Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Analogen Stromzähler auslesen


von Sonke A. (soeni)


Lesenswert?

Hallo,

kennt jemand einen weg von außen einen normalen alten analogen 
Stromzähler digital auszulesen mit einem uC (Webcam usw. fällt also weg)

Hab mal gehöhrt, dass alle kWh oder so irgend ein Puls erzeugt wird, den 
man irgendwie messen kann. Das würde mir schon reichen, brauche nicht 
den absoluten Zählerstand.

Wenn das nicht möglich ist, ist es vielleicht möglich den Strom der 
Hauptleitung (Unterputz) zu messen, ohne sich in die Leitung "rein zu 
hängen"? gibts da Sensoren, die irgendwie über das elektromagnetische 
feld oder so diel Leistunge / den Strom bestimmen?

Kenn mich in dem Bereich nicht so aus


Danke schonmal im vorraus.

Gruß

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Stromzange und rechnen?
oder Auge zu Lem.de

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Mechanische Stromzähler haben eine rotierende Scheibe, an deren Umfang 
ein Strich markiert ist. Mit einer geeigneten Reflexlichtschranke lässt 
sich dieser Strich detektieren und so ein Impuls pro Umdrehung erzeugen.

So etwas ist im hier Beitrag "ELV Energiemonitor/Datenlogger - taugt das was ?" 
besprochenen Produkt enthalten.

von Sonke A. (soeni)


Lesenswert?

hm danke erstmal, gibts da nicht was günstigeres? Eine Stromzange geht 
nicht (wand) aber muss für das Prinzip denn die ganze ader umschlossen 
sein?

von Lehrmann M. (ubimbo)


Lesenswert?

Sonke A. schrieb:
> hm danke erstmal, gibts da nicht was günstigeres? Eine Stromzange geht
> nicht (wand) aber muss für das Prinzip denn die ganze ader umschlossen
> sein?

Nicht zwingend aber alle etwas besseren Sensoren machen das. Zumindest 
ist eine Auftrennung der Adern erforderlich (für eine genaue Messung) 
was in meinen Augen mehr Gefahren birgt als Nutzen bringt.
Die einzig sinnvolle Einrichtung scheint tatsächlich eine Lichtschranke 
/ Hallsensor (zur Detektion von evtl. innen rotierenden Magneten) zu 
sein. Diese Verfahren wird oft z.B. bei Gaszählern verwendet, da hier 
die Möglichkeiten des 'Nachmessens' nach oder vor dem Zähler überhaupts 
nicht mehr gegeben ist. Es muss nun wahrlich nicht die Methode 
Tesa/Heißkleber + Lichtschranke/Hallsensor auf dem Ablesefenster des 
Zählers sein. Um ein Negativbeispiel zu zeigen: 
http://www2.informatik.hu-berlin.de/~dschneid/elektronik/projekte/gasd/index.de.html
Ich habe soetwas bereits für Bekannte gelöst. Bei diesem wahrlich etwas 
älteren Zähler konnte ich ein signifikante Änderung des Magnetfeldes 
während einer Umdrehung wahrnehmen. Darum hab ich schließlich kein 
Kosten gescheut und eine wunderschöne rauchige Plexiglashaube für den 
Stromzähler zu bauen. Diese konne man getrost auf den Zähler aufsetzen. 
Eingearbeitet war eine Aussparung für eine kleine Leiterplatte mit dem 
Hallsensor darauf. Auf der Seite waren geerdete eloxierte 
Aluminumplatten angebracht (Schirmung - ob das sinnvoll ist sei dahin 
gestellt) auf dann (natürlich mit Abstandshaltern) ein PIC18F4550 
Webserver incl. 64 Mb (!) SD-Karte gewerkelt hat. Die Verbrauchsdaten 
konnten entweder per Ethernet abgerufen werden oder im *.csv auf der 
SD-Karte geloggt werden. Eine RTC half noch beim Timing mit. 
Stromverorgung wurde direkt aus einer Arbeitssteckdose am Zählerkasten + 
Steckernetzteil realisiert. Über das ganze kommt nochmal eine Abdeckung 
aus rauchigem Plexiglas und ein paar Status-LEDs zur Visualisierungen. 
Kommt der Stromzähler-Mensch von den Stromwerken, so kann man per PC 
(Webinterface) den aktuellen Zählerstand sichern, die gesamte 
Plexiglashaube abnehmen, den Zähler ablesen lassen, die aktuellsten 
Werte wieder per Webinterface einschreiben und weiter geht die 
Statistik. Dass man die csv Dateien wundervoll grafisch darstellen kann 
(Diagramme, Statistiken, etc.) muss an dieser Stelle glaube ich nicht 
weiter ausgeführt werden.
Man muss zugeben, dass die meisten Kosten durch die Plexiglashaube 
entstanden welche optisch jedoch schön anzusehen ist und nicht im 
entferntesten an eine DIY-Lösung erinnert. Schade nur, dass man den 
Zählerkasten so selten öffnet ... =)

von tux85 (Gast)


Lesenswert?

Hi
habe eine Auswertelektronik realisiert. habe einen CNY70 benutzt ist ne 
IR lichtschranke musste gut platzieren und dann kannst es über ne 
flankenerkennung im arv auslesen und zählen

viel spass

von Dennis S. (bzzzt)


Lesenswert?

Lehrmann Michael schrieb:
> Die einzig sinnvolle Einrichtung scheint tatsächlich eine Lichtschranke
> / Hallsensor (zur Detektion von evtl. innen rotierenden Magneten) zu
> sein. Diese Verfahren wird oft z.B. bei Gaszählern verwendet, da hier
> die Möglichkeiten des 'Nachmessens' nach oder vor dem Zähler überhaupts
> nicht mehr gegeben ist. Es muss nun wahrlich nicht die Methode
> Tesa/Heißkleber + Lichtschranke/Hallsensor auf dem Ablesefenster des
> Zählers sein. Um ein Negativbeispiel zu zeigen:
> 
http://www2.informatik.hu-berlin.de/~dschneid/elektronik/projekte/gasd/index.de.html

Wie schön, dass du meinen Zähler als Negativbeispiel siehst:
Ja, es sind einfache Reed-Kontakte, die  vor dem Zähler hängen und die 
1cm³-Impulse sehr gut erfassen. Es wird weder Tesa, noch Heißkleber oder 
eine Lichtschranke oder ein Hallsensor verwendet. Die ganze Konstruktion 
wird durch Magneten gehalten, und da der Zähler alle paar Jahre vom 
Gasanbieter durch potentiell anderes anderes Modell ausgetauscht wird, 
ist man so sehr flexibel.
Wie geschrieben, kann man sich auch einen Kontakt in den Zähler einbauen 
lassen, dann hängt gar nichts vor dem Zähler. Das ist auch der 
mittelfristige Plan.
Und dann muss man auch keinen Kasten vor den Zähler klemmen.

> Schade nur, dass man den Zählerkasten so selten öffnet ... =)

Ach wie schade. Dann ist die aktuelle Konstruktion nicht etwa doch 
angemessen?

Dass ich mit dem Zähler keinen Schönheitspreis gewinne, ist mir 
natürlich auch klar. ;-)

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.