Hallo! Ich plane derzeit den Bau eines (externen) Datengrabes mit 4 Sata-Festplatten. In einer ersten Stufe sollen 2 Platten eingebaut werden, angesprochen durch einen DC-5220 RAID SATA II / USB 2.0 RAID Controller. (siehe auch: http://www.dawicontrol.com/index.php?cmd=proddet&id=stomo ) Jetzt stehe ich vor der Frage wie ich die Festplatten mit Strom versorge. Gebräuchliche 3.5"-Sata-Festplatten brauchen +12V und +5V und haben wohl Anlaufströme um die 2A. Meine erste Idee wäre: - ext. 12V Netzteil - Linearregler für 5V Bloß wie verteilt sich der Anlaufströme auf die beiden Leitungen, weiß da jemand genaueres? Was haltet ihr von der Lösung? Wie kann ich das besser machen? Was ich außerdem spannend fände, wäre die Spannungsversorgung für jede Festplatte (über USB?) an- und ausschalten zu können. Außerdem könnte man die Festplatten so nacheinander Einschalten und hohe Stromspitzen vermeiden. Steuern würde ich das per AVR. Da müsste ich dann pro Platte jeweils einen (MOS-)FET für +5 und +12V vorsehen, oder!? So viel erstmal von mir, Johannes
Johannes K. schrieb: > Meine erste Idee wäre: > - ext. 12V Netzteil > - Linearregler für 5V Der Linearregler ist keine gute Idee. Die Stromaufnahme von 3.5"-Platten ist auch auf dem 5V-Zweig nicht zu unterschätzen, und wenn Du ganze 7V über dem Linearregler abfackelst, dann wird der sehr heiß. Nimm einen Abwärtsregler, wie er auch in üblichen Festplattengehäusen verwendet wird. Das Abschalten der Stromversorgung der Festplatten ist ebenfalls keine gute Idee, da das dem RAID-Controller nicht gefallen wird; was ist, wenn der gerade auf eine der Platten schreibt oder von ihr liest? Willst Du das Rad neu erfinden oder warum möchtest Du so etwas selberbauen? Es ist ja nicht so, daß man so etwas nicht bereits als fertiges Gerät bekäme ...
Nimm doch ein gutes PC-Netzteil, das liefert die benötigten Spannungen ohne Probleme.
OK, also Abwärtsregler. Sowas in richtung LT1074!? Zum Thema abschalten: Ich würde am PC "Hardware sicher entfernen" und dann abschalten. Das sollte doch eigentlich funktionieren? Der RAID-Controller kann zudem diverse Status-LEDs ansteuern, die man abfragen könnte, um ein abschalten im Betrieb zu verhindern. Das ist von mir aber erstmal nicht angepeilt. Naja, das Rad will ich sicherlich nicht neu erfinden, aber mir macht es Spass, Dinge grundlegend selbst aufbzubauen. Das Gehäuse soll zB. aus GFK gefräst werden. Da passt dann so eine Eigenbau-Spannungsversorgung sehr gut zu ;) Oliver Stellebaum schrieb: > Nimm doch ein gutes PC-Netzteil, das liefert die benötigten Spannungen > ohne Probleme. Finde ich ein wenig umpraktisch... Nimmt zuviel Platz weg und ist auch völlig unterfordert.
Johannes K. schrieb: > OK, also Abwärtsregler. Sowas in richtung LT1074!? Prinzipiell ja. Sieh Dir mal Datenblätter von 3.5"-Festplatten an, damit Du die Größenordnung der Stromaufnahme am 5V-Zweig abschätzen kannst. Johannes K. schrieb: > Zum Thema abschalten: Ich würde am PC "Hardware sicher entfernen" und > dann abschalten. Das sollte doch eigentlich funktionieren? Wieso sollte es das, wenn der RAID-Controller die Platten autark ansteuert?
Johannes K. schrieb: > Oliver Stellebaum schrieb: >> Nimm doch ein gutes PC-Netzteil, das liefert die benötigten Spannungen >> ohne Probleme. > Finde ich ein wenig umpraktisch... Nimmt zuviel Platz weg und ist auch > völlig unterfordert. Dann nimm ein µATX Netzteil. Es nicht aufs letzte Watt zu belasten ist der Lebensdauer förderlich. Mit ca. 12A für beide Spannungen bist Du im grünen Bereich.
-Wirtschaftlich gesehen könnten 2 fertige Gehäuse billiger sein? -Auch das teuerste Raid schützt nicht gegen Viren oder Diebstahl. Ein Backup ist trotzdem nötig!
oszi40 schrieb: > -Auch das teuerste Raid schützt nicht gegen Viren oder Diebstahl. Ein > Backup ist trotzdem nötig! Und noch besser: Was passiert wenn der Controller kaputt geht? Dann ist meist alles alles und den selben oder kompatiblen Controller gibts schon seit einem Jahr nicht mehr. Raids privat bringen meist mehr Probleme als Nutzen. Meine Meinung.
U.R. Schmitt schrieb: > Raids privat bringen meist mehr Probleme als Nutzen. Wer properitaere Software ohne einsehbaren Quellcode einsetzt - schon. Zum Glueck macht man das in der Praxis nicht.
Der Threadstarter hat genau das vor, er möchte dedizierte RAID-Controller verwenden. Und die verwenden proprietäre Software, und den Quellcode davon bekommt auch niemand zu Gesicht.
Es gab auch schon zahlreiche kaputte Raidcontroller. Möge ein guter Geist seine schützende Hand darauf legen, daß Johannes nie Ersatz braucht. Es könnte sein, daß er sein Raid sonst frisch aufbaut weil nur ein anderer Typ verfügbar ist. Übrigens brauchen 4 HDs auch etwas Strom. 365*24*0,30*0,040kW= 105€ im Jahr
oszi40 schrieb: > Übrigens brauchen 4 HDs auch etwas Strom Halbwegs intelligente RAID-Controller sollten in der Lage sein, die Festplatten bei Inaktivität zu deaktiveren; auch braucht eine Festplatte, die sich nur dreht (also keine Lese/Schreibaktivität ausführt), weniger Strom als eine unter Last. Allerdings wird RAID überbewertet, es steigert nur die Ausfallsicherheit durch Festplattendefekt, aber es ersetzt kein Backup und keine Archivierung.
Und bevor die Frage noch kommt: Ja, die Festplatten müssen gekühlt werden.
Seitdem ich mal damit gespielt habe, will ich im Low-Cost-Bereich nix anderes mehr: http://de.wikipedia.org/wiki/Mdadm Was spricht eigentlich dagegen, noch ein kleines Atom-Board in die Box zu setzen und darauf ein Linux laufen zu lassen? So kannst du die Kiste z.B. ans LAN klemmen, oder auf eine externe USB-Platte automatisch Backups laufen lassen. So wahnsinnig viel verbraucht so ein Atom-System IMHO auch nicht, dafür hast du einen kaum messbaren Funktionsgewinn. Weil die Platte grade auf dem Tisch liegt: Auf einer Samsung SATA HDD mit 160GB steht übrigens folgende Stromaufnahme: 12V: 0.5A 5V: 0.7A 0,7A mit Linearregler machen schon keinen Spaß. Deine Platten werden entsprechend mehr ziehen, 1. weil größere Platten tendenziell mehr Strom benötigen und 2. weil es vier Platten sind ;) Schau mal bei Reichelt in die Netzteil-Abteilung. Dort gibt es Einbau-Schaltnetzteile mit zwei Ausgangsspannungen. Z.B. sowas: http://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=66862;PROVID=2402 Du musst natürlich schauen, ob die Leistung ausreicht. Die Netzteile sind IMHO sehr zuverlässig und liefern brauchbare Spannungen ohne das Gehäuse unnötig zu heizen. Einzig eine Plastikkappe über den 230V-Anschlüssen wäre wünschenswert, das zwickt beim Messen so unschön :)
OK, vielleicht war meine Herangehensweise die falsche. Mein Ansatz erschien mir recht schlau, bloß wenn ich eure Kommentare lese und mir ein wenig Gedanken dazu mache ist es für mich vielleicht doch nicht der richtige Ansatz. Also nochmal von vorne: Was will ich eigentlich? Ein Datengrab, wichtig sind also viel Speicher und Lebensdauer, wenig Stromverbrauch. Weniger wichtig Geschwindigkeit. Als Festplatten habe ich übrigens eine der Caviar Green Serie von WesternDigtital vorgesehen. Brauche ich einen RAID-Controller? Mein Ansinnen war die Anzahl Kabel zwischen Computer und Gehäuse zu minimieren (zuätzlich hätte der RAID-Controller die doppelte Datensicherung vereinfacht). Stattdessen könnte ich auch einen kleinen USB-Hub ins Gehäuse bauen und normale SATA-USB-Konverter benutzen. Dies hätte auch den Vorteil, das ich die Platten an- und ausmachen kann wie ich will, bzw. die Platten per Energiesparfunktion geschaltet werden können. Oder fällt euch etwas besseres ein? Vor allem finde ich die Konverter die mir bisher untergekommen sind von der Form her nicht so toll... Sind alle ein bisschen "sperrig". Da kommt man dann ganz schnell zur Frage der Wirtschaftlichkeit: Solche Konverter kosten ab ca. 10-15€. Da bekommt man fast schon günstige Gehäuse für (all incl.). Womit ich allerdings noch nicht warm werde ist ein fertige 5/12V Netzteil zu verwenden. Das würde ich gerne selbst zusammenlöten. Zur Diskussion steht für mich auch nicht der Kauf eines fertigen Gehäuses, das ist mir zu einfach. Grade noch gelesen: Noch ein Atom-Board einbauen? Das ist für mich dann wohl der sichere Overkill. Wobei das mit dem Netzteil ist eine Überlegung wert... Vielen Dank für eure Antworten, ich werde da nochmal eine Nacht drüber schlafen. Ist doch wieder komplizierter als ich dachte. Ich würde mich auch weiterhin über Anregungen und Ideen freuen ;)
Johannes K. schrieb: > Als Festplatten habe > ich übrigens eine der Caviar Green Serie von WesternDigtital vorgesehen. Die da mit ihrer Green Funktion sich ihr eigenes Leben verkürzen... Muss das Ding denn 24h/d laufen? Wenn nur stundenweise, dann kommst Du mit Löwe schrieb: > Was spricht eigentlich dagegen, noch ein kleines Atom-Board in die Box > zu setzen und darauf ein Linux laufen zu lassen? gut hin ohne Klimmzüge mit problemloser Anschlussvielfalt. Festplatten kühlen, Netzteil großzügig dimensionieren. Es geht ja schließlich um einigermaßen zuverlässige Verfügbarkeit des Ganzen. Das Sparen am falschen Ende geht da auch mal nach hinten los.
Einfacher wäre: ein paaar USB-HDs 2GB zu beschaffen und einige als Sicherung in den Schrank zu legen. Solange HDs im Schrank liegen kommt selten ein Virus drauf. Frische, große USB-HDs 1x gründlich formatieren hilft späte Fehler schon gleich zu erkennen. Wenn dann Daten drauf sind, wäre das ärgerlicher.
Johannes K. schrieb: > OK, also Abwärtsregler. Sowas in richtung LT1074!? Gibt es für den eigentlich passende Spulen bei Reichelt (oder woanders) ?
gahe schrieb: > Johannes K. schrieb: >> OK, also Abwärtsregler. Sowas in richtung LT1074!? > > Gibt es für den eigentlich passende Spulen bei Reichelt (oder woanders) > ? mhh schrieb: > Muss das Ding denn 24h/d laufen? Wenns ums stromsparen geht wäre das noch eine Alternative: http://www.mail-archive.com/linux-btrfs@vger.kernel.org/msg07526.html
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