Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik PCI-Belegung Fritz!Card


von Günter M. (redround)


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Hallo,

auf dem ATMEL Development-Board STK1000 ist zu sehen, wie ein PCI-Slot 
an einem AVR32 AP7000 realisiert wird. Ich würde das gerne in einem 
eigenen Projekt nachbauen ... allerdings nur, um eine Fritz!Card dran zu 
hängen. Da diese ISDN-Karte sicher nicht die volle PCI Belegung braucht, 
würde ich die Implementierung gerne auf das notwendige beschränken.

Weiß jemand von Euch, welche Teile des PCI-Busses die Fritz!Card nutzt?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das ist kein PCI-Slot, das verwendet nur einen ähnlichen Steckverbinder. 
PCI-Karten kannst Du damit nicht ansteuern.
1
The PCI style expansion connector is designed to let you 
2
create custom expansion boards for STK1000.
3
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The PCI style expansion connector provide several parallel 
5
interfaces along with some serial interfaces from STK1000. 
6
Some interfaces are routed directly from the daughter board 
7
to the PCI expansion connector to allow users to connect to 
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interfaces not in use on STK1000.
9
10
Note that this connector is not compatible with PCI cards 
11
used in IBM compatible PC's.

http://support.atmel.no/knowledgebase/avr32studiohelp/com.atmel.avr32.tool.stk1000/html/pci_style_connector.html

von Günter M. (redround)


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so ein Ärger ... wär ja auch zu schön gewesen :-(

hat vielleicht zufällig jemand ne andere Idee, wie man ne Fritz!Card an 
den Controller kriegt?

Die ganzen anderen ISDN-Module die ich kenne, sind vom Preis her ja 
vollkommen abgehoben. Würde einfach nur gerne von einem AP7000 aus faxen 
können. Analogmodem über Seriel-Schnittstelle geht zwar ... aber dann 
brauch ich auch noch einen a/b-Wandler. Ich würde halt gerne alles in 
einem Gerät verbauen, das dann auch noch möglichst klein sein soll und 
sich direkt mit einem S0-Port verbinden kann.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Selbst wenn Du eine andere ISDN-Karte an den Controller angeschlossen 
bekämest, ist das ein eher aussichtsloses Unterfangen.

Du müsstest Du ziemlich viel ISDN-Treiber für die Karte programmieren, 
was bereits alles andere als trivial ist und ein Verständnis der 
Euro-ISDN-Norm erfordert (sprichst Du ASN.1?).

Hinzu käme noch eine von Dir zu schreibende Software, die auf diesen 
ISDN-Treibern aufsetzt und ein Analogmodem zum Faxversand emuliert.

So nämlich funktioniert der Faxversand bei der Fritzkarte und auch 
anderen ISDN-Karten (bei manchen ist die Analogmodememulation in einem 
DSP auf der Karte gelöst, wie z.B. bei Eicon Diehl Diva Pro, aber Du 
willst gar nicht erst wissen, was diese Dinger kosten).

Es gibt resp. gab sogenannte Terminaladapter, die über eine serielle 
Schnittstelle angeschlossen werden konnten und sich darüber wie ein 
Modem ansteuern ließen. Einige Ausführungen davon enthielten auch eine 
Emulation von analogen Faxmodems, und so etwas dürfte die gangbarste 
Lösung für Deine Aufgabe sein.

Den Faxversand über ein analoges Modem hast Du schon mal selber 
programmiert? Falls nicht, kann ich Dir da das nur noch antiquarisch zu 
erwerbende Buch "The Fax Modem Sourcebook" von Andrew Margolis (Wiley, 
ISBN 0471950726) nahelegen.

von Günter M. (redround)


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Bei der Software wollte ich eigentlich einen Hylafax-Server oder 
ähnliches verwenden. Am Ende soll ein Standalone-Faxserver rauskommen, 
der möglichst klein und leise ist, da unser NTBA im Schlafzimmer hängt 
(wer denkt sich sowas eigentlich aus?) und ich nicht durch 3 Räume eine 
ISDN-Leitung zu meinem Server legen will. Die DSL-Anbindung des Servers 
habe ich über PowerLAN mit aktzeptablen Durchsatz hinbekommen. Jetzt 
bleibt halt noch die Frage der Fax-Anbindung ... und da kam mir die Idee 
mit dem Standalone-Faxserver auf AVR32-Basis.

von Peter (Gast)


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Günter Mühldorfer schrieb:
> Am Ende soll ein Standalone-Faxserver rauskommen,
> der möglichst klein und leise ist, da unser NTBA im Schlafzimmer hängt

dann kauft dir eine Fritzbox.

von Günter M. (redround)


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Nachtrag: die DIVA Pro hab ich auch gefunden. Hab auch bi INSYS mal 
nachgefragt wegen einem i-module ISDN aber leider noch keine Antwort

von Ingo (Gast)


Angehängte Dateien:

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Solltest Du dir wirklich zutrauen, Das DSS1 und FAXG4-Protokoll und evtl 
analoge Modememulation auf dem µC zu implementieren, gibt (gab) es 
einige Käfer, die für den Einbau in Telefone und dgl. vorgesehen waren. 
Der Suchbegriff wäre dann "SCOUT". Die sind auch recht einfach an 
Mikrokontroller anzuschließen, Der Hauptaufwand wäre dann die Software. 
Aber selbst die Behandlung des PCI (der dir damit erspart bleibt) wäre 
schon eine Herausforderung. Da schließe ich mich Rufus voll und ganz an.
mfG ingo

von Frank K. (fchk)


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Günter Mühldorfer schrieb:
> Bei der Software wollte ich eigentlich einen Hylafax-Server oder
> ähnliches verwenden.

... der eben nicht die Signalverarbeitungsalgorithmen beinhaltet. Die 
sind heftig. Du müßtest mindestens V.21, V.27ter, V.29 implementieren, 
dazu T.4 und T.30. Das sind alles ITU-Standards (www.itu.ch). Wenn Du 
schon so fragst, ist es völlig ausgeschlossen, dass Du das so alleine 
hinbekommst. Auch jemand mit Plan von der Sache braucht Monate dafür.

Nimm einen externen ISDN TA mit Faxfunktion und serieller Schnittstelle 
- das ist für Dich schon mehr als genug Arbeit.

fchk

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ingo schrieb:
> Solltest Du dir wirklich zutrauen, Das DSS1 und FAXG4-Protokoll und evtl
> analoge Modememulation auf dem µC zu implementieren, gibt (gab) es
> einige Käfer, die für den Einbau in Telefone und dgl. vorgesehen waren.
> Der Suchbegriff wäre dann "SCOUT".

Alternativ: alte ISDN-Karte mit ISA-Bus.  Bekommt man vermutlich
nachgeworfen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Die alte ISDN-Karte mit ISA-Bus ist keine Alternative, denn auch bei der 
muss all die Software geschrieben werden, die ich beschrieben habe.

Ausnahme wäre eine ISDN-Karte mit onboard-Modememulation, wie sie die 
bereits als PCI-Karte erwähnte Diva Pro auch als ISA-Karte bot. Chancen, 
dafür eine Programmierdokumentation zu bekommen, halte ich allerdings 
für praktisch inexistent, was u.a. daran liegt, daß der Hersteller 
dieser Karten schon mehrere Male verkauft wurde, seitdem das letzte Mal 
ISA-Karten produziert wurden.

Ein seriell angesteuertes "ISDN-Modem" mit eingebauter Fax-Emulation 
hingegen ist das ideale Gegenstück zu Software wie Hylafax.


Bei der eigentlichen Problemstellung aber ist eine andere technische 
Lösung viel sinnvoller - der Telephonanschluss muss aus dem Schlafzimmer 
'raus und irgendwohin, wo der anscheinend sowieso schon vorhandene 
Server 'rankann.

Das ist mit dem Verlegen von etwas Kabel nun wirklich kein unlösbares 
Problem.

Eine stromsparende Alternative zum ständig laufenden PC ist eine 
Fritzbox 7170, 7270 o.ä., die kann autark Faxe empfangen und als 
PDF-Attachment als Email weiterleiten. Bei nur 6 Watt Leistungsaufnahme 
ist das praktisch.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rufus t. Firefly schrieb:
> Die alte ISDN-Karte mit ISA-Bus ist keine Alternative, denn auch bei der
> muss all die Software geschrieben werden, die ich beschrieben habe.

Ja, sicher.  Faxe empfangen würde ich damit auch gewiss nicht wollen
(also mal von Fax Gruppe 3 ausgehend, Gruppe 4 hat sich ja nie
durchgesetzt).  Den restlichen ISDN-Stack kann man sich zumindest
in Opensource-Implementierungen ausreichend angucken.

von Beck (Gast)


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Hi.

Also ich habe noch ein ISDN / Analog Kombimodem.
Ein relativ großer Kasten mit 2 Modulen drin, die man unanhängig 
voneinander benutzten kann. Anschluss an den Rechner: Parallel oder 
seriell.

Ob es noch geht, keine Ahnung.

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