Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Wie ist ein Haus-Stromanschluss abgesichert?


von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Hallo,

ich bin jetzt langsam aber sicher dabei mein neues Haus zu planen. Vor 
allem die Elektrik ist in meinen Augen ganz wichtig. Deshalb wollte ich 
mal nachfragen, wie denn so ein Hausanschluss abgesichert ist.

Derzeit steht auf dem Grundstück ein Haus mit Oberleitungen. Auf dem 
Dachstuhl ganz oben habe ich einen Sicherungskasten mit drei fetten 60A 
Sicherungen. Dann habe ich im EG drei Sicherungen vor dem Zähler und 
eine große Sicherung nach dem Zähler. Dann geht es (derzeit ohne Fi) auf 
die Hutschienen.

Stellen wir uns jetzt mal vor, dass das Haus unter Wasser steht - ist ja 
in letzter Zeit leider oft passiert. Dann würde die Sicherung auf dem 
Dach durchknallen, sobald das Wasser den Sicherungskasten im EG 
erreicht.

Heute setzt man den Sicherungskasten in den Keller, wo auch alle 
Leitungen ankommen. Was würde denn da passieren, wenn der Keller unter 
Wasser steht? Gibt es irgendwo anders noch eine Sicherung?

von Peter (Gast)


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ja am nächsten Trafo. Aber meist fließt durch wasser gar nicht so ein 
hoher strom.

von faustian (Gast)


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Das Problem mit der Brandgefahr loest sich da ja quasi von selbst

von Dirk (Gast)


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Wenn Du Hochwasser befürchten musst, plane lieber die Einspeisung in 
einer der oberen Etagen. Im Notfall kannst Du dann die 
Kellerstromversorgung abschalten und hast ansonsten noch Strom im Haus 
incl. Versorgung für die Pumpen zur Kellerentwässerung.

von Peter (Gast)


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Dirk schrieb:
> Im Notfall kannst Du dann die
> Kellerstromversorgung abschalten und hast ansonsten noch Strom im Haus
> incl. Versorgung für die Pumpen zur Kellerentwässerung.

nicht wirklich, in den meisten Gegenden wird wo Hochwasser steht, wird 
aus sicherheitsgründen der Strom abgeschaltet.

von Dirk (Gast)


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Peter schrieb:
> nicht wirklich, in den meisten Gegenden wird wo Hochwasser steht, wird
> aus sicherheitsgründen der Strom abgeschaltet.

Das stimmt. Evtl. ist sein Haus ja nur lokal gefährdet (z.B. Bachlauf). 
Dank der Oberleitung wäre er noch weiter versorgt.

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Mal so nebenbei gefragt: Gibt es Sicherungen bzw. Schalter die ich 
elektronisch auslösen kann? Man könnte z.B. am Boden einen Sensor 
aufbauen, der dann die Stromversorgung abschaltet. Ich plane im Haus eh 
zwei USV ein. Die würden das Haus dann mit Notstrom versorgen.

Dirk schrieb:
> Das stimmt. Evtl. ist sein Haus ja nur lokal gefährdet (z.B. Bachlauf).
> Dank der Oberleitung wäre er noch weiter versorgt.

Also noch gab es hier keine Probleme mit Hochwasser. Die Oberleitung hat 
derzeit auch nur historische Gründe. Die Nachbarn, die ein neues Haus 
gebaut haben, haben ihren Stromanschluss auch in den Keller verlagert. 
Ich überlege jetzt, ob das wirklich so eine gute Idee ist.

Langfristig betrachtet werden die Wetterextreme von Jahr zu Jahr 
schlimmer. Und wer weiß, ob der Rhein nicht doch irgendwann mal einen 
Teil von Karlsruhe überflutet. Das Haus wird jedenfalls in der Nähe vom 
Rheinhafen gebaut.

Aber es geht mir bei der Frage eher um die eigene Sicherheit. Einige 
Hochwasser kamen ohne Vorankündigung. (Es könnte aber auch sein, dass 
z.B. eine Wasserleitung einen Leck hat und über Nacht der Keller 
vollläuft.) Ich weiß nicht, ob ich ein gutes Gefühl hätte, durchs Wasser 
zu laufen, das unter Spannung steht.

von ... (Gast)


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Dimitri Roschkowski schrieb:
> Es könnte aber auch sein, dass
> z.B. eine Wasserleitung einen Leck hat und über Nacht der Keller
> vollläuft.

Deshalb hat ja jeder Keller mindestens einen Ablauf. (natürlich mit 
Rückstauklappe).

Wenn du in einem Hochwasser gefährdeten Gebiet baust, solltest du daran 
denken den Keller als wasserdichte Wanne zu bauen.

Dimitri Roschkowski schrieb:
> Die Oberleitung hat
> derzeit auch nur historische Gründe.

Was schreibt denn dein VNB vor? An den Vorschriften kommst du nicht 
vorbei.
Die sagen dir genau wo dein HAK zu sitzen hat und wo dein Zählerschrank.
Insofern ist deine Anfrage hier völlig Sinn-frei.

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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... schrieb:
> Deshalb hat ja jeder Keller mindestens einen Ablauf. (natürlich mit
> Rückstauklappe).

Ablauf? Der Keller liegt idR unter dem Kanal, bedeutet man braucht schon 
eine Pumpe oder eine Hebeanlage, um Wasser aus dem Keller 
herauszuschaffen.

... schrieb:
> Was schreibt denn dein VNB vor? An den Vorschriften kommst du nicht
> vorbei.

Also mir wären die Vorschriften neu. Als meine Eltern vor 9 Jahren ihr 
Haus gebaut haben, konnten die auch selbst bestimmen, wo alles später 
sitzt. Ich kann mich nur erinnern, dass es eine Frage des Geldes war. 
Irgendwie musste man 100 oder 200 €/DM pro Meter Leitungen bis zum 
Übergabepunkt zahlen. Alles andere war egal.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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... schrieb:
> Wenn du in einem Hochwasser gefährdeten Gebiet baust, solltest du daran
> denken den Keller als wasserdichte Wanne zu bauen.

Keine gute Idee...  Dann schwimmt das Haus auf, danach ist der
Schaden deutlich größer, als wenn das Wasser in den Keller
eingedrungen wäre.  (Ist wohl hier bei der "Jahrhundertflut" im
Jahre 2002 einigen so gegangen.)

In unserer Firma wurde damals übrigens der Strom abgeschaltet,
bevor das Wasser die ersten Häuser des entsprechenden Straßenzugs
erreicht hat.  (Das Firmengebäude selbst ist am Ende vom Wasser
verschont geblieben, trotz Elbnähe.)

von Peter (Gast)


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Dimitri Roschkowski schrieb:
> Mal so nebenbei gefragt: Gibt es Sicherungen bzw. Schalter die ich
> elektronisch auslösen kann?
> Man könnte z.B. am Boden einen Sensor

es gibt auch wasserdichte verteilungen, Schütz rein und denn irgendein 
schwimmschalter dran.

> Ich plane im Haus eh zwei USV ein. Die würden das Haus dann mit
> Notstrom versorgen.

Die USV möchte ich sehen die grosse Wasserpumpen ein paar stunden lange 
betreiben kann. (oder denkst du dabei mehr an ein Notstromdiesel?)

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Peter schrieb:
> Die USV möchte ich sehen die grosse Wasserpumpen ein paar stunden lange
> betreiben kann. (oder denkst du dabei mehr an ein Notstromdiesel?)

Nee, in die Richtung habe ich absolut nicht gedacht. Wenn Wasser in den 
Keller eindringt, möchte ich es asap wissen um wichtige Sachen retten zu 
können. Aber das möchte ich mit abgeschalteter Stromversorgung tun.

Auch jetzt habe ich momentan zwei kleine USV, die im Falle eines 
Stromausfalls die Rechner und die Alarmanlage weiter versorgt. Genauso 
wie ein paar Lampen. Die USV soll eine Notbeleuchtung realisieren und 
die Elektronik des Hauses (digitale Schalter, etc.) versorgen. Im 
Notfall möchte ich, dass die Beleuchtung im ganzen Haus angeht, damit 
man sieht wo man hinläuft.

Ich hatte es momentan nicht vor, Pumpen mit der USV zu betreiben. Dafür 
gibt es Versicherungen. Aber da muss ich mir mal in aller Ruhe Gedanken 
machen. Eine Diesel-Pumpe wird ja wohl nicht die Welt kosten.

von Barny (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Keine gute Idee...  Dann schwimmt das Haus auf, danach ist der
> Schaden deutlich größer, als wenn das Wasser in den Keller
> eingedrungen wäre.  (Ist wohl hier bei der "Jahrhundertflut" im
> Jahre 2002 einigen so gegangen.)
Dass kommt ganz darauf an, wie man baut.
Bei mir in der Gegend kommt bei normalem Regen das Wasser bis auf 0,5m 
hoch.
Bei starkem Regen kommt das Grundwasser sogar stellenweise bis an die 
Oberfläche.

Die Leute, die einen Keller haben, haben alle "schwimmend" gebaut.
Da ist bis jetzt noch kein Haus aufgeschwommen oder beschädigt worden.
Da wurden aber auch ordentliche "Anker" eingeschlagen.

Im Nachbarort haben sie aber bei den letzten "Jarhundertfluten" die 
Keller einiger Häuser absichtlich geflutet um zu verhindern, dass das 
Wasser die Bodenplatte eindrückt.

Einer lies sich den Keller nicht anfüllen, weil er keinen Wasserschaden 
wollte.
Nachher hatte er einen ca. 0,5m hohen Hügel in der Mitte des Kellers.

von Markus F. (5volt) Benutzerseite


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Nochmal zu der Absicherung:
Es ist eigentlich immer so, dass jede Leitung so abgesichert ist, dass 
es nicht zu einem Kabelbrand kommen kann.
Bei meinem Haus ist das Anschlusskabel jedenfalls ein 4*50mm² Alukabel. 
Bei Erdverlegung ist das für ca. 140A Strom zugelassen.
Und ein 400kVA-Umspanntrafo (nur als Beispiel) wäre wohl sekundärseitig 
mit ca. 600A abgesichert. Wenn man da nun direkt das 4*50mm² Kabel 
anschließen würde, dann könnte es passieren, dass 600A über dieses Kabel 
fließen, ohne dass irgendeine Sicherung abschaltet.
Also müssen diese Leitungen zu den Häusern einzeln abgesichert sein, zum 
Beispiel mit 125A-Sicherungen. Soweit ich weiß, sitzen diese Sicherungen 
normalerweise in den Verteilerkästen (diese grauen Kästen am 
Straßenrand).
Im Haus selbst sind auch noch mal Sicherungen (die 
NH-Eingangssicherungen), die den Strom auf den für die weitere 
Installation zulässigen Wert (meist 50A oder 63A) begrenzen.

Also: Wenn der Hausanschluss überlastet wird, dann löst die Sicherung im 
Verteilerkasten aus.

von ... (Gast)


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Dimitri Roschkowski schrieb:
> Also mir wären die Vorschriften neu.

Naja, die letzte Auflage dieser Vorschriften ist jetzt ein Jahr alt und 
nennt sich TAB2009. Diese allgemeine Vorschrift wird mit mehr oder 
weniger Ergänzungen von jedem VNB übernommen.
In deinem Fall wäre erst mal abzuklären ob du an die 
Oberspannungsleitung anschließen musst oder ob schon eine Erdleitung 
vorhanden ist.

von oszi40 (Gast)


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1. VDE Geist einschalten
2. Erfahrung aus Hochwassergebieten nutzen und Elektrokästen lieber 
höher setzen! An der Mosel habe ich die im 1. Stock gesehen.
3. FI-Schalter sind nun Pflicht. Falls das Wasser das erste Teil mit FI 
zum auslösen bringt kann es ziemlich finster werden im Haus! Daher gut 
überlegen wieviele FI-Schalter man mit welchen Stromkreisen verknüpft.
4. www.bau.net gibt es ein Hochwasserforum
5. http://www.vpb.de/abc-gemeinheiten.html  sollte man kennen.
6.Erst hinterher weiß man alles besser.

von Funkamateur (Gast)


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Hallo Dimitri,
im Keller braucht man einen Restart FI nur für die Pumpen im 
Pumpensumpf.
http://www.preisroboter.de/ergebnis9896720.html
Sind zwar etwas teurer aber laufen bei uns seit Jahren ohne Probleme. 
Wenn der Kanal von der Stadt Rees mal wieder nachdem man schon 
tausendmal gesagt hat er ist unterdimensioniert voll läuft und die 
freiwillige Feuerwehr schon die Schnautze voll hat immer nur Wasser zu 
Pumpen haben wir den Restart Fi auf eine getrennte Leitung die 
Wasserdicht ist in den Keller gelegt und die Pumpe daran vom Dach 
angeschlossen. Alle anderen Sicherungen fallen aus. Nur diese eine macht 
eine Messungen und schaltet sich wieder ein und auch wenn wir mal nicht 
zu Hause oder im Urlaub sind geht dieser wieder an und bei Gewitter wird 
der Keller seitdem nicht mehr überflutet. Unser Elektromeister hat uns 
davon abgeraten aber er ist selber bei der Feuerwehr und beim letzten 
mal wo bei allen anderen Häusern wir haben eine Reihenhaussiedlung nur 
bei uns im Keller nichts war weil die Pumpe automatisch wieder an ging 
und der Rest vom Keller aus war, gesagt.
Ihr wart die einzigen bei denen kein Wasser im Kellerloch gestanden hat. 
Ihr habt glück gehabt oder habt ihr doch den Restart FI eingebaut? Ja 
sicher aber er glaubt an VDE und nicht an Europa.

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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oszi40 schrieb:
> 3. FI-Schalter sind nun Pflicht. Falls das Wasser das erste Teil mit FI
> zum auslösen bringt kann es ziemlich finster werden im Haus! Daher gut
> überlegen wieviele FI-Schalter man mit welchen Stromkreisen verknüpft.

Ja, das weiß ich. Genau deshalb möchte ich auch die Steckdosen getrennt 
von der Beleuchtung schalten. Die Beleuchtung soll dann über eine Online 
USV versorgt werden. Ich wohne hier in Karlsruhe schon fast fünf Jahre, 
in der Zeit gab es zwei Stromausfälle, ein Mal am Abend über etwa zwei 
Stunden. Da war es wirklich unangenehm. Meine Wohnung war die einzige 
weit und breit mit elektrischem Licht.

Ein 0815 Fi-Schalter kostet rund 30€, da kann man eh ausreichend von 
verbauen.

von Andrew T. (marsufant)


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Dimitri Roschkowski schrieb:
> Hallo,

>  Dann geht es (derzeit ohne Fi) auf
> die Hutschienen.

Hutschienen unter Strom: So was gibbet nich.

>
> Stellen wir uns jetzt mal vor, dass das Haus unter Wasser steht - ist ja
> in letzter Zeit leider oft passiert. Dann würde die Sicherung auf dem
> Dach durchknallen, sobald das Wasser den Sicherungskasten im EG
> erreicht.


Definitv: Nein.
Abr ich garantiere dir in dem Fall: Du hast DANN einen "tollen" 
Tauchsieder im Haus.
Bei 3x60A setzt der je nach Leiterabstand zwischen 4 und 20 kW um. 
Dauerhaft. Bis der VNB abschaltet.

>
> Heute setzt man den Sicherungskasten in den Keller, wo auch alle
> Leitungen ankommen. Was würde denn da passieren, wenn der Keller unter
> Wasser steht? Gibt es irgendwo anders noch eine Sicherung?

Das gleiche.

Die Vorsicherung für den Hauszugang liegt je nach Wohnsituation und Zahl 
der versorgten Häuser extern, mit typ 200 bis 350 A.

Innerhalb Deines Haus typ. bei TAB2000: 63A.

von oszi40 (Gast)


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Andrew Taylor schrieb:
> Innerhalb Deines Haus typ. bei TAB2000: 63A.

In dem "elektrischen Wasser" würde ich nicht herumlaufen. Es kann 
schnell tödlich sein!!! Elektrokasten gehört an trockenen, sicheren Ort!

von Peter (Gast)


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oszi40 schrieb:
> In dem "elektrischen Wasser" würde ich nicht herumlaufen.

die Frage ist warum der Strom durch deinen Körper fließen sollte und 
wohin. Wenn du dich an eine Freileitung hängst passiert dir auch nichts.

von Thilo M. (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Andrew Taylor schrieb:
>> Innerhalb Deines Haus typ. bei TAB2000: 63A.
>
> In dem "elektrischen Wasser" würde ich nicht herumlaufen. Es kann
> schnell tödlich sein!!! Elektrokasten gehört an trockenen, sicheren Ort!

Vor Kurzem kam bei uns ein Feuerwehrmann dabei ums Leben.
Also, wenn du schon planst und mit Hochwasser rechnest:
Sicherungskasten und Hausanschluss ins 1. OG und mit FI und leicht 
zugänglichem Hauptschalter ausrüsten.
Falls dein Keller mal leergepumpt werden muss, werden es dir die 
Einsatzkräfte danken.

von oszi40 (Gast)


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Peter schrieb:
> warum

Diese Frage kann Dir jeder gebildete Friedhofsgärtner als 
Spannungsdifferenz zwischen zwei Punkten erklären.

von Andrew T. (marsufant)


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oszi40 schrieb:
> Andrew Taylor schrieb:
>> Innerhalb Deines Haus typ. bei TAB2000: 63A.
>
> In dem "elektrischen Wasser" würde ich nicht herumlaufen. Es kann
> schnell tödlich sein!!!


Auch das ist es GARANTIERT.

> Elektrokasten gehört an trockenen, sicheren Ort!

Tja, aber lies mal oben: Es geht um den Fall, das eben der Trockene Ort 
überflutet wird.

Klar sollte man das so planen das es nicht passiert.
Aber wir diskutieren den (hypothetischen) Fall: Das Problem ist 
eingetreten.

DAS ist der Unterschied.

von Peter (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Peter schrieb:
>> warum
> Diese Frage kann Dir jeder gebildete Friedhofsgärtner als
> Spannungsdifferenz zwischen zwei Punkten erklären.

Dafür müsste erstmal strom durch das Wasser fließen. Welchen grund gibt 
es für den Strom den Sicherungskasten zu verlassen, wenn dort ein PEN 
vorhanden ist?

von Andrew T. (marsufant)


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Peter schrieb:
> oszi40 schrieb:
>> In dem "elektrischen Wasser" würde ich nicht herumlaufen.
>
> die Frage ist warum der Strom durch deinen Körper fließen sollte und
> wohin.


Die Antwort ist: Weil es den PEN gibt.

> Wenn du dich an eine Freileitung hängst passiert dir auch nichts.

 Was mit dem hier vorliegenden Problem absolut nix zu tun hat.

von Thilo M. (Gast)


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Andrew Taylor schrieb:
> Tja, aber lies mal oben: Es geht um den Fall, das eben der Trockene Ort
> überflutet wird.
>
> Klar sollte man das so planen das es nicht passiert.
> Aber wir diskutieren den (hypothetischen) Fall: Das Problem ist
> eingetreten.

In diesem Fall sollte man das Wasser meiden wie der Teufel das 
Weihwasser. Bis der Versorger die Zuleitung freigeschaltet hat sollte 
sich im Wasser niemand aufhalten.

von Andrew T. (marsufant)


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Thilo M. schrieb:
>.
>
> In diesem Fall sollte man das Wasser meiden wie der Teufel das
> Weihwasser. Bis der Versorger die Zuleitung freigeschaltet hat sollte
> sich im Wasser niemand aufhalten.

Da hast Du sicher recht.

Jedoch wollte der TE etwas gänzlich anderes wissen.

von Thilo M. (Gast)


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Dimitri Roschkowski schrieb:
> Was würde denn da passieren, wenn der Keller unter
> Wasser steht? Gibt es irgendwo anders noch eine Sicherung?

Das wollte er wissen.
Die Sicherung gibt's beim nächsten Trafo, aber auf deren Auslösen würde 
ich bei einem Wasserschaden nicht zählen.

Ansonsten ist es eben so, dass das Wasser unter Strom ist.
Abhilfe schafft nur das Höhersetzen des Hausanschlusses.

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Thilo M. schrieb:
> In diesem Fall sollte man das Wasser meiden wie der Teufel das
> Weihwasser. Bis der Versorger die Zuleitung freigeschaltet hat sollte
> sich im Wasser niemand aufhalten.

Dem Wasser sieht man aber leider nicht an, dass da Strom darauf ist. 
Woher weißt du dann, wann der Versorger den Strom abgeschaltet hat?

von Thilo M. (Gast)


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Dimitri Roschkowski schrieb:
> Woher weißt du dann, wann der Versorger den Strom abgeschaltet hat?

Ein Anruf genügt.
Normalerweise weiß die Feuerwehr das, wenn sie vor Ort ist.

von oszi40 (Gast)


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ganz oben schrieb Dimitri Roschkowski im Beitrag #1839000:
> dabei mein neues Haus zu planen.

Nun besteht noch die Möglichkeit rechtzeitig aus den Fehlern anderer zu 
lernen.

E-Kasten so hoch wie möglich, auch wenns etwas Geld kostet! Besser wäre 
natürlich an einem trockenen Ort zu bauen und viel Ärger zu sparen.

von MaWin (Gast)


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> Abhilfe schafft nur das Höhersetzen des Hausanschlusses.

Abhilfe wäre eher, woanders hin zu ziehen.

Das macht doch keinen Sinn, dort ein Haus zu bauen,
wo das Wasser bis in den 1. Stock steht.

Und wenn man schon eins hat: Ausziehen, verkaufen,
bevor jemand meint, man hätte vom nächsten Hochwasser gewussst.

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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Hallo Dimitri,



> Ich hatte es momentan nicht vor, Pumpen mit der USV zu betreiben. Dafür
> gibt es Versicherungen.


Oh, super. Das muss ich mal ausprobieren, eine Pumpe mit der 
Versicherung zu betreiben....spart Strom!

;-)


Michael

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> Das macht doch keinen Sinn, dort ein Haus zu bauen,
> wo das Wasser bis in den 1. Stock steht

Also noch stand das Wasser dort nie so hoch. Aber ich werde in dem Haus 
auch nicht eine Woche leben, sondern vll. 10-15 Jahre, oder noch länger. 
Und man weiß nicht, was die Zukunft bringt. Aber es ist richtig, dass 
man erst hinterher schlauer ist.

von David .. (david1)


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Also en bischen paranoyd muss man dann schon sein um zu glauben dass das 
Wasser bis in 1.OG steht, es kann passieren, alles schon dagewesen, aber 
dann Wett ich mit dir das Entweder längst kein Strom mehr auf der 
Leitung is weil abgeschaltet wurde bzw. dir das soweiso egal sein kann 
weil wenn's wasser so hoch steht du bestimmt nichtmehr im Haus sein 
wirst ;)

von MaWin (Gast)


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> Und man weiß nicht, was die Zukunft bringt.

Aber was die Vergangenheit brachte.

Wie oft stand denn das Wasser dort schon so hoch ?

Es gibt Überschwemmungsgebietskarten, die anzeigen, wie hoch es stehen 
kann, unter der Voraussetzung, daß in der Nordsee noch Platz ist.

Sicher ist es schon mal ein schlechtes Zeichen, wenn das alte Dorf nicht 
dort gebaut wurde wo du jetzt bist, sondern auf der Anhöhe daneben, denn 
die Leute hatten Jahrtausende Erfahrung.

Günstig ist der Stromkasten auf der Rückseite der Wand der Küche, denn 
die Küche braucht am meisten Strom und profitiert von kurzen Kabeln. 
Dumm nur, wenn dort keine Ecke vom Flur ist, in die ein Zählerschrank 
wie
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=200468759140
hineinpasst.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> Es gibt Überschwemmungsgebietskarten, die anzeigen, wie hoch es stehen
> kann, unter der Voraussetzung, daß in der Nordsee noch Platz ist.

Sag das mal den Leuten im Weißeritz-, Müglitz- oder jetzt Neißetal.
Die standen garantiert auf keiner Überschwemmungsgebietskarte, und
in der Nordsee war sicher noch ausreichend Platz.  Trotzdem muss die
Wassermenge auch erstmal bis zur Nordsee kommen, davor häuft sie sich
lokal ein wenig an...

von David .. (david1)


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Achja wo schon ein Link zu einem Zählerschrank gepostet wurde. Bau 
lieber einen mit zwei Zählerplätzen ein, wir haben sogar zwei wegen der 
Einliegerwohnung, den dritten haben wir ca 25 Jahre nicht gebraucht bis 
wir ne PV-Anlage aufs dach montiert haben.
War dann doch wesentlich praktischer als nochmal nen extra Platz für das 
Ding suchen zu müssen und alles liegt dann schön Zentral.

von Klaus (Gast)


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Dimitri Roschkowski schrieb:
> Langfristig betrachtet werden die Wetterextreme von Jahr zu Jahr
> schlimmer.

Das ist ein Trugschluss, der aus dem zunehmenden Katastophenwahn der 
Medien resultiert. Wetterextreme gabs schon immer, auch in dem Maß wie 
heute. Nur ist heute jeder kleine Sturm in den Medien gleich eine 
Naturkatastrophe, die natürlich ohne Klimawandel nie passiert wäre.

von Arno H. (arno_h)


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Wenn z.B. schon ein Keller nicht genehmigt wird, sollte man dieses 
Baugebiet meiden. Diese Unsitte, die Überschwemmungszonen der Flussauen 
zu bebauen, rächt sich immer wieder. Die Deiche wurden zu Zeiten geplant 
und gebaut, als die Flüsse noch keine High-Speed-Betten hatten.
Obwohl auch Bauen am Hang nicht immer das Wahre ist.

Arno

von oszi40 (Gast)


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Dimitri Roschkowski schrieb:
> Aber ich werde in dem Haus
> auch nicht eine Woche leben, sondern vll. 10-15 Jahre, oder noch länger.

Dann sollte man VORHER gut prüfen, ob es sinnvoll ist dort zu bauen, wo 
keine Versicherung was versichert und regelmäßig Wasser steht...

Manche Leute brauchen 3 Jahre um das richtige Auto zu wählen und beim 
Hauskauf für xxx xxx€ unterschreiben sie einen Vertrag in 5 Minuten?

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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oszi40 schrieb:
> Dann sollte man VORHER gut prüfen, ob es sinnvoll ist dort zu bauen, wo
> keine Versicherung was versichert und regelmäßig Wasser steht...

Sorry, aber ich weiß nicht, wie ihr darauf kommt, ich würde in einem 
gefährdetem Gebiet bauen. In den letzten 70 Jahren (das Wohngebiet wurde 
in den 30er Jahren angelegt) ist nichts passiert. Die 
Wahrscheinlichkeit, dass etwas passiert, ist gering. Aber es kann 
dennoch etwas passieren. Sei es durch eine Naturgewalt oder einen 
technischen Fehler / Defekt.

Eine Frage nebenbei: kann man eigentlich eigene Lösungen in dem 
Zählerkasten verbauen? Ich möchte vieles per SPS steuern. Ein Modul mit 
digitalen Ausgängen angeschlossen an Relais ist natürlich sehr viel 
Günstiger, als die entsprechende Anzahl an fertiger Hochlast SPS 
Schalter. Kann bzw. darf man so eine Lösung einsetzen?

von oszi40 (Gast)


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Dimitri Roschkowski schrieb:
> eigentlich eigene Lösungen in den Zählerkasten verbauen?

Sender Eriwan würde antworten:
Im Prinzip eventuell WENN es DIN und VDE entspricht und die Abnahme 
erfolgreich ist.

Besser wäre auf Schnickschnack und goldene Türklinken vorerst zu 
verzichten. Dafür das Geld für bauliche Zwecke wie Keller und 
Fußbodenheizung, Wärmedämmung einsetzen, was später nicht nachrüstbar 
ist!
Ausreichend Leerrohre und Steckdosen in jede Ecke sollte man haben.

Eigene, komplizierte Lösungen haben den kleinen Nachteil, daß die in 20 
Jahren kein dahergelaufener Elektriker reparieren wird. Was dann folgt: 
ist die erbarmungslose Entkernung. Einen Porzellan-Schalter von 1929 
kannst Du dagegen heute noch bei Manufactum bestellen.

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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oszi40 schrieb:
> Im Prinzip eventuell WENN es DIN und VDE entspricht und die Abnahme
> erfolgreich ist.

Wer müsste das ganze abnehmen?

oszi40 schrieb:
> Eigene, komplizierte Lösungen haben den kleinen Nachteil, daß die in 20
> Jahren kein dahergelaufener Elektriker reparieren wird. Was dann folgt:
> ist die erbarmungslose Entkernung. Einen Porzellan-Schalter von 1929
> kannst Du dagegen heute noch bei Manufactum bestellen.


Eine SPS Steuerung ist ja im Grunde nichts kompliziertes oder eigenes. 
Sicherlich wird kein dahergelaufener Elektriker etwas mit der Anlage 
anfangen können, aber SPS Programmierer werden sich da sicherlich 
zurecht finden. Der eigene Teil soll bei mir nur die Umsetzung der 
Steuersignale auf den Stromkreis sein. Und das erfolgt ja auch über ein 
gekauftes (und wahrscheinlich VDE konformes) Relais.

von MaWin (Gast)


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> kann man eigentlich eigene Lösungen in dem Zählerkasten verbauen?

Ja, genau so, wie du selbst an deiner E-Installation rumfummeln darfst.

Alles nach em verplombten Stromzähler gehört dir.

Die E-Werke wollen da gegebenenfalls was vorschreiben in ihrer TAE,
aber rechtlich hat das keine Bedeutung, die können dir höchstens
den Strom abdrehen (was, so lange der Zähler zählt, nicht in deren
Interesse liegt).

Rechtlich bist du natürlich verantwortlich für das, was du baust.
Ganz normales allgemeines Recht, so als ob du deine Geranienkästen
vor'm Fenster anschraubst oder Nachbars Kinder in deinen Pool fallen.

von ... (Gast)


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Dimitri Roschkowski schrieb:
> Wer müsste das ganze abnehmen?

Dein VNB. Auf Antrag deines bei der VNB zugelassenen 
Elektroinstallateurs.
Der muss einen Inbetriebssetzungsantrag erstellen, füllt den mit den 
entsprechenden vorgeschriebenen Sicherheits-Messergebnissen und 
Anschlussleistungen etc. und unterschreibt den. Damit haftet er auch für 
die Anlage und wird sicher nichts unterschreiben, was er nicht vertreten 
kann (oder versteht).

Dimitri Roschkowski schrieb:
> Sorry, aber ich weiß nicht, wie ihr darauf kommt, ich würde in einem
> gefährdetem Gebiet bauen.

Du hast das in deinem ersten Beitrag suggeriert.

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> Ja, genau so, wie du selbst an deiner E-Installation rumfummeln darfst.

Ja, nur glaube ich nicht, dass es so einfach ist. Spätestens dann, wenn 
die Bude abbrennt, wird jemand nachfragen, wer denn für die Elektrik 
zuständig war. Ich halte mich zwar für fähig, den Schaltschrank selbst 
zu planen und entsprechend auszuführen, allerdings hätte ich gerne 
jemanden, der mir über die Schulter schaut und sagt, dass alles i.O. ist 
und auch einen Teil ver Verantwortung übernimmt. Denn im Worst Case geht 
es ganz tief abwärts. Haus ist abgebrannt, Versicherung zahlt nicht, ich 
bekomme eine Vorstrafe wegen fahrlässiger Brandstifftung und verliere 
wegen der Vorstrafe meinen Job.

... schrieb:
> Der muss einen Inbetriebssetzungsantrag erstellen, füllt den mit den
> entsprechenden vorgeschriebenen Sicherheits-Messergebnissen und
> Anschlussleistungen etc. und unterschreibt den. Damit haftet er auch für
> die Anlage und wird sicher nichts unterschreiben, was er nicht vertreten
> kann (oder versteht).

Ich finde es allgemein eine ganz gute Idee. Vll. kann man mit dem 
E-Installations-Unternehmen sogar eine Art Ausbildungsvertrag schließen. 
Die bauen die Anlage auf und ich schule die im Umgang mit SPS. Bei ABB 
oder Siemens würden die dafür viel Geld loswerden.

von Paul Baumann (Gast)


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>Die bauen die Anlage auf und ich schule die im Umgang mit SPS. Bei ABB
>oder Siemens würden die dafür viel Geld loswerden

Die "neueren" Elektriker (Energieelektroniker etc.) haben in ihrer
Ausbildung auch die SPS-Programmierung im Lehrplan gehabt. Sie haben
ihre MERKER also schon gesetzt UND sie brauchten NICHT bei ABB ODER
Siemens zu bezahlen. Ich glaube, sie werden Deinen Vorschlag mit einem
WISCHIMPULS vom Tisch fegen.

;-)
MfG Paul

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