Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Gleichrichter


von Hendrik S. (schwane)


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Hi Leute,

ich möchte einen Gleichrichter vollkommen selbst aufbauen. Zum einen zum 
lernen, aber auch weil er möglichst klein sein soll. Ich habe einen 
Schaltplan mit 4 Dioden und einem Kondensator. Welche Dioden kann ich 
nehmen und wie groß muss der Kondensator sein für 20V 10A / 6A?

LG Schwane

von Jens G. (jensig)


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Mit möglichst klein ist bei 10A nichts mehr. Bei solchen Strömen braucht 
man schon einen deutlich sichtbaren Kühlkörper. Da sind normale 
Gleichrichterbrücken (Graetz) schon klein genug.

von Dominik µ. (dominik_)


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Hendrik S. schrieb:
> Hi Leute,
>
> ich möchte einen Gleichrichter vollkommen selbst aufbauen. Zum einen zum
> lernen, aber auch weil er möglichst klein sein soll. Ich habe einen
> Schaltplan mit 4 Dioden und einem Kondensator. Welche Dioden kann ich
> nehmen und wie groß muss der Kondensator sein für 20V 10A / 6A?
>
> LG Schwane

Besser einen Brückengleichrichter kaufen!
Auf Kühlkörper montieren!
10.000µF/25V Elko
100nF KerKo


Grüße

von Floh (Gast)


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> 10.000µF/25V Elko
Würde da eher noch eine höhere Spannungsfetigkeit spendieren.

Außerdem muss der Gleichrichter den Stromstoß beim Anschalten des Geräts 
aushalten, also wenn die Kondensatoren noch alle lehr sind.
:-)

von Johannes F. (emitterfolger)


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Hallo,

> aber auch weil er möglichst klein sein soll
Wie schon gesagt, kleiner kommst du mit diskretem Aufbau keinesfalls.

Aber wenn es um den Lerneffekt geht, spricht ja nichts dagegen, einen 
Gleichrichter mit Einzeldioden aufzubauen.
(Ich nehme an Brückengleichtrichter ?)
Typen wären z. B. MBR1045, MUR1520, ...

Entsprechend großen Kühlkörper nicht vergessen!
Parallel zu jeder Diode sollte man bei dieser Stromstärke einen 
100nF-Kerko schalten. Damit unterdrückt man Störungen durch die 
Pulsströme bei Überschreitung der Schwellspannung.

Glättungskapazität bei 10A ca. 10'000 µF / mind. 35V (bei 20Veff)
(richtet sich nach den Anforderungen der Last an Restwelligkeit u. a.)

Grüße

von Dominik µ. (dominik_)


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Floh schrieb:
> Würde da eher noch eine höhere Spannungsfetigkeit spendieren.

je nachdem ev. daheim zuhause ist...!

von Knilch (Gast)


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"gleich riecht er" - dann war er zu schwach dimensioniert...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Knilch schrieb:
> "gleich riecht er" - dann war er zu schwach dimensioniert...

Nein, dann war er aus Selen. :-)

von Hendrik S. (schwane)


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im Datenblatt vom MBR1045 ist Pd = 2W angegeben ist das unabhängig vom 
Strom?

von Jens G. (jensig)


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Das die max. zulässige Leistung ohne Zusatzkühlung sein. Stromunabhängig 
ist die aktuelle Leistung nicht.

von Hendrik S. (schwane)


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hat mich schon gewundert^^ wie erechne ich denn die aktuelle 
Verlustleistung beim Gleichrichter / einer Diode?

[edit:] hab noch was gefunden (ich weiß das es nur bis 8A geht) 
http://www.reichelt.de/Gleichrichter/KBU8J/index.html?;ACTION=3;LA=444;GROUP=A44;GROUPID=2998;ARTICLE=9232;START=0;SORT=artnr;OFFSET=100;SID=13TXVCcX8AAAIAACR-9tQ5847426d2110aa1dd460dc612541282d

da steht im Datenblatt "Thermal Resistance, Junction to Ambient,* per 
leg"
heißt das jetzt bei 4 pins, dass der insgesamt 72 C/W hat? das per leg 
verwirrt mich...

von MaWin (Gast)


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> Glättungskapazität bei 10A ca. 10'000 µF / mind. 35V (bei 20Veff)

Reicht eher nicht,
bei 6A Belastung sinkt die 20V Spannung in jeder 1/100 Sekunden 
Halbwelle um 6V, also auf 14V.
Das ist sicher sehr schlecht.

Es sind eher 30000uF gefordert, von 20V auf 18V macht Mittelwert 19V.

von Johannes F. (emitterfolger)


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Hendrik S. schrieb:
> wie erechne ich denn die aktuelle
> Verlustleistung beim Gleichrichter / einer Diode?

Einzeldiode:
Pv = Uf [Vorwärtsspannung] * If [Vorwärtsstrom]
(Zweiweg-) Brückengleichrichter:
Pv = 2*Uf*If (zwei Dioden in Reihe leiten gleichzeitig -> 2 * Uf)

Die Vorwärtsspannung je Diode kann mit ca. 1V (worst case) angenommen 
werden, der Vorwärtsstrom ist der entnommene Effektivstrom nach dem 
Gleichrichter.
D. h. bei 10A: Pv = 2*1V*10A = 20W

MaWin schrieb:
> Es sind eher 30000uF gefordert, von 20V auf 18V macht Mittelwert 19V.

OK, kommt eben darauf an, wozu man die gleichgerichtete Spannung 
braucht. Wenn es um den Lerneffekt geht, ist die Höhe der Brummspannung 
nicht so relevant.
Ansonsten sollte man bei 10A natürlich 30mF und aufwärts spendieren (die 
hohen Stromimpulse zum Aufladen muss der Gleichrichter dann aber auch 
vertragen).

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