Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Thermoelement-Messverstärker und Filter


von Dominik H. (d_hezel)


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Hallo allerseits,

ich habe mal je ein paar Fragen an die InstrAmp- und an die Filter-Gurus 
hier. Ich selbst habe mit beidem noch sehr wenig Erfahrung und bin auch 
nicht gerade der geborene Analog-Elektroniker. Daher laufe ich Gefahr, 
dumme Fragen zu stellen. Also bitte nicht gleich stinkig werden. :)

Es geht um Folgendes: ich möchte das Thermoelement des Weller 
WMRP-Lötkolbens (Bild 1) mit einem STM32 auswerten. Dieses TE scheint 
von irgendeinem exotischen Typ zu sein und daher finde ich keine 
vorgefertigten Interface-Bausteine á la MAX6675. Schade, aber macht 
eigentlich nix, da ich ja "einfach" (ähem...) :-/ die Thermospannung 
über einen qualitativ hochwertigen Instrumentenverstärker an meinen 
AD-Wandler schicken kann. Der Thermospannungs-Koeffizient dieses TEs 
beträgt laut meiner... sagen wir... eher "rustikalen" Messung ;)) ca. 
12,7 µV/K so, dass ich einen Verstärkungsfaktor von ca. 1000 (mal so als 
Hausnummer) benötigen werde. Dazu verwende ich nun als Beispiel den 
INA118, bin aber natürlich für bessere Vorschläge dankbar. Die 
Kaltstellen-Kompensation erfolgt dann später rechnerisch im Controller 
mit Hilfe eines externen Temperatursensors so, dass ich wirklich nur die 
reine Thermospannung verstärken und messen muss.
Ich habe nun die beiden Enden des TEs wie in Bild 2 an die Eingänge des 
INA118 angeschlossen wobei ich allerdings den 10k-Widerstand weglassen 
musste, da mit diesem Widerstand scheinbar nichts mehr zum Verstärken 
übrig bleibt. Und hier tauchen die ersten Fragen an die Verstärker-Leute 
auf:
- ist es richtig, dass dieser Widerstand vom TE-Plus nach Masse geht? 
Nicht etwa von TE-Minus? In anderen Datenblättern sieht alles wieder 
irgendwie anders aus. **grande confusione** :)
- Sind 10k für dieses TE nicht etwas niedrig gegriffen? Vielleicht eher 
10M? Sind bestellt aber noch nicht da, sonst hätte ich's schon 
ausprobiert.

So denn... am Ausgang des INA118 finde ich nun bei erwärmtem TE 
Folgendes vor: Bild 3 und 4. Eine... ähhh... na ja... Rechteckspannung, 
mal mehr mal weniger schön, mit (ok, wer hätte es gedacht) 50Hz. Mit 
dieser Einstreuung war natürlich zu rechnen. Aber warum sehe ich im 
kalten Zustand (keine Thermospannung) nichts von diesen 50Hz. Ich nehme 
an es liegt einfach daran, dass diese Einstreuungen nichts an der 
Differenzspannung zwischen den Eingängen ändert und diese eben Null ist. 
Sehe ich das richtig? Dann würde eine auftretende Thermospannung dieses 
Gleichgewicht verschieben und die Amplitude steigt mit der 
Thermospannung an.

Ausserdem ändern sich, je nach dem ob ich mit der Hand am Metallgehäuse 
des Lötkolbens dran bin oder nicht, sowohl die Kurvenform als auch, 
ärgerlicherweise, die Amplitude. Ok, sehe ich auch ein, aber (Frage an 
die Filter-Versteher):
- was tu ich dagegen? Filtere ich das Signal vor (sehr heikel bei der 
geringen "Leistung" eines TEs) oder nach dem Verstärker? Und wenn ja, 
mit welcher Art von Filter?

Und das ist nur der Müll der so schon aus der Umgebung aufgefangen wird. 
Später kommt noch eine PWM mit 24 V und 3,5 A dazu über die der 
Lötkolben geheizt werden soll. Das wird auch nicht ganz ohne 
Einstreuungen gehen...

Irgendwie kann es ja nicht all zu schwierig sein. Die 
Weller-Lötstationen sind offensichtlich auch in der Lage, aus diesem 
Signal eine ziemlich genaue Lötspitzen-Temperatur zu ermitteln. Und ich 
kann mir nicht vorstellen, dass in diesen Geräten ein hochpräzises 
Messinstrument mit wahnsinnig aufwendiger Abschirmung steckt. Zumal das 
an der schlechten Abschirmung des Lötkolbens ja auch nichts ändern 
würde.

Hat irgend jemand Erfahrung mit der Auswertung, Signal-Konditionierung, 
Filterung, usw. von Thermoelementen?

Nun ja, wer jetzt diesen ganzen Roman durchgelesen hat: Danke dafür! :)

Ich hoffe mal, hier gibt es Leute, die davon Ahnung haben...

Grüße
Dominik

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ich kenne mich mit dem Teil auch nicht aus, aber was mir beim Angucken
des Datenblatts auffällt:

Hast du eine duale Stromversorgung da dran?

Du musst die Eingangsspannung natürlich irgendwo im normalen
Betriebsbereich halten (also den Gleichspannungsanteil).  Der
simple Ableitwiderstand nach Masse funktioniert dafür nur, wenn
du mit dualer Versorgung arbeitest.  Wenn du eine einseitige
Versorgung hast, könntest du ggf. gegen Vcc/2 vorspannen.

Die Brummeinstreuung bringt ihn vermutlich in den Spitzen auch
nur gerade so aus dem "Nirwana" eines unzulässigen Eingangsspannungs-
bereichs heraus.

von Dieter W. (dds5)


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Ich kann leider nichts zur Lösung beitragen aber bitte nicht an 24V 
anschließen, die WD1000M macht Impulsgruppensteuerung mit 8V.
Die Spitze zieht dabei 4 bis 5 A.

Das blöde an der ganzen Sache ist ja auch noch, dass Heizung und 
Temperatursensor eine gemeinsame Masse haben.

von Dominik H. (d_hezel)


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@Jörg:
Richtig, das hatte ich vergessen. Ich nutze nur eine einseitige 
Stromversorgung. Da ich nur Temperaturen oberhalb der Raum- bzw. 
Kaltstellen-Temperatur messen will und somit die Thermospannung immer 
die gleiche Polarität hat, möchte ich mir eine duale Stromversorgung 
sparen. Die Idee mit der Vorspannung klingt einfach und plausibel. Ich 
werde das mal testen. Danke Dir!

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@Dieter:
Bist Du Dir bei den 8 Volt und der Impulsgruppensteuerung sicher? Im 
Datenblatt von Weller für den WMRP steht als Versorgungsspannung 24 
Volt. Hast Du Dir das mal auf dem Oszilloskop angesehen? Wenn ja, wäre 
ich Dir für eine genaue Beschreibung dankbar. Mir fehlt es leider an der 
(viel zu teuren) WD1000M.

Ich bin auch nicht sicher, ob mit 8 Volt ausreichende Leistungen zum 
schnellen Heizen aus dem Standby oder zum Nachheizen erreicht werden 
können!?
Die Heizung hat im kalten Zustand einen Widerstand von ca. 3,5 Ohm.
Bei 8 Volt und 100% Duty Cycle (Maximalleistung) wären das nur gut 18 
Watt. Ich weiß zwar (noch) nicht, welchen Widerstand die Heizung bei 
Löttemperatur hat, aber so wahnsinnig viel weniger, dass man mit 8 Volt 
vernünftige Leistungen erreichen könnte, wird es nicht werden. Denke ich 
zumindest. Und die WD1000M liefert, wenn ich nicht irre, 80 Watt.

Ausserdem: was spräche gegen eine PWM mit 24 Volt? Letzendlich hängt 
dabei die, an einer Widerstandsheizung umgesetzte Leistung doch 
vollständig vom Duty Cycle der PWM ab. Und bei einem Duty Cycle von 1% 
setze ich mit 24 Volt selbst an einem Widerstand von nur 0,5 Ohm gerade 
einmal knapp 12 Watt um...

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Bitte korrigiere/korrigiert mich, falls ich irre... Die Lötspitzen 
werden es Euch danken ;)) (Und ich natürlich auch!!)

Grüße und guat's Nächtle...

Dominik

von Dominik H. (d_hezel)


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Ach, ich vergass...

Noch mal @Dieter:

Wegen der gemeinsamen Masse: in der Steckerbelegung des WMRP sind zwei 
Pins als Heizung und zwei andere Pins als Thermoelement angegeben. 
Zwischen den beiden Kreisen besteht eine Verbindung mit einem Widerstand 
von ca. 1 kOhm. Sollte das ein Problem werden? Wenn ja, inwiefern? :)

G

Dominik

von Dieter W. (dds5)


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Sooo, ich hab nochmal nachgemessen. Die Heizung liegt zwischen dem 
Außengehäuse und dem Zentralpin am Stecker und hat etwa 1,5Ohm, bei 8V 
fließen rund 5A und das macht 40W.

Da 24V drauf zu geben hätte ich Bammel, selbst mit PWM.

Das Thermoelement liegt ebenfalls mit einer Seite am Gehäuse (Stecker 
ist ja nur 3-polig) und das andere Ende ist mit dem Ring verbunden.

Selbst wenn der Spannungsfall im gemeinsamen Strompfad nur ein paar mV 
ausmacht, geht das in voller Höhe ins Thermoelement Signal mit ein.

von Gregor W. (gregor78)


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Die Temperatur wird wahrscheinlich in den Impulspausen gemessen.

Der OPV gehört eigentlich wie Jörg gesagt hat dual versorgt, da dein 
Thermoelement bereits einseitig an GND liegt. Die Schaltung mit den 10k 
stammt aber aus dem Datenblatt. Das passt nicht zu dieser Aussage aus 
dem Datenblatt des INA118 (TI):
Linear Input Voltage Range min. (V+) –1V typ. (V+) –0.65V
min. (V–) +1.1V typ. (V–) +0.95V
Das gute Stück ist damit nicht Rail-to-Rail fähig! Wahrscheinlich soll 
diese Schaltung nur das Prinzip der Ableitung des input bias currents 
zeigen.

Deine gemessene Thermospannung ist komisch. In diesen Bereich liegen die 
Typen C und D, die sind für Temperaturbereiche bis 1800°C und 2100°C 
geeignet...

Beziehen sich die 1,5 Ohm auf den kalten Lötkolben? Wird das ev. bei 
Erwärmung mehr?

von Dominik H. (d_hezel)


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Guten Abend! :)

@Dieter:
Ahh, nun wird mir einiges klar. Offensichtlich gibt es verschiedene
Versionen des Weller WMRP. Bei mir hat der Stecker 5 Pins. Daher stehen
auch je zwei Pins für Thermoelement und Heizung und ein weiterer für den
Potentialausgleich zur Verfügung. So ist es jedenfalls in der
Pinbelegung angegeben. Bei mir hat die Heizung in kaltem Zustand auch
ca. 3,5 Ohm. Da sieht's bei 1,5 Ohm natürlich anders aus. Danke, dass Du
extra noch mal nachgemessen hast. Ich werd' einfach mal mein Glück beim
Heizen probieren (ich habe genügend Lötspitzen vorrätig ;))...

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@Gregor:
Danke für's Lesen des Datenblattes! Ich sehe schon, ich sollte das auch
nochmal ganz genau tun. Ich hatte das irgendwie so verstanden, als ginge
es auch mit einseitiger Versorgung. Aber zugegebenermaßen haben mich die
vielen Applikationsbeispiele etwas verwirrt. Es klingt, als hättest Du
damit einige Erfahrung. Fällt Dir irgend ein besserer Verstärker-Typ für
diesen Zweck ein. Der INA118 war eigentlich nur ein Schuss ins Blaue da
ich den irgendwo im Zusammenhang mit Thermoelementen gesehen habe. Wie
gesagt, ich möchte nur Spannungen gleicher Polarität messen und
möglichst auf eine duale Stromversorgung verzichten. Ich habe auch an
den AD594/595 gedacht. Der hat den Vorteil, dass er für eine einfache 5
Volt Versorgung vorgesehen ist. Ich bin nur nicht sicher, ob ich den so
einfach an mein seltsames Thermoelement anpassen kann (evtl. die
integrierte Kaltstellenkompensation umgehen, falls möglich).

--

Ja, das Thermoelement bereitet mir auch nach intensiver Suche im
Internet einiges Kopfzerbrechen. Ich habe Tabellen gefunden zu den Typen
B, C, E, J, K, N, R, S und T und habe daraus ebenfalls den Typ C mit ca
13,5µV/K als Möglichkeit (Typ D war mir bislang nicht bekannt) gefunden.
Ich weiß nicht, wie realistisch das ist in Bezug auf Herstellungskosten,
Verarbeitung, usw. aber zumindest erscheint mir die Kombination
"Wolfram-5% Rhenium / Wolfram-26% Rhenium" nicht gerade alltäglich und
ein Temperaturbereich bis (laut meiner Tabelle) 2320°C (!!) wird für
Lötkolben wie ich sie bislang in meinem Leben verwendet habe, auch nicht
benötigt ;).

Allerdings, wie gesagt, meine Methode war etwas rustikal: Topf Wasser
gekocht, vom Herd genommen, Lötspitze und Pt1000 rein gehängt,
Thermoelement an einem normalen Multimeter im 2 Volt-Bereich, während
des Abkühlens mitgeschrieben, ausgerechnet. Gut, nicht gerade
wissenschaftlich, aber man nimmt halt was man hat. Außerdem ging es ja
auch nur darum, so in etwa auf den Typ des TEs schließen zu können. Und
es kommt eigentlich auch eine ganz schöne "Gerade" dabei heraus: über 8
Messpunkte zwischen 90°C und 30°C komme ich auf Thermospannungen
zwischen 11,9 und 12,7 µV/K.

Letztendlich ist es auch egal, da ich, sobald Heizung und
Temperaturmessung - einschließlich Messverstärker - funktionieren, mit
Hilfe eines weiteren Thermoelements eine genauere Messreihe bis 450°C
aufnehmen möchte und anhand dieser Tabelle bzw. der ermittelten
Funktion(en) dann im normalen Betrieb die Lötspitzentemperatur ermitteln
werde. Unabhängig vom Typ des TEs.

--

Also, die 3,5 Ohm bei meinem Lötkolben beziehen sich auf den kalten
Zustand. Dieter scheint, zumindest was den Stecker und seine Belegung
angeht, eine andere Version zu besitzen. Insofern kann ich über seine
Messung nichts sagen.

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Vielen Dank Euch Beiden!

Grüße
Dominik

von Dieter W. (dds5)


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Hallo Dominik, da reden wir aneinander vorbei.

Das Kabel hat selbstverständlich einen 5 poligen Stecker zur Station 
aber die Lötspitze ist über einen 3 poligen 3,5mm Klinkenstecker am 
Handstück angesteckt.

Ich habe hier auch ein offenes Handstück, da sind noch einige 
Kleinigkeiten drin verbaut. Erstmal der Magnetsensor mit dem der Kolben 
seine Ablage im Ständer meldet. Parallel dazu liegt ein 1k 0805 SMD 
Widerstand.
Zur Kompensation der Thermoelementkaltstelle ist noch ein Silizium 
Temperatursensor drin, irgendwas KTY8... (SOT23, Stempelung 110).

Wie was mit wem verschaltet ist bedarf noch einer näheren Begutachtung.

von Dominik H. (d_hezel)


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Hallo Dieter,

OK. Jetzt sind alle Klarheiten beseitigt... ;). Wenn ich Deinen Eintrag 
mal genau gelesen hätte, hätte ich auch selbst drauf kommen können! Der 
5-polige Stecker hat ja kein leitendes Außengehäuse.

Ich habe vor einiger Zeit mal alle Pins am 5 pol.-Stecker und alle 
Kontakte an der Lötspitze gegeneinander vermessen, mal mit, mal ohne 
Magnet am Handstück. Ein offenes Handstück ist natürlich aus meiner 
Sicht ein Luxus der mir fehlt! :) Könntest Du evtl. mal ein oder zwei 
Fotos davon machen? Oder, falls es sich ohne Beschädigung öffnen lässt, 
mir sagen wie? Das würde mir evtl. helfen. Dann könnte ich meine 
Messungen mal mit der Realität vergleichen. Ich weiß auch nicht, ob im - 
zugeklebten - Stecker noch irgendwelche Bauteile sitzen.

Hast Du auch Interesse an einer selbst gebauten Stromversorgung dafür? 
Oder hast Du nur mal aus Neugier reingeschaut?

Da kommt mir gerade eine Spitzen-Idee ;)): ich werde Stecker, Lötspitze 
und Handstück mal röntgen. Vielleicht bringt es ja neue Erkenntnisse. 
Zumal man die Lötspitze wahrscheinlich nicht öffnen kann. Falls man was 
erkennt, stell' ich die Bilder morgen hier rein.

Guat's Nächtle...

von Gregor W. (gregor78)


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Dieter Werner schrieb:
> Zur Kompensation der Thermoelementkaltstelle ist noch ein Silizium
> Temperatursensor drin, irgendwas KTY8... (SOT23, Stempelung 110).
Das ist schon mal eine gute Nachricht, du brauchst nur noch einen 
Verstärker. Die Kaltstelle hat sich damit erledigt.

Datenblätter lesen ist eine Kunst, die man mit der Zeit lernt. Die 
Nachteile stehen irgendwo zwischen den Zeilen. Du könntest dir mal den 
THS4281 anschauen. Wenn du dir mal ein paar Datenblätter nebeneinander 
legst und vergleichst fällt dir auch auf was entweder auf der ersten 
Seite angepriesen wird oder eher versteckt weiter hinten. Der genaue Typ 
ist hier nicht wichtig, nur dass er am Eingang Rail to Rail fähig ist. 
(Und beschaffbar ist, das ist zur Zeit ein großes Problem.)

Jetzt musst du mal deinen Lötkolben zerlegen und die Schaltung 
aufnehmen, vor allem ob und wie die Geschichte mit der Schaltablage da 
mit hineinspielt. Wird da der Regelung einfach ein falscher Messwert 
vorgegaukelt?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Gregor Wetzel schrieb:
> Die Schaltung mit den 10k
> stammt aber aus dem Datenblatt. [...]
> Das gute Stück ist damit nicht Rail-to-Rail fähig! Wahrscheinlich soll
> diese Schaltung nur das Prinzip der Ableitung des input bias currents
> zeigen.

Nein, die Schaltung ist völlig in Ordnung.  Der Ableitwiderstand
geht doch nach Masse, und nicht etwa an die negative Versorgungs-
spannung.  Daher ja oben auch meine Frage nach der dualen Versorgung
(die ja offenbar hier nun unumgänglich wird, weil man sich den
Gegenanschluss des Thermoelements nicht raussuchen kann).

von Dominik H. (d_hezel)


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Sorry, war krank. Deshalb erst jetzt... :)

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@Gregor:
> Das ist schon mal eine gute Nachricht, du brauchst nur noch einen
> Verstärker. Die Kaltstelle hat sich damit erledigt.

Du gehst davon aus, dass die Kompensation auf analogem Wege bereits im 
Lötkolben erfolgt und der Wert des KTYxxx nicht erst in der Station 
separat gemessen wird? Das klingt logisch und wäre natürlich gut. Ich 
versuch' das mal rauszufinden.

Den THS4281 hab' ich bei TI gesamplet. Und einen 24bit-AD-Wandler mit 
integriertem PGA. Könnte auch eine Lösung sein. Kommen erst noch... Aber 
ich werde auch den INA118 mal zum Test an einen Spannungsteiler hängen 
um die duale Versorgung zu bekommen. Vielleicht ist das ja auch 
praktikabel.

> Jetzt musst du mal deinen Lötkolben zerlegen...
... ich weiß nur noch nicht wie. Aber ich hoffe auf Dieter's Hilfe. Ich 
werde nachher mal die Röntgenbilder rein stellen.

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@Jörg:
Ja, Du hast wohl recht. So verstehe ich das aus dem Datenblatt 
inzwischen auch. In die unvollständige Darstellung habe ich irgendwie 
die Möglichkeit der einseitigen Stromversorgung fälschlicherweise hinein 
interpretiert.

von Dominik H. (d_hezel)



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So... zugegeben, all zu große Erkenntnisse lassen sich daraus nun auch 
wieder nicht gewinnen. Aber Spass hat's trotzdem gemacht :)).

Immerhin weiß ich jetzt:

- Im Stecker sind keine weiteren Bauteile versteckt.

- Die Platine im Handstück ist gut zu erkennen. Um die Leiterbahnen 
verfolgen zu können. Müsste ich noch mal ein Bild mit anderen 
Einstellungen versuchen. Sobald eine Platine in einem Metallgehäuse 
eingebaut ist wird das immer ein bisschen knifflig. Aber ich hoffe da 
auf Dieter's Hilfe. Der hat ja die Platine schon draußen. Und ausserdem 
hat man auf dem Bild natürlich keine Chance, die Bauteile zu erkennen 
(wer hätt's gedacht...). Vielleicht mittels Röntgenspektrometrie. 
Spässle g'macht...

- In der Kartusche (Lötspitze) ist noch was drin. Diese war wegen des 
dicken Metallmantels die größte Herausforderung. Man erkennt, zwar recht 
verwaschen,
bei 1: irgendwelche Formen, die evtl. nur die Kontakte des Steckers sein 
könnten,... oder... irgendwas anderes... :-/
bei 2: eine dicke "Knolle" unter der ich mir nichts vorstellen kann.

Kann jemand mit dem was er da sieht (besonders in der Kartusche) etwas 
anfangen?

Grüße
Dominik

P.S.: Ein Dank an meinen freundlichen Zahnarzt...

von Gregor W. (gregor78)


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Wenn die Kaltstelle in der Lötstation wäre müsste eine Ausgleichsleitung 
zwischen Handstück und Station verbaut sein, sonst hättest du die 
Temperaturdifferenz dazwischen als Fehler drin.

Die Kartusche ist das eigentliche Heizelement? Dann ist die Knolle ev. 
das Thermoelement. Wenn jetzt noch Dieter Fotos von der Platine 
beisteuert oder verrät wie man das Handstück öffnet kannst du den 
Schaltplan aufnehmen. Oder du ignorierst den Teil mit der Schaltablage 
vorerst.

Für eine Temperaturmessung hätten es auch 12 Bit getan...

von Dominik H. (d_hezel)


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> Die Kartusche ist das eigentliche Heizelement? Dann ist die Knolle ev.
> das Thermoelement.
Mit "Kartusche" meinte ich das ganze austauschbare Teil (Lötspitze, 
Heizung, Temperatursensor,...). Die "Knolle" könnte auch die Heizung 
sein. Ich vermute es fast, da ich im Rest der Spitze eigentlich nur noch 
einen Draht erkennen kann, welcher eher das Thermoelement sein müsste. 
Siehe Bild. Ich vermute, die "Knolle" heizt das dünne Röhrchen und 
darüber wird die Wärme in die Spitze geleitet.

Das mit der Schaltablage hatte ich vergessen:
ich vermute nicht, dass der Station ein falscher Messwert geliefert 
wird. Dagegen spricht, dass man in deren Menü eine Standby-Temperatur 
einstellen kann.

> Für eine Temperaturmessung hätten es auch 12 Bit getan...
Das stimmt. Ich hab' den einfach mal genommen. Auch wegen des 
integrierten PGAs.

von Dieter W. (dds5)


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Die unteren "Knollen" sind die Lötstellen zwischen dem Klinkenstecker 
und den Drähten, die obere ist die Verlötung des Röhrchens mit der 
Zugentlastung des Steckers.

Die beiden Drähte (Heizung und TE) sind mit Silikon-Glasseide Schlauch 
isoliert und laufen im Inneren des Röhrchens nach vorn. Dort ist der 
Heizdraht zu einer dünnen Spirale aufgewickelt und an der Spitze ist 
alles miteinander verschweißt.

Ich werde mal versuchen, in ein Foto des Handstücks die bestückten 
Bauteile einzuzeichnen.

BTW das Handstückgehäuse besteht aus zwei Teilen und ist verschraubt und 
verklebt. Trennstelle ist am Übergang vom zylindrischen zum konischen 
Teil. Mit etwas Phantasie ist das Gewinde auf den Röntgenbildern zu 
erahnen.

von Purzel H. (hacky)


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Wir haben einen kaputten Griff und eine kaputte Spitze aufgemacht. Die 
Heizung ist in der verdickten Spitze aufgewickelt mit 
glasseidenisoliertem Draht. Hut ab, 80W auf so wenig Volumen ist eine 
Meisterleistung. In der Mitte geht das Thermoelement nach vorne. Der 
Griff hat ein Reedrelais drin. Den Typ hab ich irgendwo aufgeschrieben. 
Bei unserem Griff war das Reedrelais defekt, weil jemand den Griff auf 
den Boden hat fallenlassen. Hut ab vor diesem ReedRelais, ich glaube es 
war um die 7mm x 1.5mm x 1.5mm.

von oni (Gast)


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Ich hab mal eine defekte Sitze aufgesägt. Sieht so aus als wäre nichts 
tolles dirn. siehe bild

von Purzel H. (hacky)


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Das ist auch nur der Griff, da ist rechts das kleine Reedrelais. Die 
Spitze mit der Heizung ist links vom Griff. Ganz links.

von Dominik H. (d_hezel)


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OK, bin wieder da... :)

Also: das Problem mit der Filterung hat sich dahingehend erledigt, dass 
ich auf die glorreiche Idee kam (besser spät als nie) den 
Potentialausgleichskontakt des Lötkolbens mal auf Masse zu legen. Was 
eine nahezu ungestörte, gleichmäßige Thermospannung zur Folge hat die 
auch durch Hände oder Umgebung nicht mehr zu beeinflussen ist. Damit 
sollte ich also nun klarkommen. Aufwändige Filterung kann ich mir 
sparen. Hätte ich auch mal früher drauf kommen können, zumal ich ja auf 
den Röntgenbildern die Abschirmung des Kabels erkennen konnte. Hab' mich 
bisher gar nie gefragt, an welchem Kontakt die hängt...

@Dieter:
hast Du schon ein Foto der Platine des Handstücks zur Verfügung? Wäre 
super. Ich bin ein wenig zu feige, das Handstück selbst aufzuschrauben 
weil ich nix kaputt machen will.

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