Deutsche Worte englisch ausgesprochen können sehr erheiternd wirken und zuweilen auch einiges über den Sprecher preisgeben. Eben in den Nachrichten im Deutschlandfunk: Gorch Fock Vor längerer Zeit in den Verkehrsmeldungen des Deutschlandfunks: Pritzwalk Manchmal weiß man wirklich nicht, ob man heulen, oder sich totlachen soll...
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Feuer!! Es brennt: dad an fire leisure hair Funktioniert aber nur in Franken. J.
Wie will man den "Gorch Fock" englisch klingend aussprechen!? das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen!? [goartsch fuuck] ???
"Gortsch Fock" sprach die Dame, wenn man ihr Radebrech in deutscher Lautmalerschrift wiedergibt...
...jetzt verstehe ich! Ohne diesen Zusatz nicht. Du läßt nach uhuhuuhuuhhu guude ts
Wieso ich? Wie man "Gorch Fock" aussprechen würde, wäre es ein englisches Wort, ist doch völlig klar. Aber dein Lösungsvorschlag oben läßt auch tief blicken ;-)
Ich kann der Diskussion auch nicht ganz folgen... Eigentlich gar nicht. ;-)
Wo ist das Problem? http://de.wikipedia.org/wiki/Pseudo : pseud(o) ψεύδειν, ψεύδεσθαι/ψεῦδος falsch, unecht, vorgetäuscht http://de.wikipedia.org/wiki/Anglizismus : Als Anglizismus bezeichnet man den Einfluss der englischen Sprache auf andere Sprachen. Er kann sich nicht nur in allen Bereichen eines Sprachsystems äußern, also in der Lautung, der Formenlehre, der Syntax oder im Wortschatz als Fremd- und Lehnwort, sondern auch auf allen Sprachebenen wie der Hochsprache, der Alltagssprache, dem Slang und anderen. Kritiker bezeichnen Anglizismen in der deutschen Sprache auch abwertend als Denglisch. Sprecht die beiden im Eingangsposting fett zitierten Worte englisch aus. Wenn ihrs dann noch immer nicht merkt...
Die korrekte Aussprache des Namens "Gorch Fock" dürfte größere Teile der nicht-küstennahen Bevölkerung vor Probleme stellen, als Anglizismus würde ich eine vergurkte Aussprache daher nicht bezeichnen, zumal der Name so auch nichts für ihn nicht kennende erkennbar deutsches an sich hat. Allerdings ist es drollig, Pritzwalk wie sidewalk auszusprechen. Das macht daraus allerdings noch keinen Pseudoanglizismus, in die Kategorie gehört vor allem das unsägliche "Händie", äh, "Handy".
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Die korrekte Aussprache des Namens "Gorch Fock" dürfte größere Teile der > nicht-küstennahen Bevölkerung vor Probleme stellen, als Anglizismus > würde ich eine vergurkte Aussprache daher nicht bezeichnen, zumal der > Name so auch nichts für ihn nicht kennende erkennbar deutsches an sich > hat. Wenn der Name letzte Nacht um 1:00 Uhr vom Himmel gefallen wäre, würde ich dir Recht geben. Aber er geistert schon seit einiger Zeit im Zusammenhang mit der Bundeswehr durch die Medien - einfaches Hinhören, oder für die fortgeschrittenen Zeitgenossen auch Ableiten aus dem Kontext hätten hier recht zuverlässig zum richtigen Ergebnis geführt. > Allerdings ist es drollig, Pritzwalk wie sidewalk auszusprechen. So beschwingt, wie der Junge das ausgesprochen hatte, lag nur ein Schluß nahe: Er ist ein Nordic-Walking-Fan. > Das macht daraus allerdings noch keinen Pseudoanglizismus, in die > Kategorie gehört vor allem das unsägliche "Händie", äh, "Handy". Es macht keinen Anglizismus - aber ein Pseudo-Anglizismus ist ja auch keiner. Siehe Wikipediadefinition: "...also in der Lautung..." Im Übrigen ist Nachschlagen des Begriffes "Gorch Fock" in der Wikipedia sehr aufschlußreich: Gorch Fock ist der Name folgender Personen: * Gorch Fock (Schriftsteller) (eigentlich Johann Wilhelm Kinau; 1880–1916), deutscher Schriftsteller Gorch Fock ist der Name folgender Schiffe: * Gorch Fock (1933), ein ehemaliges deutsches Segelschulschiff * Gorch Fock (1958), ein Segelschulschiff der Deutschen Marine
Ich halte das für ein stinknormales Bildungsdefizit. Nichts besonderes, wo doch in Tageszeitungen das Lektorat schon vor Jahren abgeschafft wurde. Und daß jemand, der im Radio die Nachrichten vorliest, sich mit aktuellen politischen Ereignissen auseinandersetzt, das ist schon lange nicht mehr Voraussetzung für den Job. So schlecht, wie Journaillisten heutzutage bezahlt werden, kann man das auch nicht erwarten. (Das ist jetzt Altmännergenöle, mit über 40 gehöre ich wohl auch schon in die Kategorie)
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Ich halte das für ein stinknormales Bildungsdefizit. Nichts > besonderes, wo doch in Tageszeitungen das Lektorat schon vor Jahren > abgeschafft wurde. Ich auch. Aber daß derlei Wissenslücken vorsichtshalber mit englischem Klang ausgefüllt werden, zeigt, wer Koch und wer Kellner ist - ganz besonders, wenn es um die Bundeswehr geht... > Und daß jemand, der im Radio die Nachrichten vorliest, sich mit > aktuellen politischen Ereignissen auseinandersetzt, das ist schon lange > nicht mehr Voraussetzung für den Job. Es reicht doch den Job nach Papageienart durchzuziehen. Aber dazu müßte man zumindest vorher die Ohren spitzen.
>Wieso ich? Wie man "Gorch Fock" aussprechen würde, wäre es ein >englisches Wort, ist doch völlig klar. >Aber dein Lösungsvorschlag oben läßt auch tief blicken ;-) Welche Lösung hatte ich denn vorgeschlagen? Außerdem solltest Du endlich mal nach Amiland fahren, dann hörst Du wie verschieden man englische Wörter sprechen kann. guuude ts
Warum soll man Fock wie fack aussprechen, man sagt ja auch clock und nicht clack. Also: krampfhafter Versuch ein Thema aufzumachen!
..das war ja meine Frage, G O R T S C H kam ja erst später. gude ts
Thomas S. schrieb: > ..das war ja meine Frage, G O R T S C H kam ja erst später. Beitrag "Re: Lächerliche Pseudoanglizismen"
" Sale " An jeder Ecke steht das, in welchem Land leben wir eigentlich? Ich find das schon grenzwertig. In Europa ist die deutsche Sprache sehr gut vertreten. ( Umgerechnet auf die Menschen, mehr als Englisch, Französich oder Spanisch ) Muss man jeden Scheiss mitmachen, oder warum heißt ein Treffpunkt jetzt " Meetingpoint " ? ( Der Verfechter der deutschen Sprache )
" Sale " ist ein echter Anglizismus, also ein englisches Wort, das ziellos in Deutschland herumirrt und todunglücklich ist. " Meetingpoint " ist ein in deutscher Diaspora geborenes englisches Wort, das noch nie den Weg nach Hause finden wird. Pritzwalk [pritzwork] ist der von der US-Einwanderungsbehörde vereitelte Versuch, ein richtiges deutsches Wort nach Amiland zu entführen. Deswegen staut sich jetzt dort immer der Verkehr auf der Autobahn. Gortsch Fock ist ein deutsches Schlachtschiff, auf dem höchstens Goldfasane geschlachtet werden und über das sich der Rest der Welt freut.
Viel schlimmere Anglizismen sind solche 1:1 übersetzten Idiome wie "Ich erinnere dass, ..." oder "Am Ende des Tages..." oder "Es macht Sinn." Aber am allerschlimmsten ist der Backshop. **würg**
Schlimm? Eigentlich nicht. Sie zeigen zuweilen recht drastisch, wes Geistes Kind die Benutzer sind. Pseudoanglizismen sind wie der Rotz, der aus der Nase des Schnupfenpatienten läuft.
Ja da sind wir uns einig. Aber warum sind diese Anglizismen eigentlich so auf dem Vormarsch? Ist die deutsche Sprache so unflexibel, daß sie nicht auf Neuerungen eingehen kann. Oder gibt es da eine Gruppe von Werbeleuten, die uns eine neue Sprache aufzwingen will? ( Kriegen die da Geld für und wenn ja, von wem ? )
Christian R. schrieb: > Viel schlimmere Anglizismen sind solche 1:1 übersetzten Idiome wie "Es macht Sinn." http://www.stupidedia.org/stupi/Sinn_machen Übrigens geht es auch umgekehrt: Ich verwende gerne und oft "I break together!"
Bernd Funk schrieb: > Aber warum sind diese Angelizmen eigentlich so auf dem > Vormarsch? Es war schon immer so, daß die Besiegten die Sprache der Sieger übernehmen. > Ist die deutsche Sprache so unflexibel, daß sie nicht auf > Neuerungen eingehen kann. Unflexibel bestimmt nicht - siehe z.B. die zusammengesetzten Substantive, die sehr ausdrucksstark sind und im Englischen Fehlen. Und jetzt rate mal, warum mit dieser bescheuerten Rechtschreibreform selbst um den Preis von Mehrdeutigkeiten die Komposita abgeschafft werden... Gegen importierte Worte, die bisher unbekannte Dinge benennen, habe ich wenig. Aber gebräuchliche deutsche Worte durch (Pseudo-)Anglizsmen zu ersetzen, ist eine Marotte echter Kriecher. > Oder gibt es da eine Gruppe von Werbeleuten, die uns eine > neue Sprache aufzwimgen wollen ? Werbung ist Verführung - wie Propaganda auch. Herdentrieb ein, Hirn aus.
Was ich übelst finde ist das: http://www.openpr.de/news/245884/The-Platz-to-be-die-kommunikative-Betreuung-des-Potsdamer-Platzes-in-den-Haenden-von-starcompany.html "The Platz to be". Was soll das denn bitte sein? Die Berliner dürften das wohl kennen. ;-)
Neulich kam im Fernsehen ( Ja schau ich auch! ) eine Kosmetikwerbung ( Egal ) . Hier kam ein unverständliches ( englisches ? ) Wort nach dem anderen. Moisture? oder so. Da hab ich mir dann gedacht: 99% der Zuschauer haben Bahnhof verstanden. Dieser Werbespot hat ein Schweinegeld gekostet. warum erschlägt man nicht die Verantwortlichen ?
Иван S. schrieb: > Übrigens geht es auch umgekehrt: Ich verwende gerne und oft > "I break together!" Ist das nicht parodistisch gemeint? Dem Bundespräsidenten Heinrich Lübke wird nachgesagt, der Urheber der Redewendung "equal goes it loose" zu sein. Die wird auch gerne parodistisch zitiert. Parodie ist eine Art von Kritik.
Bernd Funk schrieb: > Hier kam ein unverständliches ( englisches ? ) Wort nach > dem anderen. > > Moisture? oder so. Das ist wohl üblich in der Werbung. - "Pedigree" Pal (= Stammbaum Pal) - "Cerialien" (= Cereals, Getreide) - "Moisture" (= Feuchtigkeit) usw. hört sich einfach "hpipper" an. ;-) Dann immer der unfähige deutsche Sprecher bei "Head and shoulders", der sagt immer "Hat and shoulders". Wenn schon englisch, dann bitte korrekt ausgesprochen. "V" und "W" wird auch meist falsch ausgesprochen.
Das dürfte wohl so ein Werbspot sein, der darauf basiert, die Leute so zu verwirren, daß sie noch tagelang hinterher daran denken. So kann man ihnen die Marke auch einprägen.
Das Einzige was hilft: Vergessen, daß es Englischkenntnisse gibt. Blöd stellen und ein deutsches Wort verlangen. ( Da kommen die manchmal richtig ins Schwitzen :) )
Oder so nachäffen, daß man es nicht gleich eindeutig als Nachäffen identifizieren kann.
Bernd Funk schrieb: > Blöd stellen und ein deutsches Wort verlangen. Ein Bekannter hat das vor ein paar Jahren in der Fuzo (= Fußgängerzone) mal gemacht. In jeden Laden 'reingelaufen und gefragt, was denn ein (deutsch ausgesprochen) SALE ist? Er liest das so oft und möchte evtl. auch einen haben. Die Reaktionen waren klasse! :-)
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Das macht daraus allerdings noch keinen Pseudoanglizismus, in /die/ > Kategorie gehört vor allem das unsägliche "Händie", äh, "Handy". Was ist denn ausgerechnet daran so schlimm? Das diese Dinger auf Deutsch ganz entgegen der hierzulande üblichen Gepflogenheiten einen kurzen gut aussprechbaren und passenden Namen haben? Der zudem nicht einmal peinlich berührt wenn man die englischen Bedeutungen kennt? Da finde ich Übernahmen wie Bodybag (Rucksack <=> Leichensack) oder Public Viewing (Öffentliches Fernsehengucken <=> Leichenaufbahrung) schlimmer.
Thilo M. schrieb: > Bernd Funk schrieb: >> Blöd stellen und ein deutsches Wort verlangen. > > Ein Bekannter hat das vor ein paar Jahren in der Fuzo (= Fußgängerzone) > mal gemacht. In jeden Laden 'reingelaufen und gefragt, was denn ein > (deutsch ausgesprochen) SALE ist? Er liest das so oft und möchte evtl. > auch einen haben. Die Reaktionen waren klasse! :-) Da wäre ich gern dabeigewesen :)
A. K. schrieb: > Da finde ich Übernahmen wie Bodybag (Rucksack <=> Leichensack) Das ist ein nettes Beispiel: Rucksack ist im Englischen ein "Germanismus", ebenso im Russischen. > Public Viewing (Öffentliches Fernsehengucken <=> Leichenaufbahrung) Das ist bestens geeignet, makabere Mißverständnisse zu produzieren. Muß ich mir merken...
Uhu Uhuhu schrieb: > A. K. schrieb: >> Da finde ich Übernahmen wie Bodybag (Rucksack <=> Leichensack) > > Das ist ein nettes Beispiel: Rucksack ist im Englischen ein > "Germanismus", ebenso im Russischen. So wie "Kindergarten". ;-)
Thilo M. schrieb: > So wie "Kindergarten". ;-) Oder Leberwurst. Der Witz mancher Germanismen ist die Vorstellung, wie Amis sowas für sie eigentlich Unaussprechliches über die Lippen kriegen. ;-)
A. K. schrieb: > Der Witz mancher Germanismen ist die Vorstellung, wie Amis sowas für sie > eigentlich Unaussprechliches über die Lippen kriegen. ;-) Ich finde es auch amüsant, wenn meine französischen Kollegen versuchen, "Streichholzschächtelchen" auszusprechen. ;-) Oder die Chinesische Kollegin sich mit "s" und "z" - Wörtern versucht. :-)
Thilo M. schrieb: > Das ist wohl üblich in der Werbung. > - "Pedigree" Pal (= Stammbaum Pal) "pedigree" kann auch "reinrassig" bedeuten und "pal" bedeutet "Freund".
Thilo M. schrieb: > Oder die Chinesische Kollegin sich mit "s" und "z" - Wörtern versucht. Vermutlich würdest du dich mit chinesisch deutlich schwerer tun.
Simon K. schrieb: > Ich kann der Diskussion auch nicht ganz folgen... > > Eigentlich gar nicht. ;-) Wenn man alt wird, wird man manchmal etwas sonderbar. Doppelganger ist auch eingeenglischt, genauso wie Kindergarden. (aber afaik mit d, nicht mit unserem t)
Warren Spector schrieb: > Doppelganger ist auch eingeenglischt, genauso wie Kindergarden. (aber > afaik mit d, nicht mit unserem t) Laut Merriam Webster schreibt sich das exakt wie im Deutschen. Die Schreibweise mit "d" kommt dort nicht vor.
Uhu Uhuhu schrieb: > Vermutlich würdest du dich mit chinesisch deutlich schwerer tun. Das geht eigentlich ganz gut, wer des schwäbischen mächtig ist, der tut sich da nicht mal so schwer. :-) Warren Spector schrieb: > genauso wie Kindergarden. (aber > afaik mit d, nicht mit unserem t) Kindergarten wird auch im Englischen mit 't' geschrieben, auch wenn's die Amis mit 'd' aussprechen (und oft auch schreiben).
Vor einigen Jahren bei "Wetten daß" passiert. ....top, the wet gilt S. Raab hat das dann aufgegriffen und übersetzt als ...das Nass ist schuldig. guude ts
Warren Spector schrieb: > Wenn man alt wird, wird man manchmal etwas sonderbar. Es ist schon erstaunlich, wie phantasielos die Jungspunde heute sind. Aber daß technikorientierte häufig Leute das sind, was wir früher als "Fachidioten" zu bezeichnen pflegten, das ist ein Phänomen, das man auch in der 68er-Zeit beobachten konnte. Nur hat sich diese Seuche zwischenzeitlich rasant ausgebreitet. Funktionierende Deppen sind halt als "Burger" viel bequemer, als Leute, die mitdenken und vor allem nicht jeden Dreck fressen, der ihnen von irgendwelchen höherrangigen Artgenossen vorgestzt wird.
Uhu Uhuhu schrieb: > Funktionierende Deppen sind halt als "Burger" viel bequemer, als Leute, > die mitdenken und vor allem nicht jeden Dreck fressen, der ihnen von > irgendwelchen höherrangigen Artgenossen vorgestzt wird. Amen. Manchmal muss man sich echt fragen...ob man später auch so ein verbitterter Spießer wird.
Bernd Funk schrieb: > Aber warum sind diese Anglizismen eigentlich so auf dem > Vormarsch? > Ist die deutsche Sprache so unflexibel, daß sie nicht auf > Neuerungen eingehen kann. Sprache (auch die deutsche) ist lebending und hat schon immer Wörter anderer Sprachen übernommen. Zuletzt war es vor allem französisch, jetzt halt englisch. Das kommt und geht auch wieder. http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Sprache#Einfl.C3.BCsse_anderer_Sprachen_auf_die_deutsche_Sprache
Jörg S. schrieb: >Sprache (auch die deutsche) ist lebending >und hat schon immer Wörter anderer Sprachen >übernommen. In meiner Gegend, Eifel, nahe der Luxemburger Grenze, gibt es sehr viele Einflüsse der romanischen Sprachen. Mein Wohnort lag gelegentlich auch schon mal auf französischem Gebiet, z.B. nach der französischen Revolution. Die Dialekte sind sowieso moselfränkisch, und ein Regenschirm heißt hier parapluie, gesprochen Palborie, oder die Unterhose caleçon, gesprochen Kalzong. Wie im fränzösischen. Nur mal ein paar Beispiele.
Das mag ja sein. Aber warum muß man bestehende deutsche Worte austauschen? Ausverkauf= sale, Treffpunkt= mmeetingpoint, und ähnlicher Schwachsinn.
Das hat damit zu tun, daß die Werbewirtschaft schon lange von Hohlköpfen übernommen wurde. Und an den Aussagen der Werbewirtschaft kann und darf nicht gerüttelt werden, wenn die sagen, daß ein Traditionsname eines Kaufhauses in Berlin durch einen anderen ersetzt werden muss, weil bla, dann ist das so (Wertheim am Kurfürstendamm heißt seit einiger Zeit Karstadt, was Berlinern die Zehennägel aufstellt, aber so ein gefühlt 23jähriger mit Werbemarketing"studium" hat das halt gesagt, daß der Name wegmuss, und also isser weg). Und das ist beim "Meeting Point" oder den "Snack's" (sic!), die auf Bahnsteigen der merkwürdigerweise immer noch Bahnhof heißenden Einrichtungen der DB AG nicht anders so. Warum eigentlich heißen Fuhrunternehmen mittlerweile "Logistikdienstleister"?
Mit "sale" hatte ich auch ein schönes Erlebnis: Ich fuhr meine Nachbarin (ca.80 Jahre alt) zum Arzt. Auf der Fahrt wies sie mich auf Sale-Schilder hin und fragte: "Wird Sale nicht mehr mit Doppel-A geschrieben?" ;-) MfG Paul
Vielleicht hilft Thomas Freitag ja bei der Meinungsbilung weiter: http://www.youtube.com/watch?v=krDRo0Y7WAM
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Das hat damit zu tun, daß die Werbewirtschaft schon lange von Hohlköpfen > übernommen wurde. Das bezweifle ich. Die Hohlköpfe geben nicht den Ton an. Was amerikanisch daher kommt, ist erfolgreich und der Neoliberalismus ist US-Ideologie², mit der man - nach dem Zusammenbruch des Ostblocks - endlich hemmungslos verdienen konnte. Und wie erfolgreiche Werbung gemacht wird, das wurde von den US-Konzernen in der alten Bundesrepublik schon vor deren Gründung vorgemacht. Die Besiegten übernehmen die Sprache der Sieger - das war im Osten auch nicht anders, wohl aber andersrum. Rufus Τ. Firefly schrieb: > Warum eigentlich heißen Fuhrunternehmen mittlerweile > "Logistikdienstleister"? Weil man unter Logistik etwas mehr versteht, als nur Kartons und Säcke spazieren zu fahren? http://de.wikipedia.org/wiki/Logistik
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Warum eigentlich heißen Fuhrunternehmen mittlerweile > "Logistikdienstleister"? Wo du das grade erwähnst: deren Angestellte (fahrendes Presonal) sind jetzt "Trucker". ;-) Und der Hausmeister ist der "Facility-Manager". Blöder geht's echt nicht.
T. H. schrieb: > Uhu Uhuhu schrieb: >> Funktionierende Deppen sind halt als "Burger" viel bequemer, als Leute, >> die mitdenken und vor allem nicht jeden Dreck fressen, der ihnen von >> irgendwelchen höherrangigen Artgenossen vorgestzt wird. > > Amen. Manchmal muss man sich echt fragen...ob man später auch so ein > verbitterter Spießer wird. Genau das habe ich mir auch gedacht. @Uhu: 1. Hast du das ja offensichtlich im Fernsehen gehört/gesehen. Alleine deshalb würde es bei mir "hinten runter" fallen. Ein Druck auf den richtigen Knopf und der Fernseher ist aus. Mein Gehirn kann sich dann über wichtigere Sachen Gedanken machen in meinem jungen Leben. 2. Nur weil du so ein konservativer Typ älteren Jahrgangs bist, müssen die jungen Leute das noch lange nicht sein. Wie schon erwähnt verändert sich Sprache im Laufe der Zeit. Oder sprichst du noch Altdeutsch, weil alles andere (sei es verändert oder nicht) aus anderen Sprachen stammt? 3. Wie ihr Menschen wegen solchen Lapalien darauf schließen wollt, dass Deutschland in naher Zukunt (nach eurem Tod?) von den vereinigten Staaten sprachlich infiltriert wird, ist mir auch schleierhaft. Aber Apokalypseszenarien sind ja von Uhu (und von noch ein paar Anderen) das Fachgebiet ;-)
Bernd Funk schrieb: > Das mag ja sein. > Aber warum muß man bestehende deutsche Worte austauschen? Um es vereinfacht auszudrücken: "weil es schon immer so war". Dazu mussten die Griechen und Franzosen Deutschland auch nicht er besiegen, das ging auch so.
Bernd Funk schrieb: >Aber warum muß man bestehende deutsche Worte >austauschen? Der Adolf, wollte doch auch schon mal die deutsche Sprache einfrieren. Das ist so wie mit der Arisierung. Keine Fremdeinflüsse mehr, keine Neuerungen, und keine Lebendigkeit. Ich hab mich da vor einiger Zeit mal nach der deutschen Sprache informiert. Und sie ist lebendig, nicht erst seit dem Mittelalter oder Christi Geburt, es verschwinden jährlich wohl etwa 250 Worte aus dem Sprachschatz, und es kommen 250 neue dazu. Ein ganz natürlicher Vorgang. Ob die gegenwärtige Bombardierung mit Anglizismen da noch im Rahmen liegt, weiß ich nicht genau. Denn sie kommt in überhöhtem Tempo. Wobei nur jeder dritte Deutsche Englischkenntnisse hat. Da wird vieles total überschätzt. Mein Vater sagt schon mal, was bedeutet der ausländische Scheiß hier auf der Titelseite meiner Fernsehzeitung??? Er ist Ü75. Der einzige, der kürzlich in der Dorfbäckerei einem herein gesprungenen Russen halbwegs eine Wegbeschreibung in brüchigem Englisch geben konnte, war ich. Und ich bin da auch noch kein Weltmeister. Die Bäckereiverkäuferin tat so, als wenn sie was könnte, überließ es aber vollständig mir.
Simon K. schrieb: > 1. Hast du das ja offensichtlich im Fernsehen gehört/gesehen. Alleine > deshalb würde es bei mir "hinten runter" fallen. Ein Druck auf den > richtigen Knopf und der Fernseher ist aus. Mein Gehirn kann sich dann > über wichtigere Sachen Gedanken machen in meinem jungen Leben. Mein Fernseher hat leider keinen Knopf. Auch keinen Lautsprecher und keinen Bildschrm. Und er nimmt auch keinen Platz weg und kostet - bisher - auch nichts. Nein, Junge, Beobachten und Denken kann ich selbst und die 68er-Zeit habe ich selbst erlebt. Das war definitiv eine bessere Zeit, als das, was junge Leute heute erleben. Man hatte deutlich bessere Perspektiven und der Streß war nicht entfernt so schlimm. > 2. Nur weil du so ein konservativer Typ älteren Jahrgangs bist, müssen > die jungen Leute das noch lange nicht sein. Konservativ? Das ist ja nett. Aber wie wärs denn, wenn du dir mal ernsthaft überlegst, was es mit den oben angeführten Sprachverbiegungen aufsich hat. Vielleicht hast du ja bedenkenswerte Argumente dafür. > Wie schon erwähnt verändert sich Sprache im Laufe der Zeit. Das zieht hier auch keiner in Zweifel. Nur eine platte Anglifizierung der Sprache kanns nicht sein - dann sollten wir wirklich Englisch als Landessprache einführen. > Oder > sprichst du noch Altdeutsch, weil alles andere (sei es verändert oder > nicht) aus anderen Sprachen stammt? Nein, natürlich nicht. Aber gerade wenn man sich die Geschichte der Sprache näher ansieht, dann springt regelrecht ins Auge, daß viele Veränderungen ohne das Gesellschaftliche Umfeld, in dem sie stattfanden, kaum denkbar waren. > 3. Wie ihr Menschen wegen solchen Lapalien darauf schließen wollt, dass > Deutschland in naher Zukunt (nach eurem Tod?) von den vereinigten > Staaten sprachlich infiltriert wird, ist mir auch schleierhaft. Dinge, die du nicht verstehst, sind deswengen nicht von vornherein falsch. Manche Dinge lernt man eben an einer FH/Technischen Uni nicht, was aber nicht heißt, daß sie nichtexistent, falsch, oder unnütz wären. Etwas über den Tellerrand blicken und "fachfremdes" zu verstehen, hat noch keinem geschadet. Wie sensibel gerade die Sprache die politischen Verhältnisse widerspiegelt, hat Victor Klemperer in "LTI – Notizbuch eines Philologen" beschrieben. Das Buch ist höchst lesenswert.
Uhu Uhuhu schrieb: > Die Besiegten übernehmen die Sprache der Sieger - das war im Osten auch > nicht anders, wohl aber andersrum. Muss nicht unbedingt so sein: Der französische Einfluss auf die Sprache entstammt in hohem Masse der kulturellen Bedeutung des französischen Hofs anno Ludwig XIV. Mit Kriegen hatte das weniger zu tun, und wo doch dann nicht weil Besatzer sondern weil besser (Militärtechnik, Waffen- und Festungsbau).
A. K. schrieb: > Muss nicht unbedingt so sein: Der französische Einfluss auf die Sprache > entstammt in hohem Masse der kulturellen Bedeutung des französischen > Hofs anno Ludwig XIV. Der Umkehrschluß ist nicht zulässig: aus der Übernahme fremdsprachlicher Begriffe kann man nicht schließen, der, der übernimmt sei von dem besiegt worden, an dessen Sprache Anleihen gemacht werden. Der Hochadel war europaweit verwandschaftlich verflochten und im deutschsprachigen Raum grenzte man sich durch die Sprache vom gemeinen Volk ab.
Uhu Uhuhu schrieb: > Erst groß rumtönen und dann kneifen... Ach Uhu. Uhu Uhuhu schrieb: > Nein, Junge, Beobachten und Denken kann ich selbst und die 68er-Zeit > habe ich selbst erlebt. Das war definitiv eine bessere Zeit, als das, > was junge Leute heute erleben. Man hatte deutlich bessere Perspektiven > und der Streß war nicht entfernt so schlimm. Hach ja, früher, Spätherbst '39...ääääh '68. Keiner hält die heutige junge Generation davon ab so viele Drogen zu konsumieren wie die damalige Generation. Naja, vielleicht doch. Dann muss halt der Alk herhalten. Zum Thema: http://www.youtube.com/watch?v=KRtBQeOKKbE http://www.youtube.com/watch?v=Hvz0cNoUlaY http://www.youtube.com/watch?v=1V7H2627-6Q Guden!
@pumpkin: Das ist das Original-Zitat: > Wo du da Verbitterung witterst, mußt du erklären. So hast du es verstümmelt > mußt du erklären Um mit diesem dünnen Brett darauf antworten zu können: > Meinste wirklich? Und jetzt: T. H. schrieb: > Uhu Uhuhu schrieb: >> Erst groß rumtönen und dann kneifen... > > Ach Uhu. Ach pumpkin, du hast mal wieder den Mund viel zu voll genommen und dabei weniger gedacht, als ein Papagei...
Uhu Uhuhu schrieb: > So hast du es verstümmelt >> mußt du erklären Um Himmels willen! Keks? Uhu Uhuhu schrieb: > Brett Brett? Uhu Uhuhu schrieb: > Ach pumpkin Ach Uhu. Uhu Uhuhu schrieb: > weniger gedacht, als ein Papagei Möööp, falsch. Man denkt sich seinen Teil.