Hallo, Ich brauche in meiner Schaltung einen externen Quarz bzw. Oszillator. Nun meine Frage: Was ist generell besser? Was spricht für einen Quarz und was für einen Quarzoszillator? Bin gespannt auf eure Antworten... lg Andy
Panzer schwimmt nicht so gut wie ein U-Boot. Kriterien bei der Auswähl könnten z.B. sein: Stromverbrauch, Platzbedarf, Bauteilaufwand, etc. Deine Frage ist mit den von dir angegebenen Details zum Einsatzgebiet wirklich so nicht zu beantworen.
Ich wollte eigentlich nur Grundsätze wissen. Ich baue eine Platine mit 3 LED-Treibern auf. Vom uC aus sollen diese angesteuert werden. Befehle kommen über UART -> deshalb der externe (genauere) Takt. Und jetzt wollte ich wissen, ob ich lieber einen Oszillator oder Quarz nehmen soll. Platzbedarf und Stromverbrauch sind nicht das große Thema (wer von den beiden braucht mehr Strom/Platz)?
Andy schrieb: > Platzbedarf und Stromverbrauch sind nicht das große Thema Aber der Preis vielleicht?
Der Oszillator braucht um die 30mA, mit einem Quarz zieht der AVR ein paar mA. Es gibt eigentlich keinen Grund fuer einen Oszillator ausser man benoetigt einen Oszillator fuer was anderes und hat daher Vorgaben. Ein Quarz bringt vielleicht 100ppm, ein Oszillator kann da viel besser sein. 0.1ppm fuer einen 500-er...
Hä-jetzt Noch schrieb: > Ein Quarz bringt vielleicht 100ppm, ein Oszillator kann da viel besser > sein. 0.1ppm fuer einen 500-er... D.h. ein Quarz ist billiger und stromsparender, aber ein Oszillator ist dafür genauer (was bei meiner Anwendung nicht unbedingt wichtig ist)? Platzmäßig? Ich nehme an, der Oszillator ist kleiner, oder lieg ich da falsch?
Ganz ehrlich? Bei solchen Anforderungen nimm.. 1. ..was gerade in der Grabbelkiste rumliegt. 2. ..was billiger ist (hier: Quarz +zwei Kerkos). 3. ..was weniger Pins (ver)braucht (hier: Oszillator, sofern der µC keine dedizierten XTAL-Pins hat). 4. ..was einfacher zu löten/stecken ist (hier: praktisch unerheblich). 5. ..was eine Laplacemünze entschieden hat. HTH
Ad Gangabweichung: das kann man so nicht sagen. Es ∗gibt∗ Oszillatoren (und Wirkungsähnliche) die die angesprochene Genauigkeit erreichen, die willst Du aber höchstwahrscheinlich nicht bezahlen. Ein 0815-Oszillator (z.B. [1]) erreicht grob 100ppm, ein ebenso 0815-Grundtonquarz (z.B. [2]) erreicht grob 30ppm. Ein Uhrenquarz (z.B. [3]) im Vergleich kommt auf etwa 20ppm. Temperaturabhängig sind die alle (temperaturkompensierte Oszis kosten eine Kleinigkeit mehr..). Und für >99% aller µC-Anwendungen sind die allesamt genau genug. HTH [1] http://www.reichelt.de/?ARTIKEL=OSZI%2018%2C432000 [2] http://www.reichelt.de/?ARTIKEL=18%2C4320-HC49U-S [3] http://www.reichelt.de/?ARTIKEL=32%2C768%20MS1V-10
Der DS3231 von Maxim schafft laut Datenblatt maximal 2 bis 3,5 ppm und ist temperaturkompensiert. Ich habe mal eine kleine Schaltung aufgebaut und mit DCF verglichen, die tatsächliche Abweichung war nach 6 Monaten nur 6 Sekunden, das ist saugut. Kostet bei farnell knapp 13 Euro.
Marcus Overhagen schrieb: > Panzer schwimmt nicht so gut wie ein U-Boot. Ein Boot taucht. ( kann aber auch schwimmen ) O:-)
Und ansonsten bin ich ein Fan der Keramikresonatoren, bevorzugt die 3Beiner mit integrierten Kondensatoren. Gut, klein, günstig, stromsparender, schwingen schneller an, nie Probleme mit. Genauigkeit reicht allemal für UART oder CAN. Für ne Uhr eher nicht :-) Ext. komplette Quarzoszillatoren habe ich ausser für die schnell aufgebauten Testschaltungen noch nie benutzt.
@ Andy Das ist einfach ein Kategoriefehler ähnlich wie bei der Frage ob man ein Auto oder einen Vergaser nimmt um nach Hamburg zu fahren. Ein Quarz ist ein Bestandteil eines Oszillators. Ein Teil eines Oszillators ist im AVR eingebaut. Die Wahl lautet folgendermaßen: 1. Ein Quarz am AVR mit Kondensatoren 2. Ein kompletter Oszillator am AVR (wobei das frequenzbestimmende Element üblicherweise ein Quarz ist) Ein Quarz alleine kann garnichts weiter. Deswegen ist der fehlende Teil im AVR eingebaut. Ein Oszillator hingegen kann eigenständig eine (Rechteck-)Schwingung erzeugen. Was Anfänger hier verwirren kann ist, dass Oszillator und Quarz als jeweils als eigenständige Bauteile erscheinen in dem Sinne, das sie für sich ein Gehäuse haben. Sie sind aber eben keine 1 zu 1 austauschbare Alternativen.
Für Deine Anforderungen reicht ein Keramik-Schwinger oder der interne RC-Oszillator eines modernen uC.
Ein Oszillator macht nur Sinn, wenn man mit seinem Takt mehrere Bauteile (syncron) speisen möchte oder auf einen genauen Takt angewiesen ist. Für Dein Vorhaben reicht sehr wahrscheinlich der interne RC-Oszillator aus.
Andy schrieb: > Befehle > kommen über UART -> deshalb der externe (genauere) Takt. Und das ist genau richtig. UART und RC-Oszillator - das klappt nicht wirklich. Es sei denn, der MC kann seinen Takt selbst an irgendwas kalibrieren.
Man sollte auch den niederohmigen Ausgang des Quarzoszillators beachten. Er befindet sich in einem geschirmten Gehäuse, was bessere Immunität gegenüber Störungen bietet.
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