Forum: Platinen Eagle-Autorrouter - "zackiges" Layoutbild


von Layouter (Gast)


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Warum "neigt" der Autorouter von Eagle dazu, ein in meinem Augen unnötig 
"zackiges" Layout zu erstellen? In den allermeisten Fällen würde ich von 
Hand die Leiterbahnen mit "einigen" Knicken weniger verlegen. Ohne mehr 
Fläche zu verbrauchen (gefühlsmäßig sogar ganz im Gegenteil..) und oft 
auch, ohne Versorgungslayer-Polygone unnötig zu zerschneiden. Oft genügt 
es, ein kurzes Teilstück einer Leitung umzulegen, um ein Polygon wieder 
zu schließen.

Zurück zum "zackigen" Verlegen. Die beiden Bilder zeigen den einfachsten 
Fall bei einer Platine, die viele in Reihe geschaltete 6polige LEDs 
enthält.

Anstatt die Pins mit geraden Leiterbahnen zu verbinden, knickt das 
Layout des Autorouters vor den Pins ab, und stösst dann diagonal auf die 
Lötaugen.

Oder ermöglicht das diagonale Anlaufen der Lötaugen durch die 
Leiterbahnen vielleicht irgendwelche fertigungstechnische Vorteile 
gegenüber Zuleitungen im Winkel von 0, 90, 180 oder 270 Grad?

Falls nicht: Kann man den Autorouter vielleicht dazu überreden, die 
Leiterbahnen etwas gradlinier zu verlegen - ohne dafür (allzu große) 
andere Nachteile in Kauf nehmen zu müssen?

Als Hintergrund-Info vielleicht noch: Die Platinen enthalten bis zu 
einigen hundert 6polige LEDs, von denen jeweils 13 in Serie liegen - und 
dementsprechend simpel layoutet sind. Darüber hinaus gibt es aber auch 
noch Bereiche auf der Platine für die Ansteuerelektronik, in denen die 
Leiterbahnführung viel komplexer (also "normal") ist. Das Routing völlig 
auf orthogonale Bahnen zu beschränken dürfte daher auch nicht 
zielführend sein - dann sieht der LED-Bereich zwear hübsch aus, aber den 
Steuerbereich dürfte der Autorouter damit nicht erstellen können.


Vielen Dank für jede Hilfe!

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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lass mich raten, dein Raster ist auf einen glatten Millimeter-Wert 
eingestellt, die LEDs haben aber 2,54mm Raster.

von Layouter (Gast)


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Leider nicht...

Zuerst war das Routingraster auf 1,27mm eingestellt, dann habe ich das 
zweimal bis auf zuletzt 0,3175mm reduziert, und auch noch einen Versuch 
mit 0,254mm unternommen (oh ja, das dauert dann bei einer Platine mit 
364 LEDs und etwas G'raffel d'rumherum schon ein klein wenig ;-) ).

Aber leider ohne Erfolg bezüglich der Schlangenliniene zwischen meiner 
Meinung nach gradlinig verbindbaren Lötaugen.

Mit Werten, die nicht zum Bauelementeraster passen habe ich natürlich 
auch schon probiert - dann sah das Leiterbild aber wieder anders aus.

Ich würde das so beschreiben: Eagle legt in diesem Fall vom Mittelpunkt 
eines Lötauges ein kürzestmögliches Stück bis zum nächsten Punkt des 
Routingrasters, und verfolgt dieses weiter bis zum nächsten Lötauge, wo 
dann wieder die kürzest mögliche Distanz vom letzten Routingrasterpunkt 
zum Mittelpunkt des Lötauges "(raster)frei" überbrückt wird.

von MaWin (Gast)


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> Eagle legt in diesem Fall vom Mittelpunkt
> eines Lötauges ein kürzestmögliches Stück bis zum nächsten Punkt des
> Routingrasters, und verfolgt dieses weiter bis zum nächsten Lötauge

Ja, und wo ist das das elektrische Problem ?

von Layouter (Gast)


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Die Qualität dieser Frage weckt die Versuchung, einen Automaten wie 
Joseph Weizenbaums Eliza als ihren Ursprung zu wähnen...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Layouter schrieb:
> Warum "neigt" der Autorouter von Eagle dazu, ein in meinem Augen unnötig
> "zackiges" Layout zu erstellen?

Nach dem warum wirst du wohl Cadsoft mal fragen müssen (bspw. in
deren News-Forum).

von Layouter (Gast)


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Selbstverständlich dürfte Cadsoft das am besten wissen...

...solange sie von ihren Einblicken aber kaum mehr als ein - sagen wir 
einmal mit "beruhigenden und schönen Worten" umschriebenes "das ist nun 
einmal so" dazu abgeben, dachte ich, es sei kein Fehler, einmal an 
neutralerem Ort nachzufragen.

Gezielte Informationen, welche Autorouter-Einstellungen das beschriebene 
Verhalten maßgeblich beeinflussen, oder gar ein paar entsprechende 
alternative ".ctl"-Files findet man unter "news.cadsoft.de" aber nicht. 
Vielleicht fürchtet man den Support-Aufwand wenn die Benutzer zu sehr 
ermuntert werden, am System herumzuschrauben?

Speziell meine Frage, ob bei einer gradlinien / rechwinkligeren 
Leiterbahnführung produktionstechnische Nachteile zu erwarten sind, war 
offensichtlich nicht interessant genug, beachtet zu werden.

Die Nachteile der "zackigen" Wege sehe ich dagegen bereits selbst - 
bspw. die angesprochene Zerstückelung von Versorgungsflächen.

Selbst wenn die Antwort lauten sollte - "Grund für die künstlerisch 
wertvolle Leiterbahnführung ist das Unvermögen des Autorouters" - hätte 
ich kein Problem damit, sondern wäre zufrieden, weil endlich informiert.

MfG

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Layouter schrieb:

> Speziell meine Frage, ob bei einer gradlinien / rechwinkligeren
> Leiterbahnführung produktionstechnische Nachteile zu erwarten sind, war
> offensichtlich nicht interessant genug, beachtet zu werden.

Ich wüsste nicht, warum aus einer geradlinigen Leiterbahnführung
Nachteile entstehen sollten.

> Selbst wenn die Antwort lauten sollte - "Grund für die künstlerisch
> wertvolle Leiterbahnführung ist das Unvermögen des Autorouters" - hätte
> ich kein Problem damit, sondern wäre zufrieden, weil endlich informiert.

Naja, das ist eben der Punkt, wo dir nur Cadsoft eine korrekte Antwort
geben kann, weil alle anderen nur mutmaßen können, was der Code macht.
Ohne den Sourcecode oder dessen Kommentare zu sehen, kann man halt nicht
wissen, warum es denn genau so implementiert worden ist und nicht
anders.

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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deine Kontaktlöcher liegen nciht auf den Rasterpunkten. Blende mal das 
Gitter ein, dann wirst du es sehen.

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