Hallo. Ich sehe immer mal wieder Schaltungen, in denen bei ICs statt eines Abblockkondensators ein einfacher Tiefpassfilter eingesetzt ist bei den Versorgungsanschlüssen . Vorrangig bei OVs. Bringt das etwas oder macht es auch ein Kondensator? Wie gestaltet ihr eure Schaltungen an dieser Stelle? Gruß, Marcusius
>Ich sehe immer mal wieder Schaltungen, in denen bei ICs statt eines
Abblockkondensators ein einfacher Tiefpassfilter eingesetzt ist bei den
Versorgungsanschlüssen .
Wo denn?
z.B. für die Firma in der ich arbeite. Dort ist Elektronik aufgebaut, die eben diese Filter hat statt einfacher Kondensatoren.
Bei Opamps und beispielsweise Audioschaltungen (vor der Endstufe) ist das oft problemlos möglich, da der exakte Wert der Versorgungsspannung unkritisch ist und der Stromverbrauch nicht allzu sehr variiert. Die Dämpfung von Störungen und von Spannungsschwankungen aus der Endstufe sind so naheliegenderweise besser als bei einem C allein. Im digitalen Umfeld empfiehlt sich das indes weniger, da Spannungsverlust und Pegeldifferenzen zum Problem werden können.
Digitale ICs ziehen beim Schalten hohe Peak-Ströme (Kondensatoren umladen, shoot-through, ...) Da sind die Kondensatoren zum Schutz der Rest-Schaltung vor dem IC wichtig. Analoge ICs (OpAmps) Ziehen keine Peak-Ströme, reagieren aber evtl. empfindlich auf unsaubere Versorgungsspannung. Hier sind die Kondensatoren also zum Schutz des ICs vor der Rest-Schaltung wichtig. Und ein RC oder sogar LC-Tiefpass macht das eben noch besser.
> Im digitalen Umfeld empfiehlt sich das indes weniger, da > Spannungsverlust und Pegeldifferenzen zum Problem werden können. Im digitalen Umfeld sollte der Abblockkondensator SO NAH wie möglich am Schaltkreis sein um kurze Spannungseinbrüche und andere wunderliche Effekte zu unterbinden. Selbst wenn die Schaltung "total richtig" ist, kann der Aufbau zum Fiasko werden.
Servus. Recht schönen Dank für eure informativen Antworten. Nun bin ich besser im Bilde. Gruß, Marcusius
oszi40 schrieb: > Im digitalen Umfeld sollte der Abblockkondensator SO NAH wie möglich am > Schaltkreis sein Wobei NAH hier in mm berechnet wird... http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/14-Entkopplung
>Ich sehe immer mal wieder Schaltungen, in denen bei ICs statt eines >Abblockkondensators ein einfacher Tiefpassfilter eingesetzt ist bei den >Versorgungsanschlüssen . Vorrangig bei OVs. Bringt das etwas oder macht >es auch ein Kondensator? Wie gestaltet ihr eure Schaltungen an dieser >Stelle? Ich verwende fast immer RC-Filter in den Versorgungsspannungen von OPamps. Den Widerstand wähle ich zwischen 10R und rund 100R. Bei gemischt analogen und digitalen Schaltungen mache ich das teilweise auch bei den digitalen Chips. Wegen der geringeren erlaubten Spannungsabfälle wähle ich den Widerstand hier aber viel kleiner, so rund 1R...4R7. Außerdem packe ich dort gerne noch einen SMD-Ferrit in Serie zum Widerstand. Der Widerstand bedämpft dann zusätzlich die Resonanz dieses LC-Tiefpaßfilters. Filter in den Versorgungsspannungen sind außerdordentlich vorteilhaft, wenn es darum geht, eine Masse von den Masserückströmen der Versorgungströme sauber zu halten. Das ist vor allem bei digitalen Schaltungen sinnvoll, aber auch bei analogen HF-Schaltungen. Zusätzlich werden hochverstärkende Schaltungen wirksam voneinander entkoppelt, was die oft zu beobachtende Schwingneigung praktisch eliminiert. Wichtig beim Verdrosseln der Versorgungsleitungen ist, nahezu gleiche Zeitkonstanten zu wählen, damit die Versorgungsspannungen beim Einschalten überall gleich schnell ansteigen. Kai Klaas
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.