Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Sampling Osci Input Stage


von Dom i. (dodouelv)


Lesenswert?

Hallo Leute,

ich hab hier eine Platine eines 8GHz Sampling Oscilloscopes. Direkt am 
Analogeingang hängt ein IC im LFCSP 16 Package. Ich kann aber nicht 
herausfinden was das für ein IC ist. Auf dem Package steht leider nur:
Zeile1:   G10
Zeile2:   #829

Vom IC selber geht es auf dem PCB mit einem differentiellen Leitungspaar 
weiter unter einen Kühlkörper, da verliert sich die Spur...

Weiß zufällig jemand was das für ein IC am Eingang sein könnte. Bzw. wie 
ist denn so eine Eingangsstufe eines Sampling Oscis aufgebaut. Ich meine 
mich zu erinnern, dass da als erstes der Wandler (bzw. Sampling Einheit) 
kommt und dann erst weiter Verstärker usw. Stimmt das?

Danke,
Dominik

: Verschoben durch Moderator
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Dominik Dörich schrieb:
> Ich meine mich zu erinnern, dass da als erstes der Wandler
> (bzw. Sampling Einheit) kommt und dann erst weiter Verstärker usw.

Das ist eher unwahrscheinlich, nicht?

von Dom i. (dodouelv)


Lesenswert?


von Lukas K. (carrotindustries)


Lesenswert?

Ich tippe mal auf einen ASIC, oder hat schonmal jemand Ghz-Sampler in 
der freien Wildbahn kaufbar gesehen?
OT: Kann jemand, der das Samplingskop von http://www.fastsampling.com/ 
so nett sein, und Bilder vom Innenleben posten? Mich würde 
interessieren, was die für Sampler verwenden.

von Dom i. (dodouelv)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Luk4s K. schrieb:
> Ich tippe mal auf einen ASIC, oder hat schonmal jemand Ghz-Sampler in
> der freien Wildbahn kaufbar gesehen?
> OT: Kann jemand, der das Samplingskop von http://www.fastsampling.com/
> so nett sein, und Bilder vom Innenleben posten? Mich würde
> interessieren, was die für Sampler verwenden.


Tja genau dieses hab ich aufgeschraubt. Bild im Anhang. Es ist wohl 
irgendein 12-Bit Wandler, der vermutlich mit wenigen MSPS arbeitet. Das 
Teil kann daher halt nur periodische Signale aufnehmen. Die eigentliche 
Elektronik sitzt dann unter einem Kühlkörper der schön festgeklebt ist. 
Da kommt man also nicht so einfach dran und kaputt machen will ich es ja 
auch nicht.
Die Triggereingänge (oben) gehen auf einen Komparator ADCMP567 und dann 
über einen Micrel 4:1 MUX weiter.

Mir gehts um die beiden ICs direkt an den SMA-Eingangsbuchsen für CH1 
und CH2. Was könnte das sein. Ich kann mir nicht vorstellen, das das ein 
asic ist, dann könnte man das Teil denk ich nicht mehr für 300€ 
anbieten...

Dominik

von Lukas K. (carrotindustries)


Lesenswert?

Hmm, poste mal ein Makrofoto der fraglichen ICs.
Das mit dem Kühlkörper ist natürlich sehr unbefriedigend :(

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Die ICs direkt an den Eingangsbuchsen werden irgendwelche schnellen 
Signalverstärker mit differentiellem Ausgang und möglicherweise 
programmierbarer Verstärkung sein.

Ich denke da an so etwas wie einen AD8224 (genau der ist es nicht, da 
das Pinout nicht passt).

Die Eingangsstufe eines "richtigen" Oszilloskops ist das ja nicht, da 
das Ding über keine aufwendige Eingangsstufe zur verfügen scheint 
(Maximale Eingangsspannung 2 Vpp!).

von Lukas K. (carrotindustries)


Lesenswert?

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> keine aufwendige Eingangsstufe zur verfügen scheint
> (Maximale Eingangsspannung 2 Vpp!).
Wozu auch eine aufwendige Eingangsstufe? Mehr als ein paar mW kann man 
den mikroskopischen 50 Ohm Abschlüssen eh nicht zumuten. Und das Skop 
ist ja auch nicht so zum "schnell ma messen" an gänzlich unbekannten 
Signalen vorgesehen.
Dennoch stelle ich mir nachwievor die Frage, was die für Sampler 
verwenden, die haben wohl kaum aus 4 Dioden bzw. einem Diodenquadrupel 
einen Sampler gezaubert?
Wenn du mutig bist, könntest du versuchen den KK mit Kältespray zu 
behandeln, sodass der Kleber nachgibt.

von Thomas R. (tinman) Benutzerseite


Lesenswert?

Dom inik schrieb:
> Es ist wohl
> irgendein 12-Bit Wandler, der vermutlich mit wenigen MSPS arbeitet.

Dieses teil hat nur wenige anschlüsse, wenn es ein wandler ist wirst du 
auch irgendwo takt messen können, gibts kein takt ist ein 
signalversärker.

von EMU (Gast)


Lesenswert?

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Ich denke da an so etwas wie einen AD8224 (genau der ist es nicht, da
> das Pinout nicht passt).

Hmm, wie kann das sein? Zahlendreher ??...der ist doch viel zu langsam
Das Teil muss 8Ghz können, das kann doch nur ein ECL-Gatter auf linear 
oder ähnlich beschaltet sein ?!

Bei dem gr. IC vermute ich ein Xilinx o.ä. mit höchster 
Verarbeitungsgeschwindigkeit
intern macht der dann die 10ps/step Verzögerung und dort vermute ich 
auch den sampler ??
Wie der das finetuning auf 1ps hinbekommt ist mir nicht klar

EMU

von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

Was ich an dieser Stelle erwarten wuerde waere ein programmierbarer 
Abschwaecher oder ein programmierbarer Verstaerker.

von Troll (Gast)


Lesenswert?

Guckt euch mal z.B. den S2 Sampling Head von Tek an. Da kommt gar kein 
Abschschwächer o.ä. am Eingang, das Signal geht stattdessen direkt an 
die Sampling-Bridge. Deshalb können  die Teile auch nur max 5V ab, 
höhere Eingangssopannungen killen vermutlich die die Dioden der 
Sampling-Bridge.

Das differentielle Leiterbahnpaar überträgt vermutlich den Sampling 
Impuls vom Bauteil in der Mitte an die Sampling Bridge. Daher vermute 
ich, das das Bauteil in der Mitte mit Kühlkörper irgendein schneller 
ASIC ist, da FPGAs etc. keine so schnelle Signale verarbeiten können.

Kühlkörper entfernt man meiner Erfahrung nach am Besten mit einem 
kleinen Gasbrenner. Damit parallel zur Platine durch den Kühlkörper 
feuern, während man mit einer Zange moderat am Kühlkörper zieht. Sobald 
der Kleber wich ist, zieht man den KK vom Chip ohne das man den Chip 
brät.

von Troll (Gast)


Lesenswert?

P.S. Mach mal eib Bild von der Unterseite der Platine, das man alles 
sieht.
Der ADCMP 567 passt auch, der macht aus dem einzelnen Triggerimpuls ein 
differentielles Signal, welches dann im KK-Bauteil stufenweise verzögert 
an die Sampling-Bridges weitergegeben wird.

Wenn man das Manual zu dem Teil liesst,
http://www.fastsampling.com/Products/DS800/DS800Manual.pdf
dann sieht man sogar, dass ich nicht schlecht geraten habe.

Misst, schon 3 Uhr. Ich will die Stunde jetzt wieder haben, nicht erst 
im Herbst, scheiss Zeitumstellung

von Wolfgang M. (womai)


Lesenswert?

Der Bauteil gleich am Eingang des fastsampling-Oszis ist ein einfaches, 
schnelles PECL-Flip-Flop. Richtig beschaltet wird daraus ein billiger 
1-bit-Sampler fuer GHz-Signale... (selber schon mehr als einmal gemacht 
- Stichwort - binary search). Also keine spezielle Sampling-Bridge und 
kein superschneller ADC. Der enge Spannungsbereich ist uebrigens typisch 
fuer GHz-Equivalent-Time-Samplingscopes, sieh Dir z.B. mal die Daten 
fuer das Tektronix TDS8200/CSA8200 an (z.B. Sampling-Head 80E03, 80E04 
und so weiter - da ist es sogar nur 1V +/- 1V Offset). Bei den 
Frequenzen hat man ohnehin nur selten grosse Signale, und selbst wenn, 
die kann man immer noch mit einem Abschwaecher zurechtstutzen. Fuer die 
Bandbreite will man auch keine weiteren Komponenten im Pfad (schon gar 
nicht irgendwelche Op-Amps - denk mal an das thermische Rauschen bei 
solchen Bandbreiten!), das Signal geht direkt vom Front-Konnektor auf 
den Sampler. Nachdem der pro Trigger ohnehin nur ein einziges Sample 
digitalisieren muss (also viel Zeit und Aufwand reinstecken kann), macht 
man lieber den ADC fein aufloesend (z.B. Tek und Agilent haben 14 bit), 
was das Fehlen eines Eingangverstaerkers mehr als ausgleicht.

Dein Oszi hat allerdings eher 4 GHz Bandbreite, nicht 8 GHz (woher ich 
das weiss? Selber an meinem eigenen Exemplar durchgemessen!). Fuer den 
Preis aber immer noch ein Schnaeppchen.

von EMU (Gast)


Lesenswert?

Wolfgang M. schrieb:
> ist ein einfaches,
> schnelles PECL-Flip-Flop.

hast Du einen Typ oder ein Datenblatt dazu gefunden ?

Wolfgang M. schrieb:
> Richtig beschaltet wird daraus ein billiger
> 1-bit-Sampler fuer GHz-Signale... (selber schon mehr als einmal gemacht
> - Stichwort - binary search)

kennst Du einen Literaturstelle, die das Prinzip dazu beschreibt ?

Wolfgang M. schrieb:
> und so weiter - da ist es sogar nur 1V +/- 1V Offset)

der DS800 kann auch nur 1V ! Deine Vermutungen sind daher wohl richtig!

EMU

von Lukas K. (carrotindustries)


Lesenswert?

Wolfgang M. schrieb:
> Der Bauteil gleich am Eingang des fastsampling-Oszis ist ein einfaches,
> schnelles PECL-Flip-Flop. Richtig beschaltet wird daraus ein billiger
> 1-bit-Sampler fuer GHz-Signale...
Das verstehe ich nicht ganz, dann doch nur 1/0 festestellen, aber keine 
analogen Signale?
Troll schrieb:
> das das Bauteil in der Mitte mit Kühlkörper irgendein schneller
> ASIC ist
Wie kann der dann das Skop für nen paar 100€ anbieten. ASICs sind doch, 
insb. in nicht allzugroßen Stückzahlen, (sehr) teuer.

von Thomas R. (tinman) Benutzerseite


Lesenswert?


von Lukas K. (carrotindustries)


Lesenswert?

Thomas R. schrieb:
> ahja, da war was
>
> Beitrag "Re: Rechtecksignal mit Signalflanken < 1 ns erzeugen."

Aha, man könnte sich also den ADC sparen, wenn man neben dem Delay die 
Spannung am Inv. Dateneingang durchkurbelt?

von Wolfgang M. (womai)


Lesenswert?

Ja, genau, Signal geht auf eine Seite des differentiellen Dateneingang, 
Schwellwert an den anderen. Dann sagt Dir das DFF, ob die anliegende 
Spannung zum Samplezeitpunkt hoeher oder niedriger als der Schwellwert 
war. Also ein 1-bit ADC. Dann Messung mehrmals wiederholen - 
sinnvollerweise scannt man den Schwellwert dabei nicht linear durch, 
sondern macht einen "binary search". Dann brauchen 12 bit Aufloesung 
gerade mal 12 Wiederholungen. Anschliessend dasselbe, aber mit um einen 
Schritt groeesseren Delay von Triggereingang zu DFF-Clock-Eingang. Usw 
usf.

Das fastsampling-Oszi verwendet keine ASICs. Sowas koennen sich nur 
Firmen wie Tektronix oder Agilent leisten, die dann tausende Geraete um 
(viele) tausende Dollars verkaufen. Und auch die machen es nur unwillig 
(weil's so teuer ist und lange braucht) und setzen im low-end-Bereich 
fuer den Digitalteil verstaerkt FPGAs ein.

Wolfgang

von Lukas K. (carrotindustries)


Lesenswert?

Wolfgang M. schrieb:
> "binary search". Dann brauchen 12 bit Aufloesung
> gerade mal 12 Wiederholungen.
Ah, das Verfahren war mir im Kontext der Analog-Digital-Wandlung unter 
sukzessive Approximation geläufiger.

von Wolfgang M. (womai)


Lesenswert?

Ja, das ist ein anderer Ausdruck fuer dasselbe Verfahren. Ich lebe wohl 
schon zu lang in den USA :-)  (den Fachausdruck "successive 
approximation" gibt's aber auch auf Englisch, also ist das vielleicht 
eine schwache Entschuldigung.)

von EMU (Gast)


Lesenswert?

Luk4s K. schrieb:
> Ah, das Verfahren war mir im Kontext der Analog-Digital-Wandlung unter
> sukzessive Approximation geläufiger.

kann mir mit dieser Info jemand verraten, warum es in der Beschreibung 
des DS800 einen 12Bit-AD-Wandler gibt ?
Mit der Beschreibung hier müsste es ja eher ein 121-Bit DA-Wandler geben 
?

Oder wird in Fenstern gesampled ? ..geht das ??

EMU

von Daniel (Gast)


Lesenswert?

Wolfgang M. schrieb:
> Ja, genau, Signal geht auf eine Seite des differentiellen Dateneingang,
> Schwellwert an den anderen. Dann sagt Dir das DFF, ob die anliegende
> Spannung zum Samplezeitpunkt hoeher oder niedriger als der Schwellwert
> war. Also ein 1-bit ADC. Dann Messung mehrmals wiederholen -
> sinnvollerweise scannt man den Schwellwert dabei nicht linear durch,
> sondern macht einen "binary search". Dann brauchen 12 bit Aufloesung
> gerade mal 12 Wiederholungen. Anschliessend dasselbe, aber mit um einen
> Schritt groeesseren Delay von Triggereingang zu DFF-Clock-Eingang. Usw
> usf.

Ohne S&H Stufe kommt da nur Bullshit bei raus...

von Lukas K. (carrotindustries)


Lesenswert?

EMU schrieb:
> kann mir mit dieser Info jemand verraten, warum es in der Beschreibung
> des DS800 einen 12Bit-AD-Wandler gibt ?
> Mit der Beschreibung hier müsste es ja eher ein 121-Bit DA-Wandler geben
> ?
Es muss ja nicht sein, dass das DS800 so funktioniert.
> Oder wird in Fenstern gesampled ? ..geht das ??
Was meinst du damit?

Daniel schrieb:
> Ohne S&H Stufe kommt da nur Bullshit bei raus...

Nein, denn bei jedem Takt liegt bei unverändertem Delay bei periodischem 
Signal dieselbe Spannung am Komparator an. Das Dflop ist das Sample/Hold

von Daniel (Gast)


Lesenswert?

Luk4s K. schrieb:
> Nein, denn bei jedem Takt liegt bei unverändertem Delay bei periodischem
> Signal dieselbe Spannung am Komparator an. Das Dflop ist das Sample/Hold

???

von Lukas K. (carrotindustries)


Lesenswert?

Daniel schrieb:
> Luk4s K. schrieb:
>> Nein, denn bei jedem Takt liegt bei unverändertem Delay bei periodischem
>> Signal dieselbe Spannung am Komparator an. Das Dflop ist das Sample/Hold
>
> ???

Wo ist  das Problem? Ich kann nur wiederholen, dass das Dflop das S&H 
macht. Dabei macht es als Komparator noch gleich die AD-Wandlung nach 
dem SAR-Verfahren. Man Samplet jeden Zeitpunkt für 12 Bit halt 12 mal, 
anstatt nur 1x. Dabei halt immer mit unterschiedlichen Schwellspannugen 
und misst so die Spannung am Eingang des Dflops

von Daniel (Gast)


Lesenswert?

Ohne S&H Stufe bekommst du bei Unterabtastung nur Mist raus,
dazu muss ich nichtmal matlab anschmeisen um das zu sehen...

von Helmut S. (helmuts)


Lesenswert?

Das D-FF mit seinem differenziellen Eingang ist das S/H Glied. Es kann 
halt nur 0 oder 1 speichern. Dafür sind die ECL-Flipflops sehr gut 
geeignet, da deren metastabiler Bereich (D zu CLK) nur wenige ps 
beträgt. Darauf und auf möglichst gute Differenzverstärkung kommt es 
dabei an.
Helmut

von Daniel (Gast)


Lesenswert?

Wahnsinn, und jetzt ist dein ZF Signal runtergemischt mit 1 Bit 
Auflösung...
Bei einem bandbegrenzten ZF Signal kannst du da noch durch den 
entsprechenden Algo was draus machen, ansonsten hast du KEINE CHANCE !

von Wolfgang M. (womai)


Lesenswert?

Nein, Matlab braucht man da tatsaechlich nicht. Aber ein bisschen 
nachdenken, bevor man starke Sprueche klopft:

Das D-Flip-Flop (DF) uebernimmt beide Aufgaben:

- wenn die (verzoegerte) Triggerflanke am Takteingang de DFFs einlangt, 
geht der Ausgang des DFFs auf den (digitalen) Wert des differentiellen 
Eingangs (D und /D): 1 wenn das das Signal auf D hoeher ist als an /D, 0 
wenn's niedriger ist. (D ist das zu messende Signal, /D der momentan 
eingestellte Schwellwert). Damit ist die Umwandlung abgeschlossen --> 
SAMPLE. Wenn sich der Wert an D nun aendert, hat das auf den 
Ausgangswert keinen Einfluss - das ist ja gerade das Prinzip eines DFFs 
- Aenderungen werden nur im Augenblick der Taktflanke weitergegeben --> 
HOLD.

Wenn das Signal stabil ist relativ zum Triggersignal (muss nicht mal 
periodisch sein), dann kann man beliebig oft samplen und das 
Ausgangsignal bleibt einfach stabil (entweder 1 oder 0). Das kann man 
also beliebig langsam mit z.B. einem Mikrocontrollereingang auslesen. 
Nun den Schwellwert veraendern und wieder das Ergebnis einlesen. Usw. 
Jedesmal erfahert man, ob das Signal zum Triggerzeitpunkt hoeher oder 
niedriger ist als der Schwellwert. Mit sukzessiver Approximation hat man 
in wenigen Schritten ein praezises Resultat fuer das Signal zum 
Triggerzeitpunkt. Jetzt das Triggerdelay um ein kleines Stueck (z.B. 
10ps) weiterstellen und den Vorgang wiederholen.

Ich kann garantieren, das funktioniert bestens in der Praxis - ich habe 
schon mehr als eine Schaltung gebaut, die das Prinzip sehr erfolgreich 
ausnutzt. Habe gerade in den letzten Wochen einem anderen 
Forumteilnehmer hier damit eine Pulshoehenmessung fuer ps-Laserpulse 
entworfen, und bekam vergangene Woche die Meldung, dass die prima 
laeuft.

von Lukas K. (carrotindustries)


Lesenswert?

Daniel schrieb:
> Wahnsinn, und jetzt ist dein ZF Signal runtergemischt mit 1 Bit
> Auflösung...
> Bei einem bandbegrenzten ZF Signal kannst du da noch durch den
> entsprechenden Algo was draus machen, ansonsten hast du KEINE CHANCE !
Ich lege dir mal die  "Sampling notes" von Tek vor ca. 50 Jahre nahe
http://www2.tek.com/cmswpt/tidetails.lotr?ct=TI&cs=afs&ci=14824&lc=EN
Da ist das alles ganz gut drin erklärt, wenn auch bei den Diodenbrücken 
viel schwarze Magie dabei ist. Substituiere jede durch Das Dflop und 
sample jeden Punkt z.B. 12 Fach um die Spannung herauszubekommen. Dann 
stören auch die 1 bit nichtmehr

von Wolfgang M. (womai)


Lesenswert?

Daniel schrieb:
> Wahnsinn, und jetzt ist dein ZF Signal runtergemischt mit 1 Bit
> Auflösung...
> Bei einem bandbegrenzten ZF Signal kannst du da noch durch den
> entsprechenden Algo was draus machen, ansonsten hast du KEINE CHANCE !

Ich wuerde an Deine Stelle die Arroganz ein bisschen runterschrauben. 
Interessanterweise haben naemlich die anderen Diskussionsteilnehmer das 
Prinzip begriffen. Wenn Du es schon als Mischung im Frequenzbereich 
sehen willst - wenn ich jede N-t Periode sample (genau das tut man 
naemlich, wenn das Delay zwischen Trigger und Signal konstant gehalten 
wird), dann schiebt mir das Aliasing an der Nyquist-Frequenz das Signal 
genau auf DC. Dessen Wert ich dann gemuetlich messen kann. Und wir reden 
von einem Signal, dass im Zeitbereich STABIL gegenueber dem Trigger ist. 
Damit hat deine "ZF" Bandbreite NULL. Also wirklich schoen 
bandbreitenbegrenzt.

von Helmut S. (helmuts)


Lesenswert?

Daniel schrieb:
> Wahnsinn, und jetzt ist dein ZF Signal runtergemischt mit 1 Bit
> Auflösung...
> Bei einem bandbegrenzten ZF Signal kannst du da noch durch den
> entsprechenden Algo was draus machen, ansonsten hast du KEINE CHANCE !

Angenommen der Messbereich ist 0 bis 1V.

1. Vergleich bei 0,5V
If(Q=1, dann Vergleich mit 0,75V, Vergleich mit 0,25V)

Annahme Q war 0
2. Vergleich bei = 0,25V
If(Q=1, dann Vergleich mit 0,375V, Vergleich mit 0,125V)

Annahme Q war 0
3. Vergleich bei = 0,125V
If(Q=1, dann Vergleich mit 0,375V, Vergleich mit 0,0,0625V)

u .s. w.

Jetzt wird der Trigger intern immer um z. B. 10ps weiter verschoben und 
die Wandlung wiederholt.


Das funktioniert natürlich nur, wenn das Signal periodisch zum 
Triggersignal ist.

von Daniel (Gast)


Lesenswert?

Wolfgang M. schrieb:
> Wenn das Signal stabil ist relativ zum Triggersignal (muss nicht mal
> periodisch sein), dann kann man beliebig oft samplen und das
> Ausgangsignal bleibt einfach stabil (entweder 1 oder 0). Das kann man
> also beliebig langsam mit z.B. einem Mikrocontrollereingang auslesen.
> Nun den Schwellwert veraendern und wieder das Ergebnis einlesen. Usw.
> Jedesmal erfahert man, ob das Signal zum Triggerzeitpunkt hoeher oder
> niedriger ist als der Schwellwert. Mit sukzessiver Approximation hat man
> in wenigen Schritten ein praezises Resultat fuer das Signal zum
> Triggerzeitpunkt. Jetzt das Triggerdelay um ein kleines Stueck (z.B.
> 10ps) weiterstellen und den Vorgang wiederholen.

einfach nur lachhaft, mittlerweile schreibst du selber (wahrscheinlich 
ist dir das selbst gar nicht wirklich bewusst), dass dein Signal
für die Approximation quasistationär sein muss...

von Daniel (Gast)


Lesenswert?

Wolfgang M. schrieb:
> Ich wuerde an Deine Stelle die Arroganz ein bisschen runterschrauben.
> Interessanterweise haben naemlich die anderen Diskussionsteilnehmer das
> Prinzip begriffen. Wenn Du es schon als Mischung im Frequenzbereich
> sehen willst - wenn ich jede N-t Periode sample (genau das tut man
> naemlich, wenn das Delay zwischen Trigger und Signal konstant gehalten
> wird), dann schiebt mir das Aliasing an der Nyquist-Frequenz das Signal
> genau auf DC. Dessen Wert ich dann gemuetlich messen kann. Und wir reden
> von einem Signal, dass im Zeitbereich STABIL gegenueber dem Trigger ist.
> Damit hat deine "ZF" Bandbreite NULL. Also wirklich schoen
> bandbreitenbegrenzt.

Danke, jetzt hab ichs auch begriffen.

von Wolfgang M. (womai)


Lesenswert?

Daniel schrieb:
> einfach nur lachhaft, mittlerweile schreibst du selber (wahrscheinlich
> ist dir das selbst gar nicht wirklich bewusst), dass dein Signal
> für die Approximation quasistationär sein muss...

Und was ist daran lachhaft? Bestenfalls Dein Unwissen in bezug auf 
Equivalent Time Sampling Scopes gepaart mit einer guten Portion 
Arroganz. Solche Oszis sind nicht fuer die allgemeine Analyse 
schnellveraenderlicher Signale gedacht. Das einzige, was Du mit einem 
"echten" (Multibit-Aufloesung) ADC gewinnst ist die Faehigkeit z.B. 
Datenaugen von Digitalsignal zu erzeugen. Aber da ist immer noch die 
Bitrate des Signal konstant ueber die Messzeit.

von Lukas K. (carrotindustries)


Lesenswert?

Daniel schrieb:
> dass dein Signal
> für die Approximation quasistationär sein muss...

Das muss es bei Samplern prinzipiell.

von Wolfgang M. (womai)


Lesenswert?

Uebrigens kann man sogar mit der DFF-als-Sampler-methode Datenaugen 
erzeugen - das braucht dann aber zwei DFFs, die man mit leicht 
unetrschiedlichen Schwellwerten als Fensterkomparator einsetzt. Fuer ein 
Besipiel dazu siehe die BERTScopes von Synthesys Research (inzwischen 
Tektronix). Die verkaufen das erfolgreich fuer ueber 100 kEuro pro 
Geraet, scheint also ganz gut pratisch zu funktionieren :-) (habe selber 
sowas im Labor).

von Silvio K. (exh)


Lesenswert?

Super interessant die Sache. Habe es zwar noch nicht 100% verinnerlicht, 
aber es scheint wieder eine einfache Realisierung von 
Mikrowellenmessgeräten zu sein.

Wolfgang M. schrieb:
> Habe gerade in den letzten Wochen einem anderen
> Forumteilnehmer hier damit eine Pulshoehenmessung fuer ps-Laserpulse
> entworfen, und bekam vergangene Woche die Meldung, dass die prima
> laeuft.

Meine Kollegen bauen auch ps-Laser. Vielleicht sollten wir die Leute 
zusammenbringen...

Gruß

Silvio

von Thomas R. (tinman) Benutzerseite


Lesenswert?

Dom inik schrieb:
> Zeile1:   G10
> Zeile2:   #829
>

was du gesucht hast ist ADCMP582BCPZ, passt von der funktion,
pinout und markierung.


Übrigens, wenn dir nix ausmacht mach bitte noch ein bild von
der unterseite der PCB.

von Lukas K. (carrotindustries)


Lesenswert?

Thomas R. schrieb:
> Dom inik schrieb:
>> Zeile1:   G10
>> Zeile2:   #829
>>
>
> was du gesucht hast ist ADCMP582BCPZ, passt von der funktion,
> pinout und markierung.
>
>
> Übrigens, wenn dir nix ausmacht mach bitte noch ein bild von
> der unterseite der PCB.

Dann sollte wohl feststehen, dass das fastsampling Skop so arbeitet, wie 
von Wolfgang beschrieben.

von EMU (Gast)


Lesenswert?

Thomas R. schrieb:
> was du gesucht hast ist ADCMP582BCPZ, passt von der funktion,
> pinout und markierung.

Was mich noch interessieren würde, wie macht man die stabile 
veränderliche Vergleichsspannung mit 12Bit auf der einen Seite des 
PECL_FF , DA-mäßig aus dem FPGA ?

EMU

von Thomas R. (tinman) Benutzerseite


Lesenswert?

EMU schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> was du gesucht hast ist ADCMP582BCPZ, passt von der funktion,
>> pinout und markierung.
>
> Was mich noch interessieren würde, wie macht man die stabile
> veränderliche Vergleichsspannung mit 12Bit auf der einen Seite des
> PECL_FF , DA-mäßig aus dem FPGA ?
>
> EMU

- wer sagt das es ein FPGA ist?
- und auch wenn, dann gibt auch FPGAs mit eingebauten 12bit DAC (A2F200)
- ausserdem gibt genug bauteile auf der PCB, eins von dem kann DAC sein

von EMU (Gast)


Lesenswert?

Thomas R. schrieb:
> - wer sagt das es ein FPGA ist?
> - und auch wenn, dann gibt auch FPGAs mit eingebauten 12bit DAC (A2F200)

Weil ASIC für eine "one-man-show" zu teuer ist, oder was sollte/könnte 
es sonst sein ?

Thomas R. schrieb:
> - ausserdem gibt genug bauteile auf der PCB, eins von dem kann DAC sein

Bei der Leitungsführung könnte ich keinen der Chips lokalisieren ?

EMU

von Thomas R. (tinman) Benutzerseite


Lesenswert?

EMU schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> - wer sagt das es ein FPGA ist?
>> - und auch wenn, dann gibt auch FPGAs mit eingebauten 12bit DAC (A2F200)
>
> Weil ASIC für eine "one-man-show" zu teuer ist, oder was sollte/könnte
> es sonst sein ?
>

gibts bei dir nur noch ASIC oder FPGA ? Man kann ein µC benutzen,
oder ein DSP oder ein App SoC usw. Was aktuell bei dem gerät verbaut
ist kann man so nicht sehen, unterseite bild könnte evt. helfen.

> Thomas R. schrieb:
>> - ausserdem gibt genug bauteile auf der PCB, eins von dem kann DAC sein
>
> Bei der Leitungsführung könnte ich keinen der Chips lokalisieren ?
>
> EMU

Bist du Natasha Demkina oder wie hast du es erkannt?

von Lukas K. (carrotindustries)


Lesenswert?

Wenn man die Funktionen aller Chips auf der Platine hat, sollt sich doch 
auch die des ICs unterm Kühlkörper erschließen. µC wäre komisch, denn 
ein PIC ist ja schon drauf.
Fangen wir doch mal an: Was ist der H2227 7M17 ?

von Thomas R. (tinman) Benutzerseite


Lesenswert?

Luk4s K. schrieb:
> Wenn man die Funktionen aller Chips auf der Platine hat, sollt sich doch
> auch die des ICs unterm Kühlkörper erschließen. µC wäre komisch, denn
> ein PIC ist ja schon drauf.

ja hier speziel ist der PIC nur für die kommunikation,
und möglicherweise FPGA für die sonstigen aufgaben.


> Fangen wir doch mal an: Was ist der H2227 7M17 ?

BH2227FV (VSS, VFS, DI, DCLK, CSB, AO1, AO2, AO3 ergeben sinn)

von Lukas K. (carrotindustries)


Lesenswert?

Thomas R. schrieb:
>
>> Fangen wir doch mal an: Was ist der H2227 7M17 ?
>
> BH2227FV (VSS, VFS, DI, DCLK, CSB, AO1, AO2, AO3 ergeben sinn)
Hmm, ein 8 bit DAC. Das Skop ist aber mit 12Bit Auflösung angegeben.
Wie der Wohl die 1ps Sampleschritte hinbekommt? Fast alles was ich an 
Delaylines gefunden hab hatte 10ps Inkrement. Nur den SY89296U von 
Micrel kann man mit einer Spannung mit 25mV/ps feinabstimmen, was mir 
ein wenig wackelig scheint.
Ob sich der TO dazu durchringen kann die Platine so abzulichten, dass 
man alle Beschriftungen lesen kann?

von John W. (Gast)


Lesenswert?

Wolfgang M. schrieb:
> Uebrigens kann man sogar mit der DFF-als-Sampler-methode Datenaugen
> erzeugen - das braucht dann aber zwei DFFs, die man mit leicht
> unetrschiedlichen Schwellwerten als Fensterkomparator einsetzt. Fuer ein
> Besipiel dazu siehe die BERTScopes von Synthesys Research (inzwischen
> Tektronix). Die verkaufen das erfolgreich fuer ueber 100 kEuro pro
> Geraet, scheint also ganz gut pratisch zu funktionieren :-) (habe selber
> sowas im Labor).

@Wolfgang M: Könntest Du bitte näher beschreiben wie das funktioniert?

Vielen Dank!
John

von Wolfgang M. (womai)


Lesenswert?

Das Prinzip ist einfach: Die Schwellwertspannung fuer die zwei DFFs wird 
leicht unterschiedlich gewaehlt. Z.B. 500mV und 501mV. Das ist dann ein 
sogenannter Fensterkomparator. Jedes mal wenn gesamplet wird, sagt Dir 
das digitale Ergebnis, ob das Signal zum Samplezeitpunkt hoeher (1) oder 
niedriger (0) war als der Schwellwert. Im vorliegenden Fall - wenn man 
zwei Nullen oder zwei Einsen bekommt, hat man Pech gehabt. Aber wenn das 
DFF mit 500mV Schwellwert eine 1 liefert, und das DFF mit 501mV eine 
Null, dann weiss man, dass das Signal zwischen 500mV und 501mV lag. 
Somit hat man mit einem "Schuss" das Signal mit ~9 bits digitalisiert, 
obwohl man nur zwei "1-bit ADCs" verwendet. Man kann es auch so sehen, 
dass man einen ADC hat, bei dem nur zwei Codes funktionieren.

Das wiederholt man jetzt mit unterschiedlichen Schwellwerten (wobei die 
Differenz zwischen den beiden Werten konstant gehalten wird) und 
unterchiedlichen Samplezeitpunkten, und zaehlt z.B. jeweils, wieviele 
solche "hits" man bei einer bestimmten Anzahl an Triggerevents bekommt. 
Das ganze (Hits dividiert durch Triggerevents beim jewiligen 
Zeit/Spannungs-Punkt) farb- oder graustufencodiert dargestellt und schon 
hat man ein Eye Diagram.

Ein praktisches Limit ist natuerlich dabei, dass man die Differenz nicht 
zu klein waehlen kann, weil man sonst zu selten einen Hit bekommt. Im 
wesentlichen tauscht man also eine einfachere, billigere Schaltung (2 
DFFs statt eines superschnellen ADCs) gegen eine geringere effektive 
Samplerate ein.

von Dom i. (dodouelv)


Lesenswert?

Moin, da bin ich wieder,

morgen werd ich wenn ich Zeit finde mal ein paar Bilder machen, ich war 
gestern und heute auch nicht auf der Arbeit um das zu tun. Aber soweit 
erst mal vielen Dank an alle für die aufschlussreiche Diskussion, und 
besonders an Wolfgang für die Erklärungen. Das hat mich schon mal ein 
ganzes Stück weitergebracht. Es ist immer wieder erstaunlich zu sehen 
mit wieviel verhältnismäßig wenig aufwand man soetwas realisieren kann.

Unter dem KK sind übrigens mehrere ICs verbaut, also nicht nur 1 FPGA 
oder so. Aber abmachen werd ich den KK trotzdem nicht, außer wenn es 
irgendwann mal defekt ist. Das Skope ist ja eigentlich nicht mir. Ich 
versuch mal bilder zu machen wo man das sieht.

Und ich werd mich mal ransetzten und schauen was alles noch so drauf ist 
an Bausteinen auf dem Ding, vielleicht kommt man dann noch ein bisschen 
weiter...

Dominik

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Der Thread ist sehr interessant. Für mich reduziert sich das auf drei 
Fragen:
1. Wollt ihr das Ding nachbauen? Lohnt das überhaupt? Ist das Gerät die 
optimale Antwort für Bastler?

2. Wie bekommt man stabil das Timing im ps Bereich hin? Dsa verlangt 
doch extrem niedriges Rauschen der Taktquelle. Gleichzeitig muß sie 
superfein in der Frequenz einstellbar sein!

3. Damit zusammenhängend: Gibts ne Abschätzung zur Messung bei einer 
bestimmten Bandbreite? Das bedingt doch z.B. einen Eingangstiefpaß, um 
das Aliasing zu unterdrücken.
Also muß am Eingang das Signal eine bestimmte Zeit periodisch sein, 
damit es sauber umgewandelt wird.

von Thomas R. (tinman) Benutzerseite


Lesenswert?

Abdul K. schrieb:
> Der Thread ist sehr interessant. Für mich reduziert sich das auf drei
> Fragen:
> 1. Wollt ihr das Ding nachbauen? Lohnt das überhaupt? Ist das Gerät die
> optimale Antwort für Bastler?

nachbauen eher nicht, 1- lohnt nicht zum dem preis, 2- man sollte die 
entwickler auch ruhig unterstüzen, die hätten auch das 2-3fache 
verlangen können.

Aus dem aufbau lernen für eigene projekte, das auf jeden fall.

von Lukas K. (carrotindustries)


Lesenswert?

Abdul K. schrieb:
> Das bedingt doch z.B. einen Eingangstiefpaß, um
> das Aliasing zu unterdrücken.
Brauchst du nicht, denn du wünscht ja gerade Aliasing, um das 
Eingangssignal zu samplen / mischen. Bei Signalen mit f>1/

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Verstehe ich nicht.

von Lukas K. (carrotindustries)


Lesenswert?

muss wohl was verloren gegangen sein.
Brauchst du nicht, denn du wünscht ja gerade Aliasing, um das
Eingangssignal zu samplen / mischen. Bei Signalen mit f>2/

von Lukas K. (carrotindustries)


Lesenswert?

muss wohl was verloren gegangen sein.
Brauchst du nicht, denn du wünscht ja gerade Aliasing, um das
Eingangssignal zu samplen / mischen. Bei Signalen mit f>2/ΔtSample zeigt 
ein Sampler in der der Tat Schwachsinn an. Allerdings tritt dies bei 
einer Delayline mit 10ps Auflösung erst bei 50GHz ein. Also kein 
wirkliches Problem.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Danke für deine längere Ausführung. Trotzdem sehe ich ein Problem das zu 
verstehen. Vielleicht erklärt das Wolfgang in seiner für mich 
anschaulichen Art.

Mal ganz konkret: So ein Si570 ist recht rauscharm und hochauflösend in 
der Frequenz einstellbar. Würde der reichen oder bekommt man damit nur 
ne Menge Rauschen?

Dazu fällt mir dann noch diese Geschichte ein, womit man wohl den 
Sampling-Prozeß zeitlich verkürzen kann:
http://www.electronicspoint.com/final-report-binary-sampler-t18908p2.html

Der Thread ist insgesamt interessant, von daher mal reingestellt. 
Eigentlich suchte ich nur den binary sampler von Monett

von EMU (Gast)


Lesenswert?

Dom inik schrieb:
> Und ich werd mich mal ransetzten und schauen was alles noch so drauf ist
> an Bausteinen auf dem Ding, vielleicht kommt man dann noch ein bisschen
> weiter...

Bist du hier schon etwas weitergekommen ?

EMU

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

leider ist der Thread ja irgendwie im Sande verlaufen und die 
angekündigten Bilder leider nicht eingestellt worden.
Könnte man das eventuell nachholen? Interessant ist das Thema insgesamt 
allemal. Besonders im Hinblick auf eine eigene Software wären ein paar 
weitere Informationen recht hilfreich. Mir ist zu Ohren gekommen, dass 
es doch noch den ein oder anderen Bug gibt und die Frequenz mit der neue 
Updates geliefert werden ist auch eher gering.
Handelt es sich um eine echte USB-Kommunikation oder läuft hier nur eine 
VCOM? Im zweiten Fall ließe sich die Kommunikation ja mit vertretbarem 
Aufwand zurückentwickeln und etwas eigenes aufsetzen.
Ich liebäugle nämlich ebenfalls mit dem Kauf. Mehr als schade finde ich 
jedoch, dass noch nicht einmal eine Datenexport-Funktion zur Verfügung 
stellt. Angesichts fehlender Signalverarbeitung wie FFT und dergleichen 
wäre das zumindest für mich eine wichtige Grundlage.
Wäre schön, wenn dieser Thread wiederbelebt würde.

branadic

von Wolfgang M. (womai)


Lesenswert?

Die Verbindung laeuft ueber einen Silabs-Konverter-Chip und ist soweit 
ich weiss VCP, verwendet die Standard-Treiber von Silabs. Also in jedem 
Fall eher einfach anzusprechen.

von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

>Habe gerade in den letzten Wochen einem anderen
Forumteilnehmer hier damit eine Pulshoehenmessung fuer ps-Laserpulse
entworfen, und bekam vergangene Woche die Meldung, dass die prima
laeuft.

Wenn man das misst was man messen will ... kann man gewaltigen Mist 
messen. Mit dieser untergesampelten Methode sieht man zum Beispiel 
Doppelpulse nicht.

von Wolfgang M. (womai)


Lesenswert?

Oktav Oschi schrieb:
>>Habe gerade in den letzten Wochen einem anderen
> Forumteilnehmer hier damit eine Pulshoehenmessung fuer ps-Laserpulse
> entworfen, und bekam vergangene Woche die Meldung, dass die prima
> laeuft.
>
> Wenn man das misst was man messen will ... kann man gewaltigen Mist
> messen. Mit dieser untergesampelten Methode sieht man zum Beispiel
> Doppelpulse nicht.

Und wenn man gescheit redet ohne die Details zu kennen, oder sich 
ueberhaupt auszukennen... Doppelpulse kaann man mit der erwaehnten 
Schaltung/Methode erstens sehr wohl erkennen (schon mal ein TDS8200 oder 
aehnliches verwendet? Das funktioniert auch nicht so viel anders). Bloss 
wiederholbar muss das Signal sein, und das war es in dem Fall auch.

Abgesehen davon ging es bei der Anwendung nicht um die Erforschung 
unbekannter Signale sondern um einen Regelkreis fuer einen sehr gut 
definierten und relativ stabilen Laserpuls. Aber wenn man will kann man 
natuerlich statt eines einfachen Schaltkreises um <100 Euro auch eine 
superschnelles Real-Time-Oszi um 50000 Euro verwenden. Bloss verkaufen 
wirst Du damit nicht viel...

von EMU (Gast)


Lesenswert?

Oktav Oschi schrieb:
> Wenn man das misst was man messen will ... kann man gewaltigen Mist
> messen. Mit dieser untergesampelten Methode sieht man zum Beispiel
> Doppelpulse nicht.

Habe ich nicht kapiert was Du hier ausdrücken möchtest, könntest Du das 
bitte etwas ausführlicher erklären
EMU

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Wolfgang,

danke für die Info, aber. Ich fände es dennoch großartig, wenn die 
angesprochenen Bilder noch nachgeliefert würde.
Es wurde von einem PIC berichtet, den habe ich auf dem gezeigten Bild 
bspw. noch gar nicht entdecken können.

Ich habe mir sagen lassen, dass die Software in den Grundfunktionen 
läuft, jedoch viele Bugs enthält und die Frequenz mit der neue Updates 
geliefert werden eher klein ist. Das ist natürlich schade, denn für den 
Preis wird man nichts vergleichbares finden.
Um so größer ist der Ärger, wenn man mit Softwarebugs dann einfach leben 
muss, weil es das doch eigentlich gute Produkt in einem schlechten Licht 
erscheinen lässt.

Auf Anfragen scheint der Verkäufer auch nicht zu reagieren, zumindest 
warte ich schon ein paar Tage auf Rückmeldung.

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Der Entwickler hat mich wissen lassen, dass er an Softwareupdates mit 
weiteren Features und Win7-Kompatibilität arbeitet.

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Wirklich schade, dass die Diskussion hier so ruht, dass Thema ist 
eigentlich überaus spannend.

branadic

von Eric (Gast)


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Der Entwickler hat mich wissen lassen, dass er an Softwareupdates mit
> weiteren Features und Win7-Kompatibilität arbeitet.

hat der Entwickler verraten wann etwa die weiteren Features zur 
Verfügung stehen ?

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Eric,

nein, das hat er nicht und ich denke er wird sich dafür auch keinen 
fixen Termin gesetzt haben, auf den er sich festnageln lässt.

Sollte es sich tatsächlich um eine virtuelle serielle Schnittstelle 
handeln, könnte man eine GUI in Matlab bauen, die alle Stärken von 
Matlab ausnutzen kann, also Funktionen wie FFT und dergleichen.
Wäre nur noch mehr über die Hardware und deren Ansteuerung zu erfahren.

branadic

von Eric (Gast)


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Sollte es sich tatsächlich um eine virtuelle serielle Schnittstelle
> handeln,

Wenn man das Foto genau anschaut, dann ist an der USB-Schnittstelle ein
CP2102 von Silicon Labs drauf, das ist ein USB to UART Bridge
http://www.silabs.com/products/interface/usbtouart/Pages/usb-to-uart-bridge.aspx

Daneben ist noch ein PIC auf der Platine

USBView zeigt auch, dass es sich um einen Silicon labs Chip handelt

Ich habe kaum Ahnung von seriellen Schnittstellen, aber wie kommt man 
mit dem Wissen, was wir jetzt haben, an das ran was da übertragen wird ?
Hättest Du da einen Ansatz ?

Eric

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Eric,

man könnte an der UART mit Programmen wie HTerm anderen 
Terminalprogrammen schauen, was auf welche Eingabe hin 
gesendet/empfangen wird und daraus ableiten wie die gesamte 
Kommunikation abläuft.
Das ist natürlich mit etwas Arbeit und Zeitaufwand verbunden.

branadic

von Eric (Gast)


Lesenswert?

branadic schrieb:
> man könnte an der UART mit Programmen wie HTerm anderen
> Terminalprogrammen schauen, was auf welche Eingabe hin
> gesendet/empfangen wird

Hat noch jemand einen Vorschlag wie man "quasi halb automatisch" so ein 
Protokoll auseinander-nehmen kann ?

Eric

von Eric (Gast)


Lesenswert?

keiner Da mit einem Tip ??

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

der Thread ist traurigerweise wieder einmal in der Versenkung gelandet, 
aber ein paar Fragen habe ich, nach Sichtung der Datenblätter, doch 
noch.

Wolfgang M. schrieb:
> Dein Oszi hat allerdings eher 4 GHz Bandbreite, nicht 8 GHz (woher ich
> das weiss? Selber an meinem eigenen Exemplar durchgemessen!). Fuer den
> Preis aber immer noch ein Schnaeppchen.

Du hast es zwar gemessen, aber das Datenblatt des ADCMP582 gibt an:

8 GHz equivalent input rise time bandwidth

DC INPUT CHARACTERISTICS
Input Voltage Range: VP, VN −2.0 bis +3.0V

Input Differential Range: −2.0 - +2.0V

Hinter der SMA-Buchse sitzt nur ein Kondensator zur AC-Kopplung (eine 
DC-Variante soll es ja laut Manual auch geben). Was beschränkt hier 
dermaßen die Bandbreite?

Nebenbei bemerkt ist der Preis mittlerweile auf stolze $999 angestiegen, 
das ist schon arg viel.

branadic

von Wolfgang M. (womai)


Lesenswert?

equivalent input rise time bandwidth - das heisst die haben die 
Bandbreite nicht direkt gemessen, sondern aus der Anstiegszeit 
berechnet, wohl mit 0.33/Tr. Je nach genauem Frequenzgang kann das aber 
arg danebenliegen. Habe das schon oft in der Praxis erlebt. Und der 
Ftequenzgang diesea Oszis ist tatsaechlich nicht Gauss-Filter-artig.

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Danke Wolfgang für diese Ausführung. Du hast nicht zufällig eine Messung 
zum Frequenzgang des Gerätes, die du hier zeigen magst?
Ist der Kondensator zur DC-Entkopplung über den kompletten 
Frequenzbereich auch wirklich kapazitiv?
Erst kürzlich musste ich mit Erschrecken feststellen, dass 100nF, 0402 
bereits zwischen 10 und 20MHz resonant sind.
Nehme ich mal einen Keramikkondensator in 0603 von Kemet daher, einer 
der wenigen Anbieter mit Spicemodellen zu fast all seinen Produkten, 
dann sieht das auch nicht viel besser aus (siehe Anhang).

Und soweit ich das auf dem Photo oben identifizieren kann sind das keine 
ATC Breitbandkondensatoren?

branadic

von Wolfgang M. (womai)


Lesenswert?

Messkurven habe ich, muss ich aber erst mal finden - bin gerade von den 
USA nach Deutschland umgezogen und das meiste Zeug ist noch im Container 
auf dem Atlantik.

Wegen Simulation zur Kondensator-Resonanz - da musst Du aufpassen. So 
ein Entkoppelkondensator liegt ja zwischen zwei 50-Ohm-Leitungen - also 
musst Du in Dein Modell einen 100-Ohm-Widerstand in Serie zum 
Kondensatormodell schalten. Was Du simulierst wäre eher der Fall bei 
Entkopplung einer Spannungsversorgung (wo die Quelle sehr niederohmig 
ist). Ich verwende stinknormale 0402-SMD-Keramikcos (0.1uF) als 
DC-Blocks in meinem Reflektometer und das funktioniert prima bis über 2 
GHz Bandbreite.

Wolfgang

von branadic (Gast)


Lesenswert?

> Wegen Simulation zur Kondensator-Resonanz - da musst Du aufpassen. So
> ein Entkoppelkondensator liegt ja zwischen zwei 50-Ohm-Leitungen - also
> musst Du in Dein Modell einen 100-Ohm-Widerstand in Serie zum
> Kondensatormodell schalten. Was Du simulierst wäre eher der Fall bei
> Entkopplung einer Spannungsversorgung (wo die Quelle sehr niederohmig
> ist). Ich verwende stinknormale 0402-SMD-Keramikcos (0.1uF) als
> DC-Blocks in meinem Reflektometer und das funktioniert prima bis über 2
> GHz Bandbreite.
>
> Wolfgang

Moment, moment, das stimmt so nicht ganz, ich wollte erst einmal nur das 
Frequenzverhalten des Kondensators selbst anschauen. Meine Simulation 
entspricht quasi der Messung des Kondensators an einem 
Impedanzmessplatz, daher auch die Stromquelle. Genau genommen musst du 
die Spannungsangabe [dB] noch in V zurückrechnen und durch den Strom 
teilen. Der ist hier mit 1A des einfachen Rechnens halber angenommen. 
Macht also einen Betrag der Impedanz von ca. 140m - 43 Ohm im Bereich 
von ca. 10MHz - 1.8GHz.

Warum ich hier so drüber nachdenke ist Folgendes:
Ein Bekannter hat auch das Samplingsscope und damit den Avalanche Pulser 
aus der AN47 von LT aufgebaut. Es ist ein deutliches Klingeln an der 
fallenden Flanke zu sehen, dessen Ursache ich mit Hilfe der Simulation 
auf die Schliche gekommen bin und auf genau diesen Kondensator 
zurückführe.
Der Einsatz einen Ultrabreitbandkondensators dürfte das Ergebnis 
sicherlich drastisch verbessern, davon bin ich mittlerweile überzeugt.

Es wäre sehr nett, wenn du mal nach den Messungen schauen würdest, ich 
denke ich bin nicht der Einzige der daran interessiert wäre. Meine 
Signalquellen hören bei 1GHz auf, sodass ich eine solche Messung nicht 
liefern könnte, Gesetz dem Fall ich würde das Sampling Scope besitzen.
Eigentlich würde ich den Frequenzgang im Handbuch 
erwarten/vorraussetzen.

branadic

von Wolfgang M. (womai)


Lesenswert?

Ja, suche ich noch. Ist ziemlich sicher auf dem Gesamtbackup auf meiner 
externen HDD. Muss morgen mal einen 110V-Konverter mitnehmen, damit iche 
die anschließen kann.

von Wolfgang M. (womai)


Lesenswert?

Habe mir die AN47 jetzt selber durchgelesen (den Teil über den Pulser). 
Da steht aber bereits "there is a slight hint of ring on the falling 
edge". Also könnte das, was Dein Freund sieht, wirklich der Pulser sein 
und nicht der Kondensator. Vor allem, wenn man berücksichtigt, dass das 
dort verwendete Oszi eine deutlich geringere Bandbreit hat (1 GHy) als 
das von im verwendete (mind. 4 GHz), also das Schwingen vielleicht gar 
nicht gut auflösen kann. Wenn's der Kondensator wäre - ein lineares 
Element! - müsste man das Schwingen sowohl auf steigender wie fallender 
Flanke sehen, nicht nur auf einer davon (Annahme: vergleichbare 
Anstiegszeiten der beiden Flanken). Wenn's nur auf einer ist, dann ist 
es ein nichtlinearer Effekt und kommt wahrscheinlich vom Transistor.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Danke Wolfgang für diese Ausführung. Du hast nicht zufällig eine Messung
> zum Frequenzgang des Gerätes, die du hier zeigen magst?
> Ist der Kondensator zur DC-Entkopplung über den kompletten
> Frequenzbereich auch wirklich kapazitiv?
> Erst kürzlich musste ich mit Erschrecken feststellen, dass 100nF, 0402
> bereits zwischen 10 und 20MHz resonant sind.
> Nehme ich mal einen Keramikkondensator in 0603 von Kemet daher, einer
> der wenigen Anbieter mit Spicemodellen zu fast all seinen Produkten,
> dann sieht das auch nicht viel besser aus (siehe Anhang).
>

Auch eine Induktivität ist ein Energiespeicher! Damit blockt sie auch 
ab!!
Wichtiger ist eigentlich irgendwo ein Widerstand, damit die Störenergie 
terminiert werden kann. Meine Diplexer-Idee eben.

Günstige Varianten abzublocken, wurden an diversen Stellen im I-Net 
bereits beschrieben.


> Und soweit ich das auf dem Photo oben identifizieren kann sind das keine
> ATC Breitbandkondensatoren?
>

Bisserl teuer.

von Georg A. (Gast)


Lesenswert?

> dass 100nF, 0402 bereits zwischen 10 und 20MHz resonant sind.

Nachdem die nicht in C0G sind, ist das nicht besonders überraschend. 
Würde mich nicht wundern, wenn das Ding da noch durch den Piezoeffekt 
Keramikfilter spielt ;)

Andererseits wird ja tw. auch abgeraten, verschieden grosse Cs parallel 
zu verwenden, weil da die Resonanzen sogar noch schlimmer werden können.

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Wolfgang M. schrieb:
> Habe mir die AN47 jetzt selber durchgelesen (den Teil über den Pulser).
> Da steht aber bereits "there is a slight hint of ring on the falling
> edge". Also könnte das, was Dein Freund sieht, wirklich der Pulser sein
> und nicht der Kondensator. Vor allem, wenn man berücksichtigt, dass das
> dort verwendete Oszi eine deutlich geringere Bandbreit hat (1 GHy) als
> das von im verwendete (mind. 4 GHz), also das Schwingen vielleicht gar
> nicht gut auflösen kann. Wenn's der Kondensator wäre - ein lineares
> Element! - müsste man das Schwingen sowohl auf steigender wie fallender
> Flanke sehen, nicht nur auf einer davon (Annahme: vergleichbare
> Anstiegszeiten der beiden Flanken). Wenn's nur auf einer ist, dann ist
> es ein nichtlinearer Effekt und kommt wahrscheinlich vom Transistor.

Darauf will ich dann doch mal mit folgender Simulation reagieren ;)

Der Generator liefert einen Puls mit Anstiegszeiten von 230ps, über den 
0603 Keramikkondensator an den fiktiven ADCMP582 mit seiner 50 Ohm 
Terminierung. Es wird geschaut was an der Terminierung ankommt. Alles 
stark vereinfachte Annahmen, BNC-Buchse nicht berücksichtigt und viele 
andere parasitäre Elemente auch nicht, zugegeben, aber bereits jetzt ist 
eine klare Tendenz erkennbar.

branandic

von Wolfgang M. (womai)


Lesenswert?

Na die Simulation gefällt mir schon besser :-) Jetzt sind auch die 
vermissten Leitungswiderstände drinnen (50 Ohm in der Quelle, 50 Ohm in 
der Scope-Terminierung).

Ein möglicher Versuch im realen Pulser-Aufbau - vielleicht einen 
Kondensator mit geringerer Kapazität (aber gleicher Bauform) 
ausprobieren. Wenn z.B. C um Faktor 10 kleiner wird, sollte die 
Resonanzfrequenz um Faktor sqrt(10) ansteigen.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Georg A. schrieb:
> Nachdem die nicht in C0G sind, ist das nicht besonders überraschend.

Mir sind, zumindest bisher, noch keine 100nF mit C0G in 0603 unter 
gekommen. Das Beste was es zu geben scheint ist nun mal X7R in der 
Baugröße, daher wurde dieser auch bei mir in der Simulation verwendet.

Wolfgang M. schrieb:
> Na die Simulation gefällt mir schon besser :-) Jetzt sind auch die
> vermissten Leitungswiderstände drinnen (50 Ohm in der Quelle, 50 Ohm in
> der Scope-Terminierung).

Das erste war wie schon erwähnt nur eine Simulation zum 
Frequenzverhalten des Kondensator selbst. Also Stromquelle als 
Versorgung und die Spannung über dem Kondensator wird gemessen und davon 
der Frequenzgang aufgezeichnet.

In meiner letzten Simulation wurden die Gegebenheiten eines Pulsers am 
Sampling Scope nachgestellt.
Ich unterstelle einfach mal, dass etwas ähnliches wie 100nF, 0603 in X7R 
dort verbaut worden sind.
Eine Angabe über die untere 3dB-Frequenz findet sich im Manual zum Gerät 
leider nicht. Sicherlich zeigen das aber deine Messungen zum 
Frequenzgang? Dann könnte man auf den tatsächlichen Wert für das 
Koppel-C zurückschließen.

Was die Simulation aber zeigt ist, dass es kein Schwingen an der 
steigenden Flanke gibt und darauf wollte ich eigentlich hinaus.

Wolfgang M. schrieb:
> Ein möglicher Versuch im realen Pulser-Aufbau - vielleicht einen
> Kondensator mit geringerer Kapazität (aber gleicher Bauform)
> ausprobieren. Wenn z.B. C um Faktor 10 kleiner wird, sollte die
> Resonanzfrequenz um Faktor sqrt(10) ansteigen.

Das verstehe ich nicht ganz. Den Kondensator im Sampler kann man 
natürlich gegen einen anderen austauschen, ich glaube aber nicht das das 
vom Besitzer erwünscht ist.
Also nicht falsch verstehen, der in der Simulation verwendete 
Kondensator sitzt im Gerät und nicht im Pulseraufbau.

branadic

von Wolfgang M. (womai)


Lesenswert?

Kleines Problem meinerseits, mein Gerät ist DC-gekoppelt, also der 
Kondensator vom Oszi-Hersteller gegen einen Null-Ohm-Widerstand (0402) 
getauscht. (Habe ich so verlangt weil ich an Absolutwerten für die 
Spannungen interessiert bin). Daran habe ich die Messung gemacht. Das 
wird also nicht etwaige Probleme mit dem Koppelkondensator zeigen. Den 
Tausch kann man mit etwas Lötgeschick aber auch selber machen. Wenn dann 
das Schwingen danach weg ist, wäre das ein klarer Hinweis.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Was die Simulation aber zeigt ist, dass es kein Schwingen an der
> steigenden Flanke gibt und darauf wollte ich eigentlich hinaus.

Ob sich Schwingen sichtbar aufbauen kann, hängt aber sehr stark vom 
realen Innenwiderstand der umgebenden Bauelemente ab! Vermutlich wird 
der Transistor je nach 'momentanen Schaltzustand' eine sehr 
unterschiedliche Impedanz haben!!
Dahingehend könnte die Kurve für den Stromfluß durchaus anders aussehen.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Wolfgang M. schrieb:
> Kleines Problem meinerseits, mein Gerät ist DC-gekoppelt, also der
> Kondensator vom Oszi-Hersteller gegen einen Null-Ohm-Widerstand (0402)
> getauscht.

Okay, der Unterschied dürfte sich aber nicht allein auf den 
Null-Ohm-Widerstand beschränken, fürchte ich.
Nichts desto trotz ist der Frequenzgang sicherlich interessant. Schade 
das wir kein Vergleichgerät mit AC-Kopplung haben.

Dennoch halte ich an meiner Vermutung fest, denn ich habe mehrere Pulser 
nach AN47 aufgebaut (Leiterplattenaufbau mit 2N2369A in TO19, 2pF 
Keramik-Kondensator und 2pF Mica-Kondensator direkt auf BNC-Kupplung 
vollständig in SMD mit MMBT2369A und Aufbau direkt auf SMA-Buchse). Alle 
Aufbauten zeigen ein Klingeln, ungeachtet ob ich am Tek 2465A mit 
internem oder externem Abschluss messe oder am TDS5104B mit internem 
oder externem Abschluss.
Bilde ich den Oszi-Eingang nach, also interner Abschluss mit etwas 
Leitungsinduktivität um die Eingangsspannungsteiler zu überbrücken und 
dann die 1M || Eingangskapazität zeigt sich tendenziell auch das was ich 
zu messen scheine ("Wer misst misst Mist...").

Abdul K. schrieb:
> Vermutlich wird
> der Transistor je nach 'momentanen Schaltzustand' eine sehr
> unterschiedliche Impedanz haben!!

Das Argument will ich nicht abstreiten und hatte ich selbst auch schon 
gedanklich verfolgt, deswegen habe ich auch bewusst mal den 
Emitterwiderstand reduziert (ECL-Gatter von On Semi sollen ja ca. 8 Ohm 
aufweisen und diese habe ich einfach auch mal unterstellt), ändert aber 
am Ergebnis des Klingelns wenig, was meine Vermutung unterstützt, dass 
die Eingangsparameter des Messgerätes deutlich überwiegen müssen.
Ich tu mich offen gestanden schwer in den laufenden Pulser mit dem VNWA 
hinein zu messen, um der Sache einmal näher auf die Schliche zu kommen.
In Spice lässt sich das leider alles nicht wirklich nachvollziehen, da 
der Avalanche Effekt in den GummelPoon-Modellen keine Berücksichtigung 
findet. VBIC-Modelle gerade zum 2369A habe ich allerdings bisher noch 
nicht finden können, dort ist der Parameter AVC1 und AVC2 vorgesehen.

branadic

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Hm. Die SPICE-Modelle von den Zetex Avalanche-Transis haben eventuell 
die passenden Parameter drinnen und da du LTspice benutzt (Was nach 
meiner Erinnnerung seit einiger Zeit die Avalanche-Geschichte in der 
Modellierung unterstützt), wäre eine reale Möglichkeit da das es 
modellierbar ist. Left as an excercise to the reader...

Viel Glück!

von Wolfgang M. (womai)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hab die Daten jetzt gefunden. Anbei ein Plot für die Bandbreite, beide 
Kanäle, einmal für großes Signal und einmal für kleines Signal. Quelle 
war ein RF-Generator E8247 von Agilent, 40 GHz, mit sehr konstanter 
Ausgangsmplitude (Variation < 0.5dB pk-pk, habe ich separat mit 
Tektronix TDS8200 & 80E10 verifiziert, leider kein Plot dafür).

Zweitens die VNA-Messungen, die zeigen die Eingangsterminierung (sollte 
nominell -6dB sein; keine Resonanzen sichtbar hier) sowie die 
Kanalisolation.

Wie gesagt, das Gerät ist DC-gekoppelt, also 0 Ohm statt Kondensator im 
Eingangspfad.

Wolfgang

von Wolfgang M. (womai)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hier zum Vergleich auch die Messungen an der 10-GHz-Version des Oszis - 
ich habe einen der wenigen Prototypen, zu kaufen gibt es diese Version 
anscheinend nicht mehr... verwendet einen ganz anderen (teureren und 
besseren) Sampler am Eingang, der Rest ist aber praktisch gleich. Die 
Verbesserung ist schon beeindruckend. Wohl das beste Gerät in meinem 
Privatlabor :-)

Wolfgang

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Wolfgang M. schrieb:
> Hier zum Vergleich auch die Messungen an der 10-GHz-Version des Oszis -
> ich habe einen der wenigen Prototypen, zu kaufen gibt es diese Version
> anscheinend nicht mehr...

Hallo Wolfgang,

herzlichen Dank für dieses Bildmaterial, überaus aufschlussreich. Du 
kannst nicht zufällig preisgeben welcher Sampler bei der 10GHz-Version 
verwendet wurde oder uns gar mit Photos versorgen?
Schade, dass diese Version nicht verfügbar ist, denn die Werte der 
Bandbreite beeindrucken schon.
Noch trauriger ist, dass der Preis für die 8GHz (resp. 4GHz)-Variante so 
drastisch nach oben korrigiert worden ist.
Wenn die PC-Software noch etwas Verbesserung erfahren würde täte das 
auch das Gerät weiter aufwerten.

Bleibt abzuwarten, was der Entwickler in Zukunft noch anbieten wird.

branadic

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


Lesenswert?

Sagt mal, Engagierte,

bin ich blind und habe den Ausdruck "Step Recovery Diode" überlesen?

Denn die war das Herz der Smapling-Oszis von TI in der Zeit meines 
Studiums, und das liegt viele Jahrzehnte zurück.

Ciao
Wolfgang Horn

von Wolfgang M. (womai)


Lesenswert?

Nein, ich weiss leider nicht welcher Sampler. Habe für den Entwickler 
bloß die Messungen gemacht (als Dank gab's den Prototypen umsonst, bin 
also nicht gerade unglücklich über den Tausch). Fotos gehen noch nicht - 
die Oszis sind ebenfalls im Container.

An Wolfgang #2, nein, da sind keine Step-Recovery-Dioden drinnen - 
dieses Oszi verwendet einfach sehr schnelle differentielle Flip-Flops 
kombiniert mit einer Servoschaltung/Rückkopplung (ähnlich wie ein 
Sigma-Delta-Wandler funktioniert). Das macht aus den digitalen DFFs 
("1-Bit-ADC") einen analogen Sampler. Macht daher keine 
Single-Shot-Aufzeichnungen, das Signal muß sich wiederholen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Inphi stellt solche Teile her - jetzt so aus dem Kopf geschossen. Alles 
andere wird nicht in einem solchen Gerät bezahlbar verwendbar sein. 
Inphi ist schon teuer genug.

Aber wozu brauch jemand sowas privat? Vor allem, ein Sampler! Der 
kleinste Jitter und das Signal ist vermatscht!
Für mich klingt das erstmal nach Testbericht des Ferrari in der 
Autobild. Die Leute die diese Zeitschrift kaufen, werden den eh nie 
fahren.

von Wolfgang M. (womai)


Lesenswert?

Inphi ist teuer und schwer zu bekommen; gratis-Samples für Bastler 
gibt's schon gar nicht. ON Semi, Micrel und eventuell Hittite sind da 
viel bessere Alternativen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Ich dachte die wären zu langsam??

Hm. Also das mit dem Samples, da habe ich andere Erfahrungen. Es kommt 
sehr drauf an, was man schreibt. OK, bei Inphi hatte ich schlicht 
bislang kein Interesse bzw. keine Verwendung für deren Zeugs, aber 
oftmals bekam ich von anderen Herstellern durchaus Sachen bei denen 
andere abgelehnt wurden. Natürlich nicht immer.
Eigentlich kenne ich Inphi nur wegen einer ganz bestimmten AppNote, die 
man auch bei anderen Frequenzen verwenden kann ;-)

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Wolfgang M. schrieb:
> ON Semi, Micrel und eventuell Hittite sind da
> viel bessere Alternativen.

Stimmt, Hittite hat da tatsächlich etwas im Programm, dass hier 
verwendet worden sein könnte: HMC874LC3C, HMC875LC3C oder HMC876LC3C.
Alle drei Bausteine sollen eine Eingangsbandbreite von 10GHz aufweisen. 
Bei Micrel und On Semi habe ich jetzt nichts vergleichbares gefunden.

branadic

von Wolfgang M. (womai)


Lesenswert?

Die NBSG-PECL-Serie von On Semi ist bis ca. 10 Gbps spezifiziert. 10 GHz 
Bandbreite also nicht ganz, aber auf >4 GHz kommt man schon. Vorteil - 
Samples sind sehr leicht und sehr schnell zu bekommen (wenn man bedenkt, 
dass ein NBSG-Gatter oft so um die $30 bis $50 beim Distributor kostet, 
muss man ihnen das hoch anrechnen). Micrel hat als OnSemi second source 
angefangen, das sieht man im Angebot, haben aber inzwischen auch viele 
eigene Produkte. Hittite hat in den letzten zwei Jahren stark im 10+ 
GHz-Bereich  aufgebaut. Die wären mein Tip, was da im 10-GHz-Oszi 
verbaut ist.

Dass Inphi nicht an Bastlern interessiert ist, weiss ich aber aus sehr 
direkter Quelle. (Habe jahrelang in Radfahrentfernung zu denen 
gearbeitet, da trifft man schon genügend Leute von dort). Die wollen 
bloß Industriekontakte.

von Lukas K. (carrotindustries)


Lesenswert?

Das inzwischen verteuerte Samplingskop verwendet ja einen 'echten' 
Komparator, manche schlagen aber auch einfach normale differentielle 
Gattereingänge vor. Sind deren Eigenschaften nennenswert schlechter, als 
die eines echten Komparators, wie z.B. dem ADCMP582?

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Lukas K. schrieb:
> Sind deren Eigenschaften nennenswert schlechter, als
> die eines echten Komparators, wie z.B. dem ADCMP582?

Also wenn ich mal einfach nur an die von mir bisher verwendeten 
ECL-Gatter von On Semi denke, da ist man mit Anstiegszeiten (20 - 80%) 
von round about 230ps dabei. Das ist aber nicht das Maß aller Dinge. Ein 
Blick auf die Webseite von Hittite - High Speed Digital Logic - liefert 
zumindest einige deutlich schnellere Gatter mit Anstiegszeiten <20ps.
Um nur mal ein Beispiel zu nennen: AND/NAND - HMC843LC4B mit 10ps 
Rise/Fall Time.

Was sich damit in einem Sampling Scope letztlich erreichen lässt 
entzieht sich meiner Kenntnis.

branadic

von Eric (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

In Ergänzung zu Wolfgangs (wonai) Messungen:
Beitrag "Re: Sampling Osci Input Stage"
und branadics Simulationen wollte ich hier einmal meine Messungen zum 
DS800 mit Cs im Eingang zeigen.
Mein DS800 ist ein 8GHz-Typ mit Cs im Eingang.
Da ich mit dem VNWA derzeit nur bis 1300MHz messen kann, hier die 
Ergebnisse in diesem Bereich.

Ich hatte vermutet dass man etwas von branadics Simulationsergebnissen 
evtl. schon im S11 (respektive dargestellt als |Z|) sehen könnte?
Aber schaut selbst da kann man nicht wirklich was fest machen.
Ich bin leider nicht gut genug in LTSpice-Simulationen um branadics 
Simulation als S11 oder |Z| zu wiederholen nun besteht die Frage ob man 
mit seiner Simulation nur des Eingangsverhaltens etwas sehen könnte ?

Es sind 2 Messungen angegeben einmal als direkte Messung eines Eingangs 
hier
als CH2 (CH1 ist identisch!)
und einmal über den Triggereingang mit ca. 2m KoaxKabel zwischen Trig_1 
und CH1-Eingang.

Die Verhältnisse sind ein wenig schlechter als bei Wolfgang S11=-40dB vs 
S11=-37dB bei mir.
Aber "grob" sind die Ergebnisse vergleichbar (aber leider kann ich nur 
1/10 des Frequenzgangs von Wolfgang derzeit messen)


Wie sind bei bei Dir Wolfgang eigentlich die Amplitudenverläufe 
entstanden ?
Mittels manueller Messung & Ablesung der Pegel im Scope ?

Eric
PS_sorry Bild_1 2x angehängt

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Eric,

danke für deine Messung. Vielleicht kannst du noch eine weitere Messung 
anfügen um Klarheit zu schaffen. Die Frage ist, wo liegt die untere 
Grenzfrequenz (-3dB). Das wiederum lässt Rückschlüsse auf den verbauten 
Kondensatorwert zu.
Ich hatte in meiner Simulation einfach mal 100nF angenommen, dass muss 
aber nicht unbedingt der Fall sein. Darüber hinaus hatte ich ein Model 
von Kemet für den Kondensator genommen, auch das muss nicht der Realität 
entsprechen. Jedoch wird der Unterschied zu anderen Herstellern nicht so 
groß sein, vermute ich.

branadic

von Eric (Gast)


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Vielleicht kannst du noch eine weitere Messung
> anfügen um Klarheit zu schaffen. Die Frage ist, wo liegt die untere
> Grenzfrequenz (-3dB). Das wiederum lässt Rückschlüsse auf den verbauten
> Kondensatorwert zu.

Ich gerade mal gemessen die untere Grenzfrequenz liegt so bei 1.2MHz bei 
S11 +3dB

branadic schrieb:
> Jedoch wird der Unterschied zu anderen Herstellern nicht so
> groß sein, vermute ich.

Jepp das sehe ich auch so!

Eric

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Eric schrieb:
> Ich gerade mal gemessen die untere Grenzfrequenz liegt so bei 1.2MHz bei
> S11 +3dB

Das würde bedeuten, dass sowas wie 1nF oder 1.2nF verbaut worden sind.

branadic

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Eric schrieb:
>> Jedoch wird der Unterschied zu anderen Herstellern nicht so
>> groß sein, vermute ich.
>
> Jepp das sehe ich auch so!

So leicht kann man sich täuschen. Allein der Unterschied zwischen den 
verschiedenen Typen eines Herstellers fallen schon extrem 
unterschiedlich aus.
Anbei mal der Vergleich von 1nF in 0603 als Simulation. Die Modelle 
stammen wie gehabt von Kemet.

branadic

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Noch mal ein kleiner Nachtrag meinerseits.

Zunächst wundert es mich das noch niemand Veto eingelegt hat, aber die 
Kondensatoren sind doch eher 0402 und nicht 0603. Ändert aber, unter 
Verwendung der Modelle von Kemet, nicht sehr viel am 
Simulationsergebnis.

Von der Optik her würde ich auf MLCC schließen, die Blockkondensatoren 
sehen exakt genauso aus, was die Vermutung unterstreicht.
Den Wert von 1nF oder 1.2nF konnte man anhand der 3dB-Messung bei etwa 
1.2MHz von Eric zurückrechnen.
Allerdings lassen sich Messung und Simulation, zumindest mit den 
Modellen für die Kondensatoren von Kemet, nicht in Einklang bringen.
Meine Simulation habe ich anbei mal angehängt. Sie berücksichtigt auch 
die parasitären Elemente durch das Package. Diese Werte kann man dem 
IBIS-File des ADCMP582 auf der Analog Devices Homepage entnehmen. Der 
Terminierungswiderstand kann Werte zwischen 47 und 53 Ohm besitzen, dass 
steht auch noch mal im Datenblatt.

Vielleicht ist der Kondensator doch besser als angenommen, berechtigte 
Zweifel meinerseits bleiben jedoch.
Es bleibt abschließend jedoch zu sagen, dass der Einsatz eines ATC 545L 
oder 550L die untere Grenzfrequenz deutlich nach unten hin korrigieren 
kann (16kHz).

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Bezugnehmend auf die von Eric gezeigten Messungen wundere ich mich doch 
mittlerweile sehr über den Verlauf von |Z|.
Irgendwie entspricht der Verlauf nicht dem was ich erwarteten würde. Hat 
jemand dafür eine Erklärung parat?

branadic

von Silvio K. (exh)


Lesenswert?

Ich habe mir die Beiträge allesamt durchgelesen und an dieser Stelle 
stocke ich doch erheblich:

Eric schrieb:
> Ich gerade mal gemessen die untere Grenzfrequenz liegt so bei 1.2MHz bei
> S11 +3dB

Ich hoffe das "+" ist nur ein Versehen!? Wenn nicht, dann taugt die 
Messung nichts oder der Oszi-Eingang ist ein potentieller Oszillator, 
weil S11>1 bzw. >0 dB gleichbedeutend für negativen Widerstand steht. 
Glaube ich aber nicht.

Dann stand irgendwo weiter oben, dass ein Wald- und Wiesenkondensator 
0603 mit 100nF eine Eigenresonanz von 20 MHz hat. Das glaube ich nicht. 
Ich kann es ja mal nachmessen. ATC-Kondensatoren sind klar besser, aber 
die "normalen" sind trotzdem nicht so schlecht.

Gruß

Silvio

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Silvio K. schrieb:
> Das glaube ich nicht.

Dann glaub es halt nicht. Die Angaben stammen aus Datenblättern 
verfügbarer Kondensatoren von Farnell.
Die Resonanzfrequenz, ATC-Kondensatoren jetzt mal außen vor gelassen, 
von üblichen 100nF in 0402 oder 0603 liegt typischerweise so zwischen 10 
und 20MHz. Denen gegenüber stehen die 100nF 0402 von ATC mit Angaben von 
>40GHz.
Die meisten Informationen zu Keramikkondensatoren wirst du bei KEMET 
finden, inkl. Simulationsmodelle.
Eine Messorgie lohnt daher nur, wenn du auch den Hersteller der 
Kondensatoren samt Produktbezeichnung nennen kannst. Zur 
Resonanzfrequenz von Keramikkondensatoren findet man leider nur in 
seltenen Fällen Angaben in Datenblättern.

branadic

von Silvio K. (exh)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

branadic schrieb:
> Dann glaub es halt nicht.

Oh, da ist jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden. Dann wirst du dich 
um so mehr freuen, dass ich daneben lag. Die Resonanz liegt tatsächlich 
bei 20 MHz.

branadic schrieb:
> Eine Messorgie lohnt daher nur

Wenn das mit Arbeit verbunden wäre, hätte ich es nicht vorgeschlagen. 
Ich hoffe du freust dich trotzdem über die Bestätigung.

von Wolfgang M. (womai)


Lesenswert?

Damit die Messung aber für den Oszi-Eingang aussagekräftig ist, solltest 
Du den Kondensator mit einem 50-Ohm-Widerstand in Serie schalten. Der 
Oszi-Eingang hat nämlich 50 Ohm Impdedanz, bei Deiner Messung ist der 
Kondensator alleine aber bei höheren Frequenzen ein Kurzschluss (0 Ohm). 
Wäre interessant zu sehen, wie der Frequenzverlauf dann aussieht - 
kannst Du das vielleicht mal schnell machen?

Wolfgang

von Silvio K. (exh)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Meinst du das so?

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Silvio K. schrieb:
> Oh, da ist jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden.

Nein, keine Sorge, dass bin ich nicht. Offen gestanden war ich nach 
meiner Recherche auch sehr überrascht über den Wert und konnte es 
anfangs nicht glauben. Aber die Datenblätter einiger weniger Hersteller 
und nicht zuletzt die bei Kemet erhältlich Spicemodelle zeigen was Sache 
ist.

branadic

von Silvio K. (exh)


Lesenswert?

> Nein, keine Sorge
Gut, ich dachte schon (mimosig wie ich bin), ich wurde angefahren. Auf 
jeden Fall habe ich dazu gelernt. Ich wollte dir übrigens noch für dein 
"Paper" über den skalaren NWA danken. Fand ich sehr nett von dir.

Grüße

Silvio

von Silvio K. (exh)


Lesenswert?

Nun steht der Thread wieder.
Bis Ende Januar kann ich solche Mess-Spielereien anbieten. Also, falls 
noch weiterer Bedarf besteht, können wir drüber sprechen.

Silvio

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Der Thread ist zwar schon etwas älter, das heißt aber nicht das es nicht 
doch hier rein passt.
Auf www.fastsampling.com war eine Zeit lang ja eine 11GHz Version 
verfügbar, die dann wieder spurlos verschwunden ist. Mittlerweile ist 
mir auch klar wieso, denn sie hat sich hier wiedergefunden:

http://www.ichaus.de/product/iC227

Ob man für IC Haus einen besseren Software Support liefert als für die 
Endverbraucher der 8GHz Version?

von Thomas R. (tinman) Benutzerseite


Lesenswert?

es gibt wohl eine neuere und günstigere version

http://www.kickstarter.com/projects/1855991221/10-ghz-usb-oscilloscope

von Silvio K. (exh)


Lesenswert?

Danke Thomas,
sehr interessant...

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Thomas R. schrieb:
> es gibt wohl eine neuere und günstigere version
>
> http://www.kickstarter.com/projects/1855991221/10-ghz-usb-oscilloscope

Sieht ganz danach aus das die Zielvorgabe weit verfehlt wird, eigentlich 
schade.

von Thomas R. (tinman) Benutzerseite


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> es gibt wohl eine neuere und günstigere version
>>
>> http://www.kickstarter.com/projects/1855991221/10-ghz-usb-oscilloscope
>
> Sieht ganz danach aus das die Zielvorgabe weit verfehlt wird, eigentlich
> schade.

sehr sogar, für das geld ein schnäppchen eigentlich. Ich habe mit dem 
entwickler gesprochen und versucht ihm drauf hinzuweisen dass er auf der 
"marketing seite" etwas machen muss. Klar, er hat updates gepostet, 
trotzdem sieht sein projekt für nichteingeweihte nicht direkt 
ansprechbar/verständlich.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Du hast den Entwickler erreicht? Nicht schlecht, der ist schwer zu 
greifen.
Sein Marketing ist nicht gerade first class, das fängt allein schon beim 
Motiv an und hört bei der Bildqualität seiner Photos wieder auf.

Vor allem sollte er sich Unterstützung bei der PC-Software holen, dieser 
VB-Kram macht nicht sonderlich viel her. Das Video ist leider auch nicht 
wirklich werbewirksam. Jedoch scheint Darwin Sabanovic diesbezüglich 
beratungsresistent zu sein, denn soweit mir bekannt haben einige Leute 
den Versuch unternommen zumindest die PC-Software durch ihn OpenSource 
zu stellen, um etwas besseres aufsetzen zu können, ohne Erfolg.

von EMU (Gast)


Lesenswert?

branadic schrieb:
> denn soweit mir bekannt haben einige Leute
> den Versuch unternommen zumindest die PC-Software durch ihn OpenSource
> zu stellen, um etwas besseres aufsetzen zu können, ohne Erfolg.

Offensichtlich sind wenigstens die IChaus-Leute ein Stück 
weitergekommen.
Deren SW funktioniert mit der HW einigermaßen "geräuscharm" und ist um 
vieles besser als die vom Entwickler, aber natürlich VB

http://www.ichaus.de/product/iC227

Wie häufig anzutreffen ist Darwin Sabanovic evtl. ein guter Entwickler, 
aber ein lausiger Supporter & Vermarkter  (sorry to say that, but it is 
true)
Und damit macht er seine schöne Innovation durch Langsamkeit in der SW 
und in der Unterstützung leider kaputt.
HE-technisch ist die Kiste OK

EMU

von Eric (Gast)


Lesenswert?

Frage:
Hat jemand noch das IC227_GUI_16.zip Paket ?
Ich wäre sehr an einer Kopie interessiert

Eric

von Eric H. (eric_1)


Lesenswert?

Möchte noch einmal fragen
hat keiner die IC227_GUI_16.zip  ???

von Thomas R. (tinman) Benutzerseite


Lesenswert?

was ist anders an der GUI 16, warum nicht die GUI 19?

von Eric (Gast)


Lesenswert?

Thomas R. schrieb:
> was ist anders an der GUI 16, warum nicht die GUI 19?

Die neue Version läuft mit alter Fastsampling HW nicht mehr reibungslos

von Thomas R. (tinman) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

ahh ok, na dann siehe Anhang

von Eric (Gast)


Lesenswert?

Ich sage ganz herzliches !! D A N K E !!
Eric

von Robot6 (Gast)


Lesenswert?

Ab Version 1.9 muss man auch die USB-Treiber aktualisieren...

von Eric (Gast)


Lesenswert?

Könntest Du bitte schreiben welche Treiber (von wo) passen ?

Eric

von Robot6 (Gast)


Lesenswert?

Der passende Treiber ist doch im ZIP-Paket drin!? Ist von Silicon Labs, 
ich glaube bei Softwareversion 1.9 ist es Treiberversion 6.7.2...

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.