Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Seltsame Gleichrichterschaltung verstehen


von A.H. (Gast)


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Hallo!

Bei der Schaltung unter

http://www-user.tu-chemnitz.de/~heha/Mikrocontroller/Phasenanschnitt%20netzgetrennt.htm

verstehe ich nicht, was auf der Primärseite links die Verbindung 
zwischen den beiden Zenerdioden und den beiden Kondensatoren bewirkt. 
Ohne dies Verbindung wäre es ja ein normales Kondensatornetzteil 
bestehend aus Blindwiderstand, Gleichrichter und Sieb. Aber so?

Ich habe es mal auf den Steckbrett aufgebaut. Natürlich nicht mit 230V, 
sondern mit 14V. Es scheint tatsächlich irgendwie die Spannung ein wenig 
mehr zu stabilisieren.

Meine Fragen:

 - Ist das irgendein Standard-Verfahren? Gibt es eine Bezeichnung dafür, 
unter der ich weitersuchen kann?

 - Wie erklärt sich die etwas besser gesiebte Spannung?

 - Ist das ggfs. ein empfehlenswertes Verfahren?

Grüße
Andreas

von MaWin (Gast)


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Ganz normales kapazitives Netzteil,
nur diesmal halt für positive und negative Versorgungsspannung,
also sozusagen 2.

Siehe TB008/AN954 von http://www.microchip.com/

von A.H. (Gast)


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@MaWin: Danke für die schnelle Antwort.

Beim Überfliegen der AppNote erkenne ich nichts Zweckdienliches, was 
nicht schon hier erklärt ist:

http://www.mikrocontroller.net/articles/Controller_an_230V#Versorgung_.C3.BCber_Vorwiderstand.2FKondensator

Aber weder die AppNote noch das Wiki erklärt, warum zwei Kondensatoren 
in Reihe geschaltet sind und zwischen ihnen an allen 
Gleichrichter-Dioden vorbei Saft zugeführt wird.

Wenn andererseits zwischen den Kondensatoren keine Verbindung zum Netz 
wäre, aber statt dessen einer der ICs dort etwas abgreifen würde, dann 
würde ich das als +UB, -UB und GND verstehen. Aber so?

Oder übersehe ich da etwas grundlegendes?

Grüße
Andreas

von karadur (Gast)


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Hallo

es sind 2 Einweggleichrichtungen. Die Z-Dioden stabilisieren die 
Spannungen. Die OPs haben damit eine +Ub, -Ub Versorgung. Über die 
1M-Widerstände bekommen die OPs die Phase sym. gegen Null.

von MaWin (Gast)


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> Oder übersehe ich da etwas grundlegendes?

Offenbar.

> Warum zwei Kondensatoren in Reihe geschaltet sind

Das ist bei jedem symmetrischen Netzteil so,
auch bei konventionellen:

http://www.loetstelle.net/projekte/doppelnetzteil/doppelnetzteil.php

Es sind halt die Siebelkos der beiden Spannungen.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

A.H. schrieb:
> Aber weder die AppNote noch das Wiki erklärt, warum zwei Kondensatoren
> in Reihe geschaltet sind und zwischen ihnen an allen
> Gleichrichter-Dioden vorbei Saft zugeführt wird.

Zeichne Dir die Geschichte mal selbst um.
Der Punkt zwischen den beiden Kondensatoren ist das Bezugspotenzial, 
landläufig GND.
Der Bezugspunkt muß durchaus nicht irgendwo mit dem echten GND bzw. 
einem Erdpotenzial zu tun haben.

Denke Die statt der 2 Elkos usw. einfach mal 2 9V Batterien...
>
> Wenn andererseits zwischen den Kondensatoren keine Verbindung zum Netz
> wäre, aber statt dessen einer der ICs dort etwas abgreifen würde, dann
> würde ich das als +UB, -UB und GND verstehen. Aber so?

Die ICs greifen ja ab, z.B. liegen die beiden invertierenden Eingänge 
wie üblich über einen Widerstand am "GND" der OPV-Schaltung.

Gruß aus Berlin
Michael

von A.H. (Gast)


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Ok, ich glaube, langsam komme ich auf meinen Gedankenfehler:

1) Die Anordnung der vier Dioden entspricht ja prinzipiell einem 
Brückengleichrichter. (Abgesehen von der fraglichen Verbindung)

2) Es gibt Tricks, zwei der Brückengleichrichterdioden gleich durch 
passende Zenerdioden zu ersetzen. (z.B. 
http://www.grosse-elektronik.de/das-elko/trlosestr/c2.html)

Daraus folgt aber nicht zwangsläufig 3), dass die vorliegende Schaltung 
ein Brückengleichrichter sein soll. :-) Hier sind zwei 
Einweggleichrichter gemeint.

D.h. die Dioden D1 und D2 dienen tatsächlich nur dazu, Überspannung 
wegzunehmen. Sie leiten im Gegensatz zum Brückengleichrichter nie in 
Flußrichtung. Wenn man Überspannungen ausschließen könnte, könnten diese 
Dioden ersatzlos entfernt werden.

Dann hätte ich wahrscheinlich auch nicht versucht, das Ganze in das 
Brückengleichrichter-Schema zu pressen.

Ich danke für eure Hilfe und eure Geduld :-)
Andreas

von MaWin (Gast)


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> Ok, ich glaube, langsam komme ich auf meinen Gedankenfehler:

Nicht wikrlich, dein Erklärungsversuch ist KRUDE.

Es sind 2 Kondensatornetzteile mit Einweggleichrichtung,
bei denen man die gleichzeitig verwendbaren Bauteile nur
ein mal hat.

Vergiss den Brückengleichrichter.

von karadur (Gast)


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Hallo


wenn du die Z-Dioden wegnimmst dann sterben deine OPs an Überspannung.

Wie schon mehrfach gesagt es Einweggleichrichtungen mit Stabilisierung.

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