Hallo. Ich möchte eine Firma aufmachen. Halt so ne kleine Krauterfirma, die aus der beruflichen Not heraus entsteht. Aber ich habe nicht DIE Geschäftstätigkeit, ich habe mich nicht festgelegt. Ich möchte da möglichst flexibel sein. Weil ich halt noch nicht weiß, was in welcher Form überhaupt einigermaßen läuft. Ich möchte mit 1 Gewerbeschein mindestens folgendes abdecken. Was sollte ich bei der Gewerbeanmeldung angeben, um mindestens die unten aufgeführten Sachen alle machen zu können? Die Angaben in der Gewerbeanmeldung sollten also so Allgemein wie möglich gehalten sein, damit ich so flexibel wie möglich bin. A: "Computer, TK und Internetdienstleistungen" 1. Webhosting Als "Wohnzimmerprovider" tätig werden, genauer gesagt, als Reseller in einem Resellersystem eines großen Providers einsteigen. 2. Webhosting 2 Ein selbstbetriebenes Webhosting auf gemietetem Rootserver um auch noch billigere Tarife anbieten zu können als es mir beim Resellersystem möglich ist. Außerdem will ich die Kunden, die offensichtlich geringe Anforderungen an die technische Zuverlässigkeit haben, selber hosten. Die anderen werden auf der Reseller-Infrastruktur des großen Providers gehostet. 3. Internet, Telefon, TV, Handy Verträge verkaufen Ich möchte mich in einem Resellersystem anmelden, wo ich für jeden vermittelten Vertrag Provision bekomme. 4. Webseitenerstellung Webseitenerstellung mithilfe fertiger, vorhandener CMS Systeme. In Geringem Umpfang kleine individuelle Seiten (Überwiegend HTML/CSS und nur sehr wenig PHP usw, denn in PHP bin ich noch nicht ganz so gut) 5. Betrieb von werbebasierten Webdiensten wie Foren, Blogs, Wikis oder so. Der Berieb erfolgt mit einer fertigen Softwarelösung. (z.B. einem fertigen Communitysystem/CMS, Wordpress, phpbb, mediawiki etc) Ich werde ein paar Themengebiete testen und das am Besten gehende Projekt raussuchen. Die anderen werde ich einfach mehr oder weniger vergammeln lassen. B: "Handel und Verkauf" 1. Verkauf von Neuwaren über eBay und eigenen Webshop. Welche Waren das sein werden, steht noch nicht genau fest. Wird wohl in die Richtung technisches Zubehör gehen (Kabel, Adapter, Stecker, Buchsen, Bauteilsortimente usw) Was halt ohne großen Geldeinsatz zu bekommen ist. 2. Verkauf von Rest-und Sonderposten über eBay. Verkauf von typischer Ramschware bei eBay und eigenen Webshop 3. Verkauf von gebrauchten Sachen und Flohmarktartikeln. Über eBay, eigenen Webshop und auf Flohmärkten. C: "Dienstleistungen" 1. Hausmeisterservice und Facility Management Halt alles mögliche, was man so nebenbei machen kann und darf. 2. Ein bisschen Computer und Hausgeräte Service und sowas Also technischer Service, was man so nebenbei machen kann und darf. 3. Kurierfahrten, Botenfahrten Halt so ein bisschen nebenbei, wenns sich anbietet 4. Aushilfe allgemein. Alles was sich halt an Arbeit so anbietet, was in meinem Sinne ist, was ich kann und darf.
Lass mich raten: Du bist Informatiker? Dein Sprachgebrauch deutet darauf hin. Zu deiner Frage würde ich empfehlen mich nicht zu sehr in Details zu verlieren. "Dienstleistungen in Hard-und Software" müsste dem Amt reichen. Die wollen nur wissen in welches Fach die dich stecken können. Also, Handel, Produktion oder Dienstleistungen evtl. auch noch unterscheidend zwischen Gewerbe und Freiberuf, je nach Beschreibung. Ansonsten würde ich mal zur IHK gehen und mir qualifizierten Rat holen, denn das sind Profis, die es wissen müssen. Detailverliebtheit ist da nicht so vorteilhaft weil dann das Amt vielleicht nur unnötig Bedenken haben könnte und warum sollte man das auch noch fördern?
Ja, ich möchte beim Amt auch nicht zu viele Details angeben. Das Ganze soll so Allgemein wie möglich gehalten werden. Am liebsten würde ich nur sowas wie z.B. "Dienstleistungen im IT und technischen Bereich sowie Handel mit Neu-und Gebrauchtwaren". Informatiker bin ich nicht. Zumindest nicht offiziell. Ich habe Beruflich im IT Bereich gearbeitet. Da habe ich einen IT / Technik / Kaufmännischen Mischjob gehabt. Ohne offizielle Ausbildung in dem Bereich.
Achja und momentan liege ich dem Staat auf der Tasche. Hartz4 bzw öffentlich geförderte Beschäftigung für schwer vermittelbare Leute. Vermittel mal einen, der noch nie im Bereich seiner Ausbildung wirklich gearbeitet hat, sondern halt irgendwas anderes gemacht hat. Ist ja schön dass ich ein Computer- und Technikfreak bin, bringt mir nur nicht viel auf dem Arbeitsmarkt. Habe da ja nix in der Hand. Deswegen müsste ich ne eigene Firma aufmachen.
Mike Hammer schrieb: > Ansonsten würde ich mal zur IHK gehen und mir qualifizierten > Rat holen, denn das sind Profis, die es wissen müssen. Hihi, der ist gut.
@Fragender Die Jobcenter sind aufgrund gewisser Struckturpobleme gar nicht in der Lage eine Vermittlung hin zu bekommen. Da wird Arbeitslosigkeit nur verwaltet, sonst nichts. Da muss man schon selbst aktiv werden, nur wie soll das gehen wenn diese Leute mit ihrem Schikanen nicht berechenbar sind?
So genau geht das mit der Angabe der Tätigkeit auch gar nicht. Es wird dich niemand darauf festnageln, nur exakt das zu machen, was in der Gewerbeanmeldung steht.
Nur mal so aus der Praxis heraus, ich habe mein Gewerbe (als Informatiker) der Einfachheit halber als "PC - Handel und Service" angemeldet, das geht für eine ganze Menge. Wahrscheinlich kann man, um flexibler zu sein, das noch etwas strecken, indem man "PC" durch das allseits beliebte "IT" oder einfach "Technik" ersetzt. Letztendlich wollen die Leute vom Finanzamt tatsächlich nur einen griffigen Anhaltspunkt zur Einsortierung in eine Schublade.
Fragender schrieb: > Ja, ich möchte beim Amt auch nicht zu viele Details angeben. > Das Ganze soll so Allgemein wie möglich gehalten werden. > Am liebsten würde ich nur sowas wie z.B. "Dienstleistungen im IT und > technischen Bereich sowie Handel mit Neu-und Gebrauchtwaren". Dann nimm das - das reicht vollkommen aus. Außerdem ist das nicht so dramatisch - wenn später noch etwas hinzukommt/wegfällt, kannst Du das Angegebene jederzeit ändern lassen. Übrigens hast Du erst dann eine Firma, wenn Du Dich ins Handelsregister eintragen lässt. Ansonsten ist es einfach "nur" ein Unternehmen/Gewerbe. Also nicht "Firma" oder so ins Impressum schreiben - das kann teuer werden. Chris D.
Ich kenne jemanden, der macht Netzplanung für diverse Neztbetreiber und hat als Gewerbe seit Jahren einen Hausmeisterservice angemeldet. Dem Gewerbeamt scheint das ziemlich egal zu sein, dem Kunden sowieso. Hauptsache es kommen Gewerbesteuern rein und du bist beim FA ordentlich erfaßt. Du könntest auch zwei Gewerbe anmelden und buchhalterisch die beiden Betriebe trennen. Such dir einen ordentlichen Steuerberater und laß dich beraten.
Fragender schrieb: > Vermittel mal einen, der noch nie im Bereich seiner Ausbildung wirklich > gearbeitet hat, sondern halt irgendwas anderes gemacht hat. > Ist ja schön dass ich ein Computer- und Technikfreak bin, bringt mir nur > nicht viel auf dem Arbeitsmarkt. Habe da ja nix in der Hand. Das hört sich aber gar nicht gut an. Wenn du schon beruflich irgendwas anderes gemacht hast als das, was du gut kannst - wie willst du einem Kunden versichern, dass du nicht auch einfach irgendwas anderes machst als das was dir aufgetragen wurde? Mir ist übrigens neu, dass Fähigkeiten einem auf dem Arbeitsmarkt nicht weiter bringen würden. Wenn dem so wäre, könntest du die Selbständigkeit ebenfalls knicken. Nimm dein Leben in die Hand, dann hast du was in der Hand ;)
Tipp: Gründe die Firma so, dass du vielleicht einen Aufwand von 1 bis Stunden pro Woche hast. Bleibe weiterhin für den Arbeitsmarkt verfügbar. Lese dich in das Thema ein: http://www.akademie.de/ ist eine gute Quelle mit vielen wertvollen Informationen, die leider ein wenig verstreut sind. Viel Glück & Erfolg!
> Ja, ich möchte beim Amt auch nicht zu viele Details angeben.
Anders wird es auch nicht gehen: in Feld 15 der Gewerbeanmeldung ist
nicht übermäßig viel Platz. Und wenn du ein Beiblatt dazu anlegst,
zeigen sie dir auf dem Amt einen Vogel.
Bist Du Ingenieur, dann brauchst Du gar kein Gewerbe anzumelden, dann bist Du Freiberufler. Und möglicherweise kannst Du beim Arbeitsamt eine Förderung für mehrere Monate bekommen. gk
Hallo, man kann aus allem eine Doktorarbeit machen. Im Endeffekt ist das alles Schnuppe, wenn nur die Richtung stimmt. Also einfach nur 3 oder 4 Zeilen schreiben, ein paar Euros abdrücken und gut is. Dem Amt ist das meist sowieso egal. Probleme kannst Du allerdings aus einer ganz anderen Richtung bekommen. Da musst Du aufpassen. In dem Moment wo Du irgendwo schreibst, dass Du z. Bsp. auch Reparaturen etc. durchführen willst. Dann hast Du sehr schnell irgendwelche Innungen am Hals (Meisterzwang, Zwangsmitgliedschaft etc.). Die sind wirklich wie Schmeißfliegen. Also lass alles weg, was darauf hindeuten könnte, die bekommen nämlich u. U. eine Kopie Deiner Anmeldung. Gruß
Loonix schrieb: > Das hört sich aber gar nicht gut an. Wenn du schon beruflich irgendwas > anderes gemacht hast als das, was du gut kannst - wie willst du einem > Kunden versichern, dass du nicht auch einfach irgendwas anderes machst > als das was dir aufgetragen wurde? Mir ist übrigens neu, dass > Fähigkeiten einem auf dem Arbeitsmarkt nicht weiter bringen würden. Wenn > dem so wäre, könntest du die Selbständigkeit ebenfalls knicken. Nimm > dein Leben in die Hand, dann hast du was in der Hand ;) Das Problem ist ehr, dass ich den falschen Job gelernt habe und die falsche Ausbildung gemnacht habe. Ich habe die Ausbildung durchgezogen. Danach habe ich dann halt was anderes gemacht. Die meißten Firmen sagen mir deshalb ab. Der Markt ist übersättigt, es gibt genug arbeitslose IT-ler mit Zeugnissen. Ich habe auch keine besonderen Fähigkeiten, die über fehlende Zeugnisse hinweg sehen lassen.
Fragender schrieb: > Das Problem ist ehr, dass ich den falschen Job gelernt habe und die > falsche Ausbildung gemnacht habe. Ich habe die Ausbildung durchgezogen. Dann war es auf keinen Fall falsch. Bei mir ist es ähnlich abgelaufen, daher kann ich dich schon verstehen. Fragender schrieb: > Die meißten Firmen sagen mir deshalb ab. > Der Markt ist übersättigt, es gibt genug arbeitslose IT-ler mit > Zeugnissen. Naja, diesen Markt musst du dir auch als Selbständiger mit anderen Teilen. Fehlen werden dann erstmal nicht die Zeugnisse, sondern Referenzen aus erfolgreicher Zusammenarbeit. Aller Anfang ist schwer, dieser Teil aber besonders. Fragender schrieb: > Ich habe auch keine besonderen Fähigkeiten, die über fehlende Zeugnisse > hinweg sehen lassen. Ich glaube das siehst nur du selbst so, weil man dich klein gehalten hat (Absagen können extrem frusten - Frust ist objektiv ungesund). Jeder hat die eine oder andere Gabe, aus der er was machen kann. Gib wenigstens deinen Kunden das Gefühl, dass du es besonders gut machst - sonst bekommst du am Ende wieder keine Gelegenheit es zu beweisen. Ich finde deine Punkte A1-3 sind ein guter Anfang, wo nicht viel schiefgehen kann. Die Dinge unter C kannst du dann nebenbei aufziehen. Was Heiner erwähnt hat, solltest du unbedingt beachten. Ansonsten sage ich: leg los P.S. Existenzgründer-Förderung beantragen, die steht dir zu!
>Bist Du Ingenieur, dann brauchst Du gar kein Gewerbe >anzumelden, dann bist Du Freiberufler. Das hat damit nichts zu tun. Merkmal einer freiberuflichen Tätigkeit ist die wissenschaftliche, künstlerische, schriftstellerische, unterrichtende oder erzieherische oder (sehr) ähnlich gelagerte Tätigkeiten. http://de.wikipedia.org/wiki/Freiberuf Dazu kommen dann noch Berufe die ohnehin durch Kammern geschützt sind, also Anwälte, Ärzte, Architekten und auch Ingnieuere (ist da aber nicht unbedingt Voraussetzung) usw. Handel und herstellen von Waren ist dann passè.
> Such dir einen ordentlichen Steuerberater und laß dich beraten.
Das wäre das Ende der Firma bevor sie begonnen wurde.
Erstens ist der Steuerberater teuer, schweineteuer,
und zweites erzählt er das blaue vom Himmel herunter,
denn hinterher bist DU immer noch verantwortlich
für alles was falsch lief.
Nur wenn er für dich was übernimmt, wei die Abgabe der
Steuerklärung, hat er (geringe) Pflichten.
Wichtige Dinge, wie Produktion (umgeht Handelskammer)
oder "im studierten Fach" (erlaubt Freiberuflichkeit)
erwähnt der nämlich nicht.
Wenn du irgendwas mit Dienstleistung oder ähnlich anmeldest kannst du u.U. die extra Müllgebühren für dein Gewerbe sparen (Landkreisspezifisch). So lange dein Gewerbe weniger als 15h die Woche beansprucht kannst du das zunächst nebenher ausprobieren, oder du beantragst einen Gründungszuschuss, da gibt es auch was für Langzeitarbeitslose. Bei IHK und HK gibt es kostenlose Vorträge zur Gründung. Und: Setze dich unbedingt mit Buchhaltung und Steuererklärung auseinander! Ein Steuerberater kostet mehr (600EUR für eine Vorsteueranmeldung) als du am Anfang verdienen kannst und er erwartet sauber sortierte Belege, damit ist der Größte Teil der Arbeit erledigt. Eine EÜR bekommt man mit einer Tabellenkalkulation hin. Ich mache die Buchhaltung für meine Kapitalgesellschaft mit einer Software selbst. Das kostet mich einen halben Tag pro Woche. Damit habe ich als wichtigen Nebeneffekt meine Situation stets im Blick.
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