Wird der Juckreiz von Insektenstichen mit der Zeit, wenn man sich oft genug stechen lässt, geringer? Ist es nicht auch bei anderen Giften so, dass man den Körper resistenter machen kann? Das wäre natürlich die ultimative Methode gegen die lästigen Stiche, vor allem funktioniert sie dann wirklich jederzeit. Bin gespannt auf eure Meinungen.
Ich bin häufig in den Rheinauen unterwegs - dort gibts ganze Armeen dieser himmlischen Heerscharen. Daß man sich an das Gift gewöhnen kann, glaube ich nicht, aber man sollte sich unbedingt das Kratzen abgewöhnen, denn dadurch werden Mückenstiche erst richtig schlimm. Ich habe mir angewöhnt, das Jucken einfach zu ignorieren. Dann geht es am schnellsten weg. Allerdings sind die Stechmücken noch das harmlosere Viehzeug - es gibt weit unangenehmere. Ganz übel sind Kriebelmücken und Bremsen. Gegen diese Mistviecher hilft nur einstinken mit Antibrumm Forte. Die Kriebelmücken umgehen das Mittel allerdings, indem sie einen direkt neben die Augen stechen, wo man mit dem Stinkzeug nicht hin kann. Zuweilen muß man die Stiche mit cortisonhaltigen Salben behandeln, weil sie sonst wochenlang nicht abheilen. "Naturproukte" zum einstinken kann man sich sparen - darüber lachen sich die Biester höchsten tot und bei den richtig guten Mitteln finden sie zielsicher die Stellen, die man ausgelassen hat, wenn die noch so klein sind.
Uhu Uhuhu schrieb: > Ich bin häufig in den Rheinauen unterwegs - dort gibts ganze Armeen > dieser himmlischen Heerscharen. Das stimmt. > Daß man sich an das Gift gewöhnen kann, glaube ich nicht, aber man > sollte sich unbedingt das Kratzen abgewöhnen, denn dadurch werden > Mückenstiche erst richtig schlimm. Ich habe mir angewöhnt, das Jucken > einfach zu ignorieren. Dann geht es am schnellsten weg. Genau, Stechmücken-Stiche kann man, meiner Ansicht nach, wirklich (problemlos) ignorieren. Ist nur eine Kopfsache. > Allerdings sind die Stechmücken noch das harmlosere Viehzeug - es gibt > weit unangenehmere. > > Ganz übel sind Kriebelmücken und Bremsen. Ja, das stimmt. Dagegen hilft nur Wachsamkeit. Jedes Vieh, das zum Landen ansetzt sofort abmurksen. Um auf das eigentliche Thema zurückzukommen: ich vermute, dass es von Gift zu Gift verschieden ist. Gegen manche (leichte) Gifte kann man eine Resistenz entwickeln, gegen andere nicht (so leicht). Ist es bei Bremsen nicht auch so, dass sie ein Stück Haut weg beißen? Gruß, Alex
wobei diese insekten kein echtes gift injezieren, sondern höchstens gerinnungshemmenden speichel. sonst hat die mücke schnell rohrverstopfung. ich denk auch am besten ist das abmurksen der viecher direkt nach der landung. bei manchen mücken kann man sich einen kleinen spaß erlauben, einige fliegen beim stich nicht weg wenn man sich langsam mit dem finger nähert. wenn man dann seine haut an der einstichstelle mit zwei fingern sehr straff hält kriegt die mücke ihren stachel nicht mehr raus und explodiert irgendwann... (nackte kanone läßt grüßen) der stich juckt zwar trotzdem aber der mücke hat man's wenigstens noch heimgezahlt. mit kratzen macht man die sache nur noch schlimmer weil man die fremdstoffe in der haut verteilt. dadurch wird der "fleck" nur größer. wespen und bienen injezieren ein gift, allerdings stechen die nicht aus langeweile. bienen sterben nach dem stich sogar, wespen überleben ihn und stechen daher schneller. meistens aber auch weil sie sich bedroht fühlen, wenn sie zwischen die kleidung geraten und gequetscht werden oder wenn man nach ihnen schlägt (und sie dabei vielleicht trifft und zwischen zwei fingern fängt). gegen offen zugängliche wespennester hab ich eine schlagkräftige waffe entwickelt nachdem mir die viecher in der halle der autowerkstatt eines freundes den krieg erklärt hatten. bin ja eigentlich ein friedliebender mensch der keiner fliege oder spinne was tut, aber drei stiche an einem tag sind mir dann doch genau einer zuviel. jedenfalls hat dann ein dachpappen-abflammbrenner für klare verhältnisse an der front gesorgt. mit ein paar kabelbindern an eine lange holzlatte dran, flasche nur ganz wenig aufdrehen, brenner zünden, drunterhalten und an der flasche vollgas geben... 10-20 sekunden später ist alles erledigt. geht natürlich nur dort wo nichts anderes mit abfackeln kann, die solide stahlbetonkonstruktion der halle bot den wespen da recht wenig schutz. die ganzen hausmittelchen bringen da eher wenig, die viecher interessieren sich nicht für backpulver und zuckerwasser 10 meter vom esstisch weg lockt nur den rest der umliegenden völker zusätzlich an, die die kirschsahnetorte bis dahin noch nicht entdeckt hatten.
Paul W. schrieb: > Wird der Juckreiz von Insektenstichen mit der Zeit, wenn man sich oft > genug stechen lässt, geringer? Nö. > Ist es nicht auch bei anderen Giften so, dass man den Körper resistenter > machen kann? Da es sich bei den gerinnungshemmenden Mitteln nicht um ein Gift handelt, ist das nicht anzunehmen. Als Gegenmittel eignet sich beim Einsetzen des Juckreizes eine milde Säure, wie z.B. Essig. Uhu Uhuhu schrieb: > "Naturproukte" zum einstinken Auch nicht nicht-Naturprodukte, die in Mitteleuropa so allgemein verfügbar sind (wie Autan & Co.), sind eher ... Vorschläge für die Mücken, sich vielleicht woanders hinzusetzen. Das Zeug, das für Wanderer im australischen Outback dort verkauft wird, das funktioniert besser. Die australischen Mücken sind auch besser als die europäischen, da tut das not.
Ein neuer Ansatz funktioniert mit Wärme und soll die die hitzelabilen Gifte zersetzen: http://www.stichheiler.de/ Ich habs letzten Sommer ausprobiert, die Behandlung ist kurzzeitig unangenehm (weil ziemlich heiss), über das Resultat kann ich mich aber nicht beschweren.
>Ein neuer Ansatz funktioniert mit Wärme und soll die die hitzelabilen >Gifte zersetzen: Ist schon lange bekannt. Allegemein nimmt man einem Löffel, erhitzt ihn mit Kerze oder Feuerzeug und legt ihn danach auf.
>bienen sterben nach dem stich sogar, wespen überleben ihn >und stechen daher schneller Bienen wissen aber nicht, dass sie nach einem Stich sterben, denn ihr Stachel bleibt nur in der Haut stecken. Verteidigen müssen sich Bienen aber vor allem gegen andere Insekten, das überleben sie. Selbst die Königin besitzt einen Stachel, und das wäre ziemlich blöd, wenn sie dann sterben würde.
Alex Bürgel schrieb: > Ja, das stimmt. Dagegen hilft nur Wachsamkeit. Jedes Vieh, das zum > Landen ansetzt sofort abmurksen. Das ist bei Kribelmücken ausgesprochen schwiereg: die Bister sind so klein, daß man die Angriffe meist erst mitbekommt, wenn es schon juckt und ein Schlag aufs eigene Auge, um so ein Mistvieh in die ewigen Jagdgründe zu befördern ist wohl auch nicht unbedingt das Wahre. > Ist es bei Bremsen > nicht auch so, dass sie ein Stück Haut weg beißen? Nein, die haben eine Stechrüssel, mit dem sie in die Haut bohren. Man kann nach dem Stich deutlich die Stelle sehen, an der sie gebohrt hat. Nach meiner Erfahrung sind Bremsen aber das kleinste Übel, so lange man sich ordentlich einstinkt und immer zwei Textilschichten übereinander trägt. Zudem sind sie recht laut und nicht sehr schnell, da kann man so einen Plagegeist reltiv leicht totschlagen. Ben _ schrieb: > wobei diese insekten kein echtes gift injezieren, sondern höchstens > gerinnungshemmenden speichel. sonst hat die mücke schnell > rohrverstopfung. Wann spricht man denn von einem Gift? Wenn man dran stirbt? Dann haben sämtliche Ektoparasiten des Menschen kein Gift, denn sie wollen ihren Wirt ja nicht umbringen, sondern nur melken, wie wir unsere Kuh. Die Reaktion auf den Stich ist laut Wikipedia eine allergische Reaktion - dann müßte man sich eigentlich desensibilisieren (lassen) können. Aber ob das bis zu einer vollständigen Nicht-Reaktion gehen kann, da habe ich doch so meine Zweifel. > wenn man dann seine haut an der einstichstelle mit zwei fingern > sehr straff hält kriegt die mücke ihren stachel nicht mehr raus und > explodiert irgendwann... (nackte kanone läßt grüßen) der stich juckt > zwar trotzdem aber der mücke hat man's wenigstens noch heimgezahlt. Hast du das selbst schon ausprobiert? Mit dem Wespenmorden ist das übrigens so eine Sache: Die leben nämlich nicht nur von Süßem, sondern fangen auch kleinere Insekten, z.B. Mücken. Rufus Τ. Firefly schrieb: > Auch nicht nicht-Naturprodukte, die in Mitteleuropa so allgemein > verfügbar sind (wie Autan & Co.), sind eher ... Vorschläge für die > Mücken, sich vielleicht woanders hinzusetzen. Autan taugt auch nicht viel - besorg die das Mittel, das ich oben genannt hatte. Damit habe ich in der Hauptangriffszeit der Plagegeister - vor Sonnuneuntergang bei Temperaturen um 30° - sehr gute Erfahrungen gemacht. Daß sie unbehandelte Hautstellen suchen und dort stechen, stimmt allerdings. Dagegen hilft Sorgfalt beim Einstinken. Diese Mittel funktionieren übrigens so, daß sie den Blutsaugern ihre Spezialrezptoren besetzen, die normalerweise auf Geruchsstoffe reagieren, mit deren Hilfe sie die passende Einstichstelle finden. Rolf Eichenseher schrieb: > Ein neuer Ansatz funktioniert mit Wärme und soll die die hitzelabilen > Gifte zersetzen: > > http://www.stichheiler.de/ > > Ich habs letzten Sommer ausprobiert, die Behandlung ist kurzzeitig > unangenehm (weil ziemlich heiss), über das Resultat kann ich mich aber > nicht beschweren. Ja, durch kurzes Erhitzen der Quaddel - so weit, wie man es ertragen kann - wird die Reaktion auf den Stich stark abgemildert. Raucher sind da im Vorteil - die können das mit ihrer Flumme machen. Einfach mit dem glühenden Ende vorsichtig so weit annähern, wie man es gerade noch ertragen kann. Es darf kein Verbrennung geben!
>> Ein neuer Ansatz funktioniert mit Wärme und soll die die hitzelabilen >> Gifte zersetzen: > Ist schon lange bekannt. Allegemein nimmt man einem Löffel, erhitzt ihn > mit Kerze oder Feuerzeug und legt ihn danach auf. genau, und hat danach dreimal solange spaß mit der 5x5cm brandblase! >> [mücken-platzer] > Hast du das selbst schon ausprobiert? ja, klappt. aber viele mücken fliegen halt weg bevor du die haut straffen kannst. einfach draufhauen ergibt eine deutlich höhere letalität. > Mit dem Wespenmorden ist das übrigens so eine Sache: Die leben nämlich > nicht nur von Süßem, sondern fangen auch kleinere Insekten, z.B. Mücken. tschuldigung, das war mir nach dem dritten stich genau zwischen zwei finger einigermaßen scheißegal. krieg ist krieg, da werden keine gefangenen gemacht! ;)
Ben _ schrieb: > genau, und hat danach dreimal solange spaß mit der 5x5cm brandblase! Nein, das passiert nur blinden Grobmotorikern, die es nicht schaffen, einen Mückenstich genau zu lokalisieren. Man kann übrigens auch recht gut einen Zigarettenanzüder im Auto dazu zweckentfremden. Die Infratorstrahlung des glühenden Teils reicht völlig aus und läßt sich mit etwas Vorsicht auch ganz gut dosieren. > krieg ist krieg, da werden keine gefangenen gemacht! Krieg? Nein, das ist kein Krieg, denn die Wespen greifen nicht aus heiterem Himmel an. Sie wehren sich nur, wenn sie in Gefahr sind. Das würdest du auch nicht anders machen. Aber ich gebe dir durchaus ein wenig Recht: Wespenstaaten in Hausnähe können wegen der vielen kleinen Krabbler, die sich von uns Riesenviehchern angegriffen fühlen, ziemlich unangehm werden. Für alle anderen Wespen gilt jedoch, daß sie ein unverzichtbare Rolle im Ökosystem spielen.
Hitze gegen die Stiche kann ich auch bestätigen, das klappt wirklich super - ohne Brandblasen. Trotzdem wäre mir lieber, einfach den Juckreiz ertragen zu können. Es gibt und gab Gegenden, in denen noch viel mehr Mücken als hier leben, in denen die Menschen keine Insektendichten Häuser haben und in denen es keine Chemie gegen Mücken gibt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dort jeder Stich so unangenehm ist - und vor allem, da Kratzen ja eine intuitive Handlung ist, aber äußerst kontraproduktiv, muss ja früher der Juckreiz deutlich geringer gewesen sein. Andernfalls hätte das ja bestimmt gesundheitliche Folgen gehabt.
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