Hi. Um meine Einstellungschanchen zu steigern, wollte ich mit meiner Gehaltforderung extrem weit runter gehen. Ich habe kaum etwas, mit dem ich mich gegenüber anderen Bewerbern abheben könnte. Im Gegenteil, ich habe sogar sogenannte Einstellungshemmnisse. Aber eswird ja gerne dort eingekauft, wo es am Billigsten ist. Und genau das wollte ich jetzt auch machen. Ich wollte mich sehr günstig anbieten. Ich will mit meiner Gehaltsforderung etwa 30 bis 50% unter den Wert gehen, der in meinem Beruf mit meiner Qualifikation üblich wäre. Trotz geringem Gehalt will ich allerdings eine hochwertige Arbeit machen. D.H. ich will keine Helferstelle, wo ein so geringes Gehalt normalerweise üblich ist. Ich möchte Fachkraft sein, zum Preis einer Aushilfskraft. Mich zu einem Dumpingpreis anbieten möchte ich machen, um überhaupt mal Fuß im Job zu fassen. Das will ich auch nur befristet machen, um überhaupt mal eine Qualifizierte Beschäftigung im Beruf nachweisen zu können. Nun stellt sich aber die Frage: Könnte man sich über eine extrem geringe Gehaltsforderung die Chancen auf eine Einstellung massiv erhöhen? Oder wäre so etwas ehr Kontraproduktiv? Oder wäre es besser, nur eine moderat verringerte Gehaltsvorstellung anzugeben (ca 10% unter Wert)? Dürfen Firmen überhaupt zu einem frei verhandelten, geringen Gehalt einstellen? Oder sind die an den Tarifvertrag gebunden? Könnte man sich offiziell (Also im Vertrag) als Aushilfe einstellen lassen, zu einem für Aushilfen üblichen Gehalt, aber in Wirklichkeit als Fachkraft eine qualifizierte Arbeit machen? D.H. man wird nur als Aushilfe eingestellt, um den Tarifvertrag auszuhebeln. Im Arbeitszeugnis sollte das natürlich nicht ersichtlich sein, das Arbeitszeugnis sollte nicht auf Aushilfe lauten, sondern eine qualifizierte Tätigkeit im eigenen Beruf bescheinigen. Es soll später am Arbeitszeugnis nicht ersichtlich sein, dass man sich zum Preis einer Aushilfe verkauft hat, da man sonst beim nächsten Job keine anständige Gehaltsforderung mehr durch bekommt. Außerdem wäre ich bereit, einen 30 Stunden Arbeitsvertrag abzuschließen, aber trotzdem Vollzeit (Also im Rahmen von Überstunden) zu arbeiten. Um der Firma Geld zu ersparen, wenn nicht genug Arbeit für eine Vollzeitbeschäftigung da sein sollte. Kurz: Ich möchte für 1-2 Jahre zum Gehalt einer Aushilfe eine hoch qualifizierte Tätigkeit in meinem Beruf ausüben. Statt 12-15 Euro/h will ich nur 7 bis 9 Euro/h verlangen. Ich möchte mich über einen extrem günstigen Preis in eine gute, qualifizierte Beschäftigung in meinem Beruf "reinboxen".
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Schlimmer noch, du drückst damit für alle anderen den Preis. Wäre ich auf der Einstellerseite würde ich mich schon schwer wundern, was denn das Problem ist, dass Du dich unter Wert verkaufen willst.
Horst Rubbelspecht schrieb: > Was nix kostet ist nix wert. Ja, das stimmt wohl. Wenn man sich so günstig anbietet, könnte der Chef natürlich auch denken, dass da was faul ist. Wie weit runter könnte man mit der Gehaltsforderung gehen, ohne eben diesen Eindruck zu erwecken, sondern beim Chef den Eindruck "Da mache ich aber ein Schnäppchen" erwecken? Wie gesagt, ich will das nur für 1 bis max 2 Jahre machen um mal einen "guten Eintrag" im Lebenslauf zu haben, und überhaupt mal eine qualifizierte Tätigkeit/Berufserfahrung im Beruf zu bekommen. Und dann, wenn möglich aus ungekündigter Position nen neuen, qualifizierten Job im Beruf mit anständiger Bezahlung suchen. Ich habe ein sehr großes Einstellungshemmnis für eine gute Beschäftigung in meinem Beruf: Ich habe zu weit abseits meines Berufs bei einer Leihfirma gearbeitet und habe daher kaum gut verwertbare Berufserfahrung, obwohl ich schon einige Jahre fertig ausgebildet bin.
Also, Überlegung des Personalchefs: "Jeder Bewerber gibt ungefähr die Gehaltsvorstellung an, von der er glaubt, dass er das Gehalt wert ist." Nun kommt einer daher, der 50% weniger als üblich haben möchte. Folgerung: Aus irgendeinem Grund ist dieser Bewerber nur die Hälfte Wert, oder glaubt nur die Hälfte von den anderen Wert zu sein. Frage: Würdest du dann so jemanden einstellen?
>Wie gesagt, ich will das nur für 1 bis max 2 Jahre machen um mal einen >"guten Eintrag" im Lebenslauf zu haben, und überhaupt mal eine Überlegung des Chefs: Hat keine Berufserfahrung, kostet Geld für Einarbeitung und ist nach 2 Jahren wieder weg. (-> Fehlinvestition, bzw. Einstellung lohnt sich nicht) => Nimmt lieber jemanden mit Berufserfahrung, bei dem die Einarbeitungszeit viel kürzer ist und der gleich produktiver arbeitet. Frag mich woher dieser Unfug mit dem alle 2 Jahre wechseln kommt?
Matthias schrieb: > Frag mich woher dieser Unfug mit dem alle 2 Jahre wechseln kommt? Wenn man länger bleibt, kann einem mangelnde Flexibilität vorgeworfen werden. Ist mir auch schon mal bei einem Bewerbungsgespräch nach 4 jähriger Betriebszugehörigkeit passiert. Ich halte das persönlich auch für Unfug.
Peter schrieb: > Ich möchte mich über einen extrem günstigen Preis in eine gute, > qualifizierte Beschäftigung in meinem Beruf "reinboxen". Das wird, wenn überhaupt, nur bei recht kleinen Firmen funktionieren. In größeren Firmen gibt es Tarife bzw. Gehaltsrahmen für bestimmte Positionen, die ohnhin kaum über- oder unterschritten werden. Was Du damit auf alle Fälle erzeugst, ist ein Stirnrunzeln beim potentiellen Chef. Entweder er nimmt an, dass Du auch wirklich nicht mehr "verdienst" oder er unterstellt Dir vollkommene Ahnungslosigkeit beim Thema "Lohn". Letzteres wäre noch die beste Variante. Wesentlich effektiver dürfte eine Bewerbung sein, die nicht über den Preis, sondern über die Inhalte wirbt. Wenn der Bewerbungsempfänger trotz Deiner branchenfremden Anstellung bisher den Eindruck hat, Du bis an dem Thema interessiert und könntest Dich schnell einarbeiten (weil Du beispielsweise im Studium, während Praktika oder als Hobby verwandte Themen bearbeitet hast), dann ist das ein deutlich wirksameres Werbemittel als "Niedrigpreise".
Claudio schrieb: > Wenn man länger bleibt, kann einem mangelnde Flexibilität vorgeworfen > werden. Ist mir auch schon mal bei einem Bewerbungsgespräch nach 4 > jähriger Betriebszugehörigkeit passiert. Dann haben die Leute, mit denen Du da gesprochen hast, keine Ahnung.
>Kurz: Ich möchte für 1-2 Jahre zum Gehalt einer Aushilfe eine hoch >qualifizierte Tätigkeit in meinem Beruf ausüben. >Statt 12-15 Euro/h will ich nur 7 bis 9 Euro/h verlangen. Wie bitte? Bei uns bekommen die Aushilfen 20 Euro/h. Trollst du?
Angenommen, ich fange jetzt irgendwo, sagen wir für 75% des üblichen Gehalts an. Das zieht sich dann über die gesamte Dauer der Betriebszugehörigkeit, man ist dem Gehalt, dass man eigentlich bekommen könnte, immer etwas hinterher. Daher müsste man dann mal wechseln. Das einzigste, was man machen könnte: Man vereinbart eine Einarbeitungszeit, beispielsweise 3-6 Monate, wo man auf einen Teil des Gehaltes verzichtet, und danach wird das Gehalt automatisch auf 100% angepasst. Genau das habe ich schon versucht. Und wisst ihr, was mir gesagt wurde: Sie haben zu wenig Berufserfahrung. Gehen sie weiter als Elektromonteur arbeiten, wie die letzten Jahre. Ich bin allerdings kein Elektromonteur / Installateur. Das ist deutlich unter meiner Qualifikation. Ich hatte es nur als "Übergangsjob" mal gemacht, über ne Leihfirma (Besser sowas als Hartz4 dachte ich mir). Aber den Sprung zurück in meinen qualifizierten Beruf schaffe ich irgendwie nicht, weil mich keiner haben will. Die sagen alle, sie haben zu wenig Berufserfahrung, dafür dass Ihre Ausbildung schon einige Jahre zurückliegt erstrecht.
Wohltäter schrieb: >>Kurz: Ich möchte für 1-2 Jahre zum Gehalt einer Aushilfe eine hoch >>qualifizierte Tätigkeit in meinem Beruf ausüben. >>Statt 12-15 Euro/h will ich nur 7 bis 9 Euro/h verlangen. > > Wie bitte? Bei uns bekommen die Aushilfen 20 Euro/h. Trollst du? 20 Euro/h ist vielleicht bei Ingenieursaushilfen realistisch. Die irgendwo in der Entwicklung kurzzeitig einspringen. In meinem Beruf verdient man als festangestellter zwischen 13 und 17 Euro/h und als Aushilfe ca 6-12 Euro (Je nach Qualifikation und Tätigkeit)
Claudio schrieb: > Matthias schrieb: >> Frag mich woher dieser Unfug mit dem alle 2 Jahre wechseln kommt? > > Wenn man länger bleibt, kann einem mangelnde Flexibilität vorgeworfen > werden. Ist mir auch schon mal bei einem Bewerbungsgespräch nach 4 > jähriger Betriebszugehörigkeit passiert. Ich halte das persönlich auch > für Unfug. Wer zu oft wechselt, ist für Personaler zu sprunghaft. Lieber mal bei einer Zeitarbeit beschäftigt sein, als sich so unter Wert verkaufen.
Thomas schrieb: > Lieber mal bei einer Zeitarbeit beschäftigt sein, als sich so unter Wert > verkaufen. Bei einer Zeitarbeitsfirma war ich bereits. Dort habe ich sogar mehr verdient, als ich für die ausgeführte Tätigkeit eigentlich hätte bekommen müssen (War auf dem Papier in meinem Beruf eingestellt, effektiv aber nur als Elektromonteur / Installateur eingesetzt) Bei Leihfirmen verdient man momentan mit meinem Beruf zwischen 9 und 12,50 Euro/h, bei größeren Firmen in Festanstellung zwischen 13 und 17 Euro, und bei Kleinfirmen irgendwo dazwischen.
puffel schrieb: > Dann haben die Leute, mit denen Du da gesprochen hast, keine Ahnung. Nein, die wollten nur provozieren! Wäre er nur 1 1/2 Jahre bei der alten Firma gewesen, hätten sie ihm vorgeworfen ein Jobhopper zu sein!
Um meine Einstellungschanchen zu steigern, wollte ich mit meiner Gehaltforderung extrem weit runter gehen. Aber bitte nicht zu extrem! (10-20 % könnte ich mir vorstellen) Kann eine Strategie sein, aber dann sollte die Firma mit einer guten Einarbeitung und Weiterbildung dafür eine "Kompensation" liefern!
Klaus schrieb: >Nun kommt einer daher, der 50% weniger als üblich >haben möchte. Folgerung: Aus irgendeinem Grund ist >dieser Bewerber nur die Hälfte Wert, oder glaubt >nur die Hälfte von den anderen Wert zu sein. Frage: >Würdest du dann so jemanden einstellen? Ich bin davon überzeugt, daß es solche Chefs gibt, die sich für den TE interessieren. Vermutlich mehr als man glaubt. Der kleinere Mittelstand macht etwa 90% aller Betriebe aus. Oberknauserig, alle Nase lang eine Gehaltskürzung und Änderungskündigungen für die gesamte Belegschaft, und immer wirtschaftlich auf Messers Schneide, ich kannte schon solche Firmen. Kleine Mittelständler und Kleinklitschen. Da würde ich dann als Chef mal sagen, OK, wir verlängern die Probezeit auf ein Jahr (geht glaube ich seit einiger Zeit sogar), bzw. auf die maximal mögliche Dauer. Und machen gleich dazu einen Jahresvertrag, damit garantiert nichts schief läuft. Na ja, nach einem abgearbeiteten Projekt, kann man den Mann dann unbedenklich wieder los werden. Ohne Begründung. Und dann stellen wir ihn unter einer anderen Berufsbezeichnung wieder ein, wir haben ihn ja noch ein wenig in der Hand, er will ja voran kommen, auch wieder mit Probezeit, ist ja alles erlaubt. Und für den Betrieb ganz ohne Risiko. @Peter: Maile doch einfach alle Personaldienstleister mit deiner Bewerbung an. Ich bin fast sicher, da findet sich auch einer, der sparen möchte...
Peter schrieb: > Ich möchte mich über einen extrem günstigen Preis in eine gute, > qualifizierte Beschäftigung in meinem Beruf "reinboxen". Muskel statt Hirn ? Besser Hirn statt Muskel. Du solltest nur zur rechten Zeit am RECHTEN Ort sein. Dazu braucht man Recherchen und Ideen - keine Verzweiflungstaten!
@Peter @ Man, musst du verzweifelt sein! Hast du denn schon Vorstellungsgespräche gehabt? Oder hast du bei Angeboten immer brav deinen Gehaltswunsch in die Bewerbung geschrieben wenn Arbeitgeber das verlangten? Wichtiger wäre es erst mal zu erfahren ob man fachlich akzeptiert wird. Eine Pflicht den Gehaltswunsch von sich aus zu anzugeben gibts nicht, auch nicht es zu tun wenn der Arbeitgeber es verlangt. Das zeigt nur, dass das ein menschenverachtendes Unternehmen voller omnipotenter Sklaventreiber ist, wo man seines Lebens nicht mehr froh wird. Bauernfänger halt. Eine dauerhafte Beschäftigung ist da sowieso nicht garantiert, eigentlich nirgends. Aber die Hoffnung stirbt zu Letzt. Tarif gibts nur da, wo der Arbeitgeber auch im Arbeitgeberverband drin ist. Das kann man zwar hinterfragen, könnte aber negativ aufgefasst werden. Wenn das Thema auf Tarif kommt wird man das schon bei Zeiten erfahren. Ansonsten besteht grundsätzlich Vertragsfreiheit. Cleverer ist es einen Vorschlag zu machen nach ortsüblichen Gehältern und dann den Arbeitgeber ein Gegenangebot machen zu lassen. Dann fühlt der sich wie ein König und du bekommst vielleicht den Job. Wie sieht es denn überhaupt mit deinem Background aus? Was du bisher beschrieben hast ist ein bisschen wenig. Wenn das so auch in deiner Bewerbung rüberkommt musst du dich nicht wundern. Hier ist Initiative angesagt, das heißt nicht nur stereotyp Bewerbungsmappen verschicken, sondern aktiv verbal kommunizieren.
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