Im Heise-Forum gibt es meiner Meinung nach einen super Beitrag zum Konflikt zwischen Management und Entwicklung: http://www.heise.de/newsticker/foren/S-Nokia-goes-with-Music-Spiel-mir-das-Lied-vom-Tod-Teil-1/forum-194038/msg-19823291/read/ Der Artikel dreht sich um die Kooperation von Nokia mit Mikrosoft. Wer hat als Entwickler nicht schon einmal ähnliche Gedanken gehabt?
> Bündnis der verletzten Riesen
passt am Besten.
Ab einem bestimmten Punkt hat sich ein Management JEDER Firma von der
INnovation verabschiedet und schrumpf sich nur nch durch Sparen gesund.
Die Manager vesuchen dann, ihre Pfründe zu retten.
Zeit, für die innovativen Ingenieure zu gehen, oder, sich mit der
Situation zu arrangieren und mitzuheulen.
Ich heule mit!
Ich erzähle denen was von tollen Innovationen, hochqualitativ denkenden
Mitarbeitern meines Teams, investiere die Zeit ins Dokumentieren,
Präsentieren und Lobhudeln, schicke politisch korrekte mails durch die
Gegend, in denen ich die Teamlseitung unterstreiche, die Entscheidungen
als richtig lobe und denen in den Arsch krieche.
Als Dank dafür, bin ich Gruppenleiter, bekomme 93.000 Euro im Jahr
zuzüglich Bonus und Altersversrogung, habe einen sicheren Arbeitsplatz,
treibe mich nur in meetings herum, lasse andere für mich arbeiten und
investiere maximal 50% meines Hirns.
Ich pisse denen nicht ans Bein und sie pudern mir den Arsch.
Ist so eine Art stillschweigendes Stillhalteabkommen.
ulrich schrieb: > Ich pisse denen nicht ans Bein und sie pudern mir den Arsch. > > Ist so eine Art stillschweigendes Stillhalteabkommen. Endlich mal was nettes zum schmunzeln. In unserem Betrieb ist das auch so, und schon lange der Normalfall.
In der Tat, sieht man eine Planlosigkeit am Werk. Ich habe ja schon mal woanders angesprochen, dass es eine droße Diskrepanz gibt zwischen den Ansprüchen an Bewerbern und den tatsächlichen Begebenheiten innerhalb der Firma gibt. Der Bewerber sollte möglichst wenig Einarbeitung beanspruchen, während das bestehende Personal innerhalb weniger Jahre zig verschiedene Programmiersprachen anwenden darf: C, C++, Fortran, PL/SQL, Pascal, Delphi, Java... es ist ein Hü und Hott, dabei bin ich erst fünfzehn Jahre im Geschäft. Jetzt ist man angekommen bei Java, der Hype-Sprache schlechthin. Diese Entscheidung kann nichts mit technischen Anforderungen zu tun haben. Es ist langsam. Alte Lösungen ohne Java waren besser, ausgereifter und durchdachter. Jetzt, wo vieles in der JVM abläuft, was vorher innerhalb der DB lief, haben wir erhebliche Performanzprobleme. Woran nie gedacht wurde: Java war nie auf dem Stand der Technik und schon vor zehn Jahren gab es bessere Lösungen. Ich sehne mich nach den Tagen, in denen man Haskell nimmt, was implementiert und niemand mehr hinterfragt, warum man Haskell genommen hat. Das interessiert die Manager nicht, warum Haskell und funktionale Programmiersprachen so viel besser sind. Leider interessiert das auch die meisten Entwickler nicht. :-( Natürlich gibt es Reibungsverluste, wenn Mitarbeiter wieder was neues lernen müssen. Aber wenn sie umlernen müssen, sollte eine Verbesserung dabei sein. Das wäre mit wissenschaftlich geprüften Ansätzen der Fall, wie im Falle der funktionialen Programmierung. Und daran krankt das ganze System. Ich möchte gar nicht mehr wissen, was hinter den Glanzfassaden so toller Produkte steckt. Wahrscheinlich die schlimmste Fricklerei. Hauptsache, es sieht gut aus und der Kunde kauft es. Bei der Konkurrenz sieht es genauso aus und auch bei den Kunden selbst. Man gewinnt ja mit den Jahren immer mehr Einblicke in die Lösungen für die von mir betreuten Kunden, die von anderen Firmen entwickelt wurden.
>Als Dank dafür, bin ich Gruppenleiter, bekomme 93.000 Euro im Jahr >zuzüglich Bonus und Altersversrogung, habe einen sicheren Arbeitsplatz, >treibe mich nur in meetings herum, lasse andere für mich arbeiten und >investiere maximal 50% meines Hirns. >Ich pisse denen nicht ans Bein und sie pudern mir den Arsch. Naja, so ist das halt. Ich denke, das trifft vor allen Dingen für größere Firmen zu. Und dann wird man zum Rädchen im Getriebe und funktioniert wie das Rädchen im Getriebe. Selbst wenn man weiter sieht und anders wollte: Man ist ja eigentlich kein schlechter Mitarbeiter, aber das System macht einem zum Rädchen. Aber mal ehrlich: So war es bei den Finanzkrise verursachenden Bankern auch. Viele haben es mit Sicherheit kommen sehen, konnten aber durch die Systemstruktur nicht anders handeln.
Und noch was: Man könnte ja sagen "das haben wir nicht gewusst!"
chris schrieb: > Der Artikel dreht sich um die Kooperation von Nokia mit Mikrosoft. > > Wer hat als Entwickler nicht schon einmal ähnliche Gedanken gehabt? Gedanken schon, aber alles Spekulation. Der Telephoniemarkt ist wohl mehr als gesättigt. Jeder hat min. 2 Handys irgendwo herumliegen. Ein normaler Konzentrationsprozess ist im Gange, Nokia sind halt die Gewinne weg gebrochen. Aber: Wie hoch ist denn der Internet Anteil im mobilen Bereich? Doch nur "Ein Pickel am Elefantenarsch" (Zitat). Niemand kann wissen ob dieser Hype nicht über kurz oder lang vorbei ist. Zur Zeit will "jeder" einen Organzier mit dem man auch surfen kann. Das wozu hat mir außerhalb der Marketingscheinwelten noch keiner erklären können. Zigarettenschachtelgroße Bildschirmchen, Kinofilme und Musikberieselung (das meiste so inhaltslos wie austauschbar) überall. Der Groschenroman als überteuertes China Gimmick. In den Cafés hier kann ich jetzt kaum noch jemanden sehen der auf Bildschirme oder Bildschirmchen starrt. Marktführer ist ein Produkt das nicht einmal einen Wechselakku hat, nach kurzer Zeit (*) leer ist dessen stalinstische Zwangsanmeldungen niemand bei Microsoft oder Nokia akzeptieren würde. Die Lebensdauer ist erkennbar auf wenige Jahre limitiert ist und die Eigentümer haben noch nie eine Schraube in Old germany produzieren lassen. Mal sehen wie lange das noch läuft. *verglichen mit den Wochen die ein Handy so schafft
Der wahre Eigentümer einer Firma achtet auf Dauerhaftigkeit (weil er möglichst lange davon leben möchte) und dafür viele zufriedene Kunden braucht. Manager seltener. Wer ein Handy wie das N8 ohne austauschbaren Akku konstruiert hat, sollte damit bestraft werden, daß er es selbst nutzen muß!
oszi40 schrieb: > Wer ein Handy wie das N8 ohne austauschbaren Akku konstruiert hat, > sollte damit bestraft werden, daß er es selbst nutzen muß! Man sagt sich ja, dass Apple-Nutzer auf nicht auswechselbare Akkus schwören ... ;-)
oszi40 schrieb: > Der wahre Eigentümer einer Firma achtet auf Dauerhaftigkeit (weil er > möglichst lange davon leben möchte) und dafür viele zufriedene Kunden > braucht. Manager seltener. > > Wer ein Handy wie das N8 ohne austauschbaren Akku konstruiert hat, > sollte damit bestraft werden, daß er es selbst nutzen muß! Wieso? http://thenokiablog.com/2010/07/05/nokia-n8-how-to-replace-battery/ es geht doch ;-)
Man sollte nicht Äpfel mit Biren vergleichen. Google weiß mehr zu N8 "Einige Kunden beschwerten sich darüber, dass das Nokia N8 plötzlich ausging und sich nicht mehr anschalten lasse oder überhaupt nicht anschalten lässt. Ein Unternehmenssprecher dazu:"Das betrifft eine sehr begrenzte Anzahl an Mobiltelefonen, wir haben keine genauen Zahlen." Quelle:http://phone-germany.de/nokia-n8-konkurrenz-bereitet-probleme/ (Auch selbst am N8 gesehen)
Nach 3- jähriger Analyse vom Konkurrenzprodukt Apple Iphone hat das Nokia Management beschlossen, die wichtigsten features in das Premiummodell N8 zu übernehmen. Als erstes zu nennen: den nichtaustauschbaren Akku.
>Als erstes zu nennen: den nichtaustauschbaren Akku.
Genau, dann fliegen wieder mehr Geraete auf die Halde.
Bei einer Modellpalette aus gefühlten 500 Modellen ist ja nicht weiter verwunderlich, dass sich die Energie der Entwickler verzettelt. Insbesondere der so wichtige Feinschliff gelingt so nie wirklich, da er eben für jedes Modell aufs neue aufwendig ist. Baut doch einfach 3 Modelle: Ein Billigmodell, ein Multimedia-Smarthphone à la iPhone und ein Business-Smartphone à la Blackberry. Dann kann man auch richtig Zeit und Geld in jedes Produkt stecken, so dass was draus wird!
martin schrieb: > Als erstes zu nennen: den nichtaustauschbaren Akku. So weit bin ich gar nicht gekommen, hab meins nach einer Woche verschenkt. Unbenutzbar, ich will telefonieren und nicht auf miniaturisierte Briefmarken starren. Noch mal zum Thema. Was ist mit Siemens oder Apple Microsoft oder Nokia vor 5 Jahren? Gewinne wohin man schaut, alles non-BWL Läden? Es ist immer billig einen Laden zu nehmen der mal nicht so läuft und tolle Sprüche abzulassen. Auch Apple hat 10 Jahre nur miese produziert. Wenn die Bude läuft braucht es einfach nichts anderes als Bullshit-Bingo, glücklich wer damit auskommt. http://www.youtube.com/watch?v=MavllwOuVI0
Das Problem mit den Nokias ist auch deren unfassbare Arroganz. Ich habe mit Nokia Bochum vor 5 Jahren ein Projekt gemacht. Von nix hatten die ne Ahnung, ich hab ihnen erstmal gezeigt was die teuren softwaretools die sie so benutzten alles können, und wie man die tools bedient. Im absurde Forderungen stellen waren sie ganz toll. Ich stimme meinem Vorredner zu daß es sicher Sinn macht sich auf wenige Modelle zu konzentrieren, ich finde die Modelvielfalt bei Nokia auch unfassbar. 3 Modelle, billig, mittel, teuer , das reicht. Und ein Betriebssystem wo man, wenn man zwischen Applikationen hin-und herschaltet, deutlich weniger als die empfohlenen 1/10 Sekunden warten muß.
Warum eigentlich W i e d e r s p r u c h ? Schwachmaten, dammichte.
weil man wieder und wieder widersprechen kann ;-)
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