Forum: Platinen Kleinste Menge (z.B. Entwickler) abmessen


von elmo (Gast)


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Hallo,

soeben bin ich über eine "Digitale Löffelwaage" bei Tchibo gestolpert:
http://www.tchibo.de/Digitale-Loeffelwaage-p200021884.html

Bisher habe ich mich immer schwer getan, mit meiner Küchenwaage Mengen 
von wenigen Gramm NaOH abzumessen. Weder die Auflösung noch die 
Genauigkeit sind zufriedenstellend. Diese "Löffelwaage" soll bereits ab 
0.5g funktionieren und auf 0.1g auflösen, wenn ich das richtig sehe.

Hat damit schon jemand Erfahrungen gesammelt?

Gruß
Björn

von Michael H. (michael_h45)


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Überteuert.
ebay 380205574038, 170586862594, 360211510368, 290478234576

von Jens M. (Gast)


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Nimm den kleinsten Dosierlöffel den du finden kannst, wiege 10, 50 oder 
100 gestrichene Löffel ob.

Dann wirds schwierig (Dreisatz).

Wenn 50 Löffel x Gramm wiegen wievel Löffel y braucht man um die Menge z 
(in Gramm) zu erhalten?

von Oliver H. (Firma: OliverHeinrichs.de) (dobson)


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Ich denke mal, das diverse "Raucherbedarfsgeschäfte" solche Waagen haben 
dürften...

von Michael_ (Gast)


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Frag mal Oma, ob sie eine gute alte (billige!) Briefwaage hat.
Fünf Gramm gehen da schon.

von Johannes R. (oa625)


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Kauf' bei Octamex.de abgepacktes NaOH, 10g für 1Liter Wasser.
Ist zwar relativ gesehen teurer als eine größere Menge und diese dann 
löffelweise abzuwiegen, dafür aber luftdicht verschweißt und unbegrenzt 
lagerfähig.

Johannes

von Winfried (Gast)


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Ich hab mir auch vor 2 Jahren 2 kleine Digitalwaagen über Ebay 
(Verkäufer: "topwertig") gekauft. Früher hat man dafür ein Vermögen 
bezahlt. Ich bin erstaunt, dass die bisher erstklassig funktionierten. 
Hab die seither sehr oft im Einsatz. Aber denk dran, wenn 0,01g 
Auflösung da steht, geht besser von einer 0,05g Genauigkeit aus (Faktor 
5). Und kalibrieren sollte man die auch, dazu ein Testgewicht mal auf 
einer präzisen Laborwaage ausmessen.

von elmo (Gast)


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Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Ich denke, ich werde mir dann 
tatsächlich eine günstige Feinwaage zulegen.

von glotzer (Gast)


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Ein geäufter Teelöffel NaOH auf 1 L Wasser.

Alles andere ist pure Esoterik!
Ohne Analysezertifikat kann Dein NaOH locker 30% Wasser, Natriumcarbonat 
und anderen Mist enthalten. Alles Rumgewiege unter 1g wird da witzlos.

von Winfried (Gast)


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Ob ein gehäufter Esslöffel pro Liter präziser ist? Das stimmt dann 
genauso wenig.

von Winfried (Gast)


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ups, Teelöffel meinte ich...

von Michael H. (michael_h45)


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glotzer schrieb:
> Alles Rumgewiege unter 1g wird da witzlos.
Ich wiege meinen Entwickler für wenige Vielfache von 25ml ab.
Das klappt bestens und das reproduzierbar.

Dass ich kein hochreines NaOH habe, bestreite ich keineswegs. Aber 
wenigstens ist der Dreck ja offensichtlich gleichmäßig verteilt.

von glotzer (Gast)


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>Dass ich kein hochreines NaOH habe, bestreite ich keineswegs. Aber
>wenigstens ist der Dreck ja offensichtlich gleichmäßig verteilt.

Wenn Dein NaOH 30% Wasser, Carbonat und anderen Mist enthält, bedeutet 
das aber, dass wenn Du 1g abwiegst Du in Wirklichkeit nur 0,7g NaOH 
hast.

Es gibt noch ein anderes Problem, nämlich dass NaOH sofort Feuchtigkeit 
aus der Luft zieht. Während Du da also zuschüttest, wieder wegnimmst 
usw. um genau das richtige Gewicht auf der Waage angezeigt zu bekommen, 
wiegst Du immer mehr und mehr Wasser ab.

>Das klappt bestens und das reproduzierbar.

Mit Sicherheit nicht weil Du so genau wiegst sondern weil für das 
Entwickeln eine so exakte Konzentration in Wirklichkeit gar nicht nötig 
ist.

von Michael H. (michael_h45)


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glotzer schrieb:
> wiegst Du immer mehr und mehr Wasser ab.
Ja, dass NaOH hydrophil ist, merkt man schon daran, dass die Kügelchen 
sehr schnell "zusammenkleben", weil sie Wasser binden.
Aber ich hab das Zeug auch mal zum Test auf der Waage gelassen. Ich hab 
die Zahl nicht mehr im Kopf, es waren aber deutlich über 10 Sekunden, 
bis 0,1g dazugekommen sind.
Man muss also keine Eile an den Tag legen.

> Mit Sicherheit nicht weil Du so genau wiegst sondern weil für das
> Entwickeln eine so exakte Konzentration in Wirklichkeit gar nicht nötig
> ist.
Ja, gut möglich. Sehr wahrscheinlich sogar.
Die Waage war halt sowieso schon da und warum denn nicht wenigstens 
einen Unsicherheitsfaktor weglassen. Und solang mein Dreck gleichmäßig 
bleibt, passt das doch.

von Senfdazugeber (Gast)


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> Es gibt noch ein anderes Problem, nämlich dass NaOH sofort Feuchtigkeit
> aus der Luft zieht. Während Du da also zuschüttest, wieder wegnimmst
> usw. um genau das richtige Gewicht auf der Waage angezeigt zu bekommen,
> wiegst Du immer mehr und mehr Wasser ab.

Ja und? Das spielt beim Entwickeln keine maßgebliche Rolle, weil der 
Vorgang der NaOH-Entnahme + abwiegen jedesmal identisch ist. Es aber 
sehr wohl nach meiner Erfahrung darauf ankommt, möglichst immer die 
gleiche Menge NaOH für einen Entwicklungsvorgang zu verwenden (d.h. 
abwiegen) UND (was ebenso wichtig ist) die Temperatur der Lauge zu 
kontrollieren. Dabei spielen nicht die absoluten Werte eine Rolle (man 
kann auch mit erwärmter Lauge entwickeln - sogar noch schneller), 
sondern dass die Temperatur bei jedem Vorgang jedesmal möglichst 
IDENTISCH ist. Dann kann man nach der Uhr auf die Minute exakt 
entwickeln und hat JEDESMAL ein brauchbares Resultat bzw. es gibt keine 
Fehler mehr beim Entwickeln (wie so oft hier im Forum zu sehen ist). 
Zumal ob das wirklich 30 Prozent Fremdanteil im Entwickler sind will 
erst mal bewiesen werden. Das kann auch sehr viel geringer sein, das 
müsstest du erst mal nachweisen. Aber gehen wir mal von einem großen 
Wasseranteil aus, ich habe auch schon Entwickler verwendet den ich 
rauskratzen musste (der hatte nun wirklich Wasser gezogen - das lässt 
sich sowieso nicht auf Dauer verhindern). Trotzdem wiege ich ab. Die 
Lauge ist dann etwas schwächer, aber das ist sie eben jedesmal solange 
ich dieses wasserhaltige NaOH verwende. Beim frisch gekauften NaOH werde 
ich womöglich 0,5 bis 1 g runter gehen, wenn ich merke, dass der 
Entwickler etwas zu scharf ist (merkt man wenn plötzlich die Platine 
deutlich eher ausentwickelt ist). Ohne abwiegen wird das nichts mit 
feinen Strukturen und der Reproduzierbarkeit, das ist ein Erfahrungswert 
der sich bei mir ausgebildet hat.

Nicht das wie uns falsch verstehen, Spielräume sind vorhanden (beim 
Ätznatron, beim Belichten, bei der Laugentemperatur) nur je mehr ich die 
Spielräume durch reines Gefühl (also ohne Messvorgang) in Anspruch 
nehme, desto eher gerät mir die Platine zum Zufallsprodukt und das mag 
ich nicht (mehr).

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