Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schaltplan erklären - Effektgerät


von Hefty (Gast)


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Hallo,

im Anhang ist der Schaltplan für einen Gitarrenverzerrer, ich habe ein 
paar Fragen dazu, und zwar, welche Funktion die beiden Baugruppen um Tr3 
und um Tr5 haben.

Beide scheinen eine Art Tiefpass darzustellen, aber genau verstehe ich 
die Funktionsweise nicht...

Die beiden Transistoren befinden sich auf dem Schaltplan übrigens 
unterhalb von IC1b (rechter Opamp).

von mhh (Gast)


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Der Filter erscheint für die Eingänge des OPV hochohmiger.

von Lötlackl *. (pappnase) Benutzerseite


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Sieht aus wie Gyratoren.

von Hauke R. (lafkaschar) Benutzerseite


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Ich würds einfach mal Simulieren und gucken, was die Schaltung so mit 
nem Sinus sweep anstellt :)
Wenn ich nachher noch zeit habe mach ich das mal.

von Hefty (Gast)


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** Lötlackl schrieb:
> Sieht aus wie Gyratoren.

hm, dann wäre der gyrator in verbindung mit C12 so eine art saugkreis...

von Hefty (Gast)


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Hauke Radtki schrieb:
> Ich würds einfach mal Simulieren und gucken, was die Schaltung so mit
> nem Sinus sweep anstellt :)
> Wenn ich nachher noch zeit habe mach ich das mal.

das wäre nett!
wenn ich es hinbekomme, versuche ich mal eine sim. mit TINA, kenne mich 
da aber noch nicht so aus...

von Kai Klaas (Gast)


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>im Anhang ist der Schaltplan für einen Gitarrenverzerrer, ich habe ein
>paar Fragen dazu, und zwar, welche Funktion die beiden Baugruppen um Tr3
>und um Tr5 haben.

Das sind zwei Bandpässe mit jeweils einem Kondensator (C12 bzw. C17) und 
einer Induktivität in Serie. Die Induktivität wird jeweils mit Hilfe 
eines Gyrators nachgebildet, wie schon jemand vor mir schrieb.

Die Simulation des Frequenzgangs findest du im Anhang:

Die Spitze bei 100Hz bleibt wohl unhörbar, weil sie eine Tiefenabsenkung 
vor dem Diodenbegrenzer rückgängig macht. Das wird gerne gemacht, da die 
tiefen Saiten einer E-Gitarre oft weit größere Amplituden liefern als 
die hohen und die tiefen Töne deshalb viel stärker verzerren würden. 
Also senkt man die Tiefen vor dem Diodenbegrenzer ab und hebt sie 
dahinter wieder an. Dadurch hat man Verzerrungen, die weitgehend 
unabhängig von der Tonhöhe sind. Hier ist lediglich die Art der Anhebung 
ungewöhnlich, aber nicht das klangliche Ergebnis.

Den interessanteren Teil des Frequenzgangs findet man oberhalb von rund 
300Hz. Allerdings ist auch hier lediglich die Art und Weise der 
Klangbeeinflußung ungewöhnlich, nicht aber das klangliche Ergebnis.

Kai Klaas

von Kai Klaas (Gast)


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So, hier der Anhang...

Kai Klaas

von Hefty (Gast)


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Danke für die Erklärung!

Habe auch ein wenig mit Tina experimentiert, s. Anhang, der Tr3-Gyrator 
bildet mit C12 einen Saugkreis bei c. 1,5KHz.

Dahinter kommt dann im Originalschaltplan noch etwas wie eine 
Präsenzanhebung, wie mir scheint.

Bei mir sind die Spannungen etwas anders angeschlossen, 9V am Kollektor 
und 4,5V über R22 an der Basis.

Wie hast du es gemacht, dass mehrere Linien in Abhängigkeit von der 
Potieinstellung (?) angezeigt werden?

von Kai Klaas (Gast)


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>Wie hast du es gemacht, dass mehrere Linien in Abhängigkeit von der
>Potieinstellung (?) angezeigt werden?

Drücke "Analysis", "Select Control Object", klicke damit auf das Poti, 
drücke auf "Setting %", dann "..." und verändere anschließend das 
Parameter Stepping, beipsielsweise mit "Start value = 0", "End value = 
100" und "Number of cases = 6".

Kai Klaas

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