Forum: Offtopic Steckdosen mit integrierter Kindersicherung


von Bernhard R. (barnyhh)


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Ich habe in meinem (Reihen-)Häusle im Laufe der letzten Jahre die 
inzwischen vergilbten Lichtschalter und Steckdosen durch neue Schalter 
und Steckdosen ersetzt - eins nach dem anderen, jeweils beim Tapezieren 
des entsprechenden Raums. Die Steckdosen enthielten alle bereits 
integrierte Kindersicherungen.

Vor wenigen Tagen habe ich aus gegebenem Anlaß einen neuen Staubsauger 
besorgt.

Siehe da: der Stecker des Staubsaugers ließ sich nicht in die 
kindergesicherten Steckdosen einstecken; die Kindersicherungen 
blockierten.

Zu meinem Glück ließen die Kindersicherungen sich leicht entfernen 
(selbstverständlich elektrisch sicher), aber ärgerlich ist die ganze 
Sache schon.

Nachdem derartige integrierte Kindersicherungen in Steckdosen immer mehr 
"in Mode kommen", so z.B. auch bei Kabeltrommeln, würde mich einmal 
interessieren, wer ähnliche Erfahrungen gemacht hat.

Für mich taucht auch die Frage auf, wer denn da außerhalb der 
einschlägigen Normen produziert: der Steckdosenhersteller oder der 
Gerätehersteller.

Zum Schluß die beteiligten Geräte:
Steckdosen-Hersteller Kopp, Serie Paris.
Staubsauger-Hersteller Siemens, Gerät VS06G2001.

Bernhard

von Christian B. (luckyfu)


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ich hab das auch schon erlebt, nicht bei fest eingebauten Steckdosen 
sondern bei 3-Fach Verteilern. nach ein paar problemlosen 
Einsteckvorgängen blockierte das Ding auf einmal und es ließ sich kein 
Stecker mehr dazu bewegen dort hineinzurutschen. Ich hab sie dann 
ebenfalls entfernt und die, zum Glück geschraubte, Verteilerleiste 
wieder zusammengebaut.

Bei den Steckdosen in meinem Haus hab ich mich an BJ gehalten. Die haben 
keine Kindersicherung eingebaut, das macht bei mir die Automation indem 
sie alle nicht benötigten Steckdosen abschaltet und so mein Töchterchen 
auf ihren Entdeckertouren keinen Schaden erleiden kann durch 
Stromschlag.

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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ach, die so Steckdosen mit diesen Kunststofflaschen, die sich beim 
Einstecken zur Seite biegen sollen kenne ich. Die werden ja zur Zeit 
häufiger in Steckdosenleisten verbaut. Das hatte ich auch schon 
Kandidaten, bei denen ich den Stecker nur mit Gewalt bis garnicht 
reinpressen konnte und andere, bei dennen beim Rausziehen die Lasche 
sich an dem Metallknubbel vom Stecker, der die Kontaktfläche darstellt, 
verhakt, weil der Metallknubbel einen leicht größeren Durchmesser hat, 
als die Isolierung des Stiftes.

von Bernhard M. (boregard)


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Bei Steckdosenleisten mit eingebauter Kindersicherung hatte ich das 
Problem
auch schon öfter, daß der Stecker nicht / nur sehr schwer rein ging. Bei 
fest-installierten Steckdosen mit Kindersicherung noch nie, ist 
Busch-Jäger, Duro 2000 (glaube ich)...

von Иван S. (ivan)


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Bernhard R. schrieb:
> Nachdem derartige integrierte Kindersicherungen in Steckdosen immer mehr
> "in Mode kommen", so z.B. auch bei Kabeltrommeln, würde mich einmal
> interessieren, wer ähnliche Erfahrungen gemacht hat.

Habe selbst mit diesem Kindersicherungsdreck eigentlich nur schlechte 
Erfahrungen gemacht und versuche daher diese zu meiden. Ausbauen wird 
bei Budget-Teilen ja immer schwerer, da "man" ja zugunsten von 
unlösbaren Verbindungen wie Verpressungen leider immer weniger schraubt.

Im übrigen halte ich es für fast schon fahrlässig, solche Konstruktionen 
als Kindersicherung zu verkaufen. Kinder sind nämlich nicht blöd! Bei 
der "ungesicherten" Konstruktion erwischt das Kind mit 50% N und nichts 
passiert. Die anderen 50% führen zu einem kurzen Schlag und zur 
Auslösung des FIs. Um die "gesicherte" Version zu knacken wird das Kind 
sicher früher oder später darauf kommen, mit diversen Gegenständen beide 
Löcher simultan zu entriegeln, der FI wird mit geringer 
Wahrscheinlichkeit auslösen, daher größere Gefahr des Kindstodes bei der 
"gesicherten" Version.

Meiner Meinung nach gehören solche Konstruktionen verboten. Bringen 
wenig, schränken jedoch die Benutzbarkeit ein.

Iwan

von Mirko S. (mojo)


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Habe selber auch eine Verteilersteckdose mit solchen Kindersicherungen 
und ärgere mich regelmäßig, dass der Stecker nicht rein geht.

Habe für mich die Erfahrung gemacht, dass man hier nicht mit Gewalt zum 
Ziel kommt. Meistens half es, den Stecker noch mal neu anzusetzen und 
mit wenig Kraft ganz leicht reinzustecken...


MfG Mojo

von Uhu U. (uhu)


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Christian B. schrieb:
> das macht bei mir die Automation indem sie alle nicht benötigten
> Steckdosen abschaltet

Erzähl mal, wie das funktioniert und vor allem, wie hoch der Aufwand 
ist.

von Christian B. (luckyfu)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Erzähl mal, wie das funktioniert und vor allem, wie hoch der Aufwand
> ist.

die Kurzform: Stromstoßschalter schalten den L der jeweiligen 
Steckdosen(gruppe) ab. Welche das sind wird allerdings durch mich als 
Nutzer vorgegeben. D.h. Der Controller überwacht nicht ob ein Gerät an 
der Steckdose ist oder gar, ob dieses Eingeschalten ist.

Mittellangform:
Ich kann somit nat. auch, wenn ich nicht dran denke, eine Steckdose 
angeschaltet lassen. Allerdings funktioniert es nun schon ein halbes 
Jahr ohne Probleme mit dem abschalten. Da momentan die Automatik noch 
nicht voll funktionsfähig, weil noch im Aufbau, ist haben wir eine 
optische Kontrolle vorgesehen. Die Steckdosen die es am häufigsten 
trifft sind die, die man zum Staubsaugen und für den PC braucht, die am 
Fernseher schalte ich momentan noch nicht ab, wird aber später noch 
gemacht (Wenn die automation voll läuft, was bis Weihnachten erreicht 
sein soll). Beim PC sieht man es sofort am Monitor, ob er noch 
eingeschalten ist und beim Staubsauger haben wir an dem selben 
Steckdosenkreis noch eine Stehlampe angeschlossen die nicht abgeschaltet 
wird, Lampe leuchtet: Steckdose an. Dieses System ist auch 
Frauenkompatibel im alltag, und darauf kommt es an.

Die Langform steht hier Beitrag "Hausbusplanung, was sollte anders gemacht werden?"
Dort ist es dann ausführlicher beschrieben.

zum Aufwand: Zugrundeliegend ist eine Abzweigdosenfreie Sternverdrahtung 
mit Unterverteilung in jedem Stockwerk mit Leitungsschutzschaltern und 
Stromstoßschaltern. Daher ist der Verdrahtungs- und Platzbedarf der UV 
doppelt so hoch wie bei konventionellen Verdrahtungen. Ausschlaggebend 
für dieses System ist die Vorgabe meiner Frau, daß das System vollkommen 
redundant sein muss, sprich: wenn es nicht funktioniert muss es 
abschaltbar sein und ich muss dennoch die Grundfunktionen (Licht, 
Steckdosen ein/ ausschalten) nutzen können.

von Daniel F. (df311)


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ich habe auf meinem schreibtisch eine steckdosenleiste mit diesen 
eingebauten "sicherungsteilen". nachdem ich am anfang mehrfach probleme 
hatte, mein notebook anzustecken habe ich kurzerhand den akkubohrer und 
einen passenden metallbohrer "eingesteckt".
seitdem flutschen alle stecker absolut problemlos durch die "sicherung" 
...

von Karl H. (kbuchegg)


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Иван S. schrieb:

> als Kindersicherung zu verkaufen. Kinder sind nämlich nicht blöd!

Ist irgendwie ein bischen wie die Kindersicherung bei 
Arzneimittelfläschen: Die einzigen, die die Dinger relativ problemlos 
aufbekommen, sind die Kinder.

von Kluchscheißernder N. (kluchscheisser)


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Karl heinz Buchegger schrieb:
> Иван S. schrieb:
>
>> als Kindersicherung zu verkaufen. Kinder sind nämlich nicht blöd!
>
> Ist irgendwie ein bischen wie die Kindersicherung bei
> Arzneimittelfläschen: Die einzigen, die die Dinger relativ problemlos
> aufbekommen, sind die Kinder.

Deshalb heißt es ja Kindersicherung. Wer keine Kinder hat, bekommt's 
halt nicht auf. ^^

MfG

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