Hallo zusammen, Da ich mich in meinem bisherigen Elektronikerdasein so weit wie möglich von Schaltwandlern aller Art ferngehalten habe, stehe ich gerade vor einem Problem und hoffe das da jemand die entscheidenden Tips geben kann. Ich habe hier das Schaltnetzteil aus einem ziemlich hochwertigen Skope (350MHz/4Ch, DRO, mein Privates). Dieses Netzteil hat zwei Züge, welche jeweils als Primärgetaktete Schaltwandler mit mehreren Spannungen ausgeführt sind. Ein Zug für die positiven, ein Zug für die negativen Versorgungsspannungen. Die beiden höheren Spannungen (130 & 50V ) werden durch Kopplung der beiden Sekundären Züge erreicht. Primärfehler waren zahlreiche ausgelaufene Elkos auf dem Board. Als Sekundärfehler ist der Zug für die positiven Versorgungsspannungen ausgefallen. Was jetzt die genaue Ursache war lässt sich nicht mehr feststellen. Es könnte einerseits schlicht Überlast gewesen sein, oder auch ein Überschlag aus dem Sekundärteil in den Controller (Unter dem O-K war dick Pampe!). Oder einfach das der Strom aufgrund von wegoxidierten Leiterbahnen Wege gegangen ist die er nicht gehen sollte. Auf jeden Fall ist einer der beiden Controllerbausteine nun tot. Der Rest des Netzteils arbeitet mittlerweile wie es soll. (Durch Quertausch der beiden Controller Verifiziert). Der Controllerbaustein ist als wohl Herstellerspezifisches Dichschicht-Keramikmodul ausgeführt. Auf meine Anfrage in Japan habe ich noch keine Antwort. In den Serviceunterlagen ist dieser Baustein als „White Box“ zu sehen. Auf dem ersten Blick sieht eine Reparatur durch Bauteiltausch möglich aus, allerdings sind bis auf dem verwendeten Transistor die SMD Stempel entweder unbekannt oder gar nicht vorhanden. Offensichtlicher Fehler war ein aufgeplatzer Baustein im SOT346 Gehäuse mit dem Stempel 4.3Z. Nach dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit habe ich dieses unbekannte Bauteil als 4,3V Z-Dioden identifiziert. Passt auch zur Beschaltung. Nur läuft es immer noch nicht. Da ich mich nicht wegen eines blöden Herstellerspezifischischen Controllers von dem Scope trennen möchte, frage ich mich ob es nicht ggf. möglich ist den Controller durch einen Feld- Wald- und Wiesen Controller zu ersetzen, bzw. wenn es gar nicht anders geht selber etwas zu basteln, notfalls mit µC und Peripherie. Was mir gerade fehlt ist die Erfahrung und insbesondere der Überblick über die Verfügbaren Controller! Habe Stichprobenweise mal gegoogelt und einige Datenblätter angeschaut. Einige Typen schieden sofort wg. Beschaltung aus, andere die gut aussahen waren nicht verfügbar. Daher meine Frage: Hat jemand einen Controller im Kopf der zu der Beschaltung passt? Vorzugsweise möglichst gängig. (Notfalls geht aber auch Farnell, Digikey oder Mouser als Quelle) Oder eine Idee wie ich alternativ möglichst einfach mir selbst etwas aufbauen kann, bzw. ein paar Hinweise dazu. Messtechnik zahlreich vorhanden. Ach ja, die Schaltfrequenz liegt scheinbar bei ca. 160Khz (mit einer sehr asymetrischen Periodendauer 2µs LOW, 4µS HIGH, das ist NICHT die PWM, das ist konstant, die PWM besteht natürlich aus Pulsen dieser Perioden...) EDIT: Um es nicht zu vergessen: Der Schalttransistor Q1 und die beidne parallelgeschalteten 15 Ohm Widerstände R9 und R10 waren ebenfalls defekt. Gruß Carsten Im Anhang: Bild des Moduls Schaltplanauszug mit Beschaltung
UC3842. Schaltung so ähnlich, aber was mich an deinem B265 wundert: Hat der keinerlei zeitbestimmende Bauteile ? D5, R8, C8 entfällt, dafür braucht der UC3842 mehr drumrum. Siehe Datenblatt. Du musstest aber herausfinden, welche Frquenz der Trafo sehen will, und ob die Hilfsspannungswicklung passt. Auch UC3843/44/45 falls es für den 3842 nicht passen sollte. Zwar gibt es Bauteile für weniger Aufwand (TopSwitch etc.) aber der UC lässt sich am Besten anpassen.
> Ich habe hier das Schaltnetzteil aus einem ziemlich hochwertigen > Skope (350MHz/4Ch, DRO, mein Privates). Ist die genaue Bezeichnung und der Hersteller ein Geheimnis? Das würde doch die Suche deutlich vereinfachen. Mach doch mal bitte einen Plan vom Modul, da ist ja fast nichts drauf.
Hi, MaWin schrieb: > ...aber was mich an deinem B265 wundert: > Hat der keinerlei zeitbestimmende Bauteile ? Das hat mich auch gewundert. Da ist eigendlich wirklich nichts drauf. Der einzigste Transistor ist de 2SC3047, dann die beiden mit 4.3Z gestempelten Dioden und von der Beschaltung ausgehend zwei weitere Dioden im selben Gehäuse. 5Keramik Cs 1 SMD R und vermutlich ein Tantal Elko. Auf der Rückseite befindet sich mit ausnahme von 5 aufgedampften (vermutlich) Widerständen im Bereich kleiner 10 Ohm auch nichts. So langsam habe ich das Gefühl das es vieleicht nur eine Art Oszillator mit Spannungsverorgung ist der durch den Optokoppler ein und ausgeschaltet ist. Ist das Denkbar? Braucht man eigendlich mehr für die Grundsätzliche Funktion? MaWin schrieb: > UC3842. > D5, R8, C8 entfällt, dafür braucht der UC3842 mehr drumrum. > Siehe Datenblatt. > Du musstest aber herausfinden, welche Frquenz der Trafo > sehen will, und ob die Hilfsspannungswicklung passt. Danke, den sehe ich mir mal an. Ich mache gerade sowieso eine Bestelliste mit Grundausstattung an ICs für unser Labor fertig. da packe ich dann gleich mal ein paar mit drauf. Wenn du noch zwei drei andere "Standart Controller für Schaltwandler" - unabhängig von meiner Frage- im Kopf hast, auch nur her damit. Die Positin ist naoch leer. (Die Liste mit den Diskreten BT, Transistoren und OPs hat ja schon laut Reichelt den Titel "Biggest Order ever" -nach Positionen- erhalten ;-) ) Die Frequenz des Trafos dürfte ja dann die 160Khz sein. Mit der Wicklung werde ich einfahc mal probieren, bzw. mal messen was auf dem Fehlerfreien Zug da passiert. Das ist ja schon mal ein Vorteil den zu haben. eProfi schrieb: > Ist die genaue Bezeichnung und der Hersteller ein Geheimnis? > Das würde doch die Suche deutlich vereinfachen. Ja, ist ein Staatsgeheimnis, wenn ich das verrate... Nee - im Ernst: Das ist ein Iwatsu SS-7635, hätte ich dazuschreiben können, aber wirklich Klingeln wird es bei dieser Bezeichnung nurbei den wenigsten, klingt doch eher nach einem dieser Billigdinger. Daher hatte ich es gelassen. > > Mach doch mal bitte einen Plan vom Modul, da ist ja fast nichts drauf. Bin ich just vor einigen Minuten mit angefangen. Gruß Carsten
EDIT: Hier auch noch mal die Rückseite: Wie auch nicht anders bei diesen Modulen - inbesondere dieses Alters- zu erwarten ist auchnichts DRINNEN, habe es trotdem zu Sicherheit gerade noch einmal durchleuchtet... Gruß Carsten
Hi, so - nachdem meine Freundin nun im Bett ist habe ich wieder etwas Zeit mich der (privaten) Elektronik zu widmen. Ich habe jetzt etwas gezeichnet: einmal nur die Innenschaltung des Moduls, einmal mit Aussenbeschaltung. Wo ich die Werte der Bauteile nicht kenne habe ich die weg gelassen. Wo ich mir der Funktion nicht sicher bin habe ich die Gehäuse eingezeichnet. Die beiden SMD Bauteile mit 4*3Z halte ich für Z-Dioden, kann aber nicht sicher sagen das es stimmt. Die beidne anderen Bauteile im gleichen Gehäuse scheinen auch Dioden zu sein. ein Stempel ist leider nicht erkennbar (Ob überhaupt keiner drauf ist oder das durch den 2K - Klarlack -Der leider nur mit Viel Hitze oder Mechanischer Bearbeitung entfernbar ist - kommt ist mir unklar.) Gruß Carsten
Wo ist nun ein unbekannter IC ? Gibt's nicht, kannst du also diskret nachbauen bzw. reparieren. Du hast doch eine zweite Schaltung zur Überprüfung der Bauteile.
MaWin schrieb: > Wo ist nun ein unbekannter IC ? > Gibt's nicht, kannst du also diskret nachbauen bzw. reparieren. > Du hast doch eine zweite Schaltung zur Überprüfung der Bauteile. Hi, das habe ich zuerst ja auch gedacht... Aber leider ist es Ja nicht ganz so einfach! Die gesamte Schaltung ist mit einem klaren Epoxidharz dick überzogen und als wenn das noch nicht reichen würde sind die SMD Bauteile auch noch zusätzlich mit Klabstoff unten festgeklebt. Ein freilegen von Kontaktpunkten ist nur durch Schleifen oder freibrutzeln mit sehr heißenm Lötkolben möglich. Ein Auslöten der Bauteile um bei den 5 Bauteilen wo ich noch nicht einmal sicher deren Funktion kenne (ich vermute ja nur das die SOTs alles Dioden sind) ist so also ein Auslöten zur verifizierung der Daten nicht möglich. Gleiches gilt für die Bauteile die zwar klar sind, aber wo ich die werte nicht kenne. Das einzigste was ich noch probieren wollte ist der Austausch des 2SC Transistor auf Verdacht... Allerdings sieht der Diodentest bei dem gut aus... Daher kommt wenn der Transistortausch nicht zum erfolg führt nur eine Neuentwicklung diese Moduls, (also z.B. IC plus Beschaltung) einen Sinn. 1-1 Nachbau ist meiner Meinung nach aufwendiger, da ich so eher nur das andere Modul zerstöre. Allerdings wenn ich mir die Schaltung so ansehe, bekomme ich immer mehr meinen Verdacht bestätigt das es sich "nur" um einen Durch den OK getasteten Oszillator handelt, der noch ein wenig eigene Spannungserzeugung (über 200K zum Starten und dann Hilfswicklung)"on Board" hat. Oder siehst du das anders? Ich überlege gerade ob ich nicht einfach mal einen kleinen Pic mit Spannungsstabilisierung versehe und den dann als Tastbare Taktquelle betreibe. Geht natürlich auch ohne µC auf tausend anderen wegen, aber so vieleicht am zuverlässigsten und gleichzeitig am variabelsten. (Frequenz und Tastverhältniss sowohl Takt wie wenn es sein muss auch der eigendlichen PWM) Gruß Carsten
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