Das Bauteil befindet sich in einem Sicherungshalter auf einer (Sehr kompliziert und sehr schlecht gebauten) Platine einer Dampf-Sauna-Steuerung. Es ist in Reihe mit einem 1,5 MOhm Widerstand geschaltet. Der Widerstand ist mit der Masse verbunden, der zweite Anschluss des Bauteils verschwindet unter TTL ICs und OPVs. Das Bauteil hat einen nicht messbar hohen, Ohmschen Widerstand Die Kapazität ist ca 150 nF In der Mitte der Glasröhre scheint es einen dünnen Träger mit einer Skala zu geben. Darüber läuft ein ca 0,8 mm dicker Draht. Unter dem Träger verläuft, auf den Bildern kaum erkennbar, ein dicker, matt schwarzer trapezförmiger Strang. Hat jemand so etwas schon einmal gesehen, oder weiß, wofür es verwendet wird, oder welchem Zweck es dient? Ich gehe nicht davon aus, dass das Teil kaputt ist, ich bin nur neugierig.
Würde sagen, das ist ein elektrolytisch arbeitender Betriebsstundenzähler. Gibts da eine kleine Markierung in einer Art Quecksilberkapillare? Grüße, Stefan
Das könnte ein Quecksilberstromzähler sein, der hier als Betriebsstundenzähler dient.
1 | Ein Bauelement, das als echter Stromzähler bezeichnet werden kann, |
2 | wird zuweilen als Betriebsstundenzähler eingesetzt: es besteht aus |
3 | einer mit einem Elektrolyt abgeschlossenen Quecksilbersäule ähnlich |
4 | einem kleinen Thermometer. Bei Stromdurchfluss wird das Quecksilber |
5 | an das gegenüberliegende Ende befördert, wodurch der Bereich des |
6 | Elektrolyten durch die Säule wandert. Das Strom–Zeit–Produkt erscheint |
7 | linear als vom Elektrolytvolumen zurückgelegte Strecke auf dem als |
8 | Behälter dienenden Glasröhrchen. Wird das Bauteil über einen |
9 | Vorwiderstand an konstanter Spannung betrieben, lässt sich die |
10 | Betriebszeit ermitteln. Nach Ablauf der Zeit kann das Gerät umgepolt |
11 | erneut eingesetzt werden - der Bereich des Elektrolyten wandert nun zurück. |
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Stromz%C3%A4hler#Gleichstrom-_bzw._STIA-Z.C3.A4hler)
Hallo könnte eine Anzeige für die Betriebsdauer sein. Habe ich vor ca. 30 Jahren das letzte mal gesehen. Funktioniert über Elektrophorese.
Das hatte ich noch ausgedruckt, die Nummer oben gibts nicht mehr aber das Bauteil RS Bestellnummer 258-164 ist noch gelistet, aber nicht mehr erhältlich. http://docs-europe.origin.electrocomponents.com/webdocs/001a/0900766b8001a8fe.pdf
Die Mühe mit dem Einscannen hätte ich mir sparen können, ja am RoHS wirds wohl liegen, ist alles nicht mehr politisch korrekt.
Super. Vielen Dank für das Interesse und die Hilfe. Das wäre ein plausieble Erklärung. Der Streifen in der Mitte könne durchaus ein gefülltes Kapillarröhrchen sein, allerdings ist da nach 15 Jahren wohl nicht mehr viel abzulesen. Vieleicht drehe ich es ja mal aus Spass um, wenn ich das nächte Mal da bin und sehe mir das Ergebnis an.
> Vieleicht drehe ich es ja mal aus Spass um,
weisst du denn noch, wie rum es dringesessen hat? **grins**
Durchaus interessantes Bauteil...
Hi
>weisst du denn noch, wie rum es dringesessen hat? **grins**
Die Trennlinie wandert immer in Richtung positiver Anschluss.
MfG Spess
Über den Vorwiderstand wird die Wanderzeit eingestellt. Soll früher an Plattenspielern die Lebensdauer der Nadel angezeigt haben.
Ich hab' auch so eins. Der Zähler ist wohl schon voll. Hab es damals in den Sicherungskasten getan (ohne zu wissen was es ist). Umdrehen wäre mal interessant. Der Quecksilberspalt scheint elektrophoretisch zu verdampfen und dann abhängig von Zeit und Strom zu wandern.
Umdrehen! Russische Meßgeräte hatten so etwas als Betriebsstundenzähler. Da stand das in der Wartungsvorschrift drin, wenn das Ding am Anschlag war - umpolen.
Umpolen hilft soweit ich weis, aber noch nie ausprobiert (zuwenig gedult). Viele Gaslaserköpfe haben einen solchen als Betriebsstundenzähler für die Röhre.
Lustig auf was man für Ideen früher gekommen ist ;-) Warum haben die nicht einen kleinen Mikroprozessor und ein kleines Display genommen? ;-)
Simon K. schrieb: > Lustig auf was man für Ideen früher gekommen ist ;-) Warum haben die > nicht einen kleinen Mikroprozessor und ein kleines Display genommen? Hm, Technik dürfte weit vor den 80ern aufgekommen sein. Da war es mit µCs und Displays noch nicht so dolle. Und wie immer gilt, was sich bewährt hält auch lange weshalb die Technik auch noch in den 90ern verwendet wurde ;)
Ist doch eigentlich genial: Simpel, bei der winzigen Größe recht erschütterungsbeständig, sparsam.
Sven P. schrieb: > Ist doch eigentlich genial: Simpel, bei der winzigen Größe recht > erschütterungsbeständig, sparsam. Und: die Daten sind persistent, ganz ohne Strom. ;-)
Jörg Wunsch schrieb: > Sven P. schrieb: >> Ist doch eigentlich genial: Simpel, bei der winzigen Größe recht >> erschütterungsbeständig, sparsam. > > Und: die Daten sind persistent, ganz ohne Strom. ;-) Aber blöderweise nicht mit Strom. ;-))
Ja jaa... Früher... ... als Oma und ich noch Knaben waren... ... als Gummistiefel noch aus Holz gemacht wurden... ... und wir die Lieder noch von Hand gesungen haben... Da war auch die Zeit noch analog ;-)
Und jetzt ist die Zeit diskret geworden, verdammte Schleifen-Quantengravitation^^
MaWin schrieb: > Nicht RoHS kompatibel wegen dem Quecksilber. Nicht RoHS kompatibel wegen des Quecksilbers. Genitiv!
Klausi schrieb: >> Nicht RoHS kompatibel wegen dem Quecksilber. > > Nicht RoHS kompatibel wegen des Quecksilbers. > > Genitiv! Wie hast du es geschafft, das in weniger als eineinhalb Tagen im Duden nachzugeschlagen? SCNR ;-)
Beitrag #5252455 wurde von einem Moderator gelöscht.
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