Hallo zusammen, ich stecke gerade in der Zwickmühle. Momentan gibt es ja wieder etliche freie Stellen, nun bin ich am überlegen ob ich wechseln soll, bzw. mich neu bewerben soll. Bin nach dem Studium in einer kleinen Firma untergekommen und der Job sowie die Kollegen sind super. Einziges Problem ist das liebe Geld, wovon man in kleineren Firmen nicht soviel bekommt. Nun stellt sich mir die Frage ob es sinnvoll ist nach nem dreiviertel Jahr wieder zu wechseln, bzw. nach der Kündigungsfrist wärs dann ein Jahr. Für sinnvolle Antworten bin ich dankbar.
Geld ist nicht alles und kein Grund, um nur deshalb zu wechseln. Es sei denn, du verdienst so unterirdisch. Eine Firma, in der du mehr verdienst, findest du bestimmt. Einen super Job und Kollegen sind da schon rar. Einen Wechsel nach einem Jahr halte ich bei dir (super Job+Kollegen, etwas zuwenig Geld) als zu früh.
Unschlüssiger schrieb: > Bin nach dem Studium in einer kleinen Firma > untergekommen und der Job sowie die Kollegen sind super. Einziges > Problem ist das liebe Geld, wovon man in kleineren Firmen nicht soviel > bekommt. Wieviel ist "nicht soviel"? Wenns ausreicht, warum willst du dann alles abbrechen (Kontakte in der Firma, Kollegen) nur des schnöden Geldes wegen?
Naja, das Geld reicht aus, ist aber mit 36k eher im unteren Drittel anzusiedeln, da es kein Weihnachtsgeld etc. gibt. Vorteil in meinem jetzigen Job ist es, dass ich Hard-/ Softwareentwicklung im Embedded-Bereich mach, die Produktion mit überwache und auch teilweise Aufgaben im Vertrieb übernehme, d.h. ich berate Kunden am Telefon. Also von allem ist etwas dabei. Mein Grundgedanke war es in diesem Job ca. 2-3 Jahre Berufserfahrung sammeln, den Master nebenher zu machen und dann zu wechseln.
Ob meine Antwort nun für dich sinnvoll ist überlasse ich dir, Hauptsache du wirst dann nicht persönlich zu mir , wenn dem nicht so ist. Zunächst sollteste mal die Stellen filtern wo sich herausstellt ob es ein realer Endarbeitgeber oder da nur ein dämlicher Dienstleister ist. Es ist nämlich gut möglich das da einige Stellen gar nicht real sind. Das geübte Auge erkennt das daran das die Stellenbeschreibung oft nicht so richtig konsistent ist. Z.B. wenn der Arbeitsort nicht klar ist sollte man schon vorsichtig sein, vor allem wenn ein Ortswechsel für einen nicht in Frage kommt. Dann ist noch das Problem WARUM eine offene Stelle angeboten wird? Kann(muss nicht) der Versuch sein, kurzfristigen Personalmangel auf die ganz miese Tour zu kompensieren in dem man dir viel verspricht und du dann vor Ende der Probezeit zeigt wo der Maurer das Loch in der Wand gelassen hat. Das ist mir schon mehrfach passiert aber aus reiner Naivität bin ich da immer wieder rein geraten. Daher mache ich es mir zur Pflicht erst mal die Arbeitnehmersuchenden zu interviewen um zu sehen wie Ernsthaft da wirklich der Bedarf ist. Offerten haben ohnehin den Nachteil das man sich nicht konkurrenzlos bewirbt. Das hat nämlich ziemliche Nachteile, vor allem wenn es um Geld geht. Vorteilhafter ist es wenn man Firmen zunächst kontaktet und heraus findet ob eine Stelle wirklich vakant ist. Wenn das nämlich nur so eine leere Hülle ohne Inhalt ist kann man sicher sein das nichts dahinter steckt. Da man bei Eigeninitiative nicht mit Bewerberschwemme rechnen muss sind die Chancen für ein besseres Gehalt dann vielleicht etwas günstiger, oder? Jedenfalls würde ich mir einen Wechsel gründlich überlegen. Du kannst ja in jedem Fall dich bemühen und schauen was man dir bietet, sowohl an Tätigkeiten, an einen gut ausgestatteten Arbeitsplatz und Einkommen. Die Suche wird sowieso etwas dauern und wenn du vorsichtig durchblicken lässt, das du wechselwillig bist, kann es schnell passieren das dein jetziger Chef vielleicht bereit ist dir 40k oder mehr zu zahlen und das freiwillig. Man muss es eben so steuern das die Initiative von deinem Chef kommt und nicht von dir, ansonsten kann es als Erpressung aufgefasst werden und das wäre Grund verkehrt.
@Leo: Vorrangig würde ich mich bei einem großen Messgerätehersteller bewerben, der zur Zeit etliche Ingenieure sucht. Hab bisher nur gutes gehört von dem Laden.
Unschlüssiger schrieb: >Momentan gibt es ja wieder etliche >freie Stellen, nun bin ich am überlegen >ob ich wechseln soll, bzw. mich >neu bewerben soll. Es kommt ein wenig auch darauf an, wo man sich geografisch befindet. Am Frankfurter Ring im München gibt es in einem Straßenzug schon eine Handvoll Elektronik-Firmen, während sich bei mir in der Eifel nur mal eine einzige interessante Firma im Umkreis von über 100km befindet. Ähnlich sind die Überlegungen bei Dienstleistern, haben für manche im Ballungsgebiet in 20km Entfernung auch was adäquates, wogegen in der Eifel oder in Ostfriesland, Nord-Holstein, oder Ost-Brandenburg wiederum nicht.
Wenn ich an deiner Position wäre würde ich erst mal bleiben. Denn wie du schreibst, hast du tolle Kollegen und der Job gefällt dir auch. Momentan stört dich ja nur das Gehalt, da kann man eventuell aber was machen? Kannst ja deinen Chef mal fragen. Ansonsten würde ich auch nicht wechseln wenn du noch den Master machen willst. Da du ja mit deinen Kollegen gut klar kommst, kann dir das eventuell zur Hilfe kommen wenn du neben zu noch den Master machst. Vielleicht bleibt ja dann mal ein Kollege von dir länger, weil du früher weg musst wegen z.B. lernen für den Master. Da wäscht eine Hand die andere. Wer weiß ob du nochmal so eine Firma findest. Als Neuling findest du wahrscheinlich nicht gleich Kollegen die mal was für dich machen. Da bist du am Anfang eher mal der Depp vom Dienst. Wenn man mit den Kollegen gut klar kommt, gestaltet sich vieles einiges leichter, das würde ich nicht einfach mal so hergeben. Vorallem nicht wegen ein bisschen mehr Geld. Es scheint ja so, als könntest du in deinem jetzigem Beruf so einiges an Erfahrung sammeln, nimm das doch ein paar Jahre mit. Deinen Master machst du nebenzu und in ein paar Jahren kannst du dich dann in aller Ruhe nach was neuem Umsehen, oder vielleicht hat sich bei deinem jetzigem Arbeitgeber, was ergeben. Alles in allem halte ich einen Wechsel der Firma zu überstürzt
Unschlüssiger schrieb: > Naja, das Geld reicht aus, ist aber mit 36k eher im unteren Drittel > anzusiedeln, da es kein Weihnachtsgeld etc. gibt. Vorteil in meinem Weg da, das Gehalt ist ja wohl n Witz. Da hättest auch Architekt werden können.
Nichts spricht dagegen, den Chef nach einer Gehaltserhöhung zu fragen. Wenn die Leistung gut ist, sollte durchaus eine drin sein. Wenn er absolut ablehnt, dann bewirbst Du Dich eben absolut auf andere Stellen :-)
Ach was, bewerben. Macht erst mal eine Bewerbungs-Voranfrage mit Fragen die den Jobanbieter ins Schwitzen bringt und wenn da nichts fundiertes bei raus kommt, sucht einen der etwas auskunftsfreudiger ist.
Man sollte bei der ganzen Rechnung nicht vergessen, was eine Wohnung in München oder die tägliche Anfahrt/Parkhaus kostet.
Wieso München? Die Arbeitsstelle wäre 25km entfernt, also alles noch im Rahmen des erträglichen. Bewerben kostet ja nix ;) Mal schauen was draus wird, bzw. was die Stelle hergeben würde falls ich in die engere Auswahl komm.
>Man sollte bei der ganzen Rechnung nicht vergessen, was eine Wohnung in >München oder die tägliche Anfahrt/Parkhaus kostet. Erst mal bekommen. Ironischerweise verlangen die Vermieter häufig solide Einkommensverhältnisse, ansonsten tschüss. Unschlüssiger schrieb: > Wieso München? > Die Arbeitsstelle wäre 25km entfernt, also alles noch im Rahmen des > erträglichen. Bewerben kostet ja nix ;) Mal schauen was draus wird, bzw. > was die Stelle hergeben würde falls ich in die engere Auswahl komm. Online vielleicht nicht, aber das heißt nicht, das die gute alte Bewerbungsmappen schon ausgedient hat und die kostet.
Aus meiner Sicht muss man in den ersten 10 Berufsjahren den Job 2-3 mal wechseln, weil -man so Einblicke in die verschiedenen Unternehmen erhält -man so Berufserfahrung bei verschiedenen Arbeitgebern sammelt -man nur so größere Gehaltssteigerungen durchsetzen kann. Nach den 10 Jahren sollte man schon genau wissen, was man gerne machen will, z.B. ob Fachlaufbahn oder Management, usw. Ich habe z.B. nach etwa 4 Jahren bei einem Automotive Dienstleister im letzten Jahr direkt zu einem OEM gewechselt.Jetzt bin ich vom Gehalt her auf einem guten Stand (65k) und die Sicherheit bei einem großem Unternehmen ist aus meiner Sicht deutlich besser als bei Dienstleistern, kleineren Firmen, etc. Vor meiner Automotive Dienstleister Zeit war ich etwa 2 Jahre bei einem Kleinunternehmen tätig. Ich glaube, dass es in der heutigen Zeit eher vorteilhaft ist, wenn man v.a. in den Anfangsjahren das ein oder andere Mal wechselt.
Am Ende arbeiten wir alle nur wegen dem Geld und nicht wegen netten Kollegen. Ziel sollte es sein so viel wie denkbar und realisierbar zu verdienen. Ich habe auch nach wenigen Monaten in einer Firma gekündigt. Jetzt bekomme ich wesentlich mehr geld und habe noch nettere Kollegen als vorher. Wichtig wäre das Du dich aus der Position herraus bewirbst und evtl. in ein anderes Themengebiet um mehr kennenzulernen.
Stefan schrieb: > Ich glaube, dass es in der heutigen Zeit eher vorteilhaft ist, wenn man > v.a. in den Anfangsjahren das ein oder andere Mal wechselt. Schon richtig, ich halte aber einen Wechsel im ersten Job für zu früh. Zumindest, wenn der Hauptgrund "nur" das Geld ist. Im ersten Job sollte man schon ca. 2 Jahre machen, sonst ist man zu wechselhaft. Sich weiter umschauen ist erlaubt, zumal der neue passende Job auch nicht von heute auf morgen auftaucht. Geld ist wichtig, gute Kollegen und Chefs sind aber sehr wichtig, sonst siehst du ein Teil deines Gehaltes als Schmerzensgeld an.
>Geld ist wichtig, gute Kollegen und Chefs sind aber sehr wichtig, sonst >siehst du ein Teil deines Gehaltes als Schmerzensgeld an. Ich möchte nochmal unterstreichen das sich beides nicht gegeneinander ausschließt. Es gibt auch schlecht bezahlte Jobs mit unfreundlichen kollegen.
Die Kollegen werden kaum das Problem sein, eher die Chefs. Einer ist schon zu viel.
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