Hi, ich weiß, dass das nun schon sicher 1000 Mal besprochen wurde. Ich habe auch mittlerweile fast alle Beiträge durchgelesen aber ich komme immer noch nicht zu einem für mich passenden Schluss. Ich möchte gerne 3 Platinen bohren. 2x Einseitig und 1x doppelseitig. Bei der doppelseitigen sind die Durchkontaktierungslöcher schon echt winzig :/ Was könnt ihr mir hier für eine Ausrüstung empfehlen? Ich habe hier einen Billigdremel von Aldi oder so, aber da passen die mini HSS-Bohrer nicht rein. Gibts dafür vielleicht nen Adapter? Ist es überhaupt möglich freihand eine doppelseitige Platine zu bohren? Ich möchte am liebsten so wenig wie möglich ausgeben, da ich höchstens alle 2 Jahre, wenn überhaupt, mal eine Platine selber herstelle :) Danke im Voraus und Gruß Mark
...man man, ich hab das in der jugend mit 0.8er HSS und einem freihand 4,8V akkuschrauber gemacht. auch doppelseitig. fertig. Klaus.
Hehe, danke für deine Antwort. Ich habe es ehrlich gesagt noch nicht versucht, da ich quasi bei jeder Platine nur 1-2 Versuche habe. Ich wollte es daher nicht versauen. 0,8 ist bei den Durchkontaktierungen leider auch schon zu viel denke ich.
Benutze dafür eine Proxxon FBS240E mit 0.5er HSS aus der Hand. Die Bohrer werden zwar mit der Zeit immer stumpfer, sind aber auch nicht soo teuer. Gruß Björn
Ja die Proxxon hatte ich auch im Auge. Wie schwer ist es denn das freihand zu machen? Da ich wirklich nur sehr selten mal was mache, möchte ich nicht unbedingt 100€ ausgeben müssen.
Als ich mit dem ätzen angefangen habe und bohren musste, habe ich ein bisschen Isolierband um den Bohrer geklebt. Damit hielt der auch im Dremel. Ist zwar Unfallschutztechnisch sehr bedenklich, aber zur Not tuts das auch. Mein Meister in der Lehre hatte eine Aufnahme für die Standbohrmaschine, in die wurde der kleine Bohrer eingespannt und konnte um ca. 5 cm mit der Hand an einem feststehenden Ring nach unten gedrückt werden. Weiss leider nicht mehr, wie das Dingens hieß. Ging aber super.
Auch wenn du dir die Grenze mit den 100€ gesetzt hast, kann ich dir die Kombination Proxxon IB/e (~70€), Bohrständer MB 140/S (~40€) und den Bungard Bohrern (~24€) wirklich empfehlen, hab damit schon einige Platinen gebohrt und nie Probleme gehabt. Einzig den Knebel mit dem man das Bohrmaschinchen im Bohrständer festschraubt habe ich durch eine entsprechende Schraube ersetzt weil das Ding immer im Weg war. Das mit dem Freihandbohren hab ich anfangs auch gemacht, allerdings ist mir dabei doch hin und wieder der ein oder andere Bohrer abgebrochen und bei den Preisen für die Dinger hat man schnell den Bohrständer zusammen. Mit dieser Kombination bist du klar, wenn auch knapp, über den 100€, solltest aber überlegen ob kontinuierlich gute Ergebnisse dir das nicht doch Wert sind. Kann mir nichts ärgerlicheres vorstellen als wenn man grade die eine Platine im Jahr bohren will und der letzte Bohrer sich verabschiedet. Denke aber es ist auch eine Frage ob du mehr DIP/DIL oder SMD machst, bei letzterem kann man durchaus mit miesem Equipment die Löcher für die paar Sonderbauteile oder vias machen.
Mark schrieb: > 0,8 ist bei den Durchkontaktierungen leider auch schon zu viel denke > ich. Das versteh ich jetzt nicht. Ich hätte jetzt eigentlich das Gegenteil erwartet, weil du ja für die Durchkontaktierung auch noch Platz im Loch brauchst. Oder sprichst du von freistehenden Vias, in die dann gar kein Bauteil mehr reinkommt? 0.8mm Bohrer hab ich noch nie besessen. Ich bohre mit 1mm bzw 1.2mm bei den dickeren Pins. Als ich angefangen habe, hab ich mit so einer Handbohrmaschine http://www.handwerkzeuge-online.de/index.php?a=123 gebohrt. Hauptsächlich weil mir die Black&Decker Schlagbohrmaschine auf Dauer in der freien Hand zu schwer wurde. :-) Und ging auch. Auch doppelseitig. Heute nehm ich auch eine Drehmel. Und wenn ich zu faul bin, den Bohrständer aufzubauen, dann eben aus der freien Hand. Wenn man selber Platinen macht, dann macht man sich eben die Pads bzw. die Restringe nicht so winzig, dasss man bereits bei 1 Grad Abweichung des Bohrers von der richtigen Richtung, den Restring auf der Gegenseite komplett wegbohrt. Ein bischen Spielraum für Fehler muss man als Bastler einplanen, dann ist das überhaupt kein Problem, wenn man nicht gerade Spastiker ist (soll keine Diskreminierung von Kranken sein). Wer sich Pads so winzig macht, dass er sie mit seinem Werkzeug nicht mehr bearbeiten kann, hat entweder das falsche Werkzeug oder bei der Planung nicht richtig nachgedacht. Daher rate ich auch jedem, sich sein Platinenlayout zuallererst einmal auszudrucken und sich die Dinge 1:1 in Natura anzusehen und zu überlegen ob man das auch fertigen kann. Bei Pads auch mal den Bohrer hinhalten und nachsehen, wieviel nach dem Bohren da noch übrigbleibt. Auf dem Bildschirm sieht alles riesengross aus, solange man Zoomen kann. Auf dem Ausdruck schlägt dann aber die Stunde der Wahrheit. Und ehe man in die 'Massenproduktion' mit 3 Platinen geht, probiert man das erst mal an 1 Platine aus. 1 Platine neu machen lässt sich leichter verschmerzen, als 3 wegzuwerfen, weil man sich selber und seine Ausrüstung überschätzt hat.
Freihand wird das wohl nichts weil die Bohrer zu bruchempfindlich sind. Bei Conrad gibts ein Bohrständer 810545 . Ist einer von mehreren. Wenn das Budget nicht reicht würde ich mal in der Bucht schauen, aber da kaufen auch andere. Wenn die Bohrer nicht passen muss man sich ein anderes Bohrfutter 807869 besorgen und sehen ob man es auf die Antriebsachse bekommt.
> Ich habe hier einen Billigdremel von Aldi oder so, aber da passen die > mini HSS-Bohrer nicht rein. Gibts dafür vielleicht nen Adapter? Woher sollen wir wissen was Aldi kann? Aber es wird ja wohl ein bohrfutter und Spannzangen geben, selbst wenn die Qualitaet mies ist. Folgende Moeglichkeiten hast: 1. HSS Bohrer. Damit kann man Platinen aus Pertinax problemlos bohren. Epoxy (FR4) dagegen macht den Bohrer bereits nach dem zweiten Loch stumpf. Vielleicht bekommt man auch noch ein paar mehr Loecher hin, aber es ist Murks. 2. Vollhartmetallbohrer (VH). Die koennen nur im Bohrstaender gebohrt werden und mit moeglichst hoher Drehzahl. Sonst brechen sie sofort! 3. Speerbohrer. (gibt es von Proxxon im Baumarkt) Brauchen ebenfalls eine moeglichst hohe Drehzahl, nutzen sich nicht ab weil auch aus Hartmetall. Brechen aber nicht ganz so leicht. Wenn man sich nicht ganz ungeschickt anstellt so kann man damit auch aus der Hand bohren. Nachteil ist eine etwas geringere Oberflaechenguete am Austrittsloch. Normalerweise kein Problem. > Das versteh ich jetzt nicht. > Ich hätte jetzt eigentlich das Gegenteil erwartet, weil du ja für die > Durchkontaktierung auch noch Platz im Loch brauchst. Ich bohre VIAs immer mit 0.6mm. Dann stecke ich da 0.5mm Silberdraht rein den ich vorher etwas verbogen habe. Dadurch bleibt er von selber stecken, man kann ihn abkneifen und loeten ohne sich die Finger zu verbrutzeln. Alles andere ausser VIA loete ich einfach oben und unten. Ja auch bei Wannensteckern. :-) Einfach die Pinne vorher ein Stueck rausdruecken, dann loeten und dann die Wanne runterdruecken. Wenn es garnicht geht dann achte ich vorher beim Layout darauf das ich die Anschluesse unten habe. Sollte ich das vergessen habe dann verzinne ich das Pad erst, wickel ein Stueck 0.3er oder 0.5er Loetzinn um den Pin, stecke das Bauteil rein und erhitze den Pin von unten bis das Loetzin schmilzt und sich verteilt. Sozusagen BGA fuer Arme. :-) > 0.8mm Bohrer hab ich noch nie besessen. Ich bohre mit 1mm bzw 1.2mm > bei den dickeren Pins. So fett? Machst du nur Leistungselektronik? Bei mir ist alles 0.6 und 0.8. Groessere Bohrungen habe ich nur an Loetnaegeln, Steckern oder aehnlichem. Olaf
Schau mal hier (versandkostenfrei!) http://www.voelkner.de/products/20043/Bohrstaender-MB-140-S.html Vielleicht kannst du hierin (vorübergehend) auch deinen Dremel einspannen und ein verstärkter Schaft wie ihn Hartmetall Platinenbohrer aufweisen sollte dein Dremel doch eigentlich aufnehmen können oder?
Olaf schrieb: >> 0.8mm Bohrer hab ich noch nie besessen. Ich bohre mit 1mm bzw 1.2mm >> bei den dickeren Pins. > > So fett? Machst du nur Leistungselektronik? Nein :-) Kleiner 1mm ist bei den Baumärkten in meiner Umgebung schwer zu beschaffen.
> Kleiner 1mm ist bei den Baumärkten in meiner Umgebung schwer zu > beschaffen. Hm..also die Baumaerkte die ich kenne haben immer kleinere Bohrer da. Sowohl als HSS oder eben Speerbohrer. Musst halt in der Proxxonecke kucken. Was sie allerdings nie da haben sind VH-Bohrer. Aber da kann Reichelt helfen. Olaf
Olaf schrieb: >> Kleiner 1mm ist bei den Baumärkten in meiner Umgebung schwer zu >> beschaffen. > > Hm..also die Baumaerkte die ich kenne haben immer kleinere Bohrer da. > Sowohl als HSS oder eben Speerbohrer. Musst halt in der Proxxonecke > kucken. > > Was sie allerdings nie da haben sind VH-Bohrer. Aber da kann Reichelt > helfen. > > Olaf Zur Not geht auch mal Proxxon. HM kriegst du auch in der Conrad Filiale.
Gebrauchte VHM-Bohrer gibt es für wenige Cent als Schüttgut in der Bucht. Die sind immer noch mehr als ausreichend scharf - wir bohren schon seit Jahren mit so einer Charge (waren um die 100 Stück Bohrer aller Durchmesser) und die Bohrer haben Standzeiten weit jenseits von 1000 Bohrungen. Die hundert Stück haben damals um die 15 Euro gekostet, etwas in der Art: ebay 150486620572 Wichtig bei Hartmetallbohrern ist natürlich eine saubere, spielfreie Führung! Chris D.
benutze nen billig 20€ MAX BAHR dremel mit HSS-Spiralbohrer titaniumbeschichtet 10stk 1,60 bei Pollin 0,50mm klappt wunderbar bisher ist noch keiner abgebrochen ohne stativ o.ä. halterungen drunter kommtn katalog und ab geht die post ^^ hab damit schon Platinen mit 300 löchern gebohrt... ankörnen tu ich mit nem automatikkörner den ich mit ner flex ganz spitz gemacht hab
Also bei Bürklin gibts Hartmetallbohrer die sind nicht ganz so bruchempfindlich.Freihandbohren kann man damit aber nicht.Speerbohrer sind robust aber bohren nicht rund,verlaufen leicht und der Bohrdurchmeser stimmt auch nicht immer. Wer wirklich selten bohrt sollte einfach jemanden bitten...aber freihandbohren ...schüttel ...nix für ungut. Kleiner Hinweis noch:Augen auf beim Bohrer kaufen überhaupt.Man braucht ja nicht nur welche zum bohren von Leiterplatte,man möchte ja auch mal ein Gewindeloch bohren oder eine Frontplatte.Leider laufen diese Billigbohrer alles andere als rund.Der Grund ist ,dass diese nur rundgewalzt aber nicht rundgeschliffen sind.Manche der gewalzten eiern schon dermassen dass einem schwindelig wird.Da soll man sich auch nicht von "Made in Germany" blenden lassen.Sowas taugt also nur für die Handbohrmaschine. Natürlich sind die rundgeschliffenen etwas teuerer aber das lohnt sich allemal.
> Speerbohrer sind robust aber bohren nicht rund, > verlaufen leicht und der Bohrdurchmeser stimmt auch nicht immer. Naja, verlaufen tun sie bei mir nicht weil ich da rein bohre wo kein Kupfer ist, also im Loch des Vias. Von daher ist das kein Problem. Zum Bohrdurchmesser kann ich nichts sagen weil ich meine 0.6er und 0.8er Loecher nicht nachmesse. <BG> Aber es reicht um die Bauteile durchzustecken. Ich sehe wirklich als einzigen Nachteil das auf der Austrittsseite das Kupfer leicht nach oben gebogen wird. Nicht das dies sichtbar ist oder beim bestuecken oder loeten stoert, aber wenn man die Platine nach dem Bohren mit einem Lappen abputzt bleiben Fussel dran haengen. Ich nutzte diese Bohrer so seit 15-20Jahre zuhause. In der Zeit musste ich zweimal einen nachkaufen. In beiden Faellen ist mir einer abgebrochen weil ich die Proxon mit eingespanntem Bohrer auf den Tisch gelegt habe und irgendwo drangestossen bin. Und ja, ich bohr zuhause aus der Hand! In der Firma bohre ich mit VH. Das ist besser, keine Frage. Braucht aber einen guten Bohrstaender und eine spielfreie Spindel. Da bricht mir etwa 1-2 Bohrer pro Jahr ab. Ursache ist das man mal wieder vergessen hat bei einem Loch die Platine fest genug zu halten. Die kleinen Bohrer ziehen mit einer erstaunlichen Kraft an der Platine. Ich schaetze mal diese Erfahrung werden jedem Anfaenger hier gleich die ersten drei Bohrer kosten. .-) Olaf
Olaf schrieb: > Zum Bohrdurchmesser kann ich nichts sagen weil ich meine 0.6er und 0.8er > Loecher nicht nachmesse. <BG> Aber es reicht um die Bauteile > durchzustecken. Naja bei Widerständen ,Kondensatoren ist das kein Problem. Bei Lötstiften Stecker und Buchsenleisten und Ic Fassungen habe ich immer gerne eine leichte Presspassung damit alles so sitzt wie ich es dann löten will ...ohne dass es herausfällt. Meine Lötaugen haben immer 0.6mm Ätzlöcher.Ich finde das ist ein guter Wert um beim bohren die Bohrersspitze zu zentrieren.Ich tupfe immer kurz an und dann sehe ich schon ob ich ausreichend mittig bin bevor ich endgültig fertig bohre.Kritisch ist das aufbohren von vorhandenen Löchern mit HM Bohrern.Da brechen manche ab wenn man nicht genau zentrisch ist.Da kann mann auch mit einem HSS Bohrer arbeiten.Man entwickelt mit der Zeit ein gutes Gefühl dafür. Mfg Herbert
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