Hallo Ich habe vor ein paar Wachen angefangen auf einem E-Bass zu spielen. Der Bass ist passiv, also ausser Spule im Pickup und Poti als Lautstärkeregler ist da nichts drin. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich aus dem Verstärker ein Knacksen höre, so bald ich eine elektrisch Leitende Komponente berühre, z.B den Pick-Up oder eine Seite. Das Knacksen hört sich für mich eindeutig nach Potentialausgleich an. Mich stört das beim Spielen sehr. Ich habe die Masse zusätzlich geerdet, das brachte nichts. So lange ich den Kontakt zu einem Metallteil halte, bleibt das Knacksen weg. Meine Bastellösung ist im Moment, dass ich einen Alustreifen so aufgeklebt habe, dass ich mit dem rechten Unterarm immer Kontakt habe, ein ESD-Bändchen hätte den selben Effekt. Ist so ein Verhalten normal oder sind meine Ohren nur zu empfindlich? Viele Grüße,
hallo frischling, never ever stelle eine feste leitende verbindung zwischen dir und deinem bass her. wenn dein amp mal ein erdungsproblem hat, bist du ansonsten "fällig", weil dich niemand von deinem equipment losreißen kann... das geknackse beim berühren der tonabnehmer kann man auf zwei arten mindern: 1) offene magneten (wie beim fender jazz bass) mit klarlack-tropfen versiegeln (bootslack). obwohl die tonabnehmer klanglich ok sind, sind sie fertigungstechnisch einfach nur unterste schublade... 2) tonabnehmer mit metallgehäuse (alte humbucker)- das gehäuse schließt man am besten mit an die interne masseleitung der gitarre an. 3) bei manchen bässen ist der steg ebenfalls auf masse gelegt. ist einen versuch wert. 3) check an deinem equipment, ob es wirklich sauber geerdet ist. auch die steckdose, die du benutzt, kann eine fehlerhafte erdverbindung haben. ganz übel sind altbauten. 4) dreh spaßeshalber mal den netzstecker um 180° gedreht in die dose... hans
Hallo Danke für deine Tips. Eine feste Verbindung ist böse, ich weiß. Ist auch erstmal nur eine Testlösung. Sollte dies die einzige Möglichkeit sein, würde ich einen R im Meg-Ohm Bereich zwischenschalten. Als Potentialausgleich reicht das allemal. Das Knacksen entsteht auch, wenn ich eine Saite berühre. Die Idee, die offenen Metallstellen abzudecken hatte ich auch schon. Tesa hat die Sache verbessert, das Problem mit den Saiten bleibt aber. Erde, ich weiß. Bei mir ist überall klassische Erdung verbaut. Deshalb habe ich alle Steckdosen durchgemssen und Steck-FIs eingesetzt. Drehen des Steckers brachte nichts.
Eventuell Antistatik-Massnahme ( z.B. Luftbefeuchter, Spray ) für den Teppich ?
@hans: Bei allen elektrischen Zupfinstrumenten die ich gesehen habe sind Saiten aus Metall mit Masse verbunden. Und da ich beim Spielen die Saiten berühre, bin ich somit auch mit Masse verbunden. Und das hat auch einen guten Grund: Dein Körper fängt ansonsten allerlei Störsignale ein. Mit der Masseverbindung wirkt das ansonsten als Schirm. Bei unzureichender Verkabelung und einem "Problem" ist man da genauso "fällig". Übrigens ist das auch bei anderen Geräten mit Metallgehäuse nicht unüblich, dass dieses fest mit Masse verbunden ist (z.B. mir bekannte Röhrenverstärker im Metallgehäuse). Und ein ESD-Armband z.B. an einem Waferprober ist auch mal fest verbunden. Das Problem mit dem Knacksen kenne ich auch, aber da man meist eh eine Hand an den Saiten, auf der Brücke oder am Lautstärkeregler oder sonstigen Metallteil hat finde ich das mal nicht so störend.
Dann ist das Verhalten also normal? Mit den Fingern hab ich es noch ein wenig. Ich spiele seit Jahren Klavier und mir fällt es schwer, die Hände flach am Steg zu halten und die Saiten ordentlich zu bremsen. Daher fällt mir das Knacksen auf.
Hallo, wasahnet, hans bezieht sich auf eine FESTE Verbindung Körper-Erde. Da kann man im Fehlerfall garantiert schlecht loslassen ... Deswegen haben ESD-Erdungsbänder IMMER einen relativ grossen Widerstand eingebaut.
Frischling schrieb: > so bald ich eine elektrisch Leitende Komponente berühre, > z.B den Pick-Up oder eine Seite. Nur zur Klarstellung: es reicht, den Bass an der Seite zu berühren? Oder muß es eine Saite sein? Frischling schrieb: > dass ich aus dem Verstärker ein Knacksen > höre, so bald ich eine elektrisch Leitende Komponente berühre > : > Ist so ein Verhalten normal oder sind meine Ohren nur zu empfindlich? Nein, meine Bässe machen das nicht, auch nicht die passiven... :-o Aber: was hast du denn für einen Verstärker? Ist da evtl. die Verbindung zum PE aufgetrennt?
Arg sorry :) Ich meinte Saite, also das schwingende Ding :) Bei Saiten muss ich immer an Wiener denken. Wenn ich den Holzkorpus berühre knackst nichts. Es reicht aber auch, die mit "Masse" verbunde Abdeckung zu berühren, in der die Regler eingelassen sind. Ich habe gerade den Bass mit einem Multimeter durchgemessen, alle Metallteile sind direkt mit "Masse" verbunden. Vermutlich ist es besser, statt von Masse von Bezugspotential zu sprechen. Die "Masse" ist nicht mit PE verbunden. Ich denke in dem Verstärker ist ein Trafo und die gesamte Schaltung auf der Sekundärseite kann floaten. Es ist daher nicht verwunderlich, dass es nichts bringt, wenn ich mich selbst auf PE lege, also erde. Dazu passt auch, dass das Knacksen weg ist, wenn ich mich auf gleichem Potential befinde. Der Verstärker ist ein Fender aus einem 300Euro Komplettset (Rumble 15). PE sollte nicht getrennt sein, der Verstärker hat einen Schuko-Stecker. Aufgeschraubt hab ich ihn bisher nicht.
das geknackse beim berühren von (eigtl.) geerdeten teilen am bass kenne ich auch von ein paar nicht so besonders "tollen" verstärkern. sprich einfache combos von coxx und konsorten. bei meinem uralt röhrenverstärker wie auch beim meinem nicht minder jüngeren transistortop habe ich diese probleme nicht. dort ist das chassis und alle metallteile sowie die gnd-bezüge mit pe verbunden, wie man es auch aus computern kennt. ich würde jetzt mal sagen, es liegt einfach an den design moderner billigamps. dein kleiner brüllwürfel gehört nunmal dazu. was genau die nun verkehrt machen, keine ahnung. was abhilfe schaffen kann, dir aber den sound versaut, ist folgendes: höhen raus drehen. entweder über den tone-regler am bass oder eben am amp.
hallo wirres zeug, full ack, das kann ich nur bestätigen. ich habs eben mal an meinem "brüllwürfel" getestet. ist ein 100er roland bass combo. höhen, gain, volume voll aufgedreht, dann knackt es. aber bei der lautstärke möchte ich nicht mal "live" spielen. in normaler einstellung (also kurz vor nachbar aufm teppich...) knackst da gar nix, auch nicht bei aufgezogenen höhen. weder auf meinem jazz bass (und der ist alt), noch auf meinem aktiven ibanez. könnte sein, dass frischling ein bisschen zu "zart" mit seinem bass umgeht und daher das gain / volume arg hochgezogen hat, oder, wie du schon sagst, der amp einfach schön ist. hans
Hallo Ja, am Bass hab ich alles voll aufgedreht. Aber gerade die Höhen habe ich noch voll drin, damit ich besser merke, wie ich richtig zu greifen habe. Ich hab meinen Amp eben auseinander geworfen. Masse ist doch verbunden, allerdings drückt der Massekontakt von innen gegen den Klinkenstecker. Der von aussen sichtbare Ring, gegen den ich gemessen habe, hängt einfach in der Luft. Die Masseführung auf der Platine ist "interessant". Was ich bisher gesehen habe, sieht eigentlich gut aus. verbaut ist ein Trafo mit Mittelanzapfung. Der Mittelpunkt ist mit PE verbunden. Der Vorverstärker besteht eigentlich nur aus einem IC und dem Volume-Poti. Ich muss mir ein paar Gedanken machen. Vielen Dank schon mal.
Hallo Ich hatte Zeit die Schaltung etwas genauer untersucht. Primitiver geht es fast nicht mehr. Die Eingangsstufe ist eine schlichte nichtinvertierende OP-Schaltung mit TL072. Der Eingang geht über einen Tiefpass, danach ein Hochpass direkt auf den Op-Amp. Ich denke das Problem liegt im Spannungsteiler der Verstärkerschaltung. Dieser ist rein kapazitiv. Ich vermute daher, dass das Knacksen, also der Eingangssprung den Arbeitspunkt verschiebt. Wie siehts eigentlich mit Urheberrecht aus, darf man so eine Schaltung hier posten? Viele Grüße,
Frischling schrieb: > Ich denke das Problem liegt im Spannungsteiler der Verstärkerschaltung. > Dieser ist rein kapazitiv. Kann ich nicht glauben. Da wäre der Gleichstrom-AP ja undefiniert. Zeig das mal... > Wie siehts eigentlich mit Urheberrecht aus, darf man so eine Schaltung > hier posten? Du mußt ja nicht sagen, wo du sie abgemalt hast...
Hallo Mir kam das auch sonderbar vor. Hab heute leider nen langen Tag gehabt und den Amp wieder zusammen geschraubt, damit ich etwas entspannen kann. Daher erst einmal den Schaltplan ohne Werte und hoffentlich ohne Fehler. C1 ist keramisch, der Rest sind Elkos. Hat LTSpice kein Symbol für ein Poti? U2 soll jedenfalls ein sein.
Das ist KEINE Knack-Schaltung. Alles prima. Gleichstrommaessig "neutralisiert" ;-) Daher kommt es nicht! Gruss Michael
Bei meinem Bass hatte ich uebrigens ins Poti-Kaestchen mal einen Eintransistor-Impedanzwandler eingebaut. Ich hatte kein Knack- sondern ein Brummproblem. Der Wandler hat zwar geholfen, bei weiteren Umbauten ist er wieder rausgeflogen, weil sich das beim praktischen Spielen nicht bemerkbar machte. Insofern kann man manche Probleme trotz innigen Wunsches, ihnen auf den Grund zu gehen, als inexistent definieren ;-) Gruss Michael
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