Forum: HF, Funk und Felder Spectrum Analyzer Meßbereichserweiterung


von Andreas Schuler (Gast)


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Hallo zusammen,

ich hab einen ca. 1GHz Spectrum Analyzer und will Signale bis ca 2,5 GHz 
messen können. Meine Idee ist das Eingngssignal umschaltbar mit 1GHz 
oder 2GHz zu mischen und dann in den Analyzer zu führen.

Ist das möglich so wie ich mir das vorstell ?
Wo können Probleme auftreten ?
Gibts dazu vielleicht irgendwo schon ne Bauanleitung ?

Gruß
Andi

von EMU (Gast)


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So etwas gibt es für die Hameg oder Atten Spektrumanalyzer für 150€ in 
der Bucht
http://cgi.ebay.de/Atten-AT5000-F1-Frequency-Expander-1-to-2Ghz-AT5011-/290412307661?pt=LH_DefaultDomain_0&hash=item439dec24cd

hat zwar "nur 2050MHz" (geht ja auch kaum anders als den Frequenzbereich 
in 1000MHz Scheiben zu schneiden bei einem 0-1GHz SA)
Eine Version von 2-3GHz gibt es dort auch.

Bei dem Preis lohnt sich Selbstbau kaum, Mischer und Filter sind rasch 
teurer

EMU

von Andreas Schuler (Gast)


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> Bei dem Preis lohnt sich Selbstbau kaum, Mischer und Filter sind rasch
teurer

Wieso das ? Brauche ich da spezielle Mischer ? Wenn ich mich so umgucke 
krieg ich Mischer im 2GHz Frequenzbereich für ein Paar Euro.
Oder liegt das Hauptproblem an den Filtern ?

Gruß
Andi

von Ralph B. (rberres)


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Andreas.

1. Der Mischer muss hoch aussteuerbar sein, damit er dir nicht 
irgendwelche Intermodulationsprodukte erzeugt. Also ultra High Level 
Mischer.
2. Der Lokaloszillator muss ein extrem geringes Phasenrauschen besitzen, 
damit er dir das Signal bei schmaler Bandbreite nicht zurauscht.
3. Du brauchst ein steilflankiges Filter um die Spiegelfrequenzprodukte 
hinreichend zu unterdrücken.
4. Du brauchst einen extrem grossignalfesten Vorverstärker um die 
Durchgangsverluste auszugleichen.
5. Du brauchst einen Stufenabschwächer ganz am Eingang, weil der Mischer 
nur bei einen bestimmten Pegel seinen maximalen intermodulationsfreien 
Dynamikbereich hat. Das heist du kannst den Abschwächer in deinen SA 
nicht nutzen.

Zielführender wäre es eventuell die Lokalfrequenz im SA zu verdoppeln 
und den Eingangstiefpass auch zu verdoppeln. Aber da hast du dann mit 
den Oberwellen des Verdopplers zu kämpfen.

Dann wünsche ich dir schon mal viel Erfog bei deinen Vorhaben.

Berichte uns mal wie es ausgegangen ist.

Ralph Berres

von Andreas Schuler (Gast)


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Okay, ich sehe, das wird komplizieter als gedacht.

Die chinesische Lösung kommt vorerst nicht in Frage da das die 
Hobbykasse nicht hergibt.

Andererseits geht es mir hauptsächlich um die Bereiche 1,7-1,9GHz und 
2,3-2,5GHz.
Also um 2 200MHz breite Bereiche, die nicht gleichzeitig darstellbar 
sein müssen.
Würde ein Downconverter, umschaltbar auf diese beiden Bereiche bei 
geschickter Wahl der Frequenz mit der gemischt wird die Probleme nicht 
lösen ? Mal abgesehen von 2.


Zum Umbau des SA:
Eine Überlegung direkt hier was zu ändern wärs wert, möglicherweise auch 
direkt den Oszillator etwas anpassen (geht im Moment bis 1,5GHz CF). 
Leider fehlt das Typenschild, von einem Schaltplan ganz zu schweigen.

Gruß
Andi

von Andreas Schuler (Gast)


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Noch eine Idee zum Umbau des SA:
Mal vorausgesetzt der Mischer des SA würde das mitmachen, wie wäre es 
statt einem Frequenzverdoppler einen Mischer einzubauen der die 
Lokalfrequenz hochmischt ?

von Ralph B. (rberres)


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Wenn man nur ein 200MHz breiten Bereich darstellen will, macht es 
zumindest leichter die unerwünschten Empfangsprodukte rauszufiltern.

Ralph Berres

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Es gab eine Bauanleitung von Henning DF9IC im Skriptum der Dorstener 
Tagung etwa 1990..92 (?). Ein Mischer-IC von HP IAM82018 (schon lange 
obsolet), ein MMIC MSA0885 als Oszillator rückgekoppelt und ein MSA 0485 
als Nachverstärker. Mit einer BB811 Varicap wird die Oszillatorfrequenz 
feineingestellt. Ein anschließender Microstrip-Tiefpass unterdrückt die 
Eingangsfrequenzen.

von Andreas Schuler (Gast)


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Hallo

wo könnt ich das skriptum herkriegen ? Auf seiner Seite hat ers bis 
jetzt nicht veröffentlicht.

Gruß

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Angehängte Dateien:

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Hier die Inhaltsverzeichnisse der Skripten, es war 1991. Ein 
Vorgänger-Vortrag beinhaltete einen Selbstbau-Spektrumanalysator (1990).
http://ham.darc.de/ghztagung/programme.html

Schaltplan und Platine habe ich hier als PDF angehängt.

von Andreas Schuler (Gast)


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Danke

von dl4mea (Gast)


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Hallo,

in einem vergleichbaren Fall - ich mußte bei 3,4GHz messen - habe ich 
meinem Spektrumanalyzer einfach ein C-Band-LNB vorgeschaltet. Es ging 
damals nur um die Existenz eine Signals und eine Optimierung auf 
Maximum.

Ciao, Günter (dl4mea)

von Franz (Gast)


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Hallo,
den Mischer gibts übrigens bei

http://www.neuhold-elektronik.at/catshop/product_info.php?cPath=41_48&products_id=240

Hab mir dort erst welche bestellt.

Ciao Franz

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Das Datenblatt zum Mischer von 1991 gibts hier noch:
http://www.datasheetarchive.com/IAM82018-datasheet.html
war noch nicht HP, sondern Avantek, 1993 stand dann HP drüber (genauer 
Avantek Produkte von HP, also aufgekauft). Da gab es die etwas 
leistungsschwächeren IAM810xx und die beiden 82008 und 82018 mit höherer 
Aussteuerbarkeit.

von Andreas Schuler (Gast)


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Das sieht inzwischen nach nem für mich nachbaubaren Projekt aus :)
Werd mich da mal reinstürzen sobald Zeit übrig ist.

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