Hallo, ich möchte gerne einen Wechselrichter mit Netzsynchronisation bauen. Er soll später dazu dienen eine durch Solarzellen gewonnene Gleichspannung in Wechselsspannung zu transformieren und als weiteren Schritt sollte es möglich sein, die Gewonnene Wechselspannung in das Netz einzuspeisen. Ich habe bereits google verwendet und versucht Anleitungen oder wenigstens weitere Quellen/Bücher zu finden. Allerdings mit wenig bis keinem Erfolg. Weiß jemand vielleicht ein Buch oder ähnliches wo Wechselrichter ausführlich behandelt werden? Noch besser: Vielleicht kennt jemand ja einen Schaltplan oder ähnliches aus dem Internet? Wie ein Wechselrichter so ungefähr aussehen müsste kann ich mir ja noch vorstellen, aber wie das mit der Netzsynchronisation gemacht wird, bzw. wie verhindert wird, dass die Spannung in ein Abgeschaltetes Netz gespeist wird (Stichwort: Schutzschalter, Not-Aus) kann ich mir im Moment nicht vorstellen... Danke. MfG
JoeFox schrieb: > ausführlich behandelt Es gib auch Solarforen, die öfter über Inselbetrieb und die höhere Schule der Einspeisung diskutiert haben.
Mal ganz abgesehen davon das es mit einem Schaltplan hier nicht getan ist, werden dir die EVUs sicherlich nich deinen selbstgebauten Wechselrichter abnehmen.
Dazu gibts hier schon eine Wiki-Seite, die momentan noch nicht so gehaltvoll ist: http://www.mikrocontroller.net/articles/Informationssammlung_Wechselrichter Auf der Seite auch eine Dissertation zum Dr-Ing. von Sergio Daher Link dazu: http://solarlog-home.eu/lugh/SunnyBoy/De_omvormer.pdf mfg mf
Was mich mal interessieren würde: Kann man einen handelsüblichen Solar-Wechselrichter zum Inselbetrieb überreden? Kann man die außerdem parallel zu Diesel-Stromagreggaten und 48V Trapezwechselrichtern anschließen?
Es gibt dann noch so kleine Details, dass ein netzgefuehrter Wechselrichter abschalten muss wenn das Netz ausfaellt. Was nicht wirklich trivial ist.
@hacky: Ja das mit dem Abschalten habe ich schon in meinem Ursprünglichen Post angemerkt. Das es zu dem Thema eine Doktorarbeit gibt, überrascht mich nun doch ein wenig. Hätte die Komplexität ziemlich unterschätzt. Aber es ist einmal eine super geniale Quelle! Alleine bei dem Literaturverzeichnis 99 Quellangaben ist einfach herrlich. Danke für alle Antworten und Anregungen!
JoeFox schrieb: > Das es zu dem Thema eine Doktorarbeit gibt, überrascht mich nun doch ein > wenig. Zu diesem Thema gibt es nicht nur eine Doktorarbeit, sondern wahrscheinlich eher hunderte. JoeFox schrieb: > Hätte die Komplexität ziemlich unterschätzt. Je geringer das Wissen, desto häufiger passiert so etwas. Fang erst einmal mit den Grundlagen der Leistungselektronik an. Bau mal ein Schaltnetzteil, dann vielleicht eine einfache Motorsteuerung. Dann kannst du dich vielleicht mal an 230V wagen und eine Wechselrichterbrücke (aus einer Batterie gespeist) bauen. Dann kannst du dich mal mit MPP-Tracking beschäftigen und versuchen, Leistung aus einer Solarzelle zu ziehen. Wenn du das zusammen hast, kannst du einen Solarwechselrichter bauen. Wenn der funktioniert, kannst du dich mit der Netzsynchronisation befassen.
Ok. Mal sehen. Werde halt einiges zu lesen haben in nächster Zeit :) Danke für die weiteren Hinweise noch.
JoeFox schrieb: > ich möchte gerne einen Wechselrichter mit Netzsynchronisation bauen. Ein Selbstbau wird schwerlich machbar sein.Ein Fertiggerät ist da eher zu empfehlen. http://www.mastervolt.de/solar/produkte/sunmaster-xs/sunmaster-xs2000/
hmm :( Naja... So schnell mag ich nicht aufgeben. Vllt geht das ja doch, dass man so ein Teil selbst baut. Die Doktorarbeit sieht ziemlich ausführlich aus und da ist sogar der SourceCode drinnen und so. Dementsprechend wäre ein "Nachbau" des Gerätes (zu lernzwecken und für Privatgebrauch) doch möglich... Denke ich mir halt. Mal sehen. Grüße, Joe
Hi, schau mal bei microchip.com vorbei. Da gibt es im Zusammenhang mit dsPic einige gute application notes. Auch eine komplette Schaltung für die Netzeinspeisung von Solarpanels (inkl. MPPT) Stefan
JoeFox schrieb: > Dementsprechend wäre > ein "Nachbau" des Gerätes (zu lernzwecken und für Privatgebrauch) doch > möglich... Nein. So leicht ist es einfach nicht. Du bringst nur dich und andere in Gefahr.
Hi nochmal, die oben verlinkte Dr-Arbeit finde ich sehr aufwending. Bau dir erstmal einen einfachen Inverter mit 4 IGBTs (siehe microchip, oder st.com) und dc-dc boost converter und schau das du einen Inselbetrieb hinbekommst. Danach kannst du versuchen deinen Inselbetrieb mit dem Netz zu synchronisieren (aber noch ohne Einspeisung) Netzeinspeissung solltest du dir nochmal überlegen (Netzbetreiber!) Aber alleine mit dem Inselbetrieb kannst du schon eine Menge lernen. Ich kann nicht verstehen, dass hier im Forum immer gleich als erstes alles zerredet und niedergemacht wird. Stefan
Stefan L. schrieb: >> Dementsprechend wäre >> ein "Nachbau" des Gerätes (zu lernzwecken und für Privatgebrauch) doch >> möglich... > > Nein. So leicht ist es einfach nicht. Du bringst nur dich und andere in > Gefahr. Ich habe eine Ausbildung im Bereich Elektronik gemacht und studiere jetzt auch ein Elektrotechnik lastiges Fach. Mit der Antwort kann ich mich nicht zufrieden geben. Versuchen werde ich es auf jeden Fall. Wenn es komplexer ist, dauert es halt länger bis sich Erfolg einstellt. In Gefahr bringe ich sicher niemanden. Danke für die Antworten und die nützlichen Websites und Links! Grüße, Joe
JoeFox schrieb: > Ich habe eine Ausbildung im Bereich Elektronik gemacht und studiere > jetzt auch ein Elektrotechnik lastiges Fach. Mit der Antwort kann ich > mich nicht zufrieden geben. Versuchen werde ich es auf jeden Fall. Wenn > es komplexer ist, dauert es halt länger bis sich Erfolg einstellt. In > Gefahr bringe ich sicher niemanden. Ein Studium hilft dir hier einfach nicht. Die Firmen, die so etwas bauen, benötigen viele Ingenieure mit jahrelanger Berufserfahrung in diesem Bereich. Das ist ein typischer Fall von Selbstüberschätzung... Du bringst auf jeden Fall Leute in Gefahr, wenn du mit Niederspannung arbeitest und nicht 100% weißt, was du da tust. Wie gesagt, dafür braucht man jahrelange Berufserfahrung. Einen sinnvollen Weg habe ich dir schon vorgeschlagen. Dass dieser Weg wahrscheinlich mehrere Jahre dauert, ist natürlich klar. Aber man kann nicht alles auf einmal Erreichen.
Ich hatte einen Kollegen, der es auch versuchte. Er hatte schliesslich Erfolg. Aber von den Halbleitern musste er Kuebelweise entsorgen. Jeder Softwarefehler, der in einer falschen Zuendung der Endstufe resultiert, bedeutet alles ausloeten, einen neuen Satz einloeten. Am Abend ist ein Stammtisch-Aschenbecher voll TO220 oder TO247 fuer'n Muell. Also ein wartbares Design ...
Dein EVU wird Dich mit einem Selbstbau Wechselrichter sowieso nicht ans Netz lassen. Also das mit der Netzeinspeisung kannst Du Dir aus dem Kopf schlagen. Es sei denn, Du kannst die diversen Unbedenklichkeitsbescheinigungen beibringen.
Natuerlich kann man einspeisen. Der Zaehler dreht sich moeglicherweise sogar rueckwaerts. Aber die Subventionen und den erhoehten Einspeisetarif hat man da noch nicht.
Ja ich bin auch dankbar für jeden "Weg" der mir hier vorgeschlagen wurde. Danke auch für die Warnungen... Ich will es aber trotzdem versuchen. Das Thema interessiert mich, es hat sehr viel Zukunft (Solarzeugs ist ja total im kommen) und wenn man so ein Projekt vorweisen kann (gerade weil es schwer ist) bringt einem das sicher tolle/interessante Karrieremöglichkeiten und öffnet sicher die eine oder andere Türe. Ganz abgesehen von der Masse an Zeug die man dabei lernt und Erfahrung die man sammelt. Ich mag das einfach nicht abblasen bevor ich damit angefangen habe... Von mir aus, mache ich es Schritt für Schritt und versuche nach und nach jede einzelne Komponente zu verstehen und so. Aber die Leute die da in den Firmen sitzen müssen auch irgendwann angefangen haben. Und gut, vllt scheitere ich und das ganze ist mir zu aufwändig oder ich schaffe es trotz viel Zeitaufwand nicht. Alles möglich, jetzt kann ich das ja noch nicht wissen. Aber probieren, einen ernsthaften Versuch unternehmen, das muss ich schon tun, sonst wäre ich ja mit mir selbst unzufrieden und sonst würde ich mich auch dafür entscheiden die Möglichkeit es überhaupt schaffen zu können im vorhinein auszulöschen....... Freundliche Grüße, Joe
Ja. nee. Mach mal. Unter diesem Gesichtspunkt macht es sicher Sinn. Ich hab mir auch im '82 einen PC aus Komponenten zusammengebaut, als ein fertiger noch 10000Euro kostete. Hab jede Komponente in Betrieb genommen. Das war ein BIOS. Ein OS selbst waere noch ein weiter Weg gewesen. Und dann kostete ein PC ploetzlich nur noch 2000 Euro. So einen hab ich dann gekauft. Aber trotzdem viel gelernt. Viel glueck Als erstes waere mal eine kurzschlusssichere Endstufe angesagt.
JoeFox schrieb: > Aber die Leute die da in > den Firmen sitzen müssen auch irgendwann angefangen haben. Keine Firma fängt von null an. Und kein Mensch entwickelt so ein Gerät alleine. Alleine die Software ist so komplex, um mehrere Leute Full-Time damit zu beschäftigen. Und die Berufseinsteiger in diesem Bereich haben eine ganze Menge erfahrene Leute um sich, die ihnen alles beibringen. Und diese Leute arbeiten dann auch 40h die Woche, um sich das Wissen anzueignen. Kleine Firmen konzentrieren sich meist auf ein Spezialgebiet. Sie entwickeln z.B. die Steuerelektronik und die Software und kaufen die Leistungselektronik extern ein.
>Keine Firma fängt von null an. Und kein Mensch entwickelt so ein Gerät
alleine.
Doch sicher. Ein Kollege von mir hat genau das gemacht. Allerdings vor
20 Jahren. Und hat dann damit ein paar Millionen eingefahren. Heute ist
man fuer's Business etwas spaet dran.
Vor 20 Jahren war Solartechnik auch noch was neues. Der frühe Vogel fängt den Wurm. A propos: Gibts eigentlich Solarwechselrichter für kleinere Leistungen (1 kW) die dreiphasig einspeisen? Oder ist es üblich, einphasig einzuspeisen?
Dreiphasig ist einfacher von der Struerung her. Denn dabei ist der Leistungsvektor konstant. Das bedeutet man muss nicht wie im einphasigen Fall eine halbe Periode speichern. In einphasigen Fall benoetigt man einen passenden Zwischenkreiskondensator, der im dreiphasigen Fall entfaellt.
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