Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Eiskalt rausgeprüft..


von Stefan (Gast)


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http://www.zeit.de/2011/05/C-MINT-Abbrecher?page=1

Meiner Meinung nach, brauchen wir nicht mehr, sondern bessere 
Ingenieure..

von Faktenschreiber (Gast)


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Nun diese Rauprüfereien sind ja nix neues . Ich kenne fälle, denen im
Minister ein halber oder gar nur ein viertel Punkt fehlte ....

Die allerletzte Mündliche fand nicht cum tempore um rund 16.00 Uhr statt
sondern - man glaubt es kaum nach 22.00 Uhr ----

bei der ganzen Prüfungssession bestand übrigens kein einziger .


Im übrigen mal was aus der Praxis . Die Sicherheit eines Jumbo hängt
heutzutage mitnihcten an der Mathematik bzw "statischen Auslegung"

Die Hauptstörkomponenten heißen heute "Kaufleute", dei unzureichend 
Personal
einstellen in Kombination mit völlig weltfremden Lieferzeiten .

Wir finden das bei Airbus exemplarisch beim A400  bei Boeing dito

Besonders beim großen Airbus Doppeldecker gibst hanebüchene 
"Lösungsbearbeitungen"  über die intern auf den Messen "gespottet" wird,
so daß es sinnvoll ist , eher in keinen Flieger einzusteigen.....


Das heißt , Die Ansätze an den Unis , sich Reputation zu verschaffen mit
uralten Methodiken offenbart nur ,daß auf dei tour die wirklich 
Befähigten
in dem System eher kaputtgemacht werden ...

Im übrigen haben wir effektiv keinen Fachkräftemangel - höchstens 
insoweit,
daß es sukzessive keine Absolventenmehr mit "verwertbarem" Abschluß ,
also einen Dipl.-Ing.  mehr gibt .
Alles andere sind Bulimieevents der höheren Ordnung - leider.

von Bernd B. (maulwurf)


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Hallo

Wir haben seinerzeit mit 23 Leuten die Meisterschule (abends) begonnen.
19 wurden zur Prüfung angemeldet.
Von denen haben wir mit 5 Mann die Prüfungen auf Anhieb geschafft.
3 weitere haben die Prüfungen nach Wiederholungen bestanden.

Will man Leute in verantwortungsvollen Positionen sollten diese Ihr 
Handwerk verstehen, ansonsten sind sie fehl am Platze.
In der Zeit wo jeder meint studieren zu müssen, muss halt gefiltert 
werden.

Gruss Bernd

von HighPerformer (Gast)


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Immer das Geflenne, seid doch froh, wenn die ganzen LowPerformer 
aussortiert werden. Und mal im ernst, wer zu Faul ist um auf eine eine 
Matheklausur im Studium zu lernen, so das er sie beim 3 Anlauf besteht, 
den will ich nicht als Angestellten haben.
Wenn nun jemand sagt: "Manches kann man nicht lernen" dann muss ich 
sagen "stimmt", aber jemand der zu doof dafür ist, den will ich auch 
nicht im Team haben

Gruß HP

von El Gastino (Gast)


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Oh Mann:
"... im Team haben."

Es gibt so schöne Worte: Wurzelbehandlung, Orgasmusschwierigkeiten, ...

von Alter Hase (Gast)


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Ähnliches gab es schon vor mehr als 25 Jahren,
Prüfung, 50% mußten(?) erst mal durchfallen.
Was wurde gemacht? Erst! Korrigiert, dann Maßstab festgelegt,
und schon gab es das "Wunschergebnis" für den Prof.

In der Nachprüfung hörte ein Student "Sind Sie wieder
so gut vorbereitet wie bisher?".
Neue Prüfung bei anderem Prof. (Befangenheit) per
Gericht durchgesetzt, und siehe da: Student war "gut".
Aber wie gesagt schon lange her.

von thorstendb (Gast)


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naja, wir haben auch mit ca. 30 Elektrotechnikstudenten an der FH im 
Sommersemester zum Dipl.Ing.(FH) angefangen,
davon waren nach 3 Wochen noch ca. 15 da,
von denen es nur 5 ins Hauptstudium geschafft haben. Die erreichten dann 
aber auch das Ziel.

"Rausgeprüft" wurde mit Mathe 1 und 2 sowie Physik.

von Michael H. (michael_h45)


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Faktenschreiber schrieb:
[...]
zusammengefasst:   ,    .   ,  ....   ----   ,  ,  ,

zuckerle, wie beschränkt musst du sein, dass du andere für noch dümmer 
hältst...

von thorstendb (Gast)


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btw:
Bei den Informatikern war die "automatische Aussortierung" noch 
heftiger, die waren in Mathe durch die Bank schlechter als die 
E-Techniker.

von Andreas (Gast)


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Faktenschreiber schrieb:
> Nun diese Rauprüfereien sind ja nix neues . Ich kenne fälle, denen im
> Minister ein halber oder gar nur ein viertel Punkt fehlte ....

Naja, was soll man dazu sagen? Egal wohin man die Grenze legt, 
irgendjemand wird immer ganz knapp darunter liegen.

von thorstendb (Gast)


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»Im Schnitt liegen die Durchfallquoten in matherelevanten Klausuren an 
der TU Darmstadt bei rund 30 Prozent«, sagt ein Sprecher.
»Ein Drittel der Punktzahl reichte aus, um zu bestehen

eiei ...
ich erinnere mich in Mathe 1+2 an Durchfallquoten zwischen 50-80%. 
Ausserdem mussten für das Spielchen "Vier Gewinnt" mind. 40-50% der 
Punkte erreicht werden (je nach Klausur).

von thorstendb (Gast)


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"Die Universität habe bessere Wege gefunden, jene Menschen an sich zu 
binden, die zur ihr passten."

jene Menschen an sich zu binden, die ihr Geld einbringen!

von Ich (Gast)


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Ich kann mich an eine Prüfung in Elektrische Maschinen erinnern.
Um die Prüfung schreiben zu dürfen, brauchte man eine 
Vorleistung-Prüfung.

Max. Punktzahl 25 - bestanden hatte man mit 5 Punkten - 80% 
Durchfallquote.
Einer der Kandidaten, die bestanden hatte, fragte mich dann

Sag mal - wo sind bei einem Drehstrom-Kurzschlussläufer die Bürsten?
Ich darauf - der hat keine.
Wie kommt dann der Strom in den Läufer?

Besagter Prof hielt seinen Standard sehr hoch, seine Begabung Wissen zu 
vermitteln war nicht vorhanden.

Die Prüfung habe ich bei einem anderen Prof geschrieben, an einer 
anderen FH.
Nur die eine Prüfung!
Der Unterschied in der Art der Vorlesung war beeindruckend, wie klasse 
man so ein Stoff vermitteln kann.

Wenn wir ein Mini-Bachelor einführen, also zb: 8 Wochenenden + 1 Woche 
Abschlussarbeit, haben wir ganz schnell, ganz viele Mini-Ingenieure.
Macht sich dann gut in der Statistik, was Abschlüsse angeht.

von Spiegelleser (Gast)


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Was ist eine Transferaufgabe?

von mr. mo (Gast)


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Spiegelleser schrieb:
> Was ist eine Transferaufgabe?

Du rechnest 10mal das gleiche mit einer Formel und anderen Werten, nun 
soll man anstatt mit konkreten Werten irgendeine Textaufgabe lösen. Also 
das Grundwissen auf eine andere Aufgabe anwenden.

von Thomas1 (Gast)


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Ich schrieb:
> Wenn wir ein Mini-Bachelor einführen, also zb: 8 Wochenenden + 1 Woche
> Abschlussarbeit, haben wir ganz schnell, ganz viele Mini-Ingenieure.
> Macht sich dann gut in der Statistik, was Abschlüsse angeht.


Dafür gibt es doch schon Techniker. ;-)

von Arc N. (arc)


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Das Problem gerade in abstrakten Fächern war und ist in DE, dass der 
überwiegende Teil der Lehrenden vollkommen ungeeignet ist:
1. Didaktisch und methodisch nicht ausgebildet und/oder unfähig Wissen 
zu vermitteln, u.U. aber fachlich hervorragend
2. Extrem frustriert, da sie wissen, dass sie nie irgendetwas 
herausragendes in ihrem Fach leisten werden und geleistet haben. Hinzu 
kommt der herrschende Publikationszwang mit seinen Folgen.
3. Arroganz: Anstatt die bestmöglichen Materialien (anderer) zu 
verwenden, wird was eigenes zusammengekritzelt und den Studenten 
vorgesetzt.
4. Die selben Probleme wie in der freien Wirtschaft auch: Unfähige 
lassen nur Unfähige als Mitarbeiter zu, Leistungen anderer werden als 
eigene ausgegeben etc.pp.

von Stefan (Gast)


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Arc Net schrieb:
> Das Problem gerade in abstrakten Fächern war und ist in DE, dass der
> überwiegende Teil der Lehrenden vollkommen ungeeignet ist:
> 1. Didaktisch und methodisch nicht ausgebildet und/oder unfähig Wissen
> zu vermitteln, u.U. aber fachlich hervorragend
> 2. Extrem frustriert, da sie wissen, dass sie nie irgendetwas
> herausragendes in ihrem Fach leisten werden und geleistet haben. Hinzu
> kommt der herrschende Publikationszwang mit seinen Folgen.
> 3. Arroganz: Anstatt die bestmöglichen Materialien (anderer) zu
> verwenden, wird was eigenes zusammengekritzelt und den Studenten
> vorgesetzt.
> 4. Die selben Probleme wie in der freien Wirtschaft auch: Unfähige
> lassen nur Unfähige als Mitarbeiter zu, Leistungen anderer werden als
> eigene ausgegeben etc.pp.

Irgendwie haben wir eine andere Vorstellung darüber, was eine 
Universität leisten soll. Aus meiner Sicht ist es nicht das Ziel, den 
Studenten alles wie in der Schule "vorzukauen", sondern ein Student 
sollte selbstständig lernen. Ein guter Student kommt auch in einer 
didaktisch schlecht vorbereiteten Vorlesung mit. Wer nicht mitkommt oder 
den Stoff auch nach Studium von Büchern, etc. nicht versteht, der ist 
für das Studium eh ungeeignet.
Im übrigen wird man im Beruf auch ins kalte Wasser geschmissen..

von Arc N. (arc)


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Stefan schrieb:
> Arc Net schrieb:
>> Das Problem gerade in abstrakten Fächern war und ist in DE, dass der
>> überwiegende Teil der Lehrenden vollkommen ungeeignet ist:
>> 1. Didaktisch und methodisch nicht ausgebildet und/oder unfähig Wissen
>> zu vermitteln, u.U. aber fachlich hervorragend
>> 2. Extrem frustriert, da sie wissen, dass sie nie irgendetwas
>> herausragendes in ihrem Fach leisten werden und geleistet haben. Hinzu
>> kommt der herrschende Publikationszwang mit seinen Folgen.
>> 3. Arroganz: Anstatt die bestmöglichen Materialien (anderer) zu
>> verwenden, wird was eigenes zusammengekritzelt und den Studenten
>> vorgesetzt.
>> 4. Die selben Probleme wie in der freien Wirtschaft auch: Unfähige
>> lassen nur Unfähige als Mitarbeiter zu, Leistungen anderer werden als
>> eigene ausgegeben etc.pp.
>
> Irgendwie haben wir eine andere Vorstellung darüber, was eine
> Universität leisten soll.
> Aus meiner Sicht ist es nicht das Ziel, den
> Studenten alles wie in der Schule "vorzukauen", sondern ein Student
> sollte selbstständig lernen.

Erzähl das mal den Bachelorstudenten. Zum anderen geht es nicht um's 
Vorkauen, sondern um das Vermitteln und Aufzeigen von Zusammenhängen die 
man dann selbständig vertiefen kann und sollte (welche aber nicht (mehr) 
in der zur Verfügung stehenden Zeit mal eben selbst zusammengesucht und 
verstanden werden können).

> Ein guter Student kommt auch in einer
> didaktisch schlecht vorbereiteten Vorlesung mit.

Was heißt "guter Student"? Jemand der in der Regelstudienzeit mit Eins 
abschließt? Das zeigt (zu) häufig nur, dass dieser sich optimal an das 
Studium angepasst hat, aber nicht zwangsläufig, dass er die Themen auch 
sehr gut verstanden hat oder gar das Wissen auch anwenden kann.

> Wer nicht mitkommt oder den Stoff auch nach Studium von Büchern, etc.
> nicht versteht, der ist für das Studium eh ungeeignet.

Wie lange darf er denn brauchen?

> Im übrigen wird man im Beruf auch ins kalte Wasser geschmissen..

Wenn eine Firma einen Absolventen direkt im Tagesgeschäft (am besten bei 
kritischen Projekten) einsetzt, hat ganz andere Probleme...

von Ich (Gast)


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@Stefan
Wozu dann noch Professoren?
Eine vernünftige Vorlesung hat nichts mit vorkauen zu tun.

von Thisamplifierisloud (Gast)


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mr. mo schrieb:
> Spiegelleser schrieb:
>> Was ist eine Transferaufgabe?
>
> Du rechnest 10mal das gleiche mit einer Formel und anderen Werten, nun
> soll man anstatt mit konkreten Werten irgendeine Textaufgabe lösen. Also
> das Grundwissen auf eine andere Aufgabe anwenden.

Eine Zumutung für einen angehenden Ingenieur.
Das kann man nun wirklich nicht verlangen.

Oder sollte es etwa genügen, seinen Namen korrekt ausschreiben zu können 
?

Prüfungen solange milder zu bewerten, um einen bestimmten Schnitt zu 
erreichen, ist ja nun nicht gerade ein Aushängeschild.

von Horst Währ (Gast)


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Arc Net schrieb:
> Das Problem gerade in abstrakten Fächern war und ist in DE, dass der
> überwiegende Teil der Lehrenden vollkommen ungeeignet ist:
> 1. Didaktisch und methodisch nicht ausgebildet und/oder unfähig Wissen
> zu vermitteln, u.U. aber fachlich hervorragend

Ich kannte einen Professor, die weder didaktisch noch fachlich 
überragend waren. Aber auch einen, der didaktisch und fachlich topp war. 
Ersterer schmort sein Jahren im eigenen Saft (d.h. fachlich), lässt 
seine Powerpoint-Folien auf die Studenten los, die Studenten haben 
Ausdrucke dieser Folien mit Lücken. Die Studenten sind dann nur noch in 
der Vorlesung, um die Lücken auszufüllen. Das ist mitunter die 
destruktivste Art, Vorlesung zu betreiben. Der Dozent langweilt nicht 
nur seine Studenten, sondern demontiert sich selbst.

Letzterer entwickelt sich stetig weiter. Obwohl er wie das schlechte 
Beispiel einen technischen Hintergrund hat, forscht er an neuen Themen, 
geht in Algorithmik, KI und neuronale Netze.

> 2. Extrem frustriert, da sie wissen, dass sie nie irgendetwas
> herausragendes in ihrem Fach leisten werden und geleistet haben. Hinzu
> kommt der herrschende Publikationszwang mit seinen Folgen.

In der Tat, kommt dabei nur Stuss bei rum.

> 3. Arroganz: Anstatt die bestmöglichen Materialien (anderer) zu
> verwenden, wird was eigenes zusammengekritzelt und den Studenten
> vorgesetzt.

Der oben erwähnte Professor (schlechtes Beispiel) stellt noch nicht 
einmal Buchempfehlungen ins Netz und mir fällt auch kein Buch ein, das 
ich für seine Vorlesung im Hauptstudium durchgearbeitet hätte. Das gute 
Beispiel nennt ein paar Bücher als Referenzen und der motivierte Student 
weiß, was zu tun ist. Er hat war ein Professor ganz nach meinem 
Geschmack: Interesse an Bildung und nicht nur an seiner Disziplin bzw. 
Teildisziplin, hohe Ansprüche an sich und an die Studenten. Jedenfalls 
ich empfand die Lückentextnummer wie sie der andere Professor 
präsentierte, als Beleidigung meines Intellektes.

Das schlechte Beispiel hätte eigentlich nur auf ein Skript seiner 
ehemaligen Paderborner Kollegen Marco Platzner und Lothar Thiele 
verweisen müssen. Genau der gleiche Kram, aber als strukturierter Text 
als PDF, kostenfrei und druckbar.

> 4. Die selben Probleme wie in der freien Wirtschaft auch: Unfähige
> lassen nur Unfähige als Mitarbeiter zu, Leistungen anderer werden als
> eigene ausgegeben etc.pp.

Jeder will der Einäugige unter den Blinden sein.

von Stefan (Gast)


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Arc Net schrieb:
>> Ein guter Student kommt auch in einer
>> didaktisch schlecht vorbereiteten Vorlesung mit.
>
> Was heißt "guter Student"? Jemand der in der Regelstudienzeit mit Eins
> abschließt? Das zeigt (zu) häufig nur, dass dieser sich optimal an das
> Studium angepasst hat, aber nicht zwangsläufig, dass er die Themen auch
> sehr gut verstanden hat oder gar das Wissen auch anwenden kann.

Diejenigen, die ich kenne, die mit einer sehr guten Note abgeschlossen 
haben, hatten alle eine recht gute Auffassungsgabe und verstanden auch 
die Vorlesungsinhalte.
Außerdem: Was will man in einem Fach, wie Mathematik, viel auswendig 
lernen? Die Prüfungen, die ich in meinem Studium hatte, enthielten auch 
immer einige Transferaufgaben..

von Stefan (Gast)


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Ich schrieb:
> @Stefan
> Wozu dann noch Professoren?
> Eine vernünftige Vorlesung hat nichts mit vorkauen zu tun.

Professoren sollen auch forschen. Da sie oft die einzigen sind, die das 
Thema wirklich verstanden haben, sind sie auch direkte gute 
Ansprechpartner bei Diplomarbeiten, etc.

von Horst Währ (Gast)


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Arc Net schrieb:
> Was heißt "guter Student"? Jemand der in der Regelstudienzeit mit Eins
> abschließt? Das zeigt (zu) häufig nur, dass dieser sich optimal an das
> Studium angepasst hat, aber nicht zwangsläufig, dass er die Themen auch
> sehr gut verstanden hat oder gar das Wissen auch anwenden kann.

Das kann man pauschal so nicht sagen. Mein Eindruck ist folgender: Es 
gab die geleckten und geschniegelten, die wirklich 1,0 als Durchschnitt 
am Ende hatten, innerhalb der Regelstudienzeit. Die waren gut... im 
Auswendiglernen. Sie machten sich keine Mühe, zu verstehen. Einer von 
der Sorte war auch so darauf, dass er das Informatikstudium nur als 
Zwischenetappe sah; dass er einen MBA hinten draufpackt, war ihm schon 
im ersten Semester klar. Typischer Karrierist.

Die, die wirklich was drauf hatten, haben das auch in Regelstudienzeit 
geschafft, aber nicht mit 1,0, sondern mit so zwischen 1,4 und 2,0.

Wer die Regelstudienzeit stark überschreitet, sollte triftige Gründe 
haben (Kind, Tod naher Verwandter, Krankheit etc.), ansonsten zählt das 
m. E. zurecht als Indiz, dass jemand wenig Selbstdisziplin hat und sich 
selbst nicht organisieren kann.

von Joe (Gast)


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Welcher Prüfling sagt schon von sich:

"Ich war schlecht!"

Es sind doch immer die Lehrer und Prof's schuld.

Jemand der nur die Fehler des anderen und nicht den Stein im eigenen 
Auge sieht, der kann sich auch nicht verbessern.

von Stefan (Gast)


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Horst Währ schrieb:
> Ich kannte einen Professor, die weder didaktisch noch fachlich
> überragend waren. Aber auch einen, der didaktisch und fachlich topp war.

Willst Du damit sagen, dass du fachlich besser bist als der Prof.? Um 
eine
Prof. Stelle zu bekommen, muss man sich normalerweise in der 
Wissenschaftswelt einen bestimmten Ruf erarbeiten. Die Bewertung, was 
gut oder schlecht ist, erfolgt dabei nicht durch Studenten, sondern 
durch andere Professoren..

von Stefan (Gast)


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Noch was: Ein guter Professor soll die Studenten fordern und fördern. Es 
kommt mir manchmal so vor, dass vor allem die Profs beliebt sind, die 
leicht zu verstehende Vorlesungen bzw. leichte Prüfungen halten.
Außerdem soll das Niveau an den Hochschulen - augenscheinlich- immer 
mehr gesenkt werden, damit die Vorgaben der Wirtschaft bzgl. der 
Absolventenzahlen erfüllt werden.

Ich hoffe nicht, dass so die Zukunft des deutschen Bildungssystems ist. 
D braucht kluge Köpfe, die über den Tellerrand hinausblicken und die 
Arbeit/das Studium nicht nur nach Schema F ablaufen lassen.

von MaWin (Gast)


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> Was will man in einem Fach, wie Mathematik, viel auswendig lernen?

42.

von Wilhelm F. (Gast)


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Spiegelleser schrieb:

>Was ist eine Transferaufgabe?

Z.B. bei einer Schwingkreisaufgabe in GET, aus der linksseitigen 
Resonanzüberhöhung und der Bandbreite die Bauteile zu errechnen. Anstatt 
wie üblich, erst aus den Bauteilen die anderen Parameter zu errechnen. 
Rolle rückwärts. Möglicherweise ist mein Beispiel einfach und primitiv, 
aber das fällt mir gerade dazu ein. Immerhin ist es realitätsnah. Darum 
wird das ja auch so gehandhabt. Und wenn man fit ist, klappt das ja 
auch.

Ansonsten mochte ich sie nicht besonders.

von Christoph S. (mixer) Benutzerseite


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Stefan schrieb:
> Horst Währ schrieb:
>> Ich kannte einen Professor, die weder didaktisch noch fachlich
>> überragend waren. Aber auch einen, der didaktisch und fachlich topp war.
>
> Willst Du damit sagen, dass du fachlich besser bist als der Prof.? Um
> eine
> Prof. Stelle zu bekommen, muss man sich normalerweise in der
> Wissenschaftswelt einen bestimmten Ruf erarbeiten. Die Bewertung, was
> gut oder schlecht ist, erfolgt dabei nicht durch Studenten, sondern
> durch andere Professoren..

Habe zwar jetzt erst 3 Semester hinter mir, habe aber auch schon einen 
Prof gehabt, der fachlich weit von dem weg war, was man von ihm 
erwartet.
Mal davon abgesehen, dass er keinen Beamer an seinem Notebook 
anschliessen konnte hatte er auch wenig bzw. fast keine Ahnung von 
Objektorientierung, was er uns beibringen sollte. Vor allem das 
Praktikum war da sehr erschreckend!

Gruss

von Horst Währ (Gast)


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Stefan schrieb:
> Willst Du damit sagen, dass du fachlich besser bist als der Prof.?

Bestimmt nicht. Ich hatte jedoch nie den Eindruck, dass er fachlich 
wirklich sehr gut war. Und natürlich hatte er auch noch einige Klopper 
zum besten gegeben, weil er sich nur auf seinen kleinen Teilbereich 
konzentriert und nur und Blicke über den Tellerrand nur unzureichend 
sind. Eine Habilitation soll ja zeigen, dass man den Gesamtüberblick 
über die gesamte Disziplin hat (z. B. Elekrotechnik) und nicht nur mit 
seinem Teilgebiet (z. B. Regelungstechnik). Dementsprechend war seine 
Habilitationsschrift eher ein Neuaufguss der Dissertation, so war 
jedenfalls mein Eindruck.

Stefan schrieb:
> Noch was: Ein guter Professor soll die Studenten fordern und fördern. Es
> kommt mir manchmal so vor, dass vor allem die Profs beliebt sind, die
> leicht zu verstehende Vorlesungen bzw. leichte Prüfungen halten.
> Außerdem soll das Niveau an den Hochschulen - augenscheinlich- immer
> mehr gesenkt werden, damit die Vorgaben der Wirtschaft bzgl. der
> Absolventenzahlen erfüllt werden.

In meinem Fall war es ganz anders bzw. an meiner Uni war es ganz anders. 
Natürlich haben wir über den einen oder anderen Kauz gelacht, aber wir 
waren uns sicher, dort lernt man was. Dort bin ich auch immer gern 
hingegangen, die Prüfungen waren nicht einfach und bei dem einen 
Professor war ich mehrfach vorstellig gewesen.

Aber über unseren Powerpoint-Professor haben wir irgendwann nur noch 
abschätzig den Kopf geschüttelt. Er hatte das modernste Büro, die 
modernste Technik, die meisten Mitarbeiter, die meisten Büroräume... und 
seine Studenten lässt er Lückentexte ausfüllen.

von Horst Währ (Gast)


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Christoph S. schrieb:
> Habe zwar jetzt erst 3 Semester hinter mir, habe aber auch schon einen
> Prof gehabt, der fachlich weit von dem weg war, was man von ihm
> erwartet.
> Mal davon abgesehen, dass er keinen Beamer an seinem Notebook
> anschliessen konnte hatte er auch wenig bzw. fast keine Ahnung von
> Objektorientierung, was er uns beibringen sollte. Vor allem das
> Praktikum war da sehr erschreckend!

1. Wenn ein Kauz war und keinen Beamer anschließen kann, dann ist das 
eine Adelung!
2. Wenn er nur pseudowissenschaftliches über Objektorientierung zum 
besten gibt, dann ist er in guter Gesellschaft. Im Laufe meiner 
akademischen Laufbahn sind mir schon einige Leute über den Weg gelaufen, 
die mir von Objektorientierung, Patterns und all Kram was erzählen 
wollten. Nun bin ich einer, der sich gerade dafür sehr interessiert und 
dem man Wissen nicht so einfach vorgaukeln kann. Die kennen dann nicht 
das Buch von Gamma et al. ("Gang of four"), aber dann wird erklärt, wie 
MVC funktioniert. Und dann auch noch schön falsch. Jetzt kenne ich auch 
noch jemanden, der sich klug machen will, indem er einfach einen Begriff 
mehrfach in den Raum wirft, ohne seine Mitdiskutanten mal ausreden zu 
lassen.
3. Meiner Meinung nach wird das Konzept der Objektorientierung nur 
unzureichend an deutschen Universitäten vermittelt. Ich hatte Glück, 
eine Vorlesungen besucht zu haben, in der es sehr gut und tiefgreifend 
erklärt wurde ohne dabei in den Maintream abzugleiten. Das war auch eine 
Vorlesung, in der ich es anfangs auch noch nicht erwartet habe. Und es 
kam ein Buch zum Einsatz, das sehr gut ist und das seit Jahren nicht 
mehr verlegt wurde, unverständlicherweise,

von Arc N. (arc)


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Stefan schrieb:
> Horst Währ schrieb:
>> Ich kannte einen Professor, die weder didaktisch noch fachlich
>> überragend waren. Aber auch einen, der didaktisch und fachlich topp war.
>
> Willst Du damit sagen, dass du fachlich besser bist als der Prof.? Um
> eine
> Prof. Stelle zu bekommen, muss man sich normalerweise in der
> Wissenschaftswelt einen bestimmten Ruf erarbeiten. Die Bewertung, was
> gut oder schlecht ist, erfolgt dabei nicht durch Studenten, sondern
> durch andere Professoren..

http://www.handelsblatt.com/technologie/forschung/winnacker-beklagt-traegheit-des-deutschen-wissenschaftssystems;1197366
"Der scheidende Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), 
Ernst-Ludwig Winnacker, hat die Hochschulen angegriffen. „Ich habe die 
Trägheit des deutschen Wissenschaftssystems unterschätzt“, sagte er der 
Wochenzeitung „Die Zeit“ in einer Bilanz seiner neunjährigen Amtszeit 
als DFG-Präsident.
So gebe es die Habilitation als „ein Herrschaftsinstrument alt gedienter 
Professoren“ immer noch."
oder
http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,299223,00.html

von Stefan (Gast)


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Christoph S. schrieb:
> Mal davon abgesehen, dass er keinen Beamer an seinem Notebook
> anschliessen konnte hatte er auch wenig bzw. fast keine Ahnung von
> Objektorientierung, was er uns beibringen sollte. Vor allem das
> Praktikum war da sehr erschreckend!

Na ja.. Ein gewisser Professor namens Einstein hatte auch Probleme im 
alltäglichen Leben ;-)

von Mirko (Gast)


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>Was ist eine Transferaufgabe?

Analogien zwischen artverwandten Themen erkennen und die Formeln 
sinngemäss anwenden, z.B. Magnetik -> Elektrisches Feld oder wie im 
anderen thread erklärt: Zugspannungen bei Stäben so berechnen, wie 
elektrische Spannungen oder thrmischen Wärmefluss.

Das haben viele Studies in der Tat heute nicht mehr drauf.

von Faktenscheiber (Gast)


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Man könnte natürlich "es" schlicht ignorieren , nur in solchen Foren 
geht
das natürlich nicht :


@ Michael H  .   Nein - ich bin NICHT Zuckerle ...  ich wäre vorsichtig,
                 oBdA  sowas zu unterstellen .



übrigens kenne ich auch Leutz , die an nem bayer. Gymnasium MatheLeiste
mit 1 abschlossen und massivste Schwierigkeiten an der RWTH hatten....
Also das die Prüfungen sehr stark einem gewissen Quotendruck 
unterliegen,
gegen den man wenig machen kann ( ausser halt irgendwie bestehen ) ist
mehr als diskussionswürdig.

Gerade erwas wie transfer ist etwas, was Ingenieure können müssen .
Das ist viel wichtiger als Maxwell oder sonstiges .
Bedauerlicherweise wird sogar seitens der Industrie - Paradefall BOSCH -
diese Schmalspurdenke gefördert .... Wie unter solchen Umständen 
überhaupt
neue Produkte "kommen" sollen ist mir ehrlich gesagt schleierhaft.

was macht man eigentlich in Deutschland ,w enn man nicht wie derzeit 
stark
bis total veraltete Produkte wie Autos in China zum Listenpreis 
verticken kann ?

von Insider (Gast)


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und wenn Bosch dann mal was entwicklen will, müssen sie alles nach 
Draussen geben und teuer bezahlen.

von Ing (Gast)


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Diese schemahafte Vorgehensweise kenne ich auch von meiner Hochschule. 
Die richtigen Probleme treten dann aber erst im Berufsleben (Praktika, 
DA, Berufseinstieg) auf. Ich musste sogar während des Praxissemester das 
Unternehmen verlassen (habe es dann an der Hochschule beendet), da die 
Aufgaben zu schwer waren bzw. sich nicht mehr nach einem Schema 
orientiert haben.

von Pumuckel (Gast)


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Ein bischen Anpassungsfähigkeit sollte aber schon vorhanden sein. Im 
Berufsleben werden einem auch Kollegen vorgesetzt, die so oder so ticken 
und die "komisch" arbeiten.

von Rolf (Gast)


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Das größte Problem ist das die Lehre von vielen Profs als lästige 
Pflicht angesehen wird. Man kann mit guter Lehre keine Reputation unter 
Kollegen gewinnen. Im Gegenteil!
Hohe Durchfallquoten repräsentieren den "hohen Anspruch" des Professors. 
Am sichersten erreicht man aber hohe Durchfallquoten durch langweilige 
und verwirrende Darstellung des Lehrgebiets. Und auf keinen Fall dürfen 
in Klausuren alternative Lösungswege akzeptiert werde!

von Michael H. (michael_h45)


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so ein schwachsinn...
es bellt wohl der getroffene hund.

von Robert (Gast)


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Genau dieses Thema hatte ich hier schon mal vor vielen Monaten in 
zahlreichen Beiträgen diskutiert. Die meisten User hier waren der 
Meinung, dass:
- so ein Studium (eigentlich) immer (gut) zu schaffen ist.
- Wenn man es nicht schaft man ausschließlich selber Schuld ist.

Aber es kamen auch noch derbere Sachen wie:
- Zitat: "Verdammt nochmal, du hast dich eben nicht genug drum 
gekümmert."
- die 70%, die es nicht schaffen, wollten einfach nicht.
- Wer zu lange studiert hat oder schlechte Noten hat, hat nur Party 
gemacht.

Das genaze eskalierte in persönlichen Schuldzuweisungen. Ich habe es 
aufgegeben.


30% raus sind lächerlich, bei mir waren es ca. 75% (+ - 3%). Das glaubt 
mir zwar keiner, ist mir mittlerweile aber auch egal.

Falls es den Ing.Mangel tatsächlich gibt, könnte man ihn ganz einfach 
beseitigen: Statt nur 30% durchkommen zu lassen, einfach 60% 
durchlassen. Schon hätte man doppelt so viele Ings. Aber das würde dem 
Elite-Denke so mancher Uni wiederstreben. Lieber holt man sich Top-Leute 
aus dem Ausland, z.B. China. An der RWTH gibt es schon über 1.000 
Chinesische Studierende. Der Rektor der RWTH hat in einem öffentlich 
abgedruckten Interview mal erklärt, dass er diese Zahl noch deutlich 
steigern will. Diese Leute lernen eben noch 16h pro Tag.

von Mine Fields (Gast)


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Solche Prüfungen werden unter anderem verwendet, um die Stressfestigkeit 
eines angehenden Ingenieurs zu testen. Eine Fähigkeit, die im 
Berufsleben extrem wichtig ist.

Wenn man das noch weglässt, gibt es noch mehr Schmalspur-Ings, die 
später im Job überfordert sind.

Ansonsten gilt natürlich immer noch, dass die 
Bestehenswahrscheinlichkeit sowie die Note sowohl vom Arbeitsaufwand als 
auch der Intelligenz abhängig ist. Intelligente Leute kommen ohne viel 
Lernaufwand durch; weniger intelligente Leute müssen extrem viel lernen. 
Und manche schaffen es eben gar nicht.

von Robert (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Solche Prüfungen werden unter anderem verwendet, um die Stressfestigkeit
> eines angehenden Ingenieurs zu testen. Eine Fähigkeit, die im
> Berufsleben extrem wichtig ist.

Eins muss man dir lassen, auf dich ist Verlass. Hatte mir schon fast 
gedacht, dass du wieder zu 100% die Arbeitgeberseite einnimmst.

Ich habs eh aufgegeben zu diskutieren. Aber ich bleibe dabei, Klausuren 
mit 70-95% Durchfallquote auch in fortgeschrittenen Sem sind für mich 
nicht gut. Wenn du das ok findest, bitte, deine Meinung.

von Mine Fields (Gast)


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Robert schrieb:
> Hatte mir schon fast
> gedacht, dass du wieder zu 100% die Arbeitgeberseite einnimmst.

Wo ist das bitteschön die Arbeitgeberseite?

von Robert (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Wo ist das bitteschön die Arbeitgeberseite?

Naja, ich als Student wollte eigentlich nur "etwas über E-Technik 
lernen". Ich weiß, dass klingt in der heutigen Zeit nicht so toll, aber 
es ist die Wahrheit. Ich wollte nie eine Klausur die nur 10-20% bestehen 
schreiben müssen. Man hat mir das auch vorher so nie gesagt.

Arbeitgeberseite, weil eben diese Leute (häufig) so denken. so nach dem 
Motto "Na, Stress muss er schon aushalten können." Ich als Arbeitnehmer 
will natürlich möglichst wenig Stress und einen sicheren Arbeitsplatz.

Ich (!) will bestimmt keine Stressklausuren!!! Hast du eigentlich schon 
mal selber eine echte Stressklausur geschrieben? Wo der beste mit 3,0 
besteht und  90% durchfallen?

von Mine Fields (Gast)


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Robert schrieb:
> Arbeitgeberseite, weil eben diese Leute (häufig) so denken. so nach dem
> Motto "Na, Stress muss er schon aushalten können."

Naja, es gibt die Naiven und diejenigen, die die Realität akzeptieren 
und damit umgehen können. Das hat mit Arbeitgeber und Arbeitnehmer 
nichts zu tun.

>Ich als Arbeitnehmer
> will natürlich möglichst wenig Stress und einen sicheren Arbeitsplatz.

Und wenn man das nicht findet was macht man dann?

Robert schrieb:
> Naja, ich als Student wollte eigentlich nur "etwas über E-Technik
> lernen". Ich weiß, dass klingt in der heutigen Zeit nicht so toll, aber
> es ist die Wahrheit. Ich wollte nie eine Klausur die nur 10-20% bestehen
> schreiben müssen. Man hat mir das auch vorher so nie gesagt.

Dann hättest du vielleicht einfach nur ein Buch lesen sollen anstatt 
studieren zu gehen.

Robert schrieb:
> Hast du eigentlich schon
> mal selber eine echte Stressklausur geschrieben? Wo der beste mit 3,0
> besteht und  90% durchfallen?

Vielleicht nicht 90%, sondern nur 80%. Und ich hatte dann eine 2,7 und 
keine 3,0. Von der Sorte hatten wir aber mehrere.

von Harri (Gast)


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Solche Klausuren waren bei uns an der Tagesordnung! Ich war damals 
superfit in Mathe und Physik, hatte nur 1er in den Abi-Leistungskursen 
gehabt und war sogar bei Jugend forscht erfolgreich. Trotzdem hatte ich 
in der ersten Matheprüfung eine 4 und war nur im Mittelfeld: Von über 
300 Leuten waren genau die Hälfte durchgefallen, das weiss ich noch. So 
hat man das gedreht. Es gab überhaupt nur so 50 Leute mit 3 oder besser, 
die meisten hatten eine 4.

von Robert (Gast)


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@ Harri
Kann ich so abolut bestätigen!

Stefan L. schrieb:
> Und wenn man das nicht findet was macht man dann?

Das nehmen, was noch übrig bleibt.

> Dann hättest du vielleicht einfach nur ein Buch lesen sollen anstatt
> studieren zu gehen.

Ja, das wäre besser gewesen. Aber dann hätte ich auch nicht als Ing 
arbeiten können. Ich wollte natürlich in diesem Bereich arbeiten und 
abwechselungsreichere Arbeiten machen als Strippen ziehen. Deshalb das 
Studium.

> Vielleicht nicht 90%, sondern nur 80%. Und ich hatte dann eine 2,7 und
> keine 3,0.

Schön für dich, aber die Sache bleibt das eben viele schlechter sind 
(rein Notenmäßig).

von Mine Fields (Gast)


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Robert schrieb:
> Ich wollte natürlich in diesem Bereich arbeiten und
> abwechselungsreichere Arbeiten machen als Strippen ziehen. Deshalb das
> Studium.

Dann musst du dich auch mit den Rahmenbedingungen eines Studiums 
arrangieren. Und dazu gehört eben auch eine gehörige Portion Stress 
durch solche "Filterklausuren".

Außerdem beißt sich das mit deiner vorigen Aussage:

Robert schrieb:
> Naja, ich als Student wollte eigentlich nur "etwas über E-Technik
> lernen".

von Walter (Gast)


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Robert schrieb:
> Falls es den Ing.Mangel tatsächlich gibt, könnte man ihn ganz einfach
> beseitigen: Statt nur 30% durchkommen zu lassen, einfach 60%
> durchlassen.

das ist die Methode von BWLern,
es kommt ja auch gar nicht drauf was drin ist, sondern was draufsteht.

Ist auch die Methode wie ich sie gerade an der FOS in Bayern erlebe,
politische Vorgabe ist möglichst alle durchkommen zu lassen.
Ergebnis: Abiturientenzahlen wie befohlen gesteigert,
allerdings können 2/3 nicht mal Brüche oder Formeln umformen.
Gute Nacht!

von Robert (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Dann musst du dich auch mit den Rahmenbedingungen eines Studiums
> arrangieren.

Naja, mir hat man vor Studienantritt was von 50% weg erzählt. Als ich 
dabei war, waren es eher 75%, das ärgert schon. Dann hat man mir quasi 
versprochen, dass sich die Unternehmen um die Abolventen reißen. Du 
kennst sicher mein Gehalt und ich habe trotz knapp 3.000 Bewerbungen 
einfach nix besseres finden können. Das ärgert eben noch mehr.

das man nicht jeden durchbringen kann, ist mir auch klar.

von Robert (Gast)


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Walter schrieb:
> das ist die Methode von BWLern,
> es kommt ja auch gar nicht drauf was drin ist, sondern was draufsteht.

Ich bin bestimmt kein BWLer. Die Frage ist auch immer: Wenn von z.B. 100 
Anfängern nur 30 durchkommen und von diesen 30 haben 15 so schlechte 
Noten, dass sie eh keinen Job finden, dann finde ich das nicht richtig.

Aber es steht dir frei, dich den elitären Bildungseinrichtungen zu 
unterwerfen.

Ich bleibe dabei, es ist paradox über Ing. Mangel zu klagen und dann 70% 
rauszusetzen.

von Mine Fields (Gast)


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Der Mangel betrifft allenfalls Leute, die diese Prüfungen so wie sie 
sind bestehen. Eine Absenkung der Anforderungen könnte diesen Mangel 
nicht beheben.

Aber einen allgemeinen Ingenieurmangel gibt es nicht. Deswegen heißt es 
ja auch "Fachkräftemangel".

von Walter (Gast)


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Robert schrieb:
> Aber es steht dir frei, dich den elitären Bildungseinrichtungen zu
> unterwerfen.

da bin ich schon einige Jahre drüber weg,

aber Fakt ist wie oben erwähnt das 2/3 der Abiturienten an bayrischen 
FOSen (andere Bundesländer sind sicher auch nicht besser) nicht fähig 
sind eine Formel wie a=b/c nach c umzuformen.
Wenn diese 2/3 es dann "eiskalt rausgeprüft" werden, ist das ja wohl 
kein Wunder.

von Robert (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Der Mangel betrifft allenfalls Leute, die diese Prüfungen so wie sie
> sind bestehen. Eine Absenkung der Anforderungen könnte diesen Mangel
> nicht beheben.

Die Quote der Ing an der Bevölkerung ist eh gering. Wenn du meisdt wir 
Deutsche sind nicht schlauer, bitte deine Meinung. Ich bin trotzdem der 
Meinung, dass wir es sehr wohl können und auch mehr als 30% ein Ing 
studium zu Ende bringen können und auch als Ing arbeiten. Du siehst das 
anders, ok, bitte?

Warum glaubst du sind andere Nationen dann befähigter als wir? (Die eben 
prozentual mehr Ings ausbilden.)

Stefan L. schrieb:
> Aber einen allgemeinen Ingenieurmangel gibt es nicht. Deswegen heißt es
> ja auch "Fachkräftemangel".

Der VDI spricht seit vielen vielen Jahren sehr wohl vom Ingenieurmangel.

von Mine Fields (Gast)


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Robert schrieb:
> Ich bin trotzdem der
> Meinung, dass wir es sehr wohl können und auch mehr als 30% ein Ing
> studium zu Ende bringen können und auch als Ing arbeiten.

Womöglich schon, es gibt ja auch genug Techniker, die Ingenieursarbeiten 
erfolgreich erledigen. Trotzdem herrscht dort nicht der große Mangel. 
Genau genommen herrscht der Mangel an diesen Technikern eher als an 
Ingenieuren frisch von der Uni.

Robert schrieb:
> Warum glaubst du sind andere Nationen dann befähigter als wir? (Die eben
> prozentual mehr Ings ausbilden.)

Die Frage ist, wie man Ingenieur definiert.

Robert schrieb:
> Der VDI spricht seit vielen vielen Jahren sehr wohl vom Ingenieurmangel.

Bin ich der VDI?

von Walter (Gast)


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Robert schrieb:
> Warum glaubst du sind andere Nationen dann befähigter als wir? (Die eben
> prozentual mehr Ings ausbilden.)

weil da diese Gesellschaften noch nicht so satt sind,
die Fähigkeiten wären prinzipiell natürlich bei uns auch da,
allerdings kriegen die Kids von den Eltern alles in den H.... geschoben,
entsprechend erwarten sie dass das immer so geht.

von Robert (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Die Frage ist, wie man Ingenieur definiert.

Ja, schon klar. Aber es braucht eben nicht top ausgebildete Ings, wie du 
oben schon feststelltest.

von Robert (Gast)


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Walter schrieb:
> allerdings kriegen die Kids von den Eltern alles in den H.... geschoben,
> entsprechend erwarten sie dass das immer so geht.

Das mag bei dir so sein, aber Millionen von Kids bekommen das eben 
nicht. Was meinst du, wie viel bekommt ein Kind, dessen eltern von Hartz 
leben (müssen). Oder Wenn die eltern weniger als 7 Euro/h brutto 
verdienen?

Außerdem ist Leistungsbereitschaft nicht abhängig ob man viele 
materielle Dinge hat. Ich habe die Beobachtung gemacht, dass eher die 
Kinder bzw. Jugendliche, die viel bekommen haben, eher leistungsbereit 
sind, weil sie von ihren eltern sehen, dass sich Leistung auszahlt. Wenn 
ein Kind erlebt, dass seine eltern trotz Bemühungen seit Jahren 
arbeitslos sind, ist es eben schwer, so ein Kind vom Leistungsgedanken 
zu überzeugen.

von Walter (Gast)


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Robert schrieb:
> Das mag bei dir so sein, aber Millionen von Kids bekommen das eben
> nicht. Was meinst du, wie viel bekommt ein Kind, dessen eltern von Hartz
> leben (müssen). Oder Wenn die eltern weniger als 7 Euro/h brutto
> verdienen?

ja, das stimmt, an der FOS ist kaum jemand mit Hartz
natürlich ist da sehr viel verschwendetes Potential weil diese Kinder 
nicht genug gefördert werden. Das muss aber schon im Kindergarten 
passieren.
Da ist aber z.B. Idee mehr Geld an die Eltern auszuschütten völlig 
kontraproduktiv, die Kinder müssen direkt gefördert werden.
Das ist aber hier doch gar nicht das Thema, an Uni und FH kommen meist 
nur die zumindest etwas besser situierten

>
> Außerdem ist Leistungsbereitschaft nicht abhängig ob man viele
> materielle Dinge hat.

im deiner nachfolgenden Argumentation ist es aber plötzlich doch davon 
abhängig??

> Ich habe die Beobachtung gemacht, dass eher die
> Kinder bzw. Jugendliche, die viel bekommen haben, eher leistungsbereit
> sind, weil sie von ihren eltern sehen, dass sich Leistung auszahlt. Wenn
> ein Kind erlebt, dass seine eltern trotz Bemühungen seit Jahren
> arbeitslos sind, ist es eben schwer, so ein Kind vom Leistungsgedanken
> zu überzeugen.

Ich weiß nicht wo du diese Beobachtungen gemacht hast.

Meine Beobachtungen als Lehrer an  einer FOS sind:
*  an der FOS kaum Hartz-Empfänger (muss geändert werden, allerdings 
nicht per Quote!)
*  die aus gebildetem Elternhaus haben es leichter durch die Vorbildung 
im Elternhaus
*  sie sind aber nicht sehr leistungsbereit sondern haben eine starke 
Konsumhaltung
* die aus einfacheren Verhältnissen haben oft am meisten Motivation und 
erreichen dadurch auch was

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