Hallo, ich habe vom Flohmarkt einen Funkmikrophon-empfänger wie im Bild. Die Mikrophone habe ich nicht. Würde gerne mehr darüber wissen... Welches sind die Frequenzen? Gibt es einen Schaltplan? Finde mit Google leider nur Leute die mir so ein Gerät verkaufen wollen. Bei den technischen Daten ist immer nur der NF-Frequenzbereich 50-15.000Hz angegeben, nicht die Sendefrequenzen.
Ach ja, ich habe das Ding geöffnet. Leider ist das Bild das ich gemacht habe total unscharf. An den beiden Quarzen habe ich mit dem Oszilloskop 61MHz und 63MHz gemessen/geschätzt. Kann das sein?
Kauf dir eins bei einem Internethandel, suche dir jemanden mit einem Spektrumanalysator, bei dem du die Teile mal neben die Antenne halten darfst, und lass sie messen. Danach schickst du alles wieder zurück ... Wenn sie in Europa zugelassen sind (CE-Zeichen) und nicht für den professionellen Einsatz (Bühnentechnik etc.) vorgesehen sind, werden sie sehr wahrscheinlich irgendwo zwischen 863 und 865 MHz arbeiten.
Hmm, mein dritter Treffer beim Googeln sagt VHF. http://www.swissmania.ch/A663363/Funk-Mikrofon_HOLLYWOOD_FM-9040_R_und_TTE,_2x_Mikrofon_und_Empf%C3%A4nger.html Ist auch an den Spulen erkennbar. Desweiteren ist die Rede von R und TTE Konformität. Na los den Rest findest Du selber raus, ich hab keine Lust dazu. 73
Wie lang sind denn ausgezogen die Antennen? Die Empfänger im Bereich 800 ... 900MHz haben nur rund 10...15cm lange. Es gab in vielen Frequenzbändern drahtlose Mikrofone, bis runter zu 27MHz.
sven schrieb: > mein dritter Treffer beim Googeln sagt VHF. Vfg. 68/2005? Dafür wieder wären die Spulen schon fast zu klein. Übertragung in den Lücken der VHF-Fernsehkanäle hat keine Allgemein- zuteilung, sondern benötigt eine explizite Frequenzzuteilung durch die BNetzA. Die gibt's wohl nur für professionelle Anwender, daher hatte ich das oben explizit erwähnt. Selbst dort ist sie eigentlich ein Auslaufmodell, oder besser eins, das an sich schon lange ausgelaufen ist. Mittlerweile sitzen die eigentlich alle im UHF- Bereich und haben dort letztens lautstark protestiert, als darüber sinniert worden ist, einen Teil des bisherigen UHF-Fernsehbereichs künftig neu auszuschreiben an "Internet für die Pampa"-Betreiber.
Hmm, also ich hätte er so auf irgendwo zwischen 100 und 200 MHz getippt.
Gewonnen, ich hab die Bedienungsanleitung gefunden und die sagt: 160 MHz bis 260 MHz. 73
sven schrieb: > ich hab die Bedienungsanleitung gefunden und die sagt: 160 MHz bis 260 > MHz. Also in den Lücken der VHF-Fernsehkanäle und damit nur mit einer eigenständigen Frequenzzuteilung der BNetzA zu betreiben. Singstar, dann wäre dir von einem Eigenbau allerdings wahrhaft dringend abzuraten.
So, ich habe das Gerät nochmal geöffnet. Dort sind 2 Quarze an jeweils einem IC CD2003GP. Der erste Quarz ist mit SR 179.3 beschriftet. Der zweite Quarz ist mit SR 174.1 beschriftet. An Pin12 des ersten IC CD2003GP habe ich 63,3333MHz gemessen An Pin12 des zweiten IC CD2003GP habe ich 61,6008MHz gemessen Kleines Rechenbeispiel: 63,3333MHz * 3 +- 10,7 MHz = 200,7MHz und 179,3MHz 61,6000MHz * 3 +- 10,7 MHz = 195,5MHz und 174,1MHz Bei den Frequenzen 200,7MHz und 195,5MHz ist der Empfänger unenpfindlich aber bei 179,3MHz und 174,1MHz reichen -60dBm um nahezu rauschfreien Empfang zu haben.
Das Teil sieht relativ ziemlich billig und analog aus. Moderne Mikrofonierungsanlagen arbeiten volldigital - was man sofort an den ICs sehen dürfte. Zudem sind das Schiebeantennen, d.h. es wird kein Wert auf Anpassung gelegt. Die Platine macht auch keinen hochfrequenten Eindruck. Auf dem Bild ist ein Quarz mit 179,3 und 174,1 MHz zu sehen, geh damit mal mit einem RX drauf. Letzteres scheint mir aber gefaehrlich nahe am 2m Behoerdenfunk zu sein, pass auf das du keinen Pestwagen vor die Tuere kriegst.
Singstar schrieb: > Bei den Frequenzen 200,7MHz und 195,5MHz ist der Empfänger unenpfindlich > aber bei 179,3MHz und 174,1MHz reichen -60dBm um nahezu rauschfreien > Empfang zu haben. Sag ich doch, Rundfunkband III. Das fängt bei 174 MHz an. Siehe 2.bb) in folgendem Dokument: http://www.bundesnetzagentur.de/cln_1931/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/RegulierungTelekommunikation/Frequenzordnung/FrequenzzuteilungAntraege/NoemL_NichtOeffMobilerLandfunk/DrahtloseMikrofoneBasepage.html
Ich habe vor einiger Zeit so ein drahtloses Mikrophon untersucht: Als Energieversorgung dient eine 9V-Blockbatterie. Da diese etliche Stunden halten muß, kann die abgestrahte Sendeleistung nicht sehr hoch sein. Ein Quarzoszillator mit einem 14,50833 MHz-Quarz schwingt auf eben dieser Frequenz und wird mit einer Kapazitätsdiode vom verstärkten Audiosignal FM-moduliert. In der nächsten Stufe wird auf 29,xx MHz frequenzverdoppelt. In einer weiteren Stufe wird nochmal auf 58,xx MHz verdoppelt. In der letzten Stufe wird dieses auf 174,1 MHz verdreifacht. Dises wird mit einer in den Mikrophonkörper integrierten Antenne abgestrahlt.
Blaumann schrieb: > Ich habe vor einiger Zeit so ein drahtloses Mikrophon untersucht: > Als Energieversorgung dient eine 9V-Blockbatterie. > Da diese etliche Stunden halten muß, kann die abgestrahte Sendeleistung > nicht sehr hoch sein. Naja, "nicht sehr hoch" ist relativ. Ich habe mir mal die Daten einer x-beliebigen 6LR61 ergugelt, die hier http://data.energizer.com/PDFs/6LR61ULTHT_EU.pdf war die erste, über die ich gestolpert bin. Bei 100 mA Entladestrom bringt sie's auf knapp 500 mAh, das wären 5 h Betrieb. 100 mA * 7 V (mittlere Entladespannung, bereits etwas klein geschätzt) wären 0,7 W, selbst bei einem miserablen Wirkungsgrad von nur 14 % könnte man also 100 mW abstrahlen. Wenn ich diesen Wert zusammen mit einem Gewinn der Sendeantenne von -5 dBi (sie ist ja zu kurz), einem Gewinn der Empfangsantenne von 0 dBi (schlechter als ein Dipol, sollte eher besser sein, die Empfänger haben normalerweise schon längere Stabantennen) und einer Empfängerempfindlichkeit von -100 dBm in die Freiraumausbreitungsgleichung eintrage, komme ich auf stolze 76 km. Selbst mit realistischeren 10 mW als Sendeleistung käme man noch auf 24 km. Damit würde die Batterie dann 60 h halten (die Kapazität nimmt bei geringeren Entladeströmen zu). Es ist natürlich klar, dass in der Praxis keine Freiraumbedingungen herrschen, aber die 10 mW sind allemal genug für die hier interessierenden Entfernungen.
Jörg Wunsch schrieb: > und einer Empfängerempfindlichkeit von -100 dBm in die > Freiraumausbreitungsgleichung eintrage, komme ich auf stolze 76 km. leider passt das nicht mit den von mir ermittelten -60dBm Singstar schrieb: > -60dBm um nahezu rauschfreien > Empfang zu haben.
Singstar schrieb: > Jörg Wunsch schrieb: >> und einer Empfängerempfindlichkeit von -100 dBm in die >> Freiraumausbreitungsgleichung eintrage, komme ich auf stolze 76 km. > > > leider passt das nicht mit den von mir ermittelten -60dBm Hast Recht. Ist zwar kein besonders toller Wert, ergibt aber unter gleichen Umständen immer noch 800 m Freifeldreichweite, mit 10 mW sind's dann 250 m.
Jörg Wunsch schrieb: > Wenn ich diesen Wert zusammen mit einem Gewinn der > Sendeantenne von -5 dBi (sie ist ja zu kurz), einem Gewinn der > Empfangsantenne von 0 dBi (schlechter als ein Dipol, sollte eher > besser sein, die Empfänger haben normalerweise schon längere > Stabantennen) und einer Empfängerempfindlichkeit von -100 dBm in die > Freiraumausbreitungsgleichung eintrage, komme ich auf stolze 76 km. Wie geht diese Freiraumausbreitungsgleichung? Habe gegoogelt, aber nix gefunden, was ich auf Anhieb verstanden habe...
Singstar schrieb: > Wie geht diese Freiraumausbreitungsgleichung? http://en.wikipedia.org/wiki/Friis_transmission_equation Unten gibt's zwei Links zu interaktiven Implementierungen des Algorithmus. Ein wenig Grundverständnis über die Leistungen am Sender, an der Antenne usw. sollte man zum Verstehen der Gleichung selbst natürlich mitbringen.
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