Da mein DMM 2001 besagter Firma eine Macke zeigt, die eine Reparatur erfordert (Gleichstrombereiche außer 2-A-Bereiche schielen wie ein böses Tier), hatte ich mir überlegt, ein neues Gerät eines anderen Herstellers zu kaufen, da Kalibrierung und Reparatur wohl gute 500 - 1000 € kosten werden. Sicherheitshalber habe ich mal nachgesehen, was so ein Gerät heute kostet. Zu meinem Erstaunen sehe ich, dass das 2001 immer noch hergestellt wird: http://www.keithley.de/products/dcac/dmm/highper/?mn=2001 Meines habe ich 1993 gekauft. Offenbar gibt es Geräte, die man nicht mehr wesentlich verbessern kann (oder braucht): 17 Jahre fast unverändert in Produktion, das haut mich um. Kennt jemand noch weitere solcher Messtechnik-Dauerbrenner?
Bernd G. schrieb: > Kennt jemand noch weitere solcher Messtechnik-Dauerbrenner? Das dem Keithley nicht unähnlich 34401A von HP/Agilent ist auch schon relativ lange auf dem Markt. HP/Agilent hat bestimmt noch mehr von der Sorte immergrün. Die Tektronix 7000er Mainframes wurden auch afaik von 1970 bis ca. 1990 produziert.
Bernd G. schrieb: > Offenbar gibt es Geräte, die man nicht mehr wesentlich verbessern kann > (oder braucht): 17 Jahre fast unverändert in Produktion, das haut mich > um. Unverändert sicher nicht. Die eine oder andere Veränderung werden sie schon vorgenommen haben. Wie lange es noch produziert wird ist eine andere Sache. Keithley wurde gerade von dem selben Konzern gekauft, dem auch Tektronix und Fluke gehören.
Stanford-Research hat seit 86 einen Zähler auf dem Markt: http://www.thinksrs.com/products/SR620.htm
Hannes Jaeger schrieb: > Wie lange es noch produziert wird ist eine andere Sache. Keithley wurde > gerade von dem selben Konzern gekauft, dem auch Tektronix und Fluke > gehören. Eigentlich schade, solche Riesenkonzerne machen meistens die Unternehmen kaputt, die sie akquirieren. Dann bleiben wohl letzten Endes nur noch 2 Hersteller von hochauflösenden DMMs am Markt (Danaher (Keithley+Fluke) und Agilent. Oder habe ich da wen übersehen?
ehemals HP, jetzt Agilent: 3458A, muss so gegen 1988 rausgekommen sein, hab jedenfals in einem Manual 1988 als Jahr der ersten Veröffentlichung gefunden.
Luk4s K. schrieb: > Dann bleiben wohl letzten Endes nur noch 2 > Hersteller von hochauflösenden DMMs am Markt (Danaher (Keithley+Fluke) > und Agilent. Oder habe ich da wen übersehen? Es gibt schon noch ein paar. Nur haben die keinen Ruf wie HP oder Fluke, zum Beispiel Tischmultimeter wie Picotest M3500A. Oder, wenn es um China-Kracher geht, einen miserablen Ruf (viele Anzeigestellen, wenig Genauigkeit).
Hannes Jaeger schrieb: > Luk4s K. schrieb: >> Dann bleiben wohl letzten Endes nur noch 2 >> Hersteller von hochauflösenden DMMs am Markt (Danaher (Keithley+Fluke) >> und Agilent. Oder habe ich da wen übersehen? > > Es gibt schon noch ein paar. Nur haben die keinen Ruf wie HP oder Fluke, > zum Beispiel Tischmultimeter wie Picotest M3500A. Oder, wenn es um > China-Kracher geht, einen miserablen Ruf (viele Anzeigestellen, wenig > Genauigkeit). Um Ruf ging es mir nur sekundär, mehr um die Genauigkeit. Selbsverständlich glaubt man einem Agilent/Keithley DMM mehr als einem Asiaten. An die Genauigkeit des 34401 kommt das von dir erwähnte Picotest nicht ganz ran (ca. nur halb so genau). Picotest wirkt so beim ersten Anblick auch als Chinaböller. Allerdings reicht für ca. 95% der Messaufgaben auch ein billiges 10€ DMM :(
Luk4s K. schrieb: > Um Ruf ging es mir nur sekundär, mehr um die Genauigkeit. > Selbsverständlich glaubt man einem Agilent/Keithley DMM mehr als einem > Asiaten. An die Genauigkeit des 34401 kommt das von dir erwähnte > Picotest nicht ganz ran (ca. nur halb so genau). Sicher? Ich habe nur mal schnell nachgesehen. Für das Picotest 3500A habe ich nur nur Werte für ein Jahr gefunden, z.B.: 10,00000V 0,0035% + 0,0005% Für das Agilent 34401, auch für ein Jahr: 10,00000V 0,0035% + 0,0005% Genau die gleichen Zahlen. > Picotest wirkt so beim > ersten Anblick auch als Chinaböller. Taiwan. Nur bekommst du zu einem Chinaböller kein 195 Seiten Handbuch wie beim 3500A. Die geben sich richtig Mühe. Und Picotest sind nicht die einzigen, die noch 6 1/2 Digit Multimeter anbieten. Gossen Metrahit 30M (Handmultimeter), Yokogawa 7561, diverse National Instruments Karten und USB-Adapter (alle ohne eigenes Display, für LabView), > Allerdings reicht für ca. 95% der > Messaufgaben auch ein billiges 10€ DMM :( Die sind mir zu unsicher in Bezug auf Sicherheit. Es sollte schon so gebaut sein, dass es einem bei Fehlern nicht in der Hand verglüht.
Hannes Jaeger schrieb: > Sicher? Ich habe nur mal schnell nachgesehen. Für das Picotest 3500A > habe ich nur nur Werte für ein Jahr gefunden, z.B.: > > 10,00000V 0,0035% + 0,0005% > > Für das Agilent 34401, auch für ein Jahr: > > 10,00000V 0,0035% + 0,0005% > > Genau die gleichen Zahlen. Meine Quellen: http://cp.literature.agilent.com/litweb/pdf/34401-90004.pdf und http://www.picotest.com.tw/download/M3510A%20&%2011A%20User%27s%20Manuale.pdf >> Picotest wirkt so beim >> ersten Anblick auch als Chinaböller. > > Taiwan. Nur bekommst du zu einem Chinaböller kein 195 Seiten Handbuch > wie beim 3500A. Die geben sich richtig Mühe. Stimmt wohl > >> Allerdings reicht für ca. 95% der >> Messaufgaben auch ein billiges 10€ DMM :( > > Die sind mir zu unsicher in Bezug auf Sicherheit. Es sollte schon so > gebaut sein, dass es einem bei Fehlern nicht in der Hand verglüht. Ich kam bis jezt noch nie in die Verlegenheit gefährliche Spannungen zu messen.
Hannes Jaeger schrieb: > Die sind mir zu unsicher in Bezug auf Sicherheit. Es sollte schon so > gebaut sein, dass es einem bei Fehlern nicht in der Hand verglüht. Ja, insbesondere die 5*20mm-Sicherungen, die auch in Multimetern der 100€-Klasse noch oft zu finden sind, sind mehr ein schlechter Witz als eine wirksame Sicherung. Okay, sie schützen das Messgerät, wenn man mal als Versehen in Strom-Bereich an einen 12V-Bleiakku oder so kommt. Meist haben die Sicherungen 250V Nennspannung; die nicht sandgefüllten haben ca. 50...100A Trennschaltstrom. Der Trennschaltstrom ist der Strom, bei dem die Sicherung noch zuverlässig abschaltet, ohne dass ein Lichtbogen weiterbrennt und die Sicherung einfach "überbrückt". Bei einem Kurzschluss an Netzspannung können schon mal 1000A fließen; das könnte einen Lichtbogen in der Sicherung erzeugen. Noch viel kritscher sind energiereiche Kondensatoren, wie sie z.B. in großen Frequenzumrichtern zu finden sind. Da wird man öfter mal Kondensatoren in der Größenordnung von ein paar 10mF antreffen, die auf den Scheitelwert von Drehstrom, also ca. 560V geladen sind. Das dürfte eine 5*20mm-Sicherung mitsamt dem Multimeter in Stücke sprengen... Das Messen an solchen Anlagen dürfte aber prinzipiell vom Multimeter-Hersteller aus auch mit Billig-Multimetern zulässig sein. Die Lösung ist einfach und recht preisgünstig: 10,3*35mm oder 10,3*38mm-Hochleistungssicherungen. Diese haben normalerweise Nennspannngen von 500...700V und Trennschaltströme von ca. 120kA (also 120000 Ampere). So eine Sicherung kostet bei Reichelt ca. 0,80€.
Luk4s K. schrieb: > Meine Quellen: > http://cp.literature.agilent.com/litweb/pdf/34401-90004.pdf Seite 216, vierte Tabellenspalte (1 Year). > und > http://www.picotest.com.tw/download/M3510A%20&%2011A%20User%27s%20Manuale.pdf M3510A != M3500A M3500A: http://www.picotest.com.tw/product01.html#M3500A%20Specifications:
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