Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Welcher Pic entspricht ungefähr dem Atmega8?


von Wern (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

kann mir jemand auf die Schnelle mit einer Info weiterhelfen?

Kenne mich nur mit AVR-Controllern aus, will aber demnächst auch Pics 
programmieren.

Bin grade dabei, eine Bestellung für Elektronikteile fertigzumachen 
(muss heute noch raus) und dachte, dass ich direkt schon mal ein paar 
Pics mitordern kann.

Deshalb die Frage:

Welcher PIC-Typ entspricht ungefähr einem M8 (oder M16, M328 etc.)?

Und ja, mir ist klar, dass man PIC und AVR nicht wirklich vergleichen 
kann!

Gut wäre auf jeden Fall, wenn der Controller im hobbybastlerfreundlichen 
DIL-Gehäuse erhältlich wäre (eben wie der M8 etc.)!

von Hans M. (hansilein)


Lesenswert?

Acht Pin, hier kann der PIC12F615 empfohlen werden, es ist kein 8 Pin 
PIC18Fxx verfügbar und Programmentwicklungen für solch kleine Produkte 
sind für gewöhnlich in Assembler. Gut erhältlich sind die Typen 
PIC12F675 und PIC12F683.
    14 Pin, hier kommen zwei Alternativen in Betracht, der PIC16F684 
(mit PWM) oder der PIC16F688 (mehr Speicher und UART). In diesem Gehäuse 
sind ebenfalls keine PIC18Fxx Produkte verfügbar.
    18 Pin bzw. Ersatz für den oben genannten PIC16F84 kann entweder 
PIC16F628A, PIC16F819, PIC16F88 oder aus der Enhanced-Familie der 
PIC18F1320 sein. Die vorher genannten Midrange-PICs sind relativ gut 
erhältlich.
    20 Pin, eine vielfältig verwendbares Produkt ist der PIC16F690. Für 
Designs, bei denen ein PIC18Fxx eingesetzt werden soll, empfiehlt sich 
ein Blick auf 18 oder 28 Pin Mikrocontroller der PIC-Familie.
    28 oder 40 Pin, für beide Gehäusevarianten gilt das gleiche, so dass 
diese hier zusammengefasst sind. In der MidRange-Familie sind hier neue 
Produkte, die PIC16F886, auf den Markt gekommen. Alternativen aus der 
Enhanced-Familie sind die PIC18F2620 (Standardtyp, mit 64 kByte Flash), 
PIC18F2680 (Standardtyp mit CAN, ebenfalls mit 64 kByte Flash) oder auch 
PIC18F2550 (Standardtyp mit USB, allerdings nur mit 32 kByte Flash). Die 
Produktbezeichnungen der 40Pin-Gehäuse sind (in gleicher Reihenfolge) 
PIC16F887, PIC18F4620, PIC18F4680 oder PIC18F4550.

    Speziell für 28 oder 40 Pin kann auch z. B. ein 16 Bit dsPIC30F4012 
(28 Pin) oder dsPIC30F4011 (40 Pin) verwendet werden. Eine 
Pinkompatibilität zu den 8bit-PIC ist hier aber nicht mehr gegeben. Gut 
erhältlich sind aus der Midrange-Familie der PIC16F876A.

Derzeit am häufigsten werden in freien Selbstbau-Projekten folgende PICs 
eingesetzt: PIC12F675, PIC12F683, PIC16F84A, PIC16F627A, PIC16F628A, 
PIC16F876A

Um die Verwendung des teureren PIC16F84 zu vermeiden, kann bereits 
bestehender Assembler-Code durch eine hinzugefügte Patch-Routine (welche 
auf dem 16F84 nicht vorhandene analoge Peripherie abschaltet und dann 
zum Hauptprogramm zurückspringt) und dem verschieben von RAM-Variablen 
zum mit doppelt soviel Speicher ausgestatteten PIC16F628A kompatibel 
gemacht werden.

aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/PICmicro

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Wern schrieb:
> Kenne mich nur mit AVR-Controllern aus, will aber demnächst auch Pics
> programmieren.
Jugendlicher Leichtsinn?

Ernsthaft: Wenn du schon was NEUES lernen willst, dann nimm gleich einen 
brauchbaren Kern wie z.B. den ARM Cortex-M3, da kostet der uC mit 
Peripherie bis zum Abwinken gerade mal 6€. Und für kleine Basteleien 
kannst du weiterhin den AVR nehmen. Aber wozu 2 uC-Familien in der 
selben Leistungsklasse kennen (PIC+AVR)?

von Frank K. (fchk)


Lesenswert?

Lothar Miller schrieb:

> Ernsthaft: Wenn du schon was NEUES lernen willst, dann nimm gleich einen
> brauchbaren Kern wie z.B. den ARM Cortex-M3, da kostet der uC mit
> Peripherie bis zum Abwinken gerade mal 6€. Und für kleine Basteleien
> kannst du weiterhin den AVR nehmen. Aber wozu 2 uC-Familien in der
> selben Leistungsklasse kennen (PIC+AVR)?

Bessere Peripherie? Schau nur mal an, wie viele AVRs mit CAN oder USB es 
gibt, und wie viele PIC16 bzw PIC18-Typen. Oder eingebauter Ethernet 
MAC+PHY. Viele Projekte, für die man beim AVR noch extra Peripherie 
braucht, wären mit einem PIC quasi Single-Chip Projekte.

fchk

von Wern (Gast)


Lesenswert?

Lothar Miller schrieb:
> Aber wozu 2 uC-Familien in der
> selben Leistungsklasse kennen (PIC+AVR)?

Ich traue Atmel nicht so richtig über den Weg, die AVR-Preise sind ja 
ganz schön angezogen und ich würde gerne auch mal was anderes 
programmieren.


Lothar Miller schrieb:
> Wenn du schon was NEUES lernen willst, dann nimm gleich einen
> brauchbaren Kern wie z.B. den ARM Cortex-M3, da kostet der uC mit
> Peripherie bis zum Abwinken gerade mal 6€.

Um "Kleinkram" damit aufzubauen sind die mir dann aber doch zu teuer mit 
6 Euronen.


Ach so, der PIC sollte übrigens Flash-Speicher besitzen (die 12er sind 
nur 1x programmierbar, so weit ich weiß, kommen also nicht in Frage) und 
in C programmierbar sein! (da gibt es doch bestimmt brauchbare 
Crosscompiler?!!)

von Wern (Gast)


Lesenswert?

Frank K. schrieb:
> Viele Projekte, für die man beim AVR noch extra Peripherie
> braucht, wären mit einem PIC quasi Single-Chip Projekte.

Das klingt doch gut!

:O)

von PICfan (Gast)


Lesenswert?

Nimm einem aus der 18er Familie mit deine Projekt passende Peripherie. 
Den C18 Compiler von Microchip (als kostenlose version) und gut ist. 
Wenns aufwendiger sein sollte kann mann leicht einem 24F serie oder 
dsPIC nehmen und denn passenden C30 compiler.

von usuru (Gast)


Lesenswert?

wenn Du kleine PICs suchst, dann schau Dir mal die 12F1822, 16F1823 bis 
16F1825 an, die sind ganz neu, brauchen extrem wenig Strom und sind 
schon für C optimiert.

Ab 28 Pins lohnt sich schon der Sprung nach 18F..., z.B. der 18F2550 
oder 18F4550,

von Lehrmann M. (ubimbo)


Lesenswert?

Wern schrieb:
> Ach so, der PIC sollte übrigens Flash-Speicher besitzen (die 12er sind
> nur 1x programmierbar, so weit ich weiß

Falsch!

PICs mit der Bezeichnung PICXXFXX... sind mehrfach programmierbar, die 
mit der Bezeichnung PICXXCXX... nur einfach.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Wern schrieb:
> Um "Kleinkram" damit aufzubauen sind die mir dann aber doch zu teuer mit
> 6 Euronen.
Aber dafür lernst du lieber die Macken einer anderen Prozessor?

Frank K. schrieb:
>> Ernsthaft: Wenn du schon was NEUES lernen willst, dann nimm gleich einen
>> brauchbaren Kern wie z.B. den ARM Cortex-M3,
> Bessere Peripherie? Schau nur mal an, wie viele AVRs mit CAN oder USB es
> gibt, und wie viele PIC16 bzw PIC18-Typen.
Ich hatte nicht AVR mit PIC verglichen,
sondern die ARM-Prozessoren mit den 8-Bit-uCs von Microchip und Atmel.

Man kann, wenn man ehrlich zu sich selber ist, ja schon die PICs 
untereinander nicht einfach so vergleichen:
> Den C18 Compiler von Microchip (als kostenlose version) und gut ist.
> Wenns aufwendiger sein sollte kann mann leicht einem 24F serie oder
> dsPIC nehmen und denn passenden C30 compiler.
Es ist einfach so: ein 32-Bit PIC hat mit einem 12-Bit PIC ausser dem 
Namen und dem Hersteller nichts gemeinsam.

von Wern (Gast)


Lesenswert?

Lehrmann Michael schrieb:
> PICs mit der Bezeichnung PICXXFXX... sind mehrfach programmierbar, die
> mit der Bezeichnung PICXXCXX... nur einfach.

Danke!!!

Lothar Miller schrieb:
> Ich hatte nicht AVR mit PIC verglichen,
> sondern die ARM-Prozessoren mit den 8-Bit-uCs von Microchip und Atmel

Ja, hab ich schon verstanden, für größere Anwendungen sind die sicher 
auch super!

Lothar Miller schrieb:
> Man kann, wenn man ehrlich zu sich selber ist, ja schon die PICs
> untereinander nicht einfach so vergleichen

Das ist wohl richtig! Deshalb hatte ich nach einer PIC-Familie gefragt, 
die irgendwie Richtung Mega8 geht!


Nach einer kurzen Recherche habe ich gesehen, dass PICs auch nicht 
unbedingt sooo viel billiger als AVRs mehr sind!?!!!

von Frank K. (fchk)


Lesenswert?

Lothar Miller schrieb:

> Es ist einfach so: ein 32-Bit PIC hat mit einem 12-Bit PIC ausser dem
> Namen und dem Hersteller nichts gemeinsam.

Doch. Die Peripherie. Viele Peripheriemodule sind zumindest zwischen 
PIC18, PIC24/dsPIC30/33 und PIC32 so ähnlich, dass Du oftmals mit einem 
Quellcode mehrere Architekturen abdecken kannst. Der Wechsel zwischen 
den obigen Architekturen ist daher verhältnismäßig einfach, sofern Du 
auf der C-Ebene bleibst.

fchk

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Wern schrieb:
> Nach einer kurzen Recherche habe ich gesehen, dass PICs auch nicht
> unbedingt sooo viel billiger als AVRs mehr sind!?!!!
Warum auch? Die selbe Bauform braucht annähernd gleich viel Plastik, 
Kupfer, Silizium und ist technisch in etwa gleich aufwendig. Woher 
sollte da ein signifikanter Preisunterschied kommen?

von Anja (Gast)


Lesenswert?

Wern schrieb:
> Welcher PIC-Typ entspricht ungefähr einem M8

Ebenfalls im 28-poligen (DIL) Gehäuse (sofern Du keinen Wert auf USB 
legst) würde ich den PIC18F2520 nehmen. (Ist der Nachfolger des 
PIC16F876)

Gruß Anja

von ich (Gast)


Lesenswert?

Wenn es noch nicht zu spät ist und du doch noch nicht entschieden hast. 
Also meine Wahl würde so aussehen:

8pin  -> 12F1822 - 0,73$
14pin -> 16F1825 - 0,92$
20pin -> 16F1829 - 1,06$ / 18F14K50 (inkl. USB) - 1,53$
28pin -> 16F1938 - 1,37$ / 18F25K22 - 1,62$
40pin -> 16F1939 - 1,61$ / 18F46K20 - 1,81$

Die Preise sind zwar die direkt von Microchip aber das sind schon recht 
aktuelle und gute Chips, unterstützen auch alle C bzw. man kann in MPLab 
alle per C programmieren. Man muss halt nur gucken, was man so braucht 
und haben will.

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Ja, die AVR-Preise sind ganz schön angezogen.

Ich kann mich noch erinnern, daß die ATmega8 mal bei CSD 80 Cent 
gekostet haben (Einzelpreis inklusive MWSt).

Bei Neuprojekten setzte ich nur noch die Nachfolger (ATmega48..328) ein.


Peter

von Detlev T. (detlevt)


Lesenswert?

Mir (AVR-ler) wurde von Microchip empfohlen, mich gleich auf die 24XXXX 
zu stürzen, weil die am ehesten den AVRs entsprechen, z.B. linearer 
Adressbereich ohne Bankswitching, GCC-basierter Compiler etc.

von ... - - - ... (Gast)


Lesenswert?

Hallo

ich würde auch die 24F's empfehlen. Bei denen stimmt das 
Preis/Leistungsverhältnis, man bekommt auf jeden Fall mehr für das Geld. 
Der Einsteiger-Typ wäre der 24FJ16GA002 (ca.2€).

von Christian Erker (Gast)


Lesenswert?

Wern schrieb:
> Um "Kleinkram" damit aufzubauen sind die mir dann aber doch zu teuer mit
> 6 Euronen.

Kleine CortexM3 gibts auch schon für 2-3€. TQFP halt.

Gruß,
Christian

von Lehrmann M. (ubimbo)


Lesenswert?

Detlev T. schrieb:
> Mir (AVR-ler) wurde von Microchip empfohlen, mich gleich auf die 24XXXX
> zu stürzen, weil die am ehesten den AVRs entsprechen, z.B. linearer
> Adressbereich ohne Bankswitching, GCC-basierter Compiler etc.

- Bankswitching gibt's seit 18F nicht mehr
- C-Compiler oder andere Hochsprachen gibt's wahrlich genügend für PIC

Vom groben Schema her kann man sagen, können die PIC10 bis PIC18 alles 
was ein ATMEGA auch kann. Die 24er sind dann schon etwas über den 
ATMEGAs und mit PIC30 geht man dann nochmals eine Stufe höher.

Lothar Miller schrieb:
> Man kann, wenn man ehrlich zu sich selber ist, ja schon die PICs
> untereinander nicht einfach so vergleichen:
>> Den C18 Compiler von Microchip (als kostenlose version) und gut ist.
>> Wenns aufwendiger sein sollte kann mann leicht einem 24F serie oder
>> dsPIC nehmen und denn passenden C30 compiler.
> Es ist einfach so: ein 32-Bit PIC hat mit einem 12-Bit PIC ausser dem
> Namen und dem Hersteller nichts gemeinsam.

Naja das möchte ich jetzt nicht so einfach unterschreiben.

von Anja (Gast)


Lesenswert?

... - - - ... schrieb:
> Hallo
>
> ich würde auch die 24F's empfehlen.

Der TE hat nach einem Vergleichstyp für den ATMega8 gefragt.
Der ist unter anderem auch mit 5V betreibbar.
Die meisten PIC24 (bis auf die ganz neuen FV-Typen) vertragen nur noch 
3,3V.

Gruß Anja

von ... - - - ... (Gast)


Lesenswert?

>Der TE hat nach einem Vergleichstyp für den ATMega8 gefragt.
>Der ist unter anderem auch mit 5V betreibbar.
>Die meisten PIC24 (bis auf die ganz neuen FV-Typen) vertragen nur noch
>3,3V.

das stimmt, aber welchle Vorteile hätte ich denn, wenn ich den µC mit 5V 
betreibe?

von Korinthenhacker (Gast)


Lesenswert?

Der 5V Betrieb bietet vielleicht keinen Vorteil, aber für den TE ist die 
Information bestimmt interessant.

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

... - - - ... schrieb:
> das stimmt, aber welchle Vorteile hätte ich denn, wenn ich den µC mit 5V
> betreibe?

Ne Menge.
Man kann bestehende 5V Systeme pimpen, direkt blaue/weiße LEDs, 
Leistungs-FETs, 5V-Relais ansteuern, Batteriebetrieb 1,8..5,5V ohne 
Spannungsregler usw.


Peter

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.