Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schweißgerät frisst Strom


von Bernd F. (metallfunk)


Lesenswert?

Da habe ich ein kleines Verständnissproblem.

In meiner Werkstatt benützen wir ein älteres Schweißgerät.

( WIG- Gerät, ganz konventionell aufgebaut :
großer Trafo mit verschiebbarem Kern ( 2 x 380V )
große Drossel und Gleichrichter )

Zum Elektrodenschweißen mit Wechselstrom sind Drossel und
Gleichrichter außer Betrieb.

Bei einer Einstellung von 130 A zum Elektrodenschweißen kann
man stundenlang fette ( 3,2 ) Elektroden verbrutzeln, ohne
daß eine merkliche Erwärmung des Gerätes auftritt.

Selten ( aber jetzt ) setze ich das Gerät zum Aluminium-
schweißen ein. ( Gleiche Einstellung)

Der Strom beträgt 110 A AC. Hochfrequenzzündung dauerhaft
eingeschaltet. ( Also eigentlich weniger als beim Elektrodenschweißen )

Jetzt kommt's: die 20A Sicherungen der Zuleitung verdampfen,
25 A halten aber die Zuleitungen, die aber richtig warm werden.
( 5 X 2,5 Quadrat )

Nach etwa 10 Minuten steigt das Schweißgerät aber wegen
Übertemperatur aus dem Spiel aus.
( Alle Kabel sind dann auch mehr als lauwarm )

Jetzt die Frage:
Was ist beim Aluminiumschweißen los ?
Dieses laute Knattern des Gerätes ist normal, bedeutet aber wohl,
daß der Trafo im Pulsbetrieb arbeitet ?
Eine Steuerelektronik gibt es bei dem alten Gerät nicht.

Stärkere Kabel und Sicherungen bringt nichts, da das
Gerät ja eh wegen Übertemperatur abschaltet.

von Mikrofun R. (mikrofun)


Lesenswert?

Ich spekuliere mal (ohne es genau zu wissen), wobei ich erst mal von 
einem vergleichbaren Wirkungsgrad im DC wie im AC-Betrieb ausgehe (was 
bestimmt keine gute Näherung ist):

Wenn das Schweissgerät bei fester Spannung mehr Strom zieht, wird mehr 
Leistung verbraten. Wenn am Werkstück derselbe Strom oder weniger 
fließt, ist dort vermutlich die Spannung höher, d. h. der eigendliche 
Schweißstrom geht möglicherweise über einen höheren Widerstand.

Machst Du das Aluminiumschweißen im WIG-Betrieb? In dem Fall müsste der 
Strom auch noch das Plasma durchlaufen, welches vielleicht auch einen 
gewissen Widerstand hat.

Ob Aluminium selbst einen höheren Widerstand hat, weiss ich nicht. 
Vielleicht spielt auch der Widerstand der Aluminiumoxidschicht eine 
Rolle?

von Elko-Vegetarier (Gast)


Lesenswert?

Bernd Funk schrieb:
> Hochfrequenzzündung dauerhaft eingeschaltet.

Ob die HF-Erzeugung zufällig auch "etwas" Strom braucht?

von Andreas K. (derandi)


Lesenswert?

Aluminium bildet gerne Oxidschichten bei "falscher" Polung, könnte es 
sein, das das Schweißgerät nur in einer Halbwelle Belastung erfährt?
Nur so ein Gedankengang, durch den hohen Gleichstromanteil geht der 
Trafo in Sättigung und nimmt unwahrscheinlich viel Strom auf.

von Bernd F. (metallfunk)


Lesenswert?

Da läßt sich nichts umpolen, bzw. anders anschließen, da die
Buchsen für Massekabel und WIG-Brenner unterschiedlich sind.

Das Schweißverhalten ist gut( Nahtaussehen ist einwandfrei ).

Was ich mir ja so gar nicht erklären kann, ist die extrem
höhere Stromaufnahme ( und Verlustleistung des Trafos ) durch
die Änderung des verschweißten Materials, bei gleicher Geräte-
einstellung.

( Aluminium vs. Stahl/Edelstahl )

Das Schweißen von Aluminium mach aber richtig Lärm, im
Vergleich zu Stahl. Hier kommt der Trafo in Schwingungen
( Geschätzt 20-40 Hz.)

Dieses Knattern gibt es bei Stahl nicht, auch bei Wechselstrom.

von Andreas K. (derandi)


Lesenswert?

Ja ne, ich mein, man muss Aluminium beim DC-Schweißen ja auch 
"andersherum" als üblich polen, damit die Oxidschicht elektrisch 
abgebaut wird.
Wenn man jetzt mit einfachem AC draufgeht könnte ich mir vorstellen, das 
eine Halbwelle die Oxidschicht abbaut und dann natürlich auch 
Schweißstrom verursacht während die zweite Halbwelle (andere Polarität) 
die Oxidschicht eben NICHT aufbricht und dadurch den Stromfluss 
unterbricht.

Das Aluminium wirkt in meiner Vorstellung quasi als Diode.
Wenn man den Trafo jetzt mit diesem "Einweggleichrichter" nur immer mit 
der selben Halbwelle belastet könnte ihm das eventuell nicht gefallen, 
und das würde vielleicht auch den Mords-Radau erklären und die 
Schwingungen am Trafo.

Aber, ohne Gewähr.

von Mikrofun R. (mikrofun)


Lesenswert?

Ich gehe davon aus, dass Du beim Al-Schweissen einiges anders einstellst 
als beim Stahlschweissen (AC, HF, Pulsen, ...).

Was ich aber immer noch gerne wüsste ist, ob Du Al mit Elektrode oder 
per WIG schweisst.

von Hinweisgeber (Gast)


Lesenswert?

Gerät kaputt???

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

die HF zündung verbraucht so gut wie keinen strom, wenn es hoch kommt 50 
watt. die macht nichts weiter als einen hochspannungskondensator 
aufzuladen und diesen periodisch über einen trafo zu entladen. der trafo 
hat nur eine primäre windung und vielleicht 20 sekundär. das zündet bei 
ausreichender annäherung der elektrode zum werkstück einen kleinen 
funken, der den eigentlichen lichtbogen zündet (der strom des 
haupttrafos beginnt durch den kleinen funken zu fließen und vergrößert 
ihn dadurch natürlich). mehr ist das nicht.

von Walter (Gast)


Lesenswert?

Andreas K. schrieb:
> Wenn man jetzt mit einfachem AC draufgeht könnte ich mir vorstellen, das
> eine Halbwelle die Oxidschicht abbaut und dann natürlich auch
> Schweißstrom verursacht während die zweite Halbwelle (andere Polarität)
> die Oxidschicht eben NICHT aufbricht und dadurch den Stromfluss
> unterbrich
bei unserem WIG-Schweißgerät (Inverter) ist AC nicht symetrisch, bzw. 
einstellbar. Wenn es symetrisch ist, reißt halt die Oxidschicht nicht so 
gut auf und man kriegt keine so schöne Naht

>
> Das Aluminium wirkt in meiner Vorstellung quasi als Diode.
> Wenn man den Trafo jetzt mit diesem "Einweggleichrichter" nur immer mit
> der selben Halbwelle belastet könnte ihm das eventuell nicht gefallen,
> und das würde vielleicht auch den Mords-Radau erklären und die
> Schwingungen am Trafo.
Radau macht Wecheselstromschweißen immer,

ich denke du schweißt einfach mit mehr Power, sonst geht ja 
Alu-Schweißen auch nicht weil durch die hohe Wärmeleitfähigkeit die 
Wärme sonst zu schnell abhaut

von Bernd F. (metallfunk)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hier mal das Typenschild des Scheißgerätes.

Wie schon gesagt, mich wundert , daß das Gerät im DC- Schweißen
( Trotz der Verluste von Drossel und Gleichrichter ) eine
moderate Stromaufnahme hat.

Beim WIG-Schweißen mit AC wird die Stromaufnahme bei
gleicher Ausgangseinstellung um ein gewaltiges höher.

Das Gerät ist in Ordnung und die Schweißnähte auch.

Was passiert im Trafo?

von Bernd F. (metallfunk)



Lesenswert?

Hier mal Bilder der Aluminiumschweißnaht, des Geräteinnenlebens
und der Einstellmöglichkeiten.

von The Riddler (Gast)


Lesenswert?

Ich habe mal gelernt, Aluminium immer mit DC schweißen!

Ich würde gerne mehr über die Hochfrequenzzündung erfahren.
Kann mal jemand einen Schaltplan zeichnen?  :-)

von smatlok (Gast)


Lesenswert?

Ähh, hallo, gehts noch ?

Natürlich hat Aluminium einen viel geringeren spezifischen Widerstand. 
Dazu ist die Schweißstelle viel kälter als bei Edelstahl, so dass der 
Widerstand zusätzlich geringer ist. Faktor 10 kann da locker 
dazwischenliegen (Schätzung).

Wenn dein Gerät auf 130A gestellt ist, dann ist das ein grober Richtwert 
für eine Standardelektrode an nem Durchschnittswerkstück aus irgendeinem 
Baustahl. Die gleiche Einstellung liefert natürlich bei Kurzschluss oder 
Aluschweißen viel höheren Strom, was sich natürlich auch auf der 
Primärseite bemerkbar macht.

Oder hat dein Schweißgerät irgendwo sowas wie einen Stromabnehmer und 
Stromregelung? Wohl kaum..

von Bernd F. (metallfunk)


Lesenswert?

Hallo "The Riddler"

Aluminium schweißt man mit Wechselstrom.
Grund: Der pulsierende Wechselstrom zerstört die Oxydschicht, die
sich auf Alu bildet.
Diese Oxydschicht bildet sich innerhalb Minuten, auch ein
Abschleifen wäre sinnlos.

Das Problem liegt bei den unterschiedlichen Schmelzpunkten.
Alu- Oxyd ca. 2000 C
Alu ca. 600 C

Wenn ich das Ganze also dermaßen erhitze, das mein Oxyd schmilzt,
ist das Grundmaterial ( Alu ) längst auf den Boden getropft.

von Bernd F. (metallfunk)


Lesenswert?

Hallo smatlock,

Da muß noch was anderes sein.

Ich schweiße auch Kupfer mit WIG- DC .
Einen besseren Strom und Wärmeleiter gibt es kaum.
Hier funktioniert das super, ohne daß sich das Gerät oder
die Zuleitungen sonderlich erwärmen.

beim ALU- Schweißen mit AC scheint der Trafo an irgendwelche
Grenzen zu kommen.

Die brutale Erwärmung der Zuleitung und des Trafos lässt
auf extreme innere Verluste schließen.

von Bernd F. (metallfunk)


Lesenswert?

Bernd Funk schrieb:
> Hier mal das Typenschild des Scheißgerätes.
( Freud lässt grüßen ! )

von smatlok (Gast)


Lesenswert?

Hallo bernd

Nö, soviel ich weiß schmilzt Kupfer bei ca 3000°C und da hat es 
ebenfalls einen vielfach höheren widerstand als 600°C kaltes Alu.

Aber gut, zwischen Kupfer und Alu ist sicher nicht so viel unterschied 
wie zwischen Alu und Stahl.

Ich bin trotzdem für meine Triviallösung -> Kannst du irgendwie den 
Strom grob messen? Mal einen Shunt aus nem Stahlrohr bauen und Spannung 
darüber messen als grobe Schätzung ?

von smatlok (Gast)


Lesenswert?

3000°C? ne, ich glaub da iss schon alles geschmolzen, sorry, vergiss den 
beitrag ;-)

von Bernd F. (metallfunk)


Lesenswert?

Das kann ich wirklich mal probieren, ein Zangenampermeter
in dem Leistungsbereich ist irgendwie gerade nicht greifbar. :(

von Bernd F. (metallfunk)


Lesenswert?

smatlok schrieb:
> 3000°C? ne, ich glaub da iss schon alles geschmolzen, sorry, vergiss den
> beitrag ;-)

Ich müßte mal nachschauen, immerhin sind wir immer kurz
davor, die Wolframnadel zu schmelzen.

3000 C ist nicht so abwegig.

von S. M. (smatlok)


Lesenswert?

So, wegen solchen Posts wie 2 weiter oben sollte man sich Anmelden 
zwecks Editierfunktion ;-) Habs mir beim Abschicken-Klick schon gedacht 
das 3000°C n bischen viel ist ;-).. wiki behauptet lumpige 1084°C ;-)


Ja gut, wenns Kupfer viel besser geht hab ich auch keine Ahnung worans 
liegt.

(Aber woran sonst? Da drinn ist halt doch nur ein Trafo..)

von The Riddler (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Bernd Funk schrieb:
> Aluminium schweißt man mit Wechselstrom.
> Grund: Der pulsierende Wechselstrom zerstört die Oxydschicht, die
> sich auf Alu bildet.
> Diese Oxydschicht bildet sich innerhalb Minuten, auch ein
> Abschleifen wäre sinnlos.

Sollten die Leute mir damals im Praktikum Scheiße erzählt haben?
Die Haben damals so Aluminium-Walzen mit einer Wolfram-Nadel die von 
Schutzgas umspült, war geschweisst.
Wichtig war die Polung, die muß bei Aluminium so und so sein, aber bei 
weiss der Geier wieder anders. Ist schon ein paar Jahre her...

Andreas K. (derandi) schrieb:
> Das Aluminium wirkt in meiner Vorstellung quasi als Diode.

1. Wenn Gleichstrom durch den Trafo fließt kann der Trafo in die 
Sättigung kommen.
2. Wenn Gleichstrom + 50Hz durch den Kern fließt hat man deutliches 50Hz 
Brummen/Vibration, sonst ist es 100Hz Brummen.(Elektrostriktion)

Ich schalte einen kurzgeschlossenen Gleichrichter in Reihe mit der 
Primärwicklung eines Trafos um Gleichstrom fernzuhalten.
Siehe Bild

von Bernd F. (metallfunk)


Lesenswert?

Ähh?

Wenn ich das Typenschild richtig lese, verbraucht dieser
Trafo bei Volllast 42 A x 380 V = 16000 W.
Ausgang: 200 A x 18 V = 3600 W.

Der Rest ist Heizung ?

von Bernd F. (metallfunk)


Lesenswert?

The Riddler schrieb:
> Bernd Funk schrieb:
>> Aluminium schweißt man mit Wechselstrom.
>> Grund: Der pulsierende Wechselstrom zerstört die Oxydschicht, die
>> sich auf Alu bildet.
>> Diese Oxydschicht bildet sich innerhalb Minuten, auch ein
>> Abschleifen wäre sinnlos.
>
> Sollten die Leute mir damals im Praktikum Scheiße erzählt haben?
> Die Haben damals so Aluminium-Walzen mit einer Wolfram-Nadel die von
> Schutzgas umspült, war geschweisst.
> Wichtig war die Polung, die muß bei Aluminium so und so sein, aber bei
> weiss der Geier wieder anders. Ist schon ein paar Jahre her...
>
Es gibt auch Verfahren Aluminium mit Gleichstrom zu schweißen.
Hier wird mit einem extrem kurzen Lichtbogen unter Helium gearbeitet.

Das ist aber selbst für geübte Schweißer kaum reproduzierbar
und wird eigentlich nur im vollautomatisierten Bereich ver-
wendet.

Im Handschweißbereich ist das Schweißen mit Wechselstrom
Stand der Technik.
( bei neuen Geräten mit diversen Einstellmöglichkeiten der
Stromparameter, Welligkeit- Sinuskurve, usw. )

Falls mal jemand von euch im deutschen Museeum München mal
rumläuft,  die Schweißnähte an der alten V2 und dem Ariane-
Triebwerk anschauen ! Handarbeit!!

von eProfi (Gast)


Lesenswert?

Es kann sein, dass eine der 6 Gleichrichterdioden defekt ist und dadurch 
der Trafo unsymmetrisch belastet wird, d.h in Sättigung geht.

Das würde auch die Erwärmung der Sicherung, Kabel und Drossel erklären, 
da (bei gleichbleibender Ausgangsleistung) durch den geringeren 
Stromflusswinkel eine höhere Verlustleistung entsteht.

Messen am besten mit Oszi, glaube aber, dass Du keines hast. Vielleicht 
im Bekanntenkreis?
Oder mit dem Diodentester eines Multimeters. Dann musst Du aber den 
Trafo abklemmen.

von Bernd F. (metallfunk)


Lesenswert?

eProfi schrieb:
> Es kann sein, dass eine der 6 Gleichrichterdioden defekt ist und dadurch
> der Trafo unsymmetrisch belastet wird, d.h in Sättigung geht.

Kann nicht sein :
Beim Schweißen mit Wechselstrom sind Gleichrichter und
Drossel außer Betrieb.

von Torsten W. (wirehead)


Lesenswert?

Da das Aluschweißen mit der Kiste mit AC geschieht und man eben aus nem 
3phasentrafo nicht ohne weiteres symetisch belastet einphasen 
Wechselstrom rausbekommt fliest eben nur über 2 Phasen Strom, und daher 
entsprechend mehr...
Ist bei unserem 550A Oerlikon auch so und daher die Anschlussbedingungen 
nicht gerade Haushaltsüblich.
Konstruktionsbedingt...

Gruß
Torsten

von Bernd F. (metallfunk)


Lesenswert?

Torsten W. schrieb:
> Da das Aluschweißen mit der Kiste mit AC geschieht und man eben aus nem
> 3phasentrafo nicht ohne weiteres symetisch belastet einphasen
> Wechselstrom rausbekommt fliest eben nur über 2 Phasen Strom, und daher
> entsprechend mehr...
> Ist bei unserem 550A Oerlikon auch so und daher die Anschlussbedingungen
> nicht gerade Haushaltsüblich.
> Konstruktionsbedingt...
>
> Gruß
> Torsten

Das ist kein Drehstromtrafo!
Der hat nur 2 Anschlüsse. ( 380 V )

von Bernd F. (metallfunk)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hier ein Detail des Stromanschluss.
Es werden nur 2 Phasen genutzt.

von Torsten W. (wirehead)


Lesenswert?

Recht hast du, hab mir die bilder nicht angesehen...
Dann darf weiter geraten werden.
DC Sättigung durch Sperrschichtaufbau könnte ich mir dann noch am 
ehesten vorstellen. Müsste man mal messen, würde mich dann auch 
interressieren.

Gruß
Torsten

von eProfi (Gast)


Lesenswert?

Bei dem Gerät handelt es sich um ein Migatronic MTA 200 MTA200.
Es ist kein Drehstromgerät, sondern zwischen 2 Phasen angeschlossen.


@Bernd, habe ich auch gerade gesehen.
Schönes Gerät!
> Trafo bei Volllast 42 A x 380 V = 16000 W.
Nein, W ungleich VA

@Torsten:
Phasenzahlwechseltrafo: wenn richtig dimensioniert, fließt in allen drei 
Phasen der selbe Strom (leider, da dadurch bei 2 Phasen der Stromwinkel 
verschoben ist ist).


Autor: The Riddler (Gast) Datum: 20.01.2011 20:00
> Ich schalte einen kurzgeschlossenen Gleichrichter in Reihe mit
> der Primärwicklung eines Trafos um Gleichstrom fernzuhalten.
Ob das was bringt? Ich bezweifle es, da es sich um eine 
Gleichstromkomponente eines Wechselstromes handelt?

Kannst Du bitte Deine praktischen Erfahrungen schildern?

von Torsten W. (wirehead)


Lesenswert?

Ich mess das einfach mal morgen nach, müsste ja wenns materialbedingt 
ist auch bei mir auftreten.
Du könntest auch selber mal versuchen einfach ein Stück Stahl mit AC zu 
braten (mit der Kugelelektrode) und schauen ob sich dann das Problem 
erledigt...

Gruß
Torsten

von Torsten W. (wirehead)


Lesenswert?

Das mit dem Phasenzahlwechseltrafo stimmt, aber der im Bild ist keiner, 
habs zu spät gesehen...

von Bernd F. (metallfunk)


Lesenswert?

eProfi schrieb:
> Bei dem Gerät handelt es sich um ein Migatronic MTA 200 MTA200.
> Es ist kein Drehstromgerät, sondern zwischen 2 Phasen angeschlossen.
>
>
> @Bernd, habe ich auch gerade gesehen.
> Schönes Gerät!
>> Trafo bei Volllast 42 A x 380 V = 16000 W.
> Nein, W ungleich VA
>
> @Torsten:
> Phasenzahlwechseltrafo: wenn richtig dimensioniert, fließt in allen drei
> Phasen der selbe Strom (leider, da dadurch bei 2 Phasen der Stromwinkel
> verschoben ist ist).
>
>
> Autor: The Riddler (Gast) Datum: 20.01.2011 20:00
>> Ich schalte einen kurzgeschlossenen Gleichrichter in Reihe mit
>> der Primärwicklung eines Trafos um Gleichstrom fernzuhalten.
> Ob das was bringt? Ich bezweifle es, da es sich um eine
> Gleichstromkomponente eines Wechselstromes handelt?
>
> Kannst Du bitte Deine praktischen Erfahrungen schildern?

Praktische Erfahrungen?

Ein gutes Schweißgerät mit universellen Einsatzmöglichkeiten.
Perfekt beim E- Schweißen ( Elektroden )
Auch das WIG- Schweißen von Edelstahl ist makellos.
Beim ALU- WIG ist nach kurzer Zeit Schluss, wg. Überhitzung.

Dennoch nicht mehr Stand der Technik, weil bleischwer, moderne
Inverter wiegen ein Zehntel.

von Bernd F. (metallfunk)


Lesenswert?

Dazu mal was Generelles:

Solche älteren Schweißgeräte kann man schon mal sehr
kostengünstig bekommen.

In der Werkstatt spielt das Gewicht auch keine Rolle.

Die Technik ist simpel und reparierbar.

 Bei diesem Gerät hatte sich zB. die Hochspannungszündung
verabschiedet. Der Hersteller wollte nur eine komplette
Platine für Gold verkaufen, Schaltplan gab es auch nicht.

Also: Die verdampften Leiterbahnen mit Draht repariert,
alle Dioden getauscht und den undefinierber verschmorten
Widerstand durch ein Poti ersetzt.
Ein wenig gedreht, bis es gescheit zündet und gut ist.
( Das Poti ist schon 15 Jahre drin! )

Dann war der Gleichrichter hinüber.
Beim Hersteller sehr teuer.
Aber ein Siemenszeichen drauf. Mal rumgefragt und festgestellt,
daß das ein Allerweltsding ist, das in jedem Zweiten Bundesbahn-
waggon steckt. Ersatz gab es dann auch sehr günstig.

Solch alte Geräte sind ja auch wegen des Kupferpreises in-
terressant. Geht gar nichts mehr, ist der Schrottpreis
mindestens = Einkaufspreis.

von Uwe R. (aisnmann)


Lesenswert?

Hi Bernd,

probier mal folgendes: eine kleine Elektrode mit 75A verschweissen, 
Stahl, also bei gleichweit eingekurbeltem Kern bei Stufe 2 DC, wie bei 
stufe 2 AC das Alu. vielleicht ist da tatsaechlich irgendwas das mit dem 
Kernkurbeln zu tun hat.

Ausserdem koenntest du mal ungefaehr mit dem Multimeter die Spannung des 
(der beiden) Lichtboegen messen, sofern das MM da ueberhaupt die Zahlen 
stillhaelt ;o)) Ich denke der LB duerfte bei WIG laenger sein als bei 
Lichtbogenhand.

Hmm, habe eben mal die Wikipedia ueberflogen, die sprechen auch von 
Gleichsspannung bei Alu, plus an der Elektrode wegen der oxidschicht. 
Komisch. Ich hab aber gelernt das man Alu mit Wechselspannung schweisst, 
um die Oxidschicht aufzureissen. Habe aber nur einmal zum Probieren Alu 
geschweisst. In der Schmiede damals konnten wir kein Alu schweissen, 
weil der (unser) WIG-Inverter keine Wechselspannung kann. (Umpolen waere 
aber auch nich gegangen)

Bye Uwe

von eProfi (Gast)


Lesenswert?

Hier die Bedienungsanleitung für
TYPE MDA 200
TYPE MDA 200 K
TYPE MTA 200
TYPE MTA 200 K
TYPE THA 200
TYPE THD 200 AC-DC
TYPE THU 300
TYPE THP 300
TYPE MDU 300 L
TYPE MDU 300 W
TYPE MDU 400 W

http://service.migatronic.com/media/Gamle_TIG/mdu_300-400_usermanual_uk.pdf
Sehr interessant!
Siehe vor allem S.46/49 Maintennance
Die HF-Einheit muss geputzt und und die Funkenstrecke poliert werden.

> DC Sättigung durch Sperrschichtaufbau könnte ich mir dann noch
> am ehesten vorstellen.
> Müsste man mal messen, würde mich dann auch interressieren.
Glaube ich auch, evtl. durch nicht mehr so gute Zündung.
Siehe S.32/49


S.11/49:
THF200: THF 200:
A filter condenser is available as an accessory to MTA 200, MTA 200 K 
and THA 200. It is used for AC welding (light—alloy metals) and provides 
an improved cleaning effekt. It should therefore be noted that the 
current range of the machine no longer applies with the filter condenser 
connected and that the power supplied exceeds the preset value. THF 
requires no mains connection. It is to be connected in series with the 
welding current (in the frame cable). You must always remember to 
disconnect the THF 200 from the circuit for DC welding, as it otherwise 
can be destroyed.

von Bernd F. (metallfunk)


Lesenswert?

Hallo eProfi,

mein technisches Ausländisch ist leider sehr beschränkt.
Ich verstehe nur die Hälfte.

Gibt es diese Bedienungsanleitungen auch in der Weltsprache
Deutsch ?

von eProfi (Gast)


Lesenswert?

Der hier hat auch ein MTA200:
http://www.mig-welding.co.uk/forum/showthread.php?t=15709

Unten der Hinweis auf einen Schaltplan hat mit neugierig gemacht und 
führt nach:
http://www.mig-welding.co.uk/manuals.htm
Der migatronic.it -Link funktioniert nicht mehr, aber hier:
http://service.migatronic.com/default.aspx?m=2&i=839
findet man Bedienungsanleitung, Ersatzteillisten - und Schaltplan:

http://service.migatronic.com/media/Gamle_TIG/mta_200_maskindiagram.pdf


> Also: Die verdampften Leiterbahnen mit Draht repariert,
> alle Dioden getauscht und den undefinierber verschmorten
> Widerstand durch ein Poti ersetzt.
> Ein wenig gedreht, bis es gescheit zündet und gut ist.
> ( Das Poti ist schon 15 Jahre drin! )

Im Zündgenerator finde ich aber keine Dioden.

Das bestätigt meinen Verdacht, dass das Zündgerät vielleicht doch nicht 
mehr so gut funktioniert. Und das zu einer "partial rectification" 
(siehe Handbuch-PDF S.32) führt.

von Leo .. (-headtrick-)


Lesenswert?

Bei der Elektrodenschweißen-Rechnung haben die Stäbe ja noch den 
Innenwiderstand und die geringere Leitfähigkeit des Stahls gegenüber
dem Aluminium welches eh ein besserer Leiter ist und bei WIG nur
die Wolfram-Elektrode mit geringen Innenwiderstand. Dürfte
nachvollziehbar sein wenn bei WIG-ALU-Schweißen da die Sicherung
knallt. Meist wird die Nutzbarkeit des Gerätes mit der
ED=Einschaltdauer in % angegegeben. Abhilfe kann man nur durch
eine kräftige Gebläsekühlung und größere Kühlkörper schaffen,
aber auch die hat Grenzen.
Bei den modernen Invertern entschärft man das Problem durch
Schalttechnik wie bei Schaltnetzteilen.

von Leo .. (-headtrick-)


Lesenswert?

@Bernd Funk
Wozu gibts Translatoren(geht am schnellsten, auch wenn das Ergebnis 
nicht immer überzeugt).
Ein Filter Kondensator ist als Zubehör erhältlich MTA 200, MTA 200 K
und THA 200. Es ist für AC-Schweißen (Leichtmetall-Metallen) verwendet 
und bietet eine verbesserte Reinigungswirkung effekt. Es sollte daher 
beachtet werden, dass die Strombereich der Maschine entfällt mit dem 
Filter Kondensator verbunden ist und dass die Stromversorgung den 
voreingestellten Wert überschreitet. THF benötigt keine Netzverbindung. 
Es ist in Serie mit dem verbunden werden Schweißstrom (im Rahmen Kabel). 
Sie müssen immer daran denken, Trennen Sie das THF 200 aus der Schaltung 
für DC-Schweißen, da es sonst zerstört werden kann.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.