Forum: Platinen Neue Ersadur-Lötspitzen taugen nichts ?


von Jürgen H. (Gast)


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Ich habe dieser Tage zwei neue Ersadur 832UD Lötspitzen (0,4mm) gekauft, 
nachdem meine alte verbraucht war.
Nun scheinen die neuen Spitzen zweiteilig zu sein. Ein großes Teil 
welches über das Heizelement geschoben wird und sich danach verjüngt. 
Darin steckt dann die eigentliche Lötspitze. Wahrscheinlich damit man 
nur einen Grundkörper für verschiedene Spitzenformen braucht. Meine alte 
Spitze dagegen ist massiv aus einem Stück.
Nun zum Problem. Mit der neuen Spitze bekomme ich einfach keine 
Wärmeleistung an die Lötstelle. Eine 0,4er Spitze ist natürlich für 
kleine Lötstellen mit geringer Wärmekapazität gemacht, klar. Ich wollte 
gestern einen 6cm langen 0,5qmm Draht von einer 12x24 mm großen 
4-lagen-Platine mit innenliegender Massefläche (an welcher der 
Draht,über Vias, angelötet war) ablöten. Ich habe die Lötstelle 
(bleifreies Lot) mit dem 60W Kolben und maximaler Heizleistung (Station 
Ersa MS6000) nicht vernünftig heiß bekommen. Zusätzlich hat sich die 
Spitze an der zusammengesetzten Stelle auch noch verbogen, da man ja 
automatisch etwas aufdrückt für bessere Wärmeübertragung und erst recht 
wenn da nichts flüssig wird.
Mit der probehalber aufgesteckten alten Spitze ging der ganze Vorgang 
absolut problemlos.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Gibts eventuell noch irgendwo 
die Spitzen in der alten Bauform?

Jürgen

von Falk B. (falk)


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@  Jürgen H. (Gast)

>Ich habe dieser Tage zwei neue Ersadur 832UD Lötspitzen (0,4mm) gekauft,

>gestern einen 6cm langen 0,5qmm Draht von einer 12x24 mm großen
>4-lagen-Platine mit innenliegender Massefläche (an welcher der
>Draht,über Vias, angelötet war) ablöten.

Klingt für mich nach einer sehr ungünstigen Konstellation. Ich hab hier 
ne 3,2mm Spitze (angeschrägt, sowas ähnliches wie die hier

http://www.reichelt.de/?ARTICLE=1610;

Die hat ordentlich Dampf und man kann sowohl SMD als auch gröberes Zeug 
löten.
Dieser Krampf, mit diesen Minispitzen ist ein verbreiteter Irrglaube.

>Spitze an der zusammengesetzten Stelle auch noch verbogen, da man ja
>automatisch etwas aufdrückt für bessere Wärmeübertragung und erst recht
>wenn da nichts flüssig wird.

Klingt alles nach Murks. Gerade diese Hülse wird keinen sonderlich guten 
Wärmeübergang haben.

>Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Gibts eventuell noch irgendwo
>die Spitzen in der alten Bauform?

Ja, such eine der alten Spitzen, und nicht zu klein!

MFG
Falk

von Mitbastler (Gast)


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Hallo,
die gleiche Erfahrung habe ich auch schon gemacht, die neuen 
"zweigeteilten" Spitzen sind Murks.
Ich habe auch eine Ersa MS6000 und mit den "alten" Spitzen hatte ich nie 
Probleme, auch bei größeren Masseflächen.
Mit den neuen komme ich überhaupt nicht klar. Bleifrei kann man damit eh 
vergessen.
Etwas besser sind die 842UD Spitzen, kommen meiner Meinung nach aber 
auch nicht an die alten heran.

von Simon L. (simon_l)


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Hi,

ich kenne das Problem auch, bei mir spalten sich die Spitzen nach einer 
gewissen Zeit an der Nahtstelle. Von der Zeichnung her dachte ich die 
842 wären den 832 in dem Punkt überlegen? Und auch bei der 
Wärmeleitung,? Bei reichelt gibts ja nur die 832, oder? Ich habe eine 
ELS8000 mit neuen Kolben. Mit den richtig dicken Spitzen gibts keine 
Probleme beim Löten, die kleinen kleben bei mir an den Lötstellen fest, 
egal wie heiß ich stelle, und wenn die Spitze dann zu hieß wird Platzt 
sie,....

Gruß Simon

P.S. Was ist "die alte Bauform" ;) ?

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Und nicht drücken! Argh. Wenn ich mir in dem Labor, wo ich arbeite, die 
Lötspitzen teilweise anschaue, die schon krumm und schief verbogen 
wurden >:-(

von Ersalette (Gast)


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Ich löte seit 26 Jahren mit einer selbst gebauten Lötstation an der ein 
Ersa TE50 hängt (24V/80W). Für diesen Lötkolben benutze ich die 832er 
Spitzen, also schon ein ziemlich altes Modell.

von Mitbastler (Gast)


Angehängte Dateien:

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Anbei die Übersicht von links nach rechts:
1. 832UD alt
2. 832UD neu
3. 842UD

von Simon L. (simon_l)


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Hi,

ja die alten 832 hatt ich dann schonmal in den Händen, die ham das 
Verbiegen klaglos überlebt, (nach dem ersten mal fangen gewöhnt man sich 
den Versuch des Lötkolbenauffangen ganz schnell ab, und dann fällt des 
Teil ja auch immer gleich auf die Spitze ;) ).
Die 842 sehen für mich aus wie die Weller, und nach meinen 
Wellererfahrungen würde ich beiden eine gute Wärmeleitung atestieren,

Gruß Simon

von Falk B. (falk)


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@  Mitbastler (Gast)

>      ersa1.jpg
>      196,9 KB, 20 Downloads

>Anbei die Übersicht von links nach rechts:
>1. 832UD alt
>2. 832UD neu

Wo soll da eine zweite Hülse sein? Ahhh, der schmale Teil steckt "lose" 
im dicken?

Aber wie auch immer, diese superdünnen Spitzen sind praktisch unsinnig. 
Damit kann man nen Fliege die Augen ausstechen, aber kaum sinnvoll 
löten, schon gar nicht an Masseflächen! Bestenfalls einen hauchdünnen 
Draht an ein einzelnes SMD-Pin.

>3. 842UD

Die ist auf jeden Fall besser, weil deutlich dicker am Schaft, das 
bringt ordentlich Wärme an die Lötstelle, dort wird sie gebraucht. Aber 
selbst diese ist IMO noch viel zu spitz. Auch SMD kann man mit DEUTLICH 
größeren Spitzen gut löten. Siehe mein Beitrag vorher.

Beitrag "Re: Neue Ersadur-Lötspitzen taugen nichts ?"

MfG
Falk

von Ersalette (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> Aber wie auch immer, diese superdünnen Spitzen sind praktisch unsinnig.

Das ist ja wohl Ansichtssache! Wenn ich LQFP80 löte, dann will ich genau 
so eine Spitze verwenden. Wenn du das lieber mit einem 
Dachrinnenlötkolben machst, dann ist das deine Sache.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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GERADE bei LQFP80 ist eine superdünne Spitze das Dümmste, was man machen 
kann. Da nimmt man die von Falk schon erwähnte angeflachte Spitze oder 
eine Hohlkehlspitze.

Ich benutze die superdünne Spitze nur bei ganz dicht bestückten 
0805/0603 Bauteilen, ansonsten ist die wirklich nichts, weil die fast 
keine Wärme an nur "mittelgroße" Kupferflächen leiten kann.

von Falk B. (falk)


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@Ersalette (Gast)

>> Aber wie auch immer, diese superdünnen Spitzen sind praktisch unsinnig.

>Das ist ja wohl Ansichtssache!

Kunst ist Ansichtssache. Löten nicht.

> Wenn ich LQFP80 löte, dann will ich genau so eine Spitze verwenden.

Für einen einzelnen Draht anlöten ja, für den IC komplett einlöten NEIN!

> Wenn du das lieber mit einem Dachrinnenlötkolben machst, dann ist
> das deine Sache.

Hör auf rumzumotzen und mach dich mal schlau.

SMD Löten
http://www.youtube.com/watch?v=wQXhny3R7lk

MfG
Falk

P S Und ich sehe leider selbst im professionellen Umfeld immer wieder 
Frickellei mit diesen superdünnen Spitzen. Flußmittel und Isopropanol 
sind schon lange erfunden.

von Ersalette (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> Hör auf rumzumotzen und mach dich mal schlau.
>
> SMD Löten
> http://www.youtube.com/watch?v=wQXhny3R7lk

Und du meinst wirklich, daß das bei jedem beliebigen Lötstoplack 
funktioniert? Du hast offensichtlich noch nicht viele Platinen von Hand 
gelötet. Also hör auf rumzumotzen und mach dich mal schlau.

von MaWin (Gast)


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> Ich benutze die superdünne Spitze

Die SPITZE darf ja superdünn (spitz) sein,
aber doch bitte nicht mit so einem langen
dünnen Hals wie die gezeigte 832UD.

Sondern besser wie ein Bleistift, ein Kegel.

Insofern ist die 832UD eh Murks, aber mit dem
aufgesetzten Ende nun endgültig in der Funktion
bis ins unbrauchbrae ruiniert, und damit ruiniert
sich Ersa seine weitere Existenz, klare Folge
vom Aufkauf durch einen Gierhals.

von SDRRRRR (Gast)


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MaWin schrieb:
> Die SPITZE darf ja superdünn (spitz) sein,
> aber doch bitte nicht mit so einem langen
> dünnen Hals wie die gezeigte 832UD.
>
> Insofern ist die 832UD eh Murks

Ist kein Murks. Diese Spitzen gibt es in Lang- und Kurzform. Die Lange 
ist für relativ unzugängliche Stellen konzipiert. Ich löte damit und 
habe an einem Ersa TE50 mit 80 Watt keine Probleme mit Masseflächen etc.

von Jürgen H. (Gast)


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> Bestenfalls einen hauchdünnen Draht an ein einzelnes SMD-Pin.

Genau das hatte ich in dem Fall vor. An einem ATMega8 im MLF-Gehäuse 
waren zwei Pins umzuverdrahten. Das o.g. dickere Anschlußkabel war 
einfach nur im Weg und sollte deswegen abgelötet werden. Mit der alten 
massiven Lötspitze hats ja dann auch anstandslos geklappt, mit der neuen 
hingegen nicht.
Ich denke, das Problem der neuen Spitzen liegt darin, daß die Wärme nur 
durch die dünne Blechwandung des Grundkörpers zur eigentlichen Lötspitze 
übertragen wird. Bei der alten Variante ist der gesamte dünnere Teil 
massiv.

Ich bin auf jeden Fall von der "neuen Qualität" enttäuscht.

> Wo soll da eine zweite Hülse sein? Ahhh, der schmale Teil steckt "lose"
im dicken?

Naja nicht ganz lose. Sie sind schon irgendwie eingepresst.


Jürgen

 

von Falk B. (falk)


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@  Ersalette (Gast)

>Und du meinst wirklich, daß das bei jedem beliebigen Lötstoplack
>funktioniert?

Mit jedem halbwegs brauchbaren.

> Du hast offensichtlich noch nicht viele Platinen von Hand
>gelötet.

Du musst es wissen.

> Also hör auf rumzumotzen und mach dich mal schlau.

WOW! Welch Rethorik! Das nenn ich mal schlagfertig!

Linguistische Grüße
Falk

von Ersalette (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
>> Also hör auf rumzumotzen und mach dich mal schlau.
>
> WOW! Welch Rethorik! Das nenn ich mal schlagfertig!
>
> Linguistische Grüße
> Falk

Hahaha... Dein Zitat. Du heulst wie ein kleines Mädchen.

von Nachtaktiver (Gast)


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Ersalette schrieb:
> Hahaha... Dein Zitat. Du heulst wie ein kleines Mädchen.

Höre auf deine Situation auf andere zu Projezieren.


Ich habe auch einen ERSA Lötkolben gehabt und diese Spitzen waren
der Grund warum ich diesen auch wieder abgegeben habe.

In den Technik Kurs in der Realschule hatten wir auch ERSA Lötkolben
und mit diesen hatten wir keine Probleme. ( Wahrscheinlich die alte 
Spitzenserie )

von Mitbastler (Gast)


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@ MaWin:
>Sondern besser wie ein Bleistift, ein Kegel.

Meinst du die 832BDLF 1.0?
Die haben neuerdings auch diesen Spalt und sind jetzt auch Mist.
Früher habe ich diese Spitze eigentlich immer verwendet, jetzt komme ich 
damit nicht mehr klar.
Die längere Version ist gut zum löten an unzugänglichen Stellen.

Ich habe hier eine Spitze davon, da ist der Spalt nach ein paar Wochen 
Dauerbetrieb inzwischen ca. 0,5mm breit.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Ersalette schrieb:
> Falk Brunner schrieb:
>> Hör auf rumzumotzen und mach dich mal schlau.
>>
>> SMD Löten
>> http://www.youtube.com/watch?v=wQXhny3R7lk
>
> Und du meinst wirklich, daß das bei jedem beliebigen Lötstoplack
> funktioniert? Du hast offensichtlich noch nicht viele Platinen von Hand
> gelötet. Also hör auf rumzumotzen und mach dich mal schlau.

Das geht sogar komplett ohne Lötstopplack... Und auch mit 0,5mm Pitch. 
Habe ich ebenfalls schon zig mal gemacht und ist absolut kein Ding. Es 
ist eben eine ausreichende Menge Flussmittel nötig.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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SDRRRRR schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Die SPITZE darf ja superdünn (spitz) sein,
>> aber doch bitte nicht mit so einem langen
>> dünnen Hals wie die gezeigte 832UD.
>>
>> Insofern ist die 832UD eh Murks
>
> Ist kein Murks. Diese Spitzen gibt es in Lang- und Kurzform. Die Lange
> ist für relativ unzugängliche Stellen konzipiert. Ich löte damit und
> habe an einem Ersa TE50 mit 80 Watt keine Probleme mit Masseflächen etc.

"Kein Problem" ist ja auch relativ. Fakt ist, mit dickeren Spitzen 
(sprich größerer Querschnitt) geht es einfacher.

Deswegen ist die Daumenregel: Die Spitze muss so groß wie möglich sein, 
darf nur so klein wie absolut nötig sein.
Und damit ist das Verhältnis von Lötspitze und Lötpad gemeint.
Wobei das eben bei den IC Gehäusen nicht ganz stimmt.

von MaWin (Gast)


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> Meinst du die 832BDLF 1.0?

Nein, ohne diesen Hals. Eher so:
http://www.paceworldwide.com/product/view/id/1967.html
Oder die ersten 3 von hier:
http://www.metcal.com/products/mx5020
(eigentlich alle von professionellen Lötstationen)

> Die haben neuerdings auch diesen Spalt und sind jetzt auch Mist.

Es scheint, als ob Ersa mit grossen Schritten zum Ramsch
schlechter werden will als die chinesische Konkurrenz...

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