Forum: HF, Funk und Felder Superhet mit einer Loop-Antenne=Empangsspule für KW


von Kurt_Wels (Gast)


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Hallo,

ich möchte demnächst einen Superhet-Empfänger mit einer 
Loop-Antenne=Empangsspule für den KW-Bereich von ca. 2,3MHz bis 
(maximal) 15,5MHz aufbauen.

Habe dazu ein paar Fragen und hoffe, dass hier jemand weiterhelfen kann.

Mir kommt es bei dem Projekt vor allem auf einen sauberen Empfang an.


Die Fragen:

Welches IC bietet sich an? Gehe mal davon aus, dass ein TCA440 
mittlerweile veraltet ist.

Ist der gewählte Empfangsbereich von 2,3MHz bis 15,5MHz eventuell zu 
groß gewählt für a) die Benutzung einer einzigen 
Empfangsspule(Loop-Antenne) und b)für eine genaue Senderabstimmung?

Ab welcher Frequenz wird in etwa die Richtwirkung der Spule 
vernachläsigbar werden?

Wie entscheidend ist die Wahl guter ZF-Filter für einen sauberen 
Empfang?

So viel erst mal...

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Kann man durchaus machen. Leg die ZF hoch damit du keinen Streß mit 
Spiegelfrequenzen bekommst.
Als "Radio-IC" eignen sich die üblichen Autoradio/Küchenradio-Typen:
TDA1072, TDA1572, LA1245, LA1247 und viele weitere.

von werner (Gast)


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von Kurt_Wels (Gast)


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Danke für die Antworten!

Michael X. schrieb:
> Kann man durchaus machen. Leg die ZF hoch damit du keinen Streß mit
> Spiegelfrequenzen bekommst.

Wie meinst du das? ZF nicht 455kHz, sondern höher (10,7MHz) oder dass 
die Oszillatorfrequenz größer sein soll als die Empfängerfrequenz und 
nicht kleiner?



> Als "Radio-IC" eignen sich die üblichen Autoradio/Küchenradio-Typen:
> TDA1072, TDA1572, LA1245, LA1247 und viele weitere.

Habe hier in der Bastelkiste:

TDA1072

TEA5570

A281D (= TAA981 ?)


TDA1072 dürfte von den dreien eine gute Wahl sein.

Wenn es ein wesentlich besseres IC für das Bauvorhaben gibt, bitte 
posten!

von Kurt_Wels (Gast)


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...so, hier mal das Blockdiagramm zum TDA1072

von Kurt_Wels (Gast)


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Hier ein paar Schaltpläne mit TDA1072:

http://www.feirinhadigital.com.br/rbr/py2djw/mat6/py2djw-mat6.htm

http://www.almeder.at/~calm/elt/tda1072.htm

http://www.eleccircuit.com/wp-content/uploads/2008/11/am-reciever-with-tda1072a.jpg

http://www.dz3w.com/foreign/rf/4308.html




Hier noch was zum Thema "Unterschiede zwischen TDA1572 und TDA1072":

The TDA1572 appears to have a predecessor, the TDA1072. The pin setting 
is not identical. Also the improved signal/noise ration of the TDA1572 
is an important difference. Most importatnt data for both Ics are:

          o On-board oscillator till 50 MHz
          o Capable of handling HF signals until 500 mV without problems
          o Double balanced mixer on-board
          o Wide AGC range
          o Supply voltage somewhere between 7,5 and 18 VDC (internally 
regulated)

The integrated circuit can also be used as a tuneable SW generator, of 
course with limited HF output power.

http://www.home.zonnet.nl/laar60/e8.htm


Der TDA1572 scheint also etwas besser zu sein als der TDA1072. Weil ich 
letzteren aber in der Bastelkiste habe, werde ich wohl den 1072er 
nehmen.

von Kurt_Wels (Gast)


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Zum Aufbau:

Wenn ich es richtig sehe, besteht der Vorkreis aus der Loop und der 
ersten Hälfte vom Drehko (Parallelschwingkreis). Wie wird denn beim IC 
(TDA1072) das HF-Signal von diesem Schwingkreis eingespeist?
Das muss ja irgendwie über die Anschlüsse 14, 15 geschehen.

Was bedeutet in dem Zusammenhang "Gain Controlled R.F. Stage" (siehe 
Anhang Blockdiagramm oben)?
Gain Controlled bedeutet wohl, dass die Signalamplitude für die weitere 
Verarbeitung einbezogen wird...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Kurt_Wels schrieb:

> Gain Controlled bedeutet wohl, dass die Signalamplitude für die weitere
> Verarbeitung einbezogen wird...

Es bedeutet, dass die AGC auf diese Stufe angewendet wird.

OK, das erklärt den Begriff nur mit sich selbst. ;)  Die Verstärkung
der Stufe wird zurückgeregelt, wenn insgesamt ein hoher Signalpegel
vorliegt.

von Kurt_Wels (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Die Verstärkung
> der Stufe wird zurückgeregelt, wenn insgesamt ein hoher Signalpegel
> vorliegt.

Also um bei besonders starken Sendern eine Übersteuerung zu verhindern.

Was bedeutet denn das "R.F. Stage"? Irgendwas mit HF-Vorstufe?


Jetzt ist noch die Frage offen, wie ich das HF-Signal vom Vorkreis (Loop 
+ 1/2 Drehko) in den TDA1072 einspeise. Die Loop selber ist ja die 
Antenne...

von Kurt_Wels (Gast)


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Hier beispielhaft eine Schaltung für ein LW/MW-Autoradio mit TDA1072, 
auf die man sich später noch beziehen kann.

von Kurt_Wels (Gast)


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Nachdem mir hier niemand Antwort gibt hab ich mir in Anlehnung an die 
Zeichnung oben (LW/MW-Autoradio) folgendes überlegt:

Loop und Drehko bilden den Vorkreis, das HF-Signal wird per FET 
geimpedanzwandelt und dann über einen 100nF in Anschluss 14 des ICs 
eingespeist.

Das einzige, was mir Sorge bereitet, ist, dass das HF-Signal aus der 
Loop unverstärkt zu schwach sein könnte. Was meint ihr?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Kurt_Wels schrieb:

> Was bedeutet denn das "R.F. Stage"? Irgendwas mit HF-Vorstufe?

RF = "radio frequency", englischer Begriff für Hochfrequenz allgemein,
stage = Stufe

Ja, in dem Falle wohl als HF-Vorstufe gemeint (im Unterschied zu den
ZF-Stufen; ZF = "IF", "intermediate frequency").

Kurt_Wels schrieb:
> Nachdem mir hier niemand Antwort gibt

Mach's mal halblang.  Einen Supportvertrag mit Reaktionszeiten von
wenigen Stunden bezahlt man in der Regel teuer ...

> Loop und Drehko bilden den Vorkreis, das HF-Signal wird per FET
> geimpedanzwandelt

Könnte bei Mittelwelle noch klappen mit dem Impedanzwandler, bei
Kurzwelle wandelt da nicht mehr so viel.  Da ist der FET nämlich
allmählich alles andere als hochohmig.

Normalerweise koppelt man aus einer Loop eher mit einer Anzapfung
niederohmiger aus.  Damit sinkt zwar scheinbar erstmal die Spannung,
real aber nicht: durch die Bedämpfung des Schwingkreises bei der
Auskopplung direkt vom "heißen" Ende bricht dessen Spannung nämlich
auch zusammen, sodass die entnehmbare Leistung gleich bleibt.  Die
Bedämpfung macht ihn allerdings breitbandiger, was im Sinne einer
guten Vorselektion nicht gewollt ist.

Diese Antennenform ist bei Funkamateuren als sogenannte "magnetische
Antenne" vor allem wegen ihrer Kleinheit recht beliebt.  Schau dir
einfach mal ein paar entsprechende Bauanleitungen im Netz an.

> Das einzige, was mir Sorge bereitet, ist, dass das HF-Signal aus der
> Loop unverstärkt zu schwach sein könnte.

Dann musst du es verstärken. :-)

Entscheidend ist eigentlich eher ein möglichst geringer Rausbeitrag
der 1. Stufe, denn dieses Rauschen wird anschließend überall mit
verstärkt.  Ist allerdings auf Mittelwelle kein Thema, weil die
Störungen vor allem aus der Atmosphäre um einiges höher sind.  Auf
Kurzwelle in den unteren Bereichen ebenfalls noch, erst am oberen
Ende der Kurzwelle nehmen diese Störungen so weit ab, dass das
Rauschen der Eingangsstufe dann relevant wird.

In den unteren Bereichen, vor allem in den Rundfunkbändern, aber auch
im 40-m-Amateurfunkband, ist die Großsignalfestigkeit des Eingangs
wichtiger als ihre eigene Rauschfreiheit, denn das von der Antenne
kommende Signalgemisch bringt es dort auf beachtliche Pegel, die noch
keine Intermodulation verursachen dürfen.  Eine möglichst
schmalbandige Vorselektion (wie du sie mit der Loop-Antenne erreichen
kannst) ist da bereits eine gute Gegenmaßnahme.

von Kurt_Wels (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
>> Nachdem mir hier niemand Antwort gibt
>
> Mach's mal halblang.  Einen Supportvertrag mit Reaktionszeiten von
> wenigen Stunden bezahlt man in der Regel teuer ...

Das war ein Scherz, sorry, ";-)" vergessen!


Danke für die ausführliche Antwort!


Jörg Wunsch schrieb:
> Könnte bei Mittelwelle noch klappen mit dem Impedanzwandler, bei
> Kurzwelle wandelt da nicht mehr so viel.  Da ist der FET nämlich
> allmählich alles andere als hochohmig.

Ok, dann weiß ich auch, warum mein letztes Radioprojekt mit LW und MW 
super geklappt hat, bei KW aber nicht mehr...

Die erste Loop soll ca. 3 bis 5 Windungen haben, da wäre das Auskoppeln 
kein Problem. Später wollte ich statt dieser eine Loop mit einer 
einzigen Windung aus Aluminiumprofil herstellen.
Glaube, es ist besser, nach Möglichkeit ohne Anzapfung zu arbeiten.

Wäre ein Emitterfolger mit einem BiPo 2N708 zur Impedanzwandlung 
empfehlenswert? Ein 2N918 müsste auch noch auf Lager sein, ansonsten 
müsste ich mal schauen, was noch an BF-Typen in der Bastelkiste 
"rumfliegt".


Jörg Wunsch schrieb:
> Diese Antennenform ist bei Funkamateuren als sogenannte "magnetische
> Antenne" vor allem wegen ihrer Kleinheit recht beliebt.

Hab auch schon mal eine aufgebaut und den Weltempfänger in die Loop 
gestellt. Erstaunlich, wie sich die Empfangseigenschaften dadurch 
verbessern! Man muss nur ein bisschen mehr abstimmen als sonst.

Jörg Wunsch schrieb:
> In den unteren Bereichen, vor allem in den Rundfunkbändern, aber auch
> im 40-m-Amateurfunkband, ist die Großsignalfestigkeit des Eingangs
> wichtiger als ihre eigene Rauschfreiheit, denn das von der Antenne
> kommende Signalgemisch bringt es dort auf beachtliche Pegel, die noch
> keine Intermodulation verursachen dürfen.  Eine möglichst
> schmalbandige Vorselektion (wie du sie mit der Loop-Antenne erreichen
> kannst) ist da bereits eine gute Gegenmaßnahme.

Eine Loop bring, so weit ich weiß, ohnehin nur eine um den Faktor 10 
kleinere Spannung als eine Langdrahtantenne.

Erhöht eine schmalbandige Vorselektion nicht die Spannung bei der 
Resonanzfrequenz?

von Kurt_Wels (Gast)


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PS: habe noch mal ins Datenblatt geschaut, die Eingangsimpedanz von der 
R.F. Stage liegt um die 5k- bis 8k-Ohm, das ist auf jeden Fall zu 
niedrig, um den Loopkreis direkt anzuschließen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Kurt_Wels schrieb:
> PS: habe noch mal ins Datenblatt geschaut, die Eingangsimpedanz von der
> R.F. Stage liegt um die 5k- bis 8k-Ohm, das ist auf jeden Fall zu
> niedrig, um den Loopkreis direkt anzuschließen.

Nö.  Wenn du mit der Loop auf solche Werte kommst, kannst du
zufrieden sein.

Aber wenn's dich beruhigt, kannst du natürlich deinen Sourcefolger
mit einem BF245 oder sowas davor setzen ;-), schaden wird's nicht.

von B e r n d W. (smiley46)


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>Die erste Loop soll ca. 3 bis 5 Windungen haben
Das bringt keinen Gewinn, sondern bei 3 Windungen und max. 40cm 
Durchmesser ca. 20dB Verlust. Ich würde gleich nur eine Windung nehmen 
und die dann später eventuell durch das massivere Aluminium ersetzen.

>um den Faktor 10 kleinere Spannung
Eine quadratische Loop mit 1,4m Kantenlänge hat ca. -3dB Gewinn bei 15 
MHz. Welche Spannung liefert wohl eine Vertikalantenne für 15 MHz noch 
bei 2,3? Die Loop hat dann halt auch nur noch -30dB. Der Drehkondensator 
muß durch Reihen- und Parallelschaltung einen Bereich von 15 - 730 pF 
überstreichen können.

Beispiel:
http://www.g4fon.net/MagLoopTwo.htm
Dazu benötigt man nur etwas Kabel und einen Spreizstab.

Übrigens ist obige quadratische Primitiv-Loop schon 2 dB besser als ein 
massives Aluminium Flachmaterial mit nur 60cm Durchmesser. Die Fläche 
der Loop-Antenne bzw. die durchgehenden Feldlinien bestimmen den Gewinn.

Das Ganze hab ich mit dem "DG0KW Magnet - Loopantennen Rechner" kurz 
durchgerechnet, falls Du den noch nicht kennst. Die Ergebnisse haben bei 
mir bisher recht gut mit der Realität übereingestimmt.

Gruß, Bernd

von Kurt_Wels (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
>> PS: habe noch mal ins Datenblatt geschaut, die Eingangsimpedanz von der
>> R.F. Stage liegt um die 5k- bis 8k-Ohm, das ist auf jeden Fall zu
>> niedrig, um den Loopkreis direkt anzuschließen.
>
> Nö.  Wenn du mit der Loop auf solche Werte kommst, kannst du
> zufrieden sein.

Du meinst, wenn man in eine Loop beispielsweise einen 10k-Widerstand 
einlötet hat das keinen Einfluss auf die Güte???


Jörg Wunsch schrieb:
> Aber wenn's dich beruhigt, kannst du natürlich deinen Sourcefolger
> mit einem BF245 oder sowas davor setzen ;-), schaden wird's nicht.
Bis wieviel MHz kann man denn den BF245 in der Realität als Sourcefolger 
einsetzen und warum geht der besser als der o.g. BF256?


B e r n d W. schrieb:
> Eine quadratische Loop mit 1,4m Kantenlänge...
Das ist aber schon ordentlich groß!
Frage mich, ob so eine Hängeloop für den Vorkreis eines Superhets 
geeignet ist (weil die Induktivität von Aufbau zu Aufbau sicher leicht 
schwankt).

B e r n d W. schrieb:
> Das Ganze hab ich mit dem "DG0KW Magnet - Loopantennen Rechner" kurz
> durchgerechnet, falls Du den noch nicht kennst.

Danke für den Tipp, kannte ich noch nicht!

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Kurt_Wels schrieb:
> Danke für die Antworten!
>
> Michael X. schrieb:
>> Kann man durchaus machen. Leg die ZF hoch damit du keinen Streß mit
>> Spiegelfrequenzen bekommst.
>
> Wie meinst du das? ZF nicht 455kHz, sondern höher (10,7MHz) oder dass
> die Oszillatorfrequenz größer sein soll als die Empfängerfrequenz und
> nicht kleiner?

Die Weitabselektion einer Loop ist nicht besonders toll, das würde bei 
einem Einfachsuper mit 455kHz bedeuten daß dieser seine Sender im 
Abstand von 910kHz noch einmal empfängt. Kennt man ja von 70-er-Jahre 
Transistorradios.
Allerdings ist dein TDA1072 auf die 455kHz entwickelt, das Datenblatt 
von Temic läßt sich über die nutzbare Zwischenfrequenz nicht aus. Der IC 
war z.B im ITT Tiny 220 verbaut. Schaltpläne gibts im Netz.

von Kurt_Wels (Gast)


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Michael X. schrieb:
> Die Weitabselektion einer Loop ist nicht besonders toll
Was bedeutet Weitabselektion, wie hoch die Güte des SKs ist oder ob 
Nebenbänder empfangen werden?

Was wäre, wenn ich den Empfängerkreis als rückgekoppeltes Audion 
ausführen würde? Wäre ein wenig mehr Bedienaufwand, dafür könnte man den 
SK super entdämpfen, dann wäre es auch wieder sinnvoll, eine Loop mit 
mehreren Windungen aufzubauen (handlicher).


Michael X. schrieb:
> Allerdings ist dein TDA1072 auf die 455kHz entwickelt
Kennt jemand ein IC, dass auch mit höheren Zwischenfrequenzen arbeitet?

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Kurt_Wels schrieb:
> Michael X. schrieb:
>> Die Weitabselektion einer Loop ist nicht besonders toll
> Was bedeutet Weitabselektion, wie hoch die Güte des SKs ist oder ob
> Nebenbänder empfangen werden?

Das ist die Dämpfung außerhalb des Durchlaßbereiches. Du hast bei 
besseren Einfachsupern mindestens 2 abgestimmte Schwingkreise.

Aber so zum Testen kann es ja erstmal reichen. Optimieren kann man ja 
später ;)

Rückkoppeln ist bei einer Loop doof, du sendest dabei recht gut. Nicht 
daß so ein Wagen mit Geweih (der "Gilb") bei dir vor der Haustür steht.

Zu der Frage zum IC: NE612 vor deinen TDA1072 setzen und daraus einen 
Doppelsuper machen.

von Kurt_Wels (Gast)


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Michael X. schrieb:
> Rückkoppeln ist bei einer Loop doof, du sendest dabei recht gut.

Denke, das geht, eine Loop mit 5 Wdg. und einem D von ca. 35cm würde 
auch bei stark angezogener Rückkopplung kaum senden. Die RK wird aber 
nur bis kurz vor Senden angezogen, sonst klingen die empfangenen Sender 
sehr merkwürdig...


Michael X. schrieb:
> Zu der Frage zum IC: NE612 vor deinen TDA1072 setzen und daraus einen
> Doppelsuper machen.
Bräuchte man dann etwa einen Vierfach-Drehko?

von Kurt_Wels (Gast)


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Kurt_Wels schrieb:
> Michael X. schrieb:
>> Zu der Frage zum IC: NE612 vor deinen TDA1072 setzen und daraus einen
>> Doppelsuper machen.
> Bräuchte man dann etwa einen Vierfach-Drehko?

Ah, hier stehts ja:
http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberlagerungsempf%C3%A4nger#Doppel-_und_Mehrfach.C3.BCberlagerungsempf.C3.A4nger

von Kurt_Wels (Gast)


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Wir können ja mal ganz klein anfangen:

was wäre wohl für die Loop besser geeignet, Koaxkabel oder eine dicke 
Erdleitung?

Wenn Koaxkabel, dann welches und was mit dem Innenleiter, wird der auch 
irgendwie verschaltet??

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Kurt_Wels schrieb:

> was wäre wohl für die Loop besser geeignet, Koaxkabel oder eine dicke
> Erdleitung?

Geht sicher beides.

> Wenn Koaxkabel, dann welches und was mit dem Innenleiter, wird der auch
> irgendwie verschaltet??

Du kannst entweder den Außenleiter als Loop benutzen, dann ist der
Innenleiter komplett schnuppe.  Oder aber, du benutzt den Innenleiter
als Antenne und den Außenleiter als (elektrische) Abschirmung: kommt
an einem Ende an Masse, das andere Ende bleibt offen.  Damit kann man
noch ein wenig verhindern, dass elektrische Störfelder zur Antenne
gelangen.

von Kurt_Wels (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Oder aber, du benutzt den Innenleiter
> als Antenne und den Außenleiter als (elektrische) Abschirmung: kommt
> an einem Ende an Masse, das andere Ende bleibt offen.  Damit kann man
> noch ein wenig verhindern, dass elektrische Störfelder zur Antenne
> gelangen.

Der Aussenleiter wird dann aber nicht zu einer Loop geschlossen, sondern 
einseitig geerdet, oder?
(gibt es irgendwo einen Schaltplan?)

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Anleitungen gibts zuhauf, eine davon auf Englisch hier:
http://www.kr1st.com/swlloop.htm

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Kurt_Wels schrieb:

> Der Aussenleiter wird dann aber nicht zu einer Loop geschlossen, sondern
> einseitig geerdet, oder?

Ja, du willst ja keine Kurzschlusswindung haben.

von Kurt_Wels (Gast)


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Michael X. schrieb:
> Anleitungen gibts zuhauf, eine davon auf Englisch hier:
> http://www.kr1st.com/swlloop.htm
Danke für den Link!

Jörg Wunsch schrieb:
> Kurt_Wels schrieb:
>
>> Der Aussenleiter wird dann aber nicht zu einer Loop geschlossen, sondern
>> einseitig geerdet, oder?
>
> Ja, du willst ja keine Kurzschlusswindung haben.
Lach!

Ich wundere mich nur, dass die Abschirmung um den Loop-Innenleiter nicht 
stört...


Ansonsten habe ich mir das Buch "Empfangsprinzipien und 
Empfängerschaltungen" von F. Sichla bestellt.

Und beschlossen, erst mal das Projekt hier aufzubauen:
http://www.home.zonnet.nl/laar60/e8.htm
Als Einsteigerprojekt sozusagen.

In der Schaltung dort wird als Keramikfilter für die Zwischenfrequenz 
ein SFD455 vorgeschlagen. Weiß jemand, ob auch ein CFL455 G3 von Murata 
geht. Finde zum CFL455 nirgendwo Daten über das Innenleben.


Wenn jemand noch Buchempfehlungen zum Thema Superhetempfänger hat, immer 
her damit.

von fuh (Gast)


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Kurt_Wels schrieb:
> In der Schaltung dort wird als Keramikfilter für die Zwischenfrequenz
> ein SFD455 vorgeschlagen. Weiß jemand, ob auch ein CFL455 G3 von Murata
> geht. Finde zum CFL455 nirgendwo Daten über das Innenleben.

im Anhang auf Seite 27 steht, dass der CFL455 von den Daten her = CFR455 
ist.

auf Seite 30 ist auch eine Anschlussbelegung zu sehen.

von GB (Gast)


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von Kurt_Wels (Gast)


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Kann es sein, dass dem CFL455 der kapazitive Anschluss fehlt und er 
deshalb nicht als Ersatz für den SFD455 benutzt werden kann?

Wäre super nett, wenn einer von den alten Hasen hier mal schauen könnte, 
kenne mich mit ZF-Filterkeramiken in der Praxis null aus.

Meine Vermutung wäre gewesen, dass der CFL455 die beiden kapazitiven 
Anschlüsse intern auf Masse gelegt hat und die vier Beinchen jeweils die 
beiden Ein- und Ausgänge für die beiden Resonatoren sind.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Kurt_Wels schrieb:

>> Ja, du willst ja keine Kurzschlusswindung haben.
> Lach!
>
> Ich wundere mich nur, dass die Abschirmung um den Loop-Innenleiter nicht
> stört...

Eine (elektrisch kleine) Loop-Antenne ist eine sogenannte magnetische
Antenne, d. h. sie entnimmt dem EM-Feld die magnetische Komponente.
Dafür braucht es nur die Spule mit einer Windung, elektrisch darf
sie abgeschirmt sein, solange diese Abschirmung die magnetischen
Eigenschaften nicht beeinträchtigt.

Kurt_Wels schrieb:
> Kann es sein, dass dem CFL455 der kapazitive Anschluss fehlt

Welcher "kapazitive Anschluss"?

Keramikfilter koppeln immer kapazitiv ein: gleichstrommäßig sind
sie hochohmig.  Du hast ein nichtleitendes Keramiksubstrat mit vier
Elektroden drauf.

Ich sehe da kein Problem, warum du nicht die beiden Filter gegeneinander
tauschen können solltest.

von Kurt_Wels (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Eine (elektrisch kleine) Loop-Antenne ist eine sogenannte magnetische
> Antenne, d. h. sie entnimmt dem EM-Feld die magnetische Komponente.
> Dafür braucht es nur die Spule mit einer Windung, elektrisch darf
> sie abgeschirmt sein, solange diese Abschirmung die magnetischen
> Eigenschaften nicht beeinträchtigt.

Elektrische Abschirmung ist natürlich super, aber ist der Innenleiter 
nicht ein bisschen klein vom Querschnitt her?




Jörg Wunsch schrieb:
>> Kann es sein, dass dem CFL455 der kapazitive Anschluss fehlt
>
> Welcher "kapazitive Anschluss"?
>
> Keramikfilter koppeln immer kapazitiv ein: gleichstrommäßig sind
> sie hochohmig.  Du hast ein nichtleitendes Keramiksubstrat mit vier
> Elektroden drauf.
>
> Ich sehe da kein Problem, warum du nicht die beiden Filter gegeneinander
> tauschen können solltest.

Im Anhang das Schaltbild:
der SFD455 hat dort sechs Anschlüsse, zwei Eingänge, zwei Ausgänge und 
zwei Anschlüsse, die zum mittleren "Keramikscheibchen" führen. Bei 
Wikipedia habe ich gefunden, dass dieser Anschluss als "kapazitiver 
Anschluss" bezeichnet wird.

Der CFR455 hat hingegen nur vier Anschlüsse und einen fünften für die 
Gehäusemasse.

Bei Wikipedia stand noch, dass man den "kapazitiven Anschluss" auch mit 
Kondensatoren von den Ein- und Ausgängen gegen Masse realisieren kann.

Näheres findet man hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Keramikresonator#Elektrisches_Verhalten

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Kurt_Wels schrieb:

> Elektrische Abschirmung ist natürlich super, aber ist der Innenleiter
> nicht ein bisschen klein vom Querschnitt her?

Wieso?  Welche Ströme wolltest du da fließen lassen?

Für das Magnetfeld ist nur die durch den (Innen-)Leiter umschlossene
Fläche maßgeblich.  Da genügt ein 0,2 mm dicker Kupferlackdraht,
wenn's sein muss.

> Im Anhang das Schaltbild:
> der SFD455 hat dort sechs Anschlüsse, zwei Eingänge, zwei Ausgänge und
> zwei Anschlüsse, die zum mittleren "Keramikscheibchen" führen.

Die hatte ich in diesem Schaltbild nicht für voll genommen.  Hier:

http://shop.griederbauteile.ch/popup_image_big.php?cPath=750_767&pID=5349

sieht man das etwas deutlicher.

Offenbar bestand der SFD455 aus zwei dreipolig angeschlossenen
Filterelementen, die man extern kapazitiv hinteinander geschaltet
hat.

Sowas brauchst du bei den neueren Filtern nicht.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Mit dem Kondensator konnte man die Selektivität ändern. Man kann auch 2 
aktuelle Murata CFUM455H mit einigen pF koppeln und erhält ein recht 
enges Filter.

von Kurt_Wels (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Offenbar bestand der SFD455 aus zwei dreipolig angeschlossenen
> Filterelementen, die man extern kapazitiv hinteinander geschaltet
> hat.
>
> Sowas brauchst du bei den neueren Filtern nicht.

Wie wird der vorhandene Doppelfilter CFL455/CFR455 mit seinen jeweils 
zwei Polen in die oben gezeigte Schaltung Kurzwelle_TDA1572_sw_png.png 
eingebaut?
Wird sozusagen einfach der "kapazitive Anschluss" weggelassen???

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Kurt_Wels schrieb:

> Wird sozusagen einfach der "kapazitive Anschluss" weggelassen???

Ja.

von Kurt_Wels (Gast)


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Etwa so?

von Kurt_Wels (Gast)


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Habe mal das Filter so in den Schaltplan eingezeichnet wie im 
Testschaltplan im Datenblatt mit den beiden Widerständen R1, R2.

Irgendwas muss ja auch nach Masse geleitet werden beim Filtern...

von Kurt_Wels (Gast)


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Ach so, hier noch die Anschlussbelegung mit Testschaltplan.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Kurt_Wels schrieb:
> Habe mal das Filter so in den Schaltplan eingezeichnet wie im
> Testschaltplan im Datenblatt mit den beiden Widerständen R1, R2.

Ja, so.

von Kurt_Wels (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Kurt_Wels schrieb:
>> Habe mal das Filter so in den Schaltplan eingezeichnet wie im
>> Testschaltplan im Datenblatt mit den beiden Widerständen R1, R2.
>
> Ja, so.

Danke!

Im Anhang das Datenblatt. Gehe ich recht in der Annahme, dass die beiden 
Widerstände R1, R2 (vor und hinter dem CFL455G) 1k5 betragen sollten?!?
(vgl. Skizze oben, CLF455_ZF_anschl.PNG)

Müssen auch noch kleine Cs nach Masse geschaltet werden? (sieht man 
manchmal bei anderen Schaltplänen)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Kurt_Wels schrieb:

> Gehe ich recht in der Annahme, dass die beiden
> Widerstände R1, R2 (vor und hinter dem CFL455G) 1k5 betragen sollten?!?

Denen ist die Eingangsimpedanz der nachfolgenden Stufe parallel
geschaltet.  Idealerweise hätte die Stufe selbst 1,5 kΩ an Impedanz ...
Leistung in Widerständen würde ich nur verheizen, wenn dadurch die
Selektion besser wird.  Musst du ausprobieren.

> Müssen auch noch kleine Cs nach Masse geschaltet werden? (sieht man
> manchmal bei anderen Schaltplänen)

Kann man wiederum ohne Kenntnis der Impedanzen der übrigen Schaltungs-
teile auch nicht so genau sagen.

von Kurt_Wels (Gast)


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Kurze Zwischenfrage, wie führt man eigentlich eine saubere HF-Masse? 
Gibt es da spezielle Unterschiede zu NF?

von B e r n d W. (smiley46)


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Am Besten ist eine durchgehende Massefläche. Der Manhattan Style läßt 
sich im Hobbybereich leicht durchführen und ist für Kurzwelle bezüglich 
der HF-Masse schon fast ideal.

Manhattan Style:
http://www.njqrp.org/qhbextra/2/2a.html

Ich mach jedoch keine Pads, wie dieser Kollege, sondern kauf mir eine 
Lochraster-Platine. Davon knips ich mir dann mit dem Seitenschneider die 
passenden Stücke ab und kleb sie auf die Platine. Manche benutzen auch 
einen speziell geschliffenen Bohrer, um in der Massefläche kreisrunde 
Inseln freizustellen.

Gruß, Bernd

von Kurt_Wels (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Manhattan Style

Ok, hab den TDA1572 jetzt im Manhattan Style auf Blankoplatine 
(intermediär zwei schmale Streifen Streifenrasterplatine a la Kainka).


Habe noch zwei Fragen, bitte dazu oben in das Schaltbild 
Kurzwelle_TDA1572_sw_png.png schauen.


1. Sollen die beiden Spulen L3 und L4 an Pin 1 zwei getrennte Spulen 
sein? Sieht für mich so aus . Welchen Zweck erfüllen sie (habe dazu 
irgendwo den Begriff Hybridfilter gefunden, die Funktion der Spulen ist 
mir hier aber bis jetzt nicht ersichtlich, sieht aus wie ein induktiver 
Spannungsteiler)?


2. Wenn ich für den Oszillatorkreis eine Spule (I variabel) einsetze, 
die mit dem zweiten Rotor des Drehkos zusammen eine um genau 455KHz 
höhere Frequenz erzeugt als der Vorkreis hat und ich ändere die 
Rotorstellung, bleibt dann die Frequenzdifferenz von 455KHz automatisch 
erhalten (habe es noch nicht durchgerechnet, vermute es aber)?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Kurt_Wels schrieb:

> Habe noch zwei Fragen, bitte dazu oben in das Schaltbild
> Kurzwelle_TDA1572_sw_png.png schauen.

Das PNG ist miserabel zu lesen.  Hier gibt's den originalen
Elektor-Artikel:

http://www.transkommunikation.ch/dateien/schaltungen/gs_2_projekt/mini_kw_rx/informationen/mini_kw_rx_mit_tda1572.pdf

> 1. Sollen die beiden Spulen L3 und L4 an Pin 1 zwei getrennte Spulen
> sein? Sieht für mich so aus . Welchen Zweck erfüllen sie

Lies doch einfach den gesamten Artikel. ;-)  Rechts unten ist die
Erklärung.

> irgendwo den Begriff Hybridfilter gefunden, die Funktion der Spulen ist
> mir hier aber bis jetzt nicht ersichtlich, sieht aus wie ein induktiver
> Spannungsteiler)?

> 2. Wenn ich für den Oszillatorkreis eine Spule (I variabel) einsetze,

variabler Strom?

> die mit dem zweiten Rotor des Drehkos zusammen eine um genau 455KHz
> höhere Frequenz erzeugt als der Vorkreis hat und ich ändere die
> Rotorstellung, bleibt dann die Frequenzdifferenz von 455KHz automatisch
> erhalten (habe es noch nicht durchgerechnet, vermute es aber)?

Das Erreichen eines brauchbaren Gleichlaufs zwischen Vor- und
Oszillatorkreis ist keine triviale Aufgabe, zumindest dann, wenn
der Vorkreis wirklich auch nennenswert Selektion bringt (also
schmalbandig ist).  Man hat das versucht, durch asymmetrische
Gestaltung der Drehkos in den Griff zu bekommen (also unterschied-
liche Endkapazitäten und/oder spezielle Geometrien der Drehko-Bleche).

von Kurt_Wels (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Hier gibt's den originalen
> Elektor-Artikel

Hey Jörg, super, Danke!!!


>> 2. Wenn ich für den Oszillatorkreis eine Spule (I variabel) einsetze,
>
> variabler Strom?
Nee, soll heißen variable Induktivität.

Jörg Wunsch schrieb:
> Das Erreichen eines brauchbaren Gleichlaufs zwischen Vor- und
> Oszillatorkreis ist keine triviale Aufgabe, zumindest dann, wenn
> der Vorkreis wirklich auch nennenswert Selektion bringt (also
> schmalbandig ist).  Man hat das versucht, durch asymmetrische
> Gestaltung der Drehkos in den Griff zu bekommen (also unterschied-
> liche Endkapazitäten und/oder spezielle Geometrien der Drehko-Bleche).

Das klingt ja nach einer spannenden Aufgabe. Werde vielleicht mal ein 
paar Simulationen in QBasic durchrechnen, um ein Gefühl für die Sache zu 
bekommen.
Vielleicht lohnt sich ja auch eine manuelle Feinabstimmung für die ZF?!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Kurt_Wels schrieb:

> Vielleicht lohnt sich ja auch eine manuelle Feinabstimmung für die ZF?!

Wenn, dann für den Vorkreis.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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von Kurt_Wels (Gast)


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Michael X. schrieb:
> http://www.bastlerbeutel.de/download/FA/Der%20Glei...

Hallo, Danke für die Antworten! Habe mich mittlerweile näher mit dem 
Thema beschäftigt und auch mal ein paar Simulationen mit einem 
selbstgeschriebenen Qbasic-Programm durchgeführt.

In dem Zusammenhang ist es auf jeden Fall günstiger, viele kleine Bänder 
zu verwenden als ein großes, wenn man die ZF bei der Abstimmung stabil 
halten will.



Dann habe ich mich noch mal mit dem Thema Spiegelfrequenzen beschäftigt 
und mir diese Schaltung noch mal genauer angeschaut:

werner schrieb:
> http://www.elv-downloads.de/service/manuals/SWR1/3...
> kw doppelsuper mit IC SA602

Jetzt überlege ich, ob sich der Schaltplan dort mit dem Schaltplan mit 
TDA1572 von weiter oben zu einem Doppelsuper kombinieren lässt.

Stelle mir das folgendermaßen vor:

Schaltungsaufbau vom Doppelsuper mit SA602 bis zu ZF-Filter Q1 SK107MA 
(also die linke obere Ecke des Schaltplans), der Ausgang von diesem 
Filter wird an den Vorkreiseingang vom TDA1572 (Pin17) angeschlossen.

Dann bekommt der TDA1572 einen 10,245-MHz-Quarzoszillator, somit 
entsteht die zweite ZF von 455KHz. Die restliche Beschaltung vom TDA 
kann so bleiben.

Was haltet ihr davon?

von hewlett (Gast)


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Eine sehr gute Aktivantenne bei DJ1UGA "Magnetantennen" gefunden

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Kurt_Wels schrieb:

> Stelle mir das folgendermaßen vor:
>
> Schaltungsaufbau vom Doppelsuper mit SA602 bis zu ZF-Filter Q1 SK107MA
> (also die linke obere Ecke des Schaltplans), der Ausgang von diesem
> Filter wird an den Vorkreiseingang vom TDA1572 (Pin17) angeschlossen.
>
> Dann bekommt der TDA1572 einen 10,245-MHz-Quarzoszillator, somit
> entsteht die zweite ZF von 455KHz. Die restliche Beschaltung vom TDA
> kann so bleiben.
>
> Was haltet ihr davon?

Kann man so machen.

von Kurt_Wels (Gast)


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hewlett schrieb:
> Eine sehr gute Aktivantenne bei DJ1UGA "Magnetantennen" gefunden

Interessanter Schaltplan! Könnte man ja super vor den Doppelsuper 
klemmen!




Michael X. schrieb:
> Kann man so machen.

:O)
Sauber! Dann brauche ich nur noch einen SA602 und ein 10,245-MHz-Quarz. 
Weiß jemand, wo man sowas ohne allzu große Versandkosten bestellen kann?

Ist ein 10,245-MHz-Quarz eigentlich schwer zu bekommen, finde bei 
Reichelt nur 10,240-MHz-Quarze.

von herbert (Gast)


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von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Kurt

>finde bei Reichelt nur 10,240-MHz-Quarze.
Da die Keramikfilter ziemlich breitbandig sind, geht das auch mit einem 
10,240 MHz Quarz. Die 1. ZF liegt dann bei 10,695 MHz. Das befindet sich 
immer noch fast in der Mitte des Durchlassbereiches.

Dann würde ich aber auch gleich andere Keramikfilter nehmen, und zwar 
SFE 10,7 M3 mit einer Bandbreite von "nur" 180 KHz bei 3dB. Von diesen 
dann zwei hintereinander kaskadieren.

>der gewählte Empfangsbereich von 2,3MHz bis 15,5MHz
Ist Dir klar, daß sich dann Deine ZF mitten im Epfangsbereich befindet? 
Der SA602 dämpft zwar die Eingangsfrequenz um ca. 35dB und falls die 
Loopantenne nicht auf 10,7 abgestimmt ist, dampft diese um weitere 20dB.

Falls trotzdem die ZF durchschlägt, wird zwischen der Antenne und dem 
SA602 ein 10,7 MHz Sperrfilter notwendig. Es sollte sich jedenfalls 
zwischen 10,5 und 10,9 MHz kein starker Sender befinden.

Gruß, Bernd

von W.S. (Gast)


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Mein lieber Kurt,

ich habe den Eindruck, daß der Weg bis zum funktionierenden KW-Radio für 
dich noch sehr weit und steinig ist.

Der Ratschlag, die 1. ZF hoch zu setzen, ist gut. Da ist gemeint, daß 
sie über der höchsten zu empfangenden Frequenz liegt, also bei 30..40 
MHz und nicht bloß ein bissel höher wie 10.7MHz. Die hohe ZF sorgt 
dafür, daß du keine Probleme mit der Spiegelfrequenz hast. Den 1. 
Oszillator mußt du dann von 1.ZF bis 2x 1.ZF abstimmen können, also bei 
z.B. 32 MHz ZF sollte der 1.Oszillator von 32 MHz bis 64 MHz abstimmbar 
sein. Das kann man diskret noch schaffen. Ihn benutzt du zugleich als 
Taktgenerator für einen nicht gar so teuren DDS-Chip, dessen Ausgang du 
dann mit einem passenden Quarzoszillator in nem PLL-IC (4046?) 
vergleichst. Abgestimmt wird dann mit dem DDS. Das geht schön fein und 
das ist wichtig für die Kurzwelle.

Ich plädiere deshalb für 32 MHz, weil es dafür relativ billige 
SMD-Quarze gibt, mit denen man das 1. ZF-Filter bilden kann 
(Ladder-Filter z.B.) Deinen TDA setzt du dann dahinter, so daß er genau 
diese 1. ZF empfängt und direkt auf 455 kHz als 2. ZF umsetzt. Bei einem 
guten Quarzfilter in der 1. ZF geht das. Wahrscheinlich mußt du den 
Oszillator im TDA per PLL stabilisieren oder du suchst dir einen 
passenden Quarz dafür.

Der Rest besteht dann darin, einen ordentlichen Mischer von 
Eingangsfrequenz auf die 1. ZF zu bauen. IC's dafür gibt es schlecht, 
denn a) ist die ZF zu hoch für SA602 usw. und b) gibt's zu viel 
Kreuzmodulation. Bleibt ein diskreter Dioden-Ringmischer. Oder einer von 
Minicircuits.


W.S.

von B e r n d W. (smiley46)


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@W.S.
Dann wird aber aus einem kleinen Bastelprojekt schon was größeres.

An Kurts Stelle würde ich die Vorgaben zurücknehmen auf 0,1 - 8 MHz. Das 
ist dann noch relativ einfach zu handhaben. Der VCO überstreicht dann 
freischwingend 10,8-18,7 MHz.

Später ein zweites Frontend, welches den Rest abdeckt. Dann hat er auch 
schon die ersten Erfahrungen gesammelt. Bei der 2. Version könnte man 
auf ein TV-Ton-ZF-Filter zurückgreifen. Ab der 2.ZF kann ja alles weiter 
verwendet werden.

Verfügbar wären:
4.5, 5.5, 5.74, 6.0 und 6.5 MHz

@Kurt
Was möchtest Du eigentlich empfangen?

Gruß, Bernd

von Kurt_Wels (Gast)


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Hallo,

Danke für die vielen Antworten und Anregungen!!! Hier meine Antworten:

herbert schrieb:

> http://www.andyquarz.de/
Gut zu wissen, dass es ihn gibt, aber doch relativ teuer! Werde wohl ein 
Quarz bei Rechelt kaufen, s.o.



B e r n d W. schrieb:
> Dann würde ich aber auch gleich andere Keramikfilter nehmen, und zwar
> SFE 10,7 M3 mit einer Bandbreite von "nur" 180 KHz bei 3dB. Von diesen
> dann zwei hintereinander kaskadieren.

Klingt gut, danke für das Schaltbild!


> Ist Dir klar, daß sich dann Deine ZF mitten im Epfangsbereich befindet?
> Der SA602 dämpft zwar die Eingangsfrequenz um ca. 35dB und falls die
> Loopantenne nicht auf 10,7 abgestimmt ist, dampft diese um weitere 20dB.

Ja, ist mir bewusst! Will die Schaltung aber nicht zu kompliziert 
machen.


> Es sollte sich jedenfalls
> zwischen 10,5 und 10,9 MHz kein starker Sender befinden.

Ist auch nicht der Fall. Es sind dort ein paar schwächere Stationen, die 
man über Langdraht fast gar nicht und mit einer provisorischen 
Loopantenne (2 Wdg. Kupferlitze um Karton mit 42 cm x 42 cm + Drehko aus 
altem Röhrenradio) sauber, aber leise reinbekommt. Denke mal, das geht.
Ansonsten Sperrfilter...




W.S. schrieb:
> Mein lieber Kurt,
>
> ich habe den Eindruck, daß der Weg bis zum funktionierenden KW-Radio für
> dich noch sehr weit und steinig ist.

Lieber Bernd, da hast du wahr! ;)


> Der Ratschlag, die 1. ZF hoch zu setzen, ist gut. Da ist gemeint, daß
> sie über der höchsten zu empfangenden Frequenz liegt, also bei 30..40
> MHz und nicht bloß ein bissel höher wie 10.7MHz. Die hohe ZF sorgt
> dafür, daß du keine Probleme mit der Spiegelfrequenz hast. Den 1.
> Oszillator mußt du dann von 1.ZF bis 2x 1.ZF abstimmen können, also bei
> z.B. 32 MHz ZF sollte der 1.Oszillator von 32 MHz bis 64 MHz abstimmbar
> sein. Das kann man diskret noch schaffen. Ihn benutzt du zugleich als
> Taktgenerator für einen nicht gar so teuren DDS-Chip, dessen Ausgang du
> dann mit einem passenden Quarzoszillator in nem PLL-IC (4046?)
> vergleichst. Abgestimmt wird dann mit dem DDS. Das geht schön fein und
> das ist wichtig für die Kurzwelle.

Das klingt verlockend, aber wie du oben schon bemerkt hast, ist der 
KW-Radioweg für mich noch sehr weit und steinig und da wollte ich mich 
erst mal nicht überladen. Werde das aber noch mal in Ruhe überdenken.

W.S. schrieb:
> Wahrscheinlich mußt du den
> Oszillator im TDA per PLL stabilisieren oder du suchst dir einen
> passenden Quarz dafür

Mit PLL (Phase-locked loop) hab ich mich noch nicht richtig beschäftigt, 
wollte eigentlich erst mal von der "analogen" Seite an die Sache.


W.S. schrieb:
> Der Rest besteht dann darin, einen ordentlichen Mischer von
> Eingangsfrequenz auf die 1. ZF zu bauen. IC's dafür gibt es schlecht,
> denn a) ist die ZF zu hoch für SA602 usw. und b) gibt's zu viel
> Kreuzmodulation. Bleibt ein diskreter Dioden-Ringmischer. Oder einer von
> Minicircuits.

So ein SA602 ist aber bestechend einfach anzuwenden...



B e r n d W. schrieb:
> @W.S.
> Dann wird aber aus einem kleinen Bastelprojekt schon was größeres.

Ich schließe mich an ;O)


> An Kurts Stelle würde ich die Vorgaben zurücknehmen auf 0,1 - 8 MHz. Das
> ist dann noch relativ einfach zu handhaben. Der VCO überstreicht dann
> freischwingend 10,8-18,7 MHz.

Das habe ich mir auch schon überlegt. Am liebsten hätte ich das ganze 
noch in 6 bis 12 Bänder aufgeteilt. Glaube, dann kann man auch die ZF 
einfacher konstant halten.


> @Kurt
> Was möchtest Du eigentlich empfangen?

Alles mögliche, in der Hauptsache Rundfunkstationen. Mit dem TDA1572 und 
einem BFO soll man aber auch die eine oder andere 
"Amateurfunkgeschichte" empfangen können:
http://www.home.zonnet.nl/laar60/e8.htm


So viel erst mal...

von W.S. (Gast)


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Ach Kurt,

vielleicht solltest du hier erstmal posten, was du denn so an Meßmitteln 
hast. Mit nur einem Schraubenzieher und dem feuchten Finger hat man 
keine guten Chancen auf Erfolg. Vielleicht ist das Bauen/Besorgen des 
nötigen Handwerkszeuges der erste Schritt in die richtige Richtung.

Meine bescheidenen Vorschläge wären:
- sowas wie 1..2 kleine Digitalmultimeter sollten selbstverständlich 
sein. Da gibt es schon für ca. 5 Euros was durchaus Benutzbares. 
Allerdings hab ich feststellen müssen, daß die etwas bessere Preislage 
10..20 Euro bei Pollin mittlerweile ausverkauft ist.
- sodann ein Oszilloskop. Das kann ruhig ein Veteran sein, meines ist 
auch an die 30 Jahre alt. Aber mindestens 50 MHz Bandbreite sollte es 
schon haben, sonst sieht man zu wenig.
- Tja, und dann wäre da zumindest ein einfacher Meßsender + 
Frequenzzähler ODER ein selbstgeschneiderter DDS-Oszillator fällig. Wenn 
du bei der KW bleibst, dann reicht dir ein Gerät auf Basis des AD9851 
aus. Der verträgt 180 MHz Takt und damit kommt man bis ca. 70 MHz am 
Ausgang - und er ist auch noch halbwegs bezahlbar. Steuern läßt sich 
sowas per PC über einen PIC und man hat damit sowohl einen kleinen 
Meßsender als auch einen kleinen Wobbelmeßplatz. Bei Bedarf kann ich dir 
da mit Software helfen. Ich hatte mir nämlich vor Jahren meine Soft für 
den "Funkamateur-Netzwerktester" selbergeschrieben - und ich bilde mir 
ein, daß ich es für MEINE Zwecke viel besser gekonnt habe als das 
Original.

Ach ja, wie hast du dir denn den Aufbau deines Empfängers vorgestellt? 
Selbstgeätzte Leiterplatte oder bei einer LP-Bude in Auftrag geben?

W.S.

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