Forum: Offtopic 17 Schüsse waren nötig?!


von Juppi J. (juppiii)


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Florian *.* schrieb:
> Wer austickt und keine Schusswaffe zur Hand hat, greift halt zur
> Familienkutsche und richtet in der Fussgaengerzone einen viel hoeheren
> Personenschaden an als er/sie mit einer Knarre haette machen koennen.
> Oder

Wer einen solchen Vergleich anstellt,sollte selbst einmal über sich 
nachdenken.
..man kann auch Möbel und Blumentöpfe gezielt zum Fenster herauswerfen.
..man kann auch mit Zyanid das Trinkwasser vergiften.
..man kann Vieles.

Eine Waffe zu nehmen und Munition ,weil sie eben mal rumliegt
ist ohne Vorbereitung Möglich.

Wer nicht schon selbst ausgetickt ist und keine Mordgedanken gehabt hat
lügt.
Aber nur bei einigen Ausnahmen legt sich das nicht.

von Florian *. (haribohunter)


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http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,719390,00.html

Hier Juppi, ist gerade ueber den Ticker rein. Das war keine Affekttat.
Damit ist die 'Waffe-nehmen-weil-sie-gerade-zur-Hand-ist' Theorie ad 
acta.

von Uhu U. (uhu)


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Juppi J. schrieb:
> Wer nicht schon selbst ausgetickt ist und keine Mordgedanken gehabt hat
> lügt.
> Aber nur bei einigen Ausnahmen legt sich das nicht.

Juppi, du bist ein Weiser.

Diejenigen, die hier so martialische Mißhandlungen für Amokläufer 
zusammenfantasieren, sollten mal ihre eigenen verstaubten Hirnschubladen 
durchforsten...

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Fakt eins: Polizisten sind auch nur Menschen, mit allen Schwächen und 
Stärken.
Fakt zwei: Polizisten sind (oder sollten sein) in diesem Falle die 
Profis.

Deshalb kann man eigentlich zügiges, besonnenes und zielstrebiges 
Handeln erwarten und keine wilde Ballerei. Auch ein "Fangschuss" kann zu 
diesem besonnenen Handeln gehören, wenn es nicht anders geht. Ein 
regelrechtes Feuergefecht halte ich in diesem Falle nicht für 
professionell. War wohl eher wie bei einem schlechten Sonntagsjäger, der 
immer nochmal ballert, bis sich auch ganz bestimmt Nichts mehr bewegt 
...

Leider scheint Professionalität die Ausnahme zu sein.

Hinterher stehen sie immer in marzialischer Kluft und waffenstarrend in 
der Gegend rum und lassen sich als Super-Rambos bestaunen - wenn Alles 
vorbei ist, sind sie mutig. Jedenfalls ist mir das z.B. in den 
Medienberichten zu Winnenden besonders abstrus aufgefallen ... habt ihr 
mal nachgelesen, wie kopflos die Bullerei damals durch die Gegend 
gehirscht ist? Lachhaft, wenn es nicht so traurig wäre.

von (prx) A. K. (prx)


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Keiner war dabei, keiner weiss wesentlich mehr als die Bildzeitung 
rauskrakeelt hat, aber einige hier wissen offenbar ganz genau, dass 
agressive Möchtegern-Rambos wild um sich schiessend die ganze Gegend mit 
Massen von Schwermetall verseucht haben.

Ich wünschte fast, ihr wäret dabei gewesen. Ganz nah dran.

Widerlich!

von Juri Parallelowitsch (Gast)


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Frank Esselbach schrieb:
> Leider scheint Professionalität die Ausnahme zu sein.

Das lässt sich von außen schlecht beurteilen und der Presse würde ich da 
gar nicht trauen. Den SEKs kann man schon Professionalität unterstellen.

Wir spekulieren nur, wir waren alle nicht dabei.

von Thilo M. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Keiner war dabei, keiner weiss wesentlich mehr als die Bildzeitung
> rauskrakeelt hat, aber einige hier wissen offenbar ganz genau, dass
> agressive Möchtegern-Rambos wild um sich schiessend die ganze Gegend mit
> Massen von Schwermetall verseucht haben.
>
> Ich wünschte fast, ihr wäret dabei gewesen. Ganz nah dran.
>
> Widerlich!

Das trifft es auf den Punkt.
Hinterher schöne Reden halten, im warmen Zuhause ist eine Sache, in eine 
lebensbedrohende, außergewöhnliche Situation kommen und in der Pflicht 
sein Leben zu beschützen eine Andere.

KEINER, der jemals eine ähnliche Situation hinter sich hat sollte sich 
negativ über Polizisten und deren Reaktion äußern!

von Juppi J. (juppiii)


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Etwas zum nachdenken:
Zwei,vielleicht angetrunkene schlagen sich.
Zwei Polizisten werden dazu gerufen.
Jetzt wird abgewartet wer Sieger ist.
Jetzt wird der am Boden liegende mit zum Revier genommen,
der Andere ist ja auch gefährlicher.
..und wer hat nun den Ärger?
;-))

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Karl heinz Buchegger schrieb:

> Trotzdem finde ich die Diskussion ob es wirklich 17 Schuss gebraucht
> hat, immer noch für müssig.
> Und den Ansatz "Wir müssen sie lebend kriegen, damit wir daraus lernen
> und in Zukunkft Amoklauf bei anderen verhindern" - ich kann dem immer
> noch nichts abgewinnen. Hauptsächlich weil ich nicht daran glaube, das
> so etwas überhaupt möglich ist. Wer auszuckt, der tut das. Die Frage
> ist, wie stark er auszuckt, wie weit er zu gehen bereit ist. Und das
> kann kein Mensch vorhersagen. Egal wieviel wir aus der Vergangenheit von
> anderen Amokläufern wissen. Wenn dieselben Leute, die behaupten das wäre
> möglich, 3 Jahre lang bei jedem Sexualstraftätern die Neigung zum
> Rückfall korrekt vorhersagen, dann lass ich mich davon überzeugen.

Also erstmal ist ein Vergleich mit Sexualstraftätern vollkommen absurd. 
Diese Menschen haben Neigungen, die sie nicht erst binnen Tagen 
entwickeln. Zu unterstellen die Frau sei bereits Jahre eine potentielle 
Amokläuferin gewesen, dafür gibt es keinen Beweis, nicht den Geringsten. 
Alle Amokläufer waren bis kurz vor ihrer tat unauffällige, völlig 
normale Menschen. Dann muss man sagen, so (trivial) wie du das hier 
darstellst funktioniert das selbstverständlich nicht. Amokläufer fangen 
= daraus gelernt und dann kein Amioklauf mehr. Keiner von euch 
"Möchtegernrambos" (die sagen, möglichst jeden Amokläufer gleich 
totschießen) hat bisher zwei WESENTLICHE Aspekte bedacht, nämlich wie 
verhindert man künftig, dass Nachahmer durch solche Polizeitaktiken 
ihren erweiterten Suizid begehen? Und zweitens, was ist für die noch 
lebenden Opfer solcher Gewalttaten der bessere Weg: gleich totschießen 
oder den Täter vor Gericht stellen? Die letzte Frage ist seitens der 
Opfer bereits hinlänglich beantwortet. Ein toter Täter nutzt (um es mal 
so auszudrücken) den überlebenden Opfern GAR NICHTS, übrigens ebenso wie 
ein zu lasch bestrafter Täter.

Schon erstaunlich, dass die meisten hier nicht mal bemerken, dass die 
Hauptgefahr die Amokläufer verbreiten STETS dann gegeben ist, solange 
die Einsatzkräfte nicht vot Ort sind. Sind die Einsatzkräfte einmal vor 
Ort ist die Situation in aller Regel unter Kontrolle. Der Amokläufer 
wendet dann seine Aufmerksamkeit den Polizeikräften zu. Das zeigen die 
Amoktaten der letzten Jahre recht genau auf.

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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A. K. schrieb:

> Keiner war dabei, ..

Woher weißt du das? Das Szenario spielte sich in einem Krankenhaus ab. 
Ich kenne etliche Krankenhäuser und ALLE haben in der Eingangshalle 
Videoüberwachung. Außerdem muss es Zeugen gaben. Das man die 
Öffentlichkeit mal wieder im Regen stehen lässt und kaum etwas preisgibt 
von diesen Informationen ist ein immer wiederkehrender Akt der Willkür 
seitens der Ermittlungsbehörden und nicht neu. Leider!

von (prx) A. K. (prx)


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Platinenschwenker .. schrieb:

>> Keiner war dabei, ..
>
> Woher weißt du das?

Ich habe nicht den Eindruck gewonnen, dass diese Diskussion von 
Zeugenwissen gespeist wird. Sondern dass man sich fast ausschliesslich 
an 2 Buchstaben aufhängt: "17".

Natürlich gab es Zeugen. Aber unter den hier Diskuttierenden mögen zwar 
Experten für Waffentechnik, Schutzwesten usw. sein, aber offenbar kein 
Zeuge.

> Öffentlichkeit mal wieder im Regen stehen lässt und kaum etwas preisgibt
> von diesen Informationen ist ein immer wiederkehrender Akt der Willkür
> seitens der Ermittlungsbehörden und nicht neu. Leider!

Was erwartest du wenige Tage danach? Ein deutschlandweites Extrablatt 
mit sämtlichen Zeugenprotokollen, jedem Furz aus dem Vorleben der 
Täterin, Lebenslauf und medizinische und psychologische Einschätzung 
aller Beteiligten und Unbeteiligten, alle Protokolle aus der Pathologie, 
Auflistung aller eingesetzten Waffen und Munition, usw?

Bis jetzt ist das einzige, was konkret für Behördenwillkür spricht, 
deine eigene Erwartungshaltung, deine Vorurteile. Schau dir das Wort 
"Vorurteil" mal genau an. Es bedeutet, sich ohne hinreichende Kenntnisse 
ein Urteil zu bilden. Dass du diese Erkenntniss nicht schon wenige Tage 
nach der Tat hast, berechtigt dich nicht zur Bildung eines Urteils.

Es gibt keine Grund, eine solche nachfolgende Untersuchung in Windeseile 
in schlaflosen Nächten durchzuführen. Da werden Protokolle geschrieben, 
Zuständigkeiten ausgewürfelt/-gestritten, Gruppen gebildet, ... Das hat 
durchaus Zeit, auch wenn die Öffentlichkeit gerne 2 Stunden nach 
Verfliegen des Pulverdampfes in der Sondersendung am liebsten alles 
persönlich wissen will.

Nope. Sowas dauert und das ist gut so. Wenn dich die Sache wirklich 
interessiert, dann bleib dran. Da werden Monate draufgehen.

Ich weiss auch nicht mehr darüber. Ich weiss nicht, ob das korrekt 
ablief oder nicht. Aber ich weiss, dass ich nicht genug weiss, um 
darüber bereits jetzt urteilen zu können. Und daher halte ich zum 
jetzigen Zeitpunkt garnichts von den hier ventilierten 
Schuldzuschreibungen und Pauschalanklagen.

von Uhu U. (uhu)


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Ein interessantes Detail am Rande:

   "Stuttgart 21"-Einsatz schwächt Landespolizei
   http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,719533,00.html

von Michael S. (bitpulse)


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Mario K. schrieb:
> Immer wieder hört man von solch schlimmen Taten wie in Lörrach. Ich
> finde es auch erschreckend, dass man die Täterin mit 17 Schuss aufhalten
> musste. Das man mit reden hier nicht weiter kommen konnte ist mir auch
> klar aber 17 mal.
>
>
>
> Ich habe sehr viel Mitgefühl für alle Betroffene.



Sich aufregen über 17 Schüsse? Wahrscheinlich hätten sich andere Leute, 
Typen wie Mario K. schon längst in die Hose gemacht in solch einer 
Situation...   Sollen die Einsatzkräfte vielleicht vorher überlegen
mit wievielen Schüssen sie heute mal auskommen sollen?  Vielleicht noch
mal ein ne kurze Pause machen, - in der Zeit kann der Täter ja noch in 
ein paar anderen Räumen seine Magazine leerballern...

Wie weit der Staat hier heruntergekommen ist sieht man ja immer 
häufiger:

Perverse und Sexverbrecher werden freigelassen wegen irgendwelcher 
Gutachten von Spinner-Psychologen,  Richter stecken eher Leute in den 
Knast die für ein paar Euro was geklaut haben als Schwerverbrecher.

Polizisten müssen sich rechttfertigen wenn sie mal einen Schuß im Dienst 
abgegeben, - wohlgemerkt: das ist ihr Beruf!

Schade eigentlich das es noch keine Perverse gibt die sich an solche 
Leute ran machen die so was zu verantworten haben sondern das es immer 
Unschuldige und Kinder trifft.

In diesem Land werden eben die Täter oft mehr bedauert und betreut als 
die Opfer - was für eine verkehrte Welt !

Mehr bleibt mir da nicht zu sagen - Gute Nacht Deutschland.  Das Land 
der Dichter und Denker...

von Uhu U. (uhu)


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Michael S. schrieb:
> Schade eigentlich das es noch keine Perverse gibt die sich an solche
> Leute ran machen die so was zu verantworten haben sondern das es immer
> Unschuldige und Kinder trifft.

Da gibts ein Betätigungsfeld für dich...

> Mehr bleibt mir da nicht zu sagen - Gute Nacht Deutschland.  Das Land
> der Dichter und Denker...

Es war mal das Land der Richter und Henker. Willst du, daß es das wieder 
wird?

von Juppi J. (juppiii)


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..so wie die Entwicklung hier abläuft,
wird es so kommen.
Ich weiß echt nicht mehr ob ich dagegen sein soll.

von Thilo M. (Gast)


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Michael S. schrieb:
> In diesem Land werden eben die Täter oft mehr bedauert und betreut als
> die Opfer - was für eine verkehrte Welt !

Selbst erlebt.
Die Freundin meiner Mutter (29 Jahre) wurde in ihrem Auto erschossen 
(Raubmord). Ein Junkie war's. Seine Frau und Kinder wurden psychologisch 
betreut, die Eltern der Getöteten durften sich um Alles alleine Kümmern 
(Auto abholen usw.). Hilfe oder Betreuung Fehlanzeige.

von Uhu U. (uhu)


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Thilo M. schrieb:
> Ein Junkie war's. Seine Frau und Kinder wurden psychologisch
> betreut, die Eltern der Getöteten durften sich um Alles alleine Kümmern
> (Auto abholen usw.). Hilfe oder Betreuung Fehlanzeige.

Hatten die Eltern falsche Konfession? Dann kanns schon mal vorkommen, 
daß die Aasgeier sich lohnenderen Objekten zuwenden.

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