Hallo, ich will mir eine LED-Steuerung aus TI TLC5940-Bausteinen aufbauen. Einen habe ich auch schon auf einer Probeplatine hier am laufen, das funktioniert soweit wunderbar, und die Ansteuerung auf mehrere davon hintereinander zu erweitern sollte dann auch kein Problem mehr sein. Ich würde dafür jetzt gerne Platinen fertigen lassen und habe dafür zwei Entwürfe gemacht (siehe Anhänge). Einmal mit jeweils einem Wannenstecker als Ein- und Ausgang und einmal mit nur einer MikroMatch-Buchse, wobei jeweils zwischen zwei Modulen dann die Leitungen 1 und 2 im Kabel getauscht werden müssen. Wie sieht es bei einer solchen Anordnung wohl mit der Signalqualität aus? Ich habe vor bis zu 6 von den Platinen hintereinander zu hängen, und somit liegen Clock- und alle anderen Signale parallel an den Chips an, die Leitungslänge würde ich mit den Flachbandkabeln zwischen den Platinen auf max. 75 cm schätzen. Maximale Frequenz ist das Clock-Signal, welches direkt mit 16 MHz aus dem ATMega kommt. Beim Flachbandkabel habe ich schon jeweils zwischen zwei Signale jeweils eine GND-Leitung gelegt, aber auf der Platine rückt doch alles recht eng zusammen. Schafft es der Mikrocontroller wohl direkt ein passendes Signal auszugegeben und kommt es wohl auch am letzten Chip noch verständlich an? Die Alternative wäre hier dann das Signal hinter jedem (oder jedem x-ten) Chip wieder aufzufrischen, dann natürlich mit Version 1 der Platine. Auffrischen müsste ich wohl 6 Kanäle, wäre super, wenn ich dafür nur ein IC bräuchte. Habe da an etwas aus der 74HCT-Ecke gedacht, aber bis jetzt noch nicht das richtige gefunden, da ich mich mit so etwas auch noch nicht so auskenne. Nach was für einem Schlüsselwort muss ich da schauen. Super wäre ein Baustein in SO-14, bei dem auf der einen Seite alle Eingänge und auf der anderen Seite alle Ausgänge liegen. Bei den Chips die ich bis jetzt gefunden habe liegen Ein- und Ausgang jeweils nebeneinander, was für die Leiterbahnverlegung sehr ungünstig ist. Ich hoffe, Ihr könnt mir bei dem Problem etwas weiterhelfen. Am liebsten wäre mir natürlich wenn es einfach so klappen würde, aber nachher mit den schönen Platinen da zu sitzen und dann zu merken dass es so nicht geht wäre echt das letzte, da würde ich doch lieber jetzt noch ein wenig umbauen. Vielen Dank schonmal fürs lesen wenn Ihr bis hierher gekommen seid, über jegliche Antworten würde ich mich sehr freuen.
Fan-Out von 6 und 75cm sind schaffbar. Ich würde die Variante mit 2 Pfostenleisten vorziehen. Allerdings würde ich mehr Leitungen für GND und VCC verwenden, und frage mich, warum es bei dir so viele Signalleitungen sind.
Johannes S. schrieb: > Die Alternative wäre hier dann das Signal hinter jedem (oder jedem > x-ten) Chip wieder aufzufrischen, Hallo, davon würde ich abraten, weil sich mit jedem Zwischenverstärker das Timing ändert, bis es irgendwann nicht mehr passt. Besonders gilt das für das Clk-Signal. Eher würde ich auf der Zentrale einen ordentlichen Treiber vorsehen und alles parallel verkabeln. Bei 75 cm kann man auch anfangen, über Abschlusswiderstände nachzudenken. Gruss Reinhard
@MaWin Die Anzahl der Signalleitungen ist leider durch den Chip so vorgegeben, ich werde ihn wohl auch in Zukunft nicht mehr so häufig nutzen, habe hier aber noch welche liegen und will die erstmal verbrauchen. Für die Zukunft werde ich dann wohl eher auf den TI TLC5947 umschwenken, da der doch einfacher zu handhaben ist. GND-Leitungen habe ich jetzt 8 Stück, sollte das nicht reichen? Maximaler Strom darüber ist 320 mA pro TLC-Chip, in meinem Fall also ungefähr 2 A. Der Kabelquerschnitt liegt bei jeweils 0,09 mm², somit zusammen für GND 0,72 mm². Sollte für die 2 Ampere Spitze doch gut ausreichen. VCC ist nur für die Versorgnung der TLCs gedacht, die Spannungsversorgung der LEDs ist seperat. Somit sollten es pro TLC unter 25 mA sein, insgesamt 150 mA auf 0,09 mm², sollte auch gehen. Die Variante mit den zwei Pfostenleisten ist sicherlich schöner, aber leider auch fast doppelt so groß und damit auch entsprechend teurer. Dafür muss man am Kabel rumspielen und hat wirklich schöne Einzelstücke. Werde ich mir nochmal überlegen, wobei ich die zwei Widerstände inzwischen auch auf SMD umgebaut habe und noch einen Kondensator hinzugefügt habe wie in Version2. @Reinhard Kern Wenn ich jetzt alle Signale nach jedem Chip verstärken würde, woher käme dann ein Timing-Problem? Natürlich hat so ein Verstärker eine gewisse Durchlaufzeit, ich würde sie jetzt mal so auf ca. 10 ns schätzen. Aber so lange ich alle Signale gleichmäßig verzögere (ich hoffe mal, der Verstärker würde für alle Signale auch ähnlich lange brauchen) sollte doch wohl kein Problem auftreten. Die Signale kommen am Ende der Kette zwar etwas verspätet an, sollten aber doch untereinander noch im Takt sein. Und solange ich nur eine Kommunikationsrichtung habe und das Signal nicht hinter dem letzten Chip wieder zurückgeführt werden soll sehe ich da erstmal keine Probleme. Ist diese Denkweise so falsch und habe ich etwas dabei übersehen?
Johannes S. schrieb: > ... Und solange ich nur eine Kommunikationsrichtung habe und das > Signal nicht hinter dem letzten Chip wieder zurückgeführt werden soll > sehe ich da erstmal keine Probleme. Eben. Aber reinrassig unidirektionale Busse sind eher selten. > Ist diese Denkweise so falsch und habe ich etwas dabei übersehen? Nein, ich hoffe jedenfalls nicht. Wenn deine Signalfront sich im Unendlichen verliert ohne Rückwirkung auf den Prozessor, hasst du schon recht. Aber wenn man später mal eine Änderung durchführt, die eine Rückmeldung über den Bus bedingt, steht man im Abseits. Ich weiss nicht, ob das bei dir technisch möglich ist. Ausserdem, wenn man es GANZ genau nimmt: dann addieren sich nicht die Laufzeiten, aber deren Unterschiede. Irgendwann gibt es immer einen Punkt, an dem eine der Timingbedingungen verletzt wird, er liegt dann nur 10 mal so weit entfernt. Um das zu umgehen, müsste man nicht nur verstärken, sondern rechtzeitig Takt und Daten resynchronisieren. Aber das liegt alles weit jenseits deiner 75 cm. Gruss Reinhard
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