten Jahren so extrem angewachsen. Man hat dort schließlich drei
> Jahre Zeit, einen Studenten auszutesten und auch mit heranzuziehen.
Ist doch schön, also genug Angebot, wie ich ja schon gesagt hatte.

> So
> etwas ist für die Firmen wesentlich günstiger als einen Ingenieur
> anzustellen
na ja, wenn er das Gleiche kann ist es ja gut.
Und wieder ist eine meiner Thesen bestätigt, es gibt zu wenig 
Arbeitsplätze für Fachpersonal, im Zweifelsfall ist man überqualifiziert 
und unbrauchbar.

> und nach einem Jahr festzustellen, dass der überhaupt nichts
> taugt und ihn nicht mehr losbekommt.
nicht immer jammern, sondern einfach mal den Mut haben selber zu meckern 
- beim Gesetzgeber!
Macht Ihr nämlich nicht, Druck nach oben verteilen!
Damit macht man sich nämlich nicht beliebt.

> Das sind doch alles Neiddebatten. Es wird immer mehr oder weniger viele
> Leute geben, denen es besser geht.
Das hat nichts mit Neid zu tun, sondern mit Doppelmoral!
Man sollte wenigstens fähig sein, zuzugeben, daß da wohl etwas falsch 
läuft - ich habe nichts dagegen, wenn jemand aus einer anderen 
Berufsgruppe deutlich mehr verdient - ich bin sogar Ackermann-Fan.
Ich darf aber schon fragen, warum der mehr verdient, wieso dieser oder 
jene einen Doppelpaß hat, wieso der OB mit 55 Rente kassiert, wenn laut 
Staat Einheitlichkeit in diesen Fragen herrschen soll ?!
Und das fragen sich auch jüngere Leute und das ist vielleicht auch ein 
Grund für den Mangel an wie Du es nennst "qualifizierten" Leuten.
40k Durchschnittseinkommen ist bezogen auf das Risiko der 
Arbeitslosigkeit/Dienstleisterdasein für viele nicht so prickelnd.

von Mine Fields (Gast)


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S. B. schrieb:
> In dem Moment wo ich ein Diplom, etc. (das hoffentlich nicht vom
> Kopierer stammt) vorweisen kann, habe ich einen Eignungsnachweis.

Definitiv nicht. Du willst doch nicht ernsthaft behaupten, dass dir noch 
nie ein absolut unfähiger Ingenieur über den Weg gelaufen ist?

Davon abgesehen gibt es eben auch Stellen, wo man mal einen erfahrenen 
Mann einsetzen müsste. Oder Stellen, bei denen nicht gerade der x-te 
Embedded-Software-Entwickler gebraucht wird, sondern vielleicht etwas 
weniger "cooles" Fachwissen. Im Endeffekt werden solche Stellen dann 
eher gute Absolventen als erfahrene, aber völlig frachfremde Ingenieure.

S. B. schrieb:
> Ist doch schön, also genug Angebot, wie ich ja schon gesagt hatte.

Naja, es ist teilweise schon schwer, überhaupt erst einmal geeignete 
Abiturienten zu finden, die auch noch wirklich Lust auf ein 
E-Technik-Studium haben. Klar, nicht für Porsche, Siemens und co, aber 
es gibt ja noch andere Firmen.

von S. B. (Gast)


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> Definitiv nicht. Du willst doch nicht ernsthaft behaupten, dass dir noch
> nie ein absolut unfähiger Ingenieur über den Weg gelaufen ist?
na ja, wenn es nicht gerade ein Dr. Postel war, muß er ja irgendwie sein 
Diplom geschafft haben.
Also ich kenne keine Uni/FH, die das den Leuten hinterher wirft, ganz im 
Gegenteil.

> Davon abgesehen gibt es eben auch Stellen, wo man mal einen erfahrenen
> Mann einsetzen müsste.
Tja, einfach mal Leute abwerben. Dürfte dann aber etwas teurer werden 
als irgendein Student, etc.

> sondern vielleicht etwas
> weniger "cooles" Fachwissen.
> Im Endeffekt werden solche Stellen dann
> eher gute Absolventen als erfahrene, aber völlig frachfremde Ingenieure.
Im Endeffekt findet sich also immer einer.
Mangel ist doch, wenn ich trotz intensiver Suche auch langfristig 
niemanden mehr finde.

> Naja, es ist teilweise schon schwer, überhaupt erst einmal geeignete
> Abiturienten zu finden, die auch noch wirklich Lust auf ein
> E-Technik-Studium haben.
Also aus heutiger Sicht würde ich mir das trotz Technikbegeisterung auch 
zweimal überlegen.
Kannst aber beruhigt sein, der VDI, usw. weisen den Weg.

von Mine Fields (Gast)


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S. B. schrieb:
> Also ich kenne keine Uni/FH, die das den Leuten hinterher wirft, ganz im
> Gegenteil.

Ich weiß auch nicht, wie die Leute das schaffen. Aber es gibt wirklich 
sehr unfähige Ingenieure.

S. B. schrieb:
> Im Endeffekt findet sich also immer einer.
> Mangel ist doch, wenn ich trotz intensiver Suche auch langfristig
> niemanden mehr finde.

Was bringt ein Embedded-Entwickler, wenn sein Fachwissen bei der Stelle 
absolut nicht brauchbar ist, derjenige aber erwartet, entsprechend 
seiner Erfahrung bezahlt zu werden? Mal davon abgesehen, dass die 
meisten sich auf diese Stelle eben gar nicht erst bewerben, weil eben 
nicht dem Profil entsprechend oder weil es uncool ist.

Eine Firma, in der ich gearbeitet habe, hat vor der Krise jahrelang 
viele Leute gesucht, aber kaum bekommen. Im Endeffekt wurden immer 
Absolventen genommen. Das lag wohl an der Mischung aus "uncoolem" 
Arbeitsbereich, dem geringen Bekanntheitsgrad der kleinen Firma und der 
für die meisten jüngeren Leute unattraktiven Region (allerdings mit sehr 
niedriger Arbeitslosenquote).

Diese Situation klingt zwar etwas außergewöhnlich, ist aber meiner 
Erfahrung nach kein Einzelfall.

von peter der peter (Gast)


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lasst sie doch die tore öffnen, sodas die intelligenzbestien der 
intelligenzbestien zu uns strömen.

die bringen power mit und in deren sog zieht es ganz deutschland über 
alle.
dann fahren wir alle porsche mit elektroantrieb, machen 4 mal im jahr 
urlaub, sind total verfressen und führen das wieder ab.

und in irgendwo verreckt ein mensch weil man aus seiner region die 
leistungsträger abgezogen hat.


dann sind wir oder manche länder die so verfahren leistungstechnisch 
over the top.

dort wo nur die vollspackos und 2. liega zurückbleibt und somit über 
jahre immer weiter abgehängt wird, da greift mann dann halt finanziell 
unter die arme. man ist ja sozial. und dort wo halt die extremspackos 
zurückbleiben, die vielleicht extremgedanken hegen könnten, da schickt 
man dann halt ein paar extrembomben hin. auch hier ist man sozial.

was zum geier müssen wir bei einer sinkenden bevölkerung eine steigende 
wirtschaftsleistung haben.
bringt lieber ein paar gescheite deutsche ingenieure in zurückgebliebene 
länder, damit die ebenbürtig werden.

aber dat will man ja net. man will herrschen. herrschen. herrschen mit 
wirtschaftlicher macht. in manchen ländern werden eliten "gezüchtet" 
oder angehäuft, da wird es mir so langsam bange. und in anderen ländern 
werden vollspackos angehäuft.

bei einem zu krassen potentialunterschied, da gibt es halt mal ne 
entladung. gefollgt von donner.


der mensch ist ..... finde keine treffenden worte.auf jedenfall 
irgendwie sehr krank.

wie auch immer bis 2050 alles null problemo. dann müssen wir vernünftig 
werden. es muss viel schlimmer werden, bevor es besser wird.
siehe bp, bahn, ....

von Mark B. (markbrandis)


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Stefan L. schrieb:
> Eine Firma, in der ich gearbeitet habe, hat vor der Krise jahrelang
> viele Leute gesucht, aber kaum bekommen. Im Endeffekt wurden immer
> Absolventen genommen. Das lag wohl an der Mischung aus "uncoolem"
> Arbeitsbereich, dem geringen Bekanntheitsgrad der kleinen Firma und der
> für die meisten jüngeren Leute unattraktiven Region (allerdings mit sehr
> niedriger Arbeitslosenquote).

Für den geringen Bekanntheitsgrad der Firma können freilich die 
potenziellen Bewerber nichts. Da muss sich der Arbeitgeber halt mal an 
die eigene Nase fassen und sich überlegen, wie er seine Firma bekannt 
machen kann. Manche Wege kosten gar nicht so viel Geld, wenn man eh 
gerade einen Praktikanten da hat, dann kann man den doch dafür 
einspannen. Zum Beispiel erteilt man ihm den Auftrag, alle relevanten 
Hochschulen bzw. deren AStA/Fachschaften im Umkreis (Bundesland + 1) 
anzumailen, mit Angeboten für Praktika, Diplomarbeit etc.

Wenn ich sehe, dass es hier vor Ort (!) Firmen gibt, die es über Jahre 
hinweg nicht geschafft haben auch nur ein einziges Mal einen Aushang an 
meiner ehemaligen Hochschule zu veröffentlichen, dann bekomme ich den 
Eindruck dass manche Arbeitgeber deshalb unbekannt sind, weil sie zu 
dumm sind um sich bekannt zu machen.

> Definitiv nicht. Du willst doch nicht ernsthaft behaupten, dass dir noch
> nie ein absolut unfähiger Ingenieur über den Weg gelaufen ist?

Ein absolut vollkommen unfähiger Ingenieur, der wirklich überhaupt 
nichts kann, ist mir in den Firmen in denen ich bisher gearbeitet habe 
tatsächlich noch nie untergekommen.

von Lexi (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Wenn ich sehe, dass es hier vor Ort (!) Firmen gibt, die es über Jahre
> hinweg nicht geschafft haben auch nur ein einziges Mal einen Aushang an
> meiner ehemaligen Hochschule zu veröffentlichen, dann bekomme ich den
> Eindruck dass manche Arbeitgeber deshalb unbekannt sind, weil sie zu
> dumm sind um sich bekannt zu machen.

Sehe ich genauso.

von Mine Fields (Gast)


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Naja die üblichen Werbemaßnahmen gab es natürlich. Aber wenn man nicht 
gerade Porsche, Siemens oder Bosch heißt, ist das halt gleich 
uninteressant.

von Axel L. (axel_5)


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>In dem Moment wo ich ein Diplom, etc. (das hoffentlich nicht vom
>Kopierer stammt) vorweisen kann, habe ich einen Eignungsnachweis.

So ein Quatsch.

Das ist so blödsinning, dass man sich fragt, ob man meine Aussage dazu 
noch begründen muss.

Gerade in der E_Technik ist das Wissen so vielfältig, dass spätestens 
nach ein paar Jahren eine gewisse Spezialisierung zwangsläufig ist.

Und zu behaupten, 10 Jahre Erfahrung z. B. in der FPGA Entwicklung 
liesse sich in ein paar Monaten Einarbeitungszeit aufholen, zeugt schon 
von viel Ignoranz.

Und wer dann mehr als ein Einstiegsgehalt haben will, der muss dann 
schon mal erklären, warum er das Geld wert ist. Z. B. weil man was 
ähnliches schon gemacht hat.

Gruss
Axel

von S. B. (Gast)


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> Gerade in der E_Technik ist das Wissen so vielfältig, dass spätestens
> nach ein paar Jahren eine gewisse Spezialisierung zwangsläufig ist.
ja und, Diplom ist Diplom - d.h. im Grundstudium war man noch auf 
gleicher Stufe. Vielleicht ist es ja von diesem Wissen sogar noch was 
reaktivierbar - das ist die entscheidende Frage.
Was Du offenbar suchst sind Spezialisten für ein Witzgehalt ?!
Und im übrigen meinte ich "abwerben" auch im Sinne des gleichen 
Spezialgebiets.
Die gibt es und die kosten entsprechend.

> Und zu behaupten, 10 Jahre Erfahrung z. B. in der FPGA Entwicklung
> liesse sich in ein paar Monaten Einarbeitungszeit aufholen, zeugt schon
> von viel Ignoranz.
habe ich aber nicht behauptet ... und selbst wenn:
einem Ing. mit BE in einem Spezialgebiet muß man ja wohl noch 
zubilligen, daß er in der Lage ist besser umzuswitchen auf was ähnliches 
als ein Werksstudi oder Newcomer von der Uni.
Leute, Leute - aber DU hast sogar recht auch wenn sich das paradox 
anhört.
Einmal spezialisiert und tot, exakt so ist es.


> Und wer dann mehr als ein Einstiegsgehalt haben will, der muss dann
> schon mal erklären, warum er das Geld wert ist. Z. B. weil man was
> ähnliches schon gemacht hat
das ist wirklich drollig.
Guck Dir mal die Einsteigsgehälter anderer Berufsgruppen an und welchen 
Spezialisierungsgrad die innerhalb Ihrer Gruppe mitbringen müssen.
Da kann man ja wirklich nur noch abraten in diesem Jobsegment bei 
vergleichsweise mieser Bezahlung zu arbeiten.

von Mine Fields (Gast)


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S. B. schrieb:
> und selbst wenn:
> einem Ing. mit BE in einem Spezialgebiet muß man ja wohl noch
> zubilligen, daß er in der Lage ist besser umzuswitchen auf was ähnliches
> als ein Werksstudi oder Newcomer von der Uni.

Wieso sollte das so sein? Und selbst wenn, müsste er zu ähnlichen 
Konditionen einsteigen wie ein Berufseinsteiger.

von Purzel H. (hacky)


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Ha.Ha. wenn Manager immer besser bezahlt werden mit der Anzahl Firmen, 
die sie an die Wand gefahren haben, so darf man als Ingenieur doch 
sicher erwarten nach dem Integral der gemachten Projekte bezahlt zu 
werden...

von S. B. (Gast)


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> Wieso sollte das so sein? Und selbst wenn, müsste er zu ähnlichen
> Konditionen einsteigen wie ein Berufseinsteiger.
Deshalb wird sich auch keiner der fest im Sattel sitzt auf einen Wechsel 
einlassen, sondern lieber ins Ausland abwandern, wo man bereit ist mehr 
zu zahlen.

> dem geringen Bekanntheitsgrad der kleinen Firma und der
> für die meisten jüngeren Leute unattraktiven Region (allerdings mit sehr
> niedriger Arbeitslosenquote).
tja, wenn man sich ins regionale Abseits begibt, dann darf man sich 
nicht über mangelnde Bewerber beschweren, sondern muß die 3. Wahl nehmen 
oder mal über einen Firmenumzug nachdenken.

Wie Peter schon richtig bemerkt hat ... im Jahr 2050 wird man froh sein 
überhaupt noch irgendwen zu bekommen.
Dann ist Firmensprache hier vielleicht auch schon türkisch, polnisch, 
russisch, etc.

von Mine Fields (Gast)


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S. B. schrieb:
> tja, wenn man sich ins regionale Abseits begibt, dann darf man sich
> nicht über mangelnde Bewerber beschweren, sondern muß die 3. Wahl nehmen
> oder mal über einen Firmenumzug nachdenken.

Na klar, 50 Ingenieure + zig Facharbeiter umziehen lassen, nur damit man 
3-4 neue Leute bekommt. Wie weltfremd doch manche sind.

S. B. schrieb:
> Deshalb wird sich auch keiner der fest im Sattel sitzt auf einen Wechsel
> einlassen, sondern lieber ins Ausland abwandern, wo man bereit ist mehr
> zu zahlen.

Ich dachte es geht hier um die Millionen arbeitslosen Ingenieure, die 
aufgrund der bösen bösen Firmen keinen Job angeboten bekommen?

von S. B. (Gast)


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> Na klar, 50 Ingenieure + zig Facharbeiter umziehen lassen, nur damit man
> 3-4 neue Leute bekommt. Wie weltfremd doch manche sind.
>
> Eine Firma, in der ich gearbeitet habe, hat vor der Krise jahrelang
> viele Leute gesucht, aber kaum bekommen. Im Endeffekt wurden immer
> Absolventen genommen.

mir ist unklar, über welche Dimensionen Du hier redest.
Wenn oder was sucht diese Firma?
Experten, die die Landluft lieben?
Billige Newcomer oder Leute mit Erfahrung ... am Ende wohl best of the 
best - da muß man in welcher Form auch immer was bieten können oder die 
Anforderungen gewaltig zurückstufen.
Wenn man dann auch noch einen jenseitigen Standort - was von 
Marketingschwäche zeugt - wählt und nichts bietet, sondern fordert ... 
was erwartet denn diese Firma eigentlich ?
Sorry, aber die Fluktuationsrate in dieser Firma stufe ich ungesehen als 
sehr hoch ein, wenn man nicht gerade seit Jahr und Tag vor Ort 
tiefverwurzelt dort lebt und immobiles Leben bevorzugt, weil man dort 
für immer ansässig bleiben möchte.

> Ich dachte es geht hier um die Millionen arbeitslosen Ingenieure, die
> aufgrund der bösen bösen Firmen keinen Job angeboten bekommen?
genau diese Leute werden weder von dieser Firma geschweige denn von 
irgendeiner anderen Firma eingestellt oder überleben die Vorauswahl.
Da muß die Not schon sehr groß sein bzw. die Akzeptanz.
Diese Leute werden doch nicht mehr ernsthaft gesucht, das glaubst Du 
doch selbst nicht.
Das ist eine Frage der Firmengröße - bei einer mittleren keine Chance, 
zu viel Arroganz, bei einer kleinen vielleicht noch, je nach Lage, je 
nach Chef, da kann man mit dem Chef direkt reden und überzeugen, wenn 
man nicht schon total fertig ist.
Großunternehmen kann u.U. auch klappen, weil die wie es so schön heißt 
nachhaltiger denken - die Absagen haben dort zumindest einen anderen 
Stil.
Hängt natürlich auch stark von der Persönlichkeit ab.
Das müssen beide Seiten erkennen, kein einfacher Prozeß.

von Mine Fields (Gast)


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S. B. schrieb:
> Billige Newcomer oder Leute mit Erfahrung ... am Ende wohl best of the
> best - da muß man in welcher Form auch immer was bieten können oder die
> Anforderungen gewaltig zurückstufen.

Damals suchte man natürlich Leute mit Erfahrung. Die hat man für diesen 
speziellen Bereich nicht bekommen. Also nimmt man Anfänger, denen man 
dann halt etwas beibringen muss. Meiner Meinung nach auch genau die 
richtige Methode, das geht aber eben etwas schleppend, weil die jungen 
Leute alle nach München, Berlin, Hamburg oder andere Großstädte wollen.

S. B. schrieb:
> Wenn man dann auch noch einen jenseitigen Standort - was von
> Marketingschwäche zeugt - wählt und nichts bietet, sondern fordert ...
> was erwartet denn diese Firma eigentlich ?

Die Firma wurde vor schätzungsweise 35 Jahren gegründet. Natürlich 
kannst du dir das jetzt hinbiegen wie du möchtest und sagen, dass die 
Firma ja einen schlechten Standort gewählt hat.

Aber andererseits: Wenn den wirklich so viele gute arbeitslose 
Ingenieure da draußen wären, müssten die der Firma trotzdem die Bude 
einrennen. Oder sind die ganzen arbeitslosen Ingenieure nicht doch zu 
faul, sich mal genauer umzuschauen und vielleicht auchmal einen Umzug in 
Kauf zu nehmen? Aber nein, soll doch die Firma zu mir ziehen, das ist 
doch eine Frechheit dass sie keinen Standort direkt vor meiner Haustür 
hat.

Und was soll eine Firma schon bieten außer einer ordentlichen Bezahlung, 
brauchbaren Arbeitsbedingungen und einer geringen Fluktuation und damit 
relativ hohen Arbeitsplatzsicherheit.

S. B. schrieb:
> Sorry, aber die Fluktuationsrate in dieser Firma stufe ich ungesehen als
> sehr hoch ein, wenn man nicht gerade seit Jahr und Tag vor Ort
> tiefverwurzelt dort lebt und immobiles Leben bevorzugt, weil man dort
> für immer ansässig bleiben möchte.

Ach ja und auf anderer Seite immer gejammert, dass man ja so flexibel 
sein muss und ein Umzug gar nicht in Frage kommt und das eine Frechheit 
von den Firmen und der Politik ist, das vorauszusetzen. Nit der 
Fluktuationsrate hast du unrecht. Es gab auch einige Ingenieure, die von 
Beginn an dabei waren. Und ich bin da auch nur weg, weil ich studieren 
wollte.

S. B. schrieb:
> genau diese Leute werden weder von dieser Firma geschweige denn von
> irgendeiner anderen Firma eingestellt oder überleben die Vorauswahl.

Bisher konnte mich noch niemand überzeugen, dass ein größerer Teil 
dieser Leute zurecht abgelehnt werden, gar nicht wirklich suchen (weil 
Leiharbeit ist böse, die Großkonzerne sind böse, die Kleinfirmen sind 
nicht brauchbar und umziehen möchte man schon gar nicht) oder sich in 
einem übersättigtem Bereich spezialisiert haben.

von Purzel H. (hacky)


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>Damals suchte man natürlich Leute mit Erfahrung. Die hat man für diesen
speziellen Bereich nicht bekommen. Also nimmt man Anfänger, denen man
dann halt etwas beibringen muss.


Anfaengern was beibringen ? Wer soll denen was beibringen ? Die muessen 
sich's selbst erarbeiten, denn den Spezialisten,der's koennte hat man 
nicht.


>Und was soll eine Firma schon bieten außer einer ordentlichen Bezahlung,
brauchbaren Arbeitsbedingungen und einer geringen Fluktuation und damit
relativ hohen Arbeitsplatzsicherheit.

Na. Eine ausserordentlich gute Bezahlung. Einem Boersenspezialisten 
koennen sie ja auch das fuenffache Gehalt als Bonus nachwerfen.
Bevor ich's vergess. Einem Manager koenne sie auch jedes Jahr 20% mehr 
geben. Auch wenn's schlecht geht. Also bitte etwas grosszuegiger.

von Mine Fields (Gast)


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Wow wie Denn schrieb:
> Anfaengern was beibringen ? Wer soll denen was beibringen ? Die muessen
> sich's selbst erarbeiten, denn den Spezialisten,der's koennte hat man
> nicht.

Ah juhu, mal wieder hohle Phrasen dreschen. In diesem Fall war es nicht 
so, es gab genug Spezialisten, die sich auch die Zeit genommen haben.

Wow wie Denn schrieb:
> Na. Eine ausserordentlich gute Bezahlung. Einem Boersenspezialisten
> koennen sie ja auch das fuenffache Gehalt als Bonus nachwerfen.

Ganz ehrlich: Ich habe keine Ahnung, worüber du redest.

von MaWin (Gast)


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> > Na. Eine ausserordentlich gute Bezahlung. Einem Boersenspezialisten
> > koennen sie ja auch das fuenffache Gehalt als Bonus nachwerfen.
> Ganz ehrlich: Ich habe keine Ahnung, worüber du redest.

http://www.focus.de/finanzen/news/banken-milliarden-us-banken-boni-trotz-krise_aid_533581.html


DAS meist er damit. Man muß es sich auf der Zunge zergehen lassen.
Die bekommen IM DURCHSCHNITT 500000.
Also nicht die Allerbesten, sondern die einfacheren Mitarbeiter (wobei 
Putzfrauen wohl nicht dazu gehören, die sind in solchen Läden sicherlich 
längst out-ge-sourct) ziehen den Schnitt nach unten.


Die Frage ist halt, von welchem Geld. Es ist ja nicht so, daß die Leute 
irgendwie produktiv sind. Es wird dort nichts erwirtschaftet, sondern 
nur umverteilt. Von deinem Geld.

Der Trick ist, vom heutigen Gewinn "ich habe der Bank 100 Mio 
eingebracht" sich 10% Anteil zu schnappen, und vom morgigen Verlust (der 
beim Eingehen solce Glücksspielrisiken zwangsläufig ist) von 1 Mrd nicht 
betroffen zu sein, sondern den dem Steuerzahler aufzuerlegen.


Ja, irgendetwas macht der Ing falsch.

von S. B. (Gast)


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> das geht aber eben etwas schleppend, weil die jungen
> Leute alle nach München, Berlin, Hamburg oder andere Großstädte wollen.
die Leute sind eben nicht dumm - in der Großstadt ist das Arbeitsangebot 
nun einmal größer.

> Oder sind die ganzen arbeitslosen Ingenieure nicht doch zu
> faul, sich mal genauer umzuschauen und vielleicht auchmal einen Umzug in
> Kauf zu nehmen?
das sind andere Gründe, die Du nicht kennst, da Du nicht arbeitslos 
bist.
Ein Umzug ist hier nicht so einfach zu bewerkstelligen wie in anderen 
Ländern - wenn Du viel Pech hast, darfst Du auch mal so bis zu 3000 Euro 
an Deinen alten Vermieter abdrücken wegen mangelhafter Renovierung, etc.
Umzug kann also so richtig schön teuer werden hierzulande - unser 
Gesetzgebung sei Dank.

> Ach ja und auf anderer Seite immer gejammert, dass man ja so flexibel
> sein muss und ein Umzug gar nicht in Frage kommt und das eine Frechheit
> von den Firmen und der Politik ist, das vorauszusetzen.
Wenn die Firmen die ganzen Zahlungen an den Vermieter übernehmen bin ich 
gern dabei. Nicht vergessen; Ich bin haftbar, wenn was bei der 
Wohnungsübergabe nicht stimmt, ich muß die Kosten tragen.
Lohnt sich das wirklich in der Weltgeschichte auf 1 Jahresvertrags Basis 
rumzueiern ?
Dann soll die Politik doch die Vorrausetzungen schaffen, z.B. 
Wohnwagensiedlungen nach amerikanischen Muster.

> Bisher konnte mich noch niemand überzeugen, dass ein größerer Teil
> dieser Leute zurecht abgelehnt werden, gar nicht wirklich suchen (weil
> Leiharbeit ist böse, die Großkonzerne sind böse, die Kleinfirmen sind
> nicht brauchbar und umziehen möchte man schon gar nicht) oder sich in
> einem übersättigtem Bereich spezialisiert haben.
Das ist totaler Schwachsinn - wenn ich mich bewerbe dann bin ich kein 
Bittsteller, sondern biete meine Arbeitskraft zum bestmöglichen Preis 
an.
Wenn ich dann nicht genommen wurde, dann war jemand anders besser.
Es gibt immer genügend qualifizierte Bewerber.
Bitteschön, wenn das anders gesehen wird, dann muß man die Zwangsarbeit 
eben wieder einführen, was ja auch schon längst über die Hintertür 
geschehen ist.

von Backflow (Gast)


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@S.B.

>in der Großstadt ist das Arbeitsangebot nun einmal größer.

Lebst Du nicht in Berlin?

>Ich bin haftbar, wenn was bei der Wohnungsübergabe nicht stimmt,
>ich muß die Kosten tragen

Selbst wenn man Dir einen Arbeitsplatz vor die Haustüre baute, würdest 
Du bestimmt noch ein Haar in der Suppe finden, um den Job nicht annehmen 
zu müssen.

von S. B. (Gast)


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> Lebst Du nicht in Berlin?
Ja, deshalb suche ich auch primär da.

> Selbst wenn man Dir einen Arbeitsplatz vor die Haustüre baute, würdest
> Du bestimmt noch ein Haar in der Suppe finden, um den Job nicht annehmen
> zu müssen.
muß ich zu den Schwachsinn wirklich noch was sagen?
Kommt erst mal selber in eine schlechte Situation, dann reden wir 
weiter.

von Backflow (Gast)


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>Ja, deshalb suche ich auch primär da.

Deine erfolglose Suche passt mit Deiner Aussage

>in der Großstadt ist das Arbeitsangebot nun einmal größer.

nicht so recht zusammen.


>Kommt erst mal selber in eine schlechte Situation, dann reden wir
>weiter.

Mein Arbeitsplatz liegt ca. 400km von meinem Heimatort entfernt.

von Mine Fields (Gast)


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S. B. schrieb:
> Es gibt immer genügend qualifizierte Bewerber.

Ich habe versucht zu erklären, dass es eben nicht immer so ist.

S. B. schrieb:
> ie Leute sind eben nicht dumm - in der Großstadt ist das Arbeitsangebot
> nun einmal größer.

... und bleiben "schlau" und arbeitslos.

S. B. schrieb:
> Lohnt sich das wirklich in der Weltgeschichte auf 1 Jahresvertrags Basis
> rumzueiern ?

Ja. Aber von 1-Jahres-Verträgen hat niemand außer dir geredet.

von S. B. (Gast)


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> Ich habe versucht zu erklären, dass es eben nicht immer so ist.
Ich kann leider heute nicht 6 Richtige im Lotto erzielen und 
wahrscheinlich auch die nächsten 100 Jahre nicht - genauso sieht das mit 
Firmen aus, die keine Bewerber finden, ich kenne sie nicht.
Kann ich deren Vorstellungen und Ansprüche erfüllen ?
Bringe ich mich selbst auf ein totes Gleis ?
Ich glaube nicht, daß ich bei einer pauschal Kurzbewerbung überhaupt 
eingeladen werde - das Anspruchsdenken ist in Deutschland sehr hoch.

> ie Leute sind eben nicht dumm - in der Großstadt ist das Arbeitsangebot
> nun einmal größer.
> ... und bleiben "schlau" und arbeitslos
wie gesagt, ein Wechsel muß sich schon lohnen, wegen blauen Dunst 
wegziehen ist nicht.

> Ja. Aber von 1-Jahres-Verträgen hat niemand außer dir geredet
Ach komm, eine Einstellung ist sowieso erst mal immer nur auf Probe.
In der Zeit wird von der Firma auch noch weiter nach besseren Leuten 
gesucht.

> Deine erfolglose Suche passt mit Deiner Aussage
> in der Großstadt ist das Arbeitsangebot nun einmal größer.
> nicht so recht zusammen
ich finde ja immer wieder mal was auf LowLevel und zeitlich begrenzt.
Auf Dauer macht das natürlich keinen Spaß.

> Mein Arbeitsplatz liegt ca. 400km von meinem Heimatort entfernt.
Das machst Du wahrscheinlich nur, weil Du einen Großteil der Fahrtkosten 
von der Steuer zurückbekommst.
Außerdem glaube ich Dir das nicht ganz - 400km Hin- und zurück, daß ist 
schon eine Grenzbelastung, es sei denn Du hast die 35 Stundenwoche.
Wieso bist Du eigentlich nicht schon längst umgezogen ?

von Backflow (Gast)


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>Wieso bist Du eigentlich nicht schon längst umgezogen ?.

Genau!!

Solltest Du vielleicht auch mal in Erwägung ziehen.

von Mine Fields (Gast)


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S. B. schrieb:
> Kann ich deren Vorstellungen und Ansprüche erfüllen ?

Offensichtlich nicht.

Alles, was man in diesem Forum liest, deutet sehr stark darauf hin, dass 
viele arbeitslose Ingenieuere nicht ganz unschuldig an ihrer Situation 
sind.

S. B. schrieb:
> Ach komm, eine Einstellung ist sowieso erst mal immer nur auf Probe.
> In der Zeit wird von der Firma auch noch weiter nach besseren Leuten
> gesucht.

Wenn du so denkst, bist du natürlich schneller weg wie du schauen 
kannst.

S. B. schrieb:
> ch glaube nicht, daß ich bei einer pauschal Kurzbewerbung überhaupt
> eingeladen werde - das Anspruchsdenken ist in Deutschland sehr hoch.

Naja eine Pauschalbewerbung wird natürlich zurecht abgelehnt. Wenn schon 
zwanzig Minuten für ein individuelles Anschreiben zu viel ist, deutet 
das schon stark auf die spätere Arbeitseinstellung hin.

S. B. schrieb:
> Das machst Du wahrscheinlich nur, weil Du einen Großteil der Fahrtkosten
> von der Steuer zurückbekommst.

Und du würdest das nicht bekommen? Wieso das?

von S. B. (Gast)


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> Genau!!
> Solltest Du vielleicht auch mal in Erwägung ziehen.
mache ich auch - aber ich sage mir, wenn schon dann ins Ausland.

> Offensichtlich nicht.
> Alles, was man in diesem Forum liest, deutet sehr stark darauf hin, dass
> viele arbeitslose Ingenieuere nicht ganz unschuldig an ihrer Situation
> sind.
Tja, wie gesagt - daß kann man so oder so sehen.
Ich behaupte einfach mal, daß es hier gar nicht so viele Arbeitsplätze 
gibt.
Schau Dir nur mal die Anzahl der Dienstleister hierzulande und anderswo 
in der Welt an ... da sind wir Weltspitze bezogen auf die Zahl der 
Dienstleister.

> Wenn du so denkst, bist du natürlich schneller weg wie du schauen
> kannst.
das ist leider allzu häufig Realität, sonst könnte man sich auch den 
ganzen Schmu mit Zeugnisformeln sparen.

> Naja eine Pauschalbewerbung wird natürlich zurecht abgelehnt.
Ich denke diese Firma hat einen ernsthaften Mangel ??!
Da fragt man doch mal nach als Firma was das soll?
Also doch Anspruchsdenken und Arroganz.

> Wenn schon
> zwanzig Minuten für ein individuelles Anschreiben zu viel ist, deutet
> das schon stark auf die spätere Arbeitseinstellung hin.
Mit einer Kurzbewerbung mache ich auf mich aufmerksam, in der heutigen 
Zeit, wo der Personaler vielleicht 3 bis 5min zur Verfügung hat, 
vielleicht auch eine Strategie.
Wenn einem die Stelle super gefällt, kann man sich ja mehr Mühe geben 
und da kalkuliere ich mehr als 20min ein, 20min ist genausoviel wert wie 
eine 5min Bewerbung, praktisch nichts!

> Und du würdest das nicht bekommen? Wieso das?
Es ging hier um die abstruse Idee jeden Tag 400km (Hin-und Rückweg) zu 
fahren.
Das kann man mal machen für ein paar Monate (habe ich auch schon 
gemacht). aber doch nicht auf Dauer.

von Mine Fields (Gast)


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S. B. schrieb:
> Es ging hier um die abstruse Idee jeden Tag 400km (Hin-und Rückweg) zu
> fahren.
> Das kann man mal machen für ein paar Monate (habe ich auch schon
> gemacht). aber doch nicht auf Dauer.

Kein normaler Mensch macht so etwas. Wenn dir keine bessere Lösung 
einfällt, wundert mich nicht, dass du Probleme auf dem Arbeitsmarkt 
hast.

S. B. schrieb:
> Ich denke diese Firma hat einen ernsthaften Mangel ??!
> Da fragt man doch mal nach als Firma was das soll?
> Also doch Anspruchsdenken und Arroganz.

Mangel heißt nicht, dass man jeden nehmen kann. Das hat nichts mit 
Arroganz zu tun. Ein gewisses Anspruchsdenken muss man haben, wenn man 
seine Stammmannschaft nicht frustrieren will.

von S. B. (Gast)


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> Kein normaler Mensch macht so etwas. Wenn dir keine bessere Lösung
> einfällt, wundert mich nicht, dass du Probleme auf dem Arbeitsmarkt
> hast.
also ich kenne einige, die das so praktiziert haben, vielleicht nicht 
ganz so extrem.
Die sind so 2 Stunden pro Strecke auf der Autobahn unterwegs.
Für Dich scheint das ja alles kein Problem zu sein.
Einfach mal schnell umziehen, mal schnell ne Wohnung anmieten?
Mach das mal, kostet ja nichts ... ich glaube, Du weißt gar nicht wie 
gut es Dir geht!

> Mangel heißt nicht, dass man jeden nehmen kann. Das hat nichts mit
> Arroganz zu tun. Ein gewisses Anspruchsdenken muss man haben, wenn man
> seine Stammmannschaft nicht frustrieren will.
na ja, die Situation wird sich noch verschärfen.
In den Großstädten und bei größeren Firmen wird da etwas anders gedacht.
Deshalb ziehen die Leute ja auch in die Großstädte, um da Arbeit zu 
finden und gelegentlich klappt es ja auch.
Frustration gehört genauso zur Arbeit wie Freude - deshalb heißt das 
Ganze auch Arbeit.
Arbeit != Hobby -> das trifft auf 95% Prozent der Arbeitnehmer zu.

Vielleicht gehörst Du ja zu den Glücklichen 5% - ich jedenfalls nicht.

von Mine Fields (Gast)


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S. B. schrieb:
> Einfach mal schnell umziehen, mal schnell ne Wohnung anmieten?
> Mach das mal, kostet ja nichts ... ich glaube, Du weißt gar nicht wie
> gut es Dir geht!

Ich hatte für ungefähr 2 Jahre zwei Wohnungen und das bei einem Netto 
unter 1000 Euro. Ich hatte damit absolut keine Probleme. Doppelte 
Haushaltsführung lässt sich von der Steuer absetzen. Ich schätze mal, 
dass das mit Umzugskosten zum Großteil auch geht.

> [Sonstiges Geblubber]

Keine Lust gehabt, auf Argumente einzugehen und deshalb wieder nur leere 
Phrasen dreschen, die nichts mit meinen Aussagen zu tun haben?

Noch einmal langsam zum mitdenken: Wieso sollte man sich absichtlich die 
Stimmung unter der Stammmannschaft versauen, indem man ein paar 
unbrauchbare Miesmacher einstellt?

von S. B. (Gast)


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> [Sonstiges Geblubber]
wie gesagt, das Gejaule bei den Firmen nimmt auch zu und ich finde ja 
auch immer wieder was vor der Haustür - das ist eben der Vorteil der 
Großstadt, wenn man nicht zu wählerisch ist :-)
Du selbst hattest offenbar noch keine Notlage, sei froh.
Falls doch einmal, wirst Du über viele Dinge anders denken.

von Mine Fields (Gast)


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S. B. schrieb:
> Du selbst hattest offenbar noch keine Notlage, sei froh.
> Falls doch einmal, wirst Du über viele Dinge anders denken.

Das kann sein. Allerdings würde ich nicht unvorbereitet in so eine 
Notlage kommen und hätte schon einige Alternativpläne in der Tasche, 
falls es mal soweit kommt.

von S. B. (Gast)


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> Allerdings würde ich nicht unvorbereitet in so eine Notlage kommen.
Tja, das denken viele.

> und hätte schon einige Alternativpläne in der Tasche,
> falls es mal soweit kommt.
und meistens kommen dann noch ganz andere Dinge hinzu, die man nicht 
einkalkuliert hat oder einkalkulieren konnte ... wie eine dunkle 
Tsunami-Welle aus dem Nichts.

von Mine Fields (Gast)


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Ich denke das ist zum Großteil eine Frage der Einstellung. So wie manche 
einen Umzug als Weltuntergang betrachten und andere als eine neue 
Chance.

von S. B. (Gast)


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> einen Umzug als Weltuntergang betrachten und andere als eine neue
> Chance.
das ist immer eine Kosten-Nutzen-Rechnung.
Ein Umzug kann eine Chance sein, genauso gut ein Risiko.
Die deutsche Seele mag kein Risiko, wenn dieses unkalkulierbar ist :-)

von Backflow (Gast)


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>Die deutsche Seele mag kein Risiko, wenn dieses unkalkulierbar ist

Du solltest zur Entschuldigung Deiner Bequemlichkeit nicht die 
"Deutschen" in Geiselhaft nehmen.

Wenn für Dich schon ein popeliger Umzug, der täglich sicher mehrere 
hundert Male bei anderen problemlos über die Bühne geht, ein 
unkalkulierbares Risiko darstellt, dann bist Du bei Deiner 
Entscheidungsphobie als Ingenieur ungeeignet.

von Gästle (Gast)


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Backflow schrieb:
> Wenn für Dich schon ein popeliger Umzug, der täglich sicher mehrere
> hundert Male bei anderen problemlos über die Bühne geht, ein
> unkalkulierbares Risiko darstellt, dann bist Du bei Deiner
> Entscheidungsphobie als Ingenieur ungeeignet.

Mit Stereoanlage, Laptop, Kaffeemaschine, Fernseher und Klamotten in 
möblierte Wohnungen hast du vielleicht recht.
Mach das mal mit einer Frau und zwei Kindern. Nicht für umsonst sagt der 
Volksmund "3mal Umgezogen ist wie einmal abgebrannt".

Hier haben einige das Kindergartenalter in jeder Hinsicht noch nicht 
überschritten. Wartet nur ab wenn der Kapitän das Ruder mit Schwung von 
der einen Seite zur anderen dreht. Da geht öfter mal was über Bord.

von S. B. (Gast)


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> Wenn für Dich schon ein popeliger Umzug, der täglich sicher mehrere
> hundert Male bei anderen problemlos über die Bühne geht, ein
> unkalkulierbares Risiko darstellt, dann bist Du bei Deiner
> Entscheidungsphobie als Ingenieur ungeeignet.
das ist mal wieder in den falschen Sachzusammenhang gestellt worden, wie 
immer!
Ich habe gesagt,daß man eine Kosten-Nutzenrechnung machen muß.
Wenn das Risiko - also die Kosten überwiegen dann lasse ich es bleiben,
einen Job zum Lowlevel-Lohn kann ich auch hier kriegen, da brauche ich 
mir nicht die ländliche Einöde bzw. Frust nach Feierabend antun 
(Kosten-Nutzen).
Der Vermieter hat schließlich ein Recht auf eine ordentlich übergebene 
und  renovierte Wohnung.
Wir haben hier leider kein Wohnwagenviertel so wie in USA, da kann man 
so ein immobiles Leben führen, hier nicht.
So ist das nun einmal.

von Mine Fields (Gast)


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Familie macht das ganze sicherlich wesentlich schwerer.

Aber auch das bekommen viele Leute auf die Reihe. Das bedeutet für viele 
leider nur am Wochenende für die Familie da zu sein.

Andererseits ist das kein großer Unterschied, wenn man zwar zuhause 
wohnt, aber 50+ Stunden abreißen muss, ewige Fahrzeiten hat und 
vielleicht sogar am Wochenende ran muss. Da ist es dann doch besser, 
wenn man das ganze Wochenende für sich und die Familie hat.

von Wilhelm F. (Gast)


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Nen Umzug zu ner weit entfernten Firma, sowas kann man mal machen, wenn 
man aus Hotel Mama auszieht, oder aus dem Studenten- oder 
Lehrlingswohnheim. In sehr jungen Jahren. Wenn noch das gesamte Inventar 
in einen halben PKW passt. Hab ich auch gemacht, und kostet dann auch 
kaum was. Hat man aber mal die erste richtige Wohnung, dann hat man 
gelegentlich auch Möbel, die man nicht für jeden Umzug gerne weg wirft 
und neu beschafft. Es bedarf da schon eines größeren Transportes, mit 
Umzugsunternehmen, was richtig Geld kostet. Im übrigen hat man bei einem 
Umzug auch Mietzahlungsüberschneidungen, wobei man im Schnitt über die 
Wohnungskündigungsfrist die Miete für beide Wohnungen zahlen muß. Und 
nicht zu vergessen: Renovierungskosten. Alles in allem, sind Umzüge also 
immer locker etwas höhere 4-stellige Euro-Beträge. Mit einem 
Hartz-IV-Geld von 359€ monatlich, läßt sich sowas bei weitem nicht 
stemmen. Das alles hat nichts damit zu tun, daß ein Arbeitnehmer nicht 
flexibel sei. Für die Flexibilität, fehlt nämlich oft schlichtweg etwas 
Kleingeld.

von Mine Fields (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Mit einem
> Hartz-IV-Geld von 359€ monatlich, läßt sich sowas bei weitem nicht
> stemmen.

Wieso sollte man wenn man H4 bezieht umziehen? Es geht hier doch darum, 
einen Job als Ingenieur zu bekommen. Und da kann man sich normalerweise 
locker ein Zimmer am Arbeitsort leisten.

von Gästle (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Es geht hier doch darum,
>
> einen Job als Ingenieur zu bekommen. Und da kann man sich normalerweise
>
> locker ein Zimmer am Arbeitsort leisten.

Wieviele Umzüge sollte den ein Ingenieur bis zur Rente machen?

Ich würde sagen 1 mal wenn die Ausbildung fertig ist, den 2 wenn es auf 
der Leiter mal nach oben geht. Der 3. und letzte währe ins eigene Haus 
was dann auch Altersruhesitz ist.
Drei mal reicht im Leben voll auf, meine Meinung.
Alles andere ist kein "Leben". Wird Zeit das der Kraftstoff richtig 
teuer wird, dann zieht Ruhe ein und es werden viele sinnlose Aktionen 
unterbunden.

von S. B. (Gast)


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> Wieso sollte man wenn man H4 bezieht umziehen? Es geht hier doch darum,
> einen Job als Ingenieur zu bekommen. Und da kann man sich normalerweise
> locker ein Zimmer am Arbeitsort leisten.
es geht um Lebensqualität, nicht darum was ich mir leisten möchte.
Vielleicht möchte ich das Geld nicht für eine teure Wohnung verpulvern, 
sondern für andere Zwecke sparen.
Was bleibt unterm Strich für mich netto nach Abzug der Miete, 
Lebenshaltung übrig?  Das ist doch die entscheidende Frage!
Welche Perspektiven bietet der Job ? Auch eine sehr entscheidende Frage.
Wie wohl fühle ich mich da bzw. was muß ich dafür aufgeben ?
usw.,usw.
Ich habe nichts gegen einen Umzug, aber ich kenne keinen, der einen 
Umzug durchzieht, um sich zu verschlechtern, außer vielleicht 
Mietnomaden.

von Mine Fields (Gast)


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Na wenn dir Arbeitslosigkeit alle Lebensqualität liefert, die du 
brauchst, passt doch alles. Worüber beschwerst du dich dann?

von S. B. (Gast)


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> Na wenn dir Arbeitslosigkeit alle Lebensqualität liefert, die du
> brauchst, passt doch alles. Worüber beschwerst du dich dann?
habe ich nie behauptet. Ich habe gesagt, daß es zu wenig Arbeitsplätze 
hierzulande gibt und das Lohnniveau im Keller ist und sich deshalb ein 
Umzug am Ende gar nicht rechnet.

von S. B. (Gast)


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außerdem bekommst Du erst einmal keine Festanstellung, alles erst mal 
auf Probe - deshalb fahren ja viele Leute wie die Irren in der Republik 
rum.

von S. B. (Gast)


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eine Mietwohnung zu einem adequaten Preis zu finden, kann nämlich je 
nach Region auch noch zum Abenteuer mutieren.

von Mine Fields (Gast)


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Hallo? Es war nie von einem Umzug in der Probezeit die Rede. Aber auch 
in der Probezeit bekommt ein Ingenieur genug Geld, um sich eine 
Zweitwohnung leisten zu können.

Aber es stimmt schon, der Arbeitsmarkt ist nicht so gut, dass jeder 
einen Job bekommt. Man muss schon etwas Leistungsbereitschaft zeigen 
können.

von S. B. (Gast)


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> Hallo? Es war nie von einem Umzug in der Probezeit die Rede.
hörte sich anfangs so an, aber gut falsch verstanden von mir.

> Aber es stimmt schon, der Arbeitsmarkt ist nicht so gut, dass jeder
> einen Job bekommt. Man muss schon etwas Leistungsbereitschaft zeigen
> können.
wie gesagt, lohnt sich nicht, wenn ich netto und nach Abzug der 
regionalen Kosten das Gleiche rausbekomme.
Wer Leistungsbereitschaft fordert muß was bieten können oder seine 
Forderungen der Realität anpassen - und wenn man den globalen 
Arbeitsmarkt betrachtet sieht es hier doch noch düsterer aus.
Viele wagen den Schritt ins Ausland doch zurecht nicht wegen mangelnder 
Sprachkenntnisse oder aus anderen Gründen.

von Lexi (Gast)


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Gästle schrieb:
> Ich würde sagen 1 mal wenn die Ausbildung fertig ist, den 2 wenn es auf
> der Leiter mal nach oben geht. Der 3. und letzte währe ins eigene Haus
> was dann auch Altersruhesitz ist.

Ich bin ja schon als Langweiler verschrien, aber das von Ihnen 
konstruierte Leben ist schnarchnasig. Ich bin erst 28, bin aber schon 
öfter umgezogen, vorm Studium, danach. Ich finde auch nichts dabei.

von Lexi (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Ich hatte für ungefähr 2 Jahre zwei Wohnungen und das bei einem Netto
> unter 1000 Euro. Ich hatte damit absolut keine Probleme. Doppelte
> Haushaltsführung lässt sich von der Steuer absetzen. Ich schätze mal,
> dass das mit Umzugskosten zum Großteil auch geht.

Zwei Wohnungen, bei unter tausend Euro netto? Wo waren den die 
Wohnungen? In Prenzlau und Halle/S. Ich hatte auch doppelte 
Haushaltsführung in diesem Jahr wegen eines Umzug. Die alte Wohnung hat 
mich 600 Euro pro Monat gekostet (nach einer kräftigen Erhöhung der 
Nebenkosten, vorher habe ich 405 Euro warm bezahlt) und die neue € 435. 
Ich musste knapp kalkulieren, weil ich noch Maklergebühren hatte, 
Kaution, Umzugskosten usw. Jetzt hat Lexi wieder ein paar ein Riesen auf 
dem Girokonto.

von Gustav (Gast)


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Ist auf jeden Fall auch ziemlich toll jedes Mal den Freundeskreis zu 
wechseln...

von Gustav (Gast)


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>Jetzt hat Lexi wieder ein paar ein Riesen auf
>dem Girokonto.

Das ist sehr schön Lexi...

von Gästle (Gast)


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Lexi schrieb:
> Ich bin erst 28, bin aber schon
>
> öfter umgezogen, vorm Studium, danach. Ich finde auch nichts dabei.

Eben, schreib mal in 20 Jahren wieder.
Die Ausbildung habe ich nicht mit gerechnet.

von S. B. (Gast)


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> Ich bin erst 28, bin aber schon
> öfter umgezogen, vorm Studium, danach. Ich finde auch nichts dabei.
Ich denke mal, daß Du auch viel Glück mit Deinen Vermietern hattest - 
das muß aber nicht immer so sein.
Es gibt Mietnomanden, aber auch Abzockvermieter.
Wenn Du mal an einen solchen geraten bist, wirst Du Dir das beim 
nächsten Umzug zweimal überlegen. Ein Umzug kann sehr teuer werden.

von Warmweiß (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Wieso sollte man wenn man H4 bezieht umziehen? Es geht hier doch darum,
> einen Job als Ingenieur zu bekommen. Und da kann man sich normalerweise
> locker ein Zimmer am Arbeitsort leisten.
Wenn man beispielsweise als arbeitsloser Ingenieur aus dem Hartz-Loch 
rauskommen will? Leider ist das Loch sehr, sehr tief, dass man nur 
schwerlich einen Umzug über weite Distanzen meistern kann. Die neue 
Wohnung muss auch erstmal gesucht, besichtigt werden und meistens noch 
ne Schufa-Anfrage eingeholt werden. Dann wird ein Ranking vom 
Vermieter/Makler erstellt und irgendeiner erhält nach einer (längeren) 
Wartezeit die Wohnung. Gerade kleiner, günstiger Wohnraum ist durch die 
Hartz-Scheiße und die vielen Single-Haushalte knapp geworden bzw. 
ausgegangen. Im Süden sowieso.
Selbst weite Anreisen stellen für Hartzer ein Problem dar, denn man hat 
kaum Reserven bzw. man kann mit dem Witz-Satz keine ansparen. Nicht 
umsonst werden die Leute aus der Umgebung erstmal bevorzugt und nicht 
umsonst drängt die Industrie in Bayern und Baden-Württemberg die 
dortigen Hochschulen, dass diese mehr Leute durchschleusen. Man will die 
Leute vor Ort rekrutieren.
Ein ehemaliger Studienkollege musste für sein berufspraktisches Semester 
auch erstmal einen Monat im Kleinwagen der Eltern schlafen, bevor er 
dann eine billige Notunterkunft in einer WG gefunden hatte.

von C.T (Gast)


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Die Zeitung behauptet dass es millionen unbesetzte Ingenieurstellen 
gibt. Theoretisch muss ja Vollbeschäftigung im Ingenieurbereich 
herrschen.

von Purzel H. (hacky)


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Nee. Die Industrie such was Anderes wie die existierenden Ingenieure 
koennen.

von Mark B. (markbrandis)


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C.T schrieb:
> Die Zeitung behauptet dass es millionen unbesetzte Ingenieurstellen
> gibt.

Nein, tut sie nicht. Nirgendwo ist von Millionen die Rede.

von Smoerre (Gast)


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> Nein, tut sie nicht. Nirgendwo ist von Millionen die Rede.

so sieht es aus und ist auch schwierig von der Position der 
Arbeitslosigkeit heraus die Anforderungen der Industrie zu erfüllen - 
mal eben eine Programmiersprache beherrschen, etc. ... das geht nicht 
von heute auf morgen, das kostet auch Geld - ich möchte mir auch gern 
das ein oder andere Fachbuch im Laden kaufen, geht nicht, bestenfalls 
mal was angestaubtes vom Flohmarkt.
Alles parallel abdecken funktioniert sowieso nicht, mag sein, daß es ein 
paar Leute gibt, die das können; die verdienen dann ja auch entsprechend 
- insofern kann man eine Münze werfen und versuchen sich in 
erfolgversprechende Bereiche hinein zu arbeiten ... und dann heißt es 
Glück haben.
Bei der Industrie kommt außerdem noch verstärkt der Altersaspekt hinzu.
Man flüchtet dann ganz automatisch in andere Bereiche und taucht in der 
Statistik wahrscheinlich gar nicht mehr als Ing. auf.

von Purzel H. (hacky)


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Ein Fachbuch fuer eine Programmiersprache ? Wozu gibt es google ?

von Wilhelm F. (Gast)


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Smoerre schrieb:

>so sieht es aus und ist auch schwierig von der Position der
>Arbeitslosigkeit heraus die Anforderungen der Industrie zu
>erfüllen -

Besonders nichts versprechende teure Vorstellungsgespräche quer durch 
Deutschland. Mit dem fetten Hartz-IV-Budget im Rücken. Die Ausbeute ist 
mitunter höchst mager, und verpulvert die Ersparnisse. Von wegen 
Leistungsbereitschaft ??? ...

>ich möchte mir auch gern das ein oder andere Fachbuch im
>Laden kaufen, geht nicht, bestenfalls mal was angestaubtes
>vom Flohmarkt.

Auf Messen hat man oft Gelegenheit, Mängelexemplare zum Spottpreis zu 
erstehen. Es sind zwar meist Ladenhüter, aber ich hatte schon sehr gute 
Sachen dabei erwischt. Man kann ja vor Ort hinein schauen, bevor man 
kauft.

Andererseits, gibt es die Bibliotheken der Hochschulen, wenn man in 
einer großen Stadt wohnt, bzw. an einem Ort, wo sich eine Hochschule 
befindet. Man kann vor Ort kostenlos lesen, oder nen Euro Entleihgebühr 
für 3 Wochen zahlen. Ich werde mir das auch wieder näher anschauen.

>Bei der Industrie kommt außerdem noch verstärkt der Altersaspekt hinzu.

Exakt. Den 45+ Säuberungsaktionen muß man kein Wort mehr hinzu fügen, 
wenn man selbst 50 ist.

von eklige Tunke (Gast)


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Wow wie Denn schrieb:
> Ein Fachbuch fuer eine Programmiersprache?
Öhm, die Unternehmen suchen erfahrene Leute. Mal eben ein Fachbuch
oder mal eben über Internetquellen was sich selbst bei bringen reicht 
so gut wie immer nicht aus.
Hier ist ja die Krux, die paar Firmen zu finden denen das genügen 
würde...

> Wozu gibt es google?
Die meisten Internetquellen können einem Buch nicht das Wasser reichen. 
Skripte von Hochschulen sind meist stark zusammengestutzte Bücher, meist 
das oberste in der Quellenangabe.

von Purzel H. (hacky)


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Naja. Zu einer neuen Programmiersprache gehoert natuerlich auch ein 
Projekt, das man geloest hat. Dass man mit debugging und dergleichen 
vertraut ist.

von High Performer (Gast)


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Abhängig von den Widrigkeiten des Ingenieurberufs:

ich bin immer wieder schockiert, wie selbstverständlich es heutzutage 
ist, dass man wegen des Jobs eine Bude irgendwo, viele hundert Kilometer 
von zu Hause entfernt für teures Geld mietet und dann für den Rest 
seines (Arbeits-)Lebens eine Wochenendbeziehung pflegt. Ich kenne das 
einigermaßen, und finde es einfach grausam, dass von Menschen sowas 
verlangt wird. Denn eine solche Tätigkeit bedeutet normalerweise, seine 
vertraute Umgebung aufzugeben, um nur noch für den Job zu leben. 
Schlafen, arbeiten, essen, schlafen. Ich würde meine wertvolle 
Lebenszeit niemals langfristig so dahinvegetieren wollen!

von Purzel H. (hacky)


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Verlangen - Nein. Es ist ein Angebot, eine Moeglichkeit. Muessen tut 
niemand. Lass in der Nachbarschaft ein paar Ziegen oder Kuehe rumstehen 
und ein paar Subventionen kommen rein.

von Fritz (Gast)


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> ich kenne das einigermaßen, und finde es einfach grausam, dass
> von Menschen sowas verlangt wird. Denn eine solche Tätigkeit
> bedeutet normalerweise, seine vertraute Umgebung aufzugeben, um
> nur noch für den Job zu leben. Schlafen, arbeiten, essen, schlafen.
> Ich würde meine wertvolle Lebenszeit niemals langfristig so
> dahinvegetieren wollen!

>>Verlangen - Nein. Es ist ein Angebot, eine Moeglichkeit. Muessen tut
>>niemand.

Das erinnert mich ein wenig an eine Passage aus dem Buch "Schiffbruch 
mit Tiger", sinngemäß:

"Kein Tier würde sein angestammtes Territorium verlassen, wenn es nicht 
durch eine Notsituation dazu veranlasst würde. Denn warum sollte es sich 
aus seiner Umgebung fortbewegen, wenn es alles hat was es will und es 
ihm gut geht"

Vielleicht kennt jemand von euch die Passage und das Buch und würde es 
noch etwas präziser zitieren.

von MaWin (Gast)


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> Denn warum sollte es sich aus seiner Umgebung fortbewegen,
> wenn es alles hat was es will und es ihm gut geht"

Darum hat die Evolution genau die Spezies heranwachsen lassen,
die nie rundrum zufrieden ist, sondern der Gier und Neid
innewohnen.

So sind Millionäre ebenso unglücklich mit ihrer Situation
wie Afrika-Nomaden, damit es immer noch den Antrieb gibt noch
weiter zu kommen.

Sonst würde wir noch in verschiedenen Höhlen sitzen.
Der Mensch ist zwangsweise so wie er ist, sondern wäre er nicht
so weit gekommen.

Wale und Vögel und viele Teuire kommen übrigens viel weiter rum
als Menschen.

von Gästchen (Gast)


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High Performer schrieb:
> und finde es einfach grausam, dass von Menschen sowas
> verlangt wird. Denn eine solche Tätigkeit bedeutet normalerweise, seine
> vertraute Umgebung aufzugeben, um nur noch für den Job zu leben.
> Schlafen, arbeiten, essen, schlafen. Ich würde meine wertvolle
> Lebenszeit niemals langfristig so dahinvegetieren wollen!

Sie haben als einer der Wenigen das Problem erkannt.
Grausam ist nicht das was von Menschen verlangt wird, es werden auch 
schlimmere Sachen verlangt. Grausam ist es dass die Menschen es von 
vorne rein als erzogene Sklaven akzeptieren. Das ist genau die Aufgabe 
des Vater  Staates den Raubkapitalisten Schranken zu setzen. Leider sind 
die Politiker heute ausschliesslich Raubkapitalisten und Sie sehen 
selbst das Ergebnis. Der Wähler an sich hat Schiss was anderes zu wählen 
weil er in der Angst vor bösen Kommunisten erzogen worden ist.

von redeye (Gast)


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von Hilbert (Gast)


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Wow, ich bin echt erstaunt, dass der Fokus so einen kritischen Artikel 
schreibt.
Ein Lob von mir an den Fokus.

von ING (Gast)


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Mit Prämien und Begrüßungsgeldern ausländische Fachkräfte anwerben? 
Wirtschaftsminister Rainer Brüderle hält das für den richtigen Weg. 
Zahlen sollen allerdings die Unternehmen selbst - und nicht der Staat.

Berlin - Der drohende Fachkräftemangel in Deutschland treibt auch die 
Bundesregierung um - und Unternehmen und Politik sind sich einig wie 
nie: Der deutsche Arbeitsmarkt braucht Leute aus dem Ausland. "Das 
Thema, wie Deutschland für ausländische Facharbeiter endlich attraktiv 
wird, steht ganz oben auf meiner Agenda", sagte Wirtschaftsminister 
Rainer Brüderle nun dem "Handelsblatt".

Jetzt will der FDP-Politiker aktiv werden. Er plane für die nächsten 
Monate eine Fachkräfteinitiative, sagte Brüderle. Dabei will er auf 
einen großen Fundus an Mitteln zurückgreifen. So sollen etwa die 
Einkommensschwellen reduziert werden. Auch ein Begrüßungsgeld der 
Wirtschaft für Gastarbeiter sei möglich, sagte Brüderle. "Es ist 
denkbar, dass einige Unternehmen, die es sich leisten können und 
dringenden Bedarf haben, ausländischen Facharbeitern eine Lockprämie 
zahlen."

Fachkräftemangel wird zum Schlüsselproblem

Für ausgeschlossen hält es Brüderle dagegen, dass der Bund mit 
Steuergeldern Fachkräften aus dem Ausland den Weg nach Deutschland 
erleichtere.

Das Thema gewinnt damit zunehmend an Gewicht. Bundesbildungsministerin 
Annette Schavan (CDU) hatte sich am Wochenende ebenfalls für die 
verstärkte Anwerbung ausländischer Fachkräfte ausgesprochen.

"Der Fachkräftemangel wird in den nächsten Jahren zum Schlüsselproblem 
für den deutschen Arbeitsmarkt und nicht die Arbeitslosigkeit", sagte 
Brüderle weiter. Je länger der Aufschwung anhalte, desto größer werde 
das Problem.

yes/dpa

von Franz B. (byte)


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Leute, versteht doch. "Fachkräftemängel" bedeutet nur das die Masse der 
Fachkräfte zum kein ist (um sie gegeneinander auszuspielen und die 
Preise zu drücken, Lohndumping) und NICHT das die vorhandene Anzahl 
NICHT ausreichend währe. Es gibts halt NUR 110% Überhang. Bei 250% 
können die Firmen ganz anders verhandeln. Ich bin ja prinzipiell gegen 
Verschwörungstheorien aller Art. Aber hier denke ich ist wirklich was im 
Busch. Die Realität und die "Mediale Welt" klaffen doch sehr 
auseinander.

von Rudi Rüssel (Gast)


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ich hoffe ja, dass keine ausländische fachkraft so blöd ist und zu uns 
kommt.
woanders gibt es i.d.r. mehr kohle, mehr anerkennung und weniger 
idiocracy.

von Gästchen (Gast)


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Rudi Rüssel schrieb:
> ich hoffe ja, dass keine ausländische fachkraft so blöd ist und zu uns
> kommt.
> woanders gibt es i.d.r. mehr kohle, mehr anerkennung und weniger
> idiocracy.

LOL, genau das Gleiche habe ich auch gedacht.
Fachkräfte machen inzwischen einen Bogen um Deutschland da 
Lebensqualität und Perspektive woanders besser ist. Ich sage euch nur 
eins Leute, macht euch keine Sorgen, es werden keine ausländischen 
Fachkräfte in Massen nach Deutschland kommen, schon gar nicht wege 
einmaliger Prämie. Die Aktion des FPD-Lobbyisten ist zum Scheitern 
verurteilt.

von Hilbert (Gast)


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Brüderle ist ja nicht der einzige, der akutell den Zuzug von 
Auslandsfachkräften erleichtern will:

"Mappus will den drohenden Mangel an Fachkräften durch die Anwerbung von
Hochqualifizierten aus dem Ausland mildern. "Das Land wird sich deshalb
auf Bundesebene aktiv einsetzen, um die Zuwanderung ausländischer
Fachkräfte zu fördern", kündigte er an."

http://www.morgenweb.de/nachrichten/politik/20100729_mmm0000000341902.html

Allerdings muss man ehrlicherweise zugeben, dass auf Grund des 
demographischen Wandels in spätestens 10 Jahren wirklich zu wenig junge 
Fachkräfte vorhanden sein werden.

von Jürgen W. (lovos)


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>Allerdings muss man ehrlicherweise zugeben, dass auf Grund des
>demographischen Wandels in spätestens 10 Jahren wirklich zu wenig junge
>Fachkräfte vorhanden sein werden.

Dann muesste man sich auch fragen, ob in 10 Jahren noch so viele 
Fachkraefte gebraucht werden. Denn mit dem demographischen Wandel wird 
dann auch weniger konsumiert. Produktion und Konsum stehen immer im 
Gleichgewicht.

von Hilbert (Gast)


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"Denn mit dem demographischen Wandel wird
dann auch weniger konsumiert. Produktion und Konsum stehen immer im
Gleichgewicht."

Wenn wir kein Exportland wären ....

von Gregor W. (gregor78)


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In der FDP gibt es noch eine andere Meinung, die auch einen anderen 
Aspekt des Problems thematisiert: Die Abwanderung von Fachkräften aus D.
http://www.fdp-bw.de/pressemitteilung.php?num=2320

Die komplette Studie kann man bei der IHK Karlsruhe runterladen:
http://www.karlsruhe.ihk.de/servicemarken/branchen/Industrie/IndustrieAktuell/StudieAbwanderungHochqualifizierte.jsp

Was nützt uns alle Zuwanderung, wenn gleichzeitig die hier für viel Geld 
ausgebildeten Fachkräfte keine Perspektive sehen oder haben und dann ihr 
Glück im Ausland suchen?

von Panzer H. (panzer1)


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Holla, das sind ja beängstigende Zahlen in der Studie. B-)
Zustände fast wie in meiner Heimat nach der Wende: 25% weniger Einwohner 
1990-2006.

Manchmal frage ich mich schon, womit sich manche Politiker beschäftigen 
und damit auch noch Geld verdienen (lassen).

von Thomas (Gast)


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Wie wär es denn mal mit einer Qualifizierung der Arbeitslosen. Es gibt 
ja schon viele Fachkräfte, die nur aktuelles Wissen brauchen.

von ING (Gast)


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Die Krise hat gezeigt, wie wichtig Flexibilität ist“

Dienstleistung: Die Wirtschaftskrise habe verdeutlicht, so Hendrik 
Krämer, neuer Vorstand des Ingenieurdienstleisters Euro Engineering, 
welche Möglichkeiten in externen Dienstleistungen lägen. Zudem 
entsprächen Arbeitgeber dem Wunsch von Ingenieuren nach heimatnahen und 
sicheren Arbeitsplätzen.

VDI nachrichten, Düsseldorf, 30. 7. 10, ws



Krämer: Ich sehe durchaus, dass wir Aufklärungsbedarf haben. Es gilt, 
Vorbehalte auszuräumen, die aus Unkenntnis resultieren. Alle unsere 
Mitarbeiter haben einen festen, also unbefristeten Arbeitsplatz. Wir 
haben keine Zeitverträge, außer, wenn wir mit Freiberuflern 
zusammenarbeiten. Unsere Ingenieure verdienen ähnlich gut wie in anderen 
Konzernen. Natürlich gibt es lokale Unterschiede und leistungsabhängige 
Prämien. Auch bei unseren Sozialleistungen wie dem Angebot von 
Sabbaticals sind wir im Vergleich zur Industrie sehr gut aufgestellt. 
Insofern unterscheidet sich die Ingenieurdienstleistung kaum von einem 
klassischen Produktionsbetrieb.





Diese Tendenz ist sicherlich vorhanden. Deshalb sind auch wir bei 
Angeboten an junge Ingenieure gefordert. Mit unserer Präsenz an mehreren 
Standorten bieten wir lokale Arbeitsplätze. Wir haben viele 
mittelständische Kunden in ländlichen Gebieten mit hochinteressanten 
Produkten. Es sind also keineswegs nur die Metropolen und Konzerne, wo 
unsere Ingenieure gefragt sind. Zudem handelt es sich meist um 
längerfristige Projekte von mindestens einjähriger Laufzeit....


http://www.vdi-nachrichten.com/vdi-nachrichten/aktuelle_ausgabe/akt_ausg_detail.asp?cat=4&id=48972&source=rubrik

von Wilhelm F. (Gast)


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Thomas schrieb:

>Wie wär es denn mal mit einer Qualifizierung der
>Arbeitslosen. Es gibt ja schon viele Fachkräfte,
>die nur aktuelles Wissen brauchen.

Ach, wie nett das klingt. Schön wärs. Hab der A-Agentur angeboten, auch 
ein weiter führendes Studium zu machen. Abgelehnt! Und jetzt, bin ich 
nicht mehr arbeitslos. Denn, ich bin gerade mit einer Vermittlungssperre 
dort rausgeflogen. Vermutlich, weil ich mich nicht bei Putzkolonnen 
bewerben wollte.

von Gästchen (Gast)


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Hilbert schrieb:
> Allerdings muss man ehrlicherweise zugeben, dass auf Grund des
> demographischen Wandels in spätestens 10 Jahren wirklich zu wenig junge
> Fachkräfte vorhanden sein werden.

Oder eben Arbetislose eingestellt werden.

von Jürgen W. (lovos)


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>"Denn mit dem demographischen Wandel wird
>dann auch weniger konsumiert. Produktion und Konsum stehen immer im
>Gleichgewicht."

>Wenn wir kein Exportland wären ....

Und der Export muss in absoluten Zahlen aufrecht erhalten werden?
Normalerweise resultiert der Export eines Landes aus der Anzahl und 
Faehigkeiten der Bewohner dieses Landes.
In D ist es umgekehrt: Da ist eine bestimmte Produktion/Export 
vorgegeben (von wem auch immer). Und die Anzahl der Bewohner, bzw. die 
Anzahl der Fachkraefte, D.lands muss darauf angepasst werden durch 
auslaendische Fachkraefte.

von Warmweiß (Gast)


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Jürgen G. schrieb:
> In D ist es umgekehrt: Da ist eine bestimmte Produktion/Export
> vorgegeben (von wem auch immer). Und die Anzahl der Bewohner, bzw. die
> Anzahl der Fachkraefte, D.lands muss darauf angepasst werden durch
> auslaendische Fachkraefte.
Deutschland ist auf der Welt das Gegenstück zu China, nur auf höherer 
Ebene. Die Großindustrie/Großkapital haben Angst, dass in etwa 10 Jahren 
das technisch, intellektuell bewanderte Absagevieh knapp werden könnte 
und man nicht in Gutsherrenart den Zulieferern wie bisher sittenwidrige 
Vertragsklauseln aufdrücken kann, die diese dann an die Mitarbeiter in 
Form von abstrusen Arbeitszeiten und Gehältern weiterreichen.
Nur damit am Ende sich das Großkapital, deren Handlanger und die 
Aktionäre leistungslos die Taschen wie gewohnt volstopfen können.
Allerdings wird das bisherige konventionelle Wirtschaftswachstum einfach 
in die Zukunft extrapoliert. Nur dann würde der "Fachkräftemangel" 
entstehen, also nahezu ein 1:1 Verhältnis.
Das kann nicht funktionieren.
Weder lässt sich die für das Wirtschaftswachstum nötige 
Verschuldungsblase ins Unendliche treiben, gut da kann man am Ende 
Währungsschnitte durchführen, noch die Ressourcen irgendwie vergrößern. 
Die seltenen Erden sind schon zu sehr seltenen Erden geworden. In ein 
paar Jahren werden es schon sehr, sehr seltene Erden sein usw.

von yoyo (Gast)


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gestern kam wieder was , ab min 16:55 der Beitrag über Fachkräftemangel

http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=5028472

von IGBT (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Abgelehnt! Und jetzt, bin ich
> nicht mehr arbeitslos. Denn, ich bin gerade mit einer Vermittlungssperre
> dort rausgeflogen.

Klingt nicht gut - was hast du konkret nicht machen wollen?

(Ich kenne das nur als Sperre, weil ich an meiner Kündigung angeblich 
selbst Schuld war - je nach Sichtweise war ich das auch - heute wäre ich 
schlauer und würde mich einfach Monatelang krank melden - das ist 
gesellschaftlich akteptiert)

von Wilhelm F. (Gast)


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IGBT schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:

>> Abgelehnt! Und jetzt, bin ich nicht mehr arbeitslos. Denn,
>>ich bin gerade mit einer Vermittlungssperre dort rausgeflogen.

> Klingt nicht gut - was hast du konkret nicht machen wollen?

Ich fange mal klein an. Und zwar, ging ja bisher beim Amt alles so LaLa. 
Auf Grund der Schonvermögensregelung, beziehe ich keinen einzigen Cent 
Hartz-IV-Gelder. Bargeld, besitze ich nicht mehr, aber es wäre noch eine 
langjährige Versicherung aufzulösen, die über dem Schonvermögen liegt. 
Schonvermögen: 150€ pro Lebensjahr. Zuletzt, war ich bei der Agentur 
eingeladen am 1 April 2010, und halte es heute ein wenig wie einen 
Aprilscherz. Es werden immer mehr Inhalte in die 
Eingliederungsvereinbarung hinein gepfercht, die mit meiner eigentlichen 
Qualifikation nichts zu tun haben. Dann bekomme ich das zum 
Unterschreiben vor gelegt. Nun, ich hab mir bisher da nichts übles bei 
gedacht, denn das Ding heißt ganz harmlos "Vereinbarung". Anfang Juli, 
bekam ich die Vermittlungssperre, mitsamt Rechtsbehelfsbelehrungen.

OK, dann hab ich mich mal im Internet sachkundig gemacht. Die 
Eingliederungsvereinbarung, ist allen Ernstes ein vollständig 
rechtsgültiger Vertrag, allerdings auf verschiedenen Augenhöhen, wenn 
man die Agentur mal kennen gelernt hat, und ich war mir deren Schwere 
und Tragweite nicht wirklich bewußt.

So, und im letzten Vertrag, stand dann drinne, daß ich mich bei allen 
regionalen Personaldienstleistern zu bewerben habe (die nichts mit 
Engineering zu tun haben, eher Putzkolonnen), und auch eine 
Zeitarbeitsbörse beim Amt besuche, und mir noch einen Hochschulvortrag 
für Akademiker anhöre. Hab ich natürlich nicht gemacht, da völliger 
Nonsens. Hatte mich im Vorfeld zwar schon mal bei dem einen oder anderen 
Personaldienstleister vorgestellt, aber ohne Ergebnis.

Kurzum: Ich hab manche Dinge da nicht gemacht. In meiner 
Eingliederungsvereinbarung, steht auch nach 2,5 Jahren Arbeitslosigkeit 
immer noch drin, daß ich mich alle 3 Tage auf eine geeignete Stelle zu 
bewerben habe. Wehe, wenn ich das nicht tue.

Dann war ich vergangene Woche bei der Rentenversicherung. Ich habe 30 
Anrechnungsjahre. Die Krönung ist, daß die mir erzählten, daß mit dieser 
Sperre jetzt für den Rest des Lebens die Erwerbsunfähigkeitsrente total 
kaputt ist. Ich bekäme mit Erwerbsunfähigkeit nur noch Hartz-IV. Die 
Systeme spielen da Hand in Hand. Ist das nicht nett?

Ich bin jetzt mit 50 so weit wie ein 16-jähriger, der noch nie im Leben 
einen Handschlag an Leistung vollbracht hat. LMAA!

Das hier, gehörte wohl eher in deinen alten Thread, um den nochmal 
aufzufrischen.

Trotzdem: Schönes Wochenende!

von IGBT (Gast)


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Ja, das System ist gnadenlos -

Wenn man die Eingliederungsvereinbarung nicht unterschreibt, kommt der 
Vertrag nicht zustande.

Ich meine nur - ich habe auch so manches unterschrieben, wo man heute so 
denkt - was wäre eigentlich passiert wenn ich das nicht unterschrieben 
hätte - zwingen hätte man mich dazu ja nicht können  - aber später einen 
Strick draus drehen: Hier, ist das ihre Unterschrift?

"Muss ich meinen Anwalt fragen, ob ich das unterschreiben kann - eine 
Unterschrift kann sehr teuer sein - oder bezahlen sie das dann für mich, 
weil sie mir ja grad so schön zureden??"

Schon schwer sich nicht klein machen zu lassen unter solchen 
Umständen...

von Wilhelm F. (Gast)


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IGBT schrieb:

>Wenn man die Eingliederungsvereinbarung nicht unterschreibt, kommt
>der Vertrag nicht zustande.

Wenn du was nicht unterschreibst, gibt es anstatt dessen einen 
Verwaltungsakt. Ich hab noch keine nähere Info darüber, aber der wird 
nicht viel besser sein.

Jedenfalls hab ich Widerspruch eingelegt, und das endet wohl irgendwann 
beim Sozialgericht. Die sind ja mit solchen Fällen in der jüngeren Zeit 
nicht ganz unterbelastet...

Nee, klein machen lassen möchte ich mich nicht.

von MaWin (Gast)


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> Ich bin jetzt mit 50 so weit wie ein 16-jähriger, der noch
> nie im Leben einen Handschlag an Leistung vollbracht hat.

Na ja, so sollte es natürlich nicht laufen.

Einerseits solltest du nicht alles ausgegeben haben, was du
verdient hast, sondern dir davon werthaltige Sachen gekauft
haben und was gespart haben.

Andererseits solltest du inzwischen genug Erfahrung gesammelt
haben, um zu wissen wie man im Kapitalismus überlebt, und
genug Selbstvertrauen gesammelt haben. Das wird den 16-jährigen
halt noch fehlen. Zu irgendwas muss Lebenserfahrung ja
gut sein. Schliesslich begründest du auch genau damit deinem
zukünftigen Arbeitgeber, warum er dich einstellen soll, eben
weil Erfahrung so wertvoll ist.

Und drittens, nun ja, wir sind eine Single-Gesellschaft, aber
in der Familie sollte die vorhergehende Generation und die
nachfolgende Generation auch noch da sein, und alle sollten
zusammen für ihr Überleben sorgen, auch wenn einer mal nicht
aktiv ist. Das hat 10000 Jahre lang funktioniert, und erst
heute entdecken einige der Egoisten auf die schmerzliche Art,
daß eine Gemeinschaft doch sinnvoll ist, auch wenn es Zeiten
gibt in der man FÜR DIE GEMEINSCHAFT und nicht für sich selbst
arbeiten muss bzw. Abstriche machen muss - es gibt eben auch
die umgekehrte Zeit.


Ich wünsch dir bald einen guten neuen Job.

von istegal (Gast)


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Hilbert schrieb:
> Allerdings muss man ehrlicherweise zugeben, dass auf Grund des
> demographischen Wandels in spätestens 10 Jahren wirklich zu wenig junge
> Fachkräfte vorhanden sein werden.

Genau.
Aber zu wenig alte Fachkräfte wird es nie geben!

Eher zu viele, vor allem zu teure und zu erfahrene.
Die lassen sich nicht für 5,50€ verkaufen.

von Mine Fields (Gast)


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Man kann das von dir beschriebene Verhalten aber auch von einer anderen 
Sichtweise sehen und das klingt dann in etwa so: Die Leute sind nicht 
fähig, sich in ein Team zu integrieren, weil sie sich nicht anpassen und 
unterordnen können.

Dazu kommt, dass es durchaus vorkommen kann, dass sich die Leute in dem 
Arbeitsfeld genauso wenig auskennen wie ein Absolvent, sich das aber 
nicht eingestehen wollen und dazu noch viel mehr Geld verlangen als ein 
solcher Absolvent. Und schließlich können sie sich auch nicht mehr so 
schnell in völlig fremde Sachverhalte einarbeiten kann.

Das ist eben eine Frage der Perspektive.

von Klaus (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Man kann das von dir beschriebene Verhalten aber auch von einer anderen
> Sichtweise sehen und das klingt dann in etwa so: Die Leute sind nicht
> fähig, sich in ein Team zu integrieren, weil sie sich nicht anpassen und
> unterordnen können.

Schwierig wird es vor allem mit denen die angeblich nie leitende oder 
administrative Funktionen übernehmen wollten und stattdessen lieber 
Entwickler geblieben sind. Gibt ja auch hier genügend Leute im Forum, 
die alle Tätigkeiten, die nichts direkt mit der operativen 
Konstruktions- oder Entwicklungsschiene als BWL-Kaspertum abtun. Und 
eines Tages kann sich der 33-jährige Teamleiter mit 5 Jahren 
Entwicklungserfahrung Sprüche in der Richtung: "Ich war schon Ing. als 
Du noch mit der Rassel um den Weihnachtsbaum gelaufen bist" oder "Das 
machen wir schon seit 18 Jahren so" anhören.
Wohlgemerkt von Leuten, die sich nie um den Job bemüht haben. "Wäre ja 
schön blöd, wenn ich mir das antun würde."

Tja, da die Heldentaten vergangener Tage auch mit dem Gehalt vergangener 
Tage abgegolten ist und niemand mehr wert ist als sein Mehrwert, ist die 
Konsequenz nur logisch.

von Wilhelm F. (Gast)


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Klaus schrieb:

>Schwierig wird es vor allem mit denen die angeblich nie
>leitende oder administrative Funktionen übernehmen wollten
>und stattdessen lieber Entwickler geblieben sind.

Irrtum: Diese administrativen Zusatzfunktionen sind heute schon beim 
Entwickler selbst angekommen. Der entwickelt nur noch in 20 Prozent 
seiner Zeit. Was wollen wir denn? Entwicklungstätigkeit nur noch im 
Alter von 27-29? Danach leitende Funktionen? Mir sind nur Firmen mit 
flachen Hierarchien bekannt, in denen es 1 Projektleiter und 20 
Entwickler gibt. Und dieser eine Projektleiter, ist da schon seit 20 
Jahren, und sicher noch weitere 20 Jahre. Kein Nachrücken. Selbst wenn 
einer alle paar Jahre mal nachrückt: Dann sind 19 immer noch dort, wo 
sie waren. Und es ist eine Illusion, zu glauben, daß es woanders eben 
anders wäre.

von Gästle (Gast)


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Klaus schrieb:
> Schwierig wird es vor allem mit denen die angeblich nie leitende oder
> administrative Funktionen übernehmen wollten und stattdessen lieber
> Entwickler geblieben sind.

In deiner Firma scheinen recht anspruchslose Gerät das Produkt zu sein. 
Kennst du und euere Entwickler alle einzuhaltenden Vorschriften und 
Normen für euere Produkte und sind diese plus CE und TÜV sauber 
umgesetzt? Soll ich mal drüber schauen? Ich schaue aus Neugier in alle 
Geräte die ich auf bringe und mir ist dann öfter kotz übel.
Normalerweise gibt es neben der eigentlichen Schaltungs und 
Softwareentwicklung und Gerätekonstruktion soviel zu beachten das alles 
nicht in die normale Arbeitszeit passt. Sollen wir uns das Fachwissen 
nach Feierabend und am WE aneignen um in der Arbeitszeit nebenbei einen 
Projektleiter zu ersetzen damit die Unternehmensbilanz besser aussieht?

Ich komme langsam zur Überzeugung das der "Fachkräftemangel" alleine von 
den Firmen selbst erzeugt wird, weil die Mitarbeiter im Berufsalltag 
nicht mehr Qualifiziert und nur noch ausgelutscht werden.
Ich bin dafür das Firmen die Ihre Mitarbeiter nicht angemessen 
Qualifizieren (je nach Tätigkeit übern Daumen 1 bis 6 Wochen im Jahr 
Schulungen) mit Ersatzleistungen an den Staat belastet werde.
Damit könnten dann die "Leiharbeiter" bei "Flauten" gebildet werden.

Klaus schrieb:
> Wohlgemerkt von Leuten, die sich nie um den Job bemüht haben. "Wäre ja
> schön blöd, wenn ich mir das antun würde."

Der eine trinkt halt lieber ein Bier und der andere ein Glas Wein, oder 
wer lässt sich schon in Schuhe stecken die nicht passen? Gibt genug 
Leute die nur administrative Funktionen machen wollen.
Mit fehlender Menschenkenntnis und den sich ergebenden 
Führungsqualitäten kann man sich sein Unternehmen auch wunderbar 
ruinieren...

von Martin (Gast)


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...
Der entwickelt nur noch in 20 Prozent seiner Zeit. Was wollen wir denn?
...

Bist du im öffentlichen Dienst? ;)

von Wilhelm F. (Gast)


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Martin schrieb im Beitrag #1802813:

>Der entwickelt nur noch in 20 Prozent seiner Zeit. Was wollen
>wir denn?

> Bist du im öffentlich Dienst?

Ich war vor längerer Zeit mal im öffentlichen Dienst, was meinen 
Erfahrungsschatz in der Vergangenheit sehr bereicherte. Das letzte, mit 
den 20 Prozent Entwicklungstätigkeit, und 80 Prozent sonstige Aufgaben, 
war eine Kleinklitsche.

Edit:

Mein PL bearbeitete nur noch einen Teil des Projektzeitplanes (den 
größten Teil ich selbst) und hütete die Urlaubsgenehmigungen.

von Klaus (Gast)


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Gästle schrieb:
> In deiner Firma scheinen recht anspruchslose Gerät das Produkt zu sein.
> Kennst du und euere Entwickler alle einzuhaltenden Vorschriften und
> Normen für euere Produkte und sind diese plus CE und TÜV sauber
> umgesetzt? Soll ich mal drüber schauen? Ich schaue aus Neugier in alle
> Geräte die ich auf bringe und mir ist dann öfter kotz übel.

Genau solche Aussagen meinte ich.
Man konnte fast meinen, dass der durchschnittliche Ingenieur heute eine 
Waschmaschinensteuerung, morgen eine Einspritzanlage und übermorgen 
Raketenflugsysteme entwirft. Und jedes mal von Grund auf neu, weil 
Modularisierung, Standardisierung und Referenzimplementierungen nur 
BWL-Modewörter sind und von Schwachköpfen umgesetzt werden. Unter 15 
Jahren Berufserfahrung kommt da nur Müll raus.

von Mine Fields (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #1807881:
> Warum Anpassen und vorallem Unterordnen und unter wem und warum ?

Mit dieser Aussage hast du das Problem wunderbar auf den Punkt gebracht.

Zuckerle schrieb im Beitrag #1807881:
>> Und schließlich können sie sich auch nicht mehr so
>> schnell in völlig fremde Sachverhalte einarbeiten kann.
>
> Unsinn ! Wollen wir es mal drauf ankommen lassen ?


Beispiel: Ein Ingenieur, der 30 Jahre lang nur Software geschrieben hat, 
soll plötzlich wieder Hardware entwickeln. Oder ein 
Inbetriebnahmeingenieur, der jetzt Embedded Software schreiben soll. Das 
kann nicht gut gehen. Bei fachähnlichen Bereichen geht es eher, aber 
davon habe ich nicht geredet.

von Mine Fields (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #1808852:
> Irgendwas passt da nicht !

Und was nicht? Das ist genau die Situation, die ich schon öfters 
beobachten konnte. Manche Märkte sind eben überlaufen und die Leute, die 
dort übrig sind, kann man eben nicht in den Bereichen einsetzen, in 
denen Mangel herrscht. Vor allem wenn diese Leute noch so unflexibel 
sind, wie man hier im Forum so häufig beobachten kann.

von Mine Fields (Gast)


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Ja. Und wenn man keine Lichtableser mehr braucht, sind die eben 
arbeitslos. Fertig.

von dagger (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Beispiel: Ein Ingenieur, der 30 Jahre lang nur Software geschrieben hat,
> soll plötzlich wieder Hardware entwickeln. Oder ein
> Inbetriebnahmeingenieur, der jetzt Embedded Software schreiben soll. Das
> kann nicht gut gehen. Bei fachähnlichen Bereichen geht es eher, aber
> davon habe ich nicht geredet.
Schön, dass du so denkst. Hier gab es mal, in einem der diversen 
Job-Threads, einen Link zu einem Artikel [1], da wurde etwas ganz 
anderes von einem Vertreter der Industrie genannt.
Er sagte grob: Ein Ingenieur der 20 Jahre lang 20 Jahren 
Entwicklungsarbeit am Verbrennungsmotor verrichtet hat, kann dann nicht 
mehr für den Hybrid-Bereich eingesetzt werden.

[1] 
http://www.faz.net/s/RubC43EEA6BF57E4A09925C1D802785495A/Doc~E0CBA3237CCD241A8B2EDB606C18FFAAA~ATpl~Ecommon~Scontent.html

von Mine Fields (Gast)


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dagger schrieb:
> Er sagte grob: Ein Ingenieur der 20 Jahre lang 20 Jahren
> Entwicklungsarbeit am Verbrennungsmotor verrichtet hat, kann dann nicht
> mehr für den Hybrid-Bereich eingesetzt werden.

Das ist doch genau das, was ich auch sage. Und das ist auch völlig 
nachvollziehbar.

von Mark B. (markbrandis)


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Stefan L. schrieb:
> dagger schrieb:
>> Er sagte grob: Ein Ingenieur der 20 Jahre lang 20 Jahren
>> Entwicklungsarbeit am Verbrennungsmotor verrichtet hat, kann dann nicht
>> mehr für den Hybrid-Bereich eingesetzt werden.
>
> Das ist doch genau das, was ich auch sage. Und das ist auch völlig
> nachvollziehbar.

Da ein Hybrid-Auto auch einen Verbrennungsmotor beinhaltet, ist es eben 
gerade nicht nachvollziehbar. (in diesem speziellen Beispiel)

von Mine Fields (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Da ein Hybrid-Auto auch einen Verbrennungsmotor beinhaltet, ist es eben
> gerade nicht nachvollziehbar. (in diesem speziellen Beispiel)

Für den Verbrennungsteil stimmt das - aber das macht nur noch einen 
kleinen Teil der Entwicklungskosten des gesamten Antriebssystemes aus.

Ich denke in dem Artikel ging es eben auch um den Elektroantrieb.

von yannik (Gast)


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Naja, Es ist wohl mehr eine Fehlbesetzung ...."40.000€ ganz ordentlich 
für junge Leute"

Und wo ist diese ominöse "TH Darmstadt"? . also im Internet scheint sie 
nicht präsent zu sein. Er scheint auch für den Posten bereit das 
Verfallsdatum überschritten zu haben...(mE!)

von Mine Fields (Gast)


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yannik schrieb:
> Naja, Es ist wohl mehr eine Fehlbesetzung ...."40.000€ ganz ordentlich
> für junge Leute"

Die Aussage trifft doch völlig zu. Ich wäre damals auf jeden Fall froh 
gewesen, wenn ich gleich so viel bekommen hätte.

yannik schrieb:
> Und wo ist diese ominöse "TH Darmstadt"? . also im Internet scheint sie
> nicht präsent zu sein. Er scheint auch für den Posten bereit das
> Verfallsdatum überschritten zu haben...(mE!)

Wer hat denn den Artikel geschrieben? Das ist ein Fehler des 
Journalisten.

von Axel (Gast)


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>Für den Verbrennungsteil stimmt das - aber das macht nur noch einen
>kleinen Teil der Entwicklungskosten des gesamten Antriebssystemes aus.

Von wegen. Die Hauptvorteile ergeben sich daraus, dass der 
Verbrennungsmotor ganz anders ausgelegt werden kann, wenn der in 
Kombination mit einem E-Motor läuft. Beispielsweise ist die 
Ventilsteuerung völlig anders.

An der elektrischen Antriebstechnik dagegen ist jetzt nicht so viel 
neues.

Aber diese Diskussion ist für mich durchaus ein Beispiel, was falsch 
läuft. Da werden "offensichtliche" Schlüsse gezogen, die so gar nicht 
richtig sind. Wer 20 Jahre im Beruf ist, kommt gar nicht drumherum für 
praktisch jedes neue Thema schon was zu wissen. Die Kombination solcher 
Leute macht dann eben ein erfolgreiches Projekt aus. Zumindest wenn es 
um wirklich neue Themen geht.

Gruss
Axel

von Mine Fields (Gast)


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Axel schrieb:
> Von wegen. Die Hauptvorteile ergeben sich daraus, dass der
> Verbrennungsmotor ganz anders ausgelegt werden kann, wenn der in
> Kombination mit einem E-Motor läuft. Beispielsweise ist die
> Ventilsteuerung völlig anders.
>
> An der elektrischen Antriebstechnik dagegen ist jetzt nicht so viel
> neues.

Das ist etwas unschlüssig, was du da sagst. Am Verbrennungsmotor wird 
auch nicht mehr so viel innovatives einfließen, genauso wenig mit der 
elektrischen Antriebstechnik. Nur: Wer bei den Automobilherstellern 
kennt sich mit elektrischer Antriebstechnik aus? Genau das ist nämlich 
der Knackpunkt.

von Axel (Gast)


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Es geht dabei nicht primär um Innovationen am Verbrennungsmotor. Aber 
die Auslegung ist eine ganz andere. Bisher mussten Verbrennungsmotoren 
vor allem auf Drehmoment, Leistung, Verbrauch ausgelegt werden, nicht 
zuletzt musste er bei 100 U/Min anspringen.

Das reduziert sich jetzt auf den Verbrauch. Die Anlassdrehzahl ist jetzt 
viel höher, Drehmoment vor allem bei niedrigen Drehzahlen spielt keine 
Rolle mehr. Dafür spielt jetzt die Grösse eine entscheidende Rolle, so 
dass z. B. der gute alte Wankelmotor wieder Vorteile verspricht.

Das ermöglicht ein völlig anderes Motorkonzept.

Und die Autohersteller brauchen das sowieso nicht verstehen. Aber die 
Zulieferer wie Bosch, VDO oder ähnliche haben durchaus Ingenieure im 
Haus, die das können. Auch eine Waschmaschine (Bosch Hausgeräte) hat 
heute eine recht ausgefuchste Motoransteuerung. Und Ingenieure, die 
Erfahrungen mit elektrischen Antrieben im Auto haben, gibt es sowieso 
nicht genug.

Gruss
Axel

von Mine Fields (Gast)


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Axel schrieb:
> Und Ingenieure, die
> Erfahrungen mit elektrischen Antrieben im Auto haben, gibt es sowieso
> nicht genug.

Das ist der Punkt. Die Hersteller haben genug Ingenieure, die sich sehr 
gut mit Verbrennungsmotoren auskennen. Dieser Teil ist also überhaupt 
kein Problem. Bei den elektrischen Antrieben sieht es eben ganz anders 
aus - die Leute, die bei den Haushaltsgeräten (die dir auch nichts 
nützen, weil die sich auch nur im einstelligen kW-Bereich auskennen) 
oder im Bereich der industriellen Antriebe arbeiten, sitzen ja auch 
nicht untätig herum und warten nur darauf, Hybridantriebe entwickeln zu 
dürfen. Erschwerend kommt hinzu, dass Leute mit diesen Fähigkeiten auch 
im Bereich der erneuerbaren Energien gebraucht werden (Wechselrichter 
für Windkraft und Photovoltaik).

In diesem Bereich gibt es eben einen Fachkräftemangel.

von pustekuchen (Gast)


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von MaWin (Gast)


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> Das ermöglicht ein völlig anderes Motorkonzept.

Eben.

z.B. so was: http://www.freepistonpower.com/Default.aspx

Wenn in Autofirmen nicht nur Damager, sondern Ingenieuer
sitzen würden, hätten wir sicher schon Autos, die im
Standtverkehr nur 2.8l/100km brauchen.

Ich glaube nicht, daß wir Fachkräftemangel haben, sondern
einen ungesunden Überschuss an Noobs, Nicht-Checkern,
Nichtfachkräften, eben Managern.

Wenn wir die nach Indien entsorgen, geht es sicher wieder
voran.

Ja klar, wenn etwas erfunden ist und produziert wird,
braucht man keine Ings mehr, sondern nur noch Leute die
versuchen dieselbe Arbeit mit weniger und weniger
Resourcen und damit Kosten durchzuführen. Eben Manager.

Aber Fortschftitt kommt nicht von Managern, die haben
keine technischen Ideen sondern fahren ein Land nur
herunter mit ihrer Einfallslosigkeit. Ideen kommen
nur von Ingenieuren. So sollte es zumindest sein, aber
bei Stundenlöhnen unterhalb derer von Putzfrauen
lohnt das ja auch nicht.

von adfix (Gast)


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> .. hätten wir sicher schon Autos, die im Standtverkehr nur 2.8l/100km brauchen.

Wir haben seit 1999 das 2.99Liter Auto (VW). Ich hatte vor einigen 
Jahres am 1Liter Auto von VW mitentwickelt.

Mir klingt immer noch das dumme Geschwätz meiner Onkels aus den 90er 
Jahren in den Ohren: "Die Automobilindustrie hat die Pläne des 3Liter 
Autos in der Schublade liegen, aber sie wollen so ein Auto gar nicht."

Das 3Liter Auto war aber kein besonderer Erfolg. Die Kunden wollten in 
den letzten Jahren SUVs. Meine beiden Onkels fahren Autos mit Stern und 
SUVs.

Ich einen Smart.

von MaWin (Gast)


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Die Leute wollen Autos, keine Fahrräder mit Hilfsmotor.
Im "1 Liter Auto" muss man -ebenso wie im Smart- Angst haben, von einem 
Auto mit Stern überrollt zu werden, ohne daß der das merkt.
Die angegebenen 2.8l beziehen sich auf ein ganz normales 
Mittelklasseauto "Sedan". Sie sind erreicht, wenn der Motor, der Benzin 
in Strom verwandelt, über 50% Wirkungsgrad hat. Bis 74% sind möglich.

von Stefan E. (na_fets)


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Der Manager ist des Ingenieurs Feind.

von dagger (Gast)


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adfix schrieb:
>> .. hätten wir sicher schon Autos, die im Standtverkehr nur 2.8l/100km
>> brauchen.
> Wir haben seit 1999 das 2.99Liter Auto (VW). Ich hatte vor einigen
> Jahres am 1Liter Auto von VW mitentwickelt.
Egal wie wenig ein Auto verbraucht, es muss bezahlbar bleiben.
Der VW Fox ist ja ein Mittelding, relativ wenig Verbrauch, aber eine 
ordentliche Ecke günstiger als der Lupo. Leute die sich einen Lupo 
leisten konnten, war der Spritverbrauch schon immer und auch bis heute 
egal und darum sitzen sie heute in einem SUV.

> Mir klingt immer noch das dumme Geschwätz meiner Onkels aus den 90er
> Jahren in den Ohren: "Die Automobilindustrie hat die Pläne des 3Liter
> Autos in der Schublade liegen, aber sie wollen so ein Auto gar nicht."
Die GM-Bosse haben vor drei vier Jahren auch gesagt, dass sie ein 
10l-Auto in der Schublade haben und als die Amis plötzlich 10l-Autos 
haben wollten, merkten sie, dass es von Schublade bis zum Band doch noch 
ein sehr weiter Weg ist... heute amerikanisieren sie Opel-Modelle 
(fetter Motor + anderem Emblem).

> Das 3Liter Auto war aber kein besonderer Erfolg. Die Kunden wollten in
> den letzten Jahren SUVs. Meine beiden Onkels fahren Autos mit Stern und
> SUVs.
Wie oben geschrieben, die wenigsten die sich ein 3l-Auto leisten können, 
interessiert es.
Ich habe im übrigen eher das Gefühl, dass auch hier eine Schere aufgeht:
-SUV-Fahrer          -> weil das Geld ja da ist
                        weil es cool ist
-Kleinstwagen-Fahrer -> weil nicht mehr Geld da ist
                        oder Vernunft
                        oder ökologisches Bewusstsein
                        oder ökonomisches Bewusstsein

> Ich einen Smart.
Die Toyoto Aygo/IQ braucht wirklich nur 3l. Bei den Smarts schaffen das 
höchstens die Diesel-Varianten.

von MaWin (Gast)


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> Der VW Fox ist ja ein Mittelding, relativ wenig Verbrauch, aber eine
> ordentliche Ecke günstiger als der Lupo.

Der Fox ist zu recht ein Flop, weil zu ramschig gebaut.
Es lohnt nicht, ein Auto 5000 EUR billiger zu kaufen, wenn es dafür im 
Laufe seines Lebens mehr als 5000 EUR mehr Benzin benötigt und schneller 
an Wert verliert.


> Leute die sich einen Lupo leisten konnten, war der Spritverbrauch
> schon immer und auch bis heute egal

Nein.

Der 3l Lupo war teuer, zu teuer weil er sein 3l Werbeversprechen nicht 
eingehalten hat. Aber der normale Lupo war gut und wurde auch gern 
gekauft.
Daß VW ihn eingestellt hat, lag nicht an den Verkaufszahlen, sondern an 
der Gewinnspanne, die beim Polo erheblich höher war. Klar, das Auto war 
auch erheblich schlechter.


Man muß beim Auto die Nebenkosten über die Lebensdauer mit einrechnen, 
und dazu gehört Benzin, Wertverlust, Reparaturaufwand und die Kosten, 
die entstehen, weil das Auto nicht brauchbar ist, z.B. weil es zu klein 
ist um die gekaufte Waschmaschine zu transportieren und man deren 
Transport bezahlen muss.

von Hier wird doch nur noch scheiße gelabert (Gast)


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Ich dachte schau mal hier rein und red ein bisschen mit, aber irgendwie 
meinen manche sie seien hier bei Motortalk.de ?!?

von adfix (Gast)


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> " Wieder etwas zur Mär des Ingenieurmangels "
Das ist eine Stammtischdiskussion. Die hat eigentlich überhaupt nichts 
in einem Elektronikforum zu suchen.

von Mark B. (markbrandis)


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MaWin schrieb:
> Sie sind erreicht, wenn der Motor, der Benzin
> in Strom verwandelt, über 50% Wirkungsgrad hat. Bis 74% sind möglich.

74%? Kommt mir bisschen viel vor. Quellenangabe bitte?

von MaWin (Gast)


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Carnot

Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Verbrennungsmotor
90% bei 2000 GradC, aber 2000 GradC sind unrealistisch.

Die 74% kommen von der TU-Braunschweig als Untersuchung zum 
Stelzer-Motor:
http://de.wikipedia.org/wiki/Stelzer-Motor

von Abgehakt (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #1810313:
> Was hat die Diskussion über Spritverbrauch eigentlich mit
> dem Thema zu tun ?

Momentan läuft es im Ingenieurbusiness wieder recht rund, quasi wie vor 
der Krise. Kurzarbeit ist finito und Gehälter sind auf Vorkrisenniveau.
Gibt eigentlich wenig Grund zu klagen. Die Stimmen im Internet inkl. 
Ingenieurforum sind auch weitgehend verstummt, ich erinner nur mal an 
das Halli Galli zu Beginn 2009 - da war Land unter und für Jobsucher 
tote Hose.
Bis zur nächsten Krise läuft es rund.

von Purzel H. (hacky)


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>Die 74% kommen von der TU-Braunschweig als Untersuchung zum Stelzer-Motor...

Diese Wikipediaseite enthaelt viel Geschwafel. Alles Schaetzungen und 
kein Prototyp. Das Carnot limit ist uebrigens ein oberes limit an den 
wirkungsgrad. Den erreicht man natuerlich nicht. Ein Aspekt ist die 
Entspannung der heissen Gase. Wenn die Entspannung auf Umgebungsdruck 
ginge, dann braeuchte man keinen Auspuff um den Laerm zu verringern.

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