Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Astabiler Multivibrator mit langer Timerzeit


von Ewald E. (fernmelder)


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Hallo in die Runde,

ich habe einen astabilen Multivibrator mit einem LM7555 gebaut. Die 
einstellbare Timerzeit ist mit hochohmigem Wiederstand und großem 
Kondensator ca. 5 Minuten. Nun möchte ich die Intervallzeit auf bis zu 2 
bis 3 Stunden verlängern. Kann ich da einen Teilerschaltkreis 
nachschalten ?
Ich möchte damit ein Handy, was permanent in einem Auto liegt, aller 2 
bis 3 Stunden für jeweils 1/2 Stunde aufladen. Der Strom für das Handy 
wird dann über ein Relais angelegt). Zur Verfügung habe ich eine 
Spannung von ca. 10 Volt.
Hat jemand eine Idee ?

Danke, der Fernmelder.

von Peter D. (peda)


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Du kannst nen CD4060 oder CD4536 nehmen oder nen MC programmieren 
(ATtiny13).

Peter

von Ewald Ewald (Gast)


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Hallo an alle,

anbei hier die Schaltung für die Stromversorgung des Handy im Auto.
Die Aufgabe war, dass im Auto für eine Alarmanlage und Ortungsanlage 
verbaute Handy BlackBerry ca. aller 15 Stunden für jeweils zwei Stunden 
aufzuladen. Außerdem sollte die Schaltung wenig Strom im Ruhezustand 
verbrauchen.

Ein einfacher Timer mit einem IC 4060 reicht hier nicht aus, da dieser 
an seinem Ausgang zwar eine lange Timerzeit zulässt, diese Zeit jedoch 
immer gleich lang für Hi- und Low am Ausgang ist. Im konkreten Fall 
hätte das bedeutet, dass das Handy  zum Beispiel ca. 15 Stunden geladen 
wird und die nächsten ca. 15 Stunden nicht geladen wird. Für meinen Fall 
benötige ich  jedoch ein Verhältnis von ca. 2 Stunden laden des Handy 
und ca. 15 Stunden nicht laden des Handy. Deshalb stellt der Timer IC 
4060 in
dieser Schaltung an seinem Ausgang lediglich das Taktsignal für den 
Zähler IC 4017 zur Verfügung. Der Zähler IC 4017 stellt dann das 
Verhältnis - laden zu nicht laden - her.

Der Timer IC 4060 dient zur Erzeugung eines Langzeittaktsignals.
Der IC ist ein Zähler mit eingebautem Oszillator. Er dient in dieser 
Schaltung dazu, an seinem Ausgang ein Taktsignal mit einer langen 
Periode zu erzeugen. Der hier beschaltene Ausgang PIN 15 wechselt mit 
den angegebenen Bauelementen ca. jede Stunde den Pegel (damit wird dann 
der Zähler IC 4017 am Eingang PIN 14 getaktet). Die genaue Taktfrequenz 
kann mit dem Einstellregler noch verändert werden. Der Kondensator 10 µf 
sollte ein unpolarisierter Kondensator sein. Dieser hat einen geringen
Leckstrom und ermöglicht die langen Taktzeiten des Timer. Die beiden LED 
(und die zugehörigen Widerstände) sind nur da um zu prüfen, ob der 
Langzeittimer funktioniert. Die LED an PIN 9 blinkt, wenn der interne 
Oszillator arbeitet. In meiner Schaltung ist die LED 4 Sekunden an und 4 
Sekunden aus. Die LED an PIN 7 ist ebenfalls nur zur Kontrolle, ob der 
IC 4060 an seinen Ausgängen korrekt taktet. Die LED wurde an PIN 7 
angeschalten, weil PIN 7 der Ausgang mit der kleinsten Taktfrequenz ist 
und damit als erstes die LED zum leuchten bringt. In meiner Schaltung 
ist die LED 1 Minute an und eine Minute aus. In der Praxis habe ich 
beide LED und die zugehörigen Widerstände nicht verbaut.

Mit der Taktfrequenz aus PIN 15 vom IC 4060 wird der Zähler IC 4017 am 
PIN 14 angesteuert. Dieser Zähler schaltet nun nach und nach seine 
Ausgänge durch. Bei PIN 2 wird der Transistor angesteuert und lässt das 
Relais anziehen. Mit dem Arbeitskontakt des Relais wird die Spannung an 
das Handy angelegt und das Handy wird geladen. Das Handy wird also nur 
geladen, wenn der Zähler an PIN 2 den Transistor ansteuert. Bei 
Ansteuerung der restlichen Ausgänge wird das Handy nicht geladen (der 
Transistor ist gesperrt). Es ergibt sich damit ein Verhältnis von ca. 2 
Stunden laden zu ca. 15 Stunden nicht laden des BlackBerry.

Mit dem letzten Ausgang (PIN 11) wird der Reseteingang des Zähler (PIN 
15) angesteuert und der Zähler fängt von vorne wieder  an zu zählen. Die 
Transistorschaltung (rot) am Reseteingang bewirkt, dass der Zähler bei 
Einschalten der Stromversorgung  (zum Beispiel bei Abklemmen der 
Batterie) immer von vorn anfängt zu zählen. Damit wird nach Anschalten 
der Stromversorgung das Handy spätestens nach ca. zwei Stunden geladen. 
Die Leuchtdiode an PIN 3 dient lediglich der Kontrolle, ob der Zähler 
arbeitet. Auch diese wurde in der Praxis nicht verbaut.

Die Schaltung arbeitet nun bereits ca. 6 Monate ohne Probleme im Auto. 
Der Stromverbrauch liegt bei ca. 10 mA im Ruhestrom (Handy wird nicht 
geladen).

von MissMarple (Gast)


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Ewald Ewald schrieb:
> Die Schaltung arbeitet nun bereits ca. 6 Monate ohne Probleme im Auto.

Das kann überhaupt nicht funktionieren.
Lies mal bitte was die Oberspezis hier so an gefestigtem Wissen über
das Fahrzeugnetz so ablassen.
Spannungspitzen von >100V, ja sogar >500V sind ständig da und zerrammeln
alles was es zu zerstören gibt, besonders Eigenbauten sind davon 
betroffen.
Das geht ja mal garnicht. Elektronik im Auto funktioniert einfach nicht, 
kann garnicht sein, alles Mumpitz.
Die Lichtmaschine, der Motor ja sogar der Auspuff und die Räder erzeugen
unentwegt gewaltige Überspannungen. Auch der Rückspiegel soll beteiligt
sein hört man hier.
Ja, richtige Fachmänner hier die das bestätigen werden.

von Knut (Gast)


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@ Ewald Ewald

Hallo Ewald,

wenn du mal kurz über deinen Schaltplan fliegst, wirst du feststellen, 
dass dort ne Menge Bauteile verbaut sind, aber deine Schaltung langsam 
an ihre Grenzen zu stoßen droht.

Solltest du dich nicht mir µC auskennen, so kennst du doch bestimmt 
einen der das kann. Nimm einen der kleinsten µC den es so gibt (Tiny13 
von mir aus) und schon steht die die Welt wieder offen. Das sind in 
Summe knapp 10 Bauteile (grob). Wenn du dein altes klapper Relais noch 
gegen einen p-Kanal MOSFET tauschst, sinkt deine Stromaufnahme drastisch 
und der Ruhestrom geht (dankt µC) in den <500µA Bereich.

Lohnt sich allemal umzusteigen.

Und hör nicht auf solche Nachtmützen wie MissMarple


Gruß Knut

von axelr (Gast)


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Falk hilf

2x470k? Das ist mir mobil nun doch entschieden zu viel...
Können wir das nochmal als 60k png haben?

Danke

Axelrmobil

von Axel R. (Gast)


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Hat sich erledigt, sitze am (Heim)Rechner.
Sind eh beides mal die gleichen Dateien.
Sehr ordentlich gezeichnet, Hut ab. Mit Stift und Zettel - selten 
heutzutage.
Welche Bedeutungen haben die Pinnummern an den beiden Schaltkreisen?

Gruß
Axelr.

von Hauspapa (Gast)


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Ich habe heute gerade einen CD40106 mit 1 MHz Takten lassen und die 
Spannung aufgedreht bis der Ärmste das Leiten anfing. War bei 33.2V. Hat 
dann bei 31V 1 Stunde brav vor sich hingetaktet.

Die Standardcmos so direkt ans Bordnetz finde ich jetzt zwar auch etwas 
rustikal aber offenbar vertragen sie doch ein bischen was.

Wo Deine 10mA bleiben ist mir Allerdings unklar. Ist die LED an Pin3 vom 
4017? Dann währe das nachvollziehbar.

Ich hoffe Du hast eine Sicherung in der Zuleitung.

Grüssle
Hauspapa

von Falk B. (falk)


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Geht doch, oder?

von Axel R. (Gast)


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MissMarple hatte den Ironietag vergessen zu setzen ;)
Der Schaltplan ist erstmal ok. Hätte ich früher auch nicht anders 
gebaut.

Ich tät noch einen 47 Ohm in die Zuleitung vor - und ne 15Volt Z-Diode 
parallel zu den beiden CMOS setzen.
Das Relais dann seperat an die 12V.

Gruß
Axelr.

(Heute würde ich nen ATiny nehmen, klar)


Edit
@Falk
danke ;)

von Ewald Ewald (Gast)


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Hallo noch mal an alle,

danke für die Reaktionen.
In der ersten Zeichnung habe ich mich nur auf den Teil der Schaltung 
bezogen, welche die Timerfunktion realisiert.

Natürlich habe ich in der kompletten Schaltung die KFZ- Spannung noch 
einmal abgesichert und stabilisiert. Anbei die Schaltung, ergänzt um die 
Stromversorgung mit Sicherung, Spule und allem drum und dran.

Das Relais habe ich ganz bewußt gewählt. Als alter 
"Nachrichtentechniker"
ist mir ein Relais an dieser Stelle lieber, das hat nur den Zustand "an" 
oder "aus" an den Arbeitskontakten. Das Relais ist hier ein Micro Sil 
Relais und damit nicht größer als ein Schaltkreis.

So, noch Ergänzungen ?

Danke,
Ewald.

von Peter (Gast)


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Ja, Ewald, alles sehr schön aber doch schon etwas antiquarisch.
Heute würde man das etwas anders machen, wie meine Vor- Poster schon 
angedeuted haben z.B: mit einem TINY 13 und MOSFET.

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