Weiss zufällig einer von euch, was aus Hagen Jakubaschk, dem bekannten DDR-Amateurelektronik-Schriftsteller geworden ist? Hagen hat die DDR-Elektronik-Szene von den 60'iger bis in die 80'iger Jahre geprägt oftmals durch veröffentlichte Schaltungen, die erst nach massiven Eingriff des Nachbauers funktionierten. ;-) Seine Experimente mit er gefühlt einzigen in der DDR hergestellten Tunneldiode ( na gut, ich hatte auch ein Muster des WF ;-)) waren schon in den 60'iger Jahren epochial -- Gemeinsam mit Herrn Schlenzig, dem Autor des legendärem Radiobastelbuches, an das die Publikationen eines Heinz Richter nie so richtig herankamen, hat Hagen Geschichte geschrieben. Er müsste ja inzwischen tot sein, wo ist sein Grab? hanna.
Ja, der volkseigene Bastler...;-) Soviel ich weiß, wohnt(e) er in Neuenhagen bei Berlin. MfG Paul
Was aus "HaJak" geworden ist weiss ich leider nicht.Eines weiss ich aber genau,seine Publikationen hab ich gemieden wie der Teufel das Weihwasser!Die verrückten Ideen dieses Herren waren echt zu verrückt! Die allerersten IC der DDR waren D 100 (7400) im Keramikgegäuse."HaJak" hatte die "geniale" Idee die Dinger des Deckels zu berauben und als "Lichtsensor" einzusetzen !!!Mit metallverkappten Si-Transistoren hatte er vorher ähnliche Versuche gemacht und als nachahmenswert empfohlen!Seine Fehlersuchhilfe zum Aufspüren von Wackelkontakten war auch bahnbrechend.Man nehme ein Relais mit Klappanker,befestige am Klappanker einen Plast-oder Metallstift und schalte die Relaisspule mit einem Öffner dieses Relais in Reihe.Nach Anlegen der Betriebsspannung summte das Relais munter los und man kann nun mit dem zappelnden Stift die verdächtigen Bauelemente "abklappern".Die Menschheit kann nur froh sein das es "HaJak" nie gelungen ist mit "Dietrich Drahtlos" in Kontakt zu kommen! Die da eventuell entstandene Katastrophe wäre schlimmer als Tschernobyl und Fukushima zusammengenommen.
Günther schrob: >Mit metallverkappten Si-Transistoren hatte >er vorher ähnliche Versuche gemacht und als nachahmenswert >empfohlen Na und? Ich mache das seit Jahrzehnten auch so, wenn ich einen Fototran- sistor brauche. Er wird aufgesägt und mit klarem Epoxidharz vergossen. Funktioniert. Siehe mein angehangenes Bild. (Lüftersteuerung für Badlüfter) Die "Rappelmaschine" mit einem Postrelais in "Selbstmordschaltung" habe ich sogar als Nachbau in Rundfunkgeräte-Werkstätten als Nachbau gesehen. Aus seinen Büchern haben Tausende die Funktionsweise eines Transistors gelernt. Ich erinnere mich daran, daß es eine Zeichnung gab, in der der Transistor mit einem Kanalsystem und Absperrschleusen erklärt wurde. Solche Leute sind heute rar, -und das ist der Grund für das Fachkräfte- mangel-Geheule: Es gibt keine Bücher mehr für Kinder und Jugendliche, die das Wissen anschaulich vermitteln. MfG Paul
Paul Baumann schrieb: > Aus seinen Büchern haben Tausende die Funktionsweise eines Transistors > gelernt. Ich erinnere mich daran, daß es eine Zeichnung gab, in der > der Transistor mit einem Kanalsystem und Absperrschleusen erklärt > wurde. > > Solche Leute sind heute rar, -und das ist der Grund für das Fachkräfte- > mangel-Geheule: Es gibt keine Bücher mehr für Kinder und Jugendliche, > die das Wissen anschaulich vermitteln. > > MfG Paul Auf die gleiche Weise habe ich es auch gelernt. Allerdings etwas westlicher: In dem Experimentenheft der zum Kosmos Elektronik-Experimentierkasten mitkam ;)
>Die allerersten IC der DDR waren D 100 (7400) im Keramikgegäuse."HaJak" >hatte die "geniale" Idee die Dinger des Deckels zu berauben und als >"Lichtsensor" einzusetzen !!!Mit metallverkappten Si-Transistoren hatte >er vorher ähnliche Versuche gemacht und als nachahmenswert >empfohlen!Seine Fehlersuchhilfe zum Aufspüren von Wackelkontakten war >auch bahnbrechend.Man nehme ein Relais mit Klappanker,befestige am >Klappanker einen Plast-oder Metallstift und schalte die Relaisspule mit >einem Öffner dieses Relais in Reihe.Nach Anlegen der Betriebsspannung >summte das Relais munter los und man kann nun mit dem zappelnden Stift >die verdächtigen Bauelemente "abklappern".Die Menschheit kann nur froh Und was ist daran so falsch? Nur so bekommt man auf die Schnelle ein echtes Gefühl für Elektronik, weil das einfach anschaulich war. Man mißbraucht einfach ein Bauteil für was anderes, wofür es eigentlich gar nicht gedacht war, und es stellt sich ein gewisser aha-Effekt ein. Wer gleich mit IC's anfängt, und sich nicht mit den elementarsten Grundlagen beschäftigt (quasi den IC nur als Blackbox betrachtet), kann nicht von sich behaupten, die Elektronik verstanden zu haben.
Ja den Transistor(SF126) habe ich auch aufgesägt und mit einem Tropfen klaren Nitrolack versiegelt um so eine Fototransistor zu bekommen mit welchen man einen NF-modulierten Lichtstrahl aufnehmen konnte. Mein erstes Elektronikbüchlein, welches ich 1970 zum 10 Geburtstag bekam zusammen mit 2 Transistoren für ein Blinklicht hieß "Mit Transistor und Batterie". Ich besitze es noch heute. Namaste
Winfried J. schrieb: > Mein erstes Elektronikbüchlein, welches ich 1970 zum 10 Geburtstag bekam > zusammen mit 2 Transistoren für ein Blinklicht hieß "Mit Transistor und > Batterie". Ich besitze es noch heute. Dieses Büchlein besitze ich auch noch,es ist allerdings nicht von Jakubaschk.Es gab in der DDR ausser dem Herrn Jakubaschk genügend andere Autoren welche leichtverständliche Bücher herausbrachten und dabei keine "oberrussischen" Methoden empfahlen!
Ich muss mich zu dem korrigieren was das Buch angeht es kam wohl doch erst später zu mir, es ist erst 1972 erschienen. aber einen echten Jakubaschk besitze ich auch nochAmateurtontechnik (ein tontechnisches Praktikum für Amateure) Namaste
>Autoren welche leichtverständliche Bücher herausbrachten und dabei keine >"oberrussischen" Methoden empfahlen! Naja - diese "oberrussischen" Methoden fand ich vor allem in Kinder/Jugend-Elektronikbüchern von ihm, wo es um den reinen (eher spielerischen) Einstieg ging. Er hat aber auch ernsthaftere Bücher geschrieben, wie das "Große Schaltkreis-Bastelbuch" oder das "Elektronikbastelbuch für Foto- und Filmamateure", die nicht mehr so ein "oberrussisches" Level haben. Ob die Schaltungen da drin mehr oder weniger fehlerfrei sind, oder vor Fehlern nur so strotzen (wie ich öfters hier lese), kann ich schlecht beurteilen, weil kaum was davon nachgebaut.
Das ist alles eine reine Geschmacksfrage.Es mag durchaus sein,das "HaJak " sich bei späteren Publikationen auf einem höheren Niveau bewegt hat.Aber in einer Zeit,in der die Halbleiterpreise in der DDR noch utopisch hoch waren,zu empfehlen einen SF 126 aufzusägen um ihn als Lichtempfänger zu nutzen ist deftig.Dieser Transistor kostete bei seiner Einführung im DDR-Handel immerhin mehr als 100 Ostmark !!In der DDR gab es mehrere Preiskorrekturen bei Halbleitern.Es wäre möglich das ich noch diese Preislisten in meinem Archiv habe(die waren damals im "Funkamateur" veröffentlicht).Vergleisweise möchte ich dazu bemerken,der Lohn eines Facharbeiters lag damals bei etwa 600-700 Ostmark !!
>Dieser Transistor kostete bei seiner >Einführung im DDR-Handel immerhin mehr als 100 Ostmark !! Dir ist aber sicher noch in Erinnerung, daß es für recht wenig Geld die Bastlerbeutel mit Transistoren, Dioden etc. gab? http://www.bastlerbeutel.de/html/BB/BB1.htm http://www.upka.de/bastler_beutel.html Ein Beleg dafür, daß z.B. ein SF126 100 Mark gekostet haben soll, würde mich aber schon interessieren. Ich weiß, daß ich für die allerersten Germaniumtransistoren (OC816 und ähnliche im Ovalen Gehäuse) 7-8 Mark bezahlt habe. Die wurden aber wirklich fast noch in Handarbeit gefertigt. MfG Paul
Als Elektronik-Anfänger mochte ich die Publikationen von Jakubaschk absolut. Die hatten was vom Erklärbär, auch ohne großes Vorwissen zu verstehen und leicht nachzubauen. Und dies war bestimmt auch das Ziel seiner Bücher. Den DIY-Fototransistor hab ich ebenfalls gebastelt. Funktionierte zufriedenstellend und war um Größenordnungen billiger als echte Fototransen.
Hanna P. schrieb: > Gemeinsam mit Herrn Schlenzig, dem Autor des legendärem > Radiobastelbuches, Knapp daneben ist auch vorbei. ;-) Schlenzig war ein großer Bastler, eigentlich noch schlimmer als Hagen Jakubaschk. Von ihm stammt u. a. "Elektronikbasteln im Wohnbereich". Das Radiobastelbuch war von Karl-Heinz Schubert (DM2AXE, Y21XE), der auch viele Jahre lang Chefredakteur des FUNKAMATEUR war. Ich habe übrigens zu Hause noch ein elektronisches Metronom nach Jakubaschk. Für den minimalen Bauteilaufwand läuft das Ding eigentlich recht gut. Wenn ich's nochmal neu aufbauen würde, dann wohl heutzutage mit einem Controller.
Paul Baumann schrieb: > Ein Beleg dafür, daß z.B. ein SF126 100 Mark gekostet haben soll, würde > mich aber schon interessieren. Mich auch. Ich halte das für ein Gerücht Den teuersten Transistor, den ich mir damals gekauft habe, war der 2N3055 von Tungsram, etwa 35,-M. Damit hatte ich dann 50W Endstufen gebaut. Die Bastlerbeutel (20 Si-Transistoren für 10,-M) hatte ich mir auch öfters gekauft und ausgemessen. Peter
Der Intel 8008 kostete im Westen Anfang der 70er auch schlappe 1000 DM pro Stück und die erste (rote) Leuchtdiode, die ich mir leistete so um die 5 DM.
Ich hab grad mal eine DDR-Halbleiterpreisliste von 1970 (da war eine Preissenkung)gescannt.Kleine Dienstleistung für Leute die das vergessen haben,nicht wahrhaben wollen oder auch schlicht und einfach da noch zu jung waren.Die Liste ist nur eine Ergänzung zu einer im Heft 5 des "Funkamateur" erschienenen Liste.
Na bei DEN Preisen ist es auch klar, warum damals soviele Trickschaltungen erfunden wurden, man musste das teure Silizium doppelt und dreifach nutzen. War bei den Röhren auch nicht anders, das erste Röhrenradio hatte eine Röhre, welche HF- und NF-Verstärker in einem war. Heute spielt die Transistoranzahl keine Rolle mehr, im Gegenteil, ein OPV mit 100 gut abgestimmten Transistoren ist billiger, platzsparender und elektrisch besser als eine diskrete Lösung mit 10 Transistoren und viel Gemüse rundherum. MfG Falk P S Was aber dennoch NICHT heißen soll, dass man in jeden Scheiß einen 32 Bit uC reinbauen muss.
Falk Brunner schrieb: > P S Was aber dennoch NICHT heißen soll, dass man in jeden Scheiß einen > 32 Bit uC reinbauen muss. Wenn die eines Tages mal die kleinsten sind, die es noch gibt, dann schon...
Günther N. schrieb: > oder auch schlicht und einfach da noch zu > jung waren. Trifft für mich zu. Transistoren mit der Bezeichnung OC habe ich nicht mehr in den Läden oder Katalogen gesehen. Nun ist mir auch klar, warum früher im Westen die Zahl der Transistoren in einem Gerät so groß beworben wurde: http://www.radiomuseum.org/r/quelle_universum_7_transistor.html Peter
Das war auch bei den Röhrengeräten schon so. Es gab sogar Zeiten da wurde die Zahl der selektiven Filter beworben z.B. Sechskreiser (Superhet mit vier ZF Stufen meist 4*EF86 und einer ECC83 für Vorstufe und selbstschwingende Mischstufe gelegentlich auch 2 Vorstufen in einer ECC 83 dann Oszillator und Mischstufe mit ECF85). Insofern war das Bewerben der Zahl der Aktiven Bauteile tradiert und reicht bis in die Zeit der ICs, gewissermaßen der Vorläufer von MHz und Giga_Byte, heute zählt man was man damals gewogen hätte, die Zehnerpotenzen. Namaste
Winfried J. schrieb: > heute zählt man was man damals gewogen hätte, die > Zehnerpotenzen. Heute pranst man mit "PMPO"s. :-)
Ich habe hier gerade ein Heft von 1964 in der Zerre. Darin kann man die Preise von Germaniumtransistoren sehen. Die Siliziumtypen wurden nach meiner Erinnerung erst >1970 gefertigt. Das erklärt vielleicht den hohen Preis in der Anfangsphase. Aber 100 Mark waren es nie. Es ist richtig, daß ein "normaler Mensch" in dieser Zeit einen Lohn von ca. 600 Mark hatte, aber unter diesen Umständen hätte doch kein Aas die Transistoren kaufen können. Es war aber schon so, daß man einen zweiten Mann brauchte, der Einen in den Ar... beißen konnte, wenn man durch Unfug einen Transistor zum Teufel gejagt hatte. ;-) MfG Paul
>> Ein Beleg dafür, daß z.B. ein SF126 100 Mark gekostet haben soll, würde >> mich aber schon interessieren. >Mich auch. >Ich halte das für ein Gerücht Auch wenn es stimmen sollte: hat der liebe Hagen wirklich einen SF126 zum Fototransitor umfunktioniert, der möglicherweise kurz nach dessen Ersterscheinen 100,-M gekostet hat? Oder war es einfach nur ein anderer Typ, der billiger war, oder war es nur paar Jahre später, als die Dinger dann generell billiger waren, bzw. einer der billigen Basteltypen? Ich kann mir nicht so recht vorstellen, daß er ausgerechnet einen der teuersten und neuesten Transis dafür genommen haben soll, wo doch reichlich billigere Auswahl lt. Deiner (@Günther N.) Preisliste verfügbar war. Ansonsten war der Trick nicht wikrlich neu. Gewisse Ge-Transis (vermutlich nur ganz alte) hatten ein Glasgehäuse, bei denen man nur den Lack runterkratzen musste ...
Jens G. schrieb: > Basteltypen? Es wurden in der DDR also ernsthaft Transistoren für den 'Bastelbedarf' produziert, oder war das der Ausschuss?
>> Basteltypen? >Es wurden in der DDR also ernsthaft Transistoren für den 'Bastelbedarf' >produziert, oder war das der Ausschuss? Transistoren, die nicht die Spezifikation erfüllten, aber ansonsten ihre Funktion erfüllten (woanders wurde sowas als Ausschuß deklariert). Die wurden also nicht extra produziert.
Jens G. schrieb: > Transistoren, die nicht die Spezifikation erfüllten Das ist sehr vornehm ausgedrückt. Im Prinzip waren das Bauelemente, die eigentlich in die Tonne gehörten. Transistoren mit zu geringer Stromverstärkung, viel zu hoher Rauschzahl, zu niedriger Frequenz oder zu hoher Schaltzeit. LEDs und Displays mit funzeliger (Rest-)Helligkeit, Schaltkreise mit Parametern weit außerhalb der Spec und so weiter. Man konnte schon irgendwas draus basteln, aber selten das, für was es eigentlich bestimmt war. Gekauft wurde das Zeug trotzdem, weil man vollwertige Ware kaum bezahlen konnte und es so gut wie keinen verwertbaren Elektronikschrott gab.
Hier im Westen gabs auch solche Bastlerwundertüten. Ich habe noch ein paar alte Germaniumtransistoren im schwarz lackierten Glasgehäuse. Das sollen angelblich OC614/15, OCC612/13 und OC602/3/4 sein. Statt aufgedruckter Typenbezeichnungen haben sie nur Fabpunkte.
>eigentlich in die Tonne gehörten. Transistoren mit zu geringer >Stromverstärkung, viel zu hoher Rauschzahl, zu niedriger Frequenz oder >zu hoher Schaltzeit. LEDs und Displays mit funzeliger (Rest-)Helligkeit, >Schaltkreise mit Parametern weit außerhalb der Spec und so weiter. Man Das sind alles Beispiele von "unerfüllter Spezifikation" Wie sonst soll sich eine nicht erfüllte Spezifikation auswirken? Ich glaube aber, diskrete Halbleiter gab es nur als ungetypte Teile in Bastelbeuteln oder so. Als "normale" Teile unter anderer Bezeichnung wurden die auch mal als "Transistoren für Lehrzwecke" oder so ähnlich verkauft (LC Typen oder so). Das war aber wohl nr in der ANfangszeit so. Bastel-IC's kamen explizit mit spezieller Bezeichnung (anderer Prefix) daher. Bei LEDs oder Displays ist mir jetzt nicht bewußt, daß da was für Bastler extra aufgehoben wurde
Ich muss hier mal was klarstellen, Den SF 126 habe ich etwa 1973 geköpft und die Bastelanleitung dazu ohne Typempfehlung kam von unserem AG-Leiter (damals Prüf-Ing. bei Stern Radio im EAW Treptow) ich habe auch mit einem OC-Typen experimentiert dessen Farbe ich entfernte. Ich Glaube der Jakubaschk hat eher nur von Metallgehäuse gesprochen. Das EAW stellte uns zu dem das gesamte Material zum Bau eines 4 - Kreis MW Superhet (selbstschwingende Mischstufe und 3 ZF-Kreise) Radios zur Verfügung die Schaltpläne erarbeiteten wir in der AG genau wie die Platinen-Layouts. Die wurden handgemalt. Als NF hatten wir eine Komplementär-Gegentaktendstufe mit AC186/AC187. und einstellbaren Querstrom und Kennlinienkompensation mittels Dioden und NTC. also für damalige Zeiten Recht anspruchsvoll. Leider viel das Gerät damals einem Streit mit meinen Eltern über die Nachtruhe zum Opfer, sonst besäße ich es noch heute. Ich hatte unerlaubter Weise "Nachts" die berühmten Schlager der Woche hören wollen, was meine Eltern mir verboten hatten, aber auf dem Schulhof extrem wichtig war warum auch immer. Damals war kein Sperrmüll vor mir sicher und ich zog jedes Radio heraus, zerlegte es und setzte es neu zusammen dank der ihnen innenliegenden Pläne oft erfolgreich. Ich konnte ganze Tage und Nächte damit verbringen. zum ärger meiner Eltern ging ich schon mal nachts mit irgend einem Röhrenaudion auf Kurzwellenjagd nach fernen Radiostationen Pfeifen und Quietschen des Lautsprechers inklusive. :-) Namaste
Jens G. schrieb: > Das sind alles Beispiele von "unerfüllter Spezifikation" Wie sonst soll > sich eine nicht erfüllte Spezifikation auswirken? Nicht erfüllte Spezifikation würde ich so interpretieren, daß die zulässigen Toleranzen etwas überschritten werden. In Wirklichkeit wurden die Parameter meist nicht annähernd erreicht. Beispielsweise rauschten NF-Transistoren so stark, daß sie für Audio-Anwendungen nicht einsetzbar waren oder HF-Transistoren nur für NF-Zwecke taugten. > Ich glaube aber, diskrete Halbleiter gab es nur als ungetypte Teile in > Bastelbeuteln oder so. Das ist richtig. Man konnte nur anhand der Bauform oder ausgemessener Parameter ahnen, was für ein Typ das eigentlich werden sollte. > Bei LEDs oder Displays ist mir jetzt nicht bewußt, daß da was für > Bastler extra aufgehoben wurde Nicht in Bastlerbeuteln, aber in den Geschäften mit dem Hinweis "für Bastler". Da gab es u.a. die 7-Segment-Displays der VQE-Serie mit Lichtstärke "C", die für professionelle Anwendungen einfach zu dunkel waren.
Winfried J. schrieb: > Ich muss hier mal was klarstellen, Den SF 126 habe ich etwa 1973 geköpft 1973 war die 2. Preisreform in der DDR schon durch und die Halbleiterpreise waren auf erträgliche Werte runtergegangen.Die 1. Preisreform war 1970 und die 2. etwa 1971/72.Die "Bastlerbeutel" gab es ab 1974.Bis zur Einführung der "Bastlerbeutel" erhielten die "funktionsfähigen Ausschusstransistoren" eine eigene Typbezeichnung (welche auch auf den Tr. aufgedruckt wurde) und wurden einzeln verkauft.Erwähnenswert ist noch die Tatsache das nach der 2.Halbleiterpreisreform in der DDR manche Transistoren teilweise weniger als 5 % des Preises von 1969/70 kosteten (vor allem Si-Typen).Da war dann das "Köpfen" eines SF 126 preismässig in erträglichem Kosten/Nutzen-Verhältnis. @ Winfried J. Danke für die Klarstellung!
Icke ®. schrieb: > Das ist sehr vornehm ausgedrückt. Im Prinzip waren das Bauelemente, die > eigentlich in die Tonne gehörten. Transistoren mit zu geringer > Stromverstärkung, viel zu hoher Rauschzahl, zu niedriger Frequenz oder > zu hoher Schaltzeit. LEDs und Displays mit funzeliger (Rest-)Helligkeit, > Schaltkreise mit Parametern weit außerhalb der Spec und so weiter. Und ich dachte immer, Schwarz-Weiß-Malerei war eine Spezialität der SED-Clique? Du verstehst dich jedenfalls auch prima darin ... Kann ja sein, dass dein Transistor gerade mal zu viel gerauscht hat. Deshalb brauchst du aber nicht so zu tun, als hätten alle diese Bauteile solche gravierenden Macken gehabt — dann hätte die wohl auch kein "Bastler" mehr gekauft. Ich kann mich beispielsweise an LEDs erinnern, die zwar schön hell waren, aber dafür wellenlängenmäßig teilweise sehr weit auseinander (und sehr wahrscheinlich deshalb "out of spec"): ein paar waren eher grünlich-gelb, andere wiederum schon einen Schlag ins orange. Dafür bekam man sie dann vergleichsweise (wenn man sich obige Preise der 1960er und 1970er Jahre ansieht) zu Spottpreisen, sodass es auch nicht so tragisch war, wenn beim Basteln mal eine "über den Jordan" ging. Andere Bauteile wiederum hatten elektrisch gar keine Probleme, aber ließen sich miserabel verzinnen, weil der Trägerstreifen da irgendein Problem hatte. Die LC- und LD-Typen da oben waren wohl Anfalltypen der OC- und OD- Typen, die damals nicht nur durch Farbpunkte (wie später), sondern tatsächlich durch Aufdruck gekennzeichnet waren (so wie in den 1980ern die IC-Anfalltypen). Lustig war auch die Idee, Anfalltypen der Speicher-ICs als jeweils mit halber Größe zu verkaufen, wobei die funktionierende Hälfte durch den Aufdruck gekennzeichnet wurde. Die andere Hälfte hatte dann halt eine oder mehrere kaputte Zellen. Icke ®. schrieb: > Da gab es u.a. die 7-Segment-Displays der VQE-Serie mit > Lichtstärke "C", die für professionelle Anwendungen einfach zu dunkel > waren. Wenn dem so gewesen wäre, hätte das WF sie wohl erstmal als "B" oder "A"-Lichtstärkeklasse sortiert, bevor sie einen Bastlertyp draus machen. Schließlich gab es eigens deshalb bei den Industrietypen die Klassifizierung in A bis E.
Icke ®. (49636b65) Jens G. schrieb: > Das sind alles Beispiele von "unerfüllter Spezifikation" Wie sonst soll > sich eine nicht erfüllte Spezifikation auswirken? Nicht erfüllte Spezifikation würde ich so interpretieren, daß die zulässigen Toleranzen etwas überschritten werden. In Wirklichkeit wurden Das ist Geschmackssache, wie man das interpretiert ... die Parameter meist nicht annähernd erreicht. Beispielsweise rauschten NF-Transistoren so stark, daß sie für Audio-Anwendungen nicht einsetzbar waren oder HF-Transistoren nur für NF-Zwecke taugten. Wer wirklich etwas professioneller da was zusammenbasteln will, der sollte eben nicht solche Bastlerteile nehmen. Für einfach Dinge ohne größere Ansprüche ging das Zeug aber ohne weiteres. Meine Basteltypen, die ich so in der Vergangenheit hatte, waren jedenfalls nutzbar - natürlich nicht unbedingt als Mikrofonverstärker mit kleinsten Rauschmaßen. Die Teile in den Bastelbeuteln waren sogar spezifiziert in den Grundwerten, welche natürlich nicht unbedingt anspruchsvoll war.
Jörg Wunsch schrieb: > Wenn dem so gewesen wäre, hätte das WF sie wohl erstmal als "B" oder > "A"-Lichtstärkeklasse sortiert, bevor sie einen Bastlertyp draus > machen. Schließlich gab es eigens deshalb bei den Industrietypen > die Klassifizierung in A bis E. Es gab m.E. offiziell keine expliziten Bastlertypen bei den VQEs. In meiner Bastelkiste liegen noch welche vom Typ "C". Die sind bereits so lichtschwach, daß sie für Multiplexing nicht mehr taugen. Im RFT-Laden lagen sie jedenfalls in der Schublade "für Bastler", da hab ich sie her (und nie verbaut). "A" oder "B"-Typen sind mir noch nicht untergekommen und in den nach der Wende ausgeschlachteten Geräten waren immer "E" oder "D" drin. Mit Glück fand sich in den Beuteln natürlich auch das eine oder andere "gute" Bauelement. Aber das war wie heutzutage mit den Pollin-Sortimenten, das Meiste minderwertig bis unbrauchbar. Ich hab während meiner NVA-Zeit einen Stereo-Verstärker aus Bastlertypen gebaut und es bereut. War nur als Generator für weißes und rosa Rauschen zu gebrauchen.
Icke ®. schrieb: > Es gab m.E. offiziell keine expliziten Bastlertypen bei den VQEs. In > meiner Bastelkiste liegen noch welche vom Typ "C". Die sind bereits so > lichtschwach, daß sie für Multiplexing nicht mehr taugen. Naja, man muss ja auch nicht alles multiplexen. Gerade mit den D347 & Co. konnte man ja bequem eine Parallelansteuerung bauen. > Im RFT-Laden > lagen sie jedenfalls in der Schublade "für Bastler", da hab ich sie her > (und nie verbaut). "A" oder "B"-Typen sind mir noch nicht untergekommen Ich habe nochmal nachgesehen, die Staffelung ging von "B" bis "F". Ich denke, dass ich irgendwo B-Typen rumliegen habe, hab's aber auch nicht genau im Kopf. Die habe ich aber irgendwo nach der Wende aufgelesen, keine Ahnung, über welche Kanäle die seinerzeit unters Volk gekommen waren.
So, nun ich auch nochmal.... Also, mit den Büchern vom "HaJak" fing das alles bei mir auch mal an, und das war gut so! Ja, später wurde mir auch klar, warum einige der vorgestellten Schaltungen nicht so richtig gehen konnten, doch genau das hat mich zum (nach)denken angeregt. Da wurde getüftelt und verworfen, da wurden noch andere Bücher und Zeitschriften (seit ca. 1969 der Funkamateur) gelesen und immer hat man dabei was gelernt. Ich habe einige Bücher in verschiedenen Ausgaben von ihm und die bis heute. Heute kann man ob der entspannten Bauteillage großkotzig und hochnäsig über aufgesägte Si-Transistoren lästern, doch damals hatte man entweder diese oder eben keine Möglichkeit einen Fototransistor zu bekommen, nicht nur im Osten. ............ Später gab es ja dann diese Basteltransistoren (heute wären die Ausschuss) und davon habe ich auch ein paar aufgesägt. Daraus habe ich meine ersten Optokoppler (mit Postlampe und Papprohr) gebastelt, die würden wohl heute noch gehen. Auch die anderen "Basteltypen" hatten ihren Zweck! Klar wird man damit keine Steuerung für ein Atomkraftwerk bauen (obwohl, wenn die in Fukushima mal nicht....), doch zum Lernen und Verstehen von elektronischen Schaltungen waren die ideal! Billig und halbwegs verfügbar. Es ist doch wurscht, ob eine LED in einem Experiment nun nur schwach leuchtet oder die Augens verlitzt, wichtig ist sie zeigt, dass da was geschaltet wurde. Und ob ein Transistor in einer Blinkschaltung nun rauscht oder nicht, ist auch banane! Noch heute verwende ich diese P und R-Bauteile, die ich noch verfügbar habe, immer dem Einsatzzweck entsprechend. Also, immer schön locker bleiben.... Old-Papa PS: 1969 war ich als Laufjunge in einer Berliner Messgerätebude eingesetzt. Damals vielen mir die ersten Si-Transistoren (SF123?) in die Finger und die kosteten damals nach Lieferunterlagen rund 300,- Mark/Stück!
Old -papa schrieb: > und die kosteten damals nach Lieferunterlagen rund 300,- > Mark/Stück! Wobei man für die geneigten Leser aus den gebrauchten Bundesländern hier hinzufügen muss, dass Industrieabgabepreise in der DDR alles andere als irgendeine Form von "Marktpreis" waren: die waren einfach so von einem Ministerium festgelegt, und die Betriebe zahlten das dann. Geld hatten die in der Regel ohnehin ausreichend, denn das war einfach eine Verrechnungsgröße: der Engpass war es, für das Geld dann was zu bekommen. Auf der anderen Seite habe ich nicht schlecht gestaunt, als ich als "Kassenscheich" bei der NVA Anfang der 1980er Jahre eine Rechnung für VQA13/23/33 (Standard-LEDs mit 5 mm Durchmesser) in die Hand bekam: die Teile kosteten einige 10 Pfennige das Stück, was deutlich unter dem "gefühlten Marktwert" lag.
Ohhh, Mann!! ;-) hanna sitzt vor dem Rechner, staunend, mit aufgerissenen Augen, was hier für gute Leute posten! Natürlich ist das "Radiobastelbuch" von Herrn Schubert, das war ein Flüchtigkeitsfehler von meiner Wenigkeit, Sorry! Zumal ich ich durch die Vergangenheit meiner Familie auf eine "Bibliothek" vieler seit den 20 iger Jahren relevanten Büchern zugreifen kann, ist mein Fehler natürlich unendschuldbar. ;--)) Gerade im Osten Deutschlands stand die Bastlerkultur so hoch in der Blüte, da es nicht viel zu kaufen gab. Wolltest Du etwas Besonderes haben, musstest Du Dir dies selbst schaffen. Gerade deshalb binn ich den damaligen Autoren besonders dankbar, meine Grundlagenausbildung "für' n Appel und n Ei" ermöglicht zu haben! Welcher "Wessi" hat so improvisieren lenen müssen, wie wir "Ossis"? Einer dieser Autoren war Hagen Jakubaschk. Der hat in den 60iger und 70iger Jahren Funkexperimente, nicht nur mit Tunneldioden, zwischen 70 und 74 Mhz angeblich machen dürfen. Deshalb dachte ich, dass hier vielleicht ein Freak näheres weiss, wo Hagen zu dieser Zeit gearbeitet hat. Wenn man nämlich nachforscht, taucht Hagen's Vita ganz schnell im Nebel der Geschichte unter. Danke für den Tipp, ich werde in Neuenhagen, der Wiege der GST (Gesellschaft für Sport und Technik) und des "Funkamateurs" mal nachforschen lassen. hanna.
Ich nehme an, daß er im Militärverlag arbeitete, der ja auch die Bücher wie "Das große Schaltkreisbastelbuch" herausgab. Im Vorwort von 1980 steht: "Nahmitz, im Dezember 1980". MfG Paul
Hanna P. schrieb: > Gerade im Osten Deutschlands stand die Bastlerkultur so hoch > in der Blüte, da es nicht viel zu kaufen gab. > Wolltest Du etwas Besonderes haben, musstest Du Dir dies selbst > schaffen. Das war allgemein in den Ostblockländern so, in der damaligen SU und auch jetzt noch in Russland, Ukraine und so fanden und finden sich begnadete Bastler. Da werden gleich mal Inverterschweißgeräte selbstgebaut und CNC-Fräsen aus Wasserrohr. Wer etwas russisch beherrscht, findet dort im russisch-sprachigem Internet eine Fülle von Anregungen, kompletten Lösungen für eigene Basteleien. Und das Gute, man muss nicht wie hierzulande überall ein Registrierungsprocedere vorher vollziehen, um den Download zu starten. Übrigens ist dort Sprintlayout- und Splan-Format hoch vertreten...
Ich habe ihn noch mal im ersten Band Mikroelektronik in der Amateurpraxis gefunden, wo er 1983 in komplettes Kapitel zum Thema "Selbstbau von Digitaluhren" verfasste. in den nächsten beiden Bänden fand ich ihn nicht mehr. aber 1985 hat er beim VEB Fotokinoverlag Leibzig das "Elektronikbastelbuch für Foto und Filmamateure" herausgegeben Namaste
>....wo er 1983 in komplettes Kapitel zum Thema >"Selbstbau von Digitaluhren" verfasste. >in den nächsten beiden Bänden fand ich ihn nicht mehr. Da hat er vielleicht den Zeitpunkt der Drucklegung verpasst, weil seine Uhr falsch ging. ;-) MfG Paul
o.k. das buch ist von 83 das Kapitel wird er schon früher verfasst haben. aber wenn ich mich bei mir so umschaue ist der Schlenzig mit Abstand der Autor dem ich am meisten fundiertes Grundlagenwissen verdanke. Namaste
In meinen oben genannten "Laufjungenmonaten" musste ich immer einige (feine) Teile vom Wareneingang zu einem Herrn Klaus Schlenzig bringen, habe aber nie rausgefunden, obs der selbe war. Er war auch nie da, war alles sehr dubios, die Mitarbeiter dort mokierten schon den kleinsten Kratzer auf BNC-Buchsen. Durfte ich zurück und erneut antraben.... Vom Schlenzig habe ich auch einige Bücher, einen Vergleich, wer nun weniger Fehler hatte, habe ich nie gemacht. Wozu auch? Old-Papa
Paul Baumann meinte: > Ich nehme an, daß er im Militärverlag arbeitete, Nein, er hat für den Millitärverlag geschrieben. Der Millitärverlag hatte quasi das Monopol auf nachichtentechnische Literatur. > "Nahmitz, im Dezember 1980" Oh, mann, das könnte ein "crib" sein, Danke! hanna.
Hanna schrob:
>Oh, mann, das könnte ein "crib" sein, Danke!
Hau mir doch nicht solche Worte wie "crib" um die Ohren, -ich kenne nur
"Krupp"
:-)
MfG Paul
Hanna P. schrieb: > Nein, er hat für den Millitärverlag geschrieben. Nach dem ersten Abrüstungsschritt heißt das Millitär übrigen Mikrotär und nach dem zweiten Nanotär...
Paul Baumann schrieb: > Hanna schrob: >>Oh, mann, das könnte ein "crib" sein, Danke! > > Hau mir doch nicht solche Worte wie "crib" um die Ohren, -ich kenne nur > "Krupp" > :-) > MfG Paul http://de.wikipedia.org/wiki/Crib
Hanna P. schrieb: > Paul Baumann meinte: > >> "Nahmitz, im Dezember 1980" > > Oh, mann, das könnte ein "crib" sein, Danke! > > hanna. http://www.google.de/search?q=Nahmitz&rlz=
Meine ersten Gheversuche habe ich mit den Büchern von Martin Selber gemacht. (Mit Spulen, Draht und Morsetaste, Mit Radio, Röhren und Lautsprecher) Mit dem Jakubaschk war ich auch nicht so glücklich, war in der Tat voller Fehler, was mich im reinen Nachbaustadium etliche Teile gekostet und viel Frust erzeugt hat (einen weiss ich noch genau: war ein Netzteil, bei dem der Brückengleichrichter falsch gezeichnet war und mir den kostbaren selbstgewickelten Trafo (aus einem Röhrengerradio) abrauchen liess...
H.joachim Seifert schrieb: > Meine ersten Gheversuche habe ich mit den Büchern von Martin Selber > gemacht. > (Mit Spulen, Draht und Morsetaste, Mit Radio, Röhren und Lautsprecher) > Mit dem Jakubaschk war ich auch nicht so glücklich, war in der Tat > voller Fehler, was mich im reinen Nachbaustadium etliche Teile gekostet > und viel Frust erzeugt hat (einen weiss ich noch genau: war ein > Netzteil, bei dem der Brückengleichrichter falsch gezeichnet war und mir > den kostbaren selbstgewickelten Trafo (aus einem Röhrengerradio) > abrauchen liess... Das kommt davon wenn unreflektiert nachbaut. Aber so kann man auch lernen. Namaste
H.joachim Seifert schrieb: > Gut, dass du von Anfang an verstanden hast, was du da tust :-) Zumindest wollte ich immer verstehen was ich da tue, aber schon lange vor der Elektronik habe ich alles in Frage gestellt und untersucht bis ich es verstanden hatte. Einfach nur zusammenlöten war mir immer zu wenig. Eher habe ich dann schon mal rumexperimentiert wobei ich natürlich auch das ein oder andere Teil verdampft habe. Aber das Risiko nahm ich dann in Kauf. Namaste
Was habt Ihr gegen Martin Selber? Der war doch einer der besten Kinder.- Jugendbuchautoren der 50iger Jahre. Die haben in Wanzleben oder Dommersleben, nahe Magdeburg aus Abfällen das erste handbediente Telefonnetz der DDR gebaut. ;-) ... Mit ner RV12P2000 um die Welt! ;-) Und Martin war garantiert kein Zuträger der Stasi, wie viele Andere. :-O
Keiner hatte hier was gegen Martin Selber. Wo liest du das ? H.joachim Seifert schrieb: > Meine ersten Gheversuche habe ich mit den Büchern von Martin Selber > gemacht. > (Mit Spulen, Draht und Morsetaste, Mit Radio, Röhren und Lautsprecher) Du hast mich eben an meine frühen Gehversuche erinnert :-) Den Selber hatte ich echt vergessen, wobei mir die anderen Autoren und Bücher ALLE erinnerlich sind. Die meisten hatte ich selbst besessen...
Hardy schrob:
>Die meisten hatte ich selbst besessen...
Ich habe hier eigentlich noch alles, was in der sog. Amateurbibliothek
veröffentlicht wurde. Diese Bücher habe ich an den damals kleinen Sohn
meines Arbeitskollegen verliehen. Der baute mit großer Ausdauer etliche
Sachen auf. Später haben diese Anfänge dazu geführt, daß er Elektrotech-
nik studierte. Das freute mich, denn ich hatte für ein Studium keine
Zeit, da ich Geld verdienen mußte.
MfG Paul
H.joachim Seifert schrieb: > Meine ersten Gheversuche habe ich mit den Büchern von Martin Selber > gemacht. > (Mit Spulen, Draht und Morsetaste, Mit Radio, Röhren und Lautsprecher) Diese beiden Bücher hatte ich mir oft von der Bibliothek ausgeliehen. Als diese Bücher "veraltet" waren, hat mir die Bibliothekarin diese geschenkt. Warum das Buch "Mit Radio, Röhren und Lautsprecher" einen Umschlag ohne Titel hat, ist mir unklar.
Hanna P. schrieb: > Weiss zufällig einer von euch, was aus Hagen Jakubaschk, > dem bekannten DDR-Amateurelektronik-Schriftsteller geworden ist? Hier das erste (?) Elektonikbuch von Herrn Jakubaschk. Ist er das auf dem Umschlag? Im Vorwort steht "Görlitz, 1958". Also hat er vermutlich damals dort gelebt.
Ich kenne von Martin Selber: Mit Radio, Röhren, Transistoren. Das ging vom Detektorempfänger über einfache Transistorstufen bis zum Röhren-Superhet. Leider fehlten die Röhrentabellen. Überhaupt waren in den Büchern aus der Bibo viele Sachen gefleddert, z.B. die Tunneldioden-Schaltungen aus dem "Großen Elektronik-Bastelbuch". Übrigens, die Transistoren, die ich für meine Fototransistoren aufgesägt habe, waren olle OC8irgendwas. Und die wurden dann mit Linse davor in die Sonne gehalten, bis sie abgeraucht waren. Mist! Und für Si-Transistoren hab ich nie was bezahlt. Dafür war beim "großen Sperrmüll" kein Fernseher sicher. Ach, das waren Zeiten. Ich werd alt.
Hallo! Der Martin Selber wurde sogar verfilmt: "Küßchen und der General" mit Günter Simon meine ich zu glauben? Ach ja Hagen Jakubaschk: nach einem Gerücht ging er noch vor dem Mauerfall rüber. Dort hat er sich einen Künstlernamen zugelegt. Heißt jetzt Burkhard Kainka. Sorry! Peter Brock hat "Küßchen und der General" geschrieben. Von Martin Selber war "Kalli fährt zum großen Treff".
Route 66 schrieb: > Hallo! > Ach ja Hagen Jakubaschk: nach einem Gerücht ging er noch vor dem > Mauerfall rüber. Dort hat er sich einen Künstlernamen zugelegt. Heißt > jetzt Burkhard Kainka. Dat lass den mal nicht lesen.... Ich glaube, das haut schon vom Alter nicht hin... Gruß Old-Papa
Route 66 schrieb: > Ach ja Hagen Jakubaschk: nach einem Gerücht ging er noch vor dem > Mauerfall rüber. Dort hat er sich einen Künstlernamen zugelegt. Heißt > jetzt Burkhard Kainka. Lol :) 1990 kam das letzte (?) Buch von HaJak raus: Elektronische Codeschlösser und Alarmanlagen Franzis-Verlag
ich habe mal bei amazon eingetippt: http://www.amazon.de/s/?ie=UTF8&keywords=hagen+jakubaschk&tag=googhydr08-21&index=aps&hvadid=8192346325&ref=pd_sl_8h4v0omrp6_b
antiquario hat 124 Bücjer gefunden: http://www.antiquario.de/webcgi?START=A50&MITES=1&AU=Jakubaschk+Hagen&DBN=AQUI&ZG_PORTAL=autor&WID=89168-4600811-51780_1
Paul Baumann schrieb: > Aus seinen Büchern haben Tausende die Funktionsweise eines Transistors > gelernt. Ich erinnere mich daran, daß es eine Zeichnung gab, in der > der Transistor mit einem Kanalsystem und Absperrschleusen erklärt > wurde. jo, z.B. meinereiner :)
Wie wollen wir verfahren, den Verbleib von Herrn Jakubaschk zu ermitteln? Wir könnten Julia aus Deutschalnd fragen. ;)) http://www.rtl.de/cms/unterhaltung/tv-programm/real_life/vermisst/julia-leischick.html
@Winfried: Die Röhren hättest Du besser nicht einzeln aufgeführt, da ist in Deiner Erinnerung einiges kräftig durcheinander geraten.. Gruß, Holm
@Holm da sieht man doch beflissen drüber hinweg ;) Marie sagte schon: "Wer nichts weiß, muss ales glauben" (siebzehntausendeinhundertfünfter Spruch bei Zitat-online.de) Hat denn nun schon mal jemand die Namensvetter Jakubaschk angeschrieben mit der Bitte um Klärung zum Verbleib? Gruß Axelr.
Ich glaube, ich habe eben noch welche von den Tunneldioden gefunden :)) Die Germanium sind aus, wie es scheint - aber von den Gallium-Arsenid sind noch welche da. Es könnte also durchaus sein, das auch Herr Jakubaschk damals welche hatte... Gruß Axelr.
Axel Rühl schrieb: > Ich glaube, ich habe eben noch welche von den Tunneldioden gefunden :)) Du Glücklicher. ;-) Von meinen АИ101 ist nur noch eine einzige ganz, leider.
Axel Rühl schrieb: > Ich glaube, ich habe eben noch welche von den Tunneldioden gefunden :)) Äh, damit kannst du dich jetzt zur ruhe setzen? ;)) Andere Frage. Gibt eigentlich sowas wie ein Historisches Elektronik/Elektrotechnik Archiv? Ich hab auch so ein paar alte Dinger rumliegen. Irgendwie juckts mich immer das ich das alles scanne und archiviere bevor alles verfällt und komplett verloren ist. Papier ist mir zwar lieber.. aber die Menge werd ich wohl nirgendwo unterbekommen. ;)) Leider gibts bei GoogleBooks keine Scanns von den ganzen alten Schinken... aber zumindest sind die schon mal erfasst. z.B. => http://www.google.com/search?hl=en&tbm=bks&q=inauthor%3Ahagen+inauthor%3AJakubaschk&oq=inauthor%3Ahagen+inauthor%3AJakubaschk&aq=f&aqi=&aql=undefined&gs_sm=e&gs_upl=4406l4406l0l1l1l0l0l0l0l125l125l0.1l1 Evtl. könnte man sich da auch austauschen. Die große Frage ist dann wider das Urheberrecht. Währ halt ne feine Sache. Insbesondere im Analogbereich steckt in den alten Knüppeln sehr viel KnowHow drin das langsam aber sicher verloren geht. Und wie viele schon angemerkt haben... vieles ist sehr anschaulich dargestellt... Anfänger kapieren das viel schneller. Wenn ich mir momentan so manche Lehrunterlagen angucke, wunderts mich nicht das die Kids uns Studenten Pillen schlucken müssen damit sie das verstehen. Falls man die Scanns nicht austauschen darf, evtl. tuts auch ne kleine DB wo "Ansprechpartner" hinterlegt sind. Frei nach dem Motto... kannst du mir mal Seite... Falls es ne Rechtlich sichere Variante gibt, könnte ich sogar ein Wiki + Speicherplatz zur verfügung stellen.
bitsavers oder bama dürften ein guter Ort für gescannte Elektronikliteratur sein.
Ich bleibe mal bei der Suche nach Hagen Jakubaschk, hier neues von meiner Recherche: auf http://www.homecomputermuseum.de/cgi-bin/forum/show.pl?ty=fo&fo=1 wurde Boris Jakubasck gefragt: von: Ralph Datum: 13.03.2010, 10:07 Hallo und guten Tag. Gehe ich richtig in der Annahme das sie mit "Hagen Jakubaschk" verwandt sind ?... Mit freundlichen Grüsse, Ralph Kommentar von: Boris Jakubaschk am 13.03.2010, 10:49 Das werde ich ziemlich oft gefragt. Ich weiß es nicht - bis zu meinem Urgroßvater kenne ich alle Verästelungen des Stammbaums und da ist Hagen Jakubaschk nicht darunter. Wenn, ist die Verwandtschaft nur sehr weitläufig. Wahrscheinlich ist es aber - insgesamt gibt es vermutlich keine 100 Leute mit dem Nachnamen. Ich suche weiter... Gruß Axelr.
Schon mal im Forum unter www.robotrontechnik.de nachgefragt? Dort sind viele Entwickler und Experten aus der ehemaligen DDR unterwegs.
Ganz am Anfang steht: > Hagen hat die DDR-Elektronik-Szene von den 60'iger > bis in die 80'iger Jahre geprägt oftmals durch veröffentlichte > Schaltungen, die erst nach massiven Eingriff des Nachbauers > funktionierten. ;-) Hat der auch inkognito für Elektor geschrieben ?
Das wäre eventuell möglich,ich halte das aber eher für unwahrscheinlich.Das könnte eigentlich nur in den Zeiten gewesen sein als im ELEKTOR noch simple Transistorschaltungen mit Basteltransistoren(TUP und TUN=unausgemessene PNP und NPN Typen)üblich waren.Der Briefverkehr zwischen der DDR und der BRD wurde ja schon seit Ende der 60´Jahre massiv von der STASI überwacht(inklusive Brieföffnung und eifrig mitlesen und kopieren).Auch scheint mir da ein Finanztransfer nicht oder kaum möglich gewesen zu sein.Bargeld im Brief war Utopie!Laut StGB der DDR war das ein "Devisenvergehen".
War er nicht gar beim Militärverlag? Das hätte ihm arg1e p1robleme eingebracht. Und Bananenprodukte sind nun warlich alltäglich, Namaste
Winfried J. schrieb: > War er nicht gar beim Militärverlag? Die gesamte Elektronikbastler-Literatur ist beim Militärverlag veröffentlicht worden. Er dürfte da eher eine Art freier Autor gewesen sein. ("Anspruchsvollere" Elektroniksachen wurdem beim Verlag Technik verlegt.)
Ing. K.K. Streng, H.Jakubaschk, R.Oettel, Ing. K.-H. Schubert v.r.n.l Quelle: Funkamateur 08/1965
Guten Abend, ich bin neu hier, dehalb eine kurze Vorstellung. Mein Name ist Karsten, bin 43 und ich wohne in Nahmitz, arbeite als Heilerziehungspfleger, bastle gerne Elektronik, sammle alte DDR Elektronikbücher, fahre alte MZ und Simsons usw..... Da ich in Nahmitz wohne, habe ich mich in der letzten Zeit auch gefragt, was aus Herrn Jakubaschk geworden ist. Er lebte damals in einer Villa am Klostersee und war selten in Nahmitz zu sehen. Herr Jakubaschk war eher Menschenscheu und kaufte einmal pro Woche in unserem (immer noch existenten) "Bäcker - Tante Emma Laden" ein. Ich bin ihm einmal begegnet als ich mit dem Boot (Ruderkahn) auf dem Kanal zwischen dem Netzener See / Klostersee, er hatte zur damaligen Zeit an seinem kleinem Boot einen Elektromotor. Dieses Bild von ihm habe ich nie vergessen. Ich vermute, er schrieb und experimentierte in seinem Haus für den Militärverlag und brachte viele neue Ideen für uns damalige Amateure in den frühen 80er zu Papier. Da immer noch Interesse an dem Verbleib bzw. das spätere Leben nach der Wende von Herrn Jakubaschk besteht, werde ich mal in der Gemeindeverwaltung nachfragen, ob es noch irgendwelche Informationen dazu gibt.
Hallo Karsten, mach mal, interessiert mich persönlich nun doch. Sitze übrigens keine 20km weiter noch im Büro, wollte eigentlich schon raus sein ;-))) Gruß Old-Papa
Old Papa schrieb: > Sitze übrigens keine 20km weiter noch im Büro, wollte eigentlich schon > raus sein ;-))) ...in BRB? Na dann mach mal Feierabend. :) Die Sache mit Herrn Jakubaschk interessiert mich schon länger, jedoch vergisst man bei nur persönlichem Interesse mal nachzufragen. Nun ist es aber anders. Mal sehen ob ich da Glück habe und Informationen bekomme. Ein paar alte Nahmitzer (auch die Frau vom damaligen Bäcker) müssten ihn aber noch kennen bzw. sich dran erinnern. Die Villa hat seit dem Weggang von Herrn Jakubaschk schon mehrmals den Besitzer bzw. Bewohner gewechselt. Aber ich bin zuversichtlich. Viele Grüße Karsten
> aber noch kennen bzw. sich dran erinnern. Die Villa hat seit dem Weggang > von Herrn Jakubaschk schon mehrmals den Besitzer bzw. Bewohner > gewechselt. Aber ich bin zuversichtlich. > Und? Hast du Informationen bekommen?
Habe vor ein paar Tagen für die Schluklasse meines Sohns einen Kosmos-Elektronikkasten vormontiert. Auf dem Anleitungsheft prangt der Name "Klaus Schlenzig". ;-) Fiel mir gerade ein ...
Jörg Wunsch schrieb: > Auf dem Anleitungsheft prangt > der Name "Klaus Schlenzig". Der ist mir auch geläufig, aber nicht von Kosmos (kenne ich nicht, hatte ich nie), sondern vom DMV... ;-)) ...
Kennt ihr noch die schönen DDR-Elektronikbaukästen? Da war richtig viel drin, nicht wie bei den Kosmos-Dingern, wo man für viel Geld gerade mal einen Blinker bauen kann. Aber damals ging es auch darum, die jungen Leute für Elektronik zu begeistern. Heute gehts darum, damit Geld zu machen...
Ja ich hatte den mit den weißen Plastikwürfeln (Grundaustattung). Lieber hätte ich den mit den klaren Plystrolbauteilträgern gehabt, da war ein LW AM Sender drin. ;-)
Timm Thaler schrieb: > Kennt ihr noch die schönen DDR-Elektronikbaukästen? Da war richtig viel > drin, nicht wie bei den Kosmos-Dingern, wo man für viel Geld gerade mal > einen Blinker bauen kann. Naja, besagter Kosmos-Kasten kommt mir im Umfang in etwa so vor wie die drei DDR-Kästen zusammen. Kann man natürlich nicht exakt vergleichen, heutzutage ist da noch ein OPV mit dabei und natürlich vor allem noch Optoelektronik, die es dazumals noch nicht für Otto Normalverbraucher gab (bis auf den LDR, aber den hat nun RoHS gerade durch einen Fototransistor ersetzt). Aber das Wiederantreffen des Namens Klaus Schlenzig sollte hier nur eine Randnotiz sein, da ich es passend zu Hagen Jakubaschk fand. Wenn wir weiter Elektronikbaukästen vergleichen wollen, sollten wir einen separaten Thread aufmachen.
Jörg Wunsch schrieb: > besagter Kosmos-Kasten kommt mir im Umfang in etwa so vor > wie die drei DDR-Kästen zusammen Gestatte mir trotzdem noch schnell die Frage, was das für ein Kasten ist. Die ich kenne, sind recht speziell und recht schnell erschöpft.
Timm Thaler schrieb: > Gestatte mir trotzdem noch schnell die Frage, was das für ein Kasten > ist. Habe dann doch einen neuen Thread aufgemacht: Beitrag "Elektronikbaukästen (War: Hagen Jakubaschk)"
FA 5/2014 Hagen Jakubaschk: ein verkanntes Genie? 494 http://www.funkamateur.de/inhaltsverzeichnis.html
Joe G. schrieb: > FA 5/2014 > Hagen Jakubaschk: ein verkanntes Genie? 494 Und um die Frage aufzulösen: Karsten Schulze schrieb: > Er lebte damals in einer Villa am Klostersee und war selten in Nahmitz > zu sehen. Er ist laut diesem Artikel 1985 ins Ruhrgebiet übergesiedelt und dort im Jahr 2006 (wenn ich mich gerade recht an den Artikel erinnere) gestorben. Er war so menschenscheu geblieben, wie er oben bereits beschrieben worden ist. Der Artikel ist von einem der wenigen Leute, zu denen er dort etwas mehr Kontakt hatte.
Jörg Wunsch schrieb: > Er ist laut diesem Artikel 1985 ins Ruhrgebiet übergesiedelt Tatsächlich, scheint 1985 rum Republikflucht begangen zu haben. Jetzt bin ich aber enttäuscht... Wundert mich nur, dass seine Bücher trotzdem weiter in den Bibliotheken standen. Nagut, vielleicht hat man in unserer kleinen Dorfbücherei einfach vergessen, den Namen zu tilgen... Aber ernsthaft: 1990 rum bin ich dann an einige Bücher von ihm gekommen. Grund: Westdeutsche Verlage würden ja gern Leihbücher für ostdeutsche Bibliotheken geben, aber nur, wenn alle Literatur aus dem Militärverlag aus dem Bestand entfernt wird. Und so wurden ganze Jahrgänge vom Funkbummi, der Schlenzig, Jakubaschk usw. durch Johannes Mario Simmel ersetzt.
Timm Thaler schrieb: > Tatsächlich, scheint 1985 rum Republikflucht begangen zu haben. Nö, er ist ganz offiziell ausgereist. Er hat wohl mit seinen Bastelbüchern nicht genug verdienen können, und ob gelegentlicher Ungereimtheiten in seinen Erklärungen, für die ihn andere kritisiert haben (er hatte nie eine richtige Ausbildung im Fach) war er dann auch hinreichend verärgert.
@ Jörg Wunsch (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite >Nö, er ist ganz offiziell ausgereist. Er hat wohl mit seinen >Bastelbüchern nicht genug verdienen können, Welcher Freischaffende/Selbstständige konnte das damals (offiziell) schon? > und ob gelegentlicher >Ungereimtheiten in seinen Erklärungen, für die ihn andere kritisiert >haben (er hatte nie eine richtige Ausbildung im Fach) Echt? Alles autodidaktisch und nur Polytechnische Oberschule? Hmm. > war er dann auch hinreichend verärgert. Das waren wohl leider viele Freischaffende und kreative Köpfe damals :-( Ich werd mir den Funkamateur mal kaufen, kommt ja jeden Moment in die Läden. Darf man eigentlich eine sinngemäße Kurzfassung hier veröffentlichen? Oder geht das schon in Richtung Verletzung Copyright?
Falk frug:
>Darf man eigentlich eine sinngemäße Kurzfassung hier veröffentlichen?
Warum denn nicht? Das wäre ja dann wie früher in der Schule, als man
lange
Romane lesen mußte und dann eine Kurzfassung der Handlung erstellen
sollte.
Hier mal ein Beispiel anhand von Schillers "Glocke":
Loch in Erde, Bronze rin.
- Sabotage!
- Nix bim bim
:-)
MfG Paul
Falk Brunner schrieb: > Echt? Alles autodidaktisch und nur Polytechnische Oberschule? Hmm. …die sich 1948 noch "Volksschule" nannte. > Darf man eigentlich eine sinngemäße Kurzfassung hier veröffentlichen? > Oder geht das schon in Richtung Verletzung Copyright? Sowie du damit Schöpfungshöhe erreichst, ist es dein eigenes Werk. :-) Eine kurze Zusammenfassung ist sicher OK, aber es sollte wohl im Interesse des Originalbeitrags so ausfallen, dass der geneigte Leser dann immer noch Lust hat, den auch zu lesen. Einige Fakten daraus sind ja nun schon genannt worden.
Na ja, eigentlich ist der Artikel eine Kurzfassung dieses Beitrags hier.
Falk Brunner schrieb: > Echt? Alles autodidaktisch und nur Polytechnische Oberschule? Hmm. In der DDR gab es auf dem Gebiet der Elektronik jede Menge Hobbybastler, die sich mit autodidaktisch erworbenem Wissensstand auf dem gleichen oder gar höheren Level befanden wie Studierte. Allerdings war es trotz dieses ausgezeichneten Fachwissens Leuten ohne höheren Schulabschluß bzw. Studium fast unmöglich, auf eine entsprechende Arbeitsstelle besetzt (und bezahlt) zu werden. Die Kaderabteilung hat sich nämlich primär für auf dem Papier stehende Eignungsnachweise interessiert und nur untergeordnet für die tatsächlichen Fähigkeiten.
Wobei die meisten Akademiker im Arbeiter- und Bauernstaat nur allzuoft NIEDRIGERE Einkommen als Facharbeiter etc. hatten . . .
> Allerdings war es trotz dieses ausgezeichneten Fachwissens Leuten ohne > höheren Schulabschluß bzw. Studium fast unmöglich, auf eine entsprechende > Arbeitsstelle besetzt (und bezahlt) zu werden. > Wobei die meisten Akademiker im Arbeiter- und Bauernstaat nur allzuoft > NIEDRIGERE Einkommen als Facharbeiter etc. hatten . . . Hm, hat sich irgend wie nix geändert, oder?
Icke ®. schrieb: > Die Kaderabteilung hat sich nämlich > primär für auf dem Papier stehende Eignungsnachweise interessiert und > nur untergeordnet für die tatsächlichen Fähigkeiten. Und heute wird danach ausgewählt, wie gut Du irgendwelche Idiotentests bestehst. Ich habe auch schon einige Autodidakten kennengelernt - in gewissen Punkten bin ich notgedrungen selbst einer -, denen ich keine Elektronikentwicklung anvertrauen würde. Die können Dir zwar eine Schaltung hinzaubern, die mit einigen Kniffen Dein gewünschtes Ergebnis liefert, scheren sich aber dabei kein Bißchen um Bauteilgrenzwerte, Toleranzen, Alterung, Driften... warum auch, geht doch? So kann man Omas Fernseher reparieren, aber so kann man keine Produkte entwickeln.
Timm Thaler schrieb: > Und heute wird danach ausgewählt, wie gut Du irgendwelche Idiotentests > bestehst. Das trifft vielleicht für große Buden zu. In kleinen und mittleren Unternehmen, wo die Führungsebene noch Kontakt zur Basis hat, zählt meiner Erfahrung nach, ob du was kannst und nicht, was du mal gelernt hast oder welchen Notenschnitt deine Zeugnisse hatten. Marek N. schrieb: > Hm, hat sich irgend wie nix geändert, oder? Doch, gewaltig sogar. Heute steht es bspw. jedem frei, seine Fähigkeiten zu nutzen und auf selbständiger Basis zu arbeiten. Solange das Produkt oder die Dienstleistung markt- und konkurrenzfähig ist, fragt dich kein Mensch, ob bzw. wie du dich dafür qualifiziert hast.
Icke ®. schrieb: > Heute steht es bspw. jedem frei, seine Fähigkeiten zu nutzen und auf > selbständiger Basis zu arbeiten. Das hat Hagen Jakubaschk ja wohl auch versucht. ;-) Allerdings ist jemand, der als menschenscheu beschrieben wird, sicher nicht so gut geeignet, als Geschäftsmann für ein selbstständiges Gewerbe zu fungieren. Offen stand ihm offenbar dieser Weg auch in der DDR, obwohl so eine Laufbahn damals gewiss eher selten war.
Jörg Wunsch schrieb: > Allerdings ist jemand, der als menschenscheu beschrieben wird, sicher > nicht so gut geeignet, als Geschäftsmann für ein selbstständiges Gewerbe > zu fungieren. Ja, zumindest ist das recht schwierig. > obwohl so eine Laufbahn damals gewiss eher selten war. Das ist eben der Unterschied. Heute kann, oder besser DARF es jeder, damals nur Glückspilze oder Leute mit viel Vitamin B.
Jo, ich habs auch miterlebt, wie kleine und mittelständische Unternehmen erwürgt wurden, selbst Handwerksbetriebe quasi enteignet und in PGHs gezwungen wurden. Mit der Folge, dass keinen mehr irgendwas interessierte. "Engagement" fand nur auf dem Papier statt, dort dafür umso mehr :-) Letztenendes einer der Hauptgründe für den Zusammenbruch. An allen Entscheidungsstellen saßen Leute, die keine Ahnung hatten, aber gross im Nachquatschen von Floskeln waren. Das reichte, um "Karriere" zu machen.
@ Icke ®. (49636b65) >> Allerdings ist jemand, der als menschenscheu beschrieben wird, sicher >> nicht so gut geeignet, als Geschäftsmann für ein selbstständiges Gewerbe >> zu fungieren. >Ja, zumindest ist das recht schwierig. Die meisten Fachleute sind schlechte Kaufleute. Ich auch ;-) >> obwohl so eine Laufbahn damals gewiss eher selten war. >Das ist eben der Unterschied. Heute kann, oder besser DARF es jeder, >damals nur Glückspilze oder Leute mit viel Vitamin B. Naja, wer den Idealismus oder wasauchimmer hatte, konnte auch damals selbständig arbeiten, die Beschränkungen und Auflagen des Wirtschafts- und Politiksystems waren aber recht hoch, das hat sich oft nicht gelohnt. Ich hab jetzt den FA und den Artikel gelesen. Hmm. Drei A4 Seiten als Schnelldurchlauf einer Biographie. Sachlich nüchtern, machmal fast ein wenig trocken geschrieben. Es fehlt halt an Raum (Seiten), das ggf. besser darzustellen. Was die Person angeht fehlt es ggf. auch an direkten wie indirekten Informationen, u.a. weil er (später) sehr zurückgezogen lebte. Es wird nur allgemein gesagt, dass er wohl eine bisweilen schwierige Persönlichkeit hatte, die eine Zusammenarbeit erschwerte. Indirekt wird die Vermutung aufgestellt, dass er scheinbar zeitlebens (ein wenig?) versuchte, seine Komplexe zu verarbeiten und Anerkennung zu erlangen. Ach ja, die Arbeit als Autor von über 600 Veröffentlichungen und 30 Bücher, teilweise in mehreren Sprachen haben ihn nicht reich gemacht. Der Artikel ist lesenswert. Hmmm, ich hab das berühmte Elektronikbastelbuch vor ein paar Jahren weggeworfen. Die meisten Schaltungen waren/sind überholt, das baut man heute deutlich einfacher und besser, eben weil man heute verdammt gute Bauteile hat. Aber als Erinnerung und Danksagung könnte man wohl nochmal die eine oder andere Sache aufbauen, wenn man denn auf dem Flohmarkt so ein Buch je wieder finden sollte . . . Naja, gone with the wind . . .
H.Joachim Seifert schrieb: > Letztenendes einer der Hauptgründe für den Zusammenbruch. An allen > Entscheidungsstellen saßen Leute, die keine Ahnung hatten, aber gross im > Nachquatschen von Floskeln waren. Das reichte, um "Karriere" zu machen. Ist das heute etwa sehr viel anders in den Firmen?
H.Joachim Seifert schrieb: > wie kleine und mittelständische Unternehmen > erwürgt wurden, selbst Handwerksbetriebe quasi enteignet und in PGHs > gezwungen wurden. Mit der Folge, dass keinen mehr irgendwas > interessierte. Das wird zwar oft so dargetellt, widerspricht aber irgendwie meiner Erinnerung, nach der es den Handwerksbetrieben bei uns im Ort doch recht gut ging. Existenzielle Probleme bekamen die erst nach der Wende. Früher wurdeste enteignet, heute zeigt Dir das Finanzamt oder die Krankenkasse den direkten Weg in die Privatinsolvenz. Früher wurdeste bespizelt, heute hat keiner was zu verbergen. Früher mussteste die richtigen Leute kennen, heute musste halt andere Leute kennen. Ich weiss nicht, die Grenzen verschwimmen immer mehr... Icke ®. schrieb: > Solange das Produkt > oder die Dienstleistung markt- und konkurrenzfähig ist, fragt dich kein > Mensch, ob bzw. wie du dich dafür qualifiziert hast. Soweit die Theorie. Ich hab am Technologiestandort Jena einige Menschen mit guten Ideen und Produkten gesehen, die hochgradig krachen gegangen sind, weil sie zwar technisch was drauf hatten, aber nicht ernst genommen oder gnadenlos über den Tisch gezogen wurden. Und ich hab bei großen Firmen der Chemieindustrie - die mit B anfangen - gesehen, wie Anbieter nicht nach ihren Produkten, sondern nach den Wagen beurteilt wurden, mit denen sie auf den Hof fuhren. Nee sorry, Deinen Idealismus kann ich in der Beziehung nicht teilen.
Timm Thaler schrieb: > Das wird zwar oft so dargetellt, widerspricht aber irgendwie meiner > Erinnerung, nach der es den Handwerksbetrieben bei uns im Ort doch recht > gut ging. Existenzielle Probleme bekamen die erst nach der Wende. Kanntest du ein paar von denen persönlich? Oder nur Hörensagen? Ich kannte etliche. Die existierten fast auschliesslich an der offiziellen Wirtschaft vorbei, sprich schwarz auf die Hand. Sicher waren Handwerkerleistungen begehrt, allerdings konnte man ohne Material und Werkzeug nicht viel machen. Und sie bekamen offiziell so gut wie nichts, alles ein einziges Rumgewurstel. Schwarzhandel, Abzweigen von Material bei staatlichen Aufträgen. Ich will das auch gar nicht anprangern, es ging ja gar nicht anders.
H.Joachim Seifert schrieb: > Kanntest du ein paar von denen persönlich? Oder nur Hörensagen? Kennen schon, aber sorry, ich war damals 13 oder so... Man hat halt mitbekommen, was so ablief. > Ich kannte etliche. Die existierten fast auschliesslich an der > offiziellen Wirtschaft vorbei, sprich schwarz auf die Hand. Das kann gut sein. Und betteln ließen sie sich. Sagt Dir "Bürgeler Blau-Weiss" etwas? War so eine inoffizielle Währung: "Ach, sie kommen aus Bürgel? Ja, besorgen kann ich ihnen das schon. Aber könnten sie vielleicht so einen blau-weissen Bierkrug... oder ein paar Teller... sie wissen schon." Bei Elektronikteilen war es ja ähnlich wie bei Bananen: Der Elektronikladen soll Prozessoren bekommen haben. Da stand dann eine Schlange bis auf die Straße. Und jeder nur einen Prozessor. Aber: Nach der Wende zog der Elektronikladen von der Ladenstraße in eine Hintergasse, und verschwand dann ganz. Blöd war auch die Militarisierung: Wollteste Funker werden? Ging nur über die GST. Station Junger Techniker war schon interessant, aber straff durchorganisiert. Das war mir nix.
Falk Brunner schrieb: > Hmmm, ich hab das berühmte Elektronikbastelbuch vor ein paar Jahren > weggeworfen. Ich würde dir meins sogar mal leihen, falls dir danach ist. ;-) Timm Thaler schrieb: > Wollteste Funker werden? Ging nur über die GST. (Ist jetzt ziemlich OT hier, selbst für "OT". ;) Wurde allerdings sehr unterschiedlich gehandhabt. Auch bei uns standen die drei Buchstaben draußen dran, aber ernsthaft gemerkt hast du davon nichts, war ein reiner Afu-Klub. Lag aber sicher auch am Cheffe der Truppe.
Ach, ich müsste den alten Funkkopfhörer mal wieder zusammenbauen. Die Spulen dienten zuletzt als Erreger und Abnehmer für eine selbstschwingende Stimmgabel - nach einer Idee von: Herrn Jakubaschk! Oder wars doch der Schlenzig? Die Bücher waren beide grau... ;-) Was habt ihr aus den Büchern gebaut? - Lichtschranke - Wechselblinker, na klar doch - Komplementärblinker - Berührungsschalter, zum Schalten der Schreibtischlampe - Annäherungsschalter, zum Ausschalten der Lampe, wenn der Vater kommt. Das Scheissding hat nie funktioniert, ich glaub das Kabel zur "Antenne" war einfach zu lang. - elektronische "Orgel", aus dem "Kleinen Elektronikbastelbuch" - Blumentopfwächter, batteriebetrieben war keine gute Idee ...
Timm Thaler schrieb: > Soweit die Theorie. Ich hab am Technologiestandort Jena einige Menschen > mit guten Ideen und Produkten gesehen, die hochgradig krachen gegangen > sind, weil sie zwar technisch was drauf hatten, aber nicht ernst > genommen oder gnadenlos über den Tisch gezogen wurden. Wenn ich Falk zitieren darf: Falk Brunner schrieb: > Die meisten Fachleute sind schlechte Kaufleute. Aber wenn die Idee wirklich tragfähig ist, läßt sich das Dilemma lösen, indem Marketing und Vertrieb BWLern überlassen werden. Ich meinte auch nicht, daß die reine Möglichkeit selbständigen Arbeitens automatisch zu finanziellem Erfolg führt. H.Joachim Seifert schrieb: Die existierten fast auschliesslich an der > offiziellen Wirtschaft vorbei, sprich schwarz auf die Hand. Das sehe ich auch so. Bei den enormen Steuersätzen für private Unternehmen (bis zu 95%) konnte man richtiges Geld sowieso nur illegal verdienen. Immer mit der latenten Angst, ins Visier der Steuerfahnder zu geraten und erklären zu müssen, woher das Geld für den Hausbau oder den Lada stammt.
Timm Thaler schrieb: > Was habt ihr aus den Büchern gebaut? Das Lichttelefon mit einem OC45 (Glasgehäuse). Telefonieren konnte man damit nicht, jedoch prima das 100Hz Netzbrummen der Leuchtstofflampenn hören ;-)
Timm schrub: >Wollteste Funker werden? Ging nur über die GST. GST war doch eine feine Sache: Motorradschein für wenig Geld, lernen, wie man Antennkonstruktionen berechnet und baut, Funktion von HF-Baugruppen begreifen und bauen -ich habe mich da wohl gefühlt. http://www.classless.org/2010/11/11/alles-was-wir-konnen-ham-wer-fruher-bei-der-gst-jelernt/ MfG Paul
Icke ®. schrieb: > Falk Brunner schrieb: >> Die meisten Fachleute sind schlechte Kaufleute. > > Aber wenn die Idee wirklich tragfähig ist, läßt sich das Dilemma lösen, > indem Marketing und Vertrieb BWLern überlassen werden. Ich meinte auch > nicht, daß die reine Möglichkeit selbständigen Arbeitens automatisch zu > finanziellem Erfolg führt. Diese Lösung geht deshalb nach hinten los, weil der BWLer einmal losgelassenen den Fachmann noch vor seiner eigenen Großmutter in Sack und Tüten verkauft. Es führt kein Weg drum herum, diese Dinge selbst zu erlernen und in die Hand zu nehmen zumindest soweit, dass man die notwendige Kontrolle wirksam aus zu üben vermag, will man sich nicht ausliefern. Die Gesellschaftsform ist der Kapitalismus und wer die Finanzen regelt, der regelt das Geschäft. Das Know How ist Ware wie jede Andere auch. Namaste
@ Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) >Es führt kein Weg drum herum, diese Dinge selbst zu erlernen und in die >Hand zu nehmen zumindest soweit, dass man die notwendige Kontrolle >wirksam aus zu üben vermag, will man sich nicht ausliefern. Die >Gesellschaftsform ist der Kapitalismus und wer die Finanzen regelt, der >regelt das Geschäft. Das Know How ist Ware wie jede Andere auch. Wohl wahr. Aber bisweilen können oder wollen Fachleute sich das "Geschäftsleben" nicht antun und arrangieren sich mehr oder weniger mit der "Macht" der BWLer. Ich hatte vor vielen Jahren mal einen Gehversuch in Richtung Consulting/Freiberufler gemacht. Das Projekt war technisch schwierig aber interessant und letztendlich die Probleme auch lösbar. Aber der menschliche Umgang mit dem Auftraggeber war einfach nur aufreibend. Nein Danke. So bin ich halt Angestellter, mit allen Vor- und Nachteilen.
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Ach ja, back to topic. Im Funkamateur sind auf Seite 514 einige Jakubaschk-Schaltungen "beu" aufgelegt. Naja, nicht wirklich. Der Autor wird seinem selbst gesteckten Anspruch, die alten Schaltungen mit NEUEN Bauteilen wiederzubeleben NICHT gerecht. Einfach beim astabilen Multivibrator die Glühlampen gegen LEDs und Vorwiderstände zu tauschen ist mal noch OK, bei der nächten Schaltung ist aber schon wieder Essig! Kontaktloser Uhrpendelantrieb. Da war doch was? Klar, das Ding hab ich mal vor geschätzt 25 Jahren aufgebaut, es lief aber leider NICHT. OK, etwas älter un erfahrener, da sollte man das hinkriegen. Denkste! OK, ich hab KEINE Germaniumtransitoren und auch keine Germaniumdiode, statt dessen BC327 + Schottkydiode BAT48. Lief nicht, auch nicht mit erhöhter Spannung. 2c 1200 Winfdungen auf einem PM26 Schalenkern, nur eine Kernhälfte zur Feldverstärkung auf der Unterseite. Die Wicklungen in allen Kombinationen durchprobiert, nix. Ok, mal messen, Oszi zeigt beim Vorbeischwingen ~50mV an der Steuerspule. Aber damit ist kein Silizium-PNP ansteuerbar. Da braucht es wohl einen Widerstand für den Arbeitspunkt und ne Schaltplananpassung. :-0 Worauf ich hinaus will. Diese extrem einfach Schaltung hat eine extrem schlechte Nachbausicherheit, zumal der neue Autor auch keine expliziten Bauteile genannt hat, die man einfach erwerben kann! Nur ein "dezenter" Link auf seinen Webshop und dass man dort noch Reste von Germaniumbauteilen kaufen kann. So ein Mist! Warum kein expliziten Bestellnummern, meinetwegen auch aus seinem Webshop für den Spulenkern bzw. die Spule. Den kopierten Hinweis aus dem Original, aus Blumenbindedraht einen Kern für die Spule zusammenzufrickeln ist einfach nur voll daneben im Jahr 2014! Aber ich bleib dran! Das Projekt lautet. Hajak 80 Gedenkpendel!
Ein befreundeter Anwalt meinte mal so en pasant das Problem sei, dass sich Kaufleute Techniker hielten. Besser für Alle wäre es umgekehrt. Nun ich verzichte auf den Kaufmann, meine schwäbische Frau wird das jetzt regeln. Sie ist schon länger dem hinterher, dass ich nicht zu billig bin. ;) Namaste
> Aber damit ist kein Silizium-PNP ansteuerbar.
Yps hatte dochmal so einen Wunder-Dauerkreisel. Der Kreisel hatte einen
Magneten, unter der Fläche war eine Spule mit Eisenkern und zwei
Windungen mit viel Draht und einem TO92-Transi. Soweit ich mich erinnern
kann (ist ja auch schon >25 Jahre her) war da kein weiteres Bauteil
dran. Ich glaube jetzt nicht, dass das Germanium war...
Falk Brunner schrieb: > OK, ich hab KEINE Germaniumtransitoren und auch keine Germaniumdiode Es wird wohl Zeit für den obligatorischen Frühjahrsstammtisch in Dresden? Dann könnte ich dir beides in die Hand drücken. ;-)
Falk Brunner schrieb: > Aber ich bleib dran! Das Projekt lautet. Mach mal. Hat bei mir vor 20+x Jahren funktioniert. Allerdings auch erst im zweiten Anlauf, die Spulen müssen richtig gepolt sein. Spulen waren aus einem Gegentakt-Ausgangstrafo, die Windungszahl ist ziemlich egal, hauptsache viel. Das Pendel lief einige Monate, dann war die Aufhängung durchgewetzt. Und Du musst das Pendel so aufhängen, dass es nicht ausweichen kann, sonst fängt es an zu eiern...
@Falk Brunner schrieb: > Hmmm, ich hab das berühmte Elektronikbastelbuch vor ein paar Jahren > weggeworfen. ... >etwas älter un erfahrener, da sollte man das hinkriegen. Denkste! OK, >ich hab KEINE Germaniumtransitoren und auch keine Germaniumdiode, statt Das Buch (u.a.) bekommt man bei ein bißchen Geduld auch in der Bucht noch ziemlich preiswert (habe mir auch schon eins (u.a.) für wenige Euronen da geholt). Und olle Germanen bekommt man da auch reichlich und recht preisgünstig (bei Bieterglück ab 2€/10Stück+Versand, wenn man weis, bei welchem Händler ;-) (ich kann den ja nennen, wenn das hier nicht verboten ist)
Jens G. schrieb: > (ich kann den ja nennen, wenn das hier nicht verboten ist) Kannst du, aber ich geben Falk gern auch ein, zwei Stück ab davon, without any cost. Er hat mir auch schon geholfen. Wäre halt nur die Frage, wie eilig es ihm dabei ist.
@ Jörg Wunsch (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite >Kannst du, aber ich geben Falk gern auch ein, zwei Stück ab davon, >without any cost. Er hat mir auch schon geholfen. Wäre halt nur >die Frage, wie eilig es ihm dabei ist. Danke für das Angebot, wirklich eilig hab ich es damit nicht. Sagen wir mal, bis Ende des Jahres sollte mein Gedenkpendel dauerhaft schwingen ;-) Vielleich krieg ich es ja doch mit modernen Bauteilen hin. Ne Schottkydiode sollte recht nah an der Germaniumdiode sein, rein von der Flußspannung her. Die hat in der Schaltung so wie ich sie verstehe eh nur die Aufgabe einer Freilaufdiode. Kritischer ist da eher der PNP. Ich such mal nach Datenblättern mit Kennlinien von klassischen PNP Germanen, mal sehen wie das so aussieht. Eigentlich fangen die auch erst so bei 100-200mV sinnvoll an, mit 50mV sollte da theoretisch auch noch nichts schalten. Mal schauen.
@ Jörg Wunsch (dl8dtl) >Kannst du, aber ich geben Falk gern auch ein, zwei Stück ab davon, >without any cost. Er hat mir auch schon geholfen. Wäre halt nur >die Frage, wie eilig es ihm dabei ist. Ok, auch wenn Falk auf die Schnelle nicht drauf angewiesen ist, hier der Name für alle anderen, die Germanen suchen: minifux1
Die Uhrenantriebe aus den DDR Küchenuhren ohne Quarz sollten ähnlich funktionieren. Die hatten einen Si Transistor, allerdingsauch einen Kondensator drauf.
Hallo miteinander, seit einiger Zeit verfolge ich schon, dass hier großes Interesse besteht, über Hagen Jakubaschk mehr zu erfahren. Nun ist mein biografischer Artikel im aktuellen "Funkamateur" erschienen. Der ist Ergebnis von Recherchen, die sich über mehrere Jahre hinzogen. Als Fachjournalist habe ich Methoden und Möglichkeiten, an Informationen zu kommen, die nicht "auf der Straße herumliegen" oder im Internet zu googeln sind. Drei Druckseiten im "Funkamateur" reichen natürlich nicht aus, um einer Person wie Hagen Jakubaschk vollständig gerecht zu werden. In den Gesprächen, die ich mit Menschen führen konnte, die ihm noch zu seinen Lebzeiten (sowohl in der DDR als auch in Westdeutschland) begegnet sind, habe ich natürlich auch sehr viel privates erfahren, was nicht im Artikel steht, weil es doch sehr persönlich ist, obwohl es diesen Menschen sehr detailliert charakterisiert. Wie bereits im Artikel angedeutet ist, war er - vorsichtig ausgedrückt - ein schwieriger Mensch. Dass es zu Konflikten mit Nachbarn, dem Bürgermeister von Nahmitz und schließlich mit den einschlägigen DDR-Behörden kam, ist da nicht verwunderlich. Was seine beruflich Qualifikation angeht, hat er mit Sicherheit Minderwertigkeitskomplexe gehabt. Er selbst hat seine Tätigkeit gerne als "wissenschaftliche Forschung" bezeichnet, was natürlich von akademisch ausgebildeten Fachleuten nicht ernst genommen wurde. Aber das steht ja auch alles in meinem Artikel... Was die Wiedergabe von Textpassagen des Beitrages hier in diesem Forum angeht, möchte ich nur darauf hinweisen, dass das Copyright exklusiv beim "Funkamateur" liegt. Dort achtet man natürlich darauf, dass dagegen nicht verstoßen wird... Gruß Peter von Bechen
Hallo Peter von Bechen, das hört sich sehr gut an. Ich als "alter" Nahmitzer hatte auch vor einiger Zeit über das Leben von Herrn Jakubaschk hier in Nahmitz versucht einige Informationen zu bekommen. Jedoch war nur wenig in Erfahrung zu bringen. Seine Kinder gingen damals hier in den Kindergarten, meine Mutter war dort Kindergärtnerin. Auch habe ich Herrn Jakubaschk des öfteren gesehen, als ich mit meinem Vater zum Angeln ging. Die Besonderheit war, dass Herr Jakubaschk damals schon einen Elektromotor an seinem Boot hatte. Er fuhr ab und zu von seiner Villa am Netzener See zur Kanalbrücke in Nahmitz, um dort anzulegen und zu dem kleinen Bäcker- Lebensmittelladen (den gibt es Gott sei Dank immer noch - die leckersten selbstgebackenen Brötchen...) zu laufen und dort einzukaufen. Das ist lange her, ich denke mal so um 1983 herum, da war ich 14 und fing an mit LED's zu experimentieren.... Der Artikel würde mich interessieren, wo bekomme ich den Funkamateur her, könnte evtl. jemand den Artikel für mich kopieren? Vielen Dank und viele Grüße Karsten
@ Karsten Schulze (nahmitz) >Der Artikel würde mich interessieren, wo bekomme ich den Funkamateur >her, In jedem größeren Zeitschriftenladen nebenan, 4,20 Euro. Logischerweise ist der Großteil der Zeitschrift Funkamateurzeugs. Aber es gibt auch andere Themen. Das Inhaltverzeichni ist online verfügbar. Entscheide selbst. Beitrag "Re: Hagen aka "Mister Tunneldiode"" > könnte evtl. jemand den Artikel für mich kopieren? Tstststs. "Was die Wiedergabe von Textpassagen des Beitrages hier in diesem Forum angeht, möchte ich nur darauf hinweisen, dass das Copyright exklusiv beim "Funkamateur" liegt. Dort achtet man natürlich darauf, dass dagegen nicht verstoßen wird..."
Falk Brunner schrieb: > Dort achtet man natürlich darauf, dass dagegen nicht verstoßen wird... Wobei es ein Recht auf Privatkopie gibt (dem jedoch Grenzen gesetzt sind). Aber ich würde auch sagen, Karsten kann sich ja mal ansehen, ob er nicht ohnehin den einen oder anderen weiteren Beitrag dort interessant genug findet, sich das aktuelle Heft zu kaufen. Letzten Endes finanziert er ja damit auch Peter von Bechens Honorar und damit die Arbeit, die er sich für seine Recherchen gemacht hat.
Peter von Bechen meinte:
1 | Was seine beruflich Qualifikation angeht, hat er mit Sicherheit |
2 | Minderwertigkeitskomplexe gehabt. Er selbst hat seine Tätigkeit gerne |
3 | als "wissenschaftliche Forschung" bezeichnet, was natürlich von |
4 | akademisch ausgebildeten Fachleuten nicht ernst genommen wurde. |
Respekt, für Deinen guten Artikel, Peter! Trotz aller seiner Fehler war Hagen ein "Grosser"! Er reiht sich in die lange Reihe der Autoren in Ost und West ein wie Martin Selber, Klaus Schlenzig, Heinz Richter, Karl Schultheiss -- die uns für manch' verregnetes Wochenende schöne Bastelstunden ermöglicht haben. Und die unser Leben, ja unsere Berufswahl massgeblich bestimmten. Wir danken Euch herzlich dafür! Buratino und hanna. ..
Hallo, ja, das mit dem Copyright ist mir klar, ich werde mir den Funkamateur holen, da es ja doch etwas Nahmitzer Geschichte beinhaltet. Und ja, vielleicht finde ich ja den ein oder anderen interessanten Beitrag. Und gute Arbeit soll honoriert werden... :) Und immer noch bescheren mir die genannten Bücher viel Spaß bei schlechtem Wetter - viele alte Bauelemente hab ich ja noch. LG Karsten
Hanna P. schrieb: > Und die unser Leben, ja unsere Berufswahl massgeblich bestimmten. Ja, das sehe ich auch so. Das ist wahrscheinlich der Punkt, der den Professoren, die über ihn die Nase gerümpft haben, am wenigsten bewusst geworden war.
Infos zu Martin Selber findet man hier: http://www.vonbechen.de/Peter/2014/04/16/martin_selber/ Gruß Peter
Sehr schön. "Mit Radio, Röhren und Transistoren" habe ich von ihm selbst geschenkt bekommen, mit Widmung, leider verschollen :-( Das muss ca. 1972 gewesen sein und hat mein ganzes Leben nachhaltig beeinflusst - schon verrückt, wenn man drüber nachdenkt.
@Falk Eigentlich dachte ich mein "erste Buch" noch im Regal zu haben. Aber das ist nicht an dem. Das war vermutlich zu "verschlissen". Interessant fand ich damals schon die "kybernetischen Maschinen". Heute bastelt man kleine "Roboter". Aber irgendwie ist das nichts anderes. Gruss Asko.
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