Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik OLYMP Gastherme GasStar Compact 8-27kW Zündgerät defekt.


von Alexander H. (ah75)



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Hallo!

Meine Gastherme von OLYMP wwww.olymp.at ist nun 5 Jahre alt. In dieser 
Zeit ist schon 2mal das Zündgerät defekt geworden. Einmal zum Glück vor 
Ablauf der Garantiezeit und einmal leider Kostenpflichtig um 160€.
Bei unserer Nachbarin ist dann eine Woche später das gleiche Problem 
aufgetreten und bei einem anderen Nachbarn dann auch.

Auf den beigefügten Bildern ist folgendes zu sehen:
Bild 1: Therme ohne Deckbleche
Bild 2: Seriennummern der Therme
Bild 3: bereits 2mal ausgetauschtes Zündgerät. Die vorherigen waren Blau 
mit türkisem Deckel.
Bild 4: Wasserpumpe mit Umschaltventil für Heizung und 
Warmwasserbereitung
Bild 5: Therme von vorne
Bild 6: defekte Platine aus Zündgerät
Bild 7: Unterseite von def. Platine
Bild 8: Zündgerät wie es auf dem Gasventil sitzt.
Bild 9: nochmals mit mehr übersicht
bild 10-14: Zündgerätplatine aus verschiedenen Richtungen (Unter dem 
Aufkleber ist ein PIC versteckt)

Wenn das Zündgerät defekt ist, machen die Relais ihre Arbeit wie im 
beigefügten Wave zu hören. Es sind in diesem Wave einige Relais zu 
hören, doch Flamme entsteht keine. Wenn man dann das Zündgerät gegen ein 
neues Austauscht, indem man es vom Gasventil abzieht und ein neues 
draufschiebt. Funktioniert das ganze.

Leider kann ich keine verbrauchten E-Bauteile erkennen. (z.B. 
Schmauchspuren, usw.)


Nun meine Frage an euch:
Was kann an so einem Zündgerät altern? (z.B. Optokoppler, Elkos, 
Zündspule...?)
Ist im dort verbauten PIC ein Selbstzerstörungscounter installiert?
Kann man den Pic auslesen, oder kann man PICs prinzipiell auslesesicher 
(LockFlag) machen?
Timingdiagramme zum Zünden?
Hat schon wer anderes Erfahrungen mit einer OLYMP Gastherme Heizung 
gemacht. (Ich mußte schon das 3bar sicherheitsventil nach nun 5 Jahren 
tauschen, da es nun undicht war.



Vielen Dank für eure Antworten
Schöne Grüße
Alex

von Harald (Gast)


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Alexander Haßlacher schrieb:
> Was kann an so einem Zündgerät altern? (z.B. Optokoppler, Elkos,
> Zündspule...?)

Wenn ich die Platinenseite grob analysiere, wird die Zündspule von dem 
einzeln stehenden Relais getaktet. Hat das Relais vielleicht 
verschlissene Kontakte? Vielleicht mal die Relais gegeneinander 
tauschen, dann ist vielleicht eine andere Funktion fehlerhaft aber man 
ist der Ursache ein Stück näher.

> Ist im dort verbauten PIC ein Selbstzerstörungscounter installiert?

Theoretisch möglich, aber kaum vorstellbar. Was hätte der Hersteller 
davon? Das der Kunde alle paar Jahre Service benötigt und sich nie 
wieder ein Gerät von Olymp kauft?


> Kann man den Pic auslesen, oder kann man PICs prinzipiell auslesesicher
> (LockFlag) machen?

Der PIC hat Ausleseschutz, obwohl ich auch schon Geräte auf dem Tisch 
hatte wo das Ausleseflag eben nicht gesetzt war. In >90% der Fälle wird 
allerdings das Flag gesetzt sein.

> Timingdiagramme zum Zünden?

Ist doch relativ unerheblich, es sollte bei jedem Impuls ein Funke 
entstehen.

Was ist mit der Zündspule? Schon auf ohmschen Durchgang gemessen? Und 
die anderen Bauteile direkt im Taktkreis der Zündspule?

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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1. lass dir auf jeden Fall bei einer Reparatur die ausgetauschte 
Komponente aushändigen, damit du etwas hast wo du dran rumbasteln/messen 
kannst

2. Hat denn die Anlage keine etwas detailliertere Fehleranzeige, die 
Rückschlüsse gibt, z.B. "Flammenwächter defekt" oder ähnliches?

3. Allemale könntest du auf der Platine die "einfachen" Halbleiter 
(Transistoren und Dioden), sowie klebende Relaiskontakte mit einem 
Vielfachmeßgerät "ausklingeln"

4. "soooo" kompliziert sind Gasthermen ja nicht aufgebaut, bzw. 
bezüglich der Grundkomponenten sind alle Thermen gleichartig 
konstruiert.

Ich meine, zu meiner (mittlerweile abgebauten) Junkers KS11 Therme hatte 
ich mal irgendwo ein etwas detaillierterer Bechreibung runtergeladen, wo 
auch die einzelnen Schritte bis zum vollständigen Anlauf dokumentiert 
sind. Möglicherweise 
hier:http://www.junkers-kundendienst.at/pages/downloads/installationsanleitungen.php

5. Irgendwo in einem Forum hatte ich mal was gelesen, daß zerschossene 
Platinen (Ionisation etc) wegen nicht sauber oder nicht korrekt 
geerdeter Therme passieren könnten. Vielleicht triffts ja bei dir auch 
zu? lies mal da ein bischen rum
http://www.hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=print&fid=1&tid=3391&orderdate=ASC


.... und denk dran: Beim Fummeln an Gasleitungen immer Ohrstöpsel 
tragen, dait der Knall des wegfliegenden Daches nicht das Trommelfell 
beschädigt ;-)

von Alexander H. (ah75)


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Hallo ihr beiden!

Danke für eure rasche Hilfe.
zu euren Fragen:
Die Relais habe ich bereits ausgebaut, durchgemessen und wieder an 
anderer Stelle eingebaut. Durchmessen war normal, doch nach Austausch 
gleiches verhalten. Vielleicht braucht es wirklich neue Relais, die 
nicht kleben bleiben unter Last?

Die Spule(Schwarzes großes Teil) war auch normal zum Durchmessen.
Jetzt bleibt mir anscheined nur der 1:1 verleich mit einem neuen Gerät. 
Bauteil ausbauen, durchmessen, einbauen.

Von einem Vaillant-Techniker hatte ich mal gehört, daß deren Optokoppler 
gerne sterben und dann immer die ganze Platine getauscht/verkauft wird.

Anbei ist noch die Beschreibung vom Zündgerät von www.sitgroup.it zu 
finden. Auf eine Anfrage per e-mail hatten sie sich nicht gemeldet.
Das Gerät ist ein "577 DBC" CE PIN OO85BM0073 Code 0.577.603(05) TW 1.5s 
TS10s Date 04-21 0919 diese Daten stammen vom Aufkleber auf dem 
Zündgerät.


Danke nochmals für eure Mühe.

lg Alex
p.s. Oropax liegen bereit.

von Anja (Gast)


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Alexander Haßlacher schrieb:
> Leider kann ich keine verbrauchten E-Bauteile erkennen. (z.B.
> Schmauchspuren, usw.)

Bei K1 sind "Kalkränder" von Feuchtigkeit.
Ich tippe ebenfalls auf die Relais.

Gruß Anja

von gk (Gast)


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Die Lötstellen an dz3 und dz4 sehen zumindest auf dem Bild merkwürdig 
aus.
gk

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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es wäre sicherlich nicht falsch oder schädlich, mal alle bedrahteten 
Bauelemente nachzulöten.....

von Ichauch (Gast)


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Ja, Anjas Kalkränder sind verdächtig, so eine Soße unterkriecht den 
Schutzlack und frisst Kupferbahnen weg. Haste das K1 auch mal draussen 
gehabt?

von Alexander H. (ah75)


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Hallo Leute!

Danke für eure Tipps und die scharfen Augen!
Ich habe bei pollin.de nun das Relais um 0.5€ gefunden und werde mal 
alle austauschen.

Schöne Grüße und frohe Weihnachten.

lg Alex

von Alexander H. (ah75)


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Hy all!
Nun habe ich die endlich die Relais alle ausgetauscht. Leider ohne 
Erfolg. Der Fehler ist immer noch der selbe. Irgendwie kommt kein Funke 
zustande.

In der Beschreibung "Zuendgeraet_577_DBC_gb.pdf" (weiter oben im Text) 
steht was von 4A Sicherung. Kann das dieses schwarze Bauteil an Position 
D18 sein. Beim Durchmessen mit dem Diodentester bekomme ich keinen 
Durchgang. Auf dem Bauteil ist auch kein Ring oder sonstige Markierung 
zu sehen. Was ist das für ein Bauteil, hat das schon mal wer gesehen?
Danke für eure Hilfe.

Liebe Grüße
Alex

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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siehe mein Schreiben :

> Autor: Wegstaben Verbuchsler (wegstabenverbuchsler)
> Datum: 21.12.2010 10:20

#2 hattest du bisher noch nicht beantwortet.

hattest du denn mal meinen Tip #3 berücksichtigt?

Vielleicht auch nochmal #5 überprüfen, wenn diese Controller so oft 
hochgehen (Stichwort: Ionisation --> Flammenwächter)

----

Wenn ich die Schaltung richtig lese, dann geht der 
Spannungsversorgungs-Eingangskreis wie folgt:

Null? (blaues Kabel am seperaten Stecker) über "2" --> JMP3 --> L3 in 
eine Diodenschaltung hinein

Phase? (braunes Kabel am seperaten Stecker) über "1" --> K??? (Neben 
Zündtrafo)

Ob das wirklich so ist, kannst nur du wissen bzw. ermitteln (nämlich ob 
die externe Stromversorgung wirklich über diesen externen Stecker 
eingespeist wird)

Da die Platine ja halbwegs startet, scheint aber vermutlich die 
Spannungsversorgung des Controllers vorhanden zu sein, und der seinen 
Ablauf durchzuziehen.

----

In dem Dokument 
http://www.mikrocontroller.net/attachment/95841/Zuendgeraet_577_DBC_gb.pdf
ist auf Seite 4 die Abfolge beschrieben, was die Platine macht. Dadurch 
sollte doch zu identifizieren sein, ob der Flammenwächter "ok" meldet, 
bzw. ob ein Zündsignal zum Zündtrafo geht.

D18 scheint von der Bezeichnung her eher eine Diode zu sein. Die 
Einbaulage von D18 ist anhand des Positionsaufdrucks zu erkennen 
(Kathodenstrich auf Print). Wenn du die Diode auslötest, dann merk dir 
(sofern die Beschriftung da "abgeschubbelt" ist) WIERUM du das Teil 
ausgelötet hast.

Die Diode geht direkt zum Zündtrafo. Nicht unwahrscheinlich, daß die 
eventuell kaputt ist.

Ausserdem halt mal den Zündtrafo ohmsch durchmessen (ggf. D18 und 
Zündtrafo mit einer funktionierenden Referenzplatine zumindest 
meßtechnisch gegenprüfen)



Die "interne Sicherung" gemäß der Beschreibung würde ich weiter vorne 
(=näher zur Stromversorgung) im Schaltkreis vermuten, aber ausschließen 
mag ich das auch nicht, daß die Diode eine "Sicherungs" Schutzfuktion 
hat.

von Alexander H. (ah75)


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> #2 hattest du bisher noch nicht beantwortet.
2. Hat denn die Anlage keine etwas detailliertere Fehleranzeige, die
Rückschlüsse gibt, z.B. "Flammenwächter defekt" oder ähnliches?
>>>>Leider nicht. Die Schaltung geht in eine Endloszündreihenfolge. Siehe das 
klappern im *.wav file oben.

3. Allemale könntest du auf der Platine die "einfachen" Halbleiter
(Transistoren und Dioden), sowie klebende Relaiskontakte mit einem
Vielfachmeßgerät "ausklingeln"
>>>>>>Habe ich mit dem Mulitmeter ausgepiepst. Nur im Ausgebauten Zustand.
Habe die funktionierende Schaltung noch nicht als Referenz gewaltsam 
geöffnet. werde das aber bald tun, damit ich die D18 Diode besser 
analysieren kann.

5. Irgendwo in einem Forum hatte ich mal was gelesen, daß zerschossene
Platinen (Ionisation etc) wegen nicht sauber oder nicht korrekt
geerdeter Therme passieren könnten. Vielleicht triffts ja bei dir auch
zu? lies mal da ein bischen rum
>>>>>> Mit neuem Teil funktioniert der Flammenwächter. Es ist das hintere weiße 
Kabel was von oben kommt(im Bild Image005).


> Wenn ich die Schaltung richtig lese, dann geht der
> Spannungsversorgungs-Eingangskreis wie folgt:
>
> Null? (blaues Kabel am seperaten Stecker) über "2" --> JMP3 --> L3 in
> eine Diodenschaltung hinein
>
> Phase? (braunes Kabel am seperaten Stecker) über "1" --> K??? (Neben
> Zündtrafo)
>
> Ob das wirklich so ist, kannst nur du wissen bzw. ermitteln (nämlich ob
> die externe Stromversorgung wirklich über diesen externen Stecker
> eingespeist wird)
>
> Da die Platine ja halbwegs startet, scheint aber vermutlich die
> Spannungsversorgung des Controllers vorhanden zu sein, und der seinen
> Ablauf durchzuziehen.
>>>>>>>> Die Kabel sind für die Ansteuerung des Gas-Magnetventils. Die 
Stromversorgung kommt über die Steckerleiste. Im beigefügten Bild ist eine 
Pinbelegung.
> ----
>
> In dem Dokument
> http://www.mikrocontroller.net/attachment/95841/Zuendgeraet_577_DBC_gb.pdf
> ist auf Seite 4 die Abfolge beschrieben, was die Platine macht. Dadurch
> sollte doch zu identifizieren sein, ob der Flammenwächter "ok" meldet,
> bzw. ob ein Zündsignal zum Zündtrafo geht.
>
> D18 scheint von der Bezeichnung her eher eine Diode zu sein. Die
> Einbaulage von D18 ist anhand des Positionsaufdrucks zu erkennen
> (Kathodenstrich auf Print). Wenn du die Diode auslötest, dann merk dir
> (sofern die Beschriftung da "abgeschubbelt" ist) WIERUM du das Teil
> ausgelötet hast.
>
> Die Diode geht direkt zum Zündtrafo. Nicht unwahrscheinlich, daß die
> eventuell kaputt ist.
Dem werde ich auf den Grund gehen, indem ich die noch funktionierende 
Schaltung gewaltsam öffne.
>
> Ausserdem halt mal den Zündtrafo ohmsch durchmessen (ggf. D18 und
> Zündtrafo mit einer funktionierenden Referenzplatine zumindest
> meßtechnisch gegenprüfen)
Ist gleich, aber ohne
>
>
>
> Die "interne Sicherung" gemäß der Beschreibung würde ich weiter vorne
> (=näher zur Stromversorgung) im Schaltkreis vermuten, aber ausschließen
> mag ich das auch nicht, daß die Diode eine "Sicherungs" Schutzfuktion
> hat.

Vorerst Danke für deine Hilfe. Näheres Morgen.
Schöne Grüße Alex

von Alexander H. (ah75)


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!!!! JUHU Problem gelöst !!!!!!!!!!

Nachdem ich alle Relais ausgetauscht habe, war die Hoffnung groß aber 
leider hat das nichts gebracht.
Dann habe ich das letzte Teil ausgetauscht. Das war dann auch des 
Rätsels Lösung.
Das Bauteil D18 eine Z-Diode(oben in Bild11 zu sehen), die bei 190V den 
Stromfluß durchschaltet übernimmt die Zündung. Das Bauteil heißt K2000G 
von Littlefuse. Ist zu beziehen bei farn e ll oder digik e y(leider 18€ 
Versandkosten), doch dort durfte ich es als privater nicht beziehen. 
Dann bestellte ich es bei Elektronik Aigner in Linz und konnte es ohne 
Versandkosten abholen. Es lebe der lokale Elektronikladen! Stückpreis 
ca. heiße €2,- anstatt 160€ für die ganze Schaltung beim 
Vertragshändler.

Bei der Inbetriebnahme habe ich erst einmal geschwitzt, denn die Heizung 
hat nicht beim ersten Mal gezündet, aber dann nach dem dritten Mal hat 
es dann gefunkt und die Heizung ist angelaufen.

Juhu!!!!!

Viele Dank an euch Kollegen hier im Forum für eure Hilfsbereitschaft.
Vielleicht hat mal wieder wer so ein Problem und kann sich ne Menge 
Kohle durch diesen Beitrag sparen. Wäre nett um ein kleines Posting. 
!Glück Auf!

Alex

von Alexander H. (ah75)


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Hallo Kollegen!

Leider war es noch nicht dauerhaft des Rätsels Lösung!
Wenn man die D18 Z-Diode austauscht zündet er nach dem 4ten Mal und 
funktioniert dann etwa einen Tag. Danach kann er nicht mehr Zünden. Also 
müsste noch ein Bauteil defekt sein. Vielleicht hat ein Kondi seine 
Kapazität verloren.
Anbei noch ein Datenblatt von Litt le f u s e, mit einigen 
Beschaltungsbeispielen.

Vielleicht finde ich eine Lösung.

Liebe Grüße
Alex

von Ben _. (burning_silicon)


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Wie wärs mit einem anderen Zündgerät? Ich hab hier eine schöne kleine 
vergossene Einheit zu liegen die mit 24Vdc läuft. Irgendwann mal auf dem 
Schrottplatz gefunden...

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