Forum: Ausbildung, Studium & Beruf VDE: Elektroingenieure potentiell glücklichste Akademiker der Welt


von Daniel D. (daniel1976d)


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Ingenieurslücke in der Elektro- und Informationstechnik bremst 
Innovationen

Frankfurt am Main (ots) - Ingenieur der Elektro- und Informationstechnik 
zu sein ist etwas ziemlich Cooles. Sie haben die besten und sichersten 
Zukunftsaussichten, arbeiten in einem hochmodernen Umfeld und bringen 
auf der Basis hoher Eigenverantwortung ihren Kopf zum Sprühen. "Sie 
erhalten eine hervorragende Ausbildung, werden von Beginn ihrer 
Berufstätigkeit an gut bezahlt und haben gute Aussichten auf weiter 
steigende Gehälter. Sie übernehmen faszinierende, wichtige Aufgaben in 
einem internationalen Umfeld", so VDE-Vorstandsvorsitzender Dr.-Ing. 
Hans Heinz Zimmer heute in Hannover. In der Tat, eine Umfrage unter den 
4.000 Young Professionals im VDE hat ergeben, dass vier von fünf 
Hochschulabsolventen weniger als zehn Bewerbungsschreiben benötigten, um 
ihre Stelle anzutreten. Nur jeder dritte musste an mehr als drei 
Vorstellungsgesprächen teilnehmen. Bei Vertragsabschluss hatten über 50 
Prozent der Hochschulabsolventen die Zusage eines weiteren Unternehmens, 
weitere 30 Prozent konnten unter drei Angeboten wählen.

Einziger Haken für Technologieunternehmen: Es muss auch 
Elektroingenieure in ausreichender Anzahl geben. Davon ist Deutschland 
allerdings noch weit entfernt. Den etwa 8.500 Absolventen im vergangenen 
Jahr steht nach VDE-Schätzungen etwa ein Bedarf von 12.000 
Elektroingenieuren gegenüber. Hinzu kommt, dass der Ausländeranteil in 
der Elektrotechnik mit 17 Prozent an den Fachhochschulen und 30 Prozent 
an den Universitäten relativ hoch ist. Viele ausländische Absolventen 
kehren in ihre Heimatländer zurück. Das vermehrte Ausscheiden älterer 
Ingenieure und weniger Schulabgänger wird die Lücke weiter verschärfen. 
"Die Ingenieurlücke fällt weitaus größer aus, als es die 
Absolventenzahlen nahelegen", sagt Zimmer. Auch der Frauenanteil bliebe 
mit sieben Prozent an Fachhochschulen beziehungsweise zehn Prozent an 
Universitäten erheblich hinter dem anderer Fächer wie Jura und BWL sowie 
hinter dem Anteil anderer Industrieländer zurück.

VDE-Studie: Die IT-Basistechnologien von morgen Smart Grids, Cloud 
Computing und Smart Home - das sind die Zukunftsmärkte der Elektro- und 
IT-Branche. Deutschland hat das Potential, diese Techniktrends mit 
intelligenten Verknüpfungen aus Technologien, Infrastrukturen und 
Anwendungen mitzubestimmen. Standortperspektiven, IT-Trends, 
Anwendungsszenarien, Innovationshürden und Handlungsempfehlungen stehen 
im Fokus der neuen VDE-Studie "Basistechnologien der Informations- und 
Kommunikationstechnik", die der VDE in einer Pressekonferenz auf der 
CeBIT vorstellen wird

am Dienstag, 01. März 2011, von 11.00 bis 12.00 Uhr, im Convention 
Center (CC), Saal Heidelberg, CeBIT-Messegelände, 30521 Hannover.

Auf dem Podium: VDE-Präsident Alf Henryk Wulf, Vorstandsvorsitzender der 
Alcatel-Lucent Deutschland AG, Stuttgart; Prof. Dr.-Ing. Ingo Wolff, 
Vorsitzender der Informationstechnischen Gesellschaft im VDE und 
Geschäftsführer der IMST GmbH; Prof. Dr.-Ing. Gerhard Fettweis, Leiter 
des VDE-Querschnittsbereichs Mobilkommunikation, TU Dresden, Vodafone 
Chair Mobile Communications.

Über den VDE:

Der Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik (VDE) 
ist mit 35.000 Mitgliedern (davon 1.300 Unternehmen, 8.000 Studierende, 
4.000 Young Professionals) und 1.000 Mitarbeitern einer der großen 
technisch-wissenschaftlichen Verbände Europas. Der VDE vereint 
Wissenschaft, Normung und Produktprüfung unter einem Dach. 
VDE-Tätigkeitsfelder sind der Technikwissenstransfer, die Forschungs- 
und Nachwuchsförderung der Schlüsseltechnologien Elektrotechnik, 
Elektronik und Informationstechnik und ihrer Anwendungen. Die Sicherheit 
in der Elektrotechnik, die Erarbeitung anerkannter Regeln der Technik 
als nationale und internationale Normen, Prüfung und Zertifizierung von 
Geräten und Systemen sind weitere Schwerpunkte. Das VDE-Zeichen, das 60 
Prozent der Bundesbürger kennen, gilt als Synonym für höchste 
Sicherheitsstandards. Die Technologiegebiete des VDE: 
Informationstechnik, Energietechnik, Medizintechnik, Mikroelektronik, 
Mikro- und Nanotechnik sowie Automation.

Pressekontakt:

Melanie Mora, Telefon: 069 6308-461, melanie.mora@vde.com

von Marx W. (Gast)


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Daniel Duesentrieb schrieb:
> Melanie Mora, Telefon: 069 6308-461, melanie.mora@vde.com

Bei der Ruf ich an, aber nicht morgen sondern am Mittwoch, wenn ich 
meine Modul-Prüfung an der Fern-Uni geschrieben habe.

von haha (Gast)


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Der VDE ist für mich ein Lügenverein, welcher für die Industrie spielt. 
Die ganzen Prognosen sind doch das Papier nicht wert auf dem sie stehen 
(Ingenieurmangel). Ihr solltet da alle austreten und den Laden ausbluten 
lassen. Verstehe nicht wie man als Ingenieur mit Ehre dort mitmischen 
kann.

von Daniel D. (daniel1976d)


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Deswegen bin ich auch nicht mehr im VDI... Auch so ein Lügenverein...

von Daniel Drüsendieb (Gast)


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Leider fehlt im Pressekontakt die Vorwahl des Planeten, für den diese 
Situation gilt. Immer wieder derselbe Lügenmüll. Entweder man macht ab 
40 etwas, was nichts mehr mit ET zu tun hat (Schlipshalter mit 
Vertreterlache im Management), oder man ist eh draussen und frittiert 
Pommes. Warum also diese "hervorragende Ausbildung " beginnen?

von Marx W. (Gast)


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Daniel Drüsendieb schrieb:
> Warum also diese "hervorragende Ausbildung " beginnen?

Ist wie beim Schlachter, frisches Fleisch wird benötigt!

von Andre D. (Gast)


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Elektrotechnik , respektive Elektronik ist eines der schwersten 
Ausbildungs- und Fachgebiete.
Nicht zuletzt durch die rasante Entwicklung  und damit die unglaubliche 
Menge der ständig wachsenden Menge an Wissen. Ein gewisser Umfang von 
Grundwissen ist für das Verständnis und somit die ernsthafte Arbeit 
unumgänglich.
Menschen , welche hohe Leistungen bringen Z.B. Entwicklung, haben 
oftmals ein soziales Defizit.
Das ist ein hoher Preis, welcher sich weder finanziell noch letztenlich 
gesundheitlich fremdbeholfen kompensieren lässt.
Befragte Freunde möchten nicht Elektrotechnik sondern lieber etwas 
anderes studieren oder lieber gleich Z.B. Immobilienmakler werden.
Die schönen Zeiten mit Schalter, Spule und Röhre sind leider vorbei, die 
Entfernung vom Menschen hin zur Abstraktion wird immer größer.
Wieviel komplexe Konstrukte und ( maschinen- ) Sprachen braucht die 
Menschheit ?
Was nützt sie ihr wirklich, kann man bits essen ?
Lassen wir uns überraschen oder tun wir etwas !

von bullshit (Gast)


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von Wockel-Schorsch (Gast)


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> Menschen , welche hohe Leistungen bringen Z.B. Entwicklung,
> haben oftmals ein soziales Defizit.
Der Typ vom VDI vielleicht, ja.

von Karl (Gast)


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Andre D. schrieb:
> Menschen , welche hohe Leistungen bringen Z.B. Entwicklung, haben
> oftmals ein soziales Defizit.

Ja ja,
und die Kollegen die keine Leistung bringen tun dies nicht aus 
mangelndem Ehrgeiz, Faulheit oder Dummheit sondern weil sie entweder 
bewusst eine ausgewogene Balance zwischen Arbeit und Privatleben halten 
oder weil sie aufgrund ihrer Feinfühligkeit oder Sensibilität (=gesunde, 
nicht raubtierhafte soziale Kompetenz) nicht in der Lage sind sich in 
fachlichen Diskussionen gegenüber ihren Kollegen mal durchzusetzen.

Alles Klischees und Ausreden.

von Kroni (Gast)


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Andre D. schrieb:
> Menschen , welche hohe Leistungen bringen Z.B. Entwicklung, haben
> oftmals ein soziales Defizit.

Entwicklung ist keine hohe Leistung.

Eine hohe Leistung ist, sich mit Kollegen aller Fachrichtungen 
einvernehmlich zu arrangieren. Seinen Job zu lieben und das nach außen 
auch zu zeigen.
Wer das nicht kann und nur rumjammert - sorry: falsche Jobwahl.

von Dr. Merkur (Gast)


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Ich finde diese einschränkende Bemerkung "potentiell" so interessant.

Die "wahrscheinlich" längst Pralinie der Welt :-)

Wer tatsächlich Erhebungen hat, könnte das auch ausdrücklich als 
Postulat benennen: "Elektroingenieure SIND die glücklichsten Akademiker"

Aber das ist offenbar sachlich falsch, Herr VDE?

von Wilhelm F. (Gast)


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Dr. Merkur schrieb:

> Ich finde diese einschränkende Bemerkung "potentiell" so interessant.
> Die "wahrscheinlich" längst Pralinie der Welt :-)

Einer hats bemerkt!!!

Ja, man müßte sich bei einer Tasse Kaffee jedes Wort dieses Satzes und 
dessen Bedeutung einzeln auf der Zunge zergehen lassen. Da ist kein 
schnelles Überfliegen angesagt, wie sonst gewohnt. Gute Analyse der 
Rhetorik. Dann wird es wohl richtig. ;-)

von Statistikdepp (Gast)


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>In der Tat, eine Umfrage unter den
>4.000 Young Professionals im VDE hat ergeben, dass vier von fünf
>Hochschulabsolventen weniger als zehn Bewerbungsschreiben benötigten, um
>ihre Stelle anzutreten.

Völlig klar, die anderen 3995 haben 10 bis ?1000 Bewerbungsschreiben 
benötigt .

von Thomas Werner (Gast)


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> Bewerbungsschreiben
Wer weiss wirklich, wieviele mails die sonst noch geschrieben haben. 
Diese VDI-Präsident geht mir immer mehr auf den Sack!

von Mr.T (Gast)


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Dann sollte man hier vielleicht eine "Gegenumfrage" starten. Robert! 
Dein Auftritt!

von D. I. (Gast)


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Statistikdepp schrieb:
>>In der Tat, eine Umfrage unter den
>>4.000 Young Professionals im VDE hat ergeben, dass vier von fünf
>>Hochschulabsolventen weniger als zehn Bewerbungsschreiben benötigten, um
>>ihre Stelle anzutreten.
>
> Völlig klar, die anderen 3995 haben 10 bis ?1000 Bewerbungsschreiben
> benötigt .

Das üben wir aber nochmal mit der Prozentrechnung hmm?

4 von 5 = 0,8

4000 * 0,8 = 3200 haben weniger als 10 gebraucht, 800 hingegen mehr.

Hoffentlich sind deine restlichen Ingenieurskünste besser ausgebildet ;)

von Statistikoberdepp (mittlerweile befördert) (Gast)


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Ach soooo.... !

  Eigentlich wollte ich damit nur ausdrücken, daß man mit Statistik 
jeden Unfug verzapfen kann, relativen und absoluten.
Der Name des Autors des Beitrags hat auch was damit zu tun.

Übung Prozentrechnen:
1) Wir wissen nicht, ob alle 4000 Young Prof. auch Absolventen sind .

2) wenn ja, dann hat der Rest (= 800) 10 ODER mehr Bewerbungen gebraucht 
:))

von tief im westen (Gast)


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also wenn ich diese wort young professionals schon höre da könnt ich 
sowieso schon mal kotzen. gibt es dafür kein deutsches wort, was etwas 
mehr sagend ist.

ich selber bin in der endphase von meinem studium. bin sowieso mal auf 
meinen berufseinstieg gespannt. hab vom studieninhalt schon wieder viel 
zu viel vergessen und suche nach dem studium erstmal ne arbeit wo ich 
nicht ständig irgendetwas neues kapieren muss sondern einfach mal was 
einige zeit was machen kann wo ich voll denn durchblick habe und was ich 
einigermaßen gut kann. also ich kenn jetzt andere studiengänge nicht. 
also ich kann mir bei diesem ständig immer neuem und das immer schneller 
nicht vorstellen das ich damit zu den glücklichsten akademikern der welt 
dazu gehöre.

viele die beim VDE oder VDI was zu sagen haben sind doch univ. prof. und 
die sind doch nur auf irgendwelche forschungsaufträge aus der industrie 
aus und reden denen dann nach dem mund.

von Leistungselektroniker (Gast)


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Ich bin schon glücklich, sage ich mal. Aber die Frage ist, wie lange das 
so bleibt.

von smoerre (Gast)


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allein der Aufmacher ist Politikerlatein in Reinform ... potentiell 
gesehen kann ich auch Millionär sein.
Ganz witzig finde ich auch, daß der Ausländeranteil der young 
professionals dann hier nach dem Studium fluchtartig das Weite sucht.
Tja, warum denn nur?
Man beachte auch die Wortwahl, young Professionals, der Rest fällt dann 
raus aus der Statistik, kann eine Pommesbude eröffnen oder ins 
Callcenter, etc. abtauchen. Und immer dran denken, denglisch ist wichtig 
oder einfach nur cool.
Vielleicht sollte ich mich doch mal beim VDI ne appli maken, so eine 
flache Werbekampagne bringe ich auch noch zustande ;-)

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