Forum: HF, Funk und Felder DVB-T Richtantenne für 150km bauen (Yagi)


von David .. (david1)


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Hallo,

ich hab vorhin bei meiner Recherche zum selber bauen einer DVB-T Antenne 
mit hohem Gewinn folgendes Gefunden:
http://www.cnet.de/praxis/wochenend/41530178/page/1/yagi_uda_richtantenne_im_eigenbau_orf__mtv_co__per_dvb_t_empfangen.htm
Auf der letzten Seite is bei genauer Ausrichtung von Reichweiten von ca 
200km die Rede, genau das möchte ich jetzt nutzen.

Ich hab hier in der Nähe zwar einen Sender, da bekomm ich mit nem 
Doppelquad auch von der Cnet auch auchnur vom Zufallabhängend das 
ARD-Bouquet (722Mhz).

Nun wollte ich eigentlich eine bessere Antenne Bauen um das wenigstens 
sauber empfangen zu können, allerdings hab ich jetz das mit den 200km 
Gefunden.

Jetz hab ich mal nachgemessen, bis zum Sender Stuttgart-Frauenkopf sind 
es ca 150km.
Hab mir dann mal das Höhenprofil anzeigen lassen, und dann kommt da 
tatsächlich ein Berg mit 777m in die Quere, meine Höhe ist etwa 360m und 
Stuttgart Frauenfeld liegt auf 454.

Somit ergeben sich allein Zwischne mir und dem Sender Standort 100m 
Differenz, allerdings wird ja von etwa 200m gesendet, also etwa 300m 
Differenz.
Zieht man nun ne Linie durch das Höhenprofil auf der Höhe des Senders 
ergeben sich zwischen dieser und dem ominösen Berg 120m Unterschied, 
danach (in meine Richtung) kommen noch ein paar solche Peaks, Richtung 
Stuttgart fällts aber nur ab.

Hiermal die Freuqenzen von Stuttgart-Frauenkopf: 490MHz, 514MHz, 706MHz, 
666MHz [Stuttgart-Frauenkopf], das ergibt eine Mittelfreuqnz von 
578MHz.

Jetzt mal die konkrete Frage an die Funk-Experten, wie gut "überwinden" 
die Signale eventuelle Berge?

Und wie müsste man dann die Antenne Horinzontal ausrichten?
Aufdem Dachboden wird das Teil hinter Beton-Pfannen und Gutex-Platten 
wohl nixmehr bringen, muss also aufs dach oder?

Fragen über Fragen, wär froh wenn paar davon Beantwortet werden könnten 
:)

Gruß
David

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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David .. schrieb:

> Zieht man nun ne Linie durch das Höhenprofil

Nur mal so: hast du beim Profil auch die Erdkrümmung berücksichtigt?

> Jetzt mal die konkrete Frage an die Funk-Experten, wie gut "überwinden"
> die Signale eventuelle Berge?

Gar nicht.  Man spricht von einer quasioptischen Ausbreitung, wobei
das "quasi" letztlich bedeutet, dass eine geringe Beugung entlang der
Erdoberfläche stattfindet.  Mit höher werdender Frequenz wird diese
geringer.  In der Praxis kannst du dafür einen geringfügig größeren
Erdradius in der Rechnung benutzen.

Wenn du einen guten Reflektor leicht seitlich des Bergs findest,
kann allerdings auch darüber eine Ausbreitung "am Berg vorbei"
erfolgen.

> Aufdem Dachboden wird das Teil hinter Beton-Pfannen und Gutex-Platten
> wohl nixmehr bringen, muss also aufs dach oder?

Irgendeine Form von freier Sicht braucht sie, ja.  Leichtbauplatten
dämpfen ganz gering, trockene Dachziegel gehen auch noch, nass werden
sie aber einiges mehr dämpfen, mit Schnee drauf erst recht.

von oszi40 (Gast)


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Wenn optische Sicht da ist und ÜBER dem Dach sagen wir mal 5 Elemente 
irgendetwas bringen, besteht noch Hoffnung mit einer besseren Antenne.

Stabilen Empfang bei jedem Wetter (auch bei Regen) würde ich nicht immer 
erwarten bei dieser Entfernung.

von U.R. Schmitt (Gast)


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Bei 200km Abstand müsste die Senderantenne auf ca 2700m Höhe stehen, daß 
du sie noch empfangen kannst.
Siehe "Geometrische Sichtweite" in 
http://de.wikipedia.org/wiki/Sichtweite

von David .. (david1)


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Ok danke für die Einschätzung, dann muss das Ding wphl aufs Dach.

Ich denke ich werds einfach mal probieren wenn ich mal wieder Zeit hab 
(ca. 2 Wochen und spätestens dann wieder berichten), viel Geld verlochen 
tut man damit nicht und evtl funktionierts ja.

Zur Reflexion, also ich denk nich dass ich das auf der Karte 
lokolisieren kann, wenn dann wohl eher durch experementieren.

Aber wenn bei cnet sogar von 200km die Rede ist wirds das als Flachland 
wohl auch nur ganz im Norden geben.

Edit, hab grad mal zwischen München-Fernsehturm das Höhenprofil 
angeschaut, München liegt auf 509m und Passau auf 305, also auch 
Ordentlich, vlt besteh ja dochnoch Hoffnung für mich, ich probiers bei 
Gelegenheit auf jeden mal.

Gruß
David

von oszi40 (Gast)


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Wenn die Erdkrümmung die Sicht verhindert: Auge zu Astra ?
http://de.wikipedia.org/wiki/SES_Astra

von Michael_ (Gast)


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http://www.cnet.de/praxis/wochenend/41530178/page/1/yagi_uda_richtantenne_im_eigenbau_orf__mtv_co__per_dvb_t_empfangen.htm
Die Jungs haben aber keine Ahnung vom mechanischen Aufbau! Wenn schon, 
dann nur ein Material. Denn Cu und Al fressen sich ja gegenseitig auf. 
Und Cu müßte gegen Korrosion mit einer Lackschicht versehen werden.
Außerdem brauchen die Elemente an ihrem Befestigungspunkt nicht isoliert 
befestigt werden!
Und es ist auch kein Symmetrierglied eingesetzt.
Am Dipol sieht es auch aus, als ob der Stab durchgehend ist. Der Dipol 
muß  aus zwei Teilstücken bestehen.

von Andreas (Gast)


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Moin,

rechne die Strecke mal mit Radiomobile oder UKW-Tools durch, Beide 
Programme beruhen auf dem ITM-Model, Das ist für den Bereich mehr oder 
weniger das frei verfügbare Model. In dem Model wird mit K=1.33 
gerechnet, damit wird der Erdradius entsprechend größer.

Zu Stuttgart Frauenkopf, das ist der Fernmeldeturm  von Stuttgart (Nicht 
Fernsehturm) und der ist noch mal ein Stück höher als die 464m ü. NN

Zum Yagi-Design:
Das Befestigen der Elemente auf einem metallischen Träger ist so eine 
Sache für sich. Nicht nur wegen der Korression, sondern weil damit die 
elektrische Länge verändert wird.

Gruß Andreas

von Michael_ (Gast)


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Doch, der Dipol ist getrennt, wie auf Seite 3 zu erkennen ist. Jedoch 
ist der Speisepunkt zu eng.
Für das Geld, wo man eine fertig aufgebaute, wetterfeste Antenne 
bekommt, würde ich mir den Selbstbau nicht antun.
http://www.reichelt.de/?ACTION=3;GROUP=F92;GROUPID=4681;ARTICLE=51317;SID=22CoBIiNS4ARYAAEnPgXU3c740c192f349f66e6e3c8cb3f94dd3f

Die 500MHz-Version benötigt > 1 Stange Cu-Rohr (10EUR + ?) und dazu noch 
den Aluträger (~ 5EUR).
Das Wackelding übersteht doch auch keine 4 Wochen Winterwetter.

von David .. (david1)


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Michael_ schrieb:
> Die 500MHz-Version benötigt > 1 Stange Cu-Rohr (10EUR + ?) und dazu noch
> den Aluträger (~ 5EUR).

Eben wie du schon sagtest, 5€ =! 22€ ;)
Außerdem macht doch selberbauen Spaß und für 17€ (evtl plus Versand ...) 
bekommt man schon wieder viel anderes Zeug, und wenn ich damit Stuttgart 
nich Empfang hab ich schonmal ne wunderbare Antenne um dann auch 
definitiv von meinem nächsten Sender das ARD-Bouquet Empfangen zu 
können.

Also ich werd mir die Tage mal das Material besorgen.

Ich hab da noch paar Fragen zum Aufbau von CNET.
Und zwar, wieso muss in den Dipol nach dem isolierenden Kunststoffrohr 
nochmal ein Alurohr rein? Das dient doch nur der weiteren Stabilisierung 
oder?

Außerdem meine ich dass das Material des Trägerstabs doch eigentlich 
Egal sein sollte, denn er hat ja keine Funktion an der Antenne selber, 
denn es besteht ja nirgends eine leitende Verbindung, wäre es denn 
möglich auch ein 4-Kant-Alu-Rohr Anstatt des U-Profils zu verwenden?

Kann man die Kupferrohre ohne Empfangsverluste lackieren um unschöne 
Korrusion zu vermeiden?

Gruß
David

von Michael_ (Gast)


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Bitte lies doch richtig.
Cu-Rohr  20 EUR
Alu-Träger 10 EUR
Summe: 30 EUR

http://cgi.ebay.de/2-50-m-Kupferrohr-8-x-1mm-Stange-CU-Kupfer-Rohr-8mm-Neu-/110630778304?pt=Wasserinstallationen&hash=item19c21bb5c0
http://cgi.ebay.de/Aluminium-Rechteckrohr-30-x-10-x-2mm-Rohr-Profil-Alu-/140413859767?pt=Rohstoffe_Materialien&hash=item20b15177b7
>Kann man die Kupferrohre ohne Empfangsverluste lackieren um unschöne
>Korrusion zu vermeiden?
Du mußt es sogar schützen!
>Und zwar, wieso muss in den Dipol nach dem isolierenden Kunststoffrohr
>nochmal ein Alurohr rein? Das dient doch nur der weiteren Stabilisierung
>oder?
Nein! Es ist ja ein Dipol, ansonsten würde es ja Monopol heißen :-) .
>möglich auch ein 4-Kant-Alu-Rohr Anstatt des U-Profils zu verwenden?
Material ist wurscht. Kannst auch einen alten Besenstiel nehmen.
Und eine Masthalterung brauchst du auch noch.

von Charly B. (charly)


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@David
such mal im Netz nach DL6WU, der hat ein Programm zur berechnung
von Yagi Antennen geschrieben, ist zwar schon ein paar jahre her
ist aber immer noch im netz zu finden. Laeuft unter Win7 meinnes
wissens nicht mehr, muss du dir die soft DosBox runterladen und dort
laufen lassen, viel erfolg damit, ps. i habe schon viele Antennen
damit berechnet & gebaut

vlG
Charly

von David .. (david1)


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Michael_ schrieb:
> Bitte lies doch richtig.
> Cu-Rohr  20 EUR
> Alu-Träger 10 EUR
> Summe: 30 EUR

Ich glaub du bist der Einzige der nich lesen kann ...
Klick doch mal bitte deine Ebay-Links an, da steht:
"2,50 m Kupferrohr 8 x 1mm Stange CU-Kupfer Rohr 8mm Neu" für 18,98€
das sind 8, nur so zur Info ...

Beim Alu-Träger liest du am besten auch nochmal richtig ...

Michael_ schrieb:
> Du mußt es sogar schützen!

Achja, seitwann sind denn Dachrinnen "geschützt"? Mir ist noch keine 
unter gekommen ...

Michael_ schrieb:
>>Und zwar, wieso muss in den Dipol nach dem isolierenden Kunststoffrohr
>>nochmal ein Alurohr rein? Das dient doch nur der weiteren Stabilisierung
>>oder?
> Nein! Es ist ja ein Dipol, ansonsten würde es ja Monopol heißen :-) .

Nach meinem Wissensstand kommt der Dipol dadurch zustande dass dieses 
Kupferrohr in der Mitte durchgeschnitten ist und die eine Seite auf die 
Seele des Koax-Kabels geht und die andere auf die Schirmung.

Nach meinem Verständnis ist der Alu Kern nicht unbedingt nötig, da er ja 
keine elektrische Verbindung zu irgendwas anderem hat und selbst wenn 
würden die Funkwellen durch das äußere Kupferrohr abgeschirmt werden.

Also ich geh morgen mal in Baumarkt, und ich garantier das ich unter 30€ 
komme ;)


@Charly, danke für den Tipp, werd ich mal die Tage machen.



Gruß
David

von Charly B. (charly)


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@David,

mach mal nitt so schnell, such dir das Prg, falls du es nicht
findest schreib mir ne PN, dann schaust du dir an wass du
bauen willst, besorgst dir den Boom und die elemente kannst
du zb. aus 4-6mm dickem starrem Kupferdraht machen, gibts als
einzelader im baumarkt oder billiger als reststuecke beim
oertlichen Elektroinstallteur.
i denk mit dem Programm wird dir vieles viel klarer, DL6WU
ist einer der Antennengurus in DL

vlG
Charly

von Herbert (Gast)


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Frage was kannst du via Antenne empfangen ,was du über Satellit und das 
wäre einfacher und sicherer zu realisieren, nicht bekommst?

von David .. (david1)


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@Charly, ich kümmer mich drum, muss aufpassen das ichs nich vergess, 
aber ich bin so fertig dass ich da grad keine Lust zu hab.

Wollte mir morgen einfach nen Boom holen, den kann ich ja später 
immernoch gebrauchen, und en Kupferrohr, und dass ganze bei Gelegenheit 
mal aufbauen, vlt gehts ja, allerdings vlt nicht grad im ersten Anlauf 
bis nach Stuttgart, vorrausgesetzt das ist überhaupt machbar ...


@Herbert, ich weiß dass ich über Satelit deutlich mehr empfangen kann, 
allerdings hab ich schon Equipment für DVB-T, und außerdem hab ich am 
richtigen Fernseher eher DVB-C, aber am Laptop hab ich günstig nen DVB-T 
Stick bekommen, und den kann ich auch gut unterwegs einsetzen (öfters in 
größeren Städten) und da DVB-C Sticks doch ziemlich teuer sind im 
Vergleich zu DVB-Ts, kam ich halt auf die Schnapsidee das mal zu 
probieren, und selbst wenns nicht geht hab ich immerhin nen guten 
Empfang von meim "örtlichen" Sender, das mal so als Hintergrund, ich bin 
also nicht unbedingt drauf angewiesen, fänds aber lustig und praktisch 
wenns ginge daher brauch ich auch keine Sat-Anlage sondern probier das 
einfach mal.

Gruß
David

von Michael_ (Gast)


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>"2,50 m Kupferrohr 8 x 1mm Stange CU-Kupfer Rohr 8mm Neu" für 18,98€
>das sind 8, nur so zur Info ...
Nicht so hitzig! Wenn man Rohr kauft, gibt man erst die Länge, dann den 
Außendurchmesser und dann die Wandstärke an.
Sei froh, wenn du eine Stange 8mm für etwa 10 EUR kriegst. Ist übrigens 
teurer als 10mm.
>Achja, seitwann sind denn Dachrinnen "geschützt"? Mir ist noch keine
>unter gekommen ...
Eine Antenne ist eben keine Dachrinne. HF fließt nun mal auf der 
Oberfläche.
Gerade bei Cu/Messing stört die Korrosion.
Auszug aus der Literatur:
"Kupferrohre müssen durch einen Lacküberzug oder durch Versilbern 
unbedingt geschützt werden, da sich andernfalls eine Oxydschicht mit 
Halbleitereigenschaften bildet, die die Oberflächenleitfähigkeit für HF 
stark herabsetzt."
Versuch doch mal im Buch "Spindler" zu lesen. Ist so eine Art Bibel für 
solche Antennen.
http://cgi.ebay.de/Antennenbuch-Spindler-Selbstbau-VHF-UHF-DDR-Fachb-/150509738931?pt=DDR_Ostalgie&hash=item230b145bb3
Oder auch Rothammels Antennenbuch.

von David .. (david1)


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Ok danke für den Hinweis, was sollte man denn für einen Lack verwenden, 
tuts stink normaler Acryllack?
Muss man das auch im inneren des rohrs machen, und auch mit dem Alu des 
Dipols?

von Charly B. (charly)


Angehängte Dateien:

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@David

probeaufbau in Kupfer, mit Kupferdraht, danach die elemente aus Alu
oder V2a, so bau ich das immer, wobei bei einer Berechnung nach DL6WU
kannst du direkt in Alu oder V2A bauen da kannste dich drauf verlassen

vlG
Charly

von Herbert (Gast)


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Im Funkamateur oder in der CQ DL war vor nicht allzulanger Zeit eine 
Yagi für DVBT beschrieben .Ich versuche mal diesen Beitrag zu finden.

von Herbert (Gast)


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In de CQ-DL Heft 7 2009 soll das gewesen sein.Eine Log-Periodic für 
DVB-T.
Leider habe ich trotz intensiver suche genau dieses Heft nicht 
gefunden.Weis der Geier wo ich das hingelegt habe.Eventuell kann jemand 
anderer diesen Beitrag reinstellen.

von David .. (david1)


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Wow, vielen dank für die vielen vielen Antworten.
Wenn noch jemand das CQ-DL Heft hätte wär das natürlich sehr cool.

Ich habs gestern leider nichtmehr in Baumarkt geschafft, schau aber das 
ich nächste Woche dazu komm.

Gruß
David

von Alex -. (zehvierundsechzig)


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Das genannte Programm von DL6WU habe ich als Download unter

http://www.i1wqrlinkradio.com/antype/ch25/chiave1842.htm

gefunden. Mein Virenscanner hat auch nix gemeldet.

Grüße,
Alex

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