Forum: Offtopic Hansenet schnallt es nicht, Brief unfrei an Inkasso?


von R. G. (register)


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Nachdem ich schon bei Aufschaltung viel Freude mit Alice hatte kriegen 
sie es nun auch nicht hin, die Kündigung reibungslos durchzuführen.
Obwohl sie meine neue Adresse telefonisch und per Online-Formular 
bekommen haben, schicken sie die Abschlussrechnung noch zweimal an die 
alte Adresse.
Der Hinweis "Postrückläufer" kommt dann per E-Mail (hat aber die 
richtige Adresse im Schriftfeld).
Auf Anfragen reagieren sie zwei Wochen nicht und anstelle einer Antwort 
kommt dann: Sie haben nicht gezahlt, wenden Sie sich an Inkasso soundso.
Jedenfalls habe ich die Rechnung nicht erhalten.

Inkasso soundso schickt dann eine Zahlungsaufforderung über die 
Forderung, Zinsen (Basiszins + 5 Prozent), Mahnauslagen, 
Kontoführungsgebühr und  Inkassovergütung.

Da ich davon ausgehe, dass die Mitarbeiter von Alice in der Zwischenzeit 
nicht kompetenter geworden sind und erst in zwei Wochen 5 Sekunden meine 
Nachricht überfliegen, um dann auf "Antwort 4" zu klicken muss ich 
"Inkasso soundso" wohl oder übel mitteilen, dass sie mit mir kein Geld 
verdienen werden und sich mit der Forderung an ihren Auftraggeber wenden 
sollen.

Nun habe ich nach zahllosen Schreiben keine Lust, auch noch Porto zu 
bezahlen, nur weil Alice zu blöd ist. Kann ich den Brief unfrei senden 
oder macht es die Sache noch komplizierter? Kann man den Aufwand 
irgendwie in Rechnung stellen? Könnte ich einen Anwalt einschalten, 
dessen Honorar dann Alice übernehmen müsste?

von Uhu U. (uhu)


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R. G. schrieb:
> Kann ich den Brief unfrei senden
> oder macht es die Sache noch komplizierter?

Ja und ja. Vermutlich werden die Inkassogangster den Brief nicht 
annehmen.

Als Kunde hat man wohl bei allen Providern verspielt, sobald der Vertrag 
unterschrieben ist. Bei 1und1 ists nicht viel besser.

von Mike H. (-scotty-)


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Inkasso kannste ignorieren. Ohne Titel können die gar nichts.
Wahrscheinlich landet ein Eintrag bei der Schufa und wenn du
von da einen guten Leumund brauchst biste der Dumme. Die reinsten
Mafiamethoden hierzulande.

von D. I. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:

>
> Als Kunde hat man wohl bei allen Providern verspielt, sobald der Vertrag
> unterschrieben ist. Bei 1und1 ists nicht viel besser.

Hier möchte ich mal ein gutes Wort für 1&1 einlegen. Die haben sich in 
den letzten 9 Monaten sowohl hinsichtlich Service als auch 
Vertragsbedingungen (auf Wunsch keine Mindestlaufzeit und 1 Monat 
Kündigungsfrist) drastisch verbessert.
Und noch etwas viel unglaublicheres dass ich es selbst fast nicht 
glauben konnte: Als ich im August von Magenta-T zu 1&1 gewechselt bin, 
hatte ich nicht einen Tag Downtime, genau am Stichtag war das DSL 
umgeschaltet und gleich mal ums 3fache (DSL1000 nun DSL3000, Kaff halt 
und Magenta behauptete es sei nie mehr möglich mit der Leitung...) 
schneller.

von Mike H. (-scotty-)


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Die werben ja auch damit. Wenn das nicht zu träfe würde das im
Internet schnell die Runde machen. So schnell kann ein Provider
einen schlechten Ruf gar nicht ausgleichen.

von D. I. (Gast)


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Mike Hammer schrieb:
> Die werben ja auch damit. Wenn das nicht zu träfe würde das im
> Internet schnell die Runde machen. So schnell kann ein Provider
> einen schlechten Ruf gar nicht ausgleichen.

Das wusste ich nicht, dass dieses Feature beworben wurde, ich habe es 
dankend angenommen.

von Uhu U. (uhu)


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D. I. schrieb:
> Hier möchte ich mal ein gutes Wort für 1&1 einlegen. Die haben sich in
> den letzten 9 Monaten sowohl hinsichtlich Service als auch
> Vertragsbedingungen (auf Wunsch keine Mindestlaufzeit und 1 Monat
> Kündigungsfrist) drastisch verbessert.

Na ja, ich bin jetzt lange genug bei 1und1 und kann nur sagen, daß das 
DSL sehr zuverlässig funktioniert.

Aber wenn es mal irgendwo Schwierigkeiten - fast immer administrativer 
Art - gibt, dann gehen mir die Kerle sowas von auf den Senkel.

Ich wollte kürzlich ein Upgrade bestellen, das mir eingeloggt im 
Service-Center gezeigt wurde. Ich landete dann nicht etwa bei der 
Abteilung, die für Vertragsänderungen zuständig sind, sondern bei der 
Neukundenabteilung, die sich prompt für nicht zuständig erklärte und 
mich an eine Telefonnummer verwies, bei der ich auf einen 
Telefoncomputer stieß, der aber auch garnichts kapierte und nur in einer 
ewigen Schleife die immer gleichen Stuß von sich gab.

Wenn man Kunden verärgern will - so muß mans machen. Das ist noch viel 
effektiever, als die Leute stundenlang mit ungewollter Musik in 
Warteschleifen zuzudröhnen - obwohl das durchaus die nächste Runde nach 
dem Robot sein kann.

Daß diese Dumpfbacken nicht auf die Idee kommen, statt dieses 
Roboter-Deppen einfach für jeden Belang eine gesonderte Telefonnummer 
anzugeben, spricht für sich. Das ganze Serviceportal ist so 
desorganisiert.

Das Bild, das man von denen bekommt ist einfach zu umreißen: Die Rechte 
weiß nicht, was die Linke macht und Denken ist für Mitarbeiter verboten. 
Es ist halt das übliche Service-Elend, wenn irgendwelche Bimbos in 
Callcentern oder Großraumbüros mit automatischer Zuteilung beliebier 
Jobs sitzen und auf Teufel komm raus ausgequetscht werden, wie Zitronen 
in der Presse.

Ich werde jedenfalls diesmal den Vertrag kündigen und wechseln. 
Allerdings nicht zu Alice, die wohl die Ursache für die plötzliche 
Kulanz i.S. Vertragslaufzeiten ist.

von Uwe R. (aisnmann)


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D. I. schrieb:
> Hier möchte ich mal ein gutes Wort für 1&1 einlegen. Die haben sich in
[...]
> glauben konnte: Als ich im August von Magenta-T zu 1&1 gewechselt bin,
> hatte ich nicht einen Tag Downtime, genau am Stichtag war das DSL
> umgeschaltet und gleich mal ums 3fache (DSL1000 nun DSL3000, Kaff halt
> und Magenta behauptete es sei nie mehr möglich mit der Leitung...)
> schneller.

Hast du die Geschwindigkeit auch mal gemessen? Ich befuerchte mitunter 
das die einen Vertrag anbieten, mit einer gewissen geschwindigkeit, aber 
der von der Telekom garnich geschaltet werden kann, und falls doch, 
mglw. die geschwindigeit auf grund hoeherer Fehlerraten trotzdem nicht 
erreicht wird.

Ich kann das aber nich pruefen, daher wuerde mich das mal interessieren.

1+1 hat mir auch 16.000 auf einer Leitung mit 40dB daempfung angeboten, 
die wohl nur fuer 1-2000kB/s reichen sollte.
(bei der Umschaltung auf VDSL war ich aber 14 Tage (!) mit UMTS 
unterwegs, weil beide je ca eine woche fuer ihre arbeiten benoetigt 
haben)

bye uwe

von D. I. (Gast)


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vorher 90kb / sekunde downloadgeschwindigkeit, jetzt 380kb / sekunde, 
beides wurde als dsl 6000 verkauft, das reale geschwindigkeiten oft 
darunter liegen ist mir bekannt.

von Uwe R. (aisnmann)


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D. I. schrieb:
> vorher 90kb / sekunde downloadgeschwindigkeit, jetzt 380kb / sekunde,
> beides wurde als dsl 6000 verkauft, das reale geschwindigkeiten oft
> darunter liegen ist mir bekannt.

Hmm, komisch.
THX

von Uhu U. (uhu)


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Was glaubt ihr denn, warum die Kerle immer "bis zu ... kB/s" schreiben?

von Uwe R. (aisnmann)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Was glaubt ihr denn, warum die Kerle immer "bis zu ... kB/s" schreiben?

Darum gehts ja

von D. I. (Gast)


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als ich damals dsl bestellt habe hat die telekom sogar extra eine neue 
leitung in der straße verlegt und gemeint, mehr wie dsl 1000 ginge nicht 
über die leitung, aber anscheinend wollten sie nicht mehr schalten ;)
Ich werde mich über den unverhofften Geschwindigkeitsbonus sicher nicht 
beschweren

von R. G. (register)


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Wo kann man denn noch hingehen? Momentan ist in der neuen Wohnung noch 
"Telekom" aber teuer und nicht flexibel (zu kündigen).
Kostenlose Hotline mit denkenden und handlungsfähigen Mitarbeitern wäre 
schön. Kriegt wohl keiner hin.

von Warren S. (jcdenton)


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Seit 8 Jahren bei 1und1. 2 kleine Störungen, wurden relativ zügig 
behoben. Service jetz kein Wahnsinn, aber es funzt. Manchman bissel 
nervig die Hotline. DSL2000 geschaltet, ~DSL1600 kommt an (zuverlässig). 
T-com wollte nur DLS1000 schalten. achselzuck

finds ok.

von (prx) A. K. (prx)


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Uwe R. schrieb:

> Hast du die Geschwindigkeit auch mal gemessen? Ich befuerchte mitunter
> das die einen Vertrag anbieten, mit einer gewissen geschwindigkeit, aber
> der von der Telekom garnich geschaltet werden kann,

Dreifache Anschlussrate bei gleicher Dämpfung ist völlig normal. Die 
Telekom ist extremst konservativ bei den DSL Raten. 1&1 sitzt am anderen 
Ende dieser Skala.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Na ja, ich bin jetzt lange genug bei 1und1 und kann nur sagen, daß das
> DSL sehr zuverlässig funktioniert.

Das wiederum kaufen sie ja auch nur von der Telebumm ein. ;-)

von R. G. (register)


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> Da ich davon ausgehe, dass die Mitarbeiter von Alice in der Zwischenzeit
> nicht kompetenter geworden sind und erst in zwei Wochen 5 Sekunden meine
> Nachricht überfliegen, um dann auf "Antwort 4" zu klicken muss ich ..

Ich hatte die Hoffnung ja nicht ganz aufgegeben, aber auf meine letzte 
Mail mit "Ich werde ohne weiteren Kommentar an ein Inkasso-Unternehmen 
verwiesen. " kommt dann:

"Unsere Prüfung hat ergeben, dass wir zwischenzeitlich das nachfolgend 
genannte Inkassounternehmen mit der Wahrnehmung unserer Interessen 
beauftragt haben:"

Glückwunsch Hansenet.

Weitere Prognose:

- Alice will mit mir nichts mehr zu tun haben und selbst ausdrückliche 
Hinweise werden ignoriert (den "Systemfehler" Button gibt es im 
"Service" nicht, also wird auch nicht drüber nachgedacht)
- Das Inkassounternehmen will Geld verdienen, da spielt es keine Rolle, 
ob das Verschulden beim Auftraggeber liegt.
- Ich bekomme die Rechnung weiterhin nicht (das Inkassounternehmen hat 
sie ja gar nicht, noch nichteinmal eine Rechnungsnummer), sie machen den 
Auftraggeber nicht auf dessen Fehler aufmerksam, stattdessen leiten sie 
das "gerichtliche Mahnverfahren ein".

Und dann?

von O. D. (odbs)


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Inkassobriefe kannst du einfach in den Mülleimer kloppen. Jeglicher 
Briefverkehr macht nur Aufwand und erzeugt Kosten, auf denen du 
sitzenbleibst. Die können dir gar nichts. Das ist einfach nur eine 
vollautomatisierte Drohmaschinerie, mit denen Ahnungslose beeindruckt 
und eingeschüchtert werden sollen. Da werden noch ein paar tolle Briefe 
kommen, in denen der Betrag immer größer wird. Es gibt jede Menge 
Urteile zu diesen "Unternehmen" und ihren Praktiken, gerade auch im 
Zusammenhang mit Telkos. Einen Großteil der Inkassogebühren können sie 
noch nicht einmal bei berechtigten und eingestandenen Forderungen 
durchsetzen.

Aufpassen musst du nur, wenn ein gelber Umschlag (Mahnbescheid) vom 
Amtsgericht kommt. Diesem musst du innerhalb einer Woche widersprechen. 
Das Formular kommt mit dem Bescheid gleich mit und sollte per 
Einschreiben mit Rückschein zurückgesendet werden. Hebe dir eine Kopie 
auf oder ziehe am besten einen Zeugen beim Eintüten hinzu. Wenn das 
nicht richtig ankommt, hat das Inkassobüro einen vollstreckbaren Titel 
und das nachträglich zu reparieren ist dann teuer. Wichtig für dich zu 
wissen ist, dass jeder Mensch einen Mahnbescheid beantragen kann, sogar 
online. Das Amtsgericht prüft die Forderung nicht, sondern reicht diese 
einfach an dich durch. Widersprichst du, erhält der Beantragende die 
Gelegenheit, die Forderung zu belegen. Das ist aber mit Kosten verbunden 
und die meisten Inkassounternehmen sparen sich das. Deshalb gibt es nach 
dem Widerspruch in aller Regel keine Reaktion mehr.

Ich würde an deiner Stelle aber einen Brief per Einschreiben mit 
Rückschein an Hansenet schreiben, in dem du die Situation von Anfang bis 
Ende noch einmal beschreibst. Wichtig ist der Satz, dass du die 
Forderungen bestreitest, weil sie aus den genannten Gründen unberechtigt 
ist. Du kannst auch gleich ankündigen, dass du bei Auslösung eines 
negativen Schufa-Eintrages Anzeige wegen Kreditgefährdung erstatten 
wirst.

Sinnvoll kann es sein, nach zwei drei Wochen eine Schufa-Selbstauskunft 
einzuholen. Wenn Hansenet da etwas eingetragen haben sollte, kannst du 
richtig Ärger machen.

von Uhu U. (uhu)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Das wiederum kaufen sie ja auch nur von der Telebumm ein. ;-)

Eben. Die verwalten nur und wenn dabei Fälle auftreten, die nur einen 
Millimeter neben dem sind, was sie gewöhnt sind, dann bricht das Chaos 
aus.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Oliver Döring schrieb:
> Widersprichst du, erhält der Beantragende die
> Gelegenheit, die Forderung zu belegen. Das ist aber mit Kosten verbunden
> und die meisten Inkassounternehmen sparen sich das.

Mit Kosten ist auch schon der gerichtliche Mahnbescheid selbst
verbunden (halbe Gerichtskosten, glaube ich mich zu erinnern).
Wenn widersprochen wird, muss der andere jedoch nicht nur die
Forderung belegen, sondern die andere Hälfte der Gerichtskosten
zahlen und zwingend ein Verfahren eröffnen lassen.  Ab da wird
aber vermutlich der Automatismus ausgeschaltet und erst nochmal
geschaut, ob man sich denn überhaupt Chancen ausrechnen kann, da
was rauszuholen.

von R. G. (register)


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