Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Typischer Stromverbrauch Glimmlampe - Schalter wird sehr heiß


von Screwdriver (Gast)


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Hi.

Was für einen Stromverbrauch hat so ein "Glimmlampenschalter" 
typischerweise?

Ich habe hier folgendes Problem:
Ich habe eine 12 Fach Steckdoesenleiste mit Glimmlampenschalter, wo der 
Schalter nach einiger Betriebszeit sehr heiß wird.

Messe ich mit einem Powermeter die Steckerleiste ohne Last, bekomme ich 
kein Ergebnis - Leistungsaufnahme unterhalb Messbereich - Also weniger 
als 1 Watt.

Angenommen, das Lämpchen hätte 500 mW Verlustleistung, würde es aber 
auch schon merklich warm werden.

Andererseits könnten es Übergangswiderstände sein, wodurch sich der 
Schalter so erwärmt. Es hängen immerhin ca 1 bis 1,5 kW dran. Mit einem 
Einschaltstromstoß der schon fast den Sicherungsutomaten auslöst beim 
Einschalten. Passierte auch hin und wieder schonmal, jenachdem was sonst 
noch an ist. Der Schalter wird also schon gut gefordert.
Es hängen mehrere PC's und PC Equipment dran.

von mhh (Gast)


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Die Schaltkontakte werden sich durch erhöhten Übergangswiderstand 
erhitzen - Schalter also wechseln.

von MaWin (Gast)


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Normal sind 500uA bis 1.5mA für die Glimmlampe durch Vorwiderstand 
begrenzt, also bis 0.35 Watt. Davon wird ein Schalter nicht heiss. 
Eventuell sid die Kontakte des Schalters schlecht, d.h. haben einen 
hohen Übergangswiderstand weil häufig induktive Verbraucher abgeschaltet 
wurden.

von Der schon wieder (Gast)


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MaWin schrieb
> Eventuell sid die Kontakte des Schalters schlecht, d.h. haben einen
> hohen Übergangswiderstand weil häufig induktive Verbraucher abgeschaltet
> wurden.

Wohl eher weil das sehr billigst irgendwo aus Fernost 
zusammengeschustert wird, bei den Künstlern im Abkupfern und Einsparen > 
Improvisieren
Oder ist das eine Leiste eines namhaften deutschen Herstellers?

von Screwdriver (Gast)


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Das ist die 12 Fach Steckdosenleiste von Lidl, die es mal vor einiger 
ZEit da gab.

Eine Messung ergab folgendes:

Wenn ich meinen GamerPC, die Workstation und meine 2 Testrechner an 
habe, incl der Bildschirme, Soundsystem und allem, habe ich bei Leerlauf 
ca 600-650 Watt Leistungsaufnahme.
Drucke ich dann etwas aus, steigt die Leistungsaufnahme auf 1,6 kW, der 
Laserdrucker genehmigt sich ca 1 kW.
Oder wenn ich auf den Rechnern Benchmarks fahre, dann komme ich auch 
locker über 1 kW.

Dabei ist die Spannungsabfall in der Steckdosenleiste ca 2-3 Volt.
Gemessen mit Voltmeter, einmal an der Steckdosenleiste, einmal an einer 
anderen , leeren Steckdose im gleichen Stromkreis.

Das entspricht einem Widerstand von ca 0,3-0,4 Ohm, die Verlustleistung 
beträgt um die 15 Watt.

von Bert 0. (maschinist)


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Wenn es von Lidl ist, gelten die von Mawin o.g. Kriterien: Es dürfte 
sich um billgsten China-Schrott mit gefakten Sicherheitskennzeichen 
handeln, der nie und nimmer der angegebenen Nennlast dauerhaft 
standhält.

Der Chinese is da schlau, kaum jemand braucht die Daten, die ich bau, 
also bau ich kleiner, den Unterschied merkt keiner.


Gruß..Maschinist

von Screwdriver (Gast)


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Hi.
Also ich habe jetzt die Kiste mal offen.
Blöde Spezialschrauben. Warum nicht einfach normale kreuz oder schlitz.

Die Qualität ist sehr bescheiden. die Steckerkontakte sind ein 
klappriges, durchgängiges Messingblech, was im GEhäuse eingeklemmt ist.
An dieses Blech sind Drähte vom Schalter einfach angepresst. Also keine 
Punktschweißung, Lötung oder gar Schraubklemmen.
Am Schalter waren die Leitungen immerhin mit einer Punktschweißung 
angebracht.

Der Schalter ist leider direkt auseinander gefallen, als ich versuchte, 
ihn mal auszubauen. Das Plastik war schon sehr spröde.

von Dieter W. (dds5)


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> Der Schalter ist leider direkt auseinander gefallen, als ich versuchte,
> ihn mal auszubauen. Das Plastik war schon sehr spröde.

Das ist ein deutliches Zeichen für lang andauernde thermische 
Überlastung.

Der Schalter hätte sich in absehbarer Zeit in Rauch und Gestank 
verwandelt.

von ... (Gast)


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Screwdriver schrieb:
> Eine Messung ergab folgendes:

Womit hast du das gemessen?

von MaWin (Gast)


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> An dieses Blech sind Drähte vom Schalter einfach angepresst.
> Also keine Punktschweißung,

Eigentlich ist das schon eine Punktschweissung, oft 
Ultraschallschweissung.

Also abgegangen sind die mir noch nie.

Die Messingstreifen sind in Ordnung.

> Der Schalter ist leider direkt auseinander gefallen, als ich versuchte,
> ihn mal auszubauen. Das Plastik war schon sehr spröde.

Hmm, und welches Problem hatte er nun ?

von Screwdriver (Gast)


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Na die ganze Kiste war schon etwas zu heiß.
Das Plastik des Schalters war schon spröde und verzogen.
Dadurch hat er wohl schlechteren Kontakt bekommen, was alles noch 
schlimmer machte.

Muss jetzt mal nen neuen Schalter besorgen.
Kann man da einfach die Drähte anlöten? Oder sollte man 
Quetschkabelschuhe nehmen?

von Screwdriver (Gast)


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... schrieb:
> Screwdriver schrieb:
>> Eine Messung ergab folgendes:
>
> Womit hast du das gemessen?

Einem Voltcraft Voltmeter, einmal an einer unbenutzten Raumsteckdose und 
einmal an der Steckerleiste bei Voll-Last, also während der Laserdrucker 
aufwärmte.
Aus der Spannungsdifferenz habe ich dann Widerstand und Verlustleistung 
berechnet.

Bei der Sichtkontrolle ist mir der Schalter dann auch gleich zerbröselt 
und in einzelteilen entgegen gekommen. Der war nur mit Snap-In Montage, 
aber das rausdrücken hat er schon nicht mehr überlebt.

von Simon B. (nomis)


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Screwdriver schrieb:
> Muss jetzt mal nen neuen Schalter besorgen.
> Kann man da einfach die Drähte anlöten? Oder sollte man
> Quetschkabelschuhe nehmen?

Mein Bauchgefühl schreit nach einer neuen Steckdosenleiste, vielleicht 
auch nicht unbedingt die allerbilligste...  :)

Viele Grüße,
        Simon

von Volt (Gast)


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Für welche Leistung war die Leiste zugelassen? Für dein Problem gibt es 
Master/Slave Steckerleisten. Die Schlaten fuktionsbedingt einen Teil der 
Last verzögert ein.

Und jetzt schmeiss den Sch... weg!

von Screwdriver (Gast)


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Das Teil sollte 3,5 kW abkönnen. Bei 3,5 kw währe das Ding in Flammen 
aufgegangen.
1kw+ Leistung hatte ich zwar immer mal wieder kurzzeitig, aber ich 
drucke ja auch nicht den ganzen Tag mit dem Laserdrucker. Und ich habe 
auch nicht immer alle 4 Rechner an.

Ich kaufe jett jedenfalls nur noch "Brennenstuhl" Steckdosenleisten. 
Oder ist die Marke Brennenstuhl auch nur noch der Name?

von Nachtaktiver (Gast)


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Wenn man einen Review trauen darf, schmückt sich Brennenstuhl auch nur 
mit einen tollen Namen. Suche mal hier im Forum, ich bin mir ganz sicher 
das in einen Thread eine Brennenstuhl Steckdosenleiste 
auseinandergenommen wurde.

von löt (Gast)


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> Ich kaufe jett jedenfalls nur noch "Brennenstuhl" Steckdosenleisten.
> Oder ist die Marke Brennenstuhl auch nur noch der Name?

Die ohne Schalter sind OK.

von Christoph Z. (rayelec)


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Mit Brennenstuhl Steckdosenleisten habe ich bisher keine schlechten 
Erfahrungen gemacht. Das Leistungsmessgerät derselben Firma war 
allerdings billgigster Chinaschrott und komplett unbrauchbar (Messfehler 
bis über 100% - bei mehreren Geräte immer dasselbe).
Also steht auch dieser Name nicht mehr unbedingt für Qualität...

von Kurt (Gast)


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Mag sein, dass es Zufall war - aber im Bekanntenkreis sind
schon zwei der hochgelobten Master-Slave-Leisten von
Brennenstuhl kaputt gegangen.

MaWin schrieb:
> Die Messingstreifen sind in Ordnung.

Bei einer (zugegeben billigen) Leiste und wenig (!) Zug an der
Anschlussschnur hatte ich schon das Erlebnis, dass die Messing-
leisten von L und PE zusammenkamen. Freundlicherweise hat mich
die ganz normale Netzsicherung in der Verteilung vor Schlimmerem
bewahrt. - Messingstreifen sind großer Mist!

von MaWin (Gast)


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> Mit Brennenstuhl Steckdosenleisten habe ich bisher
> keine schlechten Erfahrungen gemacht.

Ich hab auch mit 1.99 NoName (also China-)
Leisten keine schlechten Erfahrungen.

Für mich ist das Kritrium beim Kauf: Kann man sie
aufschrauben.

> Bei einer (zugegeben billigen) Leiste und wenig (!) Zug an der
> Anschlussschnur hatte ich schon das Erlebnis, dass die Messing-
> leisten von L und PE zusammenkamen.

Hmm,
da sollte dich natürlich das obere Plastikteil vor schützen.
Man mag das falsch konstruieren könne, mit zu langen zu weit
durchängenden Messigstreifen die dann gegen den querlaufenden
Schutzleiter kommen.
Aber sei sicher: Man kann es auch korrekt konstruieren.

von Efried (Gast)


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Den Brennenstuhls habe ich mal einen Steckdosenschalter zurückgeschickt 
der nicht schaltete. Also immer an war, obwohl die Glimmlampe und der 
Schalter aus war. Die haben nicht mal reagiert.

von Wolfgang (Gast)


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Ich habe gerade mehrere Brennenstuhl ED S 12 schaltbare Steckeradapter 
vor mir. Das ist ein Monolith mit unten Schukostecker und oben einmal 
Schuko flankiert von zweimal Euro.

Eingeprägt im Gehäuse ist GNS3106 und ein Firmenzeichen ähnlich "M7" in 
Schreibschrift.

Tatsächlich ist das dieser Artikel:
http://mingye.en.hisupplier.com/product-1234073-Electrical-switch-Adapter.html
von Cixy Mingye, einem zutiefst chinesischen Hersteller.
Angeblich "TUV" und "CE" zertifiziert, fragt sich nur, von wem. Ein 
winziges Logo wie das "TÜV Rheinland" Dreieck ist zu erkennen.

Die Verarbeitung ist gut, auch elektrisch sieht alles so aus, wie es 
sich gehört, zwar einfach und günstig, aber nicht "billlig". Die beiden 
Blechstreifen, die jeden Steckerstift umschließen, haben am 
Schukostecker eine Art Reiter aus Federmaterial, vermutlich weil sonst 
der Anpreßdruck nicht stimmt. Die Gehäuse sind aufschraubbar, 2x 
"Spannerkopf" (unterbrochener Schlitz). Dadurch konnte ich den Schalter 
öffnen, die Glimmlampe samt Vorwiderstand entfernen und eine neue 
einlegen. Die Drähte werden eingefädelt und geklemmt, in einem sinnigen 
und funktionstüchtigen Mechanismus. Die beiden Kontaktflächen des 
Schalters sind ordentliche aufgesetzte Linsen und waren sehr blank 
(evtl. wurde fast nie geschaltet vom Vorbesitzer). Das Material war 
elastisch und doch fest, einrasten und klicken ging sehr gut. Insgesamt 
alles in gutem Zustand. Die Kindersicherungen konnte ich bei der 
Gelegenheit auch entfernen, Deutschland ist ohnehin überbevölkert.

Weggeworfen wurden die Adapter, weil die Leuchten im Schalter nicht mehr 
leuchten, der Vorbesitzer war so freundlich, das mit Filzstift auf die 
Unterseite zu schreiben. :)

Herstellung 12/13, also jetzt (6/16) gerade mal 3 Jahre alt und selbst 
bei Dauerbetrieb sind das nur 27000 Stunden. Laut Wikipedia halten 
Glimmlampen 5000 bis 100000 Stunden. Im dunklen Zimmer sieht man sie 
auch noch leuchten, sie sind nur rabenschwarz innen. Also vermutlich 
miese Gasfüllung und Elektrodenmaterial. Vorwiderstand laut Ringen 
180k/5%, tatsächlich 143k. Mit dem doppelten oder dreifachen Wert hätte 
die Lampe vielleicht 10x so lange gehalten, schade eigentlich.

Brennenstuhl ist meines Wissens nur Handelsmarke für Baumarktkram, 
vielleicht war das ja mal vor 30, 40 Jahren anders.

(So Deutschlandspiel rum, genug Sermon für ein so einfaches Gerät 
geschrieben.)

von hinz (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> (So Deutschlandspiel rum, genug Sermon für ein so einfaches Gerät
> geschrieben.)

Das Spiel hat über 5 Jahre gedauert?

von Harald W. (wilhelms)


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hinz schrieb:

> Das Spiel hat über 5 Jahre gedauert?

Wahrscheinlich gabs Verlängerung. :-)

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

was sollen heutige Schalter schon können außer möglichst nicht alles 
abzubrennen?
Schaut man sich einen Drehschalter unserer Altvorderen an: da gab es 
eine Drehmechanik, die für schnelle Ein- und Ausschalten sorgte und 
nebenbei die Kontaktreingung förderte.
Das sollten ja auch halten, wenn es Leute bedient haben, die keine 
Ahnung hatten, was da vorgeht.
Heute muß ich aufpassen, daß ich den Schalter "mit Schwung" betätige, 
man kann ihn auch schön gemütlich brutzeln lassen beim Schalten.

Schaltbare Leisten vermeide ich, wo immer es geht.
Selbst Funkstekdosen kommen da besser weg, wenn das Relais nicht zu 
billig ist. Wenn doch, gehen die irgendwann meist wegen verschweißtem 
Kontakt nicht mehr aus. 85A Einschaltstrom eines solchen Relais sind 
aber für eine Sammlung PC-Betzteile auch zu knapp, ein kleines Schütz 
wäre da angebrachter, der Stromverbrauch ist auch nicht höher als die 
Verlustleistung eines SSR.

Gruß aus Berlin
Michael

von Harald W. (wilhelms)


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Michael U. schrieb:

> Schaut man sich einen Drehschalter unserer Altvorderen an: da gab es
> eine Drehmechanik, die für schnelle Ein- und Ausschalten sorgte

Diese Schalter waren ja auch für Gleichstrom gedacht und geeignet.

> Schaltbare Leisten vermeide ich, wo immer es geht.

Die habenaber normalerweise auch sog. Sprungkontakte.

> 85A Einschaltstrom eines solchen Relais sind
> aber für eine Sammlung PC-Betzteile auch zu knapp,

Für Ströme bis ca. 100A gibt es Spezialrelais "für erhöhten
Einschaltstrom". Standard-16A-Relais sind da nicht geeignet.

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