Forum: HF, Funk und Felder Messung ENR einer Rauschquelle


von Raeuber H. (raeuberhotzenplotz1)


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Hallo zusammen, vielleicht kann mir jemand helfen. Habe eine 
Rauschquelle gebaut (mit Noisecom Rauschdiode) die bis ca. 3GHz schön 
lineares Rauschen liefert. Ich würde gerne den ENR Wert messen, weiß 
aber nicht so recht wie.

Ein kalibrierter Rohde&Schwarz FSU8 Spektrumanalysator wäre vorhanden 
(mit Preamplifier).

Ich habe mal eine Profi-Rauschauelle von Agilent gemessen (ENR=5dB), da 
sieht man kaum einen Unterschied wenn man die Ein- und Ausschaltet. 
Hatte gehofft den Rauschpegel meiner Quelle so einzustellen, daß ich das 
gleiche Rauschen bekomme wie die Agilent Rauschquelle, aber bei dem 
wenigen Rauschen geht das nicht. Benötige ich spezielle Einstellungen?

Mein Ziel ist, das Rauschen von Verstärkern im UHF-Band zu messen, diese 
haben typischerweise zwischen 1dB und 10dB Rauschzahl. ENR von 5dB ist 
sher wenig, aber man benötigt für eine kleine Rauschzahl auch ein 
kleines ENR, sagt mir zumindest ein Kollege...

von Raeuber H. (raeuberhotzenplotz1)


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Und gleich noch eine Frage dazu. Kann man das ENR einer Rauschquelle 
durch Nachschalten eines Dämpfungsglieds reduzieren, bzw. welcher 
Zusammenhang gilt da?

Ich vermute mal, daß das ENR linear mit dem Dämpfung sinkt. Also aus 
einer 15dB ENR wird mit einem 3dB-Dämpfungsglied eine mit 12dB?

Was ist wenn man hinter eine 15dB ENR Rauschquelle ein 20dB 
Dämpfungsglied dahinterschaltet? Hat mjan dann einfach nur noch einen 
Abschluß mit T0=290K Ich denke irgend etwas passt da noch nicht.

Zum Thema Rauschen finde ich keine gute Zusammenstellung...

von HabNix (Gast)


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Hallo,
es gab in der Zeitschrift DUBUS mal Veröffentlichungen von DJ9BV zum 
Selbstbau von Rauschzahlmessplätzen (PANFI) und den entsprechenden 
Grundlagen. Auch in den UKW-Berichten war etwas darüber zu lesen.

DUBUS 2/1996
DUBUS 3/1994
DUBUS 4/1990
DUBUS 2/1990
DUBUS 3/1990

UKW-Berichte 3/1991
UKW-Berichte 2/1982

MfG

von Mikrowilli (Gast)


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Von Rohde&Schwarz gibt es für die Gerätefamilien FSE, FSIQ und FSP eine 
Software FS-K3, die den Spektrumanalysator zum Rauschmeßplatz erweitert 
und es meiner Erinnerung nach auch ermöglichte, anhand einer 
Rauschquelle mit bekanntem ENR eine solche mit unbekannten Daten zu 
"kalibrieren". Der Ausgang zur Ansteuerung der Rauschquelle gehörte 
meines Wissens zur Grundausstattung der Analysatoren. Vielleicht kannst 
Du Dir irgendwo in Deinem Umfeld diese Software FS-K3 für eine Zeit 
ausleihen. Die gängige Version benötigt einen PC mit 
GPIB-Interfacekarte, über die der Analysator gesteuert wird.

von Ralph B. (rberres)


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Bedenke das Spektrumanalyzer selbst auch ein Eigenrauschen haben.

Die älteren SA rauschen immerhin mit ca 30db modernere der Premiumklasse 
bringen es auf ca 20db bezogen auf einen 50 OhmWiderstand bei 23° Temp.

Ein eingebauter Vorverstärker kann das noch mal auf Kosten des 
intermodulationsfreien Dynamikbereich verbessern.

Rauschzahlmessungen so um die 1db und geringer ist immer sehr schwierig 
und erfordert viel Erfahrung und gutes Equipment. Es gibt bei der 
Messung viele Pferdefüße.

Ralph Berres

von Raeuber H. (raeuberhotzenplotz1)


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Danke für die Info. Das Gerät hat die Option KS-30 eingebaut. Da fehlt 
jedoch die Funktion zur Kalibrierung von Rauschquellen...

Daß Rauschmessungen viele Pferdefüße haben, habe ich schon gemerkt. Aber 
wie es richtig geht und wo die Knackpunkte liegen lernt man erst wenn 
man experimentiert.

Zu Haus habe ich einen 75Ohm Meßempfänger. Mein Zeil ist eigentlich für 
diesen eine 75Ohm Rauschquelle zu entwickeln (und zu kalibrieren), um 
UHF Verstärker (für DVB-T) zu messen. Bin mal gespannt,ob ich da was 
hinbekomme.

75Ohm Komponenten ist selbst mit dem R&S und der KS-30 Software schon 
ein Krampf, mit Minimum-Loss-Pads und deren Dämpfung usw...

von HabNix (Gast)


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Der Aufbau einer Rauschquelle ist in DUBUS 2/96 unter dem Titel "A 
Broadband Noise Source" beschrieben (30 - 10000MHz). Auf eine 
75Ohm-Impedanz lässt sich die Schaltung durch Änderung der 
Leiterbahnbreite, Ausgangsbuchse und des 26bB- Dämpfungsgliedes umbauen.
In UKW-Berichte 3/91 wird auf die Kalibrierung einer Rauschquelle unter 
dem Titel "Die Absoluteichung einer Rauschquelle" eingegangen. Es werden 
drei Methoden unterschiedlicher Genauigkeit vorgestellt. Eventuell auch 
mal im Internet nach "Warm-Kalt-Standard" und "Noise Figure + PANFI" 
suchen.
Vielleicht auch interessant in UKW-Berichte 3/2007 + 1/2008: 
"Rauschfaktormessungen mit älteren Spektrum-Analysatoren" von Gunthard 
Kraus

MfG

von Ralph B. (rberres)


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UKW Berichte sind für einen ambitionierten HFler sowieso Pflichtlektüre.
Gerade in den älteren Heften ( so ab 1972 ) kommen mehr oder weniger 
regelmäßig auch Grundlagenartikel verschiedener renomierter Professoren 
und Dozenten über alle möglichen hochinteressante Themen.

Auch hochinteressante Bauanleitungen erscheinen in unregelmäßiger 
Abfolge
über alle möglichen Themenkomplexe. Sowohl über Messtechnik , als auch 
über Sende und Empfangstechnik.


Auch Karl Weinert DJ9HO hat in seinen UHF Unterlagen viele interessante 
Dinge veröffentlicht. ( Besteht aus 5 Bänden ).

Ansonsten gibt es noch den Dobus, die Hefte der AGAF.

Ralph Berres

von hewlett (Gast)


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Besorge dir das Büchlein HF- Messungen für den Funkamateur Teil 2 von H. 
Nussbaum, da findest du alles über Rauschen, Eigenbau eines 
Rauschnormals und ENR Messung.

von Raeuber H. (raeuberhotzenplotz1)


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Vielen Dank für Eure Infos. Ich werde wohl etwas brauchen, das ganze 
Material zu besorgen! Die Sachen muß man wohl bei den Verlagen 
bestellen.

Ich habe ansonsten schon etwas recherchiert und bin jetzt selbst auch 
schon weiter.

Aber ich denke Rauschquellen in 75Ohm Technik ist etwas spezielles, 
zumindest solche für Rauschmessungen. Kommerziell scheint es sowas gar 
nicht zu geben. Häufig gibt es 75Ohm Rauschquellen mit extremem Pegel. 
Die sind dann für die Messung des Frequenzgangs von Kabelnetzanlagen 
(von KWS und Kathrein).

Werde Euch berichten, wenn ich eine zusammengebaut habe...

von hewlett (Gast)


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5 dB ENR ist recht wenig, entspricht ja nur -169 dBm/Hz
falls man keine Anzeige am Analyzer bemerkt, kann man ja mit einem 
Verstärker vielleicht etwas sehen. Dann ist eine Eichung der Eigenbau 
Rauschquelle einfach, denn der Verstärker rauscht zwar, dies ist bei 
einer  Vergleichsmessung aber nicht relevant. Dämpft man die Eigenbau 
Rauschquelle auf gleiche Anzeige, hat man ihr ENR.
Ohne bekannter ENR Quelle muß man den Rauschfaktor eines 
Zusatz-Verstärkers kennen.
Dann kann man das ENR der eigenen Quelle nach der Y-Methode leicht 
messen.
Steht alles im "Nussbaum" Büchlein
HF-Messungen für den Funkamateur Teil 2.

von hewlett (Gast)


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Die Hochpegel-Rauschquellen wurden zum "wobbeln" des Frequenzganges von 
VHF-UHF Antennenanlagen unter Verwendung eines Spectrum Analyzers 
verwendet. Man ersparte sich durch das Breitbandrauschen den 
Trackinggenerator.

von Ralph B. (rberres)


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hewlett schrieb:
> Man ersparte sich durch das Breitbandrauschen den
>
> Trackinggenerator.

Und himmelt sich seinen Spektrumanalyzer schneller als einen lieb ist.

Ganz im Ernst. Dieses Messverfahren ist mit sehr viel Vorsicht zu 
geniesen.
Abgesehen von den doch etwas zweifelhaften Messergebnisse kann man sich 
insbesonders dann, wenn man nur einen schmalen Frequenzbereich sichtbar 
macht, den Eingangsmischer soweit übersteuern, das er Schaden nimmt. Man 
merkt es noch nicht mal sofort. Sondern erst später, wenn man sich 
wundert, das der SA plötzlich so taub geworden ist. Es sei denn man hat 
ein Mitlauffilter in den Eingang geschaltet.

Ein Trackingenerator ist immer die bessere Wahl.

Ralph Berres

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Die Veröffentlichung der UKW-Berichte Heft 3 1991 S.149-153 ist auch 
meine einzige bekannte Literatur zur amateurmäßigen Absoluteichung. Alle 
anderen brauchen eine bereits kalibrierte Rauschquelle zum Vergleich.


Es gab mal von Rohde&Schwarz einen Rauschgenerator mit einer speziellen 
Rauschröhre, die lieferte schon vom physikalischen Prinzip her eine 
definierte Rauschleistung.
War das der "SUF(F)"? 
http://www.amplifier.cd/Test_Equipment/other/suf.htm
oder SKTU:
http://www.radiomuseum.org/r/rohde_rauschgenerator_sktu.html

 Aber alle Halbleiter-Rauschdioden rauschen einfach irgendwie, da gibt 
es keinen Zusammenhang mit Betriebsstrom oder -spannung.

von Raeuber H. (raeuberhotzenplotz1)


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Mein erster Rauschgenerator den ich gebaut habe wurde zum Zweck als 
Wobbelersatz konstruiert. Ich verwende eine Rauschdiode und 
nachgeschaltet zwei AVAGO Gain Blöcke mit 40dB Verstärkung insgesamt. 
Zwischen den Gainblöcken habe ich noch ein einstellbares PIN-Dioden 
Dämpfungsglied. Kann das Rauschen um 30dB geregelt werden. Ich verwende 
Ihn in Verbindung mit einem König APM742 TV-Meßempfänger. Alles 75 Ohm 
Technik. Funktioniert sehr gut um Weichen und Filter abzugleichen.

Ein Tracking Generator ist natürlich besser, kostet aber schon einiges 
mehr. Ist aber auch nicht so ganz das wahre, da man auch hier keine 
Phaseninformation bekommt und nicht richtig kalibrieren kann. Um 
Verstärker und komplexe HF-Schaltungen zu messen führt leider nichts um 
einen verktoriellen Netzwerkanalysator mit S-Parametertestkit incl. 
entsprechender Kalibreirkits herum.

Vielen Dank für die Hinweise zu den ganzen Berichten. Muß erst mal 
schauen, woman das Material herbekommt.

Was mich immer noch umtreibt ist jedoch das Thema 75 Ohm Rauschquelle. 
Für schwach rauschende Verstärker in 75 Ohm Technik benötigt man das 
wohl.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Da die Rauschdiode sowieso zuviel Rauschleistung erzeugt, wird immer ein 
Widerstandsabschwächer nachgeschaltet. Der sorgt auch für 
gleichbleibende Anpassung im Ein- und Ausschaltzustand 
("heiß/kalt"-Umschaltung mit mehreren kHz). Der Abschwächer kann 
genausogut auch für 75 Ohm ausgelegt sein. Ein "Minimum-loss-pad" 50/75 
Ohm nachzuschalten und dessen Dämpfung einzurechnen ist natürlich auch 
möglich.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Christoph Kessler (db1uq) schrieb:
> Es gab mal von Rohde&Schwarz einen Rauschgenerator mit einer speziellen
> Rauschröhre, die lieferte schon vom physikalischen Prinzip her eine
> definierte Rauschleistung.
> War das der "SUF(F)"?
> http://www.amplifier.cd/Test_Equipment/other/suf.htm
> oder SKTU:
> http://www.radiomuseum.org/r/rohde_rauschgenerator_sktu.html

Hi, Christoph,

Der SKTU mit der Wolfram-Kathode war eine genial simple Entwicklung 
unter der Ägide von Dr. Rohde - mit  dem Heizstrom stellst Du die 
Rauschspannung ein. Der Zusammenhang zwischen Heizstrom und 
Rauschspannung ist von physikalischen Gesetzen bestimmt.

Und weil die Kathode thermisch rauscht, ist das Rauschspektrum perfekt 
thermisch. Erstens flach und zweitens ist auch die Amplitudenverteilung 
genau so, wie sie sein sollte.

Müßte man das nicht eigentlich nachbauen können, indem man eine 
Doppelfaden-Glühlampe mißbraucht, den einen Faden als Kathode verwendet, 
den anderen durchbrennen läßt und den Rest als Anode einsetzt? Genügt 
das Vakuum? Kann der Fehler durch die Legierung im Glühfaden toleriert 
werden?
Ich tät's ja ausprobieren, mir fehlen aber die Meßgeräte dazu.

Träumerische Grüße
Wolfgang Horn

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Hallo Wolfgang,
Ich hätte mal beinahe einen SKTU gekauft, aber beim zweiten 
Vorbeischauen am Flohmarktstand war er schon weg... Pech gehabt.
Ich meine, es gibt ein Datenblatt von Valvo zu der verwendeten 
Rauschröhre, weiß aber den Typ nicht mehr. Das wäre vielleicht auf 
tubedata.org zu finden.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Christoph Kessler (db1uq) schrieb:
> Hallo Wolfgang,
> Ich hätte mal beinahe einen SKTU gekauft, aber beim zweiten
> Vorbeischauen am Flohmarktstand war er schon weg... Pech gehabt.
> Ich meine, es gibt ein Datenblatt von Valvo zu der verwendeten
> Rauschröhre, weiß aber den Typ nicht mehr. Das wäre vielleicht auf
> tubedata.org zu finden.

Hi, Christoph,

gerade ergoogelt: 
http://www.military-tubes.com/xtcommerce/product_info.php/info/p290_VALVO-K81A-Rauschdiode.html

leider ausverkauft.

Eine gefundene Beschreibung zum SKTU war ohne Stückliste.

Ciao
Wolfgang Horn

von HabNix (Gast)


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von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Die 5722 hat auch das Radiomuseum angegeben:
http://www.radiomuseum.org/tubes/tube_5722.html
mit einem (lesbaren) Schaltplan eines Grundig-Rauschgenerators

Hersteller Sylvania, wurde auch von anderen Messgeräteherstellern 
verwendet und scheint gelegnentlich noch angeboten zu werden:
http://www.tubebooks.org/tubedata/Sylvania/1959/special_purpose.pdf
Seite 14

noch eine Rauschquelle mit 5722:
http://www.prc68.com/I/NSLB.shtml

der Suchbegriff "noise tube 5722" ist recht ergiebig.

von Andreas (Gast)


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Raeuber Hotzenplotz schrieb:
> Und gleich noch eine Frage dazu. Kann man das ENR einer Rauschquelle
> durch Nachschalten eines Dämpfungsglieds reduzieren, bzw. welcher
> Zusammenhang gilt da?
>
> Ich vermute mal, daß das ENR linear mit dem Dämpfung sinkt. Also aus
> einer 15dB ENR wird mit einem 3dB-Dämpfungsglied eine mit 12dB?
...
> Zum Thema Rauschen finde ich keine gute Zusammenstellung...

Lies dir mal den entsprechenden Beitrag von Henning Rech durch.

http://www.df9ic.de/doc/doc_chrono.htm

Da steht auf einiges drin, was da so an Fußangel vorhanden ist.

Ansonsten:

http://www.df1jm.de/dokuwiki_df1jm/doku.php/technik?DokuWiki=o5dq32vt5ikt9s5ttp2j4u7th1

Dubus Archiv 1982-1992
http://www.mrs.bt.co.uk/dubus/

DG8GB hat sich in einer älteren Ausgabe der UKW-Berichte über 
Rauschmessungen mit einem HP141T ausgelassen, aber der Beitrag ist 
leider nicht auf seiner Homepage verfügbar (oder ich habe es nicht 
gefunden).

Gruß Andreas

von hewlett (Gast)


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Den Rauschgenerator und die Messung der Grenzempfindlichkeit hat der 
DF1JM aus dem "Nussbaum" Buch abgekupfert.
Er hat das Buch aber in der Übersicht erwähnt.

von EMU (Gast)


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Raeuber Hotzenplotz schrieb:
> Hallo zusammen, vielleicht kann mir jemand helfen. Habe eine
> Rauschquelle gebaut (mit Noisecom Rauschdiode) die bis ca. 3GHz schön
> lineares Rauschen liefert. Ich würde gerne den ENR Wert messen, weiß
> aber nicht so recht wie.

Vielleicht hilft dieser Link weiter (sowohl messen als auch eine Quelle 
zu kalibrieren)
http://g8kbb.roberts-family-home.co.uk/html/noise_meter.html

ansonsten war der link von w.h. rech prima!

EMU

von Raeuber H. (raeuberhotzenplotz1)


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Nochmals Danke für die zahlreichen Quellangaben. Muss erst mal alles 
zusammensuchen. Das Material das ich bisher gesammelt habe scheint aber 
auch alles für 50Ohm zu sein...

Das Thema 75 Ohm Rauschquelle scheint schon sehr exotisch zu sein.

Werde meine selbstgebaute Quelle mal versuchen mit Hilfe eines Minimum 
Loss Pads mit einer 50 Ohm Quelle zu vergleichen.

Muss eben den Loss des Minimum Loss Pads mit Hilfe der Friies'schen 
Formel einrechnen...

von hewlett (Gast)


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bau doch ein wid. anpassglied aus 2 widerständen, 75 auf 50 ohm, das ist 
breitbandig und hat eine definierte dämpfung.

von hewlett (Gast)


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Es dürfte doch nicht so schwer sein, das unbekannte ENR einer 
Rauschquelle mit >20 dB ENR zu bestimmen. Das gelingt sogar mit einem 
alten HP Analyzer 141 T.
Man liest die Leistung am Analyzer ab, berücksichtigt die eingestellte 
Bandbreite von z.B. 10 kHz, daraus 10log 10000 Hz. Nun die Summe der 
beiden Größen, dann hat man die Leistung der Quelle in dBm/Hz. Hat man 
als Ergebnis z.B. -145dBm/Hz berücksichtigt man die -174dBm/Hz und 
erhält 29 dB Das Ergebnis ist das ENR der Rauschquelle.
Das gleiche kann man mit einem empfnidlichen Leistungsmesser mit 
vorgeschaltetem Tiefpass machen. Dabei wieder die Grenzfrequenz des TP 
als 10log f errechnen, mit der angezeigten Leistung addieren und von 
-174 dBm / Hz abziehen.
Auch ein Messempfänger mit definierter Bandbreite ist dazu geeignet.
Es geht sogar mit einem Oszilloskop, bei dem man die Spitze-Spitze 
Spannung als Leuchtband mit langsamer Ablenkung ablesen kann. Dabei muß 
man allerdings den Crest Faktor für Rauschen berücksichtigen.

von Ralph B. (rberres)


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Bedenke bitte aber dabei. das der HP141 ´( bzw der Einschub HP8554 oder 
8555 ) selbst eine Rauschzahl hat die um die 30db liegt. Wie man damit 
noch eine Rauschquelle mit <20db ENR vermessen will wirst du Hewlett uns 
sicher erzählen. Vielleicht ein Vorverstärker? Der intermodulationsfreie 
Dynamikumfang des HP8555 Einschub ist aber auch nicht so doll, so das 
man mit ausreichender Vorverstärkung schnell mit dem Crestfaktor des 
Rauschens den SA übersteuert.

Ralph Berres

von hewlett (Gast)


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Der 141 T mit RF Einschub 8553B und ZF Einschub 8552B rauscht mit 
<-110dBm bei 10 kHz Bandbreite.
Also ein ENR von 20 dB kann man "gerade" noch messen. Darum war meine 
Aussage, eine Messung von > 20 dB ENR ist möglich.

von Ralph B. (rberres)


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hewlett schrieb:
> Der 141 T mit RF Einschub 8553B und ZF Einschub 8552B rauscht mit
>
> <-110dBm bei 10 kHz Bandbreite.

Da habe ich aber andere Erfahrungen. Ok Ich besitze nicht den HP8553, 
sondern den HP8555 Einschub. Der rauscht jedenfalls bei 1KHz Bandbreite 
mit ca -112dbm. Das sind immerhin 8db schlechter.

Ralph Berres

von Mikrowilli (Gast)


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Dazu kommt noch etwas: die Auflösungsbandbreite eines 
Spektrumanalysators ist nicht gleich der 3dB-Bandbreite für 
Rauschleistung. Außerdem müßte man die Toleranz der Bandbreite bei der 
Berechnung des ENR berücksichtigen.

von hewlett (Gast)


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Application Note 150-4 "Noise Measurements" von HP besagt, dass für die 
erwähnte 141T- Kombination in der Stellung 10 kHz Bandbreite (aber nur 
in dieser Stellung), das 3 dB Kriterium für Rauschmessungen erfüllt 
wird.

von hewlett (Gast)


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Hier ist die Application Note von 1974 !!
http://cp.literature.agilent.com/litweb/pdf/8554-8447.pdf

von hewlett (Gast)


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Diese App. Note ist nun speziell für Noise Measurement

http://www.hpmemory.org/an/pdf/an_150-4.pdf

von Marc P. (f5dqk)


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Vielleicht antworte ich nicht gleich direkt an diese Frage aber da ich 
seit kurzer Zeit auch ein FSK30 in Besitz habe, suche ich auch diese 
beide Software und zwar :
1- FS-K3 gain/Nf meases (selbst wenn ich das schon mit einem HP8970b + 
HP8971 Nf test-set + HP8350b machen kann) - da kann ich dann beide 
Messungen vergleichen
2- FS-K4 phase noise Messungen - ebenfalls um eine Vergleichung mit der 
KE5FX Software zu machen

Besten Dank in voraus für alle zus. möglichen Informationen und 73 de 
Marcel F5DQK in der pariser Umgebung

Sonnst kann ich auch zu Hause auch 5 oder 15dB ENR Rauschquellen bis 
26.5 GHz mit meine HP346c vergleichen - das habe ich schon öffter 
mehrmals gemacht

Techn. Seiten bei :
- hyper.r-e-f.org
und
F1CHF.free.fr/F5DQK

von Marc P. (f5dqk)


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Kleiner Tippfehler, mein Spektrum Analyser ist natürlich ein FSEK-30

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