Moin moin, ich bin gerade dabei eine Turbine (U71MX) mit dem Motortreiber L6235 zum Laufen zu bringen. Das klappt soweit ganz gut. Jedoch verstehe ich die Schaltung, die um diesen Baustein laut Datenblatt aufgebaut wird, nicht. In dem Schaltbild ist VDD = 5V Und in dem Datenblatt heißt es für VREF: An op amp, configured as an integrator, filters the signal and compares it with a reference voltage VREF, which sets the speed of the motor. VREF kann Werte von -0,3V bis 7V annehmen. Empfohlen -0,1V bis 5V. Eigentlich müsste ich die Drehzahl der Turbine doch nun mit dieser Spannung VREF beeinflussen können. Leider reagiert sie aber auf Änderungen an diesem Pin nicht. Hat jemand Anregungen dazu?
das schaut für mich nach einem PWM Eingang aus. sg, Wolfgang
Aber der Baustein erzeugt doch ein PWM Signal. Heißt das, ich muss das PWM Signal vom Baustein, dorthin zurückführen?
Der VREF Pin am L6235 dient als Führungsgröße für die Stromregelung des Motors. Die Spannung(Strom) wird über dem Shunt gemessen und mit VREF verglichen. Die Stromregelung funktioniert mittels PFM. Über RCOFF stellst du die konstante Auszeit der PFM ein. Der Shunt und die max. Spannung an VREF. bestimmen den Maximalstrom. Empfohlen wird eine max. Spannung an VREF von 0,5V. Bei einer Spannung von VREF = 5V und RSHUNT = 0,1OHm würde der Treiber versuchen den Motor auf 50A zu regeln und bei 0,5V auf 5A. Die Schaltung am VREF Pin ist eine analoge Geschwindigkeitsregelung. Würde mal so tippen dass deine Spannung am VREF Pin zu hoch ist.
Mal noch was anderes...welchen OpAmp sollte man denn nehmen, bei diesem Motortreiber? Momentan benutze ich einen NE5532AP.
Nico357 schrieb: > Würde mal so > tippen dass deine Spannung am VREF Pin zu hoch ist. Wenn die Spannung an VREF zu groß war, könnte dadurch dieser Eingang bzw. der Baustein schaden genommen haben. Denn auch mit einer kleineren Spannung, klappt es momentan noch nicht. Im Anhang mal meine aufgebaute Schaltung. Eigentlich gibt es nur noch 2 Möglichkeiten, weshalb es nicht geht. Entweder ist der Eingang Vref schon zerstört, oder meine Schaltung auf der Platine hat einen Fehler.
Was mir zuerst auffällt ist die symmetrische Versorgung des NE5532. Warum das ? Einfach +5V/Gnd kann der auch und verträgt sich auch besser mit dem L6235. Ich glaube nicht, dass irgendein Vref signal negativ werden sollte, aber auch 5V scheinen mir kein korrekter Wert zu sein. Check das besser nochmal. Es gibt ein EvaBoard. Versuchs doch mal damit zuerst. Nur noch ein kleiner Tipp: Versuch den Schaltplan etwas aufzuräumen, dann findet man auch die Fehler schneller. Versuch nicht die Pin-Reihenfolge des Original ICs nachzuvollziehen oder beizubehalten, wenn der Schaltplan dadurch unübersichtlich wird.
Noch eine Kleinigkeit. Aus Deinem Schaltplan wird nicht klar, ob und wie die Hall Sensoren angeschlossen werden.
> NE5532. > Einfach +5V/Gnd kann der auch Nö. Wäre zwar besser um negative Spannungen an Vref zu verhindern (was er im Schaltplan nämlich komplett ignoriert hat), aber er muss dann schon einen LM324 nehmen. Ich versteh nicht, warum er nicht einfach die AppNote nachbaut, wenn er nicht weiss, wozu die Signale alle da sind. Der L6235 lässt den Motor mit voller Beschleunigung immer schneller drehen, wenn man keine Tachoregelschleife dranbaut. Damit man diese Regelschleife bauen kann, liefert der L6235 Tackopulse konstanter Breite aber halt unterschiedlichem Abstand. Die Pulse drüfen so breit sein, daß sie sich bei höchster Geschwindigkeit überlappen (Dauerplus), das stellt man mit RCpulse ein. Natürlich könnte dieser Impulsausgang auch in einen uC gehen der die Regelung übernimmt. Aber analog glättet man diese Pulsfolge damit eine geschwindigkeits- abhängige Gleichspannung rauskommt. Am einfachsten per RC-Glied, besser mit einem OpAmp als LowPass Filter höherer Steilheit. Dann vergleicht man diese Spannung mit eine Vorgabe, um zu erfahren, wie schnell der Motor schon ist. Ist die Spannung, also das aktuelle Tempo, geringer, löegt man an Vref die Spannung an, die am shunt abfallen soll, also dem maximalen Motorstrom entspricht. Ist die Tachospannung höher als die Geschwindigkeitsvorgabe, legt man an Vref 0V an damit der Motor keinen Strom mehr bekommt. Und weil diese Form von an/ais Regelung eine schlechte Regelung ergibt, sorgt man dafür, daß der Übergang nicht schlagartig, sondern bei Annäherung erfolgt. Vref darf aber nie höher werden, als der maximale shunt Spannung beim maximalen Motorstrom. Die Kunst ist es nun, die Trägheit des Motors mit dem Trägheit der Geschwindigkeitsregelung nachzubilden damit die Regelung sauber wird.
Hiho, der Beitrag von MaWin ist ja wirklich sehr detailgespickt. Leider liegt mir dieser Elektronikkram überhaupt nicht und dementsprechend tue ich mich sehr schwer mit der Thematik. Nichts desto trotz werde ich mich wohl gleich mal an diese RC Glieder machen, um meine Regelschleife zu optimieren, bzw. das ganze auch besser zu verstehen. Dachdem ich meine Turbine vor 2 Monaten ordentlich durchgebrutzelt habe und auf einen Ersatz warten musste, habe ich während dessen versucht, mir mit meinem µC ein Prog zu schreiben, welches meine Hallsignale der Turbine simuliert. Diese kann ich nun in den L6235 einspeißen, um mir die PWM Ausgänge anzuschauen und die Reaktion auf ein Signal an V_REF zu analysieren. Leider erhalte ich mit einem Spannungssignal an V_REF vor dem OpAmp immer noch keine Änderung meiner PWM Signale vom Baustein L6235. Kann man aus Testzwecken diese Regelschleife übergehen und einfach mal eine Spannung direkt an den PIN 13 : Vref am L6235 anlegen. Es ist nicht so, dass ich das noch nicht versucht habe -g- Aber auch hier sehe ich keine Änderung des PWM's. Habe dort eine Spannung von 0 - 5V angelegt. Dummerweise auch mal -0,24 V. Irgendwie soll man ja keine negative Spannung anlegen. Jedenfalls zieht dieser Eingang des Treibers keinen Strom. OpAmps ziehen ja am Eingang auch keinen Strom. Kann man das damit vergleichen? Es würde mir sehr helfen, wenn ihr mir weitere Erklärungen geben könntet. Viele Grüße, Stefan.
Also ich habe jetzt die Verbindung von PIN 13 (Vref) von dem Ausang des OPV's der mein eingespeistes V_REF verstärkt, getrennt. Mir kam noch der Gedanke, dass die direkt angelegte Spannung an PIN 13 verfälscht werden könnte, wenn in Richtung des OPV Ausganges, doch irgendwo Spannung abfällt. Weiterhin versorge ich meine Hallsensoren an der Turbine nun nur noch mit 5V und den Baustein L6235 mit eigentlich 12 V. Vref (PIN13) wird direkt über ein Netzteil gespeist, begonnen bei 0,5 V, welche ich dann langsam erhöhe bis max. 5V. Eigentlich 12V weil ... wenn die Turbine angeschlossen ist, will der Baustein oder die Turbine mehr Strom ziehen, als ich am Netzteil freigegeben habe. Meine Turbine ist von Papst und zieht locker mal 2 A und mehr. Meine Begrenzung habe ich hier auf 2 A gestellt. Mehr schafft das Netzteil auch gar nicht. Wer nun denkt, dann ist es ja klar ... das Netzteil hat nicht genug Saft, der irrt. Denn mit einer U71MX Turbine von micronel, mit max. 1,12 A tritt das gleiche Problem auf. Die Strombegrenzung habe ich hier natürlich auf 1,12 A gesetzt. Beide Turbinen geben ab ~ 6,5V ein fürchterliches fiepsen von sich und wollen mehr Strom als sie eigentlich dürfen. Wie bekomm ich raus, ob der Baustein defekt ist? Einfach einen neuen kaufen und tauschen? g Gehts auch noch anders?
So, ich hab mir jetzt einen neuen L6235 besorgt und die Schaltung drum herum komplett neu aufgebaut. Also neues Layout. Vor die Hallsensoren hab ich jetzt jeweils eine Diode 1N4148 gesetzt, damit kein Strom in die Turbine zu den Hallsensoren zurückfließt. Leider dreht sich die Turbine nicht und macht immer noch diese pieps geräusche. Ursache ist scheinbar das PWM Signal, welches nicht Phasenverschoben aus dem Baustein kommt. Also alle PWMausgänge des L6235 sind zur gleichen zeit High und zur gleichen Zeit Low. Da kann die Turbine auch nicht laufen. Die Frage ist, wieso sind die nicht Phasenverschoben? Hat da jemand einen Tip? Ich bin bei der Fehlersuche immer noch sehr orientierungslos und probiere meistens einfach drauf los :(
Also ... alle Probleme haben sich in Wohlgefallen aufgelöst. Die Dioden vor den Hallsensoren waren dafür verantwortlich, dass das ausgegebene PWM nicht Phasenverschoben war. Die 5 V die am Ende anliegen, sind also auch für die Hallsensoren in der Turbine selbst relevant. Das das Vref nie eine Auswirkung auf meine Umdrehungszahl hatte, lag tatsächlich daran, dass dieser Eingang defekt ist. Mit dem neuen Baustein lässt sich meine Turbine problemlos über Vref steuern :) Dann auf zur Reaktionszeitmessung ^^
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