Forum: PC Hard- und Software IP-Adresse auch ohne DynDNS?


von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ich betreue die Netzwerke einiger kleiner Firmen und Privatleute. Damit 
ich bei Bedarf auch von Aussen auf die Router und ins Netz komme, habe 
ich jeweils einen DynDNS-Account eingerichtet. Meistens funktioniert das 
sehr gut.

Einer meiner Kunden ist jedoch bei Kabel Deutschland und hat damit eine 
"quasi" feste IP-Adresse. "Quasi" deshalb, weil sich diese IP-Adresse 
oft über Wochen und Monate nicht ändert, aber manchmal eben doch.

Und genau das ist das Problem. Der DynDNS-Account wird jedesmal nach 
einigen Tagen gesperrt, weil der Router regelmäßig Aktualisierungen 
sendet, die keine sind. Stelle ich den Router so ein, dass er nicht 
regelmäßig, sondern nur dann sendet, wenn sich die IP ändert, ist der 
Account ebenfalls längst wegen Nicht-Nutzung deaktiviert. Eine saublöde 
Spirale ...

Hat jemand eine universell brauchbare Idee? Bitte keine Vorschläge, die 
extra Software auf den PCs der Kunden erfordert.

Frank

von Peter (Gast)


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Frank Esselbach schrieb:
> Hat jemand eine universell brauchbare Idee? Bitte keine Vorschläge, die
> extra Software auf den PCs der Kunden erfordert.

- eigenen DNS-Server betreiben
- je nach router eine andere software drauf einrichten( OpenWrt, DD-Wrt 
..)
- gelt bei dyndns bezahlen, dann sperren sie glaube ich nicht.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Kommerzielle DynDNS-Anbieter verwenden. Die kosten zwar Geld, bieten 
dafür aber auch eine echte Domain. Ich nutze die schweizer Firma 
Joker.com, die bieten eine .de-Domain für 6.30 €/Jahr. Darunter lassen 
sich auch mehrere DynDNS-Domains betreiben, à la

erster.meinedomain.de
zweiter.meinedomain.de
woanders.meinedomain.de

Damit lässt sich übrigens auch ein selbstgehosteter Mailserver 
betreiben, da auch MX-Records gesetzt werden können.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Peter schrieb:

> - eigenen DNS-Server betreiben

Der natürlich keine dynamische IP-Adresse haben darf. ;-)

Habe ich früher aber auch so gemacht, einfach zwei DNS-Server bei
Freunden, und dann die Updates über kryptografisch gesicherte
Verfahren (sind Standardbestandteil heutiger Nameserver) auf die
offiziellen DNS-Server propagieren.

von Thomas E. (thomase)


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Frank Esselbach schrieb:
> Einer meiner Kunden ist jedoch bei Kabel Deutschland und hat damit eine
>
> "quasi" feste IP-Adresse. "Quasi" deshalb, weil sich diese IP-Adresse
>
> oft über Wochen und Monate nicht ändert, aber manchmal eben doch.

Das ist bei jedem anderen Provider genauso. Ausser bei Telekom. Die 
führen alle 24h eine Zwangstrennung durch. Dann gibt es eine neue IP, 
sonst nicht.

Das müsste doch bei Kabel D genauso gehen, oder? Lässt sich doch im 
Router einstellen.

mfg.

von Peter (Gast)


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Thomas Eckmann schrieb:
> Das ist bei jedem anderen Provider genauso. Ausser bei Telekom.

also 1&1 und Vodafone trennen genauso nach 24 stunden, dann gibt es eine 
neue IP. Das ganze machen sie damit sie auch zugäng sperren können. Denn 
nur bei der anmeldung werden die Daten gepüft.

von Kabel Welt (Gast)


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Ne Kabel Deutschland hat eben die Quasi statische IP die sich alle 
Jubeljahre mal ändert.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Das dürfte auch abrechnungstechnische Gründe haben, denn die
Zugangsrouter schmeißen mit dem Trennen der Verbindung den
Abrechnungs-Datensatz raus.  Selbst bei einer Flatrate wird ja
letztlich trotzdem noch nachgerechnet.

Ob man nach den 24 h dann die gleiche IP-Adresse oder eine andere
bekommt, liegt einfach in der Hand des ISPs.  Auch über eine T-DSL-
Leitung (oder wie die heute heißt) kann man genauso gut wieder die
gleiche IP-Adresse wie zuvor zugewiesen bekommen, oder man kann darüber
eine ganz und gar feste IP-Adresse (mitsamt statischem IP-Routing
hinter den Gateway) haben.

von Telekom (Gast)


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Die Zwangstrennung wird auch an den reinen IP Anschlussen der Telekom 
auf 180 Tage hochgesetzt. Da haste dann das gleiche Problem. Wenn ein 
Webserver mit PHP im Internet zur Verfügung steht, könnte man den Router 
dazu bringen, diesen Webserver zu kontaktieren. Hier könnte man dann die 
Adresse sichern.

Man kann dann zwar nicht über einen Namen zugreifen, hat aber immer die 
IP.

von zipp (Gast)


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Frank Esselbach schrieb:
> Einer meiner Kunden ist jedoch bei Kabel Deutschland und hat damit eine
> "quasi" feste IP-Adresse. "Quasi" deshalb, weil sich diese IP-Adresse
> oft über Wochen und Monate nicht ändert, aber manchmal eben doch.

dyndns erwartet eine mindest aktualisierung nach n-tagen...
da wird dir geholfen : http://www.dyndns.com
beim lesen der bedingungen

von Rolf Magnus (Gast)


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Peter schrieb:
> Thomas Eckmann schrieb:
>> Das ist bei jedem anderen Provider genauso. Ausser bei Telekom.
>
> also 1&1 und Vodafone trennen genauso nach 24 stunden, dann gibt es eine
> neue IP. Das ganze machen sie damit sie auch zugäng sperren können. Denn
> nur bei der anmeldung werden die Daten gepüft.

Also so wie ich das kenne wird bei der DSL-Anmeldung meist gar nichts 
geprüft. Die Validierung efolgt durch den Anschluß, von dem aus man sich 
verbindet.

Jörg Wunsch schrieb:
> Das dürfte auch abrechnungstechnische Gründe haben, denn die
> Zugangsrouter schmeißen mit dem Trennen der Verbindung den
> Abrechnungs-Datensatz raus.  Selbst bei einer Flatrate wird ja
> letztlich trotzdem noch nachgerechnet.

Sicherlich. Das ist ja auch der Grund, warum man überhaupt pppoe 
eingeführt hat. Eigentlich ist DSL eine Standleitung, aus der man 
künstlich eine Wählleitung macht, indem man ppp von seriellen Leitungen 
nach Ethernet portiert hat, was technisch gesehen eigentlich Unsinn ist.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rolf Magnus schrieb:

> Also so wie ich das kenne wird bei der DSL-Anmeldung meist gar nichts
> geprüft. Die Validierung efolgt durch den Anschluß, von dem aus man sich
> verbindet.

Nö, das trifft zumindest nicht überall zu, insbesondere nicht auf
den Leitungen der Telekom.  Dort fährt man eine ganz normale PPP-
Authentisierung bei Anmelden, und anhand des Nutzernamens wird erst
entschieden, zu welchen Provider man sich überhaupt verbindet.
Prinzipiell könnte man auf einer DSL-Leitung dort auch mehrere
verschiedene PPPoE-Sitzungen zu verschiedenen ISPs gleichzeitig
fahren.  (Habe ich mal kurzzeitig beim Übergang von einem ISP auf
einen anderen auch gemacht.)

[Abrechnung]

> Sicherlich. Das ist ja auch der Grund, warum man überhaupt pppoe
> eingeführt hat.

Nö, zumindest nicht der einzige.  Siehe oben, man kann auf diese
Weise die Infrastruktur verschiedenen ISPs zur Verfügung stellen,
die dann jeweils ihre eigenen Leistungen darüber anbieten können.

von Stefan (Gast)


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Thomas Eckmann schrieb:
> Das müsste doch bei Kabel D genauso gehen, oder? Lässt sich doch im
> Router einstellen.

Ich bin bei KabelBW und dort kann man machen was man will, man bekommt 
keine neue IP. Modem resetten, 30min vom Netz nehmen bringt alles nix. 
Vermute mal das der DHCP-Server ne recht hohe Leasetime hat.
Die einzige Fall bei dem ich bis jetzt eine neue IP bekam war, wenn mal 
wieder der DHCP-Server abgeschmirt ist (kommt bei mir so 2-3mal im Jahr 
vor), oder als neulich einer den Kasten für den ganzen Ort umgefahren 
hat.

von Thomas B. (detritus)


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Bin auch bei KabelBW. In 95% der Fälle bekomme ich eine neue IP, wenn 
ich die alte im Router freigebe und eine neue anfordere.

von Stefan (Gast)


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Kannst du das mal bitte genauer erklären was du da machst?

Ich hab ein Kabelmodem und dahinter meinen Router, wenn ich jetzt am 
Router irgendwas machen würde, juckt das doch das Modem nicht.

von Thomas B. (detritus)


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Ich hab nen DI-524. Da rufe ich die Config-Seite auf, wähle das Register 
"Status" und dann sind unter WAN zwei Buttons. Einer mit "DHCP erneuern" 
und einer mit "DHCP freigeben". Darunter steht dann auch die IP.
"DHCP erneuern" funktioniert nicht so oft, aber "DHCP freigeben" mit 
nachfolgendem Neuverbinden fast immer.

von Stefan (Gast)


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Ok danke, hab den gleichen Router, werd das mal ausprobieren.

von Uwe (Gast)


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Ich mach das "von Hand", man muss dazu nur einen (Linux-)Server 
(virtuell oder auch nicht) mit fester IP-Adresse irgendwo stehen haben, 
der Rest geht über ssh.

Damit ist man nicht auf DynDNS oder ähnliche Anbieter angewiesen, die 
(wie in meinem Fall) mal eben für zwei Wochen den Account sperren wenn 
ihnen danach ist.

http://hermann-uwe.de/blog/diy-secure-pseudo-ddns-setup-using-ssh

Diese Methode benutze ich schon seit längerem erfolgreich, auch für 
OpenVPN-Verbindungen nach daheim, oder um mich auf irgendwelche Rechner 
daheim einzuloggen usw.

Uwe.

von teto (Gast)


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Uwe schrieb:
> Ich mach das "von Hand", man muss dazu nur einen (Linux-)Server
> (virtuell oder auch nicht) mit fester IP-Adresse irgendwo stehen haben,
> der Rest geht über ssh.
Man umgeht also die Notwendigkeit einer festen IP mit einer anderen 
festen IP eines Servers? Ich habe keine Ahnung von dem Thema, es klingt 
aber irgendwie nicht nach einer praktikablen Lösung.

von Uwe (Gast)


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teto schrieb:
> Uwe schrieb:
>> Ich mach das "von Hand", man muss dazu nur einen (Linux-)Server
>> (virtuell oder auch nicht) mit fester IP-Adresse irgendwo stehen haben,
>> der Rest geht über ssh.
> Man umgeht also die Notwendigkeit einer festen IP mit einer anderen
> festen IP eines Servers? Ich habe keine Ahnung von dem Thema, es klingt
> aber irgendwie nicht nach einer praktikablen Lösung.

Wieso? Das ist durchaus praktikabel wie ich schon schrieb. Andere Leute 
Lösen das Problem "Was ist die IP-Adresse meines Heimservers?" mittels 
DynDNS, ich löse es eben mittels eines (V-)Servers mit ssh. Beides hat 
Vor- und Nachteile, und beides funktioniert.

von Joerg W. (joergwolfram)


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Wenn man bei einem Hoster eine Webseite mit PHP hat, geht es auch noch 
anders.

1. Auf dem Homeserver läuft zyklisch ein wget (cron-Job) alle 15 
Minuten. Auf dem Webseiten-Server führt dies dazu, dass die IP-Adresse 
und die Zugriffszeit in eine Datei geschrieben werden. Zur Sicherheit 
wird noch ein Passwort als Parameter mit übertragen und nur bei 
Übereinstimmung aktualisiert.

2. Wird ein zweites PHP-Script auf dem Webseiten-Server aufgerufen, 
bekommt der Browser ganz einfach eine Weiterleitung auf die IP-Adresse 
des Home-Servers geschickt. Allerdings nur, wenn der letzte Timestamp 
vom wget-Aufruf nicht länger als 16 Minuten her ist.


Jörg

von Peter (Gast)


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Joerg Wolfram schrieb:
> der Browser ganz einfach eine Weiterleitung auf die IP-Adresse
> des Home-Servers geschickt

das internet besteht aber nicht nur aus webseiten. Ein http zugang würde 
mir wenig helfen. Bei SSH, RDP, VNC, SQL-DB, OpenVPN geht das schon 
nicht mehr.

von Tom (Gast)


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Frank Esselbach schrieb:
> Und genau das ist das Problem. Der DynDNS-Account wird jedesmal nach
>
> einigen Tagen gesperrt, weil der Router regelmäßig Aktualisierungen
>
> sendet, die keine sind. Stelle ich den Router so ein, dass er nicht
>
> regelmäßig, sondern nur dann sendet, wenn sich die IP ändert, ist der
>
> Account ebenfalls längst wegen Nicht-Nutzung deaktiviert. Eine saublöde
>
> Spirale ...

So eine spontane, theoretische Idee...
Wenn der DynDNS-Account nur von Dir zur Fernwartung genutzt wird, dann 
könntest Du täglich zu allen "Deinen" Accounts gehörigen IPs "sichern", 
dann eine DynDNS-Änderung für alle Accounts auf eine andere IP (Deine 
eigene IP) durchführen und danach wieder auf die gesicherten IPs ... 
somit hättest Du täglich eine (bzw. zwei) wirkliche Änderungen...

> Hat jemand eine universell brauchbare Idee? Bitte keine Vorschläge, die
>
> extra Software auf den PCs der Kunden erfordert.

Das müsste dann nicht auf den PCs der Kunden laufen, sondern als 
Programm / Script bei Dir....

von teto (Gast)


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Uwe schrieb:
>>> Ich mach das "von Hand", man muss dazu nur einen (Linux-)Server
>>> (virtuell oder auch nicht) mit fester IP-Adresse irgendwo stehen haben,
>>> der Rest geht über ssh.
>> Man umgeht also die Notwendigkeit einer festen IP mit einer anderen
>> festen IP eines Servers? Ich habe keine Ahnung von dem Thema, es klingt
>> aber irgendwie nicht nach einer praktikablen Lösung.
> Wieso? Das ist durchaus praktikabel wie ich schon schrieb. Andere Leute
> Lösen das Problem "Was ist die IP-Adresse meines Heimservers?" mittels
> DynDNS, ich löse es eben mittels eines (V-)Servers mit ssh. Beides hat
> Vor- und Nachteile, und beides funktioniert.
Ich glaube jetzt verstehe, ich muss aber auch zugeben, dass ich keinen 
Server irgendwo habe... aber gut, dafür haben andere keine ATmega-Boards 
im Schrank. ;-)

von Joerg W. (joergwolfram)


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Dann lässt man sich halt die IP-Adresse nur anzeigen. Das könnte man 
auch mit einer Art Übersichtsseite machen (über .htaccess gesichert), 
auf der dann alle aktiven Kunden-IP-Adressen angezeigt werden.
Das Problem wird aber eher die zyklische Anfrage an den Webserver auf 
Systemen ohne cron und wget sein.

Jörg

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