Hallo, ich habe eine Elektret-Kondensator-Mikrofonkapsel herumliegen, um möchte diese nun als Mikrofon an einem Mischpult benutzen. Dazu möchte ich es also mit einem 6,3mm Klinkenstecker (oder 3,5mm) versehen. Nur benötigt das Mikro ja auch eine Spannung... Wie muss ich das schalten? Einen Vorverstärker benötige ich nicht zwingend, da das Mischpult ja einen Hat... Ein Vorverstärker würde ggf. jedoch sinn machen, um ein möglichst starkes Signal zum Mischpult zu bringen und somit den Signal/Rauschabstand möglichst hochzuhalten. Viele Grüße, hgh
Widerstand von der Versorgungsspannung an den Plus-Pol des Mikrofons und Masse an den Minus-Pol. Dann einen Entkoppelkondensator an den Plus-Pol des Mikrofons dran - fertig. mfG
Und hättest Du noch verraten, daß der Wert des Widerstandes 10k betragen kann, wäre dem Fragesteller noch mehr geholfen.
Hallo, habe mal einen "kleinen" Schaltplan erstellt. Ist diese Verdrahtung demnach korrekt? PS: Was für einen Kondensator muss ich nehmen, welche Dimension? A. Nagel hat von einen "Entkoppelkondensator" geschrieben... Was ist ein Entkoppelkondensator??? 1000 Dank!! hgh
PS: Welche Spannung muss ich an das Mikro anlegen? Wenn es Toleranzen in der Spannung gibt, bspw. 1V - 12 V... Muss ich dann auch den 10 K Widerstand anpassen, oder bleibt dieser stets konstant? beste Grüße, hgh
Bei kleineren Spannungen als 10V darf der Widerstand auch kleiner als 10k sein. Bei 1V wird der in der Kapsel integrierte Fet nicht mehr richtig arbeiten. Fang einfach mal mit z.B. 5V und 10k an und verringere den Widerstand solange, bis die Lautstärke nicht mehr zunimmt. Der Kondensator und der Eingangswiderstand des Mischpultvorverstärkers bestimmt die untere Grenzfrequenz. Ich würde mal mit 470nF testen. Wenn die tiefen Töne fehlen, muss er größer gewählt werden.
Schaltplan ist soweit ok, wenn das Elektretmikro richtig gepolt ist. Der Widerstandswert sollte so groß/klein sein, dass du über dem Elektret so ca. 0,2 ... 0,8 * UB messen kannst. Der genannte Wert von 10kΩ ist zwar nicht falsch, aber die Kapseln sind schon recht unterschiedlich, so dass man ggf. den Wert deutlich anpassen muss. Du kannst ja mal durch Probieren/Messen herausfinden, mit welchem Widerstand sich rund die halbe Ub einstellt. Wenn du für diese Messung UB=6...7V wählst, dann sollte mit dem so gefundenen Widerstand das meiste deines gewünschten Bereichs abgedeckt sein. Wobei die 1V Versorgung imho zu niedrig sind. Der Kondensator bestimmt mit dem Eingangswiderstand deiner nachfolgenden Schaltung die untere Grenzfrequenz. Mit 1uF bei ≈1kΩ Eingangswiderstand bist du auf der sicheren Seite, wenn du 10kΩ Eingangswiderstand hast, reichen auch 100nF. Das wären dann so ca. 150 Hz untere Grenzfrequenz. Für eine tiefere Grenze muss der C entsprechend vergrößert werden. Lies nochmals in der Spezifikation nach, ob auch die 12V ggf. noch vertragen werden.
Hallo, vielen Dank für die Tipps. Habe das Mikro nun zum Laufen bekommen. Allerdings muss ich am Pre-Amp noch ordentlich Gas geben ( + 80 DB), um ein Mischpult-homogenes Signal anliegen zu haben. Werde damit noch experimentieren. Habe auf dem Steckbrett die oben skizzierte Schaltung 1:1 umgesetzt... Oben links im Bild habe ich meine 2 vorhandenen Kondensatoren abgebildet. WIMA Mks 4v; 1,0/100 & WIMA Mks 4v; 0,22/100 ????? Damit habe ich noch Probleme. Wieviel Farrad haben die Dinger denn (sorry für die Anfänger-Fragen;)) @HildeK: Was bedeutet "0,2 ... 0,8 * UB" ??? Schonmal 1000 Dank!!
HildeK meinte mit UB die Versorgungsspannung. Zur Lautstärke: Die Elektretmikrofonkapsel liefert eine sehr geringe Spannung. Dein Aufbau müsste eigentlich auch furchtbar brummen. Man könnte die Spannung direkt an der Kapsel nach dem Kondensator mit einem OP verstärken (z.B. 20fach) und alles abschirmen.
Danke für die Hilfe und den Tipp mit dem OP-Verstärker... würde hierfür etwa ein solcher Class B verstärker in Frage kommen? http://www.loetstelle.net/grundlagen/verstaerker/verstaerker2.php Oder lieber ein Class-A ??? Auf jedenfall sollte das nicht zu kompliziert sein (Anfängerlevel - Medium) PS: Woher weiß ich, um welchen Faktor das Signal verstärkt wird, also 20-fach??? PS: Könnte ich auch die 48V Phantompower des Mischpultes als Stromquelle nutzen? Muss ich dann aber wohl runteregeln, oder? Könnte ich das im einfachsten Falle mit einem Widerstand machen? Denn das ist ja Gleichstrom - und um den Strom herunterzuregeln bräuchte ich doch Wechselstrom (Trafo), oder?
Thema Impedanzanpassung von Kapsel an den Mikrofonvorverstärker: Habe soeben dies hier gelesen: "Ebenso muß hinter jeder Kondensatormikrofonkapsel ein Impedanzwandler sitzen, der die hochohmige Kapselschaltung an die abgehende Leitung und den angeschlossenen Mikrofonverstärker anpaßt. So eine Kapsel wie z.B. das KM 84 oder ähnliche haben eine Kapazität von ca. 30 pF. Das ergibt bei einer unteren Grenzfrequenz von 50 Hz eine Impedanz von ca. 100 Mega-Ohm." Muss ich die Impedanz also noch anpassen? OIder ist dass nicht mehr so wichtig, wenn ich das Signal direkt hinter der Kapsel vorverstärke? 1000 Dank!!
Infos zur Mikrofonkapsel/ Produktbeschreibung: Frequenzbereich 35...18000 Hz, Impedanz 2,4 kΩ, Empfindlichkeit -72 dB, Betriebsspannung 1,5...10 V-. Maße (ΩxH): 9,8x5 mm.
Hanz Hoyer schrieb: > würde hierfür etwa ein solcher Class B verstärker in Frage kommen? > http://www.loetstelle.net/grundlagen/verstaerker/v... Definitiv nicht. Das ist die Ausgangsstufe eines Leistungsverstärkers. Da wir hier aber im mV-Bereich arbeiten, ist diese Art unnötig und vermutlich sogar unbrauchbar. Ich habe dir mal eine Schaltung angehängt - optimiert für geringe Betriebsspannung. Ich habe hier eine Elektretkapsel mit drei Anschlüssen simuliert, bei deiner ist R1 und C1 durch einen Draht ersetzt. R3 ist sehr abhängig vom eingebauten FET und kann bei deiner Kapsel und deiner Versorgungsspannung deutlich anders gewählt werden müssen (zwischen 1k und 100k ist alles möglich). Auch beim Operationsverstärker sind viele andere Typen möglich - sie sollten allerdings rauscharm sein. Ich hänge dir mal zwei Beispiele an - einer davon ist aus einer (uralten) Videokamera. Auch einen Verstärker mit einem einfachen Transistor in Kollektorschaltung und Spannungsgegenkopplung habe ich schon erfolgreich verwendet. Die 48V Phantomspeisung sind prinzipiell möglich. In Mischpulten sind die bereits mit einem Vorwiderstand von 6.8kΩ ausgestattet. Man muss aber aufpassen, dass am FET des Elektretmirkos die 10V niemals überschritten werden können - auch nicht beim Einschalten durch nicht geladene Kondensatoren. Ich habe da meine leidvollen Erfahrungen ... Ein Mikrofoneingang eines Mischpultes ist normalerweise ausreichend empfindlich, um das Signal eines Elektretmikros ordentlich aufzunehmen.
Hallo, danke für die weiteren tollen Infos und die Schaltbilder. Vor allem auch danke für den Mikrofontipp bei Conrad. 2-3 Euro sind ja nicht wirklich viel... Da kann ich mit experimentieren. Ggf. lohnt sich ja aucheine quasi modulare Schaltung... Bei der man durch ein Stecksystem diverse KApseln probieren kann, wobei also: Mikrofon-Kapseln, Widerstände und Kondesatoren gesteckt werden. Ich werde mich mal daranmachen... PS: Wenn würde es neben der ganzen Spielerei auch durchaus Sinn machen, sich selbst etwa ein Musik oder ein Messmikrofon zu bauen? Kann also ein Selbstbau nach den bisherigen Schaltbildern einem kommerziell ausgereiften Produkt das Wasser Reichen? Frage @ HildeK: Was für Schaltungen sind deine Schaltbilder, also welche Verstärker-Class? Nicht Class-a und auch nicht Class-B?
hghoyer schrieb: > PS: Wenn würde es neben der ganzen Spielerei auch durchaus Sinn machen, > sich selbst etwa ein Musik oder ein Messmikrofon zu bauen? Kann also ein > Selbstbau nach den bisherigen Schaltbildern einem kommerziell > ausgereiften Produkt das Wasser Reichen? Kommerzielle Verstärker arbeiten auch mit Operationsverstärker. Da wird auch nur mit Wasser gekocht. Man kann noch optimieren bei der Auswahl der Verstärker (rauscharm, klirrarm), aber im Wesentlichen tut sich da nicht so viel. Der Mikrofonbau, noch wichtiger beim Messmikros, ist auch stark vom mechanischen Aufbau der Umgebung der Kapsel abhängig. Das wirkt alles auf den Frequenzgang, auf deren Richtcharakteristik usw. Da wird man ohne aufwendige Messmittel und -räume nicht erfolgreich sein können. > Frage @ HildeK: Was für Schaltungen sind deine Schaltbilder, also welche > Verstärker-Class? Nicht Class-a und auch nicht Class-B? Der FET ist Klasse A, bei den Operationsverstärkern musst du ins Datenblatt des jeweiligen Typen schauen. Manchmal findet sich da die Innenschaltung.
Hallo, wie sieht es mit diesem Schaltplan für einen Vorverstärker aus? http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/175000-199999/195359-as-02-de-Universal_Vorverstaerker.pdf
Hanz Hoyer schrieb: > wie sieht es mit diesem Schaltplan für einen Vorverstärker aus? Ja, sieht brauchbar aus. Er ist allerdings für dynamische Mikros ausgelegt - hier fehlt noch der PullUp am Elektret. Dabei ist auch zu beachten, dass C1 ein ungepolter Elko ist (ja, gibt es, aber selten).
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