Hallo, ich habe einen Kontakt eines Mikroschalters mit 5V von einem einstellbaren Netzteil versorgt und den gegenüberliegenden Kontakt auf den Tastkopf eines Oszi angeschlossen. Ich war zwar überrascht das es praktisch zu keinem Prellen kommt, habe aber eine Frage wieso am Anfang des Schließens mehr als 5V auftreten, da das Oszi ja hochohmig ist dürfte das doch keine Regelschwingung des Netzteils sein oder ist mein Tastkopf einfach nur nicht richtig abgeglichen. Das 1 kHz Testsignal des Oszis wird sauber dargestellt oder müsste man auf die Frequenz abgleichen, die die Signalflanke ausweist.
Leitungsinduktivitäten und -kapazitäten würde ich mal vermuten. Gruß
Kann verschiedene Gründe haben: Ungünstige Masseanbindung mit viel Induktivität, ungünstige Sprungantwort des Eingangsverstärkers des Oszis, falsch abgeglichener oder defekter Tastkopf, ungünstige Sprungantwort des Netzteils auf schnelle Änderung der kapazitiven Last (eher unwahrscheinlich, wenn da ein halbwegs brauchbarer Cap am Ausgang sitzt)... Kai Klaas
ok ich werde es mal mit einem anderen Netzteil probieren um mal die Regelung des Netzteils ausschließen zu können außerdem werde ich mal den Tastkopf bei einer höheren Frequenz abgleichen. Meiner Schaltung tut dies zwar alles (noch) nicht weh aber mich hat es interessiert wo das Ganze herkommt.
DNS schrieb: > Leitungsinduktivitäten und -kapazitäten würde ich mal vermuten. 10 MHz Resonanzfrequenz (100ns) paßt in etwa zu 200pF Kabelkapazität eines 1:1 Tastkopfes und etwa 1m Gesamtleitungslänge (1uH) für die übrige Verkabelung zwischen Tastkopfspitze und Rückleiter. Gruß Anja
Ich hatte mal so ein ploblem mit einem Relais-Kontakt. Beim öffnen (oder prellen) eines mechanischen Schalters ist das di/dt sehr hoch. Auch wenn das Kablel nur einige 100nH hat, kannt es schon zu einer Überspannung führen. U = L * ( di / dt ) Eine Freilaufdiode hat damals geholfen. Kann in deinem Fall aber auch was ganz anderes sein.
also haben flexible Litzenkabel eher eine höhere Leitungsinduktivität als ein nromales 3x2,5mm Verlegekabel? Oder anderst gefragt welche Kabel weißen eine niedrige Leitungsinduktivität auf evtl. LAN-Kabel?
Thomas O. schrieb: > also haben flexible Litzenkabel eher eine höhere Leitungsinduktivität > als ein nromales 3x2,5mm Verlegekabel? Oder anderst gefragt welche Kabel > weißen eine niedrige Leitungsinduktivität auf evtl. LAN-Kabel? Das hängt weniger von der Kabelart sondern von der aufgespannten Fläche zwischen Hin und Rückstrom auf. Eine Litze wird auch niederinduktiver wenn man Hin- und Rückstrom verdrillt. Natürlich spielt auch noch das Dielektrikum und die Permeabilitätszahl eine Rolle. Gruß Anja
Thomas O. schrieb: > Hallo, ich habe einen Kontakt eines Mikroschalters mit 5V von einem > einstellbaren Netzteil versorgt und den gegenüberliegenden Kontakt auf > den Tastkopf eines Oszi angeschlossen. Wenn du glaubst diese Schaltung vor dir zu haben:
1 | T |
2 | --- |
3 | o------o o------o |
4 | |
5 | 5V Oszi |
6 | |
7 | o---------------o |
hast du in Wirklichkeit diese vor dir:
1 | T 10-100nH |
2 | --- |
3 | o------o o-----UUU----+----+ |
4 | | | |
5 | 5V --- | | |
6 | --- |_| |
7 | | | |
8 | o---------------------+----+ |
9 | |
10 | 100pF 1Mohm |
Wobei die 5V HF-mäßig kurzgeschlossen sind.
>
Ich war zwar überrascht das es
praktisch zu keinem Prellen kommt
<
Uebrigens solltest Du nicht glauben, mit dieser Schaltung das
Kontaktprellen deines Mikroschalters messen zu koennen.
Dafuer solltest Du parallel zum Osziloskop einen realistischen
Lastwiderstand schalten.
Realistisch heisst hier, einen, der etwas so viel Strom fliessen laesst,
wie in der Schalterapplikation auftritt.
Wenn nur der Tastkopfeingang (hochohmig) als Last betrieben wird, sind
die Prelldaten vonm ALLEN Schalten bombastisch gut!
Gruss
Michael
Hallo Wieso hängt das Prellverhalten vom Laststrom ab? Ich bin hier immer von einem rein meachnischen Vorgang ausgegangen! Gruss, U. P.
Wer viel misst, misst viel Mist!
Uri Preller schrieb: > Hallo > > Wieso hängt das Prellverhalten vom Laststrom ab? > Ich bin hier immer von einem rein meachnischen Vorgang ausgegangen! Wenn der Schalter kurz schließt muss er die Kapazität der folgenden Leitung aufladen. Wenn die sehr klein ist und kein zusätzlicher Laststrom drüber muss dann kann es sein, das das erste mal prellen reicht, um die folgekapazität (z.B. deinen Tastkopf) zu laden. Der speichert die Ladung und glättet den Spannungsverlauf wärend der Schalter munter weiter prellt. Schaltet man jetzt einen Lastwiderstand dazu entläd der diese Kapazität ständig und so werden dann die Aussetzer sichtbar.
>Wenn nur der Tastkopfeingang (hochohmig) als Last betrieben wird, sind >die Prelldaten vonm ALLEN Schalten bombastisch gut! Naja, so mancher Schalter schaltet dann aber gar nicht, höchstens wenn er neu ist. Die Kontaktphänomene an Metalloberflächen sind bis heute immer noch nicht ganz erforscht. Tatsasche ist jedenfalls, daß man einen Mindeststrom vorsehen sollte, so um die 100µA, sonst hat man die gefürchtete Trockenschaltung. (*) Nach ein paar Monaten kommen dann noch Oxid-, Sulfid-, Fett- und Dreckschichten dazu, die zusätzlich überwunden werden wollen. Auch einen Maximalstrom gilt es einzuhalten. Viel mehr als ein paar Milliampere sollten da bei einem Mikroschalter nicht fließen, auch nicht kurzzeitig. Man sieht aber oft, daß so ein Schalter direkt einen relativ großen Kondensator auf- oder entladen soll, ohne irgend eine vernünftige Strombegrenzung. Das ist dann eine Fehlkonstruktion mit "eingebautem" vorzeitigen Ausfall des Schalters! Kai Klaas (*) Dieser Fehler wird auch oft bei Potis und Trimmern gemacht, wenn in der Schaltung der Schleifer praktisch stromlos gehalten wird.
der Schalter soll später am AVR hängen, ich habe jetzt aber mal 4,7 kOhm als Last zur Masse geschaltet, selbst da ist kein Prellen zu erkennen habe das Signal auch durchgeblättert, falls jemand meint die Zeitbasis wäre zu klein eingestellt. Wenn ich 2 Drähte zusammendrücke sieht man schon wie es prellt. Ich denke diese Schalter sind durch den starken Druckpunkt dahingehend optimiert. Wie ein Knackfrosch.
Wie sieht denn jetzt genau der Aufbau aus? Ohne Spannungsquelle kann auch kein Strom durch den Schalter fließen.
5V + -------o/o----------------->Oszi |4,7kOhm GND- --------------------------->Oszi GND Ein AVR Eingang sollte sich ja irgendwo eine Belastung von 50-100 kOhm darstellen. Also meine Last ist groß genug. Wobei die von dir beschriebene Glättung ja nur vorteilhaft wäre.
Thomas O. schrieb: > Ich war zwar überrascht das es > praktisch zu keinem Prellen kommt, Das ist das gemeine am Prellen, ein neuer, nicht oxydierter, nicht verstaubter, nicht ermüdeter Kontakt ist fast prellfrei. Erst mit der Zeit merkt der Kunde, ob der Softwareentwickler seine Hausaufgaben gemacht hat oder nicht. Aber dann sind die 6 Monate Garantiezeit oft schon vorbei. Peter
mein Programm für die Erkennung von 8 Tasten ist eigentlich schon fertig, jetzt wollte ich das mal mit ein paar Mikrotastern testen und die Entprellzeiten einstellen. Ich will ja Doppeltaster von Busch-Jaeger verwenden und auf Anfrage beim Hersteller nannten die mir Prellzeit von 500 mSek, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, ich denke mir eher das die auf Nummer sicher gehen so schlecht kann doch ein Schalter gar nicht sein
Thomas O. schrieb: > Ich will ja Doppeltaster von Busch-Jaeger verwenden und auf Anfrage beim > Hersteller nannten die mir Prellzeit von 500 mSek, kann ich mir > eigentlich nicht vorstellen, ich denke mir eher das die auf Nummer > sicher gehen so schlecht kann doch ein Schalter gar nicht sein Schalte mal die Nennlast und schau dir dann die Entprellzeiten an. Ist vielleicht lastabhängig (so gut kenn ich mich mit Entprellsachen nicht aus).
die Nennlast ist ein µC Eingang.
Solange deine Bildschirmbreite 1µsek. breit ist, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass du das Prellen nicht als Ganzes erfasst. Den L-H-Übergang, den du uns hier zeigst kann ja schon Teil des Prellens sein. Was vorher und nachher geschiet kannst du hier nicht erkennen. Das Prellen geschiet im untersten msek-Bereich. Du solltest also die Schirmbreite auf 10msek. einstellen und dich an die tatsächliche Breite des Prellens mit der Timebase herantasten.
Thomas O. schrieb: > die Nennlast ist ein µC Eingang. Das ist mir auch klar. Ich meinte nur, vielleicht ist die Prellzeit vom Schaltstrom äbhängig und daher kommen die 500 ms, ich nehm ja mal an, dass die verwendeten Schalter/Taster 16A schalten dürfen, da hat der Strom in den µC-Eingang ja schon fast Kriechstromcharakter.
hatte auch längere Zeitbasen ausprobiert, es war kein Prellen zu entdecken. ICh werde mir demnächst den Schalter bestellen und dann kann ich es am "lebenden" ;-) Objekt testen.
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