An vielen Stellen in Lagerwirtschaft und Logistik werden Etiketten oder Begleitkarten benötigt, deren Inhalt nach kurzer Zeit nicht mehr aktuell ist. Übicherweise werden diese dann entsorgt und neu gedruckt - eine gigantische Verschwendung. Meine Überlegung geht nun in folgende Richtung: Jeder kennt die magnetisch arbeitenden Kinder-Maltafeln ("magic doodle"), die auf dem sog. magnetophoretischen Prinzip beruhen. Die bestehen aus schwarzen Metallspänen, die zusammen mit einer weissen Paste in wabenförmige Zellen zwischen zwei durchsichtigen Kunststoffplatten eingesperrt sind. Nähert sich ein Magnet, werden die Späne angezogen und verdrängen die weisse Paste vom "Frontfenster" - die Zelle verdunkelt sich nach Aussen hin. Zum Löschen lässt man einen Magneten von der anderen Seite einwirken - die Späne werden zur Rückseite gezogen und die weisse Paste bestimmt wieder das Aussehen der Vorderseite ... In diesen Maltafeln sind die Zellen allerdings so groß (3..5 mm), dass man keine sehr große Informationsdichte erreichen kann, z.B. Barcodes sind nahezu unmöglich. Aber ginge das nicht auch feiner? Oder gibts das evtl. schon - der Gedanke ist ja irgendwie naheliegend. Leider konnte ich Nichts dergleichen im Web finden ... Zur Beschriftung stelle ich mit eine Art "Drucker" vor, der beim Durchschieben einer solchen Tafel diese mit einer Zeile von Magnetköpfen - ähnlich einem Thermodrucker - auf ganzer Breite beschriftet ... Frank
"Statischen" Teil ausdrucke und laminieren, und dann mit abwischbarem Folienstift draufschreiben? Oder einen "Folienstiftdrucker"/Plotter ;) Das Problem wird aber sein, das spätestens wenn mal was verwischt (ob nun FOlie oder "Magnet" die Sache in die Tonne fliegt. Alternativ: Alles mit RFID Tags ausstatten und eine passenden Leser dazu: Nun kann man bequem in der Software den zugeordneten "Inhalt" des Tags ändern...
Die Technik für mehrfach verwendbare "Etiketten" existiert bereits, allerdings ist der Kostenfaktor tödlich. Das ganze nennt sich "Electronic Ink", das ist ein statisches Display, das nur bei Änderung des Inhaltes elektronisch angesteuert werden muss. Es gibt allerdings andere Konzepte für wiederverwendbare Etikettierungssysteme - wenn das Etikett nur eine Nummer enthält, kann es beliebig oft wiederverwendet werden, da der Bezug zwischen Nummer und dem Gegenstand, an dem das Etikett befestigt ist, in einem Computer gespeichert ist. Hier bieten sich maschinenlesbare Etiketten an, am etabliertesten sind hier Barcodes. Eine nicht ganz unumstrittene Alternative sind RFID-Etiketten, die berühungslos und ohne Sichtkontakt ausgelesen werden können. Diese können im einfachen Falle auch eine eindeutige Nummer speichern, im "komfortableren" Falle aber können sie auch umprogrammiert werden, um komplexere Inhalte aufnehmen zu können.
> Die Technik für mehrfach verwendbare "Etiketten" existiert bereits, > allerdings ist der Kostenfaktor tödlich. > Das ganze nennt sich "Electronic Ink", das ist ein statisches Display, > das nur bei Änderung des Inhaltes elektronisch angesteuert werden muss. Ja, das sind die Displays wie in EBook-Readern. Da hängt ja die ganze Steuerelektronik mit dran .. > Es gibt allerdings andere Konzepte für wiederverwendbare > Etikettierungssysteme - wenn das Etikett nur eine Nummer enthält, kann > es beliebig oft wiederverwendet werden, da der Bezug zwischen Nummer und > dem Gegenstand, an dem das Etikett befestigt ist, in einem Computer > gespeichert ist. Dann braucht man aber das Etikett nicht zu ändern, es ändert sich der Datenbank-Eintrag. Nachteil: nur mit Lesegerät und DB-Anbindung machbar. > Hier bieten sich maschinenlesbare Etiketten an, am etabliertesten sind > hier Barcodes. dito > Eine nicht ganz unumstrittene Alternative sind RFID-Etiketten, die > berühungslos und ohne Sichtkontakt ausgelesen werden können ... Darüber hinaus kenne ich noch die elektronischen Preisschilder, wie sie z.B. in der Metro an den Regalen hängen: Ein kompletter Mikrocontroller mit IR-Schittstelle, Akku und LC-Display (gemischt Matrix, 7-Segment). Was ich meine und suche sind tatsächlich wiederbeschriftbare und (auch) nicht-elektronisch im Klartext lesbare Etiketten bzw. Info-Tafeln. Die magnetophoretische Variante ist gegen Verwischen relativ sicher, solange nicht gerade Magnete damit gekennzeichnet werden - kommt aber in einer Druckerei z.B. selten vor. Frank
Frank Esselbach schrieb: > Die magnetophoretische Variante ist gegen > Verwischen relativ sicher Sicher? Ich meine das man die auch durch schütteln "Resetten" konnte...
Man könnte die Etiketten und Begleitkarten nach deren Verwendung bleichen. Ups, ein ähnliches Verfahren gibts ja schon, nennt sich Papierrecycling...
Der Vorschlag mit den Nummernetiketten, die einfach wiederverwendet werden, hat einen ganz gravierenden Haken: Die Eindeutige Verbindung zwischen der Nummer un dem Etikettierten Gegenstand geht verloren. Damit führt man nicht mehr über den Gegenstand Buch, sondern über die "Schublade", in der er gerade liegt. Frank Esselbach schrieb: > An vielen Stellen in Lagerwirtschaft und Logistik werden Etiketten oder > Begleitkarten benötigt, deren Inhalt nach kurzer Zeit nicht mehr aktuell > ist. Übicherweise werden diese dann entsorgt und neu gedruckt - eine > gigantische Verschwendung. Hm und die Kosten für die Verwaltung und Handhabung der wiederverwendbaren Etiketten? Die könnten die Kosten für das Neudrucken eines Etiketts sehr schnell um ein Vielfaches übertreffen.
Aber wo es doch eine gigantische Verschwendung ist ... Wenn ich mir ansehe, wie in Lagerwirtschaft und Logistik alleine mit Verpackungsmaterial umgegangen wird, und wie dort mit Papier im Sinne von Liefer-/Bestell-/Sonstwas-Schein umgegangen wird, dann halte ich Wegwerf-Etiketten für ein deutlich nachrangiges Problem. Man muss die ja nicht unbedingt mit einem Thermosublimationsdrucker auf Photopapier drucken.
Genau so isses doch und ich hatte das oben schon mehr oder weniger klar ausgedrückt; kümmer Dich darum, dass das Altpapier ordentlich recycled und nicht mit dem Müll verbrannt wird, dann hast Du schon viel gemacht.
RFID hätte aber den Nachteil das man mit dem Scanner umständlich erst eine Gruppe von Lagereinheiten scannen muss bis man das Gesuchte gefunden hat. Ein Supermarkt hatte mal zu Testzwecken anstelle der Preisetiketten LCD-Displays die über Infrarot (von der Decke) programmiert wurden. Da waren dann Änderungen kein Thema mehr, weil der Zentralrechner das in Null-Komma-Nichts erledigt hat, notfalls auch mehrfach am Tag.
Mike Hammer schrieb: > Ein Supermarkt hatte mal zu Testzwecken anstelle der Preisetiketten > LCD-Displays die über Infrarot (von der Decke) programmiert wurden. > Da waren dann Änderungen kein Thema mehr, weil der Zentralrechner > das in Null-Komma-Nichts erledigt hat, notfalls auch mehrfach am Tag. Das ist aber nicht der typische Fall in Lagerwirtschaft und Logistik.
Uhu Uhuhu schrieb: > Sicher? Ich meine das man die auch durch schütteln "Resetten" konnte... Nee, da verwechselst du was. Was du meinst, ist die Variante mit feinem Metallstaub. Gezeichnet wird in diesem Falle mit zwei Knöpfen, die einen Stift in einem Koordinatensystem führen. Dabei wird von Innen der Staub von einer Scheibe bzw. Folie "abgekratzt". Durch Schütteln löscht man die Zeichnung, weil danach wieder überall der Staub anhaftet ... Ich habe das Gefühl, dass niemand das Anfangsposting wirklich gründlich gelesen hat. Es geht übrigens nicht um eine Versandabteilung, sondern um die Kennzeichnung von Halbfabikaten während des Produktionsdurchlaufes durch eine Druckerei und Buchbinderei. Nach jeder Verarbeitungsstation werden neue sog. "Palettenfahnen" gedruckt ...
Frank Esselbach schrieb: > Uhu Uhuhu schrieb: >> Sicher? Ich meine das man die auch durch schütteln "Resetten" konnte... Das Zitat stammt nicht von mir, sondern von Läubi
also in der Metro gibt es elektronische Preisschilder. Ich weiß aber nicht welche Technik da verwendet wird. Oder meinst du, das die "Etiketten" direkt an der Ware befestigt werden sollen/müssen?
Zurück zum Ursprung: Karteikarten mit Artikelbezeichnung in Kartenhalter Dazu Ziffeernchips in dezimai angeordnete Felder für Stückzahlen oder mechanische Ziffernrädchen rastend Das gab es alles lange vor jeder Elektronik rein mechanisch und war in Logistikcentern, welche noch nicht so hießen, so üblich eine Lagerfachkarte in jeder Krauterbude.
Wie wärs denn mit eßbaren Etiketten? Dann könnte sich der Lagerist damit den Wanst vollschlagen, wenn sie nicht mehr gebraucht werden.
Uhu Uhuhu schrieb: > Wie wärs denn mit eßbaren Etiketten? Dann könnte sich der Lagerist damit > den Wanst vollschlagen, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Und so Lebensmittelfarbe drucker gibt es sogar bereits!
Karteikarten mit Bleistift beschriften, nach Benutzung mit dem Radiergummi saubermachen, nach Größe sortieren und bei Bedarf neubeschriften. Man kann die Beschriftung selbstverständlich auch mit Tipp-Ex zumalen. Hamwa früha imma so jemacht.
Läubi .. schrieb: > Und so Lebensmittelfarbe drucker gibt es sogar bereits! Dann müßte man ja nur noch druckbare Gewürze entwickeln.
Uhu Uhuhu schrieb: > Läubi .. schrieb: >> Und so Lebensmittelfarbe drucker gibt es sogar bereits! > Dann müßte man ja nur noch druckbare Gewürze entwickeln. Ich warte sowieso daruaf bis die Rapid-Prototyping Technik von der Lebensmittelindustrie entdeckt wird für ganz "spezielle" Köstlichkeitne, bei Käse und Schinken darf man einfach nicht aufhören, das hat's noch Potential ;)
Gehts nicht auch etwas ernsthafter? Hier gibts Versuche mit einer original Doodle-Folie und einem alten Stiftplotter. http://www.evilmadscientist.com/article.php/plotbot Wenn man das modernisieren würde, müsste man die Zellengröße verringern (z.B. 1x1 mm). Dann sehe ich vor meinem "geistigen Auge" eine Art Drucker, etwa wie ein kleiner Toaster: Man schiebt von Oben die A5-große Folie hinein und löst am BDE-Terminal die Beschriftung aus. Dabei fährt die Tafel wieder nach Oben raus ... Ich finde, die Sache hat Potential!
Wenn statt der "Doodle-Folie" das Material verwendet wird, aus dem sogenannte "Whitboards" sind, dann kann ein Stiftplotter auch da drauf Text schreiben, der abwischbar ist. Vermutlich lässt sich der Farbstoff der "Whiteboard"-Stifte auch mit einem geeigneten Tintenstrahldrucker auf die Folie drucken.
Hatte ich oben ja schon vorgeschlagen, es gibt abwischbare Folienstifte. Da braucht man dan nur ein weißes (oder mit Entpsrechendem Vordruck versehenes) Baltt papier einlaminieren.
> Wenn statt der "Doodle-Folie" das Material verwendet wird, aus dem > sogenannte "Whitboards" sind, dann kann ein Stiftplotter auch da drauf > Text schreiben, der abwischbar ist. Dann führt aber jede kleine Berührung zum Ab- bzw. Verwischen. Das Besondere an der Doodle-Folie ist doch gerade, dass sie NUR auf Magnetfelder reagiert ... Das Beispiel mit dem Plotter ist ja eben nur ein Beispiel. Für eine ernsthafte Nutzung müssten 100 ... 200 einzeln schaltbare Magnetköpfe gleichzeitig auf ganzer Breite beim Durchschieben wirksam werden, wie die Heizpunkte auf dem Thermodruckkopf eines Faxgerätes.
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