Forum: Offtopic Hagen aka "Mister Tunneldiode"


von Hanna P. (hanna_p)


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Weiss zufällig einer von euch, was aus Hagen Jakubaschk,
dem bekannten DDR-Amateurelektronik-Schriftsteller geworden ist?

Hagen hat die DDR-Elektronik-Szene von den 60'iger
bis in die 80'iger Jahre geprägt oftmals durch veröffentlichte
Schaltungen, die erst nach massiven Eingriff des Nachbauers
funktionierten. ;-)

Seine Experimente mit er gefühlt einzigen in der DDR
hergestellten Tunneldiode ( na gut, ich hatte auch ein Muster des WF 
;-))
waren schon in den 60'iger Jahren epochial --

Gemeinsam mit Herrn Schlenzig, dem Autor des legendärem 
Radiobastelbuches,
an das die Publikationen eines Heinz Richter nie so richtig
herankamen, hat Hagen Geschichte geschrieben.


Er müsste ja inzwischen tot sein, wo ist sein Grab?

hanna.

von Paul B. (paul_baumann)


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Ja, der volkseigene Bastler...;-)

Soviel ich weiß, wohnt(e) er in Neuenhagen bei Berlin.

MfG Paul

von Günther N. (guenti)


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Was aus "HaJak" geworden ist weiss ich leider nicht.Eines weiss ich aber 
genau,seine Publikationen hab ich gemieden wie der Teufel das 
Weihwasser!Die verrückten Ideen dieses Herren waren echt zu verrückt! 
Die allerersten IC der DDR waren D 100 (7400) im Keramikgegäuse."HaJak" 
hatte die "geniale" Idee die Dinger des Deckels zu berauben und als 
"Lichtsensor" einzusetzen !!!Mit metallverkappten  Si-Transistoren hatte 
er vorher ähnliche Versuche gemacht und als nachahmenswert 
empfohlen!Seine Fehlersuchhilfe zum Aufspüren von Wackelkontakten war 
auch bahnbrechend.Man nehme ein  Relais mit Klappanker,befestige am 
Klappanker einen Plast-oder Metallstift und schalte die Relaisspule  mit 
einem Öffner dieses Relais in Reihe.Nach Anlegen  der Betriebsspannung 
summte das Relais munter los und man kann nun mit dem zappelnden Stift 
die verdächtigen Bauelemente "abklappern".Die Menschheit kann nur froh 
sein das es "HaJak" nie gelungen ist mit "Dietrich Drahtlos" in Kontakt 
zu kommen! Die da eventuell entstandene  Katastrophe wäre schlimmer als 
Tschernobyl und Fukushima zusammengenommen.

von Paul B. (paul_baumann)


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Günther schrob:
>Mit metallverkappten  Si-Transistoren hatte
>er vorher ähnliche Versuche gemacht und als nachahmenswert
>empfohlen

Na und? Ich mache das seit Jahrzehnten auch so, wenn ich einen Fototran-
sistor brauche. Er wird aufgesägt und mit klarem Epoxidharz vergossen.
Funktioniert. Siehe mein angehangenes Bild. (Lüftersteuerung für
Badlüfter)

Die "Rappelmaschine" mit einem Postrelais in "Selbstmordschaltung"
habe ich sogar als Nachbau in Rundfunkgeräte-Werkstätten als Nachbau
gesehen.

Aus seinen Büchern haben Tausende die Funktionsweise eines Transistors
gelernt. Ich erinnere mich daran, daß es eine Zeichnung gab, in der
der Transistor mit einem Kanalsystem und Absperrschleusen erklärt
wurde.

Solche Leute sind heute rar, -und das ist der Grund für das Fachkräfte-
mangel-Geheule: Es gibt keine Bücher mehr für Kinder und Jugendliche,
die das Wissen anschaulich vermitteln.

MfG Paul

von El Patron B. (bastihh)


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Paul Baumann schrieb:

> Aus seinen Büchern haben Tausende die Funktionsweise eines Transistors
> gelernt. Ich erinnere mich daran, daß es eine Zeichnung gab, in der
> der Transistor mit einem Kanalsystem und Absperrschleusen erklärt
> wurde.
>
> Solche Leute sind heute rar, -und das ist der Grund für das Fachkräfte-
> mangel-Geheule: Es gibt keine Bücher mehr für Kinder und Jugendliche,
> die das Wissen anschaulich vermitteln.
>
> MfG Paul

Auf die gleiche Weise habe ich es auch gelernt. Allerdings etwas 
westlicher: In dem Experimentenheft der zum Kosmos 
Elektronik-Experimentierkasten mitkam ;)

von Jens G. (jensig)


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>Die allerersten IC der DDR waren D 100 (7400) im Keramikgegäuse."HaJak"
>hatte die "geniale" Idee die Dinger des Deckels zu berauben und als
>"Lichtsensor" einzusetzen !!!Mit metallverkappten  Si-Transistoren hatte
>er vorher ähnliche Versuche gemacht und als nachahmenswert
>empfohlen!Seine Fehlersuchhilfe zum Aufspüren von Wackelkontakten war
>auch bahnbrechend.Man nehme ein  Relais mit Klappanker,befestige am
>Klappanker einen Plast-oder Metallstift und schalte die Relaisspule  mit
>einem Öffner dieses Relais in Reihe.Nach Anlegen  der Betriebsspannung
>summte das Relais munter los und man kann nun mit dem zappelnden Stift
>die verdächtigen Bauelemente "abklappern".Die Menschheit kann nur froh

Und was ist daran so falsch? Nur so bekommt man auf die Schnelle ein 
echtes Gefühl für Elektronik, weil das einfach anschaulich war. Man 
mißbraucht einfach ein Bauteil für was anderes, wofür es eigentlich gar 
nicht gedacht war, und es stellt sich ein gewisser aha-Effekt ein. Wer 
gleich mit IC's anfängt, und sich nicht mit den elementarsten Grundlagen 
beschäftigt (quasi den IC nur als Blackbox betrachtet), kann nicht von 
sich behaupten, die Elektronik verstanden zu haben.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Ja den Transistor(SF126) habe ich auch aufgesägt und mit einem Tropfen 
klaren Nitrolack versiegelt um so eine Fototransistor zu bekommen mit 
welchen man einen NF-modulierten Lichtstrahl aufnehmen konnte.

Mein erstes Elektronikbüchlein, welches ich 1970 zum 10 Geburtstag bekam 
zusammen mit 2 Transistoren für ein Blinklicht hieß "Mit Transistor und 
Batterie". Ich besitze es noch heute.

Namaste

von Günther N. (guenti)


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Winfried J. schrieb:
> Mein erstes Elektronikbüchlein, welches ich 1970 zum 10 Geburtstag bekam
> zusammen mit 2 Transistoren für ein Blinklicht hieß "Mit Transistor und
> Batterie". Ich besitze es noch heute.

Dieses Büchlein besitze ich auch noch,es ist allerdings nicht von 
Jakubaschk.Es gab in der DDR ausser dem Herrn Jakubaschk genügend andere 
Autoren welche leichtverständliche Bücher herausbrachten und dabei keine 
"oberrussischen" Methoden empfahlen!

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Ich muss mich zu dem korrigieren was das Buch angeht es kam wohl doch 
erst später zu mir, es ist erst 1972 erschienen.

aber einen echten Jakubaschk besitze ich auch nochAmateurtontechnik (ein 
tontechnisches Praktikum für Amateure)

Namaste

von Jens G. (jensig)


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>Autoren welche leichtverständliche Bücher herausbrachten und dabei keine
>"oberrussischen" Methoden empfahlen!

Naja - diese "oberrussischen" Methoden fand ich vor allem in 
Kinder/Jugend-Elektronikbüchern von ihm, wo es um den reinen (eher 
spielerischen) Einstieg ging. Er hat aber auch ernsthaftere Bücher 
geschrieben, wie das "Große Schaltkreis-Bastelbuch" oder das 
"Elektronikbastelbuch für Foto- und Filmamateure", die nicht mehr so ein 
"oberrussisches" Level haben.
Ob die Schaltungen da drin mehr oder weniger fehlerfrei sind, oder vor 
Fehlern nur so strotzen (wie ich öfters hier lese), kann ich schlecht 
beurteilen, weil kaum was davon nachgebaut.

von Günther N. (guenti)


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Das ist alles eine reine Geschmacksfrage.Es mag durchaus sein,das "HaJak 
" sich bei späteren Publikationen auf einem höheren Niveau bewegt 
hat.Aber in einer Zeit,in der die Halbleiterpreise in der DDR noch 
utopisch hoch waren,zu empfehlen einen SF 126 aufzusägen um ihn als 
Lichtempfänger zu nutzen ist deftig.Dieser Transistor kostete bei seiner 
Einführung im DDR-Handel immerhin mehr als 100 Ostmark !!In der DDR gab 
es mehrere Preiskorrekturen bei Halbleitern.Es wäre möglich das ich noch 
diese Preislisten in meinem Archiv habe(die waren damals im 
"Funkamateur" veröffentlicht).Vergleisweise möchte ich dazu bemerken,der 
Lohn eines Facharbeiters lag damals bei etwa 600-700 Ostmark !!

von Paul B. (paul_baumann)


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>Dieser Transistor kostete bei seiner
>Einführung im DDR-Handel immerhin mehr als 100 Ostmark !!

Dir ist aber sicher noch in Erinnerung, daß es für recht wenig Geld
die Bastlerbeutel mit Transistoren, Dioden etc. gab?
http://www.bastlerbeutel.de/html/BB/BB1.htm
http://www.upka.de/bastler_beutel.html

Ein Beleg dafür, daß z.B. ein SF126 100 Mark gekostet haben soll, würde
mich aber schon interessieren.

Ich weiß, daß ich für die allerersten Germaniumtransistoren (OC816 und
ähnliche im Ovalen Gehäuse) 7-8 Mark bezahlt habe. Die wurden aber
wirklich fast noch in Handarbeit gefertigt.

MfG Paul

von Icke ®. (49636b65)


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Als Elektronik-Anfänger mochte ich die Publikationen von Jakubaschk 
absolut. Die hatten was vom Erklärbär, auch ohne großes Vorwissen zu 
verstehen und leicht nachzubauen. Und dies war bestimmt auch das Ziel 
seiner Bücher.
Den DIY-Fototransistor hab ich ebenfalls gebastelt. Funktionierte 
zufriedenstellend und war um Größenordnungen billiger als echte 
Fototransen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hanna P. schrieb:

> Gemeinsam mit Herrn Schlenzig, dem Autor des legendärem
> Radiobastelbuches,

Knapp daneben ist auch vorbei. ;-)

Schlenzig war ein großer Bastler, eigentlich noch schlimmer als Hagen
Jakubaschk.  Von ihm stammt u. a. "Elektronikbasteln im Wohnbereich".

Das Radiobastelbuch war von Karl-Heinz Schubert (DM2AXE, Y21XE), der
auch viele Jahre lang Chefredakteur des FUNKAMATEUR war.

Ich habe übrigens zu Hause noch ein elektronisches Metronom nach
Jakubaschk.  Für den minimalen Bauteilaufwand läuft das Ding
eigentlich recht gut.  Wenn ich's nochmal neu aufbauen würde, dann
wohl heutzutage mit einem Controller.

von Peter D. (peda)


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Paul Baumann schrieb:
> Ein Beleg dafür, daß z.B. ein SF126 100 Mark gekostet haben soll, würde
> mich aber schon interessieren.

Mich auch.
Ich halte das für ein Gerücht

Den teuersten Transistor, den ich mir damals gekauft habe, war der 
2N3055 von Tungsram, etwa 35,-M. Damit hatte ich dann 50W Endstufen 
gebaut.

Die Bastlerbeutel (20 Si-Transistoren für 10,-M) hatte ich mir auch 
öfters gekauft und ausgemessen.


Peter

von Uhu U. (uhu)


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Der Intel 8008 kostete im Westen Anfang der 70er auch schlappe 1000 DM 
pro Stück und die erste (rote) Leuchtdiode, die ich mir leistete so um 
die 5 DM.

von Günther N. (guenti)


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Ich hab grad mal eine DDR-Halbleiterpreisliste von 1970 (da war eine 
Preissenkung)gescannt.Kleine Dienstleistung für Leute die das vergessen 
haben,nicht wahrhaben wollen oder auch schlicht und einfach da noch zu 
jung waren.Die Liste ist nur eine Ergänzung zu einer im Heft 5 des 
"Funkamateur" erschienenen Liste.

von Falk B. (falk)


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Na bei DEN Preisen ist es auch klar, warum damals soviele 
Trickschaltungen erfunden wurden, man musste das teure Silizium doppelt 
und dreifach nutzen. War bei den Röhren auch nicht anders, das erste 
Röhrenradio hatte eine Röhre, welche HF- und NF-Verstärker in einem war.

Heute spielt die Transistoranzahl keine Rolle mehr, im Gegenteil, ein 
OPV mit 100 gut abgestimmten Transistoren ist billiger, platzsparender 
und elektrisch besser als eine diskrete Lösung mit 10 Transistoren und 
viel Gemüse rundherum.

MfG
Falk

P S Was aber dennoch NICHT heißen soll, dass man in jeden Scheiß einen 
32 Bit uC reinbauen muss.

von Uhu U. (uhu)


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Falk Brunner schrieb:
> P S Was aber dennoch NICHT heißen soll, dass man in jeden Scheiß einen
> 32 Bit uC reinbauen muss.

Wenn die eines Tages mal die kleinsten sind, die es noch gibt, dann 
schon...

von Peter D. (peda)


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Günther N. schrieb:
> oder auch schlicht und einfach da noch zu
> jung waren.

Trifft für mich zu.
Transistoren mit der Bezeichnung OC habe ich nicht mehr in den Läden 
oder Katalogen gesehen.

Nun ist mir auch klar, warum früher im Westen die Zahl der Transistoren 
in einem Gerät so groß beworben wurde:
http://www.radiomuseum.org/r/quelle_universum_7_transistor.html


Peter

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Das war auch bei den Röhrengeräten schon so.

Es gab sogar Zeiten da wurde die Zahl der selektiven Filter  beworben 
z.B. Sechskreiser (Superhet mit vier ZF Stufen meist 4*EF86 und einer 
ECC83 für Vorstufe und selbstschwingende Mischstufe gelegentlich auch 2 
Vorstufen in einer ECC 83 dann Oszillator und Mischstufe mit ECF85).
Insofern war das Bewerben der Zahl der Aktiven Bauteile tradiert und 
reicht bis in die Zeit der ICs, gewissermaßen der Vorläufer von MHz und 
Giga_Byte, heute zählt man was man damals gewogen hätte, die 
Zehnerpotenzen.

Namaste

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Winfried J. schrieb:
> heute zählt man was man damals gewogen hätte, die
> Zehnerpotenzen.

Heute pranst man mit "PMPO"s. :-)

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Mit so Sauereien kann mir niemand imponieren.

;-)

Namaste

von Paul B. (paul_baumann)


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Ich habe hier gerade ein Heft von 1964 in der Zerre. Darin kann man die
Preise von Germaniumtransistoren sehen.

Die Siliziumtypen wurden nach meiner Erinnerung erst >1970 gefertigt.
Das erklärt vielleicht den hohen Preis in der Anfangsphase. Aber 100
Mark waren es nie. Es ist richtig, daß ein "normaler Mensch" in dieser
Zeit einen Lohn von ca. 600 Mark hatte, aber unter diesen Umständen
hätte doch kein Aas die Transistoren kaufen können.
Es war aber schon so, daß man einen zweiten Mann brauchte, der Einen
in den Ar... beißen konnte, wenn man durch Unfug einen Transistor
zum Teufel gejagt hatte. ;-)
MfG Paul

von Jens G. (jensig)


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>> Ein Beleg dafür, daß z.B. ein SF126 100 Mark gekostet haben soll, würde
>> mich aber schon interessieren.

>Mich auch.
>Ich halte das für ein Gerücht

Auch wenn es stimmen sollte: hat der liebe Hagen wirklich einen SF126 
zum Fototransitor umfunktioniert, der möglicherweise kurz nach dessen 
Ersterscheinen 100,-M gekostet hat? Oder war es einfach nur ein anderer 
Typ, der billiger war, oder war es nur paar Jahre später, als die Dinger 
dann generell billiger waren, bzw. einer der billigen Basteltypen? Ich 
kann mir nicht so recht vorstellen, daß er ausgerechnet einen der 
teuersten und neuesten Transis dafür genommen haben soll, wo doch 
reichlich billigere Auswahl lt. Deiner (@Günther N.) Preisliste 
verfügbar war.
Ansonsten war der Trick nicht wikrlich neu. Gewisse Ge-Transis 
(vermutlich nur ganz alte) hatten ein Glasgehäuse, bei denen man nur den 
Lack runterkratzen musste ...

von Lukas K. (carrotindustries)


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Jens G. schrieb:
> Basteltypen?
Es wurden in der DDR also ernsthaft Transistoren für den 'Bastelbedarf' 
produziert, oder war das der Ausschuss?

von Jens G. (jensig)


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>> Basteltypen?
>Es wurden in der DDR also ernsthaft Transistoren für den 'Bastelbedarf'
>produziert, oder war das der Ausschuss?

Transistoren, die nicht die Spezifikation erfüllten, aber ansonsten ihre 
Funktion erfüllten (woanders wurde sowas als Ausschuß deklariert).
Die wurden also nicht extra produziert.

von Icke ®. (49636b65)


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Jens G. schrieb:

> Transistoren, die nicht die Spezifikation erfüllten

Das ist sehr vornehm ausgedrückt. Im Prinzip waren das Bauelemente, die 
eigentlich in die Tonne gehörten. Transistoren mit zu geringer 
Stromverstärkung, viel zu hoher Rauschzahl, zu niedriger Frequenz oder 
zu hoher Schaltzeit. LEDs und Displays mit funzeliger (Rest-)Helligkeit, 
Schaltkreise mit Parametern weit außerhalb der Spec und so weiter. Man 
konnte schon irgendwas draus basteln, aber selten das, für was es 
eigentlich bestimmt war. Gekauft wurde das Zeug trotzdem, weil man 
vollwertige Ware kaum bezahlen konnte und es so gut wie keinen 
verwertbaren Elektronikschrott gab.

von Uhu U. (uhu)


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Hier im Westen gabs auch solche Bastlerwundertüten. Ich habe noch ein 
paar alte Germaniumtransistoren im schwarz lackierten Glasgehäuse.

Das sollen angelblich OC614/15, OCC612/13 und OC602/3/4 sein. Statt 
aufgedruckter Typenbezeichnungen haben sie nur Fabpunkte.

von Jens G. (jensig)


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>eigentlich in die Tonne gehörten. Transistoren mit zu geringer
>Stromverstärkung, viel zu hoher Rauschzahl, zu niedriger Frequenz oder
>zu hoher Schaltzeit. LEDs und Displays mit funzeliger (Rest-)Helligkeit,
>Schaltkreise mit Parametern weit außerhalb der Spec und so weiter. Man

Das sind alles Beispiele von "unerfüllter Spezifikation" Wie sonst soll 
sich eine nicht erfüllte Spezifikation auswirken?
Ich glaube aber, diskrete Halbleiter gab es nur als ungetypte Teile in 
Bastelbeuteln oder so. Als "normale" Teile unter anderer Bezeichnung 
wurden die auch mal als "Transistoren für Lehrzwecke" oder so ähnlich 
verkauft (LC  Typen oder so). Das war aber wohl nr in der ANfangszeit 
so.
Bastel-IC's kamen explizit mit spezieller Bezeichnung (anderer Prefix) 
daher.
Bei LEDs oder Displays ist mir jetzt nicht bewußt, daß da was für 
Bastler extra aufgehoben wurde

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Ich muss hier mal was klarstellen, Den SF 126 habe ich etwa 1973 geköpft 
und die Bastelanleitung dazu ohne Typempfehlung kam von unserem 
AG-Leiter  (damals Prüf-Ing. bei Stern Radio im EAW Treptow) ich habe 
auch mit einem OC-Typen experimentiert dessen Farbe ich entfernte. Ich 
Glaube der Jakubaschk hat eher nur von Metallgehäuse gesprochen.

Das EAW stellte uns zu dem das gesamte Material zum Bau eines 4 - Kreis 
MW Superhet (selbstschwingende Mischstufe und 3 ZF-Kreise) Radios zur 
Verfügung die Schaltpläne erarbeiteten wir in der AG   genau wie die 
Platinen-Layouts. Die wurden handgemalt. Als NF hatten wir eine 
Komplementär-Gegentaktendstufe mit AC186/AC187.
und einstellbaren Querstrom und Kennlinienkompensation mittels Dioden 
und NTC.
also für damalige Zeiten Recht anspruchsvoll. Leider  viel das Gerät 
damals einem Streit mit meinen Eltern über die Nachtruhe zum Opfer, 
sonst besäße ich es noch heute. Ich hatte unerlaubter Weise "Nachts" die 
berühmten Schlager der Woche hören wollen, was meine Eltern mir verboten 
hatten, aber  auf dem Schulhof extrem wichtig war warum auch immer.

Damals war kein Sperrmüll vor mir sicher und ich zog jedes Radio heraus, 
zerlegte es und setzte es neu zusammen dank der ihnen innenliegenden 
Pläne oft erfolgreich.

Ich konnte ganze Tage und Nächte damit verbringen. zum ärger meiner 
Eltern ging ich schon mal nachts mit irgend einem Röhrenaudion auf 
Kurzwellenjagd nach fernen Radiostationen Pfeifen und Quietschen des 
Lautsprechers inklusive.

:-)

Namaste

von Icke ®. (49636b65)


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Jens G. schrieb:

> Das sind alles Beispiele von "unerfüllter Spezifikation" Wie sonst soll
> sich eine nicht erfüllte Spezifikation auswirken?

Nicht erfüllte Spezifikation würde ich so interpretieren, daß die 
zulässigen Toleranzen etwas überschritten werden. In Wirklichkeit wurden 
die Parameter meist nicht annähernd erreicht. Beispielsweise rauschten 
NF-Transistoren so stark, daß sie für Audio-Anwendungen nicht einsetzbar 
waren oder HF-Transistoren nur für NF-Zwecke taugten.

> Ich glaube aber, diskrete Halbleiter gab es nur als ungetypte Teile in
> Bastelbeuteln oder so.

Das ist richtig. Man konnte nur anhand der Bauform oder ausgemessener 
Parameter ahnen, was für ein Typ das eigentlich werden sollte.

> Bei LEDs oder Displays ist mir jetzt nicht bewußt, daß da was für
> Bastler extra aufgehoben wurde

Nicht in Bastlerbeuteln, aber in den Geschäften mit dem Hinweis "für 
Bastler". Da gab es u.a. die 7-Segment-Displays der VQE-Serie mit 
Lichtstärke "C", die für professionelle Anwendungen einfach zu dunkel 
waren.

von Günther N. (guenti)


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Winfried J. schrieb:
> Ich muss hier mal was klarstellen, Den SF 126 habe ich etwa 1973 geköpft

1973 war die 2. Preisreform in der DDR schon durch und die 
Halbleiterpreise waren auf erträgliche Werte runtergegangen.Die 1. 
Preisreform war 1970 und die 2. etwa 1971/72.Die "Bastlerbeutel" gab es 
ab 1974.Bis zur Einführung der "Bastlerbeutel" erhielten  die 
"funktionsfähigen Ausschusstransistoren" eine eigene Typbezeichnung 
(welche auch auf den Tr. aufgedruckt wurde) und wurden einzeln 
verkauft.Erwähnenswert ist noch die Tatsache das nach der 
2.Halbleiterpreisreform in der DDR manche Transistoren teilweise weniger 
als 5 % des Preises von 1969/70 kosteten (vor allem Si-Typen).Da war 
dann das "Köpfen" eines SF 126 preismässig in erträglichem 
Kosten/Nutzen-Verhältnis.
@ Winfried J.  Danke für die Klarstellung!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Icke ®. schrieb:

> Das ist sehr vornehm ausgedrückt. Im Prinzip waren das Bauelemente, die
> eigentlich in die Tonne gehörten. Transistoren mit zu geringer
> Stromverstärkung, viel zu hoher Rauschzahl, zu niedriger Frequenz oder
> zu hoher Schaltzeit. LEDs und Displays mit funzeliger (Rest-)Helligkeit,
> Schaltkreise mit Parametern weit außerhalb der Spec und so weiter.

Und ich dachte immer, Schwarz-Weiß-Malerei war eine Spezialität der
SED-Clique?  Du verstehst dich jedenfalls auch prima darin ...

Kann ja sein, dass dein Transistor gerade mal zu viel gerauscht hat.
Deshalb brauchst du aber nicht so zu tun, als hätten alle diese
Bauteile solche gravierenden Macken gehabt — dann hätte die wohl auch
kein "Bastler" mehr gekauft.  Ich kann mich beispielsweise an LEDs
erinnern, die zwar schön hell waren, aber dafür wellenlängenmäßig
teilweise sehr weit auseinander (und sehr wahrscheinlich deshalb
"out of spec"): ein paar waren eher grünlich-gelb, andere wiederum
schon einen Schlag ins orange.  Dafür bekam man sie dann vergleichsweise
(wenn man sich obige Preise der 1960er und 1970er Jahre ansieht) zu
Spottpreisen, sodass es auch nicht so tragisch war, wenn beim Basteln
mal eine "über den Jordan" ging.

Andere Bauteile wiederum hatten elektrisch gar keine Probleme, aber
ließen sich miserabel verzinnen, weil der Trägerstreifen da irgendein
Problem hatte.

Die LC- und LD-Typen da oben waren wohl Anfalltypen der OC- und OD-
Typen, die damals nicht nur durch Farbpunkte (wie später), sondern
tatsächlich durch Aufdruck gekennzeichnet waren (so wie in den 1980ern
die IC-Anfalltypen).

Lustig war auch die Idee, Anfalltypen der Speicher-ICs als jeweils mit
halber Größe zu verkaufen, wobei die funktionierende Hälfte durch den
Aufdruck gekennzeichnet wurde.  Die andere Hälfte hatte dann halt eine
oder mehrere kaputte Zellen.

Icke ®. schrieb:
> Da gab es u.a. die 7-Segment-Displays der VQE-Serie mit
> Lichtstärke "C", die für professionelle Anwendungen einfach zu dunkel
> waren.

Wenn dem so gewesen wäre, hätte das WF sie wohl erstmal als "B" oder
"A"-Lichtstärkeklasse sortiert, bevor sie einen Bastlertyp draus
machen.  Schließlich gab es eigens deshalb bei den Industrietypen
die Klassifizierung in A bis E.

von Jens G. (jensig)


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Icke ®. (49636b65)

Jens G. schrieb:

> Das sind alles Beispiele von "unerfüllter Spezifikation" Wie sonst soll
> sich eine nicht erfüllte Spezifikation auswirken?

Nicht erfüllte Spezifikation würde ich so interpretieren, daß die
zulässigen Toleranzen etwas überschritten werden. In Wirklichkeit wurden

Das ist Geschmackssache, wie man das interpretiert ...

die Parameter meist nicht annähernd erreicht. Beispielsweise rauschten
NF-Transistoren so stark, daß sie für Audio-Anwendungen nicht einsetzbar
waren oder HF-Transistoren nur für NF-Zwecke taugten.

Wer wirklich etwas professioneller da was zusammenbasteln will, der 
sollte eben nicht solche Bastlerteile nehmen. Für einfach Dinge ohne 
größere Ansprüche ging das Zeug aber ohne weiteres. Meine Basteltypen, 
die ich so in der Vergangenheit hatte, waren jedenfalls nutzbar - 
natürlich nicht unbedingt als Mikrofonverstärker mit kleinsten 
Rauschmaßen.
Die Teile in den Bastelbeuteln waren sogar spezifiziert in den 
Grundwerten, welche natürlich nicht unbedingt anspruchsvoll war.

von Icke ®. (49636b65)


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Jörg Wunsch schrieb:

> Wenn dem so gewesen wäre, hätte das WF sie wohl erstmal als "B" oder
> "A"-Lichtstärkeklasse sortiert, bevor sie einen Bastlertyp draus
> machen.  Schließlich gab es eigens deshalb bei den Industrietypen
> die Klassifizierung in A bis E.

Es gab m.E. offiziell keine expliziten Bastlertypen bei den VQEs. In 
meiner Bastelkiste liegen noch welche vom Typ "C". Die sind bereits so 
lichtschwach, daß sie für Multiplexing nicht mehr taugen. Im RFT-Laden 
lagen sie jedenfalls in der Schublade "für Bastler", da hab ich sie her 
(und nie verbaut). "A" oder "B"-Typen sind mir noch nicht untergekommen 
und in den nach der Wende ausgeschlachteten Geräten waren immer "E" oder 
"D" drin.

Mit Glück fand sich in den Beuteln natürlich auch das eine oder andere 
"gute" Bauelement. Aber das war wie heutzutage mit den 
Pollin-Sortimenten, das Meiste minderwertig bis unbrauchbar. Ich hab 
während meiner NVA-Zeit einen Stereo-Verstärker aus Bastlertypen gebaut 
und es bereut. War nur als Generator für weißes und rosa Rauschen zu 
gebrauchen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Icke ®. schrieb:

> Es gab m.E. offiziell keine expliziten Bastlertypen bei den VQEs. In
> meiner Bastelkiste liegen noch welche vom Typ "C". Die sind bereits so
> lichtschwach, daß sie für Multiplexing nicht mehr taugen.

Naja, man muss ja auch nicht alles multiplexen.  Gerade mit den
D347 & Co. konnte man ja bequem eine Parallelansteuerung bauen.

> Im RFT-Laden
> lagen sie jedenfalls in der Schublade "für Bastler", da hab ich sie her
> (und nie verbaut). "A" oder "B"-Typen sind mir noch nicht untergekommen

Ich habe nochmal nachgesehen, die Staffelung ging von "B" bis "F".
Ich denke, dass ich irgendwo B-Typen rumliegen habe, hab's aber auch
nicht genau im Kopf.  Die habe ich aber irgendwo nach der Wende
aufgelesen, keine Ahnung, über welche Kanäle die seinerzeit unters
Volk gekommen waren.

von Old P. (Gast)


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So, nun ich auch nochmal....

Also, mit den Büchern vom "HaJak" fing das alles bei mir auch mal an, 
und das war gut so! Ja, später wurde mir auch klar, warum einige der 
vorgestellten Schaltungen nicht so richtig gehen konnten, doch genau das 
hat mich zum (nach)denken angeregt. Da wurde getüftelt und verworfen, da 
wurden noch andere Bücher und Zeitschriften (seit ca. 1969 der 
Funkamateur) gelesen und immer hat man dabei was gelernt. Ich habe 
einige Bücher in verschiedenen Ausgaben von ihm und die bis heute.
Heute kann man ob der entspannten Bauteillage großkotzig und hochnäsig 
über aufgesägte Si-Transistoren lästern, doch damals hatte man entweder 
diese oder eben keine Möglichkeit einen Fototransistor zu bekommen, 
nicht nur im Osten.
............

Später gab es ja dann diese Basteltransistoren (heute wären die 
Ausschuss) und davon habe ich auch ein paar aufgesägt. Daraus habe ich 
meine ersten Optokoppler (mit Postlampe und Papprohr) gebastelt, die 
würden wohl heute noch gehen.
Auch die anderen "Basteltypen" hatten ihren Zweck! Klar wird man damit 
keine Steuerung für ein Atomkraftwerk bauen (obwohl, wenn die in 
Fukushima mal nicht....), doch zum Lernen und Verstehen von 
elektronischen Schaltungen waren die ideal! Billig und halbwegs 
verfügbar. Es ist doch wurscht, ob eine LED in einem Experiment nun nur 
schwach leuchtet oder die Augens verlitzt, wichtig ist sie zeigt, dass 
da was geschaltet wurde. Und ob ein Transistor in einer Blinkschaltung 
nun rauscht oder nicht, ist auch banane! Noch heute verwende ich diese P 
und R-Bauteile, die ich noch verfügbar habe, immer dem Einsatzzweck 
entsprechend.

Also, immer schön locker bleiben....

Old-Papa
PS: 1969 war ich als Laufjunge in einer Berliner Messgerätebude 
eingesetzt. Damals vielen mir die ersten Si-Transistoren (SF123?) in die 
Finger und die kosteten damals nach Lieferunterlagen rund 300,- 
Mark/Stück!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Old -papa schrieb:
> und die kosteten damals nach Lieferunterlagen rund 300,-
> Mark/Stück!

Wobei man für die geneigten Leser aus den gebrauchten Bundesländern
hier hinzufügen muss, dass Industrieabgabepreise in der DDR alles
andere als irgendeine Form von "Marktpreis" waren: die waren einfach
so von einem Ministerium festgelegt, und die Betriebe zahlten das
dann.  Geld hatten die in der Regel ohnehin ausreichend, denn das
war einfach eine Verrechnungsgröße: der Engpass war es, für das Geld
dann was zu bekommen.

Auf der anderen Seite habe ich nicht schlecht gestaunt, als ich als
"Kassenscheich" bei der NVA Anfang der 1980er Jahre eine Rechnung
für VQA13/23/33 (Standard-LEDs mit 5 mm Durchmesser) in die Hand
bekam: die Teile kosteten einige 10 Pfennige das Stück, was deutlich
unter dem "gefühlten Marktwert" lag.

von Hanna P. (hanna_p)


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Ohhh, Mann!! ;-)

hanna sitzt vor dem Rechner, staunend, mit aufgerissenen Augen,
was hier für gute Leute posten!

Natürlich ist das "Radiobastelbuch" von Herrn Schubert, das war
ein Flüchtigkeitsfehler von meiner Wenigkeit, Sorry!
Zumal ich ich durch die Vergangenheit meiner Familie auf eine
"Bibliothek" vieler seit den 20 iger Jahren relevanten Büchern
zugreifen kann, ist mein Fehler natürlich unendschuldbar. ;--))

Gerade im Osten Deutschlands stand die Bastlerkultur so hoch
in der Blüte, da es nicht viel zu kaufen gab.
Wolltest Du etwas Besonderes haben, musstest Du Dir dies selbst
schaffen.
Gerade deshalb binn ich den damaligen Autoren besonders dankbar,
meine Grundlagenausbildung "für' n Appel und n Ei" ermöglicht
zu haben!
Welcher "Wessi" hat so improvisieren lenen müssen, wie wir
"Ossis"?

Einer dieser Autoren war Hagen Jakubaschk. Der hat in den 60iger
und 70iger Jahren Funkexperimente, nicht nur mit Tunneldioden,
zwischen 70 und 74 Mhz angeblich machen dürfen.
Deshalb dachte ich, dass hier vielleicht ein Freak näheres weiss,
wo Hagen zu dieser Zeit gearbeitet hat.
Wenn man nämlich nachforscht, taucht Hagen's Vita ganz schnell
im Nebel der Geschichte unter.

Danke für den Tipp, ich werde in Neuenhagen, der Wiege der GST
(Gesellschaft für Sport und Technik) und des "Funkamateurs" mal
nachforschen lassen.

hanna.

von Paul B. (paul_baumann)


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Ich nehme an, daß er im Militärverlag arbeitete, der ja auch die Bücher
wie "Das große Schaltkreisbastelbuch" herausgab. Im Vorwort von 1980
steht: "Nahmitz, im Dezember 1980".

MfG Paul

von Hardy F. (hardyf)


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Hanna P. schrieb:
> Gerade im Osten Deutschlands stand die Bastlerkultur so hoch
> in der Blüte, da es nicht viel zu kaufen gab.
> Wolltest Du etwas Besonderes haben, musstest Du Dir dies selbst
> schaffen.

Das war allgemein in den Ostblockländern so, in der damaligen SU und 
auch jetzt noch in Russland, Ukraine und so fanden und finden sich 
begnadete Bastler.
Da werden gleich mal Inverterschweißgeräte selbstgebaut und CNC-Fräsen 
aus Wasserrohr.
Wer etwas russisch beherrscht, findet dort im russisch-sprachigem 
Internet eine Fülle von Anregungen, kompletten Lösungen für eigene 
Basteleien.

Und das Gute, man muss nicht wie hierzulande überall ein 
Registrierungsprocedere vorher vollziehen, um den Download zu starten.

Übrigens ist dort Sprintlayout- und Splan-Format hoch vertreten...

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Ich habe ihn noch mal im ersten Band Mikroelektronik in der 
Amateurpraxis gefunden, wo er 1983 in komplettes Kapitel zum Thema 
"Selbstbau von  Digitaluhren" verfasste.

in den nächsten beiden Bänden fand ich ihn nicht mehr.

aber 1985 hat er beim VEB Fotokinoverlag Leibzig

das "Elektronikbastelbuch für Foto und Filmamateure" herausgegeben

Namaste

von Paul B. (paul_baumann)


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>....wo er 1983 in komplettes Kapitel zum Thema
>"Selbstbau von  Digitaluhren" verfasste.

>in den nächsten beiden Bänden fand ich ihn nicht mehr.

Da hat er vielleicht den Zeitpunkt der Drucklegung verpasst, weil seine
Uhr falsch ging.
;-)
MfG Paul

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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o.k. das buch ist von 83
das Kapitel wird er schon früher verfasst haben.

aber wenn ich mich bei mir so umschaue ist der Schlenzig mit Abstand der 
Autor dem ich am meisten fundiertes Grundlagenwissen verdanke.

Namaste

von Old P. (Gast)


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In meinen oben genannten "Laufjungenmonaten" musste ich immer einige 
(feine) Teile vom Wareneingang zu einem Herrn Klaus Schlenzig bringen, 
habe aber nie rausgefunden, obs der selbe war. Er war auch nie da, war 
alles sehr dubios, die Mitarbeiter dort mokierten schon den kleinsten 
Kratzer auf BNC-Buchsen. Durfte ich zurück und erneut antraben....
Vom Schlenzig habe ich auch einige Bücher, einen Vergleich, wer nun 
weniger Fehler hatte, habe ich nie gemacht. Wozu auch?

Old-Papa

von Hanna P. (hanna_p)


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Paul Baumann meinte:

> Ich nehme an, daß er im Militärverlag arbeitete,

Nein, er hat für den Millitärverlag geschrieben.
Der Millitärverlag hatte quasi das Monopol auf nachichtentechnische
Literatur.

> "Nahmitz, im Dezember 1980"

Oh, mann, das könnte ein "crib" sein, Danke!

hanna.

von Paul B. (paul_baumann)


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Hanna schrob:
>Oh, mann, das könnte ein "crib" sein, Danke!

Hau mir doch nicht solche Worte wie "crib" um die Ohren, -ich kenne nur
"Krupp"
:-)
MfG Paul

von Uhu U. (uhu)


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Hanna P. schrieb:
> Nein, er hat für den Millitärverlag geschrieben.

Nach dem ersten Abrüstungsschritt heißt das Millitär übrigen Mikrotär 
und nach dem zweiten Nanotär...

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Paul Baumann schrieb:
> Hanna schrob:
>>Oh, mann, das könnte ein "crib" sein, Danke!
>
> Hau mir doch nicht solche Worte wie "crib" um die Ohren, -ich kenne nur
> "Krupp"
> :-)
> MfG Paul

http://de.wikipedia.org/wiki/Crib

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Hanna P. schrieb:
> Paul Baumann meinte:
>
>> "Nahmitz, im Dezember 1980"
>
> Oh, mann, das könnte ein "crib" sein, Danke!
>
> hanna.

http://www.google.de/search?q=Nahmitz&rlz=

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Meine ersten Gheversuche habe ich mit den Büchern von Martin Selber 
gemacht.
(Mit Spulen, Draht und Morsetaste, Mit Radio, Röhren und Lautsprecher)
Mit dem Jakubaschk war ich auch nicht so glücklich, war in der Tat 
voller Fehler, was mich im reinen Nachbaustadium etliche Teile gekostet 
und viel Frust erzeugt hat (einen weiss ich noch genau: war ein 
Netzteil, bei dem der Brückengleichrichter falsch gezeichnet war und mir 
den kostbaren selbstgewickelten Trafo (aus einem Röhrengerradio) 
abrauchen liess...

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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H.joachim Seifert schrieb:
> Meine ersten Gheversuche habe ich mit den Büchern von Martin Selber
> gemacht.
> (Mit Spulen, Draht und Morsetaste, Mit Radio, Röhren und Lautsprecher)
> Mit dem Jakubaschk war ich auch nicht so glücklich, war in der Tat
> voller Fehler, was mich im reinen Nachbaustadium etliche Teile gekostet
> und viel Frust erzeugt hat (einen weiss ich noch genau: war ein
> Netzteil, bei dem der Brückengleichrichter falsch gezeichnet war und mir
> den kostbaren selbstgewickelten Trafo (aus einem Röhrengerradio)
> abrauchen liess...

Das kommt davon wenn unreflektiert nachbaut.
Aber so kann man auch lernen.

Namaste

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Gut, dass du von Anfang an verstanden hast, was du da tust :-)

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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H.joachim Seifert schrieb:
> Gut, dass du von Anfang an verstanden hast, was du da tust :-)

Zumindest wollte ich immer verstehen was ich da tue, aber schon lange 
vor der Elektronik habe ich alles in Frage gestellt und untersucht bis 
ich es verstanden hatte. Einfach nur zusammenlöten war mir immer zu 
wenig. Eher habe ich dann schon mal rumexperimentiert wobei ich 
natürlich auch das ein oder andere Teil verdampft habe. Aber das Risiko 
nahm ich dann in Kauf.

Namaste

von Hanna P. (hanna_p)


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Was habt Ihr gegen Martin Selber?
Der war doch einer der besten Kinder.- Jugendbuchautoren
der 50iger Jahre.
Die haben in Wanzleben oder Dommersleben, nahe Magdeburg
aus Abfällen das erste handbediente Telefonnetz der DDR gebaut. ;-)

... Mit ner RV12P2000 um die Welt!  ;-)

Und Martin war garantiert kein Zuträger der Stasi,
wie viele Andere.  :-O

von Hardy F. (hardyf)


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Keiner hatte hier was gegen Martin Selber.
Wo liest du das ?

H.joachim Seifert schrieb:
> Meine ersten Gheversuche habe ich mit den Büchern von Martin Selber
> gemacht.
> (Mit Spulen, Draht und Morsetaste, Mit Radio, Röhren und Lautsprecher)

Du hast mich eben an meine frühen Gehversuche erinnert :-)

Den Selber hatte ich echt vergessen, wobei mir die anderen Autoren und 
Bücher ALLE erinnerlich sind.

Die meisten hatte ich selbst besessen...

von Paul B. (paul_baumann)


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Hardy schrob:
>Die meisten hatte ich selbst besessen...

Ich habe hier eigentlich noch alles, was in der sog. Amateurbibliothek
veröffentlicht wurde. Diese Bücher habe ich an den damals kleinen Sohn
meines Arbeitskollegen verliehen. Der baute mit großer Ausdauer etliche
Sachen auf. Später haben diese Anfänge dazu geführt, daß er Elektrotech-
nik studierte. Das freute mich, denn ich hatte für ein Studium keine
Zeit, da ich Geld verdienen mußte.

MfG Paul

von Steffen S. (bitmaster)



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H.joachim Seifert schrieb:
> Meine ersten Gheversuche habe ich mit den Büchern von Martin Selber
> gemacht.
> (Mit Spulen, Draht und Morsetaste, Mit Radio, Röhren und Lautsprecher)
Diese beiden Bücher hatte ich mir oft von der Bibliothek ausgeliehen. 
Als diese Bücher "veraltet" waren, hat mir die Bibliothekarin diese 
geschenkt.
Warum das Buch "Mit Radio, Röhren und Lautsprecher" einen Umschlag ohne 
Titel hat, ist mir unklar.

von Steffen S. (bitmaster)


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Hanna P. schrieb:
> Weiss zufällig einer von euch, was aus Hagen Jakubaschk,
> dem bekannten DDR-Amateurelektronik-Schriftsteller geworden ist?
Hier das erste (?) Elektonikbuch von Herrn Jakubaschk. Ist er das auf 
dem Umschlag?
Im Vorwort steht "Görlitz, 1958". Also hat er vermutlich damals dort 
gelebt.

von Timm T. (Gast)


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Ich kenne von Martin Selber: Mit Radio, Röhren, Transistoren.

Das ging vom Detektorempfänger über einfache Transistorstufen bis zum 
Röhren-Superhet. Leider fehlten die Röhrentabellen. Überhaupt waren in 
den Büchern aus der Bibo viele Sachen gefleddert, z.B. die 
Tunneldioden-Schaltungen aus dem "Großen Elektronik-Bastelbuch".

Übrigens, die Transistoren, die ich für meine Fototransistoren aufgesägt 
habe, waren olle OC8irgendwas. Und die wurden dann mit Linse davor in 
die Sonne gehalten, bis sie abgeraucht waren. Mist!

Und für Si-Transistoren hab ich nie was bezahlt. Dafür war beim "großen 
Sperrmüll" kein Fernseher sicher.

Ach, das waren Zeiten. Ich werd alt.

von Route_66 H. (route_66)


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Hallo!

Der Martin Selber wurde sogar verfilmt: "Küßchen und der General" mit 
Günter Simon meine ich zu glauben?

Ach ja Hagen Jakubaschk: nach einem Gerücht ging er noch vor dem 
Mauerfall rüber. Dort hat er sich einen Künstlernamen zugelegt. Heißt 
jetzt Burkhard Kainka.

Sorry! Peter Brock hat "Küßchen und der General" geschrieben. Von Martin 
Selber war "Kalli fährt zum großen Treff".

von Old P. (Gast)


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Route 66 schrieb:
> Hallo!
> Ach ja Hagen Jakubaschk: nach einem Gerücht ging er noch vor dem
> Mauerfall rüber. Dort hat er sich einen Künstlernamen zugelegt. Heißt
> jetzt Burkhard Kainka.

Dat lass den mal nicht lesen....
Ich glaube, das haut schon vom Alter nicht hin...

Gruß
Old-Papa

von Steffen S. (bitmaster)



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Route 66 schrieb:
> Ach ja Hagen Jakubaschk: nach einem Gerücht ging er noch vor dem
> Mauerfall rüber. Dort hat er sich einen Künstlernamen zugelegt. Heißt
> jetzt Burkhard Kainka.

Lol :)
1990 kam das letzte (?) Buch von HaJak raus:
Elektronische Codeschlösser und Alarmanlagen
Franzis-Verlag

von Axel R. (Gast)


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von Axel R. (Gast)


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von Steffen S. (bitmaster)


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Paul Baumann schrieb:
> Aus seinen Büchern haben Tausende die Funktionsweise eines Transistors
> gelernt. Ich erinnere mich daran, daß es eine Zeichnung gab, in der
> der Transistor mit einem Kanalsystem und Absperrschleusen erklärt
> wurde.

jo, z.B. meinereiner :)

von Axel R. (Gast)


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Wie wollen wir verfahren, den Verbleib von Herrn Jakubaschk zu 
ermitteln?
Wir könnten Julia aus Deutschalnd fragen. ;))
http://www.rtl.de/cms/unterhaltung/tv-programm/real_life/vermisst/julia-leischick.html

von Holm T. (Gast)


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@Winfried: Die Röhren hättest Du besser nicht einzeln aufgeführt, da ist 
in Deiner Erinnerung einiges kräftig durcheinander geraten..

Gruß,

Holm

von Axel R. (Gast)


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@Holm
da sieht man doch beflissen drüber hinweg ;)
Marie sagte schon: "Wer nichts weiß, muss ales glauben" 
(siebzehntausendeinhundertfünfter Spruch bei Zitat-online.de)

Hat denn nun schon mal jemand die Namensvetter Jakubaschk angeschrieben 
mit der Bitte um Klärung zum Verbleib?

Gruß

Axelr.

von Axel R. (Gast)


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Ich glaube, ich habe eben noch welche von den Tunneldioden gefunden :))

Die Germanium sind aus, wie es scheint - aber von den Gallium-Arsenid 
sind noch welche da.
Es könnte also durchaus sein, das auch Herr Jakubaschk damals welche 
hatte...

Gruß
Axelr.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Axel Rühl schrieb:
> Ich glaube, ich habe eben noch welche von den Tunneldioden gefunden :))

Du Glücklicher. ;-)  Von meinen АИ101 ist nur noch eine einzige ganz,
leider.

von Franz B. (byte)


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Axel Rühl schrieb:
> Ich glaube, ich habe eben noch welche von den Tunneldioden gefunden :))

Äh, damit kannst du dich jetzt zur ruhe setzen? ;))

Andere Frage. Gibt eigentlich sowas wie ein Historisches 
Elektronik/Elektrotechnik Archiv? Ich hab auch so ein paar alte Dinger 
rumliegen. Irgendwie juckts mich immer das ich das alles scanne und 
archiviere bevor alles verfällt und komplett verloren ist. Papier ist 
mir zwar lieber.. aber die Menge werd ich wohl nirgendwo unterbekommen. 
;))

Leider gibts bei GoogleBooks keine Scanns von den ganzen alten 
Schinken... aber zumindest sind die schon mal erfasst.
z.B. => 
http://www.google.com/search?hl=en&tbm=bks&q=inauthor%3Ahagen+inauthor%3AJakubaschk&oq=inauthor%3Ahagen+inauthor%3AJakubaschk&aq=f&aqi=&aql=undefined&gs_sm=e&gs_upl=4406l4406l0l1l1l0l0l0l0l125l125l0.1l1

Evtl. könnte man sich da auch austauschen. Die große Frage ist dann 
wider das Urheberrecht. Währ halt ne feine Sache. Insbesondere im 
Analogbereich steckt in den alten Knüppeln sehr viel KnowHow drin das 
langsam aber sicher verloren geht. Und wie viele schon angemerkt 
haben... vieles ist sehr anschaulich dargestellt... Anfänger kapieren 
das viel schneller. Wenn ich mir momentan so manche Lehrunterlagen 
angucke, wunderts mich nicht das die Kids uns Studenten Pillen schlucken 
müssen damit sie das verstehen.

Falls man die Scanns nicht austauschen darf, evtl. tuts auch ne kleine 
DB wo "Ansprechpartner" hinterlegt sind. Frei nach dem Motto... kannst 
du mir mal Seite... Falls es ne Rechtlich sichere Variante gibt, könnte 
ich sogar ein Wiki + Speicherplatz zur verfügung stellen.

von Lukas K. (carrotindustries)


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bitsavers oder bama dürften ein guter Ort für gescannte 
Elektronikliteratur sein.

von Axel R. (Gast)


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Ich bleibe mal bei der Suche nach Hagen Jakubaschk, hier neues von 
meiner Recherche:

auf http://www.homecomputermuseum.de/cgi-bin/forum/show.pl?ty=fo&fo=1
wurde Boris Jakubasck gefragt:
von: Ralph   Datum: 13.03.2010, 10:07
Hallo und guten Tag. Gehe ich richtig in der Annahme das sie mit "Hagen 
Jakubaschk" verwandt sind ?...
Mit freundlichen Grüsse, Ralph
Kommentar von: Boris Jakubaschk am 13.03.2010, 10:49
Das werde ich ziemlich oft gefragt. Ich weiß es nicht - bis zu meinem 
Urgroßvater kenne ich alle Verästelungen des Stammbaums und da ist Hagen 
Jakubaschk nicht darunter. Wenn, ist die Verwandtschaft nur sehr 
weitläufig. Wahrscheinlich ist es aber - insgesamt gibt es vermutlich 
keine 100 Leute mit dem Nachnamen.

Ich suche weiter...

Gruß
Axelr.

von Icke ®. (49636b65)


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Schon mal im Forum unter www.robotrontechnik.de nachgefragt? Dort sind 
viele Entwickler und Experten aus der ehemaligen DDR unterwegs.

von Axel R. (Gast)


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ich habe dort mal im "Gästebuch" einen Eintrag interlassen...

von Korax K. (korax)


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Gibt's Neuigkeiten?

von U. B. (Gast)


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Ganz am Anfang steht:

> Hagen hat die DDR-Elektronik-Szene von den 60'iger
> bis in die 80'iger Jahre geprägt oftmals durch veröffentlichte
> Schaltungen, die erst nach massiven Eingriff des Nachbauers
> funktionierten. ;-)

Hat der auch inkognito für Elektor geschrieben ?

von Günther N. (guenti)


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Das wäre eventuell möglich,ich halte das aber eher für 
unwahrscheinlich.Das könnte eigentlich nur in den Zeiten gewesen sein 
als im ELEKTOR noch simple Transistorschaltungen mit 
Basteltransistoren(TUP und TUN=unausgemessene PNP und NPN Typen)üblich 
waren.Der Briefverkehr zwischen der DDR und der BRD wurde ja schon seit 
Ende der 60´Jahre massiv von der STASI überwacht(inklusive Brieföffnung 
und eifrig mitlesen und kopieren).Auch scheint mir da ein Finanztransfer 
nicht oder kaum möglich gewesen zu sein.Bargeld im Brief war Utopie!Laut 
StGB der DDR war das ein "Devisenvergehen".

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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War er nicht gar beim Militärverlag?
Das hätte ihm arg1e p1robleme eingebracht.

Und Bananenprodukte sind nun warlich alltäglich,

Namaste

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Winfried J. schrieb:
> War er nicht gar beim Militärverlag?

Die gesamte Elektronikbastler-Literatur ist beim Militärverlag
veröffentlicht worden.  Er dürfte da eher eine Art freier Autor
gewesen sein.  ("Anspruchsvollere" Elektroniksachen wurdem beim
Verlag Technik verlegt.)

von Steffen S. (bitmaster)


Angehängte Dateien:

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Ing. K.K. Streng, H.Jakubaschk, R.Oettel, Ing. K.-H. Schubert v.r.n.l
Quelle: Funkamateur 08/1965

von Karsten S. (nahmitz)


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Guten Abend, ich bin neu hier, dehalb eine kurze Vorstellung. Mein Name 
ist Karsten, bin 43 und ich wohne in Nahmitz, arbeite als 
Heilerziehungspfleger, bastle gerne Elektronik, sammle alte DDR 
Elektronikbücher, fahre alte MZ und Simsons usw..... Da ich in Nahmitz 
wohne, habe ich mich in der letzten Zeit auch gefragt, was aus Herrn 
Jakubaschk geworden ist.

Er lebte damals in einer Villa am Klostersee und war selten in Nahmitz 
zu sehen. Herr Jakubaschk war eher Menschenscheu und kaufte einmal pro 
Woche in unserem (immer noch existenten) "Bäcker - Tante Emma Laden" 
ein. Ich bin ihm einmal begegnet als ich mit dem Boot (Ruderkahn) auf 
dem Kanal zwischen dem Netzener See / Klostersee, er hatte zur damaligen 
Zeit an seinem kleinem Boot einen Elektromotor. Dieses Bild von ihm habe 
ich nie vergessen.
Ich vermute, er schrieb und experimentierte in seinem Haus für den 
Militärverlag und brachte viele neue Ideen für uns damalige Amateure in 
den frühen 80er zu Papier.

Da immer noch Interesse an dem Verbleib bzw. das spätere Leben nach der 
Wende von Herrn Jakubaschk besteht, werde ich mal in der 
Gemeindeverwaltung nachfragen, ob es noch irgendwelche Informationen 
dazu gibt.

von Old P. (Gast)


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Hallo Karsten,

mach mal, interessiert mich persönlich nun doch.
Sitze übrigens keine 20km weiter noch im Büro, wollte eigentlich schon 
raus sein ;-)))

Gruß
Old-Papa

von Karsten S. (nahmitz)


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Old Papa schrieb:
> Sitze übrigens keine 20km weiter noch im Büro, wollte eigentlich schon
> raus sein ;-)))

...in BRB? Na dann mach mal Feierabend. :)

Die Sache mit Herrn Jakubaschk interessiert mich schon länger, jedoch 
vergisst man bei nur persönlichem Interesse mal nachzufragen. Nun ist es 
aber anders. Mal sehen ob ich da Glück habe und Informationen bekomme. 
Ein paar alte Nahmitzer (auch die Frau vom damaligen Bäcker) müssten ihn 
aber noch kennen bzw. sich dran erinnern. Die Villa hat seit dem Weggang 
von Herrn Jakubaschk schon mehrmals den Besitzer bzw. Bewohner 
gewechselt. Aber ich bin zuversichtlich.

Viele Grüße
Karsten

von Steffen S. (bitmaster)


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> aber noch kennen bzw. sich dran erinnern. Die Villa hat seit dem Weggang
> von Herrn Jakubaschk schon mehrmals den Besitzer bzw. Bewohner
> gewechselt. Aber ich bin zuversichtlich.
>
Und? Hast du Informationen bekommen?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Habe vor ein paar Tagen für die Schluklasse meines Sohns einen
Kosmos-Elektronikkasten vormontiert.  Auf dem Anleitungsheft prangt
der Name "Klaus Schlenzig".  ;-)  Fiel mir gerade ein ...

von Hannes L. (hannes)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Auf dem Anleitungsheft prangt
> der Name "Klaus Schlenzig".

Der ist mir auch geläufig, aber nicht von Kosmos (kenne ich nicht, hatte 
ich nie), sondern vom DMV... ;-))

...

von Timm T. (Gast)


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Kennt ihr noch die schönen DDR-Elektronikbaukästen? Da war richtig viel 
drin, nicht wie bei den Kosmos-Dingern, wo man für viel Geld gerade mal 
einen Blinker bauen kann.

Aber damals ging es auch darum, die jungen Leute für Elektronik zu 
begeistern. Heute gehts darum, damit Geld zu machen...

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Ja ich hatte den mit den weißen Plastikwürfeln (Grundaustattung).

Lieber hätte ich den mit den klaren Plystrolbauteilträgern gehabt, da 
war ein LW AM Sender drin.

;-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Timm Thaler schrieb:
> Kennt ihr noch die schönen DDR-Elektronikbaukästen? Da war richtig viel
> drin, nicht wie bei den Kosmos-Dingern, wo man für viel Geld gerade mal
> einen Blinker bauen kann.

Naja, besagter Kosmos-Kasten kommt mir im Umfang in etwa so vor
wie die drei DDR-Kästen zusammen.  Kann man natürlich nicht exakt
vergleichen, heutzutage ist da noch ein OPV mit dabei und natürlich
vor allem noch Optoelektronik, die es dazumals noch nicht für
Otto Normalverbraucher gab (bis auf den LDR, aber den hat nun RoHS
gerade durch einen Fototransistor ersetzt).

Aber das Wiederantreffen des Namens Klaus Schlenzig sollte hier nur
eine Randnotiz sein, da ich es passend zu Hagen Jakubaschk fand.
Wenn wir weiter Elektronikbaukästen vergleichen wollen, sollten wir
einen separaten Thread aufmachen.

von Timm T. (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> besagter Kosmos-Kasten kommt mir im Umfang in etwa so vor
> wie die drei DDR-Kästen zusammen

Gestatte mir trotzdem noch schnell die Frage, was das für ein Kasten 
ist. Die ich kenne, sind recht speziell und recht schnell erschöpft.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Timm Thaler schrieb:
> Gestatte mir trotzdem noch schnell die Frage, was das für ein Kasten
> ist.

Habe dann doch einen neuen Thread aufgemacht:

Beitrag "Elektronikbaukästen (War: Hagen Jakubaschk)"

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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FA 5/2014
Hagen Jakubaschk: ein verkanntes Genie?   494

http://www.funkamateur.de/inhaltsverzeichnis.html

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Joe G. schrieb:
> FA 5/2014
> Hagen Jakubaschk: ein verkanntes Genie?   494

Und um die Frage aufzulösen:

Karsten Schulze schrieb:
> Er lebte damals in einer Villa am Klostersee und war selten in Nahmitz
> zu sehen.

Er ist laut diesem Artikel 1985 ins Ruhrgebiet übergesiedelt und dort
im Jahr 2006 (wenn ich mich gerade recht an den Artikel erinnere)
gestorben.  Er war so menschenscheu geblieben, wie er oben bereits
beschrieben worden ist.  Der Artikel ist von einem der wenigen Leute,
zu denen er dort etwas mehr Kontakt hatte.

von Axel R. (Gast)


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Sch... wir werden alt

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Macht nichts, dass muss so sein. Sonst ist kein Platz für Neues.

von Timm T. (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Er ist laut diesem Artikel 1985 ins Ruhrgebiet übergesiedelt

Tatsächlich, scheint 1985 rum Republikflucht begangen zu haben. Jetzt 
bin ich aber enttäuscht... Wundert mich nur, dass seine Bücher trotzdem 
weiter in den Bibliotheken standen. Nagut, vielleicht hat man in unserer 
kleinen Dorfbücherei einfach vergessen, den Namen zu tilgen...

Aber ernsthaft: 1990 rum bin ich dann an einige Bücher von ihm gekommen. 
Grund: Westdeutsche Verlage würden ja gern Leihbücher für ostdeutsche 
Bibliotheken geben, aber nur, wenn alle Literatur aus dem Militärverlag 
aus dem Bestand entfernt wird. Und so wurden ganze Jahrgänge vom 
Funkbummi, der Schlenzig, Jakubaschk usw. durch Johannes Mario Simmel 
ersetzt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Timm Thaler schrieb:
> Tatsächlich, scheint 1985 rum Republikflucht begangen zu haben.

Nö, er ist ganz offiziell ausgereist.  Er hat wohl mit seinen
Bastelbüchern nicht genug verdienen können, und ob gelegentlicher
Ungereimtheiten in seinen Erklärungen, für die ihn andere kritisiert
haben (er hatte nie eine richtige Ausbildung im Fach) war er dann auch
hinreichend verärgert.

von Falk B. (falk)


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@ Jörg Wunsch (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite

>Nö, er ist ganz offiziell ausgereist.  Er hat wohl mit seinen
>Bastelbüchern nicht genug verdienen können,

Welcher Freischaffende/Selbstständige konnte das damals (offiziell) 
schon?

> und ob gelegentlicher
>Ungereimtheiten in seinen Erklärungen, für die ihn andere kritisiert
>haben (er hatte nie eine richtige Ausbildung im Fach)

Echt? Alles autodidaktisch und nur Polytechnische Oberschule? Hmm.

> war er dann auch hinreichend verärgert.

Das waren wohl leider viele Freischaffende und kreative Köpfe damals :-(

Ich werd mir den Funkamateur mal kaufen, kommt ja jeden Moment in die 
Läden.
Darf man eigentlich eine sinngemäße Kurzfassung hier veröffentlichen? 
Oder geht das schon in Richtung Verletzung Copyright?

von Paul B. (paul_baumann)


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Falk frug:
>Darf man eigentlich eine sinngemäße Kurzfassung hier veröffentlichen?

Warum denn nicht? Das wäre ja dann wie früher in der Schule, als man 
lange
Romane lesen mußte und dann eine Kurzfassung der Handlung erstellen 
sollte.

Hier mal ein Beispiel anhand von Schillers "Glocke":

Loch in Erde, Bronze rin.
- Sabotage!
- Nix bim bim
:-)

MfG Paul

von Icke ®. (49636b65)


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Paul Baumann schrieb:
> Loch in Erde, Bronze rin.
> - Sabotage!
> - Nix bim bim

YMMD!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Falk Brunner schrieb:

> Echt? Alles autodidaktisch und nur Polytechnische Oberschule? Hmm.

…die sich 1948 noch "Volksschule" nannte.

> Darf man eigentlich eine sinngemäße Kurzfassung hier veröffentlichen?
> Oder geht das schon in Richtung Verletzung Copyright?

Sowie du damit Schöpfungshöhe erreichst, ist es dein eigenes Werk. :-)

Eine kurze Zusammenfassung ist sicher OK, aber es sollte wohl im
Interesse des Originalbeitrags so ausfallen, dass der geneigte Leser
dann immer noch Lust hat, den auch zu lesen.  Einige Fakten daraus sind
ja nun schon genannt worden.

von Marek N. (Gast)


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Na ja, eigentlich ist der Artikel eine Kurzfassung dieses Beitrags hier.

von Icke ®. (49636b65)


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Falk Brunner schrieb:
> Echt? Alles autodidaktisch und nur Polytechnische Oberschule? Hmm.

In der DDR gab es auf dem Gebiet der Elektronik jede Menge Hobbybastler, 
die sich mit autodidaktisch erworbenem Wissensstand auf dem gleichen 
oder gar höheren Level befanden wie Studierte. Allerdings war es trotz 
dieses ausgezeichneten Fachwissens Leuten ohne höheren Schulabschluß 
bzw. Studium fast unmöglich, auf eine entsprechende Arbeitsstelle 
besetzt (und bezahlt) zu werden. Die Kaderabteilung hat sich nämlich 
primär für auf dem Papier stehende Eignungsnachweise interessiert und 
nur untergeordnet für die tatsächlichen Fähigkeiten.

von Paul B. (paul_baumann)


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@Icke

Volltreffer. Absolut richtig wiedergegeben.

MfG Paul

von Falk B. (falk)


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Wobei die meisten Akademiker im Arbeiter- und Bauernstaat nur allzuoft 
NIEDRIGERE Einkommen als Facharbeiter etc. hatten . . .

von Marek N. (Gast)


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> Allerdings war es trotz dieses ausgezeichneten Fachwissens Leuten ohne
> höheren Schulabschluß bzw. Studium fast unmöglich, auf eine entsprechende
> Arbeitsstelle besetzt (und bezahlt) zu werden.

> Wobei die meisten Akademiker im Arbeiter- und Bauernstaat nur allzuoft
> NIEDRIGERE Einkommen als Facharbeiter etc. hatten . . .


Hm, hat sich irgend wie nix geändert, oder?

von Timm T. (Gast)


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Icke ®. schrieb:
> Die Kaderabteilung hat sich nämlich
> primär für auf dem Papier stehende Eignungsnachweise interessiert und
> nur untergeordnet für die tatsächlichen Fähigkeiten.

Und heute wird danach ausgewählt, wie gut Du irgendwelche Idiotentests 
bestehst.

Ich habe auch schon einige Autodidakten kennengelernt - in gewissen 
Punkten bin ich notgedrungen selbst einer -, denen ich keine 
Elektronikentwicklung anvertrauen würde. Die können Dir zwar eine 
Schaltung hinzaubern, die mit einigen Kniffen Dein gewünschtes Ergebnis 
liefert, scheren sich aber dabei kein Bißchen um Bauteilgrenzwerte, 
Toleranzen, Alterung, Driften... warum auch, geht doch? So kann man Omas 
Fernseher reparieren, aber so kann man keine Produkte entwickeln.

von Icke ®. (49636b65)


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Timm Thaler schrieb:
> Und heute wird danach ausgewählt, wie gut Du irgendwelche Idiotentests
> bestehst.

Das trifft vielleicht für große Buden zu. In kleinen und mittleren 
Unternehmen, wo die Führungsebene noch Kontakt zur Basis hat, zählt 
meiner Erfahrung nach, ob du was kannst und nicht, was du mal gelernt 
hast oder welchen Notenschnitt deine Zeugnisse hatten.

Marek N. schrieb:
> Hm, hat sich irgend wie nix geändert, oder?

Doch, gewaltig sogar. Heute steht es bspw. jedem frei, seine Fähigkeiten 
zu nutzen und auf selbständiger Basis zu arbeiten. Solange das Produkt 
oder die Dienstleistung markt- und konkurrenzfähig ist, fragt dich kein 
Mensch, ob bzw. wie du dich dafür qualifiziert hast.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Icke ®. schrieb:
> Heute steht es bspw. jedem frei, seine Fähigkeiten zu nutzen und auf
> selbständiger Basis zu arbeiten.

Das hat Hagen Jakubaschk ja wohl auch versucht. ;-)

Allerdings ist jemand, der als menschenscheu beschrieben wird, sicher
nicht so gut geeignet, als Geschäftsmann für ein selbstständiges Gewerbe
zu fungieren.  Offen stand ihm offenbar dieser Weg auch in der DDR,
obwohl so eine Laufbahn damals gewiss eher selten war.

von Icke ®. (49636b65)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Allerdings ist jemand, der als menschenscheu beschrieben wird, sicher
> nicht so gut geeignet, als Geschäftsmann für ein selbstständiges Gewerbe
> zu fungieren.

Ja, zumindest ist das recht schwierig.

> obwohl so eine Laufbahn damals gewiss eher selten war.

Das ist eben der Unterschied. Heute kann, oder besser DARF es jeder, 
damals nur Glückspilze oder Leute mit viel Vitamin B.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Jo, ich habs auch miterlebt, wie kleine und mittelständische Unternehmen 
erwürgt wurden, selbst Handwerksbetriebe quasi enteignet und in PGHs 
gezwungen wurden. Mit der Folge, dass keinen mehr irgendwas 
interessierte. "Engagement" fand nur auf dem Papier statt, dort dafür 
umso mehr :-)
Letztenendes einer der Hauptgründe für den Zusammenbruch. An allen 
Entscheidungsstellen saßen Leute, die keine Ahnung hatten, aber gross im 
Nachquatschen von Floskeln waren. Das reichte, um "Karriere" zu machen.

von Falk B. (falk)


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@ Icke ®. (49636b65)

>> Allerdings ist jemand, der als menschenscheu beschrieben wird, sicher
>> nicht so gut geeignet, als Geschäftsmann für ein selbstständiges Gewerbe
>> zu fungieren.

>Ja, zumindest ist das recht schwierig.

Die meisten Fachleute sind schlechte Kaufleute. Ich auch ;-)

>> obwohl so eine Laufbahn damals gewiss eher selten war.

>Das ist eben der Unterschied. Heute kann, oder besser DARF es jeder,
>damals nur Glückspilze oder Leute mit viel Vitamin B.

Naja, wer den Idealismus oder wasauchimmer hatte, konnte auch damals 
selbständig arbeiten, die Beschränkungen und Auflagen des Wirtschafts- 
und Politiksystems waren aber recht hoch, das hat sich oft nicht 
gelohnt.

Ich hab jetzt den FA und den Artikel gelesen. Hmm.
Drei A4 Seiten als Schnelldurchlauf einer Biographie. Sachlich nüchtern, 
machmal fast ein wenig trocken geschrieben. Es fehlt halt an Raum 
(Seiten), das ggf. besser darzustellen. Was die Person angeht fehlt es 
ggf. auch an direkten wie indirekten Informationen, u.a. weil er 
(später) sehr zurückgezogen lebte. Es wird nur allgemein gesagt, dass er 
wohl eine bisweilen schwierige Persönlichkeit hatte, die eine 
Zusammenarbeit erschwerte. Indirekt wird die Vermutung aufgestellt, dass 
er scheinbar zeitlebens (ein wenig?) versuchte, seine Komplexe zu 
verarbeiten und Anerkennung zu erlangen. Ach ja, die Arbeit als Autor 
von über 600 Veröffentlichungen und 30 Bücher, teilweise in mehreren 
Sprachen haben ihn nicht reich gemacht.

Der Artikel ist lesenswert.

Hmmm, ich hab das berühmte Elektronikbastelbuch vor ein paar Jahren 
weggeworfen. Die meisten Schaltungen waren/sind überholt, das baut man 
heute deutlich einfacher und besser, eben weil man heute verdammt gute 
Bauteile hat. Aber als Erinnerung und Danksagung könnte man wohl nochmal 
die eine oder andere Sache aufbauen, wenn man denn auf dem Flohmarkt so 
ein Buch je wieder finden sollte . . .

Naja, gone with the wind . . .

von Frank X. (flt)


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H.Joachim Seifert schrieb:
> Letztenendes einer der Hauptgründe für den Zusammenbruch. An allen
> Entscheidungsstellen saßen Leute, die keine Ahnung hatten, aber gross im
> Nachquatschen von Floskeln waren. Das reichte, um "Karriere" zu machen.

Ist das heute etwa sehr viel anders in den Firmen?

von Timm T. (Gast)


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H.Joachim Seifert schrieb:
> wie kleine und mittelständische Unternehmen
> erwürgt wurden, selbst Handwerksbetriebe quasi enteignet und in PGHs
> gezwungen wurden. Mit der Folge, dass keinen mehr irgendwas
> interessierte.

Das wird zwar oft so dargetellt, widerspricht aber irgendwie meiner 
Erinnerung, nach der es den Handwerksbetrieben bei uns im Ort doch recht 
gut ging. Existenzielle Probleme bekamen die erst nach der Wende.

Früher wurdeste enteignet, heute zeigt Dir das Finanzamt oder die 
Krankenkasse den direkten Weg in die Privatinsolvenz. Früher wurdeste 
bespizelt, heute hat keiner was zu verbergen. Früher mussteste die 
richtigen Leute kennen, heute musste halt andere Leute kennen. Ich weiss 
nicht, die Grenzen verschwimmen immer mehr...

Icke ®. schrieb:
> Solange das Produkt
> oder die Dienstleistung markt- und konkurrenzfähig ist, fragt dich kein
> Mensch, ob bzw. wie du dich dafür qualifiziert hast.

Soweit die Theorie. Ich hab am Technologiestandort Jena einige Menschen 
mit guten Ideen und Produkten gesehen, die hochgradig krachen gegangen 
sind, weil sie zwar technisch was drauf hatten, aber nicht ernst 
genommen oder gnadenlos über den Tisch gezogen wurden. Und ich hab bei 
großen Firmen der Chemieindustrie - die mit B anfangen - gesehen, wie 
Anbieter nicht nach ihren Produkten, sondern nach den Wagen beurteilt 
wurden, mit denen sie auf den Hof fuhren. Nee sorry, Deinen Idealismus 
kann ich in der Beziehung nicht teilen.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Timm Thaler schrieb:
> Das wird zwar oft so dargetellt, widerspricht aber irgendwie meiner
> Erinnerung, nach der es den Handwerksbetrieben bei uns im Ort doch recht
> gut ging. Existenzielle Probleme bekamen die erst nach der Wende.

Kanntest du ein paar von denen persönlich? Oder nur Hörensagen?
Ich kannte etliche. Die existierten fast auschliesslich an der 
offiziellen Wirtschaft vorbei, sprich schwarz auf die Hand.
Sicher waren Handwerkerleistungen begehrt, allerdings konnte man ohne 
Material und Werkzeug nicht viel machen. Und sie bekamen offiziell so 
gut wie nichts, alles ein einziges Rumgewurstel. Schwarzhandel, 
Abzweigen von Material bei staatlichen Aufträgen. Ich will das auch gar 
nicht anprangern, es ging ja gar nicht anders.

von Timm T. (Gast)


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H.Joachim Seifert schrieb:
> Kanntest du ein paar von denen persönlich? Oder nur Hörensagen?

Kennen schon, aber sorry, ich war damals 13 oder so... Man hat halt 
mitbekommen, was so ablief.

> Ich kannte etliche. Die existierten fast auschliesslich an der
> offiziellen Wirtschaft vorbei, sprich schwarz auf die Hand.

Das kann gut sein. Und betteln ließen sie sich.

Sagt Dir "Bürgeler Blau-Weiss" etwas? War so eine inoffizielle Währung: 
"Ach, sie kommen aus Bürgel? Ja, besorgen kann ich ihnen das schon. Aber 
könnten sie vielleicht so einen blau-weissen Bierkrug... oder ein paar 
Teller... sie wissen schon."

Bei Elektronikteilen war es ja ähnlich wie bei Bananen: Der 
Elektronikladen soll Prozessoren bekommen haben. Da stand dann eine 
Schlange bis auf die Straße. Und jeder nur einen Prozessor.

Aber: Nach der Wende zog der Elektronikladen von der Ladenstraße in eine 
Hintergasse, und verschwand dann ganz.

Blöd war auch die Militarisierung: Wollteste Funker werden? Ging nur 
über die GST. Station Junger Techniker war schon interessant, aber 
straff durchorganisiert. Das war mir nix.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Falk Brunner schrieb:

> Hmmm, ich hab das berühmte Elektronikbastelbuch vor ein paar Jahren
> weggeworfen.

Ich würde dir meins sogar mal leihen, falls dir danach ist. ;-)

Timm Thaler schrieb:
> Wollteste Funker werden? Ging nur über die GST.

(Ist jetzt ziemlich OT hier, selbst für "OT". ;)  Wurde allerdings
sehr unterschiedlich gehandhabt.  Auch bei uns standen die drei
Buchstaben draußen dran, aber ernsthaft gemerkt hast du davon nichts,
war ein reiner Afu-Klub.  Lag aber sicher auch am Cheffe der Truppe.

von Timm T. (Gast)


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Ach, ich müsste den alten Funkkopfhörer mal wieder zusammenbauen. Die 
Spulen dienten zuletzt als Erreger und Abnehmer für eine 
selbstschwingende Stimmgabel - nach einer Idee von: Herrn Jakubaschk! 
Oder wars doch der Schlenzig? Die Bücher waren beide grau... ;-)

Was habt ihr aus den Büchern gebaut?

- Lichtschranke
- Wechselblinker, na klar doch
- Komplementärblinker
- Berührungsschalter, zum Schalten der Schreibtischlampe
- Annäherungsschalter, zum Ausschalten der Lampe, wenn der Vater kommt. 
Das Scheissding hat nie funktioniert, ich glaub das Kabel zur "Antenne" 
war einfach zu lang.
- elektronische "Orgel", aus dem "Kleinen Elektronikbastelbuch"
- Blumentopfwächter, batteriebetrieben war keine gute Idee
...

von Icke ®. (49636b65)


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Timm Thaler schrieb:
> Soweit die Theorie. Ich hab am Technologiestandort Jena einige Menschen
> mit guten Ideen und Produkten gesehen, die hochgradig krachen gegangen
> sind, weil sie zwar technisch was drauf hatten, aber nicht ernst
> genommen oder gnadenlos über den Tisch gezogen wurden.

Wenn ich Falk zitieren darf:

Falk Brunner schrieb:
> Die meisten Fachleute sind schlechte Kaufleute.

Aber wenn die Idee wirklich tragfähig ist, läßt sich das Dilemma lösen, 
indem Marketing und Vertrieb BWLern überlassen werden. Ich meinte auch 
nicht, daß die reine Möglichkeit selbständigen Arbeitens automatisch zu 
finanziellem Erfolg führt.

H.Joachim Seifert schrieb:
Die existierten fast auschliesslich an der
> offiziellen Wirtschaft vorbei, sprich schwarz auf die Hand.

Das sehe ich auch so. Bei den enormen Steuersätzen für private 
Unternehmen (bis zu 95%) konnte man richtiges Geld sowieso nur illegal 
verdienen. Immer mit der latenten Angst, ins Visier der Steuerfahnder zu 
geraten und erklären zu müssen, woher das Geld für den Hausbau oder den 
Lada stammt.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Timm Thaler schrieb:
> Was habt ihr aus den Büchern gebaut?

Das Lichttelefon mit einem OC45 (Glasgehäuse). Telefonieren konnte man 
damit nicht, jedoch prima das 100Hz Netzbrummen der Leuchtstofflampenn 
hören ;-)

von Paul B. (paul_baumann)


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Timm schrub:
>Wollteste Funker werden? Ging nur über die GST.

GST war doch eine feine Sache: Motorradschein für wenig Geld, lernen,
wie man Antennkonstruktionen berechnet und baut, Funktion von 
HF-Baugruppen
begreifen und bauen -ich habe mich da wohl gefühlt.

http://www.classless.org/2010/11/11/alles-was-wir-konnen-ham-wer-fruher-bei-der-gst-jelernt/


MfG Paul

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Paul Baumann schrieb:
> GST war doch eine feine Sache:

Stimmt. DM3ADO

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Icke ®. schrieb:
> Falk Brunner schrieb:
>> Die meisten Fachleute sind schlechte Kaufleute.
>
> Aber wenn die Idee wirklich tragfähig ist, läßt sich das Dilemma lösen,
> indem Marketing und Vertrieb BWLern überlassen werden. Ich meinte auch
> nicht, daß die reine Möglichkeit selbständigen Arbeitens automatisch zu
> finanziellem Erfolg führt.

Diese Lösung geht deshalb nach hinten los, weil der BWLer einmal 
losgelassenen den Fachmann noch vor seiner eigenen Großmutter in Sack 
und Tüten verkauft.

Es führt kein Weg drum herum, diese Dinge selbst zu erlernen und in die 
Hand zu nehmen zumindest soweit, dass man die notwendige Kontrolle 
wirksam aus zu üben vermag,  will man sich nicht ausliefern. Die 
Gesellschaftsform  ist der Kapitalismus und wer die Finanzen regelt, der 
regelt das Geschäft. Das Know How ist Ware wie jede Andere auch.

Namaste

von Falk B. (falk)


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@ Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne)

>Es führt kein Weg drum herum, diese Dinge selbst zu erlernen und in die
>Hand zu nehmen zumindest soweit, dass man die notwendige Kontrolle
>wirksam aus zu üben vermag,  will man sich nicht ausliefern. Die
>Gesellschaftsform  ist der Kapitalismus und wer die Finanzen regelt, der
>regelt das Geschäft. Das Know How ist Ware wie jede Andere auch.

Wohl wahr. Aber bisweilen können oder wollen Fachleute sich das 
"Geschäftsleben" nicht antun und arrangieren sich mehr oder weniger mit 
der "Macht" der BWLer.

Ich hatte vor vielen Jahren mal einen Gehversuch in Richtung 
Consulting/Freiberufler gemacht. Das Projekt war technisch schwierig 
aber interessant und letztendlich die Probleme auch lösbar. Aber der 
menschliche Umgang mit dem Auftraggeber war einfach nur aufreibend. Nein 
Danke. So bin ich halt Angestellter, mit allen Vor- und Nachteilen.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Ach ja, back to topic. Im Funkamateur sind auf Seite 514 einige 
Jakubaschk-Schaltungen "beu" aufgelegt. Naja, nicht wirklich. Der Autor 
wird seinem selbst gesteckten Anspruch, die alten Schaltungen mit NEUEN 
Bauteilen wiederzubeleben NICHT gerecht. Einfach beim astabilen 
Multivibrator die Glühlampen gegen LEDs und Vorwiderstände zu tauschen 
ist mal noch OK, bei der nächten Schaltung ist aber schon wieder Essig! 
Kontaktloser Uhrpendelantrieb. Da war doch was? Klar, das Ding hab ich 
mal vor geschätzt 25 Jahren aufgebaut, es lief aber leider NICHT. OK, 
etwas älter un erfahrener, da sollte man das hinkriegen. Denkste! OK, 
ich hab KEINE Germaniumtransitoren und auch keine Germaniumdiode, statt 
dessen BC327 + Schottkydiode BAT48. Lief nicht, auch nicht mit erhöhter 
Spannung. 2c 1200 Winfdungen auf einem PM26 Schalenkern, nur eine 
Kernhälfte zur Feldverstärkung auf der Unterseite. Die Wicklungen in 
allen Kombinationen durchprobiert, nix. Ok, mal messen, Oszi zeigt beim 
Vorbeischwingen ~50mV an der Steuerspule. Aber damit ist kein 
Silizium-PNP ansteuerbar. Da braucht es wohl einen Widerstand für den 
Arbeitspunkt und ne Schaltplananpassung. :-0

Worauf ich hinaus will. Diese extrem einfach Schaltung hat eine extrem 
schlechte Nachbausicherheit, zumal der neue Autor auch keine expliziten 
Bauteile genannt hat, die man einfach erwerben kann! Nur ein "dezenter" 
Link auf seinen Webshop und dass man dort noch Reste von 
Germaniumbauteilen kaufen kann. So ein Mist! Warum kein expliziten 
Bestellnummern, meinetwegen auch aus seinem Webshop für den Spulenkern 
bzw. die Spule. Den kopierten Hinweis aus dem Original, aus 
Blumenbindedraht einen Kern für die Spule zusammenzufrickeln ist einfach 
nur voll daneben im Jahr 2014!

Aber ich bleib dran! Das Projekt lautet.

Hajak 80 Gedenkpendel!

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Ein befreundeter Anwalt meinte mal so en pasant das Problem sei, dass 
sich Kaufleute Techniker hielten. Besser für Alle wäre es umgekehrt.
Nun ich verzichte auf den Kaufmann, meine schwäbische Frau wird das 
jetzt regeln. Sie ist schon länger dem hinterher, dass ich nicht zu 
billig bin. ;)

Namaste

von Georg A. (georga)


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> Aber damit ist kein Silizium-PNP ansteuerbar.

Yps hatte dochmal so einen Wunder-Dauerkreisel. Der Kreisel hatte einen 
Magneten, unter der Fläche war eine Spule mit Eisenkern und zwei 
Windungen mit viel Draht und einem TO92-Transi. Soweit ich mich erinnern 
kann (ist ja auch schon >25 Jahre her) war da kein weiteres Bauteil 
dran. Ich glaube jetzt nicht, dass das Germanium war...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Falk Brunner schrieb:
> OK, ich hab KEINE Germaniumtransitoren und auch keine Germaniumdiode

Es wird wohl Zeit für den obligatorischen Frühjahrsstammtisch in
Dresden?  Dann könnte ich dir beides in die Hand drücken. ;-)

von Timm T. (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> Aber ich bleib dran! Das Projekt lautet.

Mach mal. Hat bei mir vor 20+x Jahren funktioniert. Allerdings auch erst 
im zweiten Anlauf, die Spulen müssen richtig gepolt sein. Spulen waren 
aus einem Gegentakt-Ausgangstrafo, die Windungszahl ist ziemlich egal, 
hauptsache viel.

Das Pendel lief einige Monate, dann war die Aufhängung durchgewetzt. Und 
Du musst das Pendel so aufhängen, dass es nicht ausweichen kann, sonst 
fängt es an zu eiern...

von Jens G. (jensig)


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@Falk Brunner schrieb:

> Hmmm, ich hab das berühmte Elektronikbastelbuch vor ein paar Jahren
> weggeworfen.

...

>etwas älter un erfahrener, da sollte man das hinkriegen. Denkste! OK,
>ich hab KEINE Germaniumtransitoren und auch keine Germaniumdiode, statt

Das Buch (u.a.) bekommt man bei ein bißchen Geduld auch in der Bucht 
noch ziemlich preiswert (habe mir auch schon eins (u.a.) für wenige 
Euronen da geholt).

Und olle Germanen bekommt man da auch reichlich und recht preisgünstig 
(bei Bieterglück ab 2€/10Stück+Versand, wenn man weis, bei welchem 
Händler ;-)  (ich kann den ja nennen, wenn das hier nicht verboten ist)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jens G. schrieb:
> (ich kann den ja nennen, wenn das hier nicht verboten ist)

Kannst du, aber ich geben Falk gern auch ein, zwei Stück ab davon,
without any cost.  Er hat mir auch schon geholfen.  Wäre halt nur
die Frage, wie eilig es ihm dabei ist.

von Falk B. (falk)


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@ Jörg Wunsch (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite

>Kannst du, aber ich geben Falk gern auch ein, zwei Stück ab davon,
>without any cost.  Er hat mir auch schon geholfen.  Wäre halt nur
>die Frage, wie eilig es ihm dabei ist.

Danke für das Angebot, wirklich eilig hab ich es damit nicht. Sagen wir 
mal, bis Ende des Jahres sollte mein Gedenkpendel dauerhaft schwingen 
;-)
Vielleich krieg ich es ja doch mit modernen Bauteilen hin. Ne 
Schottkydiode sollte recht nah an der Germaniumdiode sein, rein von der 
Flußspannung her. Die hat in der Schaltung so wie ich sie verstehe eh 
nur die Aufgabe einer Freilaufdiode. Kritischer ist da eher der PNP. Ich 
such mal nach Datenblättern mit Kennlinien von klassischen PNP Germanen, 
mal sehen wie das so aussieht. Eigentlich fangen die auch erst so bei 
100-200mV sinnvoll an, mit 50mV sollte da theoretisch auch noch nichts 
schalten. Mal schauen.

von Jens G. (jensig)


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@ Jörg Wunsch (dl8dtl)

>Kannst du, aber ich geben Falk gern auch ein, zwei Stück ab davon,
>without any cost.  Er hat mir auch schon geholfen.  Wäre halt nur
>die Frage, wie eilig es ihm dabei ist.

Ok, auch wenn Falk auf die Schnelle nicht drauf angewiesen ist, hier der 
Name für alle anderen, die Germanen suchen: minifux1

von Timm T. (Gast)


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Die Uhrenantriebe aus den DDR Küchenuhren ohne Quarz sollten ähnlich 
funktionieren. Die hatten einen Si Transistor, allerdingsauch einen 
Kondensator drauf.

von Peter V. (radiopeter)


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Hallo miteinander,
seit einiger Zeit verfolge ich schon, dass hier großes Interesse 
besteht, über Hagen Jakubaschk mehr zu erfahren. Nun ist mein 
biografischer Artikel im aktuellen "Funkamateur" erschienen. Der ist 
Ergebnis von Recherchen, die sich über mehrere Jahre hinzogen. Als 
Fachjournalist habe ich Methoden und Möglichkeiten, an Informationen zu 
kommen, die nicht "auf der Straße herumliegen" oder im Internet zu 
googeln sind.
Drei Druckseiten im "Funkamateur" reichen natürlich nicht aus, um einer 
Person wie Hagen Jakubaschk vollständig gerecht zu werden.
In den Gesprächen, die ich mit Menschen führen konnte, die ihm noch zu 
seinen Lebzeiten (sowohl in der DDR als auch in Westdeutschland) 
begegnet sind, habe ich natürlich auch sehr viel privates erfahren, was 
nicht im Artikel steht, weil es doch sehr persönlich ist, obwohl es 
diesen Menschen sehr detailliert charakterisiert.
Wie bereits im Artikel angedeutet ist, war er - vorsichtig ausgedrückt - 
ein schwieriger Mensch. Dass es zu Konflikten mit Nachbarn, dem 
Bürgermeister von Nahmitz und schließlich mit den einschlägigen 
DDR-Behörden kam, ist da nicht verwunderlich.
Was seine beruflich Qualifikation angeht, hat er mit Sicherheit 
Minderwertigkeitskomplexe gehabt. Er selbst hat seine Tätigkeit gerne 
als "wissenschaftliche Forschung" bezeichnet, was natürlich von 
akademisch ausgebildeten Fachleuten nicht ernst genommen wurde.
Aber das steht ja auch alles in meinem Artikel...

Was die Wiedergabe von Textpassagen des Beitrages hier in diesem Forum 
angeht, möchte ich nur darauf hinweisen, dass das Copyright exklusiv 
beim "Funkamateur" liegt. Dort achtet man natürlich darauf, dass dagegen 
nicht verstoßen wird...

Gruß
Peter von Bechen

von Karsten S. (nahmitz)


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Hallo Peter von Bechen,

das hört sich sehr gut an. Ich als "alter" Nahmitzer hatte auch vor 
einiger Zeit über das Leben von Herrn Jakubaschk hier in Nahmitz 
versucht einige Informationen zu bekommen. Jedoch war nur wenig in 
Erfahrung zu bringen. Seine Kinder gingen damals hier in den 
Kindergarten, meine Mutter war dort Kindergärtnerin. Auch habe ich Herrn 
Jakubaschk des öfteren gesehen, als ich mit meinem Vater zum Angeln 
ging. Die Besonderheit war, dass Herr Jakubaschk damals schon einen 
Elektromotor an seinem Boot hatte. Er fuhr ab und zu von seiner Villa am 
Netzener See zur Kanalbrücke in Nahmitz, um dort anzulegen und zu dem 
kleinen Bäcker- Lebensmittelladen (den gibt es Gott sei Dank immer noch 
- die leckersten selbstgebackenen Brötchen...) zu laufen und dort 
einzukaufen. Das ist lange her, ich denke mal so um 1983 herum, da war 
ich 14 und fing an mit LED's zu experimentieren....

Der Artikel würde mich interessieren, wo bekomme ich den Funkamateur 
her, könnte evtl. jemand den Artikel für mich kopieren?

Vielen Dank und viele Grüße
Karsten

von Falk B. (falk)


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@ Karsten Schulze (nahmitz)

>Der Artikel würde mich interessieren, wo bekomme ich den Funkamateur
>her,

In jedem größeren Zeitschriftenladen nebenan, 4,20 Euro.
Logischerweise ist der Großteil der Zeitschrift Funkamateurzeugs.
Aber es gibt auch andere Themen. Das Inhaltverzeichni ist online 
verfügbar. Entscheide selbst.

Beitrag "Re: Hagen aka "Mister Tunneldiode""

> könnte evtl. jemand den Artikel für mich kopieren?

Tstststs.

"Was die Wiedergabe von Textpassagen des Beitrages hier in diesem Forum
angeht, möchte ich nur darauf hinweisen, dass das Copyright exklusiv
beim "Funkamateur" liegt. Dort achtet man natürlich darauf, dass dagegen
nicht verstoßen wird..."

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Falk Brunner schrieb:
> Dort achtet man natürlich darauf, dass dagegen nicht verstoßen wird...

Wobei es ein Recht auf Privatkopie gibt (dem jedoch Grenzen gesetzt
sind).

Aber ich würde auch sagen, Karsten kann sich ja mal ansehen, ob er
nicht ohnehin den einen oder anderen weiteren Beitrag dort interessant
genug findet, sich das aktuelle Heft zu kaufen.  Letzten Endes
finanziert er ja damit auch Peter von Bechens Honorar und damit die
Arbeit, die er sich für seine Recherchen gemacht hat.

von Hanna P. (hanna_p)


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Peter von Bechen meinte:
1
Was seine beruflich Qualifikation angeht, hat er mit Sicherheit 
2
Minderwertigkeitskomplexe gehabt. Er selbst hat seine Tätigkeit gerne 
3
als "wissenschaftliche Forschung" bezeichnet, was natürlich von 
4
akademisch ausgebildeten Fachleuten nicht ernst genommen wurde.

Respekt, für Deinen guten Artikel, Peter!

Trotz aller seiner Fehler war Hagen ein "Grosser"!
Er reiht sich in die lange Reihe  der Autoren in Ost und West
ein wie Martin Selber, Klaus Schlenzig, Heinz Richter, Karl
Schultheiss --
die uns für manch' verregnetes Wochenende schöne Bastelstunden
ermöglicht haben.
Und die unser Leben, ja unsere Berufswahl massgeblich bestimmten.

Wir  danken Euch herzlich dafür!

Buratino und hanna.

..

von Karsten S. (nahmitz)


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Hallo,

ja, das mit dem Copyright ist mir klar, ich werde mir den Funkamateur 
holen, da es ja doch etwas Nahmitzer Geschichte beinhaltet. Und ja, 
vielleicht finde ich ja den ein oder anderen interessanten Beitrag. Und 
gute Arbeit soll honoriert werden... :)

Und immer noch bescheren mir die genannten Bücher viel Spaß bei 
schlechtem Wetter - viele alte Bauelemente hab ich ja noch.

LG Karsten

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hanna P. schrieb:
> Und die unser Leben, ja unsere Berufswahl massgeblich bestimmten.

Ja, das sehe ich auch so.  Das ist wahrscheinlich der Punkt, der
den Professoren, die über ihn die Nase gerümpft haben, am wenigsten
bewusst geworden war.

von Peter V. (radiopeter)


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Infos zu Martin Selber findet man hier:
http://www.vonbechen.de/Peter/2014/04/16/martin_selber/
Gruß
Peter

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Sehr schön.
"Mit Radio, Röhren und Transistoren" habe ich von ihm selbst geschenkt 
bekommen, mit Widmung, leider verschollen :-(
Das muss ca. 1972 gewesen sein und hat mein ganzes Leben nachhaltig 
beeinflusst - schon verrückt, wenn man drüber nachdenkt.

von Falk B. (falk)


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von Asko B. (dg2brs)


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@Falk

Eigentlich dachte ich mein "erste Buch" noch im Regal
zu haben. Aber das ist nicht an dem.
Das war vermutlich zu "verschlissen".

Interessant fand ich damals schon die "kybernetischen
Maschinen". Heute bastelt man kleine "Roboter".
Aber irgendwie ist das nichts anderes.

Gruss Asko.

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