Guten Tag, ich bin gerade dabei mein Studium (ET) abzuschliessen und mache mir dementsprechend Gedanken ueber die Zeit danach. Nach allem, was man hier taeglich ueber den "Fachkraeftemangel" liest, wird einem als Berufsanfaenger doch ziemlich bange - aber nun gut, so ist nun mal die Stituation. Als Alternative zur freien Wirtschaft wurde mir ein Promotionsstelle an dem Institut angeboten, bei dem ich auch meine Diplomarbeit geschrieben habe. Ich moechte hier jetzt allerdings KEINE Diskussion ueber "Doktor machen Ja/Nein" anfangen. Mir geht es eher um das Thema dieser Stelle und was fuer Moeglichkeiten dieses bietet oder auch nicht. Der uebergeordnete Titel des Themas lautet: IC-Design fuer die Medizintechnik". Genauer geht es darum, ein Implantat zu entwickeln, dass nach Operationen in einem "Leerraeumen" im Koerper eingesetzt werden kann und dort die Nachbildung von Gewebe "beaufsichtigt". Dabei muessen bestimmte Werte mit Hilfe eines Sensors erfasst werden. Die Messdaten sollen dann mit einem ASIC verarbeitet werden, der auf der einen Seite gewissen "Massnahmen" einleiten kann und zudem drahtlos mit der Aussenwelt kommunizieren kann. Dieses Projekt findet zusammen mit Partnern und Einrichtungen fuer die Medizintechnik statt. Ob das Thema mir gefaellt, muss ich natuerlich fuer mich selber entscheiden, aber generell mal gefragt: Hoert sich so ein Thema nach sinniger Forschungs-/Entwicklungsarbeit an? Kann man irgendwie absehen, wie sich diese Branche der Technik entwicklen wird? Gibt es dort Aussichten auf einen vernuenfitgen Arbeitsplatz? Kennt sich jemand in der Arbeitsmarktsituation der Medizintechnik etwas aus? Vielen Dank & schoenen Gruss
Hallo, "Gesundheit" und damit auch Medizintechnik ist die Branche der Zukunft, speziell in einer reichen und vergreisenden Gesellschaft. Seit 3 Jahren mache ich Geräteentwicklung im Pharma-Diagnostik-Bereich in der Schweiz. Die Umsatzrenditen, die dort erzielt werden sind märchenhaft. Von der Fachkräftediskussion würde ich mich nicht kirre machen lassen. Gute, wirklich gute Leute finden immer eine herausfordernde Stelle als Entwickler. Mit der Promotion, insbesondere wenn Du dort auch noch eine sehr gute Note erzielst, wirst Du dich leicht von der breiten Masse absetzen können. Alle Bachelors oder FH-Ings. werden keine Konkurrenz mehr sein. Viele Grüsse, Joachim
Gestern wurde verkündet das Wissenschaftler einen Chip entwickelt haben der hinter die Netzhaut implantiert werden, und Blinden zunächst mal 2% Sehfähigkeit wiedergeben soll. Das ist doch für den Anfang revolutionär und sollte weiter entwickelt werden. Also würde ich in dem Bereich dran bleiben. Vielleicht wird es dann mal unter anderem ein MCT geben, also einen Mobilen-Computer- Tomographen geben, nicht größer wie ein Multimeter. Das wäre doch mal was und bestimmt nicht der einzigste Fortschritt.
Auf jeden Fall dranbleiben! Noch besser an Spitzentechnologie und neuester Forschung kann man ja garnicht arbeiten. Das Thema hört sich auf jeden Fall spannend an. Und mit nem Doktor, bist du auf deinem Fachgebiet schon mal als Spezialist ausgewiesen und wirst allen anderen schonmal vorgezogen wenn die Rahmenbedingungen stimmen.
>Vielleicht wird es >dann mal unter anderem ein MCT geben, also einen Mobilen-Computer- >Tomographen geben, nicht größer wie ein Multimeter. Müßte nur noch der Patient dazu auf die Multimetergröße geschrumpft werden.... Entschuldigung, fiel mir dazu ein.
>>> Die Umsatzrenditen, die dort erzielt werden sind märchenhaft.
Mal schauen wie lange noch. Bald lässt sich diese Umsatzrendite nicht
mehr aus unserem "Krankheitssystem" bezahlen.
Das wird ein böses erwachen geben für diese Branche.
Gruß
>und wirst allen anderen >schonmal vorgezogen wenn die Rahmenbedingungen stimmen Da muss ich aber bremsen! Mein Bekannter arbeitet bei Siemens MED in Erlangen und der sagt, daß da eher ausgelagert und reduziert wird. Auch als Dr. hat er da nicht viel zu melden und ein Gehalt, das nicht viel höher ist, als das der anderen Entwickler. Die Siemens stellt eigentlich nur noch eigenen Nachwuchs ein, der gerade das Nötigste kann und beschäftigt ansonsten nur noch Leiharbeiter, wenn sie mal einen Erfahrenen brauchen.
Vielen Dank fuer die bisherigen Antworten! Das hoert sich zum einem ja ganz ermunternd an, wenn auch wieder Daempfer dabei ist. Ich denke selber, dass es keine Branche oder Gebiet bei den Ingenieursberufen gibt, wo man 100%-ig Karriere macht. Auch wenn man der super Fachmann fuer etwas Supertolles ist, hilft einem das nicht weiter, wenn das niemand braucht. Dennoch werden Menschen - leider - immer krank werden, was automatisch dazu fuehrt, dass die Gesunds- und Medizinbranche immer irgendwie exisitieren wird. Ich habe heute morgen weitere Informationen zu dem Thema erhalten. Nach einem groben Ueberblick, wuerde mein Teil for allem die Entwicklung des ASIC betreffen. Dies soll mich nicht weiter stoeren, da ich eh gerne HW in meiner Promotionsarbeit entwickelt wollen wuerde. Nun denn, ich bedanke mich fuer die Beitraege und wuensche allen viel Erfolg - was sie auch tun moegen. :)
PaulPanzer schrieb: > Mal schauen wie lange noch. Bald lässt sich diese Umsatzrendite nicht > > mehr aus unserem "Krankheitssystem" bezahlen. Nö, die Chinesen bauen halt alles nach und dann wird`s saubillig!
Das Krankensystem ist schon jetzt pleite. Die geburtenstarken Jahrgänge kommen erst noch. Die Kasse zahlt bald nur noch stationär. Die Leute geben eher Geld für Nahrungsmittel und Heizung aus, als sinnlose Untersuchungen und noch sinnlosere Therapien. Außerdem bist du nur auf einem winzig kleinen Spezialgebiet evt. ein Experte. Automotive läuft garantiert noch die nächsten 30 Jahre und man kann relativ leicht wechseln. Wie viele Stellen gibt es in deinem Bereich? 10 in ganz Deutschland. Wenn da ausgelagert wird, wird es eng.
Diese kleinen Klitschen mit ihren Spezialforschungsgebieten kann man vergessen. Die spin offs zahlen nicht gut oder sind ÖT. Nur in der Pharmabranche im Bereich Vertrieb gibt es langfristig Stellen, weil die HIER am Ort sein müssen. >dass die Gesunds- und Medizinbranche immer irgendwie >exisitieren wird. Das stimmt, nur bedeutet das nicht, daß die Geräte in Deutschland entwickelt werden! Die Stellen in der Medizintechnik werden immer weniger, weil die Großen alles nach Asien verlagern. Fresenius Healthcare hat schon vor Jahren angefangen, ihre Entwicklungen auszulagern und die Zulieferer machen immer mehr in Osteuropa und Südeuropa. Grossfirmen wie Roche bauen ihre Medizintechnisparten ab! Siemens baut gleichwertige Entwicklungsabteilungen in Shenzen auf.
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